DE19917571A1 - Elektrodenraster für Elektroporationsreaktionsansätze - Google Patents
Elektrodenraster für ElektroporationsreaktionsansätzeInfo
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Abstract
Bei Standard-Elektroporationsküvetten kann ein Volumen von 50 mul für die durch Elektroporation zu behandelnde Zellsuspension kaum unterschritten werden. DOLLAR A Weiterhin können verschiedene Elektropotationsreaktionsansätze nur nacheinander ausgeführt werden, wobei die Handhabung schwer zu automatisieren ist. Das neue Elektrodenraster erlaubt die parallele und automatisierbare Behandlung von zahlreichen Elektroporationsansätzen mit Volumen bis unter 0,1 mul. DOLLAR A Durch die Anordnung eines Elektrodenrasters auf einer Oberfläche entstehen zwischen den gegenüberstehenden Verästelungen von Anoden- und Kathodenleiterbahnen Reaktionszonen für Mikroelektroporationsreaktionen, die eine parallele Bearbeitung zahlreicher verschiedener Elektroporationsansätze ermöglichen. Je nach Anordnung und Abmessung der Anoden- und Kathodenleiterbahnen können unterschiedliche Oberflächen mit der gewünschten Zahl und Dichte an Mikroelektroporationszonen hergestellt werden. DOLLAR A Die Anpassung der Elektroporationsreaktionsanordnung an Standardmikrotiterplattenformate erlaubt die automatisierbare und hochparallele Durchführung von Elektroporationsreaktionen mit robotergesteuerten Pipettiersystemen.
Description
Es ist bekannt, daß die Membran lebender Zellen unter Einfluß eines elektrischen
Pulses kurzzeitig für Makromoleküle wie z. B. Nukleinsäuren und Proteine und für
niedermolekulare Substanzen durchlässig wird. Dieses Verfahren der Elektroporation
hat, besonders wegen der hohen Effizienz, mit der Desoxyribonukleinsäuren (DNA) in
die Zelle übertragen werden können, eine weitverbreitete Anwendung zum Transfer
wasserlöslicher Moleküle in lebende Zellen erlangt (Handbuch "Cell Biology: A
Laboratory Handbook, Academic Press, 1998, Vol. 4, Seiten 57-63). Bei Standard-
Elektoporationskammern stehen sich Anode und Kathode in Form von Metallplatten
gegenüber. Die durch Elektroporation zu behandelnde Zellsuspension wird in die
Elektroporationskammer gefüllt und diese mit dem Spannungsgenerator verbunden.
Hierbei können Volumina von 50 µl Zellsuspension kaum unterschritten werden.
Weiterhin können verschiedene Elektroporationsreaktionsansätze nur nacheinander
ausgeführt werden, wobei die Handhabung schwer zu automatisieren ist.
Der im Patentanspruch 1 angegebenen Erfindung liegt das Problem zugrunde,
zahlreiche Elektroporationsreaktionsansätze parallel mit kleinen Reaktionsvolumina
durchzuführen und die Handhabung leicht automatisierbar zu machen.
Dieses Problem wird durch die im Patentanspruch 1 aufgeführten Merkmale gelöst.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß durch die
Anordnung eines Elektrodenrasters auf einer Oberfläche, zwischen den
gegenüberstehenden Verästelungen von Anoden- und Kathodenleiterbahnen
Reaktionszonen für Mikroelektroparationsreaktionen entstehen, die eine parallele
Bearbeitung zahlreicher Elektroporationsreaktionsansätze ermöglichen. Auf
verschiedenen Mikroelektroporationsreaktionszonen plazierte
Elektroporationsreaktionsansätze können parallel einem elektrischen Puls ausgesetzt
werden, indem die Hauptäste der Anoden- und Kathodenleiterbahnen mit dem
Spannungsgenerator verbunden werden. Je nach Abmessung der sich
gegenüberstehenden Äste von Anoden- und Kathodenleiterbahnen können zwischen
den Elektrodenästen Reaktionsvolumina von unter 100 nl bis über 5 µl aufgetragen
werden. Je nach Anordnung und Abmessung der Anoden- und Kathodenleiterbahnen
können unterschiedliche Oberflächen mit der gewünschten Zahl und Dichte an
Mikroelektroporationsreaktionszonen hergestellt werden. Die Anpassung der
Elektroporationsreaktionszonenanordnung an Standardmikrotiterplattenformate
erlaubt das Auftragen und Bearbeiten von Elektroporationsreaktionsansätzen mit
robotergesteuerten Pipettiersystemen.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist in Patentanspruch 2 angegeben. Die
räumliche Abtrennung der einzelnen Elektroporationsreaktionszonen untereinander
durch senkrecht zur Leiterbahnoberfläche stehende Wände verringert das Risiko einer
Kontamination zwischen benachbarten Elektroporationsreaktionszonen und
ermöglicht es, nach der Durchführung der Elektroporation weitere
Inkubationslösungen zu den einzelnen Elektroporationsansätzen zuzufügen, ohne daß
es zu einer Vermischung der einzelnen Ansätze untereinander kommt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben.
Es zeigt
Fig. 1. Elektrodenraster für Elektroporationsreaktionsansätze
im 96er Mikrotiterplattenformat.
Bei dem Ausführungsbeispiel befindet sich das Elektrodenraster auf einer elektrisch
isolierenden Kunststoffoberfläche (e). Die Verästelungen von Anoden- und
Kathodenleiterbahnen bilden 96 Reaktionszonen (c) in denen sich je ein Anoden- (d)
und ein Kathodenast (d) gegenüber stehen. Die Elektrodenäste können zum Beispiel
photolithographisch durch Platinenätztechnik aus Kupfer in 35 µm Schichtdicke
abgebildet werden. In der Beispielsausführung im 96er Mikrotiterplattenformat sind
gegenüberstehende Elektrodenäste (d) durch eine Lücke von 1 mm voneinander
getrennt und 3 mm breit. Die Abstände zwischen den Zentren benachbarter
Elektroporationsreaktionszonen betragen in der Beispielsausführung 9 mm. Auf die 96
Elektroporationsreaktionszonen können verschiedene Elektroporationsreaktions
ansätze mit einem Volumen von 5 µl derart aufgetragen werden, daß die Lücke
zwischen gegenüberstehenden Elektrodenästen durch die Elektroporationsflüssigkeit
überbrückt wird. Auf verschiedenen Mikroelektroporationsreaktionszonen plazierte
Tropfen von Elektroporationsreaktionsansätze können parallel einem elektrischen
Puls ausgesetzt werden, indem die Hauptäste der Anoden- (a) und
Kathodenleiterbahnen (b) mit dem Spannungsgenerator verbunden werden.
Claims (3)
1. Elektrodenraster für Elektroporationsreaktionsansätze mit suspendierten lebenden
Zellen, insbesondere für die Übertragung von Nukleinsäuren, Proteinen oder
niedermolekularen Substanzen aus der Suspensionslösung in die Zelle durch
reversible Permeabilisierung der Zellmembran mit Hilfe eines oder mehrerer
elektrischer Pulse geeigneter Feldstärke und Dauer,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Elektrodenraster in planarer Anordnung von metallischen elektrischen
Leiterbahnen auf der Oberfläche eines elektrischen Isolators gebildet wird.
2. Anoden- und Kathodenleiterbahnen stehen sich in Verästelungen gegenüber und
bilden zusammen mit der Lücke zwischen den Elektrodenastenden
Elektroporationsreaktionszonen für die Aufnahme von Elektroporationsreaktions
ansätzen.
2. Elektrodenraster nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die von gegenüberstehenden Verästelungen von Anoden- und
Kathodenleiterbahnen gebildeten Elektroporationsreaktionszonen durch senkrecht
zur Oberfläche des Elektrodenrasters stehende Wände in räumlich voneinander
getrennten Kammern befinden.
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R018 | Grant decision by examination section/examining division | ||
R020 | Patent grant now final | ||
R020 | Patent grant now final |
Effective date: 20141223 |
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