Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug-Stufen
getriebe, mit einer Mehrzahl von Radsätzen entsprechend einer
Mehrzahl von Gängen und mit drehbaren Schaltwalzen, die Um
fangsnuten aufweisen, in denen jeweils ein translatorisch ver
schiebbares Führungselement geführt ist, das mit Schaltelemen
ten zum Ein- bzw. Auslegen eines jeweiligen Ganges gekoppelt
ist, wobei ein Gangwechsel von einem Gang zu einem übernächsten
Gang erfolgen kann, ohne den dazwischen liegenden Gang einlegen
zu müssen.
Auch bei Stufengetrieben, die im Gegensatz zu herkömmlichen Au
tomatikgetrieben in der Regel in Vorgelegebauweise ausgeführt
sind, besteht in den letzten Jahren die Tendenz, die Schaltvor
gänge zu automatisieren.
Das Ein- und Auslegen eines Ganges bei einem solchen Stufenge
triebe erfolgt durch axiales Versetzen eines Schaltelementes
wie einer Schaltmuffe, wobei eine Schaltmuffe einem oder zwei
Gängen zugeordnet sein kann.
Zum Betätigen der Mehrzahl von Schaltmuffen unterscheidet man
zwischen dezentralen Betätigungssystemen, bei denen jeder
Schaltmuffe eine separate Aktuatorik zugeordnet ist, und zen
tralen Betätigungssystemen.
Bei den dezentralen Betätigungssystemen besteht insbesondere
dann, wenn als Antriebsmittel Elektromotoren eingesetzt werden
sollen, der Nachteil, daß neben der Umsetzung einer Dreh- in
eine Translationsbewegung und der hierzu notwendigen Wegsteue
rung zusätzlich noch eine aufwendige und schnelle Kraftregelung
am Synchronpunkt notwendig ist. Ferner ist bei solchen dezen
tralen Betätigungssystemen eine komplexe elektronische Absiche
rung erforderlich, um zu verhindern, daß zwei Gänge gleichzei
tig eingelegt werden.
Ein Beispiel für ein zentrales Betätigungssystem ist die oben
genannte Schaltwalze. Die Schaltwalze weist eine Umfangsnut
auf, in der ein Führungselement gelagert ist. Der Verlauf der
Umfangsnut ist so, daß bei einer Drehung der Schaltwalze das
Führungselement translatorisch versetzt wird und damit bspw.
eine Schaltmuffe betätigt werden kann. Die Schaltwalze ist also
ein Rotations-Translationswandler. Die Umfangsnut muß nicht
vollständig um die Schaltwalze herum laufen; sie kann im we
sentlichen in einer Ebene senkrecht zur Schaltwalzenachse oder
schräg hierzu verlaufen.
Dabei ist auf einer einzigen Schaltwalze gewöhnlich für jede
Schaltmuffe eine eigene Umfangsnut vorgesehen. Ein solches Stu
fengetriebe ist beispielsweise aus DE 195 43 645 A1 bekannt.
Die Umfangsnuten sind relativ zueinander so ausgeformt, daß das
Stufengetriebe nur sequentiell geschaltet werden kann. Eine se
quentielle Schaltweise ist für den überwiegenden Teil des Fahr
betriebes hinreichend. Nachteilig ist hingegen, daß eine über
schneidende Betätigung von Schaltmuffen bei Gangwechseln auf
grund der starren mechanischen Zuordnung der Umfangsnuten zu
einander nicht zu bewältigen ist. Gravierender noch ist der
Nachteil, daß bei einem sequentiell schaltenden Stufengetriebe
Zugrückschaltungen über mehrere Gänge nach der Art eines "Kick
downs" eine relativ lange Zeit benötigen. Beim Überspringen ei
nes Ganges, bspw. vom vierten in den zweiten Gang vor einem
Überholmanöver, wird zwangsläufig zwischendurch der dritte Gang
eingeschaltet.
Zur Lösung dieses Problems wird in der DE 195 16 651 A1 vorge
schlagen, das Führungselement in radialer Richtung verstellbar
auszugestalten. Bei den genannten Zugrückschaltungen kann daher
das Führungselement aus der Führungsnut herausgehoben werden,
die Schaltwalze anschließend um den entsprechenden Betrag ge
dreht und das Führungselement anschließend wieder in die Füh
rungsnut hineingeführt werden, um darauffolgend den geeigneten
Gang zu schalten. Eine solche radiale Verstellbarkeit des Führungselementes
ist jedoch konstruktiv vergleichsweise aufwendig
zu realisieren und störanfällig.
Aus der DE 195 43 645 A1 ist ferner eine Schaltwalze zum Schal
ten von Fahrzeuggetrieben bekannt, wobei die Schaltwalze axial
verschieblich gelagert ist und an beiden Stirnseiten mit Feder
einrichtungen versehen ist. Die Führungsnuten sind abschnitts
weise verbreitert, so daß bei Axialbewegungen der Schaltwalze
die Schaltelemente, die nicht zur Betätigung vorgesehen sind,
in Neutralstellung verbleiben. Hierdurch ist es möglich, daß
Gänge "übersprungen" werden können. Auch diese Lösung ist kon
struktiv vergleichsweise aufwendig und anfällig.
In beiden Lösungen des Standes der Technik muß die Schaltwalze
jeweils um einen größeren Winkel gedreht werden, um Gänge zu
überspringen, wodurch die Schaltzeit bei Zugrückschaltungen sy
stembedingt vergleichsweise lang ist, auch wenn zwischendurch
bei diesen Lösungen der dazwischenliegende Gang nicht eingelegt
wird.
Ferner ist aus der US 5,503,039 A ein mehrstufiges synchroni
siertes Vorgelegegetriebe für Kraftfahrzeuge bekannt, bei dem
die jeweils einem Schaltpaket benachbart zugeordneten Gänge
nicht aufeinanderfolgende Gänge sind und bei dem jedem Schalt
paket eine Betätigungseinrichtung sowie Synchronisierungs
einrichtungen zugeordnet sind. Dabei lassen sich die Betäti
gungseinrichtungen für überlappende Schaltvorgänge unabhängig
voneinander steuern, wobei für die Betätigungseinrichtungen
Elektromotoren mit räumlichen Kurvengetrieben vorgeschlagen
werden. Auch hier stellen sich - wie eingangs ausgeführt - die
bei dezentralen Betätigungssystemen üblichen Probleme.
Vor dem Hintergrund dieses Standes der Technik ist es die Auf
gabe der vorliegenden Erfindung, ein Kraftfahrzeug-Stufenge
triebe anzugeben, daß bei einfachem und verläßlichem konstruk
tivem Aufbau ohne komplexe elektronische Absicherungen zumin
dest bestimmte Zurückschaltungen in kurzer Zeit ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein schaltwalzenbetä
tigtes Kraftfahrzeug-Stufengetriebe gemäß Anspruch 1 gelöst.
Durch den Gedanken, zwei Schaltwalzen, oder ggf. noch mehr
Schaltwalzen vorzusehen, und bei geeigneter Anordnung der Gänge
ist es möglich, zumindest einige Gangwechsel unter Überspringen
von einem oder mehreren Gängen in kürzestmöglicher Zeit durch
zuführen. Dabei kann jede der Schaltwalzen in an sich herkömm
licher Weise ausgeführt sein; es ist mit anderen Worten nicht
notwendig, die Führungselemente radial beweglich auszubilden,
und die Schaltwalzen können axial unverschieblich ausgebildet
sein. Daher ist das erfindungsgemäße Betätigungssystem für das
Stufengetriebe mit zwei Schaltwalzen konstruktiv insgesamt ver
gleichsweise einfach und damit wenig anfällig ausführbar.
Durch die rein mechanischen Sperrmittel lassen sich komplexe
elektronische Gangabsicherungen vermeiden.
Bei geeigneter Konturierung der Kurvenscheiben bzw. Umfangsnu
ten läßt sich so auf vergleichsweise einfache und doch beson
ders sichere Weise verhindern, daß zwei Gänge gleichzeitig ein
gelegt werden, andererseits läßt sich ein Überschneiden des
Ein- und Auslegens von zwei Gängen ermöglichen.
Unter einer Schaltwalze sollen im vorliegenden Zusammenhang so
wohl klassische Schaltwalzen als auch generell jede Art von Ro
tations-Translations-Wandler verstanden werden. Ferner versteht
sich, daß eine Schaltwalze anstelle einer Umfangsnut genauso
eine Umfangsschiene aufweisen kann, wobei das Führungselement
dann bspw. gabelartig ausgebildet ist und die umfänglich vor
stehende Schiene umgreift.
Es ist besonders bevorzugt, wenn die erste Schaltwalze sämtli
chen ungeraden Gängen und die weitere Schaltwalze sämtlichen
geraden Gängen zugeordnet ist (oder umgekehrt, je nach Bezeich
nungsweise).
Bei der Ausführungsform ist es möglich, sämtliche einfachen
Gangwechsel (z. B. von 1 nach 2 oder von 3 nach 4) unter zeitli
cher Überschneidung, also bei geringstmöglichen Schaltnebenzei
ten durchzuführen; ferner können sämtliche Doppel-Hoch
schaltungen und Doppel-Rückschaltungen (z. B. von 3 nach 5 oder
von 4 nach 2) in kürzestmöglicher Zeit durchgeführt werden.
Es ist ferner von Vorzug, wenn die erste und die weitere
Schaltwalze parallel zueinander angeordnet sind.
Hierdurch ergibt sich eine in axialer Bewegung kompakte Bauwei
se. Ferner ist der Antrieb der zwei Schaltwalzen konstruktiv
vergleichsweise einfach zu realisieren.
Alternativ hierzu ist es auch möglich, die erste und die weite
re Schaltwalze axial hintereinanderliegend anzuordnen.
Diese Möglichkeit kommt insbesondere dann in Betracht, wenn die
axiale Baulänge des Getriebes keine so große Rolle spielt, das
Getriebe hingegen radial kompakt ausgebildet werden soll.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist jede der
Schaltwalzen durch einen separaten Elektromotor angetrieben.
Elektromotoren sind im Gegensatz zu hydraulischen Stellgliedern
vergleichsweise kostengünstig und ermöglichen eine feinfühlige
Steuerung. Ferner ist von Vorteil, daß die rotatorische Ab
triebsbewegung der Elektromotoren für den Antrieb einer Schalt
walze besonders geeignet ist.
Dabei ist besonders bevorzugt, wenn die zwei Elektromotoren in
einem einzelnen Gehäuse untergebracht sind.
Hierdurch können die Anschlüsse für die Spannungsversorgung und
die notwendigen Abdichtungen etc. optimiert werden.
Ferner ist es von Vorzug, wenn zwischen den Schaltwalzen und
den Elektromotoren jeweils ein Stirnradgetriebe geschaltet ist.
Durch das Anordnen eines Getriebes zwischen Schaltwalze und
Elektromotor läßt sich eine beliebige Übersetzung einstellen,
insbesondere das Drehmoment der Motoren erhöhen. Die Stirnrad
anordnung ermöglicht bei vergleichsweise geringem axialem Bau
raum einerseits hohe Übersetzungsverhältnisse und andererseits,
daß die Antriebsmotoren auf konstruktiv vergleichsweise einfa
che Weise in einer baulichen Einheit zusammengefaßt werden kön
nen.
Dabei ist es besonders bevorzugt, wenn das Sperrglied Laufräder
aufweist, die auf den Kurvenscheiben abrollen.
Hierdurch kann die Reibung und somit der Verschleiß niedrig ge
halten werden.
Von besonderem Vorzug ist es ferner, wenn das Sperrglied radial
an den Kurvenscheiben angreift.
Hierdurch ist eine Anordnung des Sperrgliedes zwischen den zwei
Schaltwalzen möglich, so daß vergleichsweise wenig Bauraum für
die Sperrmittel notwendig ist.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist es bevorzugt, wenn die
Schaltwalzen jeweils im Bereich einer ihrer Stirnseiten ange
trieben und im Bereich der jeweiligen anderen Stirnseite mit
den Sperrmitteln versehen sind.
Hierdurch ist bei effizienter axialer Raumausnutzung eine funk
tionale Trennung zwischen Antrieb einerseits und Sperrmitteln
andererseits erzielbar.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Schnittansicht des Betätigungssy
stems mit zwei Schaltwalzen einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug-Stufengetriebes;
Fig. 2 eine Abwicklung der Umfangsnuten der zwei in Fig. 1
gezeigten Schaltwalzen;
Fig. 3 eine schematische Seitenansicht der zwei Schaltwal
zen mit einer Ausführungsform von mechanischen
Sperrmitteln;
Fig. 4 eine ähnliche Seitenansicht wie Fig. 3, jedoch mit
einer alternativen Ausführungsform von Sperrmitteln;
Fig. 5 eine schematische Draufsicht auf zwei Schaltwalzen
mit einer weiteren Ausführungsform von Sperrmitteln;
Fig. 6 eine Draufsicht auf zwei Schaltwalzen mit einer wei
teren Ausführungsform von Sperrmitteln; und
Fig. 7 eine Ausführungsform mit zwei axial ausgerichteten
Schaltwalzen mit einer weiteren Ausführungsform von
Sperrmitteln.
In Fig. 1 ist in schematischer Schnittdarstellung ein Betäti
gungssystem für ein erfindungsgemäßes Kraftahrzeug-Stufenge
triebe 10 generell bei 11 gezeigt.
Das Stufengetriebe 10 umfaßt sechs Vorwärtsgänge und einen
Rückwärtsgang und ist, was in Fig. 1 nicht näher dargestellt
ist, in an sich bekannter Vorgelegebauweise ausgeführt.
Das Stufengetriebe 10 umfaßt eine Mehrzahl von Radsätzen mit
jeweiligen Festrädern und Losrädern, wobei die Losräder in an
sich bekannter Weise mittels synchronisierter Schaltkupplungen
mit der jeweiligen Welle verbindbar sind. Die synchronisierten
Schaltkupplungen werden betätigt durch axiales Versetzen von
Schaltelementen wie beispielsweise Schaltmuffen.
Die Schaltmuffen werden durch das in Fig. 1 dargestellte Betä
tigungssystem 11 bewegt, und zwar mittels einer Schaltgabel 12
für die Gänge 3, 5, einer Schaltgabel 14 für die Gänge 1, R,
einer Schaltgabel 16 für den zweiten Gang und einer Schaltgabel
18 für die Gänge 4, 6.
Die Schaltgabeln 12 bis 18 sind, was in Fig. 1 schematisch an
gedeutet ist, an jeweiligen Schienen 20, 22 axial verschieblich
gelagert.
Das Betätigungssystem 11 umfaßt zwei parallel angeordnete
Schaltwalzen 24, 26 mit jeweiligen Drehachsen 25, 27.
Die Schaltwalze 24 ist mit zwei axial versetzt angeordneten Um
fangsnuten 28, 30 versehen. Die Schaltwalze 26 ist mit zwei
weiteren Umfangsnuten 32, 34 versehen, die ebenfalls axial ver
setzt angeordnet sind.
Die Schaltgabeln 12 bis 18 sind jeweils gekoppelt mit Führungs
elementen 36 bis 42, die mit den Umfangsnuten 28 bis 34 zusam
menwirken. Die Kopplung erfolgt dabei derart, daß eine Rotati
onsbewegung der Schaltwalzen 24, 26 um die jeweiligen Drehach
sen 25, 27 zu einer koordinierten Translationsbewegung der Füh
rungselemente 36 bis 42 führt. Durch Verdrehen der Schaltwalzen
24, 26 können folglich die Gänge 1 bis 6 und R ein- bzw. ausge
legt werden.
Die Schaltwalzen 24, 26 werden angetrieben von jeweils einem
eigenen Elektromotor 44 bzw. 46. Die Elektromotoren 44, 46 sind
in einem gemeinsamen Gehäuse 48 aufgenommen und mit einer Steu
ereinrichtung 50 verbunden, die die Drehrichtung und den Dreh
betrag der Elektromotoren 44, 46 vorgibt.
Zwischen den Motoren 44, 46 und den jeweiligen Schaltwalzen 24
bzw. 26 sind Stirnradgetriebe 52, 54 angeordnet, die dazu die
nen, das von den Elektromotoren 44, 46 abgegebene Drehmoment zu
erhöhen.
Das Stirnradgetriebe 52 zwischen dem Elektromotor 44 und der
Schaltwalze 24 umfaßt ein stirnseitig an der Schaltwalze 24
vorgesehenes Stirnrad 56 und eine Zwischenwelle 60, an der zwei
nicht näher dargestellte Festräder festgelegt sind, von denen
eines mit dem Stirnrad 56 kämmt. Das andere Festrad der Zwi
schenwelle 60 kämmt mit einem an der Abtriebswelle des Motors
44 vorgesehenen Rad.
In analoger Weise umfaßt das Stirnradgetriebe 54, das zwischen
den Elektromotor 46 und die Schaltwalze 26 geschaltet ist, ein
Stirnrad 58 und eine Zwischenwelle 62.
An den jeweiligen anderen Stirnseiten der Schaltwalzen 24, 26
sind Kurvenscheiben 64, 66 vorgesehen.
Die Kurvenscheiben 64, 66 weisen in radialer Richtung eine be
stimmte Umfangskontur auf. Zwischen den zwei Kurvenscheiben 64,
66 ist ein Sperrglied in Form eines Stiftes 68 quer zur Axial
erstreckung der Schaltwalzen 24, 26 verschieblich gelagert, und
zwar in einer Lagerplatte 70.
Der Stift 68 befindet sich dabei sowohl in Anlage an der Kur
venscheibe 64 als auch der Kurvenscheibe 66, wobei ein gewisses
Spiel vorhanden sein kann. Die radiale Außenkontur der Kurven
scheiben 64, 66 ist dabei so, daß von den Schaltwalzen 24, 26
nicht zwei Gänge gleichzeitig eingelegt werden können. Die Ele
mente 64, 66, 68, 70 bilden daher gemeinsam Sperrmittel zum
Verhindern des Einlegens von zwei Gängen.
In Fig. 2 ist eine Abwicklung der Umfangsnuten 28 bis 34 sche
matisch dargestellt.
Die Umfangsnuten 28, 30 der Schaltwalze 24 umfassen sieben
Schaltpositionen I bis VII. Die Umfangsnuten 32, 34 der Schalt
walze 26 umfassen fünf Schaltpositionen i bis v.
Die Umfangsnut 28 ist so konfiguriert, daß in der Schaltposi
tion I der fünfte Gang eingelegt ist, in der Schaltposition III
der dritte Gang und in allen anderen Stellungen weder der drit
te noch der fünfte Gang geschaltet ist, sich die Schaltgabel 12
also in der neutralen Position befindet.
Die Umfangsnut 30 ist so konfiguriert, daß in der Schaltposi
tion V der erste Gang und in der Schaltposition VII der Rück
wärtsgang eingelegt ist; in allen anderen Positionen befindet
sich die Schaltgabel 14 in der neutralen Position.
Die Umfangsnut 32 der Schaltwalze 26 ist so konfiguriert, daß
in der Schaltposition i der zweite Gang eingelegt ist; in allen
anderen Schaltpositionen befindet sich die Schaltgabel 16 in
der neutralen Position. Die Umfangsnut 34 ist so konfiguriert,
daß in der Schaltposition iii der vierte Gang eingelegt ist und
in der Schaltposition v der sechste Gang. In allen anderen
Schaltpositionen befindet sich die Schaltgabel 18 in der neu
tralen Position.
Im Leerlauf des Stufengetriebes 10 befinden sich zumindest bei
stehendem Fahrzeug die Führungselemente 36, 38 der Schaltgabeln
12 bzw. 14 üblicherweise in der Schaltposition VI und die Füh
rungselemente 40, 42 der Schaltgabeln 16, 18 befinden sich in
der Schaltposition ii.
Beim Schalten in den ersten Gang wird lediglich die Schaltwalze
24 bewegt, so daß die Führungselemente 36, 38 in die Schaltpo
sition V gelangen. Beim Schalten vom ersten in den zweiten Gang
wird die Schaltwalze 24 in die Schaltposition IV bewegt und die
Schaltwalze 26 in die Schaltposition i. Beim Schalten vom zwei
ten in den dritten Gang wird die Schaltwalze 26 wieder in die
Schaltposition ii zurückbewegt und die Schaltwalze 24 wird wei
ter gedreht in Schaltposition III. Die weiteren Gangwechsel
beim Hochschalten und Herunterschalten um jeweils einen Gang
erfolgen analog.
Im Gegensatz zu herkömmlichen sequentiellen Getrieben mit nur
einer Schaltwalze ist es jedoch bspw. auch möglich, vom vierten
direkt in den zweiten Gang herunterzuschalten, ohne zwischen
zeitlich den dritten Gang einzulegen. Im vierten Gang befindet
sich die Schaltwalze 24 in der Position II und die Schaltwalze
26 in der Position iii. Zum Schalten in den zweiten Gang wird
nunmehr die Schaltwalze 24 nicht bewegt, und die Schaltwalze 26
wird von der Position iii über die Position ii in die Position
i bewegt. Entsprechend können weitere Doppelhochschaltungen und
Doppelherunterschaltungen durchgeführt werden, bspw. vom drit
ten in den fünften Gang, vom vierten in den sechsten Gang etc.
Dies wird möglich durch die Verteilung der Gänge auf die
Schaltwalzen 24 und 26. So sind alle ungeraden Gänge 1, 3, 5
der Schaltwalze 24 zugeordnet, alle geraden Gänge 2, 4, 6 der
Schaltwalze 26.
Die Führungselemente 36 bis 42 können gebildet sein durch
Gleitsteine oder durch Wälzlager. Die Schaltgabeln 12 bis 18
können statt axial beweglich auch schwenkend gelagert sein. Die
Schaltwalzen 24, 26 können als Blechbiegeteile ausgeführt wer
den, wobei die Umfangsnuten 28 bis 34 eingeprägt sein können.
Anstelle der Stirnradgetriebe 52, 54 sind andere Drehmoment
wandler wie z. B. Schneckengetriebe oder Planetengetriebe
gleichfalls denkbar. Die Kurvenscheiben 64, 66 können bspw. als
kostengünstige Stanzteile ausgeführt sein. Ferner ist erkenn
bar, daß zum Schalten des Rückwärtsganges die Schaltwalze 24
aus der Leerlauf-Schaltposition VI um nur eine weitere Position
in die Schaltposition VII verdreht werden muß. Daher ist auch
beim Schalten in den Rückwärtsgang eine kurze Schaltzeit er
zielbar.
Durch die Steuereinrichtung 50 können die Schaltwalzen 24 und
26 - abgesehen von der gegenseitigen Sperrung - unabhängig von
einander betrieben und gesteuert werden. Dabei werden die
Schaltvorgänge so gesteuert, daß eine überschneidende Betäti
gung der Schaltkupplungen mittels der Schaltgabeln 12 bis 18
stattfindet. Hierdurch werden die Schaltnebenzeiten verringert.
Die Kurvenscheiben 64, 66 können mit den Schaltwalzen 24, 26
kraft- oder formschlüssig verbunden oder einstückig hiermit
ausgeführt sein und sind hierfür entsprechend konturiert.
In Fig. 3 ist das Betätigungssystem 11 in einer Seitenansicht
dargestellt.
Der Umfang der Kurvenscheiben 64, 66 ist in Winkelbereichen,
die den Schaltpositionen von einem der Gänge entsprechen, also
I, III, V, VII, i, iii, v mit einem größeren Radius versehen
als in den Winkelbereichen entsprechend den neutralen Schaltpo
sitionen II, IV, VI, ii, iv.
Mit anderen Worten umfassen die Kurvenscheiben 64, 66 radial
vorstehende Winkelbereiche 72, die den Schaltpostionen I, III,
V, VII, i, iii, v entsprechen, und radial zurückversetzte Win
kelbereiche 74, die den neutralen Schaltpositionen II, IV, VI,
ii, iv entsprechen.
In Fig. 3 bspw. befindet sich die Schaltwalze 24 in der neutra
len Schaltstellung VI und die weitere Schaltwalze 26 befindet
sich in der dem vierten Gang entsprechenden Schaltposition iii.
Es läßt sich erkennen, daß der Stift 68 eine solche Länge be
sitzt, daß bei unveränderter Drehstellung der Schaltwalze 26
die Schaltwalze 24 weder in die Schaltposition V für den ersten
Gang noch in die Schaltposition VII für den Rückwärtsgang ge
dreht werden kann. Eine Drehung der Walze 24 innerhalb der Win
kelpositionen, bei denen noch kein Formschluß im Schaltelement
hergestellt ist, wird jedoch ermöglicht.
Hierdurch wird somit auf effektive Weise verhindert, daß mit
dem Betätigungssystem 11 zwei Gänge gleichzeitig eingelegt wer
den.
Die Fig. 4 bis 7 zeigen alternative Betätigungssysteme 11a bis
11d, bei denen die Sperrmittel zum Verhindern des gleichzeiti
gen Einlegens von zwei Gängen jeweils unterschiedlich ausgebil
det sind; soweit nichts anderes erwähnt ist, entsprechen diese
Betätigungssysteme 11a bis 11d dem Betätigungssystem 11 der
Fig. 1 bis 3.
Bei dem in Fig. 4 gezeigten Betätigungssystem 11a ist das
Sperrglied 68 in Form eines Stiftes ersetzt durch ein Sperr
glied 68a in Form eines an einer Hebelachse 80 angelenkten He
bels. Der Hebel 68a ist an seinen Hebelenden jeweils mit einer
Laufrolle 82 versehen. Die Laufrollen 82 rollen auf dem Außen
umfang der Kurvenscheiben 64a, 66a ab. In der Darstellung der
Fig. 4 ist der erste Gang eingelegt, die Schaltwalze 24 befin
det sich also in der Schaltstellung V. Entsprechend befindet
sich die Schaltwalze 26 in der neutralen Schaltstellung ii. Man
erkennt, daß der Hebel 68a wirksam verhindert, daß die Schalt
walze 26 in eine der Schaltstellungen i oder iii verdreht wird,
während die Schaltwalze 24 in der Schaltstellung V des ersten
Ganges ist.
In Fig. 5 ist ein weiteres Betätigungssystem 11b gezeigt, bei
dem gleichfalls ein Sperrglied in Form eines Hebels 68b vorge
sehen ist. Die Kurvenscheiben 64b, 66b sind jedoch nicht an ih
rem Außenumfang konturiert sondern an ihrer freien Stirnfläche.
Entsprechend sind an den Enden des Hebels 68b Laufrollen 82b
vorgesehen, die in einem Bereich zwischen Mitte und Außenumfang
an den Stirnseiten der Kurvenscheiben 64b, 66b abrollen.
In Fig. 6 ist eine weitere alternative Ausführungsform eines
Betätigungssystems 11c gezeigt.
Bei dem Betätigungssystem 11c sind die Schaltwalzen 24c und 26c
nicht mit Kurvenscheiben sondern, mit zwei zusätzlichen Umfangs
nuten 84c, 86c versehen, in denen Laufrollen 82c eines Hebels
68c abrollen. Bei dieser Ausführungsform sind folglich keine
separaten Kurvenscheiben notwendig.
Fig. 7 zeigt schließlich ein Betätigungssystem 11d, bei dem die
zwei Schaltwalzen 24d, 26d nicht parallel zueinander ausgerich
tet sind sondern axial hintereinanderliegend, so daß deren
Drehachsen 25d, 27d zusammenfallen.
Bei dieser Ausführungsform ist als Sperrglied wiederum ein Zy
linderstift 68d vorgesehen, der in einer Lagerplatte 70d paral
lel zur Achsenrichtung verschieblich gelagert ist. Die Schalt
walzen 24d, 26d sind mit Kurvenscheiben 64d, 66d versehen, die
an ihren freien, gegenüberliegenden Stirnseiten so konturiert
sind, daß der Zylinderstift 68d nur dann zwischen die Kurven
scheiben 64d, 66d paßt, wenn mindestens eine der Schaltwalzen
24d, 26d in einer neutralen Schaltstellung steht.
Bei sämtlichen Ausführungsformen sind die Mittel zum Verhindern
des gleichzeitigen Einlegens von zwei Gängen so ausgeführt, daß
nur eine Schaltwalze in einer Gangstellung stehen kann. Dabei
ist ein Überschneiden des Ein- und Auslegens von zwei Gängen
möglich, das gleichzeitige Einlegen von zwei Gängen wird jedoch
verhindert. Diese Art der Gangabsicherung ist rein mechanisch,
so daß eine Elektronikkomponente für die Koordination der bei
den Motoren nicht erforderlich ist. Die möglichen Positionsab
weichungen der beiden Motoren 44, 46 können durch das vorgese
hene Spiel zwischen dem Sperrglied 68 und den Kurvenscheiben
64, 66 ausgeglichen werden.