DE19919487A1 - Aufnahmeverfahren und photogrammetrische Kamera dafür - Google Patents
Aufnahmeverfahren und photogrammetrische Kamera dafürInfo
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Abstract
Bei einem Verfahren zur Bildaufnahme eines überflogenen Geländes (2), wobei von einem überflogenen Geländebereich (6a; 6b; 6c) zeitlich nacheinander mehrere Einzelbilder elektrooptisch aufgenomen und digital gespeichert werden, die zu einem Gesamtbild des Geländebereiches (6a; 6b; 6c) zusammengesetzt werden, nehmen die Einzelbilder den aufzunehmenden Geländebereich (6a; 6b; 6c) jeweils vollflächig, aber mit unterschiedlichen Lücken (8) behaftet auf und werden für das Gesamtbild des Geländebereiches (6a; 6b; 6c) mindestens zwei Einzelbilder anhand übereinstimmender Bildabschnitte (11) digital überlagert. Dazu wird eine photogrammetrische Kamera (1) mit mindestens einer Detektorgruppe (4a, 4b, 4c) eingesetzt, die mehrere voneinander jeweils beabstandete Detektoren (7) aufweist, wobei, gesehen in Flugrichtung (3), mindestens ein Detektor (7) die Lücke (8) zwischen zwei in Querrichtung beabstandeten, benachbarten Detektoren (7) zumindest teilweise abdeckt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bildaufnahme eines
überflogenen Geländes oder eine Oberfläche (industriell),
insbesondere zur terrestrischen luft- oder weltraumgestütz
ten Bildaufnahme, wobei von einem überflogenen Gelände- bzw.
Oberflächenbereich zeitlich nacheinander mehrere Einzelbil
der elektrooptisch aufgenommen und digital gespeichert wer
den, die zu einem Gesamtbild des Gelände- bzw. Oberflächen
bereiches zusammengesetzt werden, sowie zur Durchführung
dieses Verfahrens eine photogrammetrische Kamera mit mehre
ren zu mindestens einer Detektorgruppe angeordneten elektro
optischen Detektoren.
Ein derartiges Aufnahmeverfahren und eine derartige photo
grammetrische Kamera sind beispielsweise aus der
DE 197 14 396 A1 bekanntgeworden.
Aus der DE 197 14 396 A1 ist eine photogrammetrische Kamera
bekannt, bei der eine elektrooptische Detektorgruppe jeweils
aus quer zur Flugrichtung verlaufenden, unmittelbar aneinan
derliegenden Sensorzeilen (Detektoren) mit einer Reihe ein
zelner Bildelemente bzw. Pixel aufgebaut ist. Für ein Ge
samtbild werden zu verschiedenen Zeitpunkten zeilenförmige
Geländebereiche (Geländezeilen) auf die Sensorzeilen abge
bildet. Im Gegensatz zu einer Dreizeilenkamera verlaufen bei
dieser photogrammetrischen Kamera die abgetasteten Gelände
zeilen parallel zueinander und schließen unmittelbar anein
ander an, wodurch die Auswertung der Zeilenbilder prinzipi
ell verbessert ist.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, das Aufnahmeverfahren der
eingangs genannten Art weiter zu verbessern sowie eine pho
togrammetrische Kamera dafür bereitzustellen.
Diese Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Aufnahmever
fahren erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Einzelbilder
den aufzunehmenden Gelände- bzw. Oberflächenbereich jeweils
vollflächig, aber mit unterschiedlichen Lücken behaftet auf
nehmen und daß für das Gesamtbild des Gelände- bzw. Oberflä
chenbereiches mindestens zwei Einzelbilder anhand überein
stimmender Bildabschnitte digital überlagert werden.
Vorzugsweise werden von einem Gelände- bzw. Oberflächenbe
reich mindestens zwei Gesamtbilder aus jeweils unterschied
licher Perspektive aufgenommen.
Zur Verknüpfung mehrerer aufeinanderfolgender streifenförmi
ger Einzelbilder ermöglicht eine elektronische Steuerung ei
ne Überlappung von z. B. 50 Pixel, womit diese geometrisch
stabil und vollautomatisch zu einem Bildband montiert werden
können. Diese Bildbandmontage erfolgt für jede Perspektive,
z. B. nach vorne, nach hinten und Mitte (Nadir), vollautoma
tisch. Ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal der Erfindung
zu Dreizeilenkameras besteht darin, daß bei einer herkömmli
chen Dreistreifenkamera bereits zweidimensionale Teilbilder
vorliegen und nur diese dem Orientierungsvorgang unterzogen
werden müssen. Bei z. B. 1000 Pixel breiten Teilbildstreifen
reduziert sich erfindungsgemäß der Orientierungsaufwand ge
genüber der Dreizeilenkamera um den Faktor 1000, da dort
theoretisch jede einzelne eindimensionale Zeile dem Orien
tierungsvorgang unterzogen werden müßte. Allerdings wird
dies aus Kostengründen nicht gemacht, sondern bei Dreizei
lenkameras werden sogenannte Orientierungszeilen verwendet,
für die die Orientierungsparameter exakt bestimmt werden.
Für alle dazwischenliegenden Zeilen, oft mehrere hundert,
werden die Orientierungsparameter mehr oder weniger aufwen
dig interpoliert, d. h., es liegen nur genäherte Orientie
rungsparameter, bei der Dreistreifenkamera hingegen exakte
Werte vor. Weiter gilt, daß die zur Unterstützung bei Drei
zeilenkameras eingesetzten hochgenauen und teuren INS (Iner
tialNavigationsSysteme) Einheiten vollständig entfallen kön
nen. Die beiden nach vorne und hinten geneigten Kameragrup
pen dienen dabei zur Erzeugung der Stereobildpaare, während
die in der Mitte liegenden Nadirkameras den Anschluß zwi
schen den photogrammetrischen Modellen an verschiedenen Or
ten vermitteln und in der Regel über eine höhere Auflösung
verfügen. Letzteres ist ein entscheidendes, vorteilhaftes
Unterscheidungsmerkmal zu klassischen (mit analog bezeichne
ten) Reihenmeßkameras.
Gegenüber bekannten Auswertesystemen besteht ein grundsätz
licher Unterschied auch darin, daß erfindungsgemäß die digi
talen Bilder automatisch bzw. stark algorithmisch unter
stützt ausgewertet werden. Das hat zur Folge, daß für einen
Computer, auf dem die Auswertung erfolgt, nicht notwendiger
weise ein zusammenhängendes, digitales Einzelluftbild exi
stieren muß, wie es bisher bei einer klassischen Reihenmeß
kammer zwangsweise der Fall war. Denn Computer "sehen" Bil
der mathematisch und funktional, nicht aber analog. Das
Rechnersystem kann aus einem im Flugzeug installierten Ein
baurahmen bestehen, der mehrere Industrie-PCs enthält. Diese
PCs übernehmen die digitalen Daten von den elektrooptischen
Detektorgruppen, ergänzen die notwendigen Kennungen für den
aktuellen Bildblock, formatieren sie und speichern sie z. B.
auf Festplattenstapel oder Bandlaufwerke ab.
Zur Lösung der oben genannten Aufgabe wird eine photogramme
trische Kamera vorgeschlagen, bei der erfindungsgemäß eine
Detektorgruppe mehrere voneinander jeweils beabstandete De
tektoren aufweist, wobei, gesehen in einer bestimmten Längs
richtung (Flugrichtung) der Detektorgruppe, mindestens ein
Detektor die Lücke zwischen zwei in Querrichtung beabstande
ten, benachbarten Detektoren zumindest teilweise abdeckt.
Während z. B. bei der aus der DE 197 14 396 A1 bekannten De
tektorgruppe deren gesamte Fläche mit Sensorzeilen, d. h. mit
Detektoren, ausgefüllt ist, reicht für die erfindungsgemäße
elektrooptische Detektorgruppe wegen den zwischen benachbar
ten Detektoren vorgesehenen Lücken eine geringere Detektor
fläche aus. Dies ermöglicht eine einfachere Herstellung zu
geringeren Kosten.
Bei bevorzugten Ausführungsformen der erfindungsgemäßen pho
togrammetrischen Kamera sind benachbarte Detektoren in Rand
bereichen der Detektorgruppe voneinander weniger weit als in
seiner Mitte beabstandet, wobei Detektoren in Randbereichen
der Detektorgruppe eine höhere Auflösung als Detektoren in
der Mitte der Detektorgruppe aufweisen können.
Vorzugsweise sind mindestens drei elektrooptische Detektor
gruppen in Flugrichtung vorgesehen, von denen der mittlere
für Farbaufnahmen und die beiden anderen für Schwarz/Weiß-
Aufnahmen ausgebildet sind.
Bevorzugt ist die mindestens eine Detektorgruppe anstelle
einer Filmkassette an eine an sich bekannte Kamera ange
setzt. Dieser Kameraansatz ruht vorteilhafterweise auf einer
Basisplatte, die anstelle der Filmkassette z. B. auf eine
Reihenmeßkammer aufgesetzt werden kann. Damit ist es mög
lich, herkömmliche Reihenmeßkammern bei voller Leistung di
gital zu betreiben und dabei schwarzweiße und farbige, digi
tale Bilder zu erhalten. Der Kameraansatz kann die Detekto
ren tragen, die, wie oben beschrieben, gegeneinander ver
setzt sind, und umfaßt nur die eigentliche Sensoreinheit mit
der Detektorgruppe. Mit der Sensorelektronik der Kameraköpfe
ist bei CCD-Detektoren bestimmter Bauart eine Kompensation
der Flugbewegung (forward motion compensation, FMC) während
der Bildaufnahme möglich. Diese sensornahe Elektronik ist in
einer Elektronikeinheit zusammengefaßt, die auf oder neben
dem Kameraansatz montiert werden kann. Eine optionale Iner
tialplattform hingegen muß zur präzisen Vermessung der Kame
rasichtlinie mit dem Kameraansatz starr verbunden sein. Der
wesentliche Vorteil des digitalen Kameraansatzes mit Detek
torgruppen ist die Freiheit bei der Wahl des Bildwinkels,
d. h. des Winkels der Stereobasis, der durch die äußeren De
tektorgruppen nach vorne und hinten bestimmt wird.
Die Fokalebene des Kameraansatzes kann z. B. insgesamt 3 Dop
pelreihen mit je sieben CCD-Detektorgruppen enthalten. Durch
die in Flugrichtung auf Lücke gesetzte Anordnung der Detek
toren ist es leicht möglich, die CCDs mit der dazugehörigen
Sensorelektronik in einem Gehäuse unterzubringen und erst
später im Rechner die Bilder aller Detektoren zu einem Ge
samtbild vollautomatisch zu montieren.
Die photogrammetrische Kamera kann als Multikopfkamera aus
gebildet sein, bei der für jede Detektorgruppe ein eigener
Kamerakopf vorgesehen ist. Die außen liegenden Kameraköpfe
enthalten schwarzweiße Detektoren für optimale Leistung bei
der Aerotriangulation, während die in der Mitte liegende Na
dirkamera mit Farbdetektoren ausgerüstet ist, die ein Farb
muster z. B. in Rot, Grün und Blau z. B. im Bayer-Muster RGGB
tragen. Auf diese Weise können z. B. farbige Orthophotos in
optimaler Qualität erstellt werden.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Be
schreibung und der Zeichnung. Ebenso können die vorstehend
genannten und die noch weiter aufgeführten Merkmale erfin
dungsgemäß jeweils einzeln für sich oder zu mehreren in be
liebigen Kombinationen Verwendung finden. Die gezeigte und
beschriebene Ausführungsform ist nicht als abschließende
Aufzählung zu verstehen, sondern hat vielmehr beispielhaften
Charakter für die Schilderung der Erfindung.
Es zeigt:
Fig. 1 schematisch ein Ausführungsbeispiel einer erfin
dungsgemäßen photogrammetrischen Kamera mit drei
Detektorgruppen;
Fig. 2 verschiedene Ausführungsformen von Detektorgruppen;
Fig. 3 die Aufnahmesituation eines Geländestreifens am Bo
den bzw. eines beliebigen Oberflächensegmentes zu
zwei verschiedenen, zeitlich unmittelbar aufeinan
derfolgenden Aufnahmezeitpunkten; und
Fig. 4 eine photogrammetrische Kamera mit sechs Kameraköp
fen, gesehen von unten durch das optische Fenster
(Fig. 4a), und deren Orientierung quer zur Flug
richtung (Fig. 4b).
In Fig. 1 ist in schematischer Weise eine erfindungsgemäße
photogrammetrische Kamera 1 dargestellt, welche in einem
nicht dargestellten Fluggerät angeordnet ist und ein durch
den Horizont symbolisch dargestelltes Gelände 2 in Flugrich
tung 3 überfliegt. Die Kamera 1 weist drei elektrooptische
Detektorgruppen 4a, 4b, 4c auf, die in Flugrichtung 3 in Ab
stand voneinander angeordnet sind. Die äußeren Detektorgrup
pen 4a, 4c sind nach vorne bzw. nach hinten und die mittlere
Detektorgruppe 4b auf den Nadir ausgerichtet. Über eine Ab
bildungsoptik 5, die entsprechend Fig. 4 auch aus einem Ar
ray von Einzelobjektiven bestehen kann, wird jeweils ein Ge
ländebereich 6a, 6b, 6c auf die einzelnen Detektorgruppen
4a, 4b, 4c abgebildet.
Wie unten noch näher erläutert, weist jede Detektorgruppe 4
mehrere voneinander jeweils beabstandete Detektoren 7 (z. B.
CCD-Detektoren) auf, die derart angeordnet sind, daß, gese
hen in Flugrichtung 3, mindestens ein Detektor 7 die Lücke 8
zwischen zwei, quer zur Flugrichtung 2 beabstandeten benach
barten Detektoren zumindest teilweise abdeckt. In dem in
Fig. 1 dargestellten Augenblick wird jeder Geländebereich
6a, 6b, 6c von den Detektorgruppe 4a, 4b, 4c jeweils voll
flächig, aber durch die Lücken 8 zwischen ihren einzelnen
Detektoren 7 nur lückenhaft als Einzelbild elektrooptisch
aufgenommen und gespeichert. Entscheidend ist, daß kein
Bildanschluß der einzelnen Detektorgruppen 4a, 4b, 4c in
Flugrichtung 3 erforderlich ist.
In Fig. 2 sind drei verschiedene Ausführungsformen von De
tektorgruppen 41, 42, 43 mit jeweils unterschiedlich ange
ordneten elektrooptischen Detektoren 7 dargestellt, die je
weils seitlich noch von einem Außenrand 9 umgeben sind. Bei
der Detektorgruppe 41 (Fig. 2a) sind, gesehen in Flugrich
tung 3, in ihren Randbereichen benachbarte Detektoren 7 von
einander weniger weit als in ihrer Mitte beabstandet. Dies
führt zu unterschiedlich großen Lücken 8, die in der Mitte
größer als in den Randbereichen sind. Die Detektoren 7 der
Detektorgruppe 42 (Fig. 2b) sind - im Vergleich zur Detek
torgruppe 41 - gleichmäßiger über ihre gesamte Fläche ver
teilt und insbesondere auch in ihrer Mitte angeordnet. Al
lerdings sind auch hier die Lücken 8 unterschiedlich groß.
Die Detektorgruppe 43 (Fig. 2c) zeigt eine vollständig
gleichmäßige Aneinanderreihung der Detektoren 7 in Flugrich
tung 3 mit einem identischen Lückenmuster. Während für die
Detektorgruppen 41 und 42 jeweils 20 Detektoren 7 vorgesehen
sind, weist die Detektorgruppe 43 insgesamt 25 Detektoren 7
auf.
Allen Detektorgruppen 41, 42, 43 ist gemeinsam, daß die De
tektoren 7 in loser, aber kalibrierter Reihung angeordnet
sind und einen quer zur Flugrichtung 3 verlaufenden Streifen
nicht mehr vollständig abdecken. In Flugrichtung 3 benach
barte Detektoren 7a und 7b sind zueinander so auf Lücke 8
gesetzt, daß, gesehen in Flugrichtung 3, mindestens ein vor
derer Detektor 7a die Lücke 8 zwischen zwei, quer zur Flug
richtung 2 beabstandeten, benachbarten hinteren Detektoren
7b zumindest teilweise abdeckt oder umgekehrt.
In Fig. 3 ist gezeigt, daß ein bestimmter Geländestreifen 10
zu einem ersten Zeitpunkt (Fig. 3a) auf die in einem quer
zur Flugrichtung 3 verlaufenden vorderen Detektorstreifen
liegenden vorderen Detektoren 7a der Detektorgruppe (z. B.
4a) abgebildet und als lückenhaftes erstes Einzelbild aufge
nommen und digital gespeichert wird. Zu einem etwas späteren
Zeitpunkt (Fig. 3b), zu dem sich die Detektorgruppe 4a in
Flugrichtung 3 vorwärtsbewegt hat, wird dieser Geländestrei
fen 10 erneut von der Detektorgruppe 4a als lückenhaftes
zweites Einzelbild, nun aber von den hinteren Detektoren 7b,
aufgenommen und als lückenhaftes zweites Einzelbild aufge
nommen und digital gespeichert. Da die hinteren Detektoren
7b zu den vorderen Detektoren 7a in Flugrichtung 3 auf Lücke
gesetzt sind, weisen die beiden Einzelbilder übereinstimmen
de Bildausschnitte 11 des Geländestreifens 10 auf, anhand
derer sich dann die beiden Einzelbilder zueinander ausrich
ten und zu einem digitalen Gesamtbild des Geländestreifens
10 überlagern lassen.
In Fig. 4 ist eine Multikopfkamera 12 mit sechs Kameraköpfen
13a bis 13f gezeigt, von denen jeweils ein Paar 13a, 13b
nach vorne, ein Paar 13c, 13d nach Nadir und ein Paar 13e,
13f nach hinten gerichtet ist. Ein Kamerakopf (13a, 13c,
13e) jedes Paares sind, in Flugrichtung 3 gesehen, jeweils
nach rechts und einer (13b, 13d, 13d) jeweils nach links
ausgerichtet. Die außen liegenden Kameraköpfe 13a, 13b und
13e, 13f enthalten schwarzweiße Detektoren für optimale Lei
stung bei der Aerotriangulation, während die in der Mitte
liegenden Nadirkameras 13c, 13d mit Farbdetektoren ausgerü
stet sind, die ein Farbmuster z. B. in Rot, Grün und Blau
z. B. im Bayer-Muster RGGB tragen. Auf diese Weise können
z. B. farbige Orthophotos in optimaler Qualität erstellt wer
den.
Der wesentliche Vorteil der Multikopfkamera 12 - wie auch
der Kamera 1 - ist die Freiheit bei der Wahl des Bildwin
kels, d. h. des Winkels der Stereobasis, die von der Neigung
der beiden äußeren Kameragruppen nach vorne und hinten be
stimmt wird. Daraus resultiert der Abstand der aufgenommenen
Bildgruppen am Boden und damit die Zahl der nacheinander
aufzunehmenden Bilder einer Serie, bis die Szene vollständig
überdeckt wird. Die Teilbilder der in Reihe, z. B. vordere
Kamerareihe, liegenden Kameras besitzen eine aufgrund der
Kameraanordnung bestimmbare Überlappung, so daß ein voll
ständiger zweidimensionaler Bildstreifen jeweils vorne, hin
ten und in Nadirrichtung automatisch herstellbar ist. Dabei
ist es nicht nötig, die volle Bildüberdeckung von ca. 60% zu
erbringen, wie es in der klassischen Photogrammetrie der
Fall ist. Vielmehr reicht es aus, nur ca. 50 Pixel für den
Bildanschluß zu überdecken, da die drei Kameragruppen die
Rolle der Mehrfachüberdeckung übernehmen. Die beiden nach
vorne und hinten plazierten Detektorgruppen dienen dabei zur
Erzeugung der Stereobildpaare, während die in der Mitte lie
genden Nadirdetektoren den Anschluß zwischen den photogramm
metrischen Modellen an verschiedenen Orten vermitteln und
der Gewinnung von farbigen Orthophotos dienen können.
Selbstverständlich kann die Multikopfkamera auch mit noch
mehr Kameraköpfen, z. B. mit neun oder mehr Kameraköpfen dann
vorzugsweise im 3 × 3-Muster, ausgestattet sein.
Bei einem Verfahren zur Bildaufnahme eines überflogenen Ge
ländes 2, wobei von einem überflogenen Geländebereich 6a;
6b; 6c zeitlich nacheinander mehrere Einzelbilder elektroop
tisch aufgenommen und digital gespeichert werden, die zu ei
nem Gesamtbild des Geländebereiches 6a; 6b; 6c zusammenge
setzt werden, nehmen die Einzelbilder den aufzunehmenden Ge
ländebereich 6a; 6b; 6c jeweils vollflächig, aber mit unter
schiedlichen Lücken 8 behaftet auf und werden für das Ge
samtbild des Geländebereiches 6a; 6b; 6c mindestens zwei
Einzelbilder anhand übereinstimmender Bildabschnitte 11 di
gital überlagert. Dazu wird eine photogrammetrische Kamera 1
mit mindestens einer Detektorgruppe 4a, 4b, 4c eingesetzt,
die mehrere voneinander jeweils beabstandete Detektoren 7
aufweist, wobei, gesehen in Flugrichtung 3, mindestens ein
Detektor 7 die Lücke 8 zwischen zwei in Querrichtung beab
standeten, benachbarten Detektoren 7 zumindest teilweise ab
deckt.
Claims (8)
1. Verfahren zur Bildaufnahme eines überflogenen Geländes
(2) oder Oberfläche, wobei von einem überflogenen Ge
lände- bzw. Oberflächenbereich (6a; 6b; 6c) zeitlich
nacheinander mehrere Einzelbilder elektrooptisch auf
genommen und digital gespeichert werden, die zu einem
Gesamtbild des Gelände- bzw. Oberflächenbereiches (6a;
6b; 6c) zusammengesetzt werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einzelbilder den aufzunehmenden Gelände- bzw. Oberflächenbereich (6a; 6b; 6c) jeweils vollflächig, aber mit unterschiedlichen Lücken (8) behaftet aufneh men und
daß für das Gesamtbild des Gelände- bzw. Oberflächen bereiches (6a; 6b; 6c) mindestens zwei Einzelbilder anhand übereinstimmender Bildabschnitte (11) digital überlagert werden.
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einzelbilder den aufzunehmenden Gelände- bzw. Oberflächenbereich (6a; 6b; 6c) jeweils vollflächig, aber mit unterschiedlichen Lücken (8) behaftet aufneh men und
daß für das Gesamtbild des Gelände- bzw. Oberflächen bereiches (6a; 6b; 6c) mindestens zwei Einzelbilder anhand übereinstimmender Bildabschnitte (11) digital überlagert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
von einem Gelände- bzw. Oberflächenbereich (6a; 6b;
6c) mindestens zwei Gesamtbilder aus jeweils unter
schiedlicher Perspektive aufgenommen werden.
3. Photogrammetrische Kamera (1; 12) zur Gelände- oder
Oberflächenerfassung mit zumindest einer Detektor
gruppe (4; 41; 42; 43) angeordneten elektrooptischen
Detektoren (7; 7a; 7b), insbesondere zur Durchführung
des Aufnahmeverfahrens nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Detektorgruppe (4; 41; 42; 43) mehrere vonein
ander jeweils beabstandete Detektoren (7; 7a, 7b) auf
weist und daß, gesehen in einer bestimmten Längsrich
tung (Flugrichtung 3) der Detektorgruppe (4; 41; 42;
43), mindestens ein Detektor (7; 7a; 7b) die Lücke (8)
zwischen zwei in Querrichtung beabstandeten, benach
barten Detektoren (7b; 7a) zumindest teilweise ab
deckt.
4. Photogrammetrische Kamera nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß benachbarte Detektoren (7) in Rand
bereichen der Detektorgruppe (4; 41; 42; 43) voneinan
der weniger weit als in ihrer Mitte beabstandet sind.
5. Photogrammetrische Kamera nach Anspruch 3 oder 4, da
durch gekennzeichnet, daß Detektoren (7) in Randberei
chen der Detektorgruppe (4; 41; 42; 43) eine höhere
Auflösung als Detektoren (7) in ihrer Mitte aufweisen.
6. Photogrammetrische Kamera nach einem der Ansprüche 3
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens drei De
tektorgruppen (4a, 4b, 4c) in Flugrichtung (3) ange
ordnet sind, von denen die mittlere für Farbaufnahmen
und die beiden anderen für Schwarz/Weiß-Aufnahmen aus
gebildet sind.
7. Photogrammetrische Kamera nach einem der Ansprüche 3
bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die mindestens eine
Detektorgruppe (4a, 4b, 4c) anstelle einer Filmkasset
te an eine an sich bekannte Kamera angesetzt ist.
8. Photogrammetrische Kamera (Multikopfkamera 12) nach
einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß für jede Detektorgruppe ein eigener Kamerakopf
(13a-13d) vorgesehen ist.
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