DE19914623A1 - Verfahren zum Betreiben eines Dampferzeugers einer Reaktoranlage sowie Dampferzeuger-Anlage für eine Reaktoranlage - Google Patents
Verfahren zum Betreiben eines Dampferzeugers einer Reaktoranlage sowie Dampferzeuger-Anlage für eine ReaktoranlageInfo
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Abstract
Um ein schnelles An- oder Abfahren sowie schnelle und große Lastwechsel beim Betrieb eines Dampferzeugers (6), dem Heißwasser zugeführt und dessen Füllstand überwacht wird, zu ermöglichen, wird erfindungsgemäß bei Überschreiten eines Grenzwerts des Füllstands ein Teilstrom des Heißwassers in einer Turbine (24) entspannt.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Betreiben
eines Dampferzeugers einer Reaktoranlage, insbesondere eines
Druckwasserreaktors. Sie bezieht sich weiter auf einen Dampf
erzeuger für eine Reaktoranlage.
Üblicherweise erfolgt bei einer Reaktoranlage Vorwärmung,
Verdampfung und Überhitzung von Kondensat oder Speisewasser
in einem Wasser-Dampf-Kreislauf. Dabei wird dem Dampferzeuger
am unteren Ende als Speisewasser Heißwasser zugeführt. Das im
Dampferzeuger in Rohrbündeln hochsteigende Wasser erwärmt
sich auf Siedetemperatur, verdampft und wird leicht über
hitzt. Der überhitzte Dampf wird dem Dampferzeuger über
Dampfaustrittsstutzen entnommen und einer dem Dampferzeuger
nachgeschalteten Dampfturbine, die mit einem Generator zur
Stromerzeugung gekoppelt ist, zugeführt. Der auf der Nieder
druckseite der Dampfturbine entnommene Dampf wird einem der
Dampfturbine nachgeschalteten Kondensator zugeführt. Das dort
erzeugte Kondensat strömt in einen Speisewasserbehälter. Eine
Speisewasserpumpe fördert dann das mit dem Kondensat ver
mischte Speisewasser und führt es dem Dampferzeuger zu.
Bei großtechnischen Anlagen, wie z. B. einer Reaktoranlage,
bei der mehrere Dampferzeuger für sehr hohe Drücke und Lei
stungen aufgrund von besonders hohen Massenflüssen ausgelegt
sind, werden die Dampferzeuger üblicherweise mittels bis zu
drei oder vier Speisewasserpumpen gespeist. Diese Speisewas
serpumpen sind dabei parallel zueinander jeweils in einem
Speisewasserstrang geschaltet. Zur Vermeidung von Unterschie
den des Wasserstands oder Füllstands entlang der Rohrbündel
und für eine gleichmäßige Wasserverteilung ist bekanntermaßen
je Speisewasserstrang ein Trimmventil oder Drosselventil an
tiparallel zur zugehörigen Speisewasserpumpe, d. h. parallel
angeordnet, aber mit antiparalleler Strömungsrichtung ge
schaltet.
Jeder Dampferzeuger ist im Betrieb üblicherweise im unteren
Teil mit siedendem Wasser und im oberen Teil mit überhitztem
Dampf ausgefüllt. Dabei ist der Füllstand des Wassers im je
weiligen Dampferzeuger durch einen zulässig niedrigsten und
höchsten Wasserstand begrenzt, so daß ein Unter- bzw. Über
druck des Dampferzeugers bei normalen Betriebsbedingungen
vermieden werden kann. Dazu wird im Betrieb der Dampferzeuger
die Förderleistung der Speisewasserpumpen in Abhängigkeit von
der den Dampferzeugern zuzuführenden Menge an Speisewasser
bestimmt. Aus Sicherheitsgründen werden üblicherweise die
Speisewasserpumpen derart ausgelegt, daß sie bei Normalbe
trieb eine Förderkapazität von 55% des Massenstroms errei
chen. Im Vollastbetrieb liegt die Fördermenge der Speisewas
serpumpe gemäß Auslegung üblicherweise bei 110% des Massen
stroms. Um den Ausfall einer der Speisewasserpumpen kompen
sieren zu können, ist üblicherweise ein Reserve- oder Zu
satzaggregat in den Wasser-Dampf-Kreislauf geschaltet. Das
Reserveaggregat ist dabei so ausgelegt, daß die gesamte För
derleistung einer einzelnen Speisewasserpumpe gewährleistet
ist. Nachteilig dabei ist, daß ein derartiger Anlagenaufbau
aufgrund der Redundanz der Speisewasserpumpen besonders groß
volumig und aufwendig ist.
Zum schnellen Abfahren oder Drosseln eines möglichen Über
drucks in einem der Dampferzeuger ist darüber hinaus übli
cherweise ein Drosselventil vorgesehen, welches parallel mit
antipareller Strömungsrichtung zu der zugehörigen Speisewas
serpumpe geschaltet ist. Dabei wird das durch die Speisewas
serpumpe geförderte, aber überschüssige Speisewasser mittels
des Drosselventils abgeführt. Dies führt bei einem großen
Druckabfall im zugehörigen Dampferzeuger zu einem besonders
hohen Eigenbedarf der Reaktoranlage bedingt durch die Erhö
hung des Speisewasserdrucks. Hierdurch wird eine Zunahme des
Wärmeverbrauchs und somit eine Wirkungsgradverschlechterung
bewirkt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zum Betreiben eines Dampferzeugers einer Reaktoranlage anzu
geben, bei dem unter Berücksichtigung eines besonders hohen
Wirkungsgrads Verluste durch Drosselung sicher vermieden
sind. Darüber hinaus ist ein zur Durchführung des Verfahrens
besonders geeigneter Dampferzeuger-Anlage anzugeben.
Die erstgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
ein Verfahren zum Betreiben eines Dampferzeugers, dem Heiß
wasser zugeführt und dessen Füllstand überwacht wird, wobei
bei überschreiten eines Grenzwerts des Füllstands ein Teil
strom des Heißwassers in einer Turbine entspannt wird.
Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, daß zur Ein
haltung des zulässigen Füllstands des Dampferzeugers auf die
aufwendige Bereitstellung eines Reserveaggregats, insbeson
dere einer Umwälzpumpe, im Wasser-Dampf-Kreislauf verzichtet
werden soll. Vielmehr sollte bei Überschreiten des Füllstan
des das zur Drosselung der Speisewasserzufuhr abzuführende
Speisewasser zur Gewinnung von Energie genutzt werden können.
Dazu wird der zu hohe Füllstand des Heißwassers im Dampfer
zeuger auf den maximal zulässigen Höchststand gesenkt oder
gedrosselt, indem ein Teilstrom des Heißwassers abzweigbar
ist. Die Abführung des Teilstroms des Heißwassers sowie die
anschließende Entspannung in einer Turbine bewirkt dabei die
Erzeugung einer zusätzlichen Energie.
Vorteilhafterweise ist das Heißwasser über eine Anzahl von
zueinander parallel geschalteten Speisewassersträngen ge
führt, die jeweils eine Speisewasserpumpe umfassen, wobei die
Turbine in einem Drosselstrang parallel zu den Speisewasser
strängen mit antiparalleler Strömungsrichtung geschaltet
wird. Die Aktivierung der Turbine bewirkt bei konstant gehal
tenem Speisewasserstrom der Speisewasserpumpen durch die an
tiparallele Strömungsrichtung des die Turbine durchströmenden
Speisewassers oder Heißwassers eine Absenkung der Speisewas
serzufuhr in den Dampferzeuger. Hierdurch wird der Füllstand
im Dampferzeuger abgesenkt und der Pumpenvordruck oder Spei
sewasserdruck reduziert. Auf diese Weise wird die durch die
Drosselung des Dampferzeugerdrucks verursachte Zunahme des
Wärmeverbrauchs reduziert, so daß eine Wirkungsgradver
schlechterung vermieden ist.
Zweckmäßigerweise wird zur Drosselung des Drucks im Dampfer
zeuger ein Sollwert für die Drehzahl der Turbine in Abhängig
keit von der Höhe des Füllstands und des durch die Speisewas
serpumpen geführten Speisewassers bestimmt. Durch die Bestim
mung des Sollwerts für die Drehzahl wird insbesondere die
Grobregelung des Heißwasserstroms bewirkt, indem nur ein be
stimmter Teilstrom durch die Turbine entspannt wird. Somit
wird dem Dampferzeuger ein reduzierter Massen- oder Heißwas
serstrom zugeführt.
Üblicherweise weist eine Reaktoranlage mehrere Dampferzeuger
mit einer entsprechenden Anzahl von Speisewasser-Hauptsträn
gen auf. Zur individuellen Aufteilung des Heißwasserstroms
auf den Dampferzeuger ist vorteilhafterweise in jedem Speise
wasser-Hauptstrang ein Drosselventil geschaltet, für das in
Abhängigkeit von Füllstand in dem jeweils zugehörigen Dampf
erzeuger ein Sollwert zur Feinregelung des Heißwasserstroms
bestimmt wird. Somit werden unterschiedliche Druckverluste in
den zueinander parallelen Speisewasser-Hauptsträngen unmit
telbar vor dem jeweiligen Dampferzeuger, insbesondere nach
einer Speisewasser-Sammelschiene, ausgeglichen. Dazu sind die
Drosselventile bevorzugt als Regelventile ausgeführt.
Vorteilhafterweise wird das in der Turbine entspannte Heiß
wasser mittels eines mit dieser verbundenen Generators zur
elektrischen Energieerzeugung ausgenutzt, die einem Eigenbe
darfsnetz zugeführt wird.
Die zweitgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
eine Dampferzeuger-Anlage mit einem Dampferzeuger, dem Heiß
wasser zugeführt und dessen Füllstand überwacht wird, bei dem
speisewasserseitig eine Turbine derart geschaltet ist, daß
bei Überschreiten eines Grenzwerts des Füllstands ein Teil
strom des Heißwassers in die Turbine geführt ist.
Zweckmäßigerweise sind zur Speisung des Dampferzeugers eine
Anzahl von zueinander parallel geschalteten Speisewasser
strängen vorgesehen, die jeweils eine Speisewasserpumpe um
fassen, wobei die Turbine in einem Drosselstrang parallel zu
den Speisewassersträngen mit antiparalleler Strömungsrichtung
geschaltet ist.
Um insbesondere bei Überschreiten des zulässigen Füllstands
des Dampferzeugers eine schnelle Drosselung der Speisewasser
zufuhr zu erzielen, ist die Turbine als stufenlos einstellba
res Drosselorgan ausgebildet. Zweckmäßigerweise ist ein Soll
wertmodul zur Bestimmung eines Sollwerts für die Drehzahl der
Turbine in Abhängigkeit von der Höhe des Füllstands im Dampf
erzeuger und des durch die Speisewasserpumpen geführten Spei
sewassers vorgesehen. Dazu wird der Füllstand ständig über
wacht, wobei bei Überschreiten des Grenzwerts des Füllstands
die Drehzahl der Turbine derart eingestellt wird, daß bei
konstanter Speisewasserförderung der Speisewasserpumpen ein
Teilstrom des Heißwassers in die Turbine geführt ist, wodurch
besonders einfach die Speisewasserzufuhr in dem Dampferzeuger
gedrosselt wird.
Zweckmäßigerweise ist die Turbine zur Energieerzeugung über
einen Generator mit einem Stromrichter verbunden. Für eine
besonders einfache Wartung der Turbine ist vorteilhafterweise
der Turbine eingangs- und ausgangsseitig jeweils eine Ab
sperrarmatur vor- bzw. nachgeschaltet.
Um das dem Dampferzeuger zuzuführende Heißwasser drosseln zu
können, sind die Speisewasserpumpe und die Turbinen nieder
druck- und hochdruckseitig jeweils über eine Sammelschiene
verbunden. Somit wird das dem Dampferzeuger nicht zugeführte
Heißwasser in dem Wasser-Dampf-Kreislauf, insbesondere in dem
Speisewasserstrang, zwischengespeichert, in dem das zu dros
selnde Heißwasser - die abzuführende Teilmenge - in dem aus
der Speisewasserpumpe, der Turbine und den Sammelschienen ge
bildeten Kreislauf rotiert.
Üblicherweise umfaßt die Reaktoranlage mehrere Dampferzeuger,
denen über eine entsprechende Anzahl von Speisewasser-Haupt
strängen Heißwasser zugeführt wird. Vorteilhafterweise ist
zur Feinjustierung des Drucks in den Speisewasser-Hauptsträn
gen jeweils ein Drosselventil parallel mit antiparalleler
Strömungsrichtung geschaltet. Für eine gleichmäßige Aufteiung
des den Dampferzeugern zuzuführenden Heißwasserstroms ist
vorteilhafterweise ein zweites Sollwertmodul zur Bestimmung
eines Sollwerts für das Drosselventil in Abhängigkeit vom
Füllstand im zugehörigen Dampferzeuger vorgesehen. Insbeson
dere eignet sich eine derartig aufgebaute Dampferzeuger-An
lage mit den in dem Speisewasserstrang geschalteten Komponen
ten zum Einsatz in einer Dampfkraftanlage.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbeson
dere darin, daß die Einstellung der Speisewasserzufuhr -
Heißwasserstrom - für den Dampferzeuger mittels eines in eine
Turbine abgezweigten Teilstroms eine Ausnutzung des über
schüssigen Speisewassers oder Heißwassers zur Energieerzeu
gung ermöglicht. Die Turbine eignet sich dabei für ein beson
ders schnelles Ausregeln des Füllstands des Dampferzeugers.
Darüber hinaus ist bei Einsatz einer Turbine der Wärmever
brauch besonders gering, wodurch eine Wirkungsgradverschlech
terung bei Drosselung der Speisewasserzufuhr vermieden ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer
Zeichnung näher erläutert. Darin zeigt die Figur eine Reak
toranlage mit einer in einem Wasser-Dampf-Kreislauf einer
Dampfturbine geschalteten Turbine.
Die Reaktoranlage 1 gemäß der Figur umfaßt einen Reaktor 2,
in dessen Primärkreislauf 4 mehrere Dampferzeuger 6 geschal
tet sind. In den sekundären Wasser-Dampf-Kreislauf 8 sind die
Dampferzeuger 6, eine Dampfturbine 10, ein Kondensator 12,
ein Speisewasserbehälter 14 sowie drei parallel zueinander
geschaltete Speisewasserstränge 16 hintereinander geschaltet.
Die Dampfturbine 10 ist im Ausführungsbeispiel einstufig aus
geführt. Alternativ kann die Dampfturbine 10 auch mehrere,
insbesondere drei, Druckstufen umfassen. Zur Energieerzeugung
ist die Dampfturbine 10 mit einem Generator 18 verbunden. Die
dem Speisewasserbehälter 14 ausgangsseitig nachgeschalteten
Speisewasserstränge 16 umfassen jeweils eine Speisewasser
pumpe 20. Darüber hinaus ist parallel zu den drei Speisewas
sersträngen 16 ein Drosselstrang 22 geschaltet. In dem Dros
selstrang 22 ist eine Turbine 24 geschaltet. Der Turbine 24
sind eingangs- und ausgangsseitig jeweils eine Absperrarmatur
26 vor- bzw. nachgeschaltet. Die Speisewasserpumpen 20 und
die Turbine 24 sind niederdruck- und hochdruckseitig jeweils
über eine Sammelschiene 28 verbunden.
Hochdruckseitig sind die Speisewasserstränge 16 und der Dros
selstrang 22 stromabwärts der Sammelschiene 28 über mehrere
Speisewasser-Hauptstränge 30 mit einer entsprechenden Anzahl
von Dampferzeugern 6 verbunden, die jeweils eine Heizflächen
anordnung (nicht dargestellt) umfassen. Der in der Figur dar
gestellte sekundäre Wasser-Dampf-Kreislauf 8 ist hier ledig
lich aus einer Druckstufe aufgebaut. Er kann aber auch aus
einer oder aus mehreren, insbesondere drei, Druckstufen auf
gebaut sein, wobei in den Dampferzeugern 6 in bekannter Weise
weitere Heizflächen angeordnet sind. Jeder Speisewasser-
Hauptstrang 30 ist über eine mit einem Drosselventil 32 ver
sehene zugehörige Umführungsleitung 34 umführbar.
Beim Betrieb der Reaktoranlage 1 wird das in dem Reaktor 2
erwärmte Kühlwasser über den primären Wasser-Dampf-Kreislauf
4 den Dampferzeugern 6 zugeführt. Darüber hinaus werden den
Dampferzeugern 6 am unteren Ende das in nicht dargestellten
Vorwärmern aufgeheizte oder vorgewärmte Speisewasser über den
jeweiligen Speisewasser-Hauptstrang 30 zugeführt. In den
Dampferzeugern 6 erwärmt sich das in Rohrbündeln hochstei
gende Speisewasser auf Siedetemperatur, verdampft und wird
leicht überhitzt. Der überhitzte Dampf wird den Dampferzeu
gern 6 über nicht dargestellte Dampfaustrittsstutzen entnom
men und der nachgeschalteten Dampfturbine 10, die mit dem Ge
nerator 18 zur Stromerzeugung gekoppelt ist, zugeführt. Der
auf der Niederdruckseite der Dampfturbine 10 entnommene Dampf
wird dem nachgeschalteten Kondensator 12 zugeführt. Das dort
erzeugte Kondensat strömt über Leitungen des sekundären Was
ser-Dampf-Kreislaufs 8 in den Speisewasserbehälter 14. In Ab
hängigkeit von dem jeweiligen Betriebspunkt der Dampferzeuger
6 fördern dann die Speisewasserpumpen 20 den gewünschten
Speise- oder Heißwasserstrom dem jeweiligen Dampferzeuger 6
zu.
Dabei werden die Speisewasserpumpen 20 jeweils von einem zu
gehörigen ungeregelten asynchronen Motor 36 angetrieben, der
über eine Stromversorgungsschiene, z. B. des Eigenbedarfnet
zes, mit Strom versorgt wird.
Bedingt durch die leistungsabhängige Temperaturdifferenz zwi
schen dem primären und dem sekundären Wasser-Dampf-Kreislauf
4 bzw. 8 der Dampferzeuger 6 nimmt der Frischdampfdruck mit
steigender Leistung ab. Darüber hinaus müssen die Speisewas
serpumpen 20 gemäß den technischen Regeln für Dampfkessel
(TRD 401) so bemessen sein, daß diese den erforderlichen
Speisewasserstrom bei maximaler Dauerleistung gegen das 1,1-
fache des Konzessionsdrucks der Kesselanlage plus Summe aller
Widerstände fördern können. Hierdurch verläuft die Druckkenn
linie jedes Dampferzeugers 6 ähnlich wie die Druckkennlinie
der Speisewasserpumpen 20. Die dabei auftretende Druckdiffe
renz ist in Abhängigkeit vom Betriebspunkt jedes Dampferzeu
gers 6 und des geforderten Leistungsbedarfs der Reaktoranlage
1 auszuregeln.
Dazu wird in Abhängigkeit vom Füllstand jedes Dampferzeugers
6 ein entsprechender Teilstrom des den Dampferzeugern 6 zuge
führten Speisewassers mittels der Turbine 24 in antiparalle
ler Strömungsrichtung zu den Speisewasserpumpen 20 abge
zweigt. Zur Regelung des Speisewasserstroms für die Dampfer
zeuger 6 ist die Turbine 24 als stufenlos einstellbares Dros
selorgan geschaltet. Dazu ist ein erstes Sollwertmodul 40
vorgesehen, welches in Abhängigkeit vom Füllstand jedes
Dampferzeugers 6 und des durch die Speisewasserpumpen 20 ge
führten Speisewasserstroms einen Sollwert für die Drehzahl
der Turbine 24 zur Grobregelung des Speisewasserstroms be
stimmt. Für die Feinregelung des Speisewasserstroms ist vor
zugsweise ein zweites Sollwertmodul 42 vorgesehen, welches in
Abhängigkeit von dem in den Speisewasser-Hauptsträngen 30 ge
führten Speisewasserstrom einen Sollwert für das jeweilige
Drosselventil 32 bestimmt. Der über die Turbine 24 abge
zweigte Teilstrom des Speisewasserstroms wird über die nie
derdruck- und hochdruckseitige Sammelschiene 28 wieder in dem
sekundären Wasser-Dampf-Kreislauf 8 geführt. Der über das
Drosselventil 32 abgeführte Teilstrom wird über die Umfüh
rungsleitung 34 dem Speisewasserbehälter 14 und somit eben
falls dem sekundären Wasser-Dampf-Kreislauf 8 wieder zuge
führt.
Eine derartig aufgebaute Drosselregelung für die Dampferzeu
ger 6, bei welcher der abzudrosselnde Teilstrom des Speise
wasserstroms in einer Turbine 24 entspannt wird und somit zur
elektrischen Energieerzeugung ausgenutzt wird, ist besonders
wirtschaftlich. Darüber hinaus eignet sich die Turbine 24 für
ein besonders schnelles Ausregeln des Druckbereichs des
Dampferzeugers 6.
Claims (14)
1. Verfahren zum Betreiben eines Dampferzeugers (6), dem
Heißwasser zugeführt und dessen Füllstand überwacht wird, ei
ner Reaktoranlage (1), wobei bei Überschreiten eines Grenz
werts des Füllstands ein Teilstrom des Heißwassers in einer
Turbine (24)entspannt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem das Heißwasser über
eine Anzahl von zueinander parallel geschalteten Speisewas
sersträngen (16) geführt ist, die jeweils eine Speisewasser
pumpe (20) umfassen, wobei die Turbine (24) in einem Drossel
strang (22) parallel zu den Speisewassersträngen (16) mit an
tiparalleler Strömungsrichtung geschaltet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem in Abhängigkeit
von dem Füllstand und des durch die Speisewasserpumpen (20)
geführten Speisewassers ein Sollwert für die Drehzahl der
Turbine (24) zur Grobregelung des Heißwasserstroms zum Dampf
erzeuger (6) bestimmt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem je
Speisewasserstrang (16) ein Drosselventil (32) geschaltet
ist, für das in Abhängigkeit von dem in einem Speisewasser-
Hauptstrang (30) geführten Heißwasserstrom ein Sollwert zur
Feinregelung des Heißwasserstroms zum Dampferzeuger (6) be
stimmt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem die
Entspannung des Heißwassers in der Turbine (24) mittels eines
mit dieser verbundenen Generators zur elektrischen Energieer
zeugung ausgenutzt wird, die einem Eigenbedarfnetz (38) zuge
führt wird.
6. Dampferzeuger-Anlage mit einem Dampferzeuger (6), dem
Heißwasser zugeführt und dessen Füllstand überwacht wird,
einer Reaktoranlage (1), bei dem speisewasserseitig eine Tur
bine (24) derart geschaltet ist, daß bei Überschreiten eines
Grenzwerts des Füllstands ein Teilstrom des Heißwassers in
die Turbine (24) einführbar ist.
7. Dampferzeuger-Anlage nach Anspruch 6, bei dem eine Anzahl
von zueinander parallel geschalteten Speisewasserstränge (16)
vorgesehen sind, die jeweils eine Speisewasserpumpe (20) um
fassen, wobei die Turbine (24) in einem Drosselstrang (22)
parallel zu den Speisewassersträngen (16) mit antiparalleler
Strömungsrichtung geschaltet ist.
8. Dampferzeuger-Anlage nach Anspruch 7, bei dem ein erstes
Sollwertmodul (40) zur Bestimmung eines Sollwerts für die
Drehzahl der Turbine (24) in Abhängigkeit von dem Füllstand
des Dampferzeugers (6) und des durch die Speisewasserpumpen
(20) geführten Speisewassers vorgesehen ist.
9. Dampferzeuger-Anlage nach einem der Ansprüche 6 oder 8,
bei dem die Turbine (24) als stufenlos einstellbares Drossel
organ ausgebildet ist.
10. Dampferzeuger-Anlage nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
bei dem die Turbine (24) über einen Generator mit einem
Stromrichter zur Einstellung der Drehzahl der Turbine (24)
verbunden ist.
11. Dampferzeuger-Anlage nach einem der Ansprüche 6 bis 10,
bei dem der Turbine (24) eingangs- und ausgangsseitig jeweils
eine Absperrarmatur (26) vor- bzw. nachgeschaltet ist.
12. Dampferzeuger-Anlage nach einem der Ansprüche 7 bis 11,
bei dem die Speisewasserpumpe (20) und die Turbine (24) nie
derdruck- und hochdruckseitig jeweils über eine Sammelschiene
(28) miteinander verbunden sind.
13. Dampferzeuger-Anlage nach einem der Ansprüche 7 bis 12,
bei dem je Speisewasser-Hauptstrang (30) ein Drosselventil
(32) parallel geschaltet ist.
14. Dampferzeuger-Anlage nach Anspruch 13, bei dem ein zwei
tes Sollwertmodul (42) zur Bestimmung eines Sollwerts für das
Drosselventil (32) in Abhängigkeit von dem Heißwasserstrom in
den jeweiligen Speisewasser-Hauptstrang (30) vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914623A DE19914623A1 (de) | 1999-03-31 | 1999-03-31 | Verfahren zum Betreiben eines Dampferzeugers einer Reaktoranlage sowie Dampferzeuger-Anlage für eine Reaktoranlage |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914623A DE19914623A1 (de) | 1999-03-31 | 1999-03-31 | Verfahren zum Betreiben eines Dampferzeugers einer Reaktoranlage sowie Dampferzeuger-Anlage für eine Reaktoranlage |
Publications (1)
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---|---|
DE19914623A1 true DE19914623A1 (de) | 2000-10-05 |
Family
ID=7903090
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914623A Withdrawn DE19914623A1 (de) | 1999-03-31 | 1999-03-31 | Verfahren zum Betreiben eines Dampferzeugers einer Reaktoranlage sowie Dampferzeuger-Anlage für eine Reaktoranlage |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19914623A1 (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4651530A (en) * | 1981-03-27 | 1987-03-24 | Hitachi, Ltd. | Method and apparatus for feed-water control in a steam generating plant |
-
1999
- 1999-03-31 DE DE19914623A patent/DE19914623A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4651530A (en) * | 1981-03-27 | 1987-03-24 | Hitachi, Ltd. | Method and apparatus for feed-water control in a steam generating plant |
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