DE19910665A1 - Hilfsvorrichtung zum thermischen Beschichten von Flächen eines Innenraumes - Google Patents
Hilfsvorrichtung zum thermischen Beschichten von Flächen eines InnenraumesInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Hilfsvorrichtung zum thermischen Beschichten von Flächen eines Innenraumes, insbesondere von Zylinderlaufflächen eines Zylinderkurbelgehäuses einer Verbrennungskraftmaschine, wobei der Innenraum (Zylinderbohrung) über wenigstens eine Öffnung für wenigstens ein Vorbehandlungswerkzeug und wenigstens ein Beschichtungswerkzeug zugänglich ist. DOLLAR A Es ist vorgesehen, daß eine Abdeckschablone (38), die zwischen dem Zylinderkurbelgehäuse (12) und dem wenigstens einen Vorbehandlungswerkzeug (46) beziehungsweise dem wenigstens einen Beschichtungswerkzeug (46) anordbar ist, und die wenigstens eine Durchgangsöffnung (40) aufweist, durch die die Vorbehandlung beziehungsweise Beschichtung der Innenflächen erfolgt.
Description
Die Erfindung betrifft eine Hilfsvorrichtung zum thermischen Beschichten von Flächen
eines Innenraumes, insbesondere von Zylinderlaufflächen eines
Zylinderkurbelgehäuses, mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten
Merkmalen.
Es ist allgemein bekannt, mittels einer thermischen Beschichtung eine
Oberflächenvergütung zu erzielen. Bei einer derartigen thermischen Beschichtung,
beispielsweise einer Plasmabeschichtung, wird ein Beschichtungsmaterial, insbesondere
ein Metall, in Pulver- oder Stabform einer Flamme zugeführt, in dieser aufgeschmolzen
und auf die zu beschichtende Fläche niedergeschlagen. Je nach verwendetem
Beschichtungsmaterial und eingesetzter Umgebungsatmosphäre können
Beschichtungen mit unterschiedlichen Eigenschaften, insbesondere mit gewünschten
Gleiteigenschaften, Härteeigenschaften, Schichtdicken oder dergleichen, erzielt werden.
Bekannt ist, eine derartige thermische Beschichtung beispielsweise an
Zylinderlaufflächen von Zylinderkurbelgehäusen von Verbrennungskraftmaschinen
durchzuführen. Eine weitere Anwendung ist beispielsweise das Beschichten von
Pleuelaugen zum Erzielen einer Lagerschicht.
Bei der Beschichtung von Innenräumen, beispielsweise von Zylinderlaufflächen eines
Zylinderkurbelgehäuses, besteht das Problem, daß die zu beschichtenden Innenräume
relativ beengt sind, so daß eine Prozeßfreiheit stark eingeschränkt ist. Dies betrifft
sowohl ein Vorbereiten der zu beschichtenden Fläche, beispielsweise durch
Sandstrahlen, die Durchführung der thermischen Beschichtung selber und die
Nachbearbeitung der beschichteten Fläche. Insbesondere bei der Vorbereitung der zu
beschichtenden Fläche und der thermischen Beschichtung ist eine definierte und
reproduzierbare Bearbeitung notwendig, da durch die thermische Beschichtung
wesentlich die Laufeigenschaften von Kolben in den Zylinderkurbelgehäusen
beziehungsweise von Wellen in den Pleuelaugen beeinflußt sind.
Bekannt ist, das Vorbereiten der Flächen und das Beschichten der Flächen durch
lanzenförmig ausgebildete Werkzeuge durchzuführen, die über eine Öffnung der zu
behandelnden Innenräume in diese eingreifen. Hierbei ist nachteilig, daß einerseits
durch ein materialabtragendes Verfahren (Sandstrahlen) und andererseits durch ein
materialauftragendes Verfahren (thermisches Beschichten) auch weitere Bereiche der
zuvor im wesentlichen bereits mechanisch fertig bearbeiteten Zylinderkurbelgehäuse
oder Pleuelstangen beeinträchtigt sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Hilfsvorrichtung der gattungsgemäßen
Art zu schaffen, mittels der in einfacher Weise eine sichere thermische Beschichtung
von Innenraumflächen möglich ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Hilfsvorrichtung mit den in Anspruch 1
genannten Merkmalen gelöst. Dadurch, daß die Hilfsvorrichtung als Abdeckschablone
ausgebildet ist, die zwischen dem Zylinderkurbelgehäuse und dem wenigstens einen
Vorbehandlungswerkzeug beziehungsweise dem wenigstens einen
Beschichtungswerkzeug anordbar ist, und die wenigstens eine Durchgangsöffnung
aufweist, durch die die Vorbehandlung beziehungsweise Beschichtung der
Innenraumflächen erfolgt, wird vorteilhaft erreicht, daß sämtliche weiteren Flächen des
Zylinderkurbelgehäuses vor einer Beeinträchtigung durch die materialabtragenden
beziehungsweise materialauftragenden Verfahren geschützt sind. Insbesondere, wenn
die Abdeckschablone vollflächig auf dem Zylinderkurbelgehäuse aufliegt, wobei
insbesondere eine plane Unterseite der Abdeckschablone auf einer plan geschliffenen
oder gefrästen Zylinderkopffläche des Zylinderkurbelgehäuses aufliegt, wird ein sehr
wirkungsvoller Schutz erreicht. Insbesondere sind auch gleichzeitig sämtliche weiteren
Funktionshohlräume, wie beispielsweise Kühlmittelkanäle, Paßbohrungen oder
dergleichen, durch die Abdeckschablone geschützt.
In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die
Durchgangsöffnungen der Abdeckschablone geringfügig größer dimensioniert sind als
die Öffnungen der zu behandelnden Innenräume. Insbesondere ist bevorzugt, daß die
Durchgangsöffnungen der Abdeckschablone umlaufend einen Rand um die Öffnungen
freilassen, der vorzugsweise zwischen 0,5 und 5 mm, insbesondere 2 bis 3 mm beträgt.
Hierdurch wird es vorteilhaft möglich, während der thermischen Beschichtung der
Innenflächen den Übergangsbereich der Zylinderlaufflächen zu der Zylinderkopffläche
mit zu beschichten. Neben einer Erhöhung einer Haftzugfestigkeit der Beschichtung wird
vorteilhaft erreicht, daß in einer Nachbehandlung der Beschichtung ein Anfasen der
Öffnungen im Zylinderkurbelgehäuse möglich ist, ohne daß die Beschichtung im
Randbereich vollständig abgetragen wird.
In weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die
Abdeckschablone einen Schichtaufbau besitzt, wobei wenigstens eine der Schichten
eine Verschleißschicht bildet, während die weiteren Schichten Halte- und
Fixierungsfunktionen für die Abdeckschablone übernehmen. Hierdurch wird vorteilhaft
möglich, bei einem Verschleiß, insbesondere durch oftmaligen Einsatz der
Abdeckschablonen, lediglich das Verschleißteil auszuwechseln, während die übrigen
Bestandteile der Abdeckschablone weiterverwendbar sind. Das Verschleißteil, das
vorzugsweise zwischen zwei Halteteilen kraftschlüssig angeordnet ist, besitzt die den
Öffnungen der zu behandelnden Innenräume zugeordneten Durchgangsöffnungen.
Insbesondere beim Vorbehandeln der zu beschichtenden Flächen wird die
Abdeckschablone zumindest zum Teil ebenfalls einem materialabtragenden Verfahren
(Sandstrahlen) ausgesetzt, so daß durch einfachen Austausch des Verschleißteils die
Maßhaltigkeit der Durchgangsöffnungen der Abdeckschablone eingehalten werden
kann.
Insbesondere ist bevorzugt, wenn für die Vorbehandlung und die thermische
Beschichtung unterschiedliche Verschleißteile der Abdeckschablonen eingesetzt
werden. Hierdurch können die jeweiligen Verschleißteile auf die jeweiligen Verfahren
optimiert werden. Da es sich um gegensätzliche Verfahren, einerseits materialabtragend
und andererseits materialauftragend, handelt, kann so eine optimale Werkstoffwahl für
die Verschleißteile der Abdeckschablonen gewählt werden.
Ferner ist in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß die
Durchgangsöffnungen der Abdeckschablone von in einem Grundkörper eingesetzten
Verschleißhülsen gebildet werden. Hierdurch wird vorteilhaft erreicht, insbesondere beim
Aufbringen von Beschichtungen mit relativ geringer Härte, daß nicht die gesamte
Abdeckschablone beziehungsweise das gesamte Verschleißstück aus einem relativ
hochwertigen Werkstoff bestehen muß, sondern lediglich die in die
Durchgangsöffnungen der Abdeckschablone eingesetzte Verschleißhülse. Ein
Innendurchmesser der Verschleißhülse ist hierbei so angepaßt, daß dieser geringfügig
größer ist als die Öffnung des zu beschichtenden Innenraumes. Hierdurch wird die
bereits erwähnte Kantenbeschichtung sichergestellt.
Ferner ist in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß das
Verschleißteil eine geringere Anzahl von Durchgangsöffnungen aufweist, als das mit der
Abdeckschablone abzudeckende Zylinderkurbelgehäuse zu beschichtende Innenräume
besitzt. Hierdurch wird erreicht, daß insbesondere bei relativ eng zueinander
angeordneten Innenräumen (Zylinderbohrungen) nacheinander eine Bearbeitung der
Zylinderbohrungen erfolgen kann und jeweils benachbarte Zylinderbohrungen durch die
Abdeckschablone abgedeckt sind. Insbesondere bei Zylinderkurbelgehäusen, die eine
ein Vielfaches von 2 entsprechende Anzahl von Zylinderbohrungen aufweisen
- beispielsweise Vierzylinder-, Sechszylinder-, Achtzylindermotoren -, können die
Abdeckschablonen bevorzugt so ausgeführt sein, daß jede zweite Zylinderbohrung
abgedeckt beziehungsweise für die Vorbehandlungs- beziehungsweise
Beschichtungswerkzeuge zugänglich sind. Nach Behandlung der zwei zugänglichen
Zylinderbohrungen kann die Abdeckschablone ausgetauscht oder gewendet werden, so
daß nachfolgend die übrigen Zylinderbohrungen behandelt werden können. Durch eine
derartige Ausgestaltung wird dem Umstand Rechnung getragen, daß bei besonders eng
zueinander angeordneten Zylinderbohrungen eine Prozeßfreiheit nicht ausreicht, um
unmittelbar benachbarte Zylinderbohrungen gleichzeitig vorzubehandeln
beziehungsweise zu beschichten. Dadurch, daß die gerade nicht behandelten
Zylinderbohrungen abgedeckt sind, können diese durch eine Behandlung,
beispielsweise Sandstrahlung oder thermische Beschichtung der benachbarten
Zylinderbohrung nicht beeinträchtigt werden.
Schließlich ist in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß der
Abdeckschablone Hilfsmittel zur Beeinflussung einer Gasatmosphäre während des
thermischen Beschichtens zugeordnet sind. Hierdurch kann die Abdeckschablone sehr
vorteilhaft als Halteelement für die Zusatzeinrichtungen zur Beeinflussung der
Gasatmosphäre genutzt werden, so daß diese Zusatzeinrichtungen in räumlicher Nähe
zu den zu behandelnden Innenräumen angeordnet werden können. Gleichzeitig ist eine
Handhabung vereinfacht, da das Aufbringen beziehungsweise Abnehmen der
Abdeckschablone gleichzeitig mit dem Zu- beziehungsweise Wegführen der
Zusatzeinrichtungen zur Beeinflussung der Gasatmosphäre gemeinsam durchführbar
sind.
Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen, in
den Unteransprüchen genannten Merkmalen.
Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der zugehörigen
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Ansicht einer Bearbeitungsstation zum
thermischen Beschichten von Zylinderlaufflächen in
Zylinderkurbelgehäusen;
Fig. 2 eine schematische Seitenansicht eines Bearbeitungsabschnittes
der Bearbeitungsstation;
Fig. 3 eine schematische Draufsicht auf den Bearbeitungsabschnitt
gemäß Fig. 2;
Fig. 4 bis 6 eine Abdeckschablone in einer ersten Ausführungsvariante in
drei Ansichten;
Fig. 7 eine Abdeckschablone in einer zweiten Ausführungsvariante und
Fig. 8 eine Abdeckschablone in einer dritten Ausführungsvariante.
Fig. 1 zeigt schematisch eine Bearbeitungsstation 10 zum thermischen Beschichten
von Zylinderlaufflächen von Zylinderkurbelgehäusen 12. Hierbei ist lediglich teilweise
jeweils ein Zylinderkurbelgehäuse 12 angedeutet, wobei dieses ebenfalls lediglich
angedeutete Zylinderbohrungen 14, hier vier, aufweist. Mittels der Bearbeitungsstation
10 sollen die, die Zylinderbohrungen 14 begrenzenden Wände, also die
Zylinderlaufflächen, beschichtet werden. Die Beschichtung erfolgt mittels einer
Plasmabeschichtungstechnik. Im Rahmen der vorliegenden Beschreibung wird auf den
eigentlichen Vorgang des Plasmabeschichtens nicht näher eingegangen, da dieses
bekannt ist.
Die Zylinderkurbelgehäuse 12 werden mittels einer Transportstrecke 16, beispielsweise
einer Rollenbahn oder dergleichen, durch die Bearbeitungsstation 10 bewegt. Die
Bearbeitungsstation 10 umfaßt Bearbeitungsabschnitte 18, 20, 22, 24, 26, 28, 30, 32, 34
und 36. Nachfolgend soll auf die einzelnen Bearbeitungsabschnitte kurz eingegangen
werden.
In der Fig. 1 wurde auf die Darstellung von Details, wie Antriebe, Schleusen, Zu
beziehungsweise Abführungen für Gase, elektrische Energie beziehungsweise anderer
Medien, Steuer- und Überwachungseinrichtungen oder dergleichen, aus Gründen der
Übersichtlichkeit verzichtet.
Der Bearbeitungsabschnitt 18 umfaßt eine Zuführstation, bei der die
Zylinderkurbelgehäuse 12 der Bearbeitungsstation 10 übergeben werden. Die
Zylinderkurbelgehäuse 12 sind in hier nicht näher zu betrachtender Weise bereits
gefertigt und mit allen notwendigen Funktionselementen, wie beispielsweise
Zylinderbohrungen, Kühlmittelkanälen, Paßbohrungen oder dergleichen, fertig
mechanisch bearbeitet.
Der Bearbeitungsabschnitt 20 umfaßt eine Wasch- beziehungsweise Reinigungsstation,
innerhalb der die Zylinderkurbelgehäuse spänefrei und ölfrei komplett gewaschen
werden. Ferner erfolgt eine Trocknung und eine absolute Entfettung der zu
beschichtenden Zylinderlaufflächen. Die Späne- und Ölfreiheit wird beispielsweise durch
eine Injektions-Flut-Waschung erreicht, wobei kritische Bereiche, wie
Hinterschneidungen, Bohrungen, Hohlräume oder dergleichen, durch ein gezieltes
Injizieren einer Waschlauge mit Hochdruck gereinigt werden. Das Entfetten erfolgt
beispielsweise durch Heißdampf, der beispielsweise durch entsprechend ausgebildete
Lanzen auf die Zylinderlaufflächen des Zylinderkurbelgehäuses 12 geleitet wird. Der
Heißdampf besitzt beispielsweise eine Temperatur von 130°C bis 160°C und wird bei
einem Druck von zirka 150 bis 180 mbar eingebracht. Die anschließende Trocknung der
Zylinderkurbelgehäuse 12 erfolgt vorzugsweise unter Vakuum, beispielsweise bei einem
Unterdruck von 80 bis 120 mbar.
Im Bearbeitungsabschnitt 22 erfolgt ein sogenanntes Schablonieren der
Zylinderkurbelgehäuse 12. Hier werden die zuvor gereinigten und getrockneten
Zylinderkurbelgehäuse 12 mit einer Abdeckschablone 38 versehen. Die
Abdeckschablone 38 besitzt hier angedeutete Öffnungen 40. Die Öffnungen 40 fluchten
mit den Zylinderbohrungen 14, so daß bei Aufbringen der Abdeckschablone 38 die
Zylinderbohrungen 14 durch die Öffnungen 40 von oben zugänglich bleiben. Die
Abdeckschablone 38 ist so ausgebildet, daß sämtliche weiteren Bereiche der
Zylinderkurbelgehäuse 12 durch diese abgedeckt sind. Dies betrifft insbesondere
Kühlmittelkanäle, Paßbohrungen oder dergleichen. Die Abdeckschablone 38 kann
hierbei manuell oder durch einen entsprechenden Greifer oder dergleichen auf die
Zylinderkurbelgehäuse 12 aufgelegt werden. Hierbei besitzt die Abdeckschablone 38
eine exakte plane Unterseite, die auf der bereits plan geschliffenen oder gefrästen
Zylinderkopffläche des Zylinderkurbelgehäuses 12 aufliegt. Zur Fixierung der
Abdeckschablone 38 kann diese hier im einzelnen nicht dargestellte Fixierstifte
aufweisen, die beispielsweise in im Zylinderkurbelgehäuse 12 sowieso vorhandenen
Paßbohrungen, beispielsweise zum späteren Befestigen eines Zylinderkopfes,
eingreifen. Die Abdeckschablone 38 besteht aus einem Material, das gegenüber der
nachfolgenden Bearbeitung resistent ist. Diese besitzt insbesondere eine genügend
große Festigkeit gegenüber einem Sandstrahlangriff und gegenüber einer
Plasmabehandlung und dergleichen. Die Abdeckschablone 38 liegt hierbei lediglich
durch ihr Eigengewicht auf dem Zylinderkurbelgehäuse 12 auf. Durch die sich
gegenüberliegenden, planen Seiten wird jedoch eine dichte Auflage erreicht, so daß ein
Spalt zwischen der Zylinderkopffläche des Zylinderkurbelgehäuses 12 und der
Unterseite der Abdeckschablone 38 im wesentlichen dichtend ausgebildet ist. Nach
diesem Schablonieren in dem Bearbeitungsabschnitt 22 wird das mit der
Abdeckschablone 38 versehene Zylinderkurbelgehäuse 12 durch die nachfolgenden
Bearbeitungsabschnitte 24, 26, 28, 30 und 32 geführt.
Im Bearbeitungsabschnitt 24 erfolgt ein Sandstrahlen der Zylinderbohrungen 14. Dieses
Sandstrahlen erfolgt, um eine Rauhigkeit der Zylinderlaufflächen zu erzielen, damit die in
dem Bearbeitungsabschnitt 32 erfolgende Plasmabeschichtung die notwendige
Haftzugfestigkeit erhält. Zum Sandstrahlen wird wenigstens eine Strahllanze,
gegebenenfalls zwei oder auch mehr Strahllanzen, gleichzeitig oder nacheinander in die
Zylinderbohrungen 14 eingeführt. Hierbei greifen die Lanzen durch die Öffnungen 40 der
Abdeckschablone 38 durch. Das Sandstrahlen erfolgt beispielsweise mit Aluminiumoxid
Al2O3 mit einer Körnung von 0,18 bis 1,18 mm je nach geforderter
Oberflächenrauhigkeit, bezogen auf die Substratlegierung der Zylinderkurbelgehäuse
beziehungsweise Haftzugfestigkeit der späteren Plasmabeschichtung. Bei
Zylinderkurbelgehäusen mit vier Zylinderbohrungen 14 erfolgt das Sandstrahlen
vorzugsweise mit einer Doppel-Sandstrahleinheit, die zwei Sandstrahllanzen aufweist.
Hierbei erfolgt beispielsweise das gleichzeitige Sandstrahlen der Zylinderbohrungen 1
und 3, das heißt nicht unmittelbar benachbarter Zylinderbohrungen 14. Hierdurch wird
eine bessere Handhabung bei relativ beengt zur Verfügung stehenden
Platzverhältnissen, die sich nach dem Stichmaß der Zylinderbohrungen 14 richten,
möglich. Ferner wird hierdurch die Bearbeitung für ein komplettes
Zylinderkurbelgehäuse halbiert, da zwei Zylinderbohrungen gleichzeitig bearbeitet
werden. Sind die Zylinderbohrungen 1 und 3 gestrahlt, wird entweder das
Zylinderkurbelgehäuse 12 oder die Sandstrahleinheit um das Stichmaß der
Zylinderbohrung 14 verfahren, so daß dann die Zylinderbohrungen 2 und 4
sandgestrahlt werden können. Das Sandstrahlen erfolgt hierbei durch die Öffnungen 40
der Abdeckschablonen 38 hindurch, das heißt, die Strahllanzen werden durch die
Abdeckschablone 38 hindurch in die Zylinderbohrungen 14 eingeführt. Durch die
Abdeckschablone 38 werden alle weiteren Bereiche der Zylinderkurbelgehäuse 12
geschützt, so daß diese nicht mit dem unter Druck eingebrachten Sandstrahlmittel in
Berührung gelangen, so daß deren Oberflächen keinerlei Beeinträchtigung erfahren. Die
Einwirkung der Sandstrahlung erfolgt ausschließlich auf die Zylinderlaufflächen der
Zylinderbohrungen 14.
Anschließend werden die sandgestrahlten Zylinderkurbelgehäuse 12 in dem
Bearbeitungsabschnitt 26 gereinigt, indem durch das Sandstrahlen sich abgesetzter
Staub, insbesondere Feinststaub, aus den Zylinderbohrungen 14 entfernt wird. Dies
kann beispielsweise durch gereinigte, entölte und wasserfreie Druckluft, beispielsweise
mit einem Druck von zirka 5 bis 6 bar, bei gleichzeitigem Absaugen der Stäube erfolgen.
Hierbei erfolgt ein gleichzeitiges Reinigen, das heißt Ausblasen und Absaugen, aller
Zylinderbohrungen 14.
In dem Bearbeitungsabschnitt 28 erfolgt ein Ausmessen der Zylinderkurbelgehäuse 12,
insbesondere eine Rauhigkeitsmessung der Zylinderlaufflächen. Die Messung kann
mittels geeigneter Einrichtungen, beispielsweise der Fotogrammetrie, vollautomatisch
erfolgen. Hierbei kann eine Messung aller Zylinderbohrungen 14 oder stichprobenweise
lediglich einer der Zylinderbohrung 14 oder eine Zylinderbohrung 14 jedes n-ten
Zylinderkurbelgehäuses 12 erfolgen. Nach Messung der Zylinderkurbelgehäuse 12
werden diese in den Bearbeitungsabschnitt 30 überführt, innerhalb dem eine Markierung
der Zylinderkurbelgehäuse 12 erfolgt. Ergibt die Messung, daß die Rauhigkeit außerhalb
der vorgegebenen Toleranzen liegt, kann das entsprechende Zylinderkurbelgehäuse 12
aussortiert und gegebenenfalls nochmals der Sandstrahlstation zugeführt werden.
Allerdings ist die Anzahl der maximal möglichen Strahlvorgänge begrenzt. Wird ein
fehlerhaftes Zylinderkurbelgehäuse ermittelt, kann die Häufigkeit der
Rauhigkeitsmessung erhöht werden.
Schließlich werden die Zylinderkurbelgehäuse in den Bearbeitungsabschnitt 32
überführt, in dem die eigentliche thermische Beschichtung der Zylinderlaufflächen
erfolgt. Die Plasmabeschichtung erfolgt in an sich bekannter Weise, indem ein
Beschichtungswerkstoff, insbesondere ein Metall, einer Flamme zugeführt wird, in dieser
ausgeschmolzen und auf den Zylinderlaufflächen niederschlägt. Zusätzlich zu dem Be
schichtungswerkstoff wird noch eine Beschichtungsatmosphäre, beispielsweise
Sauerstoff und/oder Stickstoff oder ein anderes Prozeßgas, zur Stabilisierung der
Flamme und/oder zur Regelung des Oxidanteils in der Plasmaschicht zugeführt. Die
Plasmabeschichtung der Zylinderlaufflächen kann hierbei für jede der
Zylinderbohrungen 14 einzeln erfolgen oder, ähnlich wie beim Sandstrahlen, durch eine
Doppel-Plasmaeinheit, mittels der zunächst die Zylinderbohrungen 1 und 3 und
anschließend die Zylinderbohrungen 2 und 4 beschichtet werden. Durch die sich noch
auf dem Zylinderkurbelgehäuse 12 befindliche Abdeckschablone 38 wird eine
Beeinträchtigung, insbesondere Verunreinigung, von nicht zu beschichtenden Bereichen
der Zylinderkurbelgehäuse 12 sicher vermieden.
Nach der Plasmabeschichtung der Zylinderlaufflächen werden die
Zylinderkurbelgehäuse in den Bearbeitungsabschnitt 34 überführt. Dieser kann
gegebenenfalls Bestandteil einer Kühlzone sein. Nach einem weiteren
Ausführungsbeispiel ist zwischen dem Plasmabeschichten in dem Bearbeitungsabschnitt
32 und dem Bearbeitungsabschnitt 34 eine separate Kühlzone vorgesehen.
Im Bearbeitungsabschnitt 34 erfolgt eine Entnahme der Abdeckschablone 38. Diese wird
entweder manuell oder durch Hilfseinrichtungen von dem Zylinderkurbelgehäuse 12
entnommen. Da die Abdeckschablone 38 lediglich durch ihr Eigengewicht auf dem
Zylinderkurbelgehäuse 12 aufliegt, sind zusätzliche Maßnahmen zur Entnahme der
Abdeckschablone 38 nicht notwendig. Schließlich wird das Zylinderkurbelgehäuse 12 in
einem Bearbeitungsabschnitt 36 der Bearbeitungsstation 10 entnommen und einer
weiteren Bearbeitung, beispielsweise einem Honen der plasmabeschichteten
Zylinderbohrungen 14, einem Anbringen einer Einlauffase an die Zylinderbohrungen 14
zugeführt.
Ferner kann eine Markierung der Zylinderkurbelgehäuse 12 in dem Abschnitt 36
erfolgen. Eine Markierung der Zylinderkurbelgehäuse 12 erfolgt beispielsweise durch
eine laufende Nummer oder dergleichen. Durch die Zuordnung einer laufenden Nummer
jeder der Zylinderkurbelgehäuse 12 wird es möglich, neben einer Qualitätsüberwachung
alle relevanten Prozeßparameter der Bearbeitungsstation 10 der laufenden Nummer des
Zylinderkurbelgehäuses 12 zuzuordnen und diese in einem Anlagenrechner zu
protokollieren. Mittels der protokollierten Prozeßparameter und der eindeutigen
Zuordnung zu den Zylinderkurbelgehäusen 12 über die laufende Nummer ist eine
spätere Fehleranalyse bei Beanstandungen jederzeit lückenlos möglich.
In im Rahmen der vorliegenden Beschreibung nicht näher zu betrachtender Weise kann
vorgesehen sein, daß die Öffnungen 40 der Abdeckschablone 38 geringfügig größer
sind als die Zylinderbohrungen 14, so daß eine entsprechende Kantenbeschichtung der
die Zylinderbohrungen 14 umgebenden Randbereiche des Zylinderkurbelgehäuses 12
erfolgt. Hierdurch wird vorteilhaft erreicht, daß der spätere Fasenbereich eine
entsprechend große Haftzugfestigkeit gegenüber Schnittkräften des Fasenwerkzeuges
aufweist und die Plasmabeschichtung beim Fasen nicht geschädigt wird.
Bei dem zu Fig. 1 erläuterten Ausführungsbeispiel ist davon ausgegangen worden, daß
die Schablonierung der Zylinderkurbelgehäuse 12 während des gesamten Durchlaufes
durch die Bearbeitungsabschnitte 24, 26, 28, 30 und 32 aufrechterhalten ist. Die
Abdeckschablonen werden hierzu in dem Bearbeitungsabschnitt 22 aufgebracht und im
Bearbeitungsabschnitt 34 entnommen. Somit müssen die gemäß diesem Ausführungs
beispiel verwendeten Abdeckschablonen 38 sowohl für das Sandstrahlen im
Bearbeitungsabschnitt 24 und für das Plasmabeschichten im Bearbeitungsabschnitt 32
geeignet sein. Da es sich einerseits um ein materialabtragendes und andererseits um
ein materialauftragendes Verfahren handelt, muß die Abdeckschablone 38 beiden an
sich gegensätzlichen Verfahren gerecht werden.
Anhand der Fig. 2 und 3 wird in einem weiteren Ausführungsbeispiel das
Schablonieren der Zylinderkurbelgehäuse 12 verdeutlicht. Hierbei ist jeweils eine
schematische Seitenansicht und eine schematische Draufsicht des
Bearbeitungsabschnittes 24 oder des Bearbeitungsabschnittes 32 dargestellt. Der
grundsätzliche Aufbau innerhalb der Bearbeitungsabschnitte 24 und 32 ist gleich.
Unterschiedlich sind lediglich einmal die Sandstrahleinrichtungen als Werkzeuge und
andererseits die Plasmabeschichtungseinrichtungen als Werkzeuge. Im Rahmen der
vorliegenden Beschreibung soll jedoch hierauf nicht näher eingegangen werden.
Entscheidend ist die Schablonierung der Zylinderkurbelgehäuse 12 sowohl beim
Sandstrahlen im Bearbeitungsabschnitt 24 als auch beim Plasmabeschichten im
Bearbeitungsabschnitt 32.
Gleiche Teile wie in Fig. 1 sind mit gleichen Bezugszeichen versehen und nicht
nochmals erläutert.
In der schematischen Seitenansicht in Fig. 2 ist ein Zylinderkurbelgehäuse 12 auf
einem Hubtisch 42 angeordnet. Der Hubtisch 42 ist in die Transportstrecke 16 integriert.
Dies erfolgt derart, daß die Zylinderkurbelgehäuse 12 mittels der Transportstrecke 16 in
die jeweiligen Bearbeitungsabschnitte 24 beziehungsweise 32 transportiert werden und
dort mittels der Hubtische 42 in ihre jeweilige Bearbeitungsposition überführbar sind.
Angedeutet ist ferner ein Bearbeitungswerkzeug 44, das jeweils eine Lanze oder nach
den bereits erläuterten Ausführungsbeispielen zwei oder auch mehr Lanzen 46 aufweist.
Die Lanzen 46 sind entweder zum Sandstrahlen bei dem Bearbeitungsabschnitt 24 oder
zum Plasmabeschichten bei dem Bearbeitungsabschnitt 32 entsprechend ausgebildet.
Die Bearbeitungsstationen 24 beziehungsweise 32 umfassen ferner eine hier insgesamt
mit 50 bezeichnete Einrichtung zum Schablonieren der Zylinderkurbelgehäuse 12. Im
Gegensatz zum Ausführungsbeispiel in Fig. 1 erfolgt hier das Schablonieren
bearbeitungsbezogen einerseits in der Bearbeitungsstation 24 und andererseits in der
Bearbeitungsstation 32. Die Einrichtung 50 umfaßt einen Drehteller 52, der mittels eines
Antriebes 54 um seine Drehachse 56 in definierten Schritten verdrehbar ist. Der
Drehteller 52 besitzt, wie die schematische Draufsicht in Fig. 3 besser verdeutlicht,
Aufnahmen 58 für jeweils eine Abdeckschablone. Anhand der Draufsicht wird deutlich,
daß die Abdeckschablonen 38 lediglich die Öffnungen 40 aufweisen, die jeweils den
Zylinderbohrungen 14 zugeordnet sind. Mittels des Antriebes 54 ist der Drehteller 52
definiert schrittweise verdrehbar. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind vier Schablonen
38 auf dem Drehteller 52 angeordnet, so daß dieser jeweils um 90° schrittweise
verdrehbar ist. Der Einrichtung 50 ist eine angedeutete Reinigungseinrichtung 62, die
beispielsweise einen Fräser 64 aufweisen kann, zugeordnet. Anstelle der
Reinigungseinrichtung kann auch eine Einrichtung zum Austausch von
Verschleißhülsen, die in der Schablone 38 angeordnet sind, vorgesehen sein. Ferner
sind noch hier angedeutete Absaugungen 66 beziehungsweise 68 vorgesehen.
Die in den Fig. 2 und 3 dargestellte Einrichtung 50 zeigt folgende Funktion:
Mittels des Antriebes 54 wird immer genau eine Abdeckschablone 38 in eine Bearbeitungsposition gebracht. Hat die Abdeckschablone 58 ihre exakte Position erreicht, die über die Anschläge 60 definiert ist, wird mittels des Hubtisches 42 das Zylinderkurbelgehäuse 12 nach oben, das heißt gegen die Abdeckschablonen 38, verfahren. Hierdurch kommen die Öffnungen in der Abdeckschablone 38 und die Zylinderbohrungen 14 des Zylinderkurbelgehäuses 12 in eine fluchtende Position. Entsprechend dieser Position erfolgt mittels der Werkzeuge 44 entweder das Sandstrahlen gemäß Bearbeitungsabschnitt 24 oder das Plasmabeschichten gemäß Bearbeitungsabschnitt 32.
Mittels des Antriebes 54 wird immer genau eine Abdeckschablone 38 in eine Bearbeitungsposition gebracht. Hat die Abdeckschablone 58 ihre exakte Position erreicht, die über die Anschläge 60 definiert ist, wird mittels des Hubtisches 42 das Zylinderkurbelgehäuse 12 nach oben, das heißt gegen die Abdeckschablonen 38, verfahren. Hierdurch kommen die Öffnungen in der Abdeckschablone 38 und die Zylinderbohrungen 14 des Zylinderkurbelgehäuses 12 in eine fluchtende Position. Entsprechend dieser Position erfolgt mittels der Werkzeuge 44 entweder das Sandstrahlen gemäß Bearbeitungsabschnitt 24 oder das Plasmabeschichten gemäß Bearbeitungsabschnitt 32.
Wie Fig. 3 verdeutlicht, befinden sich in dem Moment, wo eine Abdeckschablone 38 in
ihrer Bearbeitungsposition ist, - in Uhrzeigersinn betrachtet - eine nächste
Abdeckschablone 38 in einer Übergangsposition und eine Abdeckschablone 38 in einer
der Reinigungseinrichtung 62 (Hülsenaustauscheinrichtung) zugeordneten Position. Eine
weitere Abdeckschablone 38 befindet sich zwischen der Reinigungsposition und der
Bearbeitungsposition. Hierdurch wird erreicht, daß gleichzeitig, wenn eine
Abdeckschablone 38 ihre Abdeckfunktion übernimmt, eine zweite, nämlich dieser genau
um 180° versetzt angeordnete Abdeckschablone 38, mittels der Einrichtung 62 gereinigt
wird. Durch die Fräseinrichtung 64 kann beispielsweise eine Maßhaltigkeit der Öff
nungen 40 der Abdeckschablonen 38 wiederhergestellt werden. Diese kann
beispielsweise durch Ablagerungen während des Plasmabeschichtens beeinträchtigt
sein. Die Maßhaltigkeit der Öffnungen kann auch durch Austausch entsprechender
Verschleißhülsen in den Abdeckschablonen erreicht werden.
Nach erfolgtem Sandstrahlen beziehungsweise Plasmabeschichten eines
Zylinderkurbelgehäuses 12 wird der Drehteller 52 jeweils um 90° verdreht, so daß jedes
Zylinderkurbelgehäuse 12 eine neue (gereinigte) Abdeckschablone 38 zugeordnet
bekommt. Hierdurch wird eine gleichbleibende Bearbeitungsqualität während des
Sandstrahlens beziehungsweise Plasmabeschichtens sichergestellt.
Bei der Bearbeitungsstation 24 kann auf die Anordnung der Reinigungseinrichtung 62
verzichtet werden, da hier kein zusätzlicher Materialauftrag, der die Maßhaltigkeit der
Öffnungen 40 beeinträchtigen könnte, erfolgt. Lediglich durch den Materialabtrag nicht
mehr maßhaltige Abdeckschablonen 38 beziehungsweise Verschleißhülsen können
ausgetauscht werden.
Durch die in den Fig. 2 und 3 dargestellte Einrichtung 50 wird in einfacher Weise ein
automatisches Schablonieren der Zylinderkurbelgehäuse 12 möglich. Insbesondere,
wenn die Einrichtung 50 mit einem Anlagenrechner gekoppelt ist, kann ein exaktes, defi
niertes Positionieren der Abdeckschablonen 38 erfolgen, so daß eine gleichbleibende
Qualität beim Sandstrahlen beziehungsweise beim Plasmabeschichten erzielbar ist.
In den Fig. 4 bis 8 sind verschiedene konkrete Ausführungsvarianten der
Abdeckschablonen 38 dargestellt. Diese Abdeckschablonen 38 können - wenn der
Aufbau es gestattet - sowohl gemäß der Fig. 1 eingesetzt werden als auch in den
Wechselautomaten gemäß den Fig. 2 und 3 eingesetzt werden.
Zunächst ist in den Fig. 4 bis 6 eine erste Ausführungsvariante gezeigt. Die
Abdeckschablone 38 besteht hierbei aus einem ersten Rahmen 100 und einem zweiten
Rahmen 102. Zwischen den Rahmen 100 und 102 ist ein Mittelstück 104 angeordnet,
das nachfolgend auch als Verschleißstück beziehungsweise Verschleißschicht 104
bezeichnet wird. Die Rahmen 100 und 102 sowie das Mittelstück 104 sind sandwichartig
in einem Schichtaufbau angeordnet und mittels Verbindungselementen 106,
beispielsweise Schrauben, kraftschlüssig miteinander verbunden. Die Rahmen 100 und
102 besitzen eine Aussparung 108, innerhalb der im wesentlichen das Mittelstück 104
angeordnet ist. Das Mittelstück 104 ist im Querschnitt betrachtet - wie Fig. 6
verdeutlicht - so ausgebildet, daß in den Bereichen, in denen Überdeckung mit den
Rahmen 100 und 102 besteht, Ausklinkungen 110 vorgesehen sind. Durch eine
derartige Ausgestaltung wird erreicht, daß die Abdeckschablone 38 eine vollkommen
plane Unterseite 112 und eine plane Oberseite 114 besitzt. Das Mittelstück 104 besitzt
zwei Durchgangsöffnungen 40, deren Abstand dem zweifachen Stichmaß der
Zylinderbohrungen 14 des Zylinderkurbelgehäuses 12 entspricht. In Fig. 4 ist das
Stichmaß jeweils mit s eingetragen und in Fig. 5 der Abstand der zwei
Durchgangsöffnungen 40 mit 25 verdeutlicht. Fig. 4 zeigt eine Draufsicht auf die
Abdeckschablone 38, während Fig. 5 eine Druntersicht oder eine spiegelbildlich
aufgebaute Abdeckschablone 38 und Fig. 6 eine Schnittdarstellung der
Abdeckschablone 38 zeigt.
In die Durchgangsöffnungen 40 sind Verschleißhülsen 116 eingesetzt. Ein Durchmesser
d1 der Verschleißhülsen 116 ist so gewählt, daß dieser größer ist als ein Durchmesser
der Zylinderbohrungen 14. Hierbei ist der Durchmesser d1 zwischen 1 und 10 mm,
insbesondere zwischen 4 und 6 mm, größer als der Durchmesser der Zylinderbohrungen
14. Hierdurch wird erreicht, daß bei aufliegender Abdeckschablone 38 auf das
Zylinderkurbelgehäuse 12 ein in Fig. 4 mit 118 angedeuteter Rand um die
Zylinderbohrungen 14 durch die Abdeckschablone 38 nicht abgedeckt wird. Der Rand
118 beträgt demnach zwischen 0,5 und 5 mm, insbesondere zwischen 2 und 3 mm.
Ansonsten liegt die Abdeckschablone 38 mit ihrer Unterseite 112 plan auf der
Zylinderkopffläche der Zylinderkurbelgehäuse 12 auf. Eine Lagefixierung erfolgt durch
hier angedeutete Indexstifte 120, die in im Zylinderkurbelgehäuse 12 vorgesehene
Paßbohrungen eingreifen.
Anhand der Darstellungen in Fig. 4 bis 6 wird deutlich, daß die Abdeckschablone 38
zwei Durchgangsöffnungen 40 besitzt, während das Zylinderkurbelgehäuse 12 vier zu
beschichtende Zylinderbohrungen 14 aufweist. Durch eine derartige Ausgestaltung wird
erreicht, daß - entsprechend der zu Fig. 1 erläuterten Doppel-Werkzeugeinheiten für
das Sandstrahlen beziehungsweise für das Plasmabeschichten - jeweils zwei
Zylinderbohrungen gleichzeitig vorbehandelt beziehungsweise beschichtet werden.
Somit wird beispielsweise gemäß der Darstellung in Fig. 4 zunächst die
Zylinderbohrung 1 und die Zylinderbohrung 3 behandelt. Die Zylinderbohrungen 2 und 4
sind durch das Mittelstück 14 abgedeckt und somit vor der Beeinflussung durch die
Behandlung, das heißt Sandstrahlung beziehungsweise Plasmabeschichtung,
benachbarter Zylinderbohrungen 14 geschützt. Nach Beendigung der Behandlung der
Zylinderbohrungen 1 und 3 kann entweder die Abdeckschablone 38 gedreht werden, so
daß sich die Anordnung der Durchgangsöffnungen 40 entsprechend der Darstellung in
Fig. 5 ergibt. Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, eine
zweite Abdeckschablone 38 mit entsprechend versetzt angeordneten
Durchgangsöffnungen 40 vorzusehen. Diese können dann beispielsweise abwechselnd
auf die in den Fig. 2 und 3 gezeigte Einrichtung 50 zum Zuführen der
Abdeckschablonen 38 in die Bearbeitungsabschnitte 24 beziehungsweise 32 angeordnet
sein. Insbesondere beim Erzeugen von Plasmabeschichtungen mit einer Härte größer
50 HRC ist eine Reinigung der Durchgangsöffnungen 40, also der Innenseiten der
Verschleißhülsen 116, relativ aufwendig, so daß durch die abwechselnde Benutzung der
Abdeckschablonen 38 gemäß Fig. 4 und Fig. 5 sich die Reinigung vereinfacht.
Die Verschleißhülsen 116 selber bestehen beispielsweise aus einem stranggezogenen
Aluminium/Stahl-Rohr, die durch eine Preßpassung in die Durchgangsöffnungen 40
eingesetzt sind. Das Material der Verschleißhülsen 16 ist, insbesondere für die
Plasmabeschichtung im Bearbeitungsabschnitt 32, so gewählt, daß dieses
mitbeschichtet wird. Dies ist erforderlich, da der Beschichtungsbeginn der
Zylinderbohrungen 14, das heißt der Beginn einer Zufuhr eines
Beschichtungswerkstoffes zur Plasmaflamme, während des Absenkens des
Werkzeuges 46 oberhalb oder innerhalb der Abdeckschablone 38 beginnt. Hierdurch
wird insbesondere sichergestellt, daß entsprechend der Ausbildung des Randes 118
eine ordnungsgemäße Randbeschichtung der Zylinderbohrungen 14 erfolgt. Für den
Fall, daß das Material der Verschleißhülsen 116 nicht beschichtbar wäre, würden sich
geschmolzene - oder sogenannte Overspray-Partikel - bei der Pulverstabilisierung inner
halb der Plasmaflamme aufgrund fehlender Haftung an der Verschleißhülse 116 lösen
und unaufgeschmolzen in die Zylinderbohrungen 14 hinein gelangen. Dies führt zu
Unregelmäßigkeiten und Fehlstellen bei der zu erzielenden Beschichtung. Um eine
besonders gute Haftung der Verschleißhülsen 116 zu erreichen, können diese vor
Erstgebrauch, beispielsweise in dem Bearbeitungsabschnitt 24, zur Aufrauhung
sandgestrahlt werden.
Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel kann auf den Schichtaufbau der
Abdeckschablone 38 aus den Rahmen 100, 102 und dem Mittelstück 104 verzichtet
werden, das heißt, die Abdeckschablone 38 ist aus einem Formteil gearbeitet, das die
Durchgangsöffnungen 40 mit den Verschleißhülsen 116 aufweist. Insbesondere, wenn
für das Sandstrahlen im Bearbeitungsabschnitt 24 und das Plasmabeschichten im
Bearbeitungsabschnitt 32 unterschiedliche Abdeckschablonen 38 eingesetzt werden,
kann beispielsweise lediglich beim Sandstrahlen die Sandwich-Abdeckschablone 38
eingesetzt werden, da hier ein relativ hoher Verschleiß durch das materialabtragende
Verfahren erfolgt. Beim Plasmabeschichten hingegen kann durch das bereits erläuterte
Austauschen der Verschleißhülsen 116 eine relativ hohe Standzeit der
Abdeckschablonen 38 erzielt werden.
Es ist klar, daß bei der Beschichtung von Zylinderbohrungen 14 bei
Zylinderkurbelgehäusen 12 mit mehr als vier Zylinderbohrungen 14, beispielsweise
sechs oder acht, die Anzahl der Durchgangsöffnungen 40 entsprechend angepaßt sein
kann. Beispielsweise können dann drei oder vier, jeweils ums 2fache Stichmaß versetzte
Durchgangsöffnungen 40 angeordnet sein. Auch bei drei, fünf oder sieben
Zylinderbohrungen kann eine entsprechend angepaßte Gestaltung vorgesehen sein.
Fig. 7 zeigt eine weitere Ausführungsvariante einer Abdeckschablone 38. Gleiche Teile
wie in den vorhergehenden Figuren sind mit gleichen Bezugszeichen versehen und nicht
nochmals erläutert. Bei dieser Ausführungsvariante ist das zwischen den Rahmen 100
beziehungsweise 102 eingespannte Mittelstück 104 mit insgesamt vier
Durchgangsöffnungen 40 versehen. Somit kann ein gleichzeitiges Bearbeiten aller
Zylinderbohrungen 14 erfolgen. Der Durchmesser d1 der Durchgangsöffnungen 40 ist
wiederum größer gewählt als der Durchmesser der Zylinderbohrungen 14, um die
bereits erläuterte Randbearbeitung beziehungsweise Beschichtung der
Zylinderbohrungen 14 zu erzielen. Für Reinigungs- beziehungsweise Austauschzwecke
ist lediglich das gesamte Mittelstück 104 auszutauschen.
Fig. 8 zeigt eine weitere Ausführungsvariante einer Abdeckschablone 38, wobei die in
Fig. 8 gezeigte Abdeckschablone 38 sowohl den gemäß der Fig. 7 als auch den
gemäß der Fig. 4 gezeigten Aufbau besitzen kann. Anhand von Fig. 8 soll lediglich
verdeutlicht werden, daß die Abdeckschablone 38 mit einer Hilfseinrichtung 70 versehen
sein kann, die in dem Bearbeitungsabschnitt 32 für ein Bereitstellen eines zusätzlichen
Gasstromes während der Plasmabehandlung sorgt. Hierzu ist ein Leitungssystem 72
vorgesehen, das sich ringförmig um die Durchgangsöffnungen 40 erstreckende
Leitungsabschnitte 76 aufweist. In den Leitungsabschnitten 76 sind Düsenöffnungen
angeordnet, so daß bei Beaufschlagen eines Anschlusses 74 mit einem Gas,
insbesondere Stickstoff N2, über die Leitungsabschnitte 76 eine entsprechende
Beeinflussung einer Atmosphäre während des Plasmabeschichtens erfolgen kann.
Claims (16)
1. Hilfsvorrichtung zum thermischen Beschichten von Flächen eines Innenraumes,
insbesondere von Zylinderlaufflächen eines Zylinderkurbelgehäuses einer
Verbrennungskraftmaschine, wobei der Innenraum (Zylinderbohrung) über
wenigstens eine Öffnung für wenigstens ein Vorbehandlungswerkzeug und
wenigstens ein Beschichtungswerkzeug zugänglich ist, gekennzeichnet durch
eine Abdeckschablone (38), die zwischen dem Zylinderkurbelgehäuse (12) und
dem wenigstens einen Vorbehandlungswerkzeug (46) beziehungsweise dem
wenigstens einen Beschichtungswerkzeug (46) anordbar ist, und die wenigstens
eine Durchgangsöffnung (40) aufweist, durch die die Vorbehandlung
beziehungsweise Beschichtung der Innenflächen erfolgt.
2. Hilfsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abdeckschablone (38) eine der Anzahl der Innenräume (14) entsprechende
Anzahl von Durchgangsöffnungen (40) aufweist.
3. Hilfsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Durchgangsöffnungen (40) der Abdeckschablone (38)
größer dimensioniert sind als die Öffnungen der zu behandelnden Innenräume
(14).
4. Hilfsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abdeckschablone (38) einen umlaufenden Rand (118)
um die Innenräume (14) freiläßt.
5. Hilfsvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Rand (118)
zwischen 0,5 bis 5 mm, insbesondere zwischen 2 bis 3 mm, beträgt.
6. Hilfsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abdeckschablone (38) einen Schichtaufbau besitzt,
wobei wenigstens eine der Schichten (100, 102, 104) eine Verschleißschicht (104)
bildet.
7. Hilfsvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verschleißschicht (104) zwischen Rahmen (100, 102) angeordnet und mit diesen
kraftschlüssig verbunden ist.
8. Hilfsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß für die Vorbehandlung des Innenraumes (14) und die
Beschichtung des Innenraumes (14) unterschiedliche Abdeckschablonen (38),
insbesondere unterschiedliche Verschleißschichten (104), eingesetzt sind.
9. Hilfsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verschleißschichten von in die Abdeckschablone (38)
eingesetzte Verschleißhülsen (116) gebildet sind, die die Durchgangsöffnungen
(40) ausbilden.
10. Hilfsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abdeckschablone (38) eine geringere Anzahl von
Durchgangsöffnungen (40) aufweist, als das Zylinderkurbelgehäuse (12) zu
beschichtende Innenräume (14) besitzt.
11. Hilfsvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abdeckschablone (38) eine der Hälfte der Anzahl der Innenräume (14)
entsprechende Anzahl von Durchgangsöffnungen (40) aufweist.
12. Hilfsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Durchgangsöffnungen (40) jedem zweiten Innenraum
(14) zugeordnet sind.
13. Hilfsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Abstand der Durchgangsöffnungen (40) dem 2fachen
Stichmaß (s) der Innenräume (14) entspricht.
14. Hilfsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verschleißhülse (116) aus einem während der
thermischen Beschichtung mitbeschichtbaren Material besteht.
15. Hilfsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verschleißhülsen (116) aus einem stranggezogenen
Aluminium/Stahl-Rohr bestehen.
16. Hilfsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verschleißhülsen (116) mittels einer Preßpassung in die
Abdeckschablone (38) eingesetzt sind.
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