DE19915260A1 - Linearantrieb - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung geht aus von einem Linearantrieb mit zumindest einem in Längsrichtung über eine Hilfsenergie zwischen zwei Endlagen (14, 16) verschiebbaren Bauteil und mit einer einstellbaren Dämpfungsvorrichtung (18), die das Baueil in zumindest eine Längsrichtung vor dem Auftreffen auf einen Anschlag (20, 22) in einer Endlage (14, 16) abbremst. DOLLAR A Es wird vorgeschlagen, daß die Dämpfungsvorrichtung (18) zumindest einen Sensor (24) aufweist, über den eine Kennzahl für eine Auftreffgeschwindigkeit des Bauteils auf den Anschlag (20, 22) erfaßbar ist.
Description
Die Erfindung geht aus von einem Linearantrieb nach dem Ober
begriff des Anspruchs 1.
Linearantriebe werden genutzt, um lineare Bewegungen zu er
zeugen. Anwendungsgebiete sind insbesondere Werkzeugmaschi
nen, innerbetriebliche Fördersysteme, spurgebundene Fahrzeuge
usw. Linearantriebe besitzen zumindest ein Bauteil, das in
Längsrichtung über eine Hilfsenergie zwischen zwei Endlagen
verschiebbar ist. Die Hilfsenergie kann durch elektrische,
elektromagnetische Energie und/oder durch Gasdruck oder Flüs
sigkeitsdruck usw. eingebracht werden.
Pneumatische und hydraulische Linearantriebe besitzen einen
in einem Zylinder geführten Kolben, der in Längsrichtung zwi
schen zwei Endlagen verschiebbar ist. In den Endlagen wird
der Kolben in der Regel durch Anschläge abgebremst, die von
Stirnwänden des Zylinders gebildet sein können.
Um zwischen den Endlagen hohe Geschwindigkeiten zu ermögli
chen und den Verschleiß des Kolbens und des Anschlags zu mi
nimieren, ist bekannt, mit einer Dämpfungsvorrichtung am Zy
linder den Kolben vor dem Auftreffen auf den Anschlag abzu
bremsen. Bekannte Dämpfungsvorrichtungen bei Pneumatikzylin
dern besitzen eine Drosselstelle, über die der Austritt von
Luft aus dem Zylinder und damit die Auftreffgeschwindigkeit
des Kolbens auf den Anschlag beeinflußbar ist. Um den Linea
rantrieb auf unterschiedliche Randbedingungen einstellen zu
können, wie beispielsweise unterschiedliche Lufttemperaturen,
Luftdrücke und/oder Verschleiß an der Drosselstelle, werden
einstellbare Drosselstellen verwendet.
Der erfindungsgemäße Linearantrieb besitzt zumindest ein Bau
teil, das in Längsrichtung über eine Hilfsenergie zwischen
zwei Endlagen verschiebbar ist. Ferner besitzt der Linearan
trieb eine einstellbare Dämpfungsvorrichtung, die das Bauteil
in zumindest einer Längsrichtung abbremst, bevor dieses auf
einen Anschlag in einer Endlage auftrifft.
Es wird vorgeschlagen, daß die Dämpfungsvorrichtung zumindest
einen Sensor aufweist, über den eine Kennzahl für eine Auf
treffgeschwindigkeit des ersten Bauteils auf den Anschlag er
faßbar ist. Mit der Kennzahl wird eine einfache, schnelle,
komfortable und exakte manuelle und insbesondere eine voll
ständige oder zumindest teilweise automatisierte Einstellung
ermöglicht. Der Einstellaufwand und der Verschleiß können re
duziert und Kosten eingespart werden.
Die Kennzahl kann mit verschiedenen, dem Fachmann als geeig
net erscheinenden Meßverfahren ermittelt werden, beispiels
weise durch Erfassen von inneren Spannungen am Anschlag mit
Dehnungsmeßstreifen, mit Drucksensoren, die einen Druckaufbau
in einem Zylinder und/oder eine Kraft am Anschlag erfassen,
mit Geschwindigkeitssensoren, die die Geschwindigkeit des er
sten Bauteils vor dem Anschlag erfassen usw.
Besonders vorteilhaft ist jedoch der Sensor von einem Be
schleunigungsaufnehmer gebildet. Beschleunigungsaufnehmer
werden in großen Stückzahlen produziert, beispielsweise Be
schleunigungsaufnehmer mit einem Piezoelement für Brennkraft
maschinen von Kraftfahrzeugen, sogenannte Klopfsensoren. Be
schleunigungsaufnehmer können dadurch besonders kostengünstig
hergestellt werden. Ferner können mit Beschleunigungsaufneh
mern einfach weiterverwertbare Kennzahlen ermittelt werden.
Vorteilhaft kann der Beschleunigungsaufnehmer an sämtlichen
Stellen des Linearantriebs oder an angrenzenden Bauteilen be
festigt werden, zu denen ein Körperschall vom Anschlag über
tragbar ist. Um jedoch ein möglichst großes Signal und mög
lichst wenige und kleine Störgrößen von anderen Vorrichtungen
beim Ermitteln der Kennzahl zu erhalten, wird vorgeschlagen,
den Sensor bzw. den Beschleunigungsaufnehmer an einem den An
schlag bildenden Bauteil zu befestigen. Der Sensor wird dabei
vorzugsweise an bereits vorhandenen Öffnungen und/oder Gewin
destangen befestigt, wodurch zusätzliche Bauteile, Monta
geaufwand und Kosten eingespart werden können.
In einer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß
die Dämpfungsvorrichtung eine Regeleinrichtung aufweist, die
die Kennzahl erfaßt und mit einer Stelleinheit auf einen
Sollwert regelt. Eine manuelle Einstellung kann durch eine
voll- oder teilautomatisierte Einstellung ersetzt werden. Ein
aufwendiges Einstellen an schlecht erreichbaren Stellen kann
vermieden und der Komfort kann gesteigert werden, beispiels
weise von Werkzeugmaschinen usw. Ferner kann eine ermittelte
Kennzahl durch einen kontinuierlichen Regelvorgang oder durch
mehrere Regelintervalle stets automatisch in einem optimalen
Bereich gehalten und dadurch der Verschleiß reduziert und die
Schallintensität um den Linearantrieb vermindert werden.
Besonders vorteilhaft ist mit der Regeleinrichtung eine Er
steinstellung durchführbar, wodurch eine manuelle Einstellung
vollständig vermieden werden kann. Um zu vermeiden, daß bei
der Inbetriebnahme vor einer möglichen automatischen Einstel
lung der Linearantrieb durch eine zu klein eingestellte Dämp
fung zerstört wird, wird vorteilhaft die Dämpfungsvorrichtung
ausgehend von einer um einen Sicherheitswert zu großen Dämp
fung hin zu einem optimalen Bereich geregelt.
Die erfindungsgemäße Lösung kann besonders vorteilhaft bei
hydraulischen und insbesondere bei pneumatischen Linearan
trieben mit einem in einem Zylinder geführten Kolben einge
setzt werden. Mit einem Beschleunigungsaufnehmer kann an ei
nem Pneumatikzylinder vorteilhaft mit geringem konstruktiven
Aufwand eine Kennzahl für die Auftreffgeschwindigkeit eines
Kolbens auf einen Anschlag bzw. auf eine Stirnseite des Zy
linders ermittelt und ein besonders kostengünstiger sich
selbst einstellender Linearantrieb geschaffen werden. Ferner
können bei Pneumatikzylindern aufwendige Dichtungen nach au
ßen vermieden und besonders schnelle Stellbewegungen erreicht
werden.
In einer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß
die Stelleinheit der Regeleinrichtung zumindest eine regelba
re Drosselstelle aufweist, über die der Austritt eines Fluids
aus dem Zylinder und damit die Auftreffgeschwindigkeit des
Kolbens auf den Anschlag regelbar ist. Die Dämpfung mit einer
regelbaren Drosselstelle ist besonders kostengünstig und ver
schleißarm und bietet sich insbesondere bei Pneumatikzylin
dern an. Denkbar sind jedoch auch verstellbare Stoßdämpfer.
Die Regeleinrichtung kann hydraulisch, elektrisch, elektroma
gnetisch und/oder pneumatisch betrieben sein. Ist die Rege
leinrichtung elektrisch betrieben, können meist vorhandene
Stromversorgungen genutzt, zusätzliche Bauteile vermieden und
Kosten eingespart werden, insbesondere bei pneumatischen Li
nearantrieben, bei denen kein hydraulisches Druckmittel zur
Verfügung steht.
Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbe
schreibung. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die Beschreibung und
die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination.
Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln
betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammen
fassen.
Fig. 1 zeigt einen pneumatischen Linearantrieb mit einem Kol
ben 10, der in einem Pneumatikzylinder 12 in Längsrichtung
über einen nicht näher dargestellten Druckanschluß mit Druck
luft zwischen zwei Endlagen 14, 16 verschiebbar ist. Mit dem
Kolben 10 kann über eine Kolbenstange 32 auf ein nicht näher
dargestelltes Bauteil eine Stellkraft ausgeübt werden, bei
spielsweise ein Teil einer Werkzeugmaschine usw. Ferner weist
der Linearantrieb eine Dämpfungsvorrichtung 18 auf, die den
Kolben 10 in beide Längsrichtungen vor dem Auftreffen auf ei
nen Anschlag 20, 22 in den Endlagen 14, 16 abbremst.
Die Dämpfungsvorrichtung besitzt einen von einem Beschleuni
gungsaufnehmer gebildeten Sensor 24, über den eine Kennzahl
für eine Auftreffgeschwindigkeit des Kolbens 10 auf die vom
Zylinder 12 gebildeten Anschläge 20, 22 erfaßbar ist. Der
Sensor 24 ist am Zylinder 12 befestigt, und zwar an einer von
vier Gewindestangen 34, die zur Befestigung an einem nicht
näher dargestellten Bauteil am Zylinder 12 angebracht ist,
jedoch nicht zur Befestigung genützt wird. Zusätzliche Bau
teile und Kosten werden eingespart.
Die Dämpfungsvorrichtung 18 weist eine Regeleinrichtung 26
auf, die die Kennzahl erfaßt und mit einer Stelleinheit kon
tinuierlich automatisch auf einen Sollwert regelt. Ferner
kann mit der Regeleinrichtung 26 eine Ersteinstellung durch
geführt werden. Die Stelleinheit der Regeleinrichtung 26 be
sitzt zwei regelbare Drosselstellen 28, 30, über die der
Austritt von Luft aus dem Pneumatikzylinder 12 und damit die
Auftreffgeschwindigkeit des Kolbens 10 auf die Anschläge 20,
22 regelbar ist. Die Drosselstellen 28, 30 werden elektrisch
verstellt.
Claims (10)
1. Linearantrieb mit zumindest einem in Längsrichtung über
eine Hilfsenergie zwischen zwei Endlagen (14, 16) verschieb
baren Bauteil und mit einer einstellbaren Dämpfungsvorrich
tung (18), die das Bauteil in zumindest eine Längsrichtung
vor dem Auftreffen auf einen Anschlag (20, 22) in einer End
lage (14, 16) abbremst, dadurch gekennzeichnet, daß die Dämp
fungsvorrichtung (18) zumindest einen Sensor (24) aufweist,
über den eine Kennzahl für eine Auftreffgeschwindigkeit des
Bauteils auf den Anschlag (20, 22) erfaßbar ist.
2. Linearantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Sensor (24) von einem Beschleunigungsaufnehmer gebil
det ist.
3. Linearantrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor (24) an einem den An
schlag (20, 22) bildenden Bauteil befestigt ist.
4. Linearantrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dämpfungsvorrichtung (18) ei
ne Regeleinrichtung (26) aufweist, die die Kennzahl erfaßt
und mit einer Stelleinheit auf einen Sollwert regelt.
5. Linearantrieb nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß mit der Regeleinrichtung (26) eine Ersteinstellung durch
führbar ist.
6. Linearantrieb nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Regeleinrichtung (26) kontinuierlich oder
in bestimmten Intervallen automatisch die Kennzahl auf einen
Sollwert regelt.
7. Linearantrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das erste Bauteil ein in einem
Zylinder (12) geführter Kolben (10) ist.
8. Linearantrieb nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stelleinheit der Regeleinrichtung (26) zumindest eine
regelbare Drosselstelle (28, 30) aufweist, über die der Aus
tritt eines Fluids aus dem Zylinder (12) und damit die Auf
treffgeschwindigkeit des Kolbens (10) auf den Anschlag (20,
22) regelbar ist.
9. Linearantrieb nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Zylinder (12) ein Pneumatikzylinder und der Kolben
(10) mit Luftdruck verstellbar ist.
10. Linearantrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Regeleinrichtung (26) zumin
dest teilweise elektrisch betrieben ist.
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