DE19910292A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Lenken von Rammbohrgeräten - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Lenken von RammbohrgerätenInfo
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Abstract
Bei einem Verfahren zum Lenken eines Rammbohrgeräts läßt sich ein exzentrisch und drehbar im Gerätegehäuse gelagerter Lenkkopf durch ein Verdrehen des Gerätegehäuses in eine vorgegebene Ausgangslage für ein Geradeausbohren oder für eine Kurvenfahrt bringen. Bei einem Richtungswechsel in die Ausgangslage für die Kurvenfahrt wird zunächst die aktuelle Position des Lenkkopfes in bezug auf das Gerätegehäuse festgestellt und sodann das Gerätegehäuse um den Winkel zwischen der festgestellten Lenkkopfposition und der Ausgangslage für die Kurvenfahrt gedreht.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Lenken von Rammbohrge
räten für eine Geradeaus- oder eine Kurvenfahrt.
Derartige Geräte besitzen einen um seine Längsachse in bezug auf das
Gerätegehäuse verdrehbaren Lenk- bzw. Bohrkopf, dessen Winkelstellung
bezüglich des Gerätegehäuses die Bewegungsrichtung des Gerätes
bestimmt.
Die Art, wie die relative Lage von Lenkkopf und Gerätegehäuse verstellt und
wie eine Kurvenfahrt bewirkt wird, kann sehr verschieden sein. Beispiele
lenkbarer Rammbohrgeräte finden sich in den US-Patentschriften 5 322 391,
5 350 254, 5 597 046 und in der PCT-Offenlegungsschrift WO 94/05941,
deren Inhalt hier ausdrücklich in bezug genommen wird.
Bei dem Gerät nach der PCT-Offenlegungsschrift ist der Lenkkopf als Kegel
ausgebildet und drehbar im Gerätegehäuse gelagert; seine Längsachse
verläuft geneigt in bezug auf die Gehäuselängsachse. Gleichzeitig verlaufen
die sich senkrecht zur Lenkkopflängsachse erstreckenden aneinander lie
genden Berührungsflächen von Lenkkopf und Gehäuse ebenfalls winklig in
bezug auf die Gehäuselängsachse. Auf diese Weise ist es möglich, das
Gerätegehäuse um seine Längsachse zu drehen, während das Erdreich den
Lenkkopf festhält. Durch eine solche Gehäusedrehung läßt sich der Lenk
kopf in eine exzentrische Lage gegenüber dem Gerätegehäuse bringen, in
der eine Kurvenfahrt stattfindet. Den Drehwinkel - im folgenden Differenzwin
kel - zwischen dem Lenkkopf und dem Gerätegehäuse bzw. die beiden End
stellungen des Lenkkopfs bestimmt ein mit dem Lenkkopf verbundener, in
einen kreisförmigen Schlitz im Gerätegehäuse eingreifender Mitnehmerzap
fen. Liegt der Zapfen an dem einen Ende des Geräteschlitzes an, dann
befindet sich der Lenkkopf in seiner Position für die Geradeausfahrt
(Geradeausposition), während er sich am anderen Ende des Geräteschlitzes
in der Position für die Kurvenfahrt (Lenkposition) befindet. Dabei ist das
Gerät so gestaltet, daß der Lenkkopf einer Tendenz unterliegt, sich stets in
eine der beiden Arbeitspositionen zu bewegen, wie das in der PCT-Offenle
gungsschrift beschrieben ist.
Um das Rammbohrgerät von einer Geradeausfahrt auf eine bestimmte Kur
venbahn zu bringen, muß das Gerätegehäuse mit Hilfe des Druckluft
schlauchs so weit gedreht werden, bis das Gerät die erforderliche Winkel
lage (Ausgangslage) für die gewünschte Kurvenbahn erreicht hat.
Diese Drehbewegung kann sich aus zwei Phasen zusammensetzen. In die
sem Falle besteht die erste Phase darin, daß zunächst nur das Gerätege
häuse gedreht wird, bis der Mitnehmerzapfen über den gesamten Diffe
renzwinkel aus der Geradeausposition in die Lenkposition gelangt ist. Sobald
das geschehen ist, sind der Lenkkopf und das Gerätegehäuse für die weitere
Drehbewegung miteinander gekuppelt, d. h. das Gerätegehäuse und der
Lenkkopf drehen sich gemeinsam, bis die Ausgangslage für die Kurvenfahrt
erreicht ist.
Befindet sich der Mitnehmerzapfen hingegen von Anfang an in seiner Lenk
position, dann ist mit einer Schlauchdrehung gleichzeitig eine gemeinsame
Drehung des Gerätegehäuses und dem Lenkkopf verbunden. Dieser Fall tritt
beispielsweise ein, wenn der Lenkkopf beim Geradeausbohren ungewollt in
die Lenkposition gelangt und daher eine Korrekturbewegung des
Gerätegehäuses erforderlich ist, oder wenn während einer Kurvenfahrt eine
Richtungskorrektur erforderlich ist.
Andererseits kann jedoch auch während einer Kurvenfahrt der Lenkkopf
ungewollt in die Geradeausposition gelangen, so daß er durch ein Verdrehen
des Gerätegehäuses mit Hilfe des Druckluftschlauchs wieder in die
Lenkposition zurückgebracht werden muß.
Problematisch ist in jedem Falle, daß sich außerhalb des Bohrlochs bzw.
oberirdisch nur schwierig feststellen läßt, ob sich der Lenkkopf momentan in
seiner Lenkposition oder in der Geradeausposition befindet. Hinzu kommt,
daß oberirdisch auch noch festgestellt werden muß, in welcher Winkelstel
lung, bezogen auf die Gerätelängsachse sich die Lenkposition, d. h. das für
die Kurvenfahrt maßgebende Ende des Gehäuseschlitzes befindet. Dies ist
mit Hilfe des Druckluftschlauchs nicht möglich, weil derartige Schläuche nicht
hinreichend torsionsfest sind und insbesondere die Torsionsfestigkeit mit
zunehmender Schlauchlänge und zunehmender Reibung zwischen dem
Schlauch und dem umgebenden Erdreich abnimmt.
Befindet sich die Lenkposition beispielsweise beim Geradeausbohren in der
6 Uhr-Lage und soll das Rammbohrgerät aus dieser Lage heraus auf eine in
einer vertikalen Ebene nach oben verlaufende Kurvenbahn gebracht werden,
dann muß die Lenkposition in die 12 Uhr-Lage gebracht werden. Dies
geschieht durch Drehen des Gerätegehäuses mit Hilfe des Druckluft
schlauchs. Befindet sich der Lenkkopf bzw. dessen Mitnehmerzapfen in der
Geradeausposition, dann dreht sich das Gerätegehäuse zunächst über den
Differenzwinkel solange alleine, bis sich der Mitnehmerzapfen am anderen
Schlitzende in der Lenkposition befindet und sich dann das Gehäuse
zusammen mit dem nunmehr in der Lenkposition befindlichen Lenkkopf in
die 12 Uhr-Lage dreht.
Da die Lenkkopfposition außerhalb des Bohrlochs nicht bekannt ist, läßt sich
dort auch nicht feststellen, welche Schlauchdrehung - mit oder ohne Über
windung des Differenzwinkels - erforderlich ist, um die Lenkposition in die
richtige Ausgangslage für die Kurvenfahrt zu bringen.
Um diese Schwierigkeiten zu beheben schlägt die Erfindung vor, daß beim
Übergang von der Geradeausfahrt zur Kurvenfahrt zunächst die aktuelle
Lenkkopfposition in bezug auf das Gerätegehäuse bzw. die Position des
Mitnehmerzapfens im Gehäuseschlitz festgestellt und nach außerhalb des
Bohrlochs übertragen und sodann das Gerät mit dem Lenkkopf durch Dre
hen am Druckluftschlauch auf die gewünschte Kurvenbahn eingestellt bzw.
in die Ausgangslage für die Kurvenfahrt gebracht wird. Der erforderliche
Drehwinkel des Druckluftschlauchs läßt sich, wenn die momentane Lage von
Lenkkopf und Gerätegehäuse bekannt ist, ohne weiteres bestimmen, weil
dann auch feststeht, ob sich die Ausgangslage des Gerätes für die Kurven
fahrt mit oder ohne ein anfängliches alleiniges Drehen des Gerätegehäuses
über den Differenzwinkel zwischen Geradeausposition und Lenkposition des
Lenkkopfes erreichen läßt.
Maßgebend für die tatsächliche Bohrrichtung sind stets zwei Parameter: die
Lage der Gerätespitze im Raum bzw. die aktuelle Abweichung des Geräts in
vertikaler und in horizontaler Richtung von der Bohrachse einerseits sowie
die relative Lage von Lenkkopf und Gerätegehäuse.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich mit einem Rammbohrgerät
durchführen, dessen Gehäuse sich zwischen einer Geradeaus- und einer
Lenkposition im Verhältnis zu dem Lenkkopf verdrehen läßt und das mit
einem Positionsmelder versehen ist, der feststellt, welche der beiden
Arbeitspositionen der Lenkkopf einnimmt. Der Drehwinkel des Lenkkopfs
kann dadurch begrenzt sein, daß ein Mitnehmerzapfen des Lenkkopfs in
einen kreisbogenförmigen Schlitz in der Stirn- bzw. Berührungsfläche des
Gerätegehäuses eingreift. Das eine Schlitzende bestimmt dann die Gera
deausposition und das andere Schlitzende die Lenkposition oder umgekehrt.
Dabei findet der Wechsel von der einen in die andere Position durch Verdre
hen des Gerätegehäuses in bezug auf den vom Erdreich festgehaltenen
Lenkkopf mit Hilfe des Druckluftschlauchs statt.
Der Positionsmelder kann im Gerätegehäuse oder im Lenkkopf angeordnet
sein und beispielsweise aus einem Sensor bestehen, der die relative Win
kellage des Gerätegehäuses bzw. des Lenkkopfes feststellt und beispiels
weise über einen Sender oder ein Kabel nach außerhalb des Bohrlochs mel
det, ob sich der Lenkkopf in der Geradeaus- oder in der Lenkposition befin
det.
Befindet sich im Gerätegehäuse mindestens ein Verrollungssensor, der die
seitliche Abweichung des Gerätes von der vorgesehenen Bohrachse
anzeigt, dann können der Positionsmelder und der Verrollungssensor so
angeordnet und mit einer oberirdischen Anzeige versehen sein, daß diese
den Differenzwinkel anzeigt, wenn sich der Lenkkopf bzw. dessen Mitneh
merzapfen in der Geradeausposition befindet, während die Anzeige Null
lautet, wenn er sich in der Lenkposition befindet. Eine derartige Anzeige läßt
sich leicht mit Hilfe eines Zifferblatts und eines Zeigers verwirklichen, der erst
dann erscheint, wenn sich der Lenkkopf - gegebenenfalls nach einem
anfänglichen alleinigen Verdrehen des Gerätegehäuses um den Dif
ferenzwinkel - in der Lenkposition befindet und dann die jeweilige bzw. die
gewünschte Lenkrichtung anzeigt. In diesem Falle ist ein Positionsmelder
zum Feststellen der relativen Lage von Lenkkopf und Gerätegehäuse sowie
ein Verrollungssensor erforderlich, der die jeweilige Winkellage anzeigt, in
der sich das Gehäuse in bezug auf die vorgegebene Bohrrichtung befindet.
Selbstverständlich können der Positionsmelder und der Verrollungssensor
auch in einem Universalsensor zusammengefaßt sein, der gleichzeitig auch
andere Parameter, beispielsweise die Temperatur und die Geräteneigung in
bezug auf eine vorgegebene Nullinie bzw. die vorgegebene Bohrrichtung
feststellt.
Um die beiden Arbeitspositionen des Lenkkopfs festzustellen, kann das
Rammbohrgerät mit zwei induktiven Anschlägen versehen sein. Eine andere
Möglichkeit besteht darin, den Sender für die Datenübertragung als Positi
onsmelder zu verwenden. Dies ist beispielsweise in der Weise möglich, daß
der Lenkkopf und/oder das Gerätegehäuse mit einem Sender zugeordneten
Sendeschlitzen versehen ist, die sich dann schließen, wenn sich der Lenk
kopf in seiner Lenk- oder in seiner Geradeausposition befindet.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, daß der Lenkkopf und das Gerätege
häuse über eine Art Drehpotentiometers miteinander verbunden sind. Dies
ermöglicht es, im Wege einer Änderung des elektrischen Widerstandes auch
alle Zwischenpositionen anzuzeigen, die der Lenkkopf zwischen seiner
Geradeaus- und seiner Lenkposition einnimmt.
Schließlich können auch Verrastungen, beispielsweise Kugelrastungen dazu
dienen, die beiden Arbeitspositionen des Lenkkopfs festzulegen und anzu
zeigen. Geeignet hierfür sind auch Lichtschranken oder Positionsmelder, die
eine sich über den Differenzwinkel ändernde Strahlungsintensität messen.
Ein zweiter Sender kann auch außerhalb des Gerätegehäuses, beispiels
weise in der Druckluftleitung oder in einem separaten Gehäuse außerhalb
der Druckluftleitung angeordnet sein. Vorzugsweise befindet sich der Sender
in einem separaten zylindrischen Gehäuse, das in einer muldenartigen Ver
tiefung einer halbschalenförmigen Druckluftleitung angeordnet ist.
Ist das Rammbohrgerät mit zwei Sendern ausgestattet, dann empfiehlt es
sich, daß die Sender mit verschiedenen Sendefrequenzen arbeiten. Auf
diese Weise ist es möglich, die von den Sendern übermittelten Daten aus
einanderzuhalten und fehlerfrei separat auszuwerten. Dies kann optisch mit
Hilfe eines Empfängerbildschirms geschehen, der die jeweilige Lenkposition
mit Hilfe eines Signalpunkts anzeigt.
Der Verrollungssensor sollte lenkkopfnah angeordnet sein; er kann sich
jedoch auch gerätenah im oder an der Druckluftleitung befinden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiele des näheren erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 ein Rammbohrgerät mit einem Universalsensor und einem Sender,
Fig. 2 ein Rammbohrgerät mit je einem Sensor im Lenkkopf und im Geräte
gehäuse,
Fig. 3 das rückwärtige Ende eines Rammbohrgeräts mit einem gerätenah
angeordneten Verrollungssensor,
Fig. 4 eine Draufsicht auf das Rammbohrgerät der Fig. 1 mit seiner Druck
luftleitung,
Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie V-V in Fig. 4 und
Fig. 6 drei schematische Darstellungen eines Empfangsbildschirms.
Das Rammbohrgerät, von dem in Fig. 1 lediglich der vordere Teil dargestellt
ist, entspricht in seiner allgemeinen Beschaffenheit dem in der deutschen
Offenlegungsschrift 1 96 50 271 beschriebenen Gerät; es besteht aus einem
Gehäuse 1 und einem Lenkkopf 2, der mit einem Drehzapfen 3 exzentrisch
in einer Bohrung 4 des Gehäuses 1 gelagert ist. Der Lenkkopf 2 besitzt
einen Mitnehmerzapfen 5, der in einen kreisbogenförmigen Schlitz 6 in der
Stirnfläche 7 des Gehäuses eingreift. Der Drehzapfen 3 ist mit Hilfe von
Spannstiften 8, die in Drehzapfenausnehmungen 9 eingreifen, gegen eine
Längsbewegung im Gerätegehäuse 1 gesichert. Im Innern des Gehäuses
befindet sich ein Universalsensor 10, mit dessen Hilfe sich die Verrollung des
Gehäuses 1, d. h. dessen Winkelstellung im Raum bzw. im Erdreich, die
Gehäuseneigung in bezug auf eine vorgegebene Nullinie, die Temperatur
und insbesondere die relative Winkellage zwischen dem Gehäuse 1 einer
seits und dem Lenkkopf 2 andererseits feststellen läßt. Der Sensor 10 bildet
mit einem Sender 11 eine Baueinheit, in dessen Bereich das Gehäuse 1
Sendeschlitze 12, 13 besitzt. Die Baueinheit 10, 11 ist mit ihrem vorderen
Ende über eine Torsionssicherung 14 mit einem Verbindungsstift 15 zu
einem Dämpfungsrohr 16 und über einen Dämpfungspuffer 17 und mit ihrem
rückwärtigen Ende ebenfalls über einen Dämpfungspuffer 18 im Gerätege
häuse 1 gelagert. Nähere Einzelheiten der Lagerung lassen sich der deut
schen Gebrauchsmusterschrift 2 98 02 834 entnehmen.
Der Universalsensor 10 erfüllt bezüglich der Lenkbarkeit des Geräts zwei
Funktionen. Zum einen dient er zum Bestimmen der Lenkkopfposition, wie
sie in Fig. 1 dargestellt ist. Diese Position ist dadurch gekennzeichnet, daß
das Gerätegehäuse 1 und der Lenkkopf 2 miteinander fluchten und sich
dabei der Mitnehmerzapfen 5 in der Geradeausposition befindet, so daß sich
das Gerät unter dem Einfluß der Rammschläge eines nicht dargestellten
Schlagkolbens in Richtung der Gerätelängsachse vorwärtsbewegt.
Soll das Gerät nun von dieser Situation in die Ausgangslage für eine Kur
venfahrt gebracht werden, dann ist es erforderlich, das Gehäuse 1 um den
Lenkkopfzapfen 3 zu verdrehen und während dieser Drehbewegung den
Lenkkopf 2 über den Zapfen 5 mitzunehmen. Dies ist jedoch erst dann mög
lich, wenn das Gehäuse 1 soweit in bezug auf den vom Erdreich festgehal
tenen Lenkkopf 2 gedreht ist, daß der Zapfen 5 das andere Ende des
Gehäuseschlitzes 6 erreicht hat und als Mitnehmerzapfen fungieren kann.
Dann nämlich sind der Lenkkopf 2 und das Gehäuse 1 in einer relativen
Winkellage formschlüssig miteinander verbunden, die mit einer exzentri
schen Verlagerung des Lenkkopfes 2 verbunden ist. Die Ausgangslage für
die gewünschte Kurvenbahn im Raum ist damit normalerweise jedoch noch
nicht erreicht. Vielmehr muß nun das Gehäuse 1 zusammen mit dem Lenk
kopf 2, d. h. ohne Relativbewegung derselben durch Weiterdrehen des
Gehäuses in derselben Richtung in die richtige Winkellage im Raum, d. h. in
die Ausgangslage für die gewünschte Kurvenbahn gebracht werden. Sobald
die Ausgangslage erreicht ist, findet kein weiteres Verdrehen des Gehäuses
1 und damit auch des Lenkkopfes 2 statt, bis eine Kurskorrektur erforderlich
oder das vorgegebene Ende der Kurvenbahn erreicht ist.
Eine solche Kurskorrektur kann durch ein weiteres Drehen des Gehäuses in
derselben Drehrichtung oder ein Zurückdrehen des Gehäuses in die in Fig. 1
dargestellte ursprüngliche Lage in bezug auf den Lenkkopf 2 geschehen, um
kurzfristig geradeaus zu bohren.
Das in Fig. 2 dargestellte Rammbohrgerät ist im Prinzip nicht anders aufge
baut als das Rammbohrgerät nach Fig. 1; die übereinstimmenden Teile sind
daher auch mit denselben Bezugsziffern versehen.
Bei diesem Rammbohrgerät befindet sich jedoch eine Baueinheit 19 aus
einem weiteren Verrollungssensor zum Feststellen der Winkellage des Lenk
kopfs und einem Sender in dem mit Sendeschlitzen 20 und 21 versehenen
Lenkkopf 2. Dort ist er in einem ebenfalls mit Sendeschlitzen versehenen
Metallrohr 22 angeordnet. Bei diesem Gerät läßt sich die relative Lage des
Lenkkopfes und des Gehäuses mit Hilfe des vorderen Sensors in der Bau
einheit 19 und des hinteren Sensors 10 feststellen und über die beiden
zugehörigen Sender nach außerhalb des Bohrlochs übertragen.
Die Fig. 3 gibt lediglich die am rückwärtigen Ende eines Rammbohrgeräts
der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Art angeordnete Anschlußtülle 23 wie
der, an der mit Hilfe einer Schlauchtülle 24 und einer Verpreßhülse 25 der
Druckluftschlauch 26 befestigt ist, mit dessen Hilfe sich das Gerätegehäuse
in bezug auf den Lenkkopf bzw. das Gerätegehäuse mit dem Lenkkopf ver
drehen läßt. Durch den Druckluftschlauch 26 erstreckt sich ein Schlauch 27,
über den eine nicht dargestellte Steuerhülse zum Umsteuern des Ramm
bohrgeräts von Vorlauf auf Rücklauf mit Steuerluft versorgt wird.
Im Unterschied zu den beiden Geräten gemäß Fig. 1 und 2 befindet sich der
Verrollungssensor nicht im Innern des Gehäuses, sondern als Baueinheit 28
am Ende der Anschlußtülle 23 im Innern des Druckluftschlauchs 26.
Die Baueinheit 28 kann auch einen Sender enthalten. Andererseits kann sich
ein Sender 29 auch in einem zylindrischen Sendergehäuse 30 befinden, das
in der muldenartigen Vertiefung eines halbschalenförmigen Abschnitts der
Druckluftleitung 31 angeordnet ist.
Die Sendersignale werden auf einem Empfängerbildschirm 32 mit konzen
trischen Kreisen 33 in Gestalt eines Signalpunkts 34 sichtbar gemacht.
Befindet sich der Signalpunkt 34 im Zentrum des Empfängerbildschirms 32
(Fig. 6, linke Abbildung), dann befindet sich der Lenkkopf 2 des Rammbohrgeräts
in seiner Geradeausposition und findet demgemäß ein Geradeaus-Bohren
statt. Erscheint der Signalpunkt 34 auf dem äußersten Kreis (vgl. Fig. 6,
mittlere Abbildung), dann ist der Lenkkopf 2 voll ausgelenkt in der 1-Uhr-Position;
das Gerät bewegt sich dann nach rechts oben. Erscheint der Signalpunkt
hingegen in der 10-Uhr-Position auf einem der mittleren Ringe (vgl. Fig. 6,
rechte Abbildung), dann ist das Gerät nicht voll ausgelenkt und bewegt sich nach
links oben.
Claims (19)
1. Verfahren zum Lenken eines Rammbohrgeräts mit Hilfe eines drehbar
im Gerätegehäuse gelagerten Lenkkopfes, dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Lenkkopf durch ein Verdrehen des Gerätegehäuses in
eine vorgegebene Ausgangslage für ein Geradeausbohren oder für
eine Kurvenfahrt bringen läßt, bei einem Richtungswechsel in die Aus
gangslage für die Kurvenfahrt zunächst die aktuelle Position des Lenk
kopfes in bezug auf das Gerätegehäuse festgestellt und sodann das
Gerätegehäuse um den Winkel zwischen der festgestellten Lenkkopf
position und der Ausgangslage für die Kurvenfahrt gedreht wird.
2. Lenkbares Rammbohrgerät mit einem im Gerätegehäuse drehbar gela
gerten Lenkkopf, gekennzeichnet durch einen Positionsmelder
(10, 19) zum Feststellen der Lenkkopfposition in bezug auf das Geräte
gehäuse (1).
3. Rammbohrgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
sowohl im Lenkkopf (2) als auch im Gerätegehäuse (1) ein Positions
melder (10, 19, 28) angeordnet ist.
4. Rammbohrgerät nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Positionsmelder (10, 19, 28) als Verrollungssensoren ausgebil
det sind.
5. Rammbohrgerät nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß wenigstens einer der Positionsmelder (10, 19, 28) mit
einem Sender (11) und das Gerätegehäuse (1) und/oder der Lenkkopf
(2) mit Sendeschlitzen (12, 13; 20, 21) versehen ist.
6. Rammbohrgerät nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Lenkkopf (2) oder das Gerätegehäuse (1) mit zwei
Verdrehanschlägen versehen ist.
7. Rammbohrgerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Mitnehmerzapfen (5) des Lenkkopfes (2) in einen kreisbogenförmigen
Schlitz (6) des Gerätegehäuses (1) eingreift.
8. Rammbohrgerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich
zwischen dem Lenkkopf (2) und dem Gerätegehäuse (1) eine
Dehnungsmeßfeder erstreckt.
9. Rammbohrgerät nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch induktive
Anschläge.
10. Rammbohrgerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Lenkkopf (2) und das Gerätegehäuse (1) in ihren beiden Arbeitsstel
lungen miteinander verrastet sind.
11. Rammbohrgerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Lenkkopf (2) und das Gerätegehäuse (1) über eine Art Drehpotentio
meter miteinander verbunden sind.
12. Rammbohrgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Längsachse eines kegelförmigen Lenkkopfes
(2) winklig in bezug auf die Gehäuselängsachse verläuft und der Winkel
zwischen der Längsachse des Lenkkopfes und der Berührungsebene
(7) zwischen Lenkkopf und Gehäuse (1) 90° beträgt.
13. Rammbohrgerät nach einem der Ansprüche 2 bis 12, gekennzeichnet
durch einen außerhalb des Gerätegehäuses (1) angeordneten Sender
(28; 29).
14. Rammbohrgerät nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
der Sender (28) in der Druckluftleitung (26) angeordnet ist.
15. Rammbohrgerät nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Sender (29) in einem separaten Gehäuse (30) neben der Druckluftlei
tung (26) angeordnet ist.
16. Rammbohrgerät nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß ein
zylindrisches Sendergehäuse (30) in der Mulde einer halbschalenför
migen Druckluftleitung (31) angeordnet ist.
17. Rammbohrgerät nach einem der Ansprüche 2 bis 16, gekennzeichnet
durch zwei Sender (11, 19, 28, 29) mit unterschiedlicher Sendefrequenz.
18. Rammbohrgerät nach einem der Ansprüche 2 bis 17, gekennzeichnet
durch zwei Sensoren zum Feststellen einer seitlichen Abweichung der
Gerätelage im Erdreich, bezogen auf die vorgegebene Bohrrichtung.
19. Rammbohrgerät nach einem der Ansprüche 2 bis 18 mit einem Emp
fänger, dadurch gekennzeichnet, daß der Sender (11; 19) auf dem
Empfängerbildschirm (32) einen die Lenkposition des Lenkkopfs (2)
anzeigenden Signalpunkt (34) erzeugt.
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Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE19947645C1 (de) * | 1999-10-04 | 2001-03-15 | Tracto Technik | Lenkbare Erdrakete und ein Verfahren zum Lenken |
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WO2011038866A3 (de) * | 2009-10-01 | 2011-07-21 | Tracto-Technik Gmbh & Co. Kg | Bohrelement einer erdbohrvorrichtung |
-
1999
- 1999-03-09 DE DE19910292A patent/DE19910292A1/de not_active Ceased
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WO2011038866A3 (de) * | 2009-10-01 | 2011-07-21 | Tracto-Technik Gmbh & Co. Kg | Bohrelement einer erdbohrvorrichtung |
US9206682B2 (en) | 2009-10-01 | 2015-12-08 | Tracto-Technik Gmbh & Co. Kg | Boring element for a ground boring device |
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