DE19909212A1 - Durch Diels-Alder-Reaktion vernetzbare Polymere - Google Patents

Durch Diels-Alder-Reaktion vernetzbare Polymere

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Abstract

Dispersion oder Lösung eines vernetzbaren Polymeren, dadurch gekennzeichnet, daß die Dispersion oder Lösung einen Vernetzer enthält, der bei Vernetzung mit dem Polymeren eine Cycloadditionsreaktion eingeht.

Description

Die Erfindung betrifft eine Dispersion oder Lösung eines vernetz­ baren Polymeren, dadurch gekennzeichnet, daß die Dispersion oder Lösung einen Vernetzer enthält, der bei Vernetzung mit dem Poly­ meren eine Cycloadditionsreaktion eingeht.
Weiterhin betrifft die Erfindung die Verwendung der Dispersion der Lösung als Klebstoff, Lack, Anstrich, Bindemittel für Faser­ vliese oder Papierstreichmasse.
Bei Copolymerisaten, welche in Beschichtungsmitteln oder Kleb­ stoffen Verwendung finden, handelt es sich vielfach um vernet­ zungsfähige Copolymerisate. Durch eine Vernetzung können z. B. Schutzüberzüge oder Klebstoffbeschichtungen mit guten elastischen Eigenschaften, hoher Kohäsion, d. h. innere Festigkeit, hoher Chemikalien- und Lösemittelbeständigkeit erhalten werden.
Zur Vernetzung wird den Copolymerisaten im allgemeinen ein Ver­ netzungsmittel zugesetzt, das mit funktionellen Gruppen im Copolymerisat reagiert.
Mögliche Vernetzungsmittel sind z. B. Polyisocyanate, welche mit Hydroxyl- oder Aminogruppen reagieren.
Nachteilig bei diesen wäßrigen Zubereitungen ist jedoch die man­ gelnde Lagerstabilität. Das Polyisocyanat darf daher erst kurz vor seiner Verwendung als Vernetzungshilfsmittel in Wasser dis­ pergiert und mit dem Copolymerisat gemischt werden.
Eine erhöhte Lagerstabilität kann durch Umsetzung der Isocyanat­ gruppen mit Blockierungsmitteln, z. B. Oximen, Caprolactam, Pheno­ len, Maleinsäuredialkylestern erreicht werden. Die erhaltenen sog. blockierten Polyisocyanate hydrolysieren in wäßriger Disper­ sion nur noch in untergeordnetem Ausmaß.
Vernetzungsreaktionen treten jedoch erst nach Abspaltung des Blockierungsmittels bei Temperaturen ab ca. 130 W auf.
Bisher bekannte wäßrige Klebstoffzubereitungen mit Polyiso­ cyanaten als Vernetzungshilfsmittel sind daher entweder nicht lagerstabil und können daher nur als 2-Komponentensystem Verwen­ dung finden oder vernetzen erst bei hohen Temperaturen.
Lagerstabile, bei Raumtemperatur nach Entfernen des Lösungsmit­ tels vernetzende wäßrige Dispersionen sind z. B. aus der EP-A-3516, WO 93/25588 oder EP-A-516074 bekannt. Diese Dispersio­ nen enthalten Polyhydrazide bzw. Aminooxy-Vernetzer, welche mit im Copolymerisat einpolymerisierten Monomeren mit Carbonylgruppen reagieren.
Grundsätzlich besteht ein Bedarf an weiteren, bei Raumtemperatur vernetzenden Dispersionen, um Alternativen zur Polyhydrazidver­ netzung zur Verfügung stellen zu können. Des weiteren sollen diese Dispersionen gute anwendungstechnische Eigenschaften, auf­ weisen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung waren daher lagerstabile Dis­ persionen oder Lösungen von vernetzbaren Copolymerisaten, welche ein Vernetzungsmittel enthalten und bei Raumtemperatur vernetzbar sind.
Demgemäß wurde die oben definierte Dispersion oder Lösung gefun­ den.
Bei der Vernetzungsreaktion handelt es sich um eine Cycloaddi­ tionsreaktion.
Bekannt sind z. B. eine 2+2-Cycloaddition oder eine 2+4-Cycloaddi­ tion (Diels-Alder-Reaktion) oder
Die Cycloadditionen verlaufen nach folgendem Mechanismus:
Bei einer 2+2 Cycloaddition addiert sich eine Doppelbindung an eine weitere Doppelbindung. Bei einer 2+4 Cycloaddition addiert sich eine Doppelbindung (Dienophil) an zwei konjugierte Doppel­ bindungen (Dien).
Die erfindungsgemäße Dispersion oder Lösung enthält ein Polymer, welches mit einem ebenfalls in der Dispersion oder Lösung enthal­ tenden Vernetzer eine Cycloadditionsreaktion eingeht.
Das Polymer kann dazu als funktionelle Gruppen Doppelbindungen enthalten, welche dann mit einem geeigneten Vernetzer, der eben­ falls Doppelbindungen enthält, eine 2+2 Cycloaddition eingehen.
Im Falle einer Diels-Alder-Reaktion enthält das Polymer z. B. als funktionelle Gruppen Doppelbindungen und der Vernetzer entspre­ chend Diengruppen; vorzugsweise enthält das Polymer Diengruppen und der Vernetzer Doppelbindungen (Dienophile) als funktionelle Gruppen.
Bevorzugt enthält das Polymer Diengruppen, welche mit einem geeigneten Vernetzer mit Doppelbindungen (Dienophil) eine Diels- Alder-Reaktion eingehen.
Bevorzugt beträgt der Gehalt an funktionellen Gruppen, welche eine Cycloadditionsreaktion eingehen können im Polymeren 0,001 bis 0,5 Mol, besonders bevorzugt 0,01 bis 0,2 Mol und ganz beson­ ders bevorzugt 0,01 bis 0,1 Mol insbesondere 0,02 bis 0,08 Mol pro 100 g Polymer.
Beim Polymer kann es sich z. B. um ein radikalisch polymerisiertes Polymere, ein Polyester als Polykondensat oder ein Polyurethan als Polyaddukt handeln.
Im Falle der radikalisch polymerisierten Polymeren sind die funk­ tionellen Gruppen vorzugsweise durch ethylenisch ungesättigte Verbindungen, welche diese Gruppen enthalten, einpolymerisiert.
Vorzugsweise handelt es sich um ethylenisch ungesättigte Verbin­ dungen mit einer Diengruppe, z. B. um Furfurylacrylat oder Furfu­ rylmethacrylat.
Im Falle eines Polyesters kann es sich z. B. um Monoalkohole, Diole, Monocarbonsäuren oder Dicarbonsäuren, im Falle eines Poly­ urethans kann es sich z. B. um Mono-, Diisocyanate oder ebenfalls Monoalkohole oder Diole handeln, welche die funktionellen Gruppen enthalten.
Bevorzugt ist ein radikalisch polymerisiertes Polymer. Bevorzugt besteht das radikalisch polymerisierte Polymer zu mehr als 40 Gew.-%, insbesondere zu mehr als 60 Gew.-%, aus sogenannten Hauptmonomeren.
Als Hauptmonomere kommen Ester der Acryl- oder Methacrylsäure von 1 bis 20 C-Atome enthaltenden Alkylalkoholen in Frage. Als solche Alkohole seien genannt Methanol, Ethanol, n- oder i-Propanol, n-, s- und t-Butanol, n-Pentanol, Isoamylalkohol, n-Hexanol, Octanol, 2-Ethylhexanol, Lauryl- und Stearylalkohol.
Gute Ergebnisse werden mit (Meth)-acrylsäurealkylestern mit einem C1-C10-Alkylrest, wie Methylmethacrylat, Methylacrylat, n-Butyl­ acrylat, Ethylacrylat und 2-Ethylhexylacrylat erzielt.
Insbesondere sind auch Mischungen der (Meth)acrylsäurealkylester geeignet.
Weiterhin kommen Vinylester von Carbonsäuren mit 1 bis 20 C-Ato­ men wie Vinyllaurat, -stearat, Vinylpropionat und Vinylacetat in Betracht.
Als vinylaromatische Verbindungen mit bis zu 20 C-Atomen kommen Vinyltoluol, a- und p-Styrol, α-Butylstyrol, 4-n-Butylstyrol, 4-n-Decylstyrol und vorzugsweise Styrol in Betracht. Beispiele für ethylenisch ungesättigte Nitrile sind Acrylnitril und Meth­ acrylnitril.
Die Vinylhalogenide sind mit Chlor, Fluor oder Brom substituierte ethylenisch ungesättigte Verbindungen, bevorzugt Vinylchlorid und Vinylidenchlorid.
Als nicht aromatische Kohlenwasserstoffe mit 2 bis 8 C-Atomen und mindestens zwei konjugierten olefinischen Doppelbindungen seien Butadien, Isopren und Chloropren genannt.
Die Hauptmonomeren können insbesondere auch im Gemisch eingesetzt werden, vor allem, um gewünschte Glasübergangstemperaturen des Copolymerisats einzustellen.
Als weitere Monomere kommen z. B. Ester der Acryl- und Methacryl­ säure von Alkoholen mit 1 bis 20 C-Atomen, die außer dem Sauer­ stoffatom in der Alkoholgruppe mindestens ein weiteres Heteroatom enthalten und/oder die einen aliphatischen oder aromatischen Ring enthalten, in Betracht.
Genannt seien z. B. 2-Ethoxyethylacrylat, 2-Butoxyethyl(meth)- acrylat, Dimethylaminoethyl(meth)acrylat, Diethylaminoethyl- (meth)acrylat, (Meth)acrylsäurearyl-, -alkaryl- oder cycloalkyl­ ester, wie Cyclohexyl(meth)acrylat, Phenylethyl(meth)-acrylat, Phenylpropyl(meth)acrylat- oder Acrylsäureester von heterocycli­ schen Alkoholen wie Furfuryl-(meth)acrylat.
Darüber hinaus seien noch weitere Comonomere wie (Meth)acrylamid sowie deren am Stickstoff mit C1-C4-Alkyl substituierten Derivate genannt.
Von besonderer Bedeutung sind hydroxyfunktionelle Monomere, z. B. (Meth)acrylsäure-C1-C15-alkylester, welche durch ein oder zwei Hydroxygruppen substituiert sind. Insbesondere von Bedeutung als hydroxyfunktionelle Comonomere sind (Meth)acrylsäure-C1-C8- Hydroxyalkylester, wie n-Hydroxyethyl-, n-Hydroxypropyl- oder n-Hydroxybutyl(meth)acrylat, sowie Monomere mit salzbildenden Gruppen, z. B. Itaconsäure, Acrylsäure und Methacrylsäure.
Der Anteil der Monomeren mit der für die Cycloaddition notwendi­ gen Gruppe wird so gewählt, daß der oben angegebene Gehalt im Polymer vorliegt.
Die radikalische Polymerisation kann durch Substanz-, Lösungs-, Suspensions- oder Emulsionspolymerisation erfolgen.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind wäßrige Lösungen oder Dispersionen des Polymeren bevorzugt. Besonders bevorzugt sind wäßrige Dispersionen.
Vorzugsweise wird das Polymer daher durch Lösungspolymerisation mit anschließender Dispergierung in Wasser oder besonders bevor­ zugt durch Emulsionspolymerisation hergestellt, wobei das Polymer als wäßrige Dispersion erhalten wird.
Die Monomeren können bei der Emulsionspolymerisation wie üblich in Gegenwart eines wasserlöslichen Initiators und eines Emulgators bei vorzugsweise 30 bis 95°C polymerisiert werden.
Geeignete Initiatoren sind z. B. Natrium-, Kalium- und Ammonium­ persulfat, tert.-Butylhydroperoxide, wasserlösliche Azoverbindun­ gen oder auch Redoxinitiatoren.
Als Emulgatoren dienen z. B. Alkalisalze von längerkettigen Fett­ säuren, Alkylsulfate, Alkylsulfonate, alkylierte Arylsulfonate oder alkylierte Biphenylethersulfonate.
Des weiteren kommen als Emulgatoren Umsetzungsprodukte von Alkylenoxiden, insbesondere Ethylen- oder Propylenoxid mit Fett­ alkoholen, -säuren oder Phenol, bzw. Alkylphenolen in Betracht.
Im Falle von wäßrigen Sekundärdispersionen wird das Polymer zu­ nächst durch Lösungspolymerisation in einem organischen Lösungs­ mittel hergestellt und anschließend unter Zugabe von Salzbild­ nern, z. B. von Ammoniak zu Carbonsäuregruppen enthaltenden Poly­ meren, in Wasser ohne Verwendung eines Emulgators oder Disper­ gierhilfsmittels dispergiert. Das organische Lösungsmittel kann abdestilliert werden. Die Herstellung von wäßrigen Sekundär-dis­ persionen ist dem Fachmann bekannt und z. B. in der DE-A-37 20 860 beschrieben.
Zur Einstellung des Molekulargewichts können bei der Polymerisa­ tion Regler eingesetzt werden. Geeignet sind z. B. -SH enthaltende Verbindungen wie Mercaptoethanol, Mercaptopropanol, Thiophenol, Thioglycerin, Thioglykolsäureethylester, Thioglykolsäuremethyle­ ster und tert.-Dodecylmercaptan.
Die Art und Menge der Monomeren wird zweckdienlicherweise so gewählt, daß das erhaltene Polymer eine Glasübergangstemperatur zwischen bevorzugt -60 und +140°C. Je nachdem, ob harte oder wei­ che Beschichtungen gewünscht sind, werden durch Wahl der Monome­ ren hohe oder tiefe Glasübergangstemperaturen eingestellt. Die Glasübergangstemperatur des Polymeren läßt sich nach üblichen Methoden wie Differentialthermoanalyse oder Differential Scanning Calorimetrie (s. z. B. ASTM 3418/82, sog. "midpoint temperature") bestimmen.
Der Vernetzer enthält die zur funktionellen Gruppe des Polymeren komplimentäre funktionelle Gruppe, so daß Polymer und Vernetzer eine Cycloaddition eingehen, wie eingangs dargestellt.
Beim Vernetzer kann es sich ebenfalls um ein Polymer, z. B. um ein radikalisch polymerisiertes Polymer handeln.
Bevorzugt handelt es sich beim Vernetzer um eine niedermolekulare Verbindung mit einem Molgewicht von vorzugsweise unter 3000, besonders bevorzugt unter 1500 ganz besonders bevorzugt unter 1000 g/mol.
Der Vernetzer ist vorzugsweise in Wasser löslich oder selbstdis­ pergierbar (d. h. ohne Zusatz von oberflächenaktiven Verbindungen und enthält dazu vorzugsweise hydrophile Gruppen, z. B. ionische Gruppen oder hydrophile nicht ionische Gruppen, z. B. Alkylenoxid­ gruppen.
Der Vernetzer enthält mindestens zwei Gruppen, vorzugsweise 2 bis 10, besonders bevorzugt 2 bis 4, ganz besonders bevorzugt 2 Grup­ pen, die mit dem Polymer eine Cycloaddition eingehen.
Da das Polymer bevorzugt Diengruppen enthält, welche mit dem Ver­ netzer eine Diels-Alder-Reaktion eingehen, enthält den Vernetzer entsprechend eine Doppelbindung, die als Dienophil entsprechend reagieren.
Als Vernetzer in Betracht kommen z. B. Bismaleinimidderivate oder Divinylether.
Bevorzugt sind Bismaleinimidderivate der folgenden Formel:
wobei es sich bei A um eine organische Gruppe mit vorzugsweise bis zu 200 C-Atomen handelt.
Bevorzugt handelt es sich bei A um eine Polyalkylenoxidgruppe, welche vorzugsweise aus 2 bis 100 Alkylenoxidgruppen, besonders bevorzugt aus 5 bis 20 Alkylenoxidgruppen besteht.
Bei den Alkylenoxidgruppen handelt es sich insbesondere um Ethy­ lenoxidgruppen, Propylenoxidgruppen oder deren Mischungen.
Der Vernetzer kann der Lösung oder Dispersion des Polymeren zu jeder Zeit zugegeben werden. Der Vernetzer kann auch während oder vor der Herstellung des Polymeren den Ausgangsverbindungen zuge­ setzt werden.
Zur Vernetzungsreaktion aller funktionellen Gruppen des Polymeren reichen äquivalente Mengen des Vernetzers (bezogen auf die funk­ tionellen Gruppen des Vernetzers) aus.
Im allgemeinen werden 0,2 bis 3, vorzugsweise 0,5 bis 1,5, beson­ ders bevorzugt 0,8 bis 1,2 Äquivalente des Vernetzers zugesetzt.
Vorzugsweise wird der Vernetzer der nach Polymerisation erhalte­ nen wäßrigen Lösung, bevorzugt wäßrigen Dispersion des Polymeren zugesetzt.
Die Vernetzer enthaltende Lösung oder Dispersion ist lagerstabil. Eine Vernetzung, d. h. Cycloadditionsreaktion, tritt im wesentli­ chen erst bei der späteren Verwendung der Lösung oder Dispersion während der Trocknung, d. h. Verflüchtigung des Wassers auf.
Die erfindungsgemäße Dispersion oder Lösung kann je nach Verwen­ dungszweck übliche Hilfs- und Zusatzmittel enthalten. Hierzu gehören beispielsweise Füllstoffe wie Quarzmehl, Quarzsand, hoch­ disperse Kieselsäure, Schwerspat, Calciumcarbonat, Kreide, Dolo­ mit oder Talkum, die oft zusammen mit geeigneten Netzmitteln wie z. B. Polyphosphaten wie Natriumhexamethaphosphat, Naphthalinsul­ fonsäure, Ammonium- oder Natriumpolyacrylsäuresalze eingesetzt werden, wobei die Netzmittel im allgemeinen von 0,2 bis 0,6 Gew.-%, bezogen auf den Füllstoff, zugesetzt werden.
Fungizide zur Konservierung werden, falls gewünscht im allgemei­ nen in Mengen von 0,02 bis 1 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Dis­ persionen oder Lösung eingesetzt. Geeignete Fungizide sind bei­ spielsweise Phenol- oder Kresol-Derivate oder zinnorganische Verbindungen.
Besonders eignet sich die erfindungsgemäße Dispersion oder Lösung, insbesondere als wäßrige Dispersion eines radikalischen Polymeren, als Bindemittel für Klebstoffe, Lacke, Anstriche, Papierstreichmassen oder zum Binden von Faservliesen, d. h. über­ all wo eine Vernetzung und Erhöhung der inneren Festigkeit (Kohä­ sion) gewünscht ist. Als Klebstoff können die Dispersionen neben obengenannten Zusatzstoffen noch spezielle, in der Klebstofftech­ nologie übliche Hilfs- und Zusatzmittel enthalten. Hierzu gehören beispielsweise Verdickungsmittel, Weichmacher oder auch klebrig­ machende Harze wie z. B. Naturharze oder modifizierte Harze wie Kolophoniumester oder synthetische Harze wie Phthalatharze.
Dispersionen, welche als Klebstoff Verwendung finden, enthalten besonders bevorzugt Alkyl(meth)acrylate im Copolymerisat. Bevor­ zugte Anwendungen im Klebstoffgebiet sind auch Kaschierkleb­ stoffe, z. B. für die Verbund- und Glanzfolienkaschierung.
Die Glasübergangstemperatur der Polymeren wird bei der Verwendung als Klebstoff bevorzugt auf Werte zwischen 0 und -40°C einge­ stellt.
Die Dispersionen zeigen bei der Verwendung als Klebstoff überra­ schend auch eine sehr gute Haftung, insbesondere Naßhaftung.
Die erfindungsgemäße Dispersion oder Lösung ist lagerstabil. Die Vernetzungsreaktion tritt bei Raumtemperatur bei Entfernen der flüssigen Phase, z. B. Verflüchtigung des Wassers ein.
Durch Temperaturerhöhung z. B. auf 30 bis 100°C kann die Verflüch­ tigung des Wassers beschleunigt werden.
Bei der Beschichtung von Substraten ist es prinzipiell auch mög­ lich, eine Dispersion oder Lösung des Polymerisats, Polykonden­ sats oder Polyaddukts, welche die Vernetzer nicht enthält, auf eine Oberfläche aufzutragen, auf die bereits vorher in einem ge­ trennten Arbeitsgang die Vernetzer aufgebracht wurden.
Beispiele Dispersionen
Dispersionen D1 und D2 wurden durch Emulsionspolymerisation unter Verwendung von 1,5 Gew.-Teilen Dowfax 2A1 und 1 Gew.-Teil Luten­ sol AT18 je 100 Gew.-Teilen Polymer als Emulgator und 0,5 Gew.- Teile Natriumpersulfat hergestellt.
Die Zusammensetzung ist in Tabelle 1 angegeben (in Gew.-%).
Vernetzer
Als Vernetzer wurde ein Bismaleinimid (BiMa) verwendet. Es han­ delte sich dabei um ein Reaktionsprodukt aus Polyetheramin D 230 (alpha(2-Aminomethylethyl)-omega-(2-aminomethylethoxy)-poly(oxy- (methyl-1,2-ethan-yl) und Maleinsäureanhydrid. Die Maleinimid­ gruppe geht mit der Furfurylgruppe des FM eine Diels-Alder Reak­ tion ein.
Prüfungen
Die Verfilmung der Dispersionen erfolgte bei 150°C und alternativ bei Raumtemperatur (21°C).
Aufnahme von THF (Tetrahydrofuran). Die Aufnahme von THF wurde bestimmt durch Messung des Differenzgewichts von Filmstücken der Größe 2 cm × 2 cm vor und nach Lagerung über 1 Stunde in THF.
Mit Hilfe einer Zugprüfmaschine wurde die maximale Dehnung der Filmstücke in % bestimmt. Mit zunehmender Vernetzung wird die Dehnung kleiner.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 aufgeführt.

Claims (14)

1. Dispersion oder Lösung eines vernetzbaren Polymeren, dadurch gekennzeichnet, daß die Dispersion oder Lösung einen Vernet­ zer enthält, der bei Vernetzung mit dem Polymeren eine Cyclo­ additionsreaktion eingeht.
2. Dispersion oder Lösung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß es sich bei der Cycloadditionsreaktion um eine Diels-Alder-Reaktion handelt.
3. Dispersion oder Lösung gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das vernetzbare Polymer 0,001 Mol bis 0,5 Mol pro 100 g Polymer funktionelle Gruppen enthält, welche mit dem Vernetzer eine Cycloaddition eingehen.
4. Dispersion oder Lösung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei den vernetzbaren Gruppen des Polymeren um Diengruppen handelt, welche eine Diels-Alder-Addition eingehen.
5. Dispersion oder Lösung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Vernetzer zwei bis vier Grup­ pen enthält, die jeweils zur Cycloaddition befähigt sind.
6. Dispersion oder Lösung gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeich­ net, daß der Vernetzer dienophile Gruppen enthält, die eine Diels-Alder-Reaktion eingehen.
7. Dispersion oder Lösung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem Polymer um ein radikalisch polymerisiertes Polymer handelt.
8. Dispersion oder Lösung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß das Polymer Furfuryl(meth)acrylat als Comonomer ent­ hält.
9. Dispersion oder Lösung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß es sich um eine wäßrige Disper­ sion der Lösung handelt.
10. Dispersion oder Lösung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß es sich beim dem Vernetzer um ein wasserlösliches oder wasseremulgierbares Bismaleinimid-Deri­ vat handelt.
11. Verfahren zur Herstellung von Beschichtungen auf Substraten, dadurch gekennzeichnet, daß eine Dispersion der Lösung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10 auf die Substrate aufgetragen und anschließend getrocknet wird.
12. Verfahren zur Herstellung von Beschichtungen auf Substraten, dadurch gekennzeichnet, daß eine Dispersion oder Lösung eines vernetzbaren Polymeren und ein Vernetzer, welcher mit dem Polymeren eine Cycloadditionsreaktion eingeht, getrennt auf Substrate aufgetragen werden und die erhaltene Beschichtung anschließend getrocknet wird.
13. Verwendung der Dispersion oder Lösung gemäß einem der Ansprü­ che 1 bis 10 als Bindemittel für Klebstoffe, Lacke, Anstiche, Faservliese oder Papierstreichmassen.
14. Mit einer Dispersion oder Lösung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10 beschichtete Substrate.
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