DE19909212A1 - Durch Diels-Alder-Reaktion vernetzbare Polymere - Google Patents
Durch Diels-Alder-Reaktion vernetzbare PolymereInfo
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Abstract
Dispersion oder Lösung eines vernetzbaren Polymeren, dadurch gekennzeichnet, daß die Dispersion oder Lösung einen Vernetzer enthält, der bei Vernetzung mit dem Polymeren eine Cycloadditionsreaktion eingeht.
Description
Die Erfindung betrifft eine Dispersion oder Lösung eines vernetz
baren Polymeren, dadurch gekennzeichnet, daß die Dispersion oder
Lösung einen Vernetzer enthält, der bei Vernetzung mit dem Poly
meren eine Cycloadditionsreaktion eingeht.
Weiterhin betrifft die Erfindung die Verwendung der Dispersion
der Lösung als Klebstoff, Lack, Anstrich, Bindemittel für Faser
vliese oder Papierstreichmasse.
Bei Copolymerisaten, welche in Beschichtungsmitteln oder Kleb
stoffen Verwendung finden, handelt es sich vielfach um vernet
zungsfähige Copolymerisate. Durch eine Vernetzung können z. B.
Schutzüberzüge oder Klebstoffbeschichtungen mit guten elastischen
Eigenschaften, hoher Kohäsion, d. h. innere Festigkeit, hoher
Chemikalien- und Lösemittelbeständigkeit erhalten werden.
Zur Vernetzung wird den Copolymerisaten im allgemeinen ein Ver
netzungsmittel zugesetzt, das mit funktionellen Gruppen im
Copolymerisat reagiert.
Mögliche Vernetzungsmittel sind z. B. Polyisocyanate, welche mit
Hydroxyl- oder Aminogruppen reagieren.
Nachteilig bei diesen wäßrigen Zubereitungen ist jedoch die man
gelnde Lagerstabilität. Das Polyisocyanat darf daher erst kurz
vor seiner Verwendung als Vernetzungshilfsmittel in Wasser dis
pergiert und mit dem Copolymerisat gemischt werden.
Eine erhöhte Lagerstabilität kann durch Umsetzung der Isocyanat
gruppen mit Blockierungsmitteln, z. B. Oximen, Caprolactam, Pheno
len, Maleinsäuredialkylestern erreicht werden. Die erhaltenen
sog. blockierten Polyisocyanate hydrolysieren in wäßriger Disper
sion nur noch in untergeordnetem Ausmaß.
Vernetzungsreaktionen treten jedoch erst nach Abspaltung des
Blockierungsmittels bei Temperaturen ab ca. 130 W auf.
Bisher bekannte wäßrige Klebstoffzubereitungen mit Polyiso
cyanaten als Vernetzungshilfsmittel sind daher entweder nicht
lagerstabil und können daher nur als 2-Komponentensystem Verwen
dung finden oder vernetzen erst bei hohen Temperaturen.
Lagerstabile, bei Raumtemperatur nach Entfernen des Lösungsmit
tels vernetzende wäßrige Dispersionen sind z. B. aus der
EP-A-3516, WO 93/25588 oder EP-A-516074 bekannt. Diese Dispersio
nen enthalten Polyhydrazide bzw. Aminooxy-Vernetzer, welche mit
im Copolymerisat einpolymerisierten Monomeren mit Carbonylgruppen
reagieren.
Grundsätzlich besteht ein Bedarf an weiteren, bei Raumtemperatur
vernetzenden Dispersionen, um Alternativen zur Polyhydrazidver
netzung zur Verfügung stellen zu können. Des weiteren sollen
diese Dispersionen gute anwendungstechnische Eigenschaften, auf
weisen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung waren daher lagerstabile Dis
persionen oder Lösungen von vernetzbaren Copolymerisaten, welche
ein Vernetzungsmittel enthalten und bei Raumtemperatur vernetzbar
sind.
Demgemäß wurde die oben definierte Dispersion oder Lösung gefun
den.
Bei der Vernetzungsreaktion handelt es sich um eine Cycloaddi
tionsreaktion.
Bekannt sind z. B. eine 2+2-Cycloaddition oder eine 2+4-Cycloaddi
tion (Diels-Alder-Reaktion) oder
Die Cycloadditionen verlaufen nach folgendem Mechanismus:
Bei einer 2+2 Cycloaddition addiert sich eine Doppelbindung an
eine weitere Doppelbindung. Bei einer 2+4 Cycloaddition addiert
sich eine Doppelbindung (Dienophil) an zwei konjugierte Doppel
bindungen (Dien).
Die erfindungsgemäße Dispersion oder Lösung enthält ein Polymer,
welches mit einem ebenfalls in der Dispersion oder Lösung enthal
tenden Vernetzer eine Cycloadditionsreaktion eingeht.
Das Polymer kann dazu als funktionelle Gruppen Doppelbindungen
enthalten, welche dann mit einem geeigneten Vernetzer, der eben
falls Doppelbindungen enthält, eine 2+2 Cycloaddition eingehen.
Im Falle einer Diels-Alder-Reaktion enthält das Polymer z. B. als
funktionelle Gruppen Doppelbindungen und der Vernetzer entspre
chend Diengruppen; vorzugsweise enthält das Polymer Diengruppen
und der Vernetzer Doppelbindungen (Dienophile) als funktionelle
Gruppen.
Bevorzugt enthält das Polymer Diengruppen, welche mit einem
geeigneten Vernetzer mit Doppelbindungen (Dienophil) eine Diels-
Alder-Reaktion eingehen.
Bevorzugt beträgt der Gehalt an funktionellen Gruppen, welche
eine Cycloadditionsreaktion eingehen können im Polymeren 0,001
bis 0,5 Mol, besonders bevorzugt 0,01 bis 0,2 Mol und ganz beson
ders bevorzugt 0,01 bis 0,1 Mol insbesondere 0,02 bis 0,08 Mol
pro 100 g Polymer.
Beim Polymer kann es sich z. B. um ein radikalisch polymerisiertes
Polymere, ein Polyester als Polykondensat oder ein Polyurethan
als Polyaddukt handeln.
Im Falle der radikalisch polymerisierten Polymeren sind die funk
tionellen Gruppen vorzugsweise durch ethylenisch ungesättigte
Verbindungen, welche diese Gruppen enthalten, einpolymerisiert.
Vorzugsweise handelt es sich um ethylenisch ungesättigte Verbin
dungen mit einer Diengruppe, z. B. um Furfurylacrylat oder Furfu
rylmethacrylat.
Im Falle eines Polyesters kann es sich z. B. um Monoalkohole,
Diole, Monocarbonsäuren oder Dicarbonsäuren, im Falle eines Poly
urethans kann es sich z. B. um Mono-, Diisocyanate oder ebenfalls
Monoalkohole oder Diole handeln, welche die funktionellen Gruppen
enthalten.
Bevorzugt ist ein radikalisch polymerisiertes Polymer. Bevorzugt
besteht das radikalisch polymerisierte Polymer zu mehr als
40 Gew.-%, insbesondere zu mehr als 60 Gew.-%, aus sogenannten
Hauptmonomeren.
Als Hauptmonomere kommen Ester der Acryl- oder Methacrylsäure von
1 bis 20 C-Atome enthaltenden Alkylalkoholen in Frage. Als solche
Alkohole seien genannt Methanol, Ethanol, n- oder i-Propanol, n-,
s- und t-Butanol, n-Pentanol, Isoamylalkohol, n-Hexanol, Octanol,
2-Ethylhexanol, Lauryl- und Stearylalkohol.
Gute Ergebnisse werden mit (Meth)-acrylsäurealkylestern mit einem
C1-C10-Alkylrest, wie Methylmethacrylat, Methylacrylat, n-Butyl
acrylat, Ethylacrylat und 2-Ethylhexylacrylat erzielt.
Insbesondere sind auch Mischungen der (Meth)acrylsäurealkylester
geeignet.
Weiterhin kommen Vinylester von Carbonsäuren mit 1 bis 20 C-Ato
men wie Vinyllaurat, -stearat, Vinylpropionat und Vinylacetat in
Betracht.
Als vinylaromatische Verbindungen mit bis zu 20 C-Atomen kommen
Vinyltoluol, a- und p-Styrol, α-Butylstyrol, 4-n-Butylstyrol,
4-n-Decylstyrol und vorzugsweise Styrol in Betracht. Beispiele
für ethylenisch ungesättigte Nitrile sind Acrylnitril und Meth
acrylnitril.
Die Vinylhalogenide sind mit Chlor, Fluor oder Brom substituierte
ethylenisch ungesättigte Verbindungen, bevorzugt Vinylchlorid und
Vinylidenchlorid.
Als nicht aromatische Kohlenwasserstoffe mit 2 bis 8 C-Atomen und
mindestens zwei konjugierten olefinischen Doppelbindungen seien
Butadien, Isopren und Chloropren genannt.
Die Hauptmonomeren können insbesondere auch im Gemisch eingesetzt
werden, vor allem, um gewünschte Glasübergangstemperaturen des
Copolymerisats einzustellen.
Als weitere Monomere kommen z. B. Ester der Acryl- und Methacryl
säure von Alkoholen mit 1 bis 20 C-Atomen, die außer dem Sauer
stoffatom in der Alkoholgruppe mindestens ein weiteres Heteroatom
enthalten und/oder die einen aliphatischen oder aromatischen Ring
enthalten, in Betracht.
Genannt seien z. B. 2-Ethoxyethylacrylat, 2-Butoxyethyl(meth)-
acrylat, Dimethylaminoethyl(meth)acrylat, Diethylaminoethyl-
(meth)acrylat, (Meth)acrylsäurearyl-, -alkaryl- oder cycloalkyl
ester, wie Cyclohexyl(meth)acrylat, Phenylethyl(meth)-acrylat,
Phenylpropyl(meth)acrylat- oder Acrylsäureester von heterocycli
schen Alkoholen wie Furfuryl-(meth)acrylat.
Darüber hinaus seien noch weitere Comonomere wie (Meth)acrylamid
sowie deren am Stickstoff mit C1-C4-Alkyl substituierten Derivate
genannt.
Von besonderer Bedeutung sind hydroxyfunktionelle Monomere, z. B.
(Meth)acrylsäure-C1-C15-alkylester, welche durch ein oder zwei
Hydroxygruppen substituiert sind. Insbesondere von Bedeutung als
hydroxyfunktionelle Comonomere sind (Meth)acrylsäure-C1-C8-
Hydroxyalkylester, wie n-Hydroxyethyl-, n-Hydroxypropyl- oder
n-Hydroxybutyl(meth)acrylat, sowie Monomere mit salzbildenden
Gruppen, z. B. Itaconsäure, Acrylsäure und Methacrylsäure.
Der Anteil der Monomeren mit der für die Cycloaddition notwendi
gen Gruppe wird so gewählt, daß der oben angegebene Gehalt im
Polymer vorliegt.
Die radikalische Polymerisation kann durch Substanz-, Lösungs-,
Suspensions- oder Emulsionspolymerisation erfolgen.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind wäßrige Lösungen oder
Dispersionen des Polymeren bevorzugt. Besonders bevorzugt sind
wäßrige Dispersionen.
Vorzugsweise wird das Polymer daher durch Lösungspolymerisation
mit anschließender Dispergierung in Wasser oder besonders bevor
zugt durch Emulsionspolymerisation hergestellt, wobei das Polymer
als wäßrige Dispersion erhalten wird.
Die Monomeren können bei der Emulsionspolymerisation wie üblich
in Gegenwart eines wasserlöslichen Initiators und eines
Emulgators bei vorzugsweise 30 bis 95°C polymerisiert werden.
Geeignete Initiatoren sind z. B. Natrium-, Kalium- und Ammonium
persulfat, tert.-Butylhydroperoxide, wasserlösliche Azoverbindun
gen oder auch Redoxinitiatoren.
Als Emulgatoren dienen z. B. Alkalisalze von längerkettigen Fett
säuren, Alkylsulfate, Alkylsulfonate, alkylierte Arylsulfonate
oder alkylierte Biphenylethersulfonate.
Des weiteren kommen als Emulgatoren Umsetzungsprodukte von
Alkylenoxiden, insbesondere Ethylen- oder Propylenoxid mit Fett
alkoholen, -säuren oder Phenol, bzw. Alkylphenolen in Betracht.
Im Falle von wäßrigen Sekundärdispersionen wird das Polymer zu
nächst durch Lösungspolymerisation in einem organischen Lösungs
mittel hergestellt und anschließend unter Zugabe von Salzbild
nern, z. B. von Ammoniak zu Carbonsäuregruppen enthaltenden Poly
meren, in Wasser ohne Verwendung eines Emulgators oder Disper
gierhilfsmittels dispergiert. Das organische Lösungsmittel kann
abdestilliert werden. Die Herstellung von wäßrigen Sekundär-dis
persionen ist dem Fachmann bekannt und z. B. in der DE-A-37 20 860
beschrieben.
Zur Einstellung des Molekulargewichts können bei der Polymerisa
tion Regler eingesetzt werden. Geeignet sind z. B. -SH enthaltende
Verbindungen wie Mercaptoethanol, Mercaptopropanol, Thiophenol,
Thioglycerin, Thioglykolsäureethylester, Thioglykolsäuremethyle
ster und tert.-Dodecylmercaptan.
Die Art und Menge der Monomeren wird zweckdienlicherweise so
gewählt, daß das erhaltene Polymer eine Glasübergangstemperatur
zwischen bevorzugt -60 und +140°C. Je nachdem, ob harte oder wei
che Beschichtungen gewünscht sind, werden durch Wahl der Monome
ren hohe oder tiefe Glasübergangstemperaturen eingestellt. Die
Glasübergangstemperatur des Polymeren läßt sich nach üblichen
Methoden wie Differentialthermoanalyse oder Differential Scanning
Calorimetrie (s. z. B. ASTM 3418/82, sog. "midpoint temperature")
bestimmen.
Der Vernetzer enthält die zur funktionellen Gruppe des Polymeren
komplimentäre funktionelle Gruppe, so daß Polymer und Vernetzer
eine Cycloaddition eingehen, wie eingangs dargestellt.
Beim Vernetzer kann es sich ebenfalls um ein Polymer, z. B. um ein
radikalisch polymerisiertes Polymer handeln.
Bevorzugt handelt es sich beim Vernetzer um eine niedermolekulare
Verbindung mit einem Molgewicht von vorzugsweise unter 3000,
besonders bevorzugt unter 1500 ganz besonders bevorzugt unter
1000 g/mol.
Der Vernetzer ist vorzugsweise in Wasser löslich oder selbstdis
pergierbar (d. h. ohne Zusatz von oberflächenaktiven Verbindungen
und enthält dazu vorzugsweise hydrophile Gruppen, z. B. ionische
Gruppen oder hydrophile nicht ionische Gruppen, z. B. Alkylenoxid
gruppen.
Der Vernetzer enthält mindestens zwei Gruppen, vorzugsweise 2 bis
10, besonders bevorzugt 2 bis 4, ganz besonders bevorzugt 2 Grup
pen, die mit dem Polymer eine Cycloaddition eingehen.
Da das Polymer bevorzugt Diengruppen enthält, welche mit dem Ver
netzer eine Diels-Alder-Reaktion eingehen, enthält den Vernetzer
entsprechend eine Doppelbindung, die als Dienophil entsprechend
reagieren.
Als Vernetzer in Betracht kommen z. B. Bismaleinimidderivate oder
Divinylether.
Bevorzugt sind Bismaleinimidderivate der folgenden Formel:
wobei es sich bei A um eine organische Gruppe mit vorzugsweise
bis zu 200 C-Atomen handelt.
Bevorzugt handelt es sich bei A um eine Polyalkylenoxidgruppe,
welche vorzugsweise aus 2 bis 100 Alkylenoxidgruppen, besonders
bevorzugt aus 5 bis 20 Alkylenoxidgruppen besteht.
Bei den Alkylenoxidgruppen handelt es sich insbesondere um Ethy
lenoxidgruppen, Propylenoxidgruppen oder deren Mischungen.
Der Vernetzer kann der Lösung oder Dispersion des Polymeren zu
jeder Zeit zugegeben werden. Der Vernetzer kann auch während oder
vor der Herstellung des Polymeren den Ausgangsverbindungen zuge
setzt werden.
Zur Vernetzungsreaktion aller funktionellen Gruppen des Polymeren
reichen äquivalente Mengen des Vernetzers (bezogen auf die funk
tionellen Gruppen des Vernetzers) aus.
Im allgemeinen werden 0,2 bis 3, vorzugsweise 0,5 bis 1,5, beson
ders bevorzugt 0,8 bis 1,2 Äquivalente des Vernetzers zugesetzt.
Vorzugsweise wird der Vernetzer der nach Polymerisation erhalte
nen wäßrigen Lösung, bevorzugt wäßrigen Dispersion des Polymeren
zugesetzt.
Die Vernetzer enthaltende Lösung oder Dispersion ist lagerstabil.
Eine Vernetzung, d. h. Cycloadditionsreaktion, tritt im wesentli
chen erst bei der späteren Verwendung der Lösung oder Dispersion
während der Trocknung, d. h. Verflüchtigung des Wassers auf.
Die erfindungsgemäße Dispersion oder Lösung kann je nach Verwen
dungszweck übliche Hilfs- und Zusatzmittel enthalten. Hierzu
gehören beispielsweise Füllstoffe wie Quarzmehl, Quarzsand, hoch
disperse Kieselsäure, Schwerspat, Calciumcarbonat, Kreide, Dolo
mit oder Talkum, die oft zusammen mit geeigneten Netzmitteln wie
z. B. Polyphosphaten wie Natriumhexamethaphosphat, Naphthalinsul
fonsäure, Ammonium- oder Natriumpolyacrylsäuresalze eingesetzt
werden, wobei die Netzmittel im allgemeinen von 0,2 bis
0,6 Gew.-%, bezogen auf den Füllstoff, zugesetzt werden.
Fungizide zur Konservierung werden, falls gewünscht im allgemei
nen in Mengen von 0,02 bis 1 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Dis
persionen oder Lösung eingesetzt. Geeignete Fungizide sind bei
spielsweise Phenol- oder Kresol-Derivate oder zinnorganische
Verbindungen.
Besonders eignet sich die erfindungsgemäße Dispersion oder
Lösung, insbesondere als wäßrige Dispersion eines radikalischen
Polymeren, als Bindemittel für Klebstoffe, Lacke, Anstriche,
Papierstreichmassen oder zum Binden von Faservliesen, d. h. über
all wo eine Vernetzung und Erhöhung der inneren Festigkeit (Kohä
sion) gewünscht ist. Als Klebstoff können die Dispersionen neben
obengenannten Zusatzstoffen noch spezielle, in der Klebstofftech
nologie übliche Hilfs- und Zusatzmittel enthalten. Hierzu gehören
beispielsweise Verdickungsmittel, Weichmacher oder auch klebrig
machende Harze wie z. B. Naturharze oder modifizierte Harze wie
Kolophoniumester oder synthetische Harze wie Phthalatharze.
Dispersionen, welche als Klebstoff Verwendung finden, enthalten
besonders bevorzugt Alkyl(meth)acrylate im Copolymerisat. Bevor
zugte Anwendungen im Klebstoffgebiet sind auch Kaschierkleb
stoffe, z. B. für die Verbund- und Glanzfolienkaschierung.
Die Glasübergangstemperatur der Polymeren wird bei der Verwendung
als Klebstoff bevorzugt auf Werte zwischen 0 und -40°C einge
stellt.
Die Dispersionen zeigen bei der Verwendung als Klebstoff überra
schend auch eine sehr gute Haftung, insbesondere Naßhaftung.
Die erfindungsgemäße Dispersion oder Lösung ist lagerstabil. Die
Vernetzungsreaktion tritt bei Raumtemperatur bei Entfernen der
flüssigen Phase, z. B. Verflüchtigung des Wassers ein.
Durch Temperaturerhöhung z. B. auf 30 bis 100°C kann die Verflüch
tigung des Wassers beschleunigt werden.
Bei der Beschichtung von Substraten ist es prinzipiell auch mög
lich, eine Dispersion oder Lösung des Polymerisats, Polykonden
sats oder Polyaddukts, welche die Vernetzer nicht enthält, auf
eine Oberfläche aufzutragen, auf die bereits vorher in einem ge
trennten Arbeitsgang die Vernetzer aufgebracht wurden.
Dispersionen D1 und D2 wurden durch Emulsionspolymerisation unter
Verwendung von 1,5 Gew.-Teilen Dowfax 2A1 und 1 Gew.-Teil Luten
sol AT18 je 100 Gew.-Teilen Polymer als Emulgator und 0,5 Gew.-
Teile Natriumpersulfat hergestellt.
Die Zusammensetzung ist in Tabelle 1 angegeben (in Gew.-%).
Als Vernetzer wurde ein Bismaleinimid (BiMa) verwendet. Es han
delte sich dabei um ein Reaktionsprodukt aus Polyetheramin D 230
(alpha(2-Aminomethylethyl)-omega-(2-aminomethylethoxy)-poly(oxy-
(methyl-1,2-ethan-yl) und Maleinsäureanhydrid. Die Maleinimid
gruppe geht mit der Furfurylgruppe des FM eine Diels-Alder Reak
tion ein.
Die Verfilmung der Dispersionen erfolgte bei 150°C und alternativ
bei Raumtemperatur (21°C).
Aufnahme von THF (Tetrahydrofuran). Die Aufnahme von THF wurde
bestimmt durch Messung des Differenzgewichts von Filmstücken der
Größe 2 cm × 2 cm vor und nach Lagerung über 1 Stunde in THF.
Mit Hilfe einer Zugprüfmaschine wurde die maximale Dehnung der
Filmstücke in % bestimmt. Mit zunehmender Vernetzung wird die
Dehnung kleiner.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 aufgeführt.
Claims (14)
1. Dispersion oder Lösung eines vernetzbaren Polymeren, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dispersion oder Lösung einen Vernet
zer enthält, der bei Vernetzung mit dem Polymeren eine Cyclo
additionsreaktion eingeht.
2. Dispersion oder Lösung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß es sich bei der Cycloadditionsreaktion um eine
Diels-Alder-Reaktion handelt.
3. Dispersion oder Lösung gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das vernetzbare Polymer 0,001 Mol bis
0,5 Mol pro 100 g Polymer funktionelle Gruppen enthält,
welche mit dem Vernetzer eine Cycloaddition eingehen.
4. Dispersion oder Lösung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei den vernetzbaren
Gruppen des Polymeren um Diengruppen handelt, welche eine
Diels-Alder-Addition eingehen.
5. Dispersion oder Lösung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Vernetzer zwei bis vier Grup
pen enthält, die jeweils zur Cycloaddition befähigt sind.
6. Dispersion oder Lösung gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß der Vernetzer dienophile Gruppen enthält, die eine
Diels-Alder-Reaktion eingehen.
7. Dispersion oder Lösung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem Polymer um ein
radikalisch polymerisiertes Polymer handelt.
8. Dispersion oder Lösung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das Polymer Furfuryl(meth)acrylat als Comonomer ent
hält.
9. Dispersion oder Lösung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß es sich um eine wäßrige Disper
sion der Lösung handelt.
10. Dispersion oder Lösung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß es sich beim dem Vernetzer um ein
wasserlösliches oder wasseremulgierbares Bismaleinimid-Deri
vat handelt.
11. Verfahren zur Herstellung von Beschichtungen auf Substraten,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Dispersion der Lösung gemäß
einem der Ansprüche 1 bis 10 auf die Substrate aufgetragen
und anschließend getrocknet wird.
12. Verfahren zur Herstellung von Beschichtungen auf Substraten,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Dispersion oder Lösung eines
vernetzbaren Polymeren und ein Vernetzer, welcher mit dem
Polymeren eine Cycloadditionsreaktion eingeht, getrennt auf
Substrate aufgetragen werden und die erhaltene Beschichtung
anschließend getrocknet wird.
13. Verwendung der Dispersion oder Lösung gemäß einem der Ansprü
che 1 bis 10 als Bindemittel für Klebstoffe, Lacke, Anstiche,
Faservliese oder Papierstreichmassen.
14. Mit einer Dispersion oder Lösung gemäß einem der Ansprüche 1
bis 10 beschichtete Substrate.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19909212A DE19909212A1 (de) | 1999-03-03 | 1999-03-03 | Durch Diels-Alder-Reaktion vernetzbare Polymere |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19909212A DE19909212A1 (de) | 1999-03-03 | 1999-03-03 | Durch Diels-Alder-Reaktion vernetzbare Polymere |
Publications (1)
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ID=7899506
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Country Status (1)
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DE (1) | DE19909212A1 (de) |
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1999
- 1999-03-03 DE DE19909212A patent/DE19909212A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
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8130 | Withdrawal |