DE19905743A1 - Vorrichtung und Verfahren zur objektiven Bestimmung der schwellennahen und überschwelligen Schallverarbeitung des Innenohres - Google Patents

Vorrichtung und Verfahren zur objektiven Bestimmung der schwellennahen und überschwelligen Schallverarbeitung des Innenohres

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und Verfahren zur objektiven und quantitativen Erfassung der schwellennahen und überschwelligen Schallverarbeitung des Innenohres, insbesondere zur Bestimmung der Hörschwelle, des Lautheitsanstieges und der Trennschärfe mit dem Ziel einer verbesserten und automatisierten Anpassung von Hörgeräten, zur Früherkennung von beginnenden Hörstörungen durch Lärmbelastung, zur Erfassung einer erhöhten Innenohr-Vulnerabilität, zur Diagnostik des cochleären Tinnitus und zur therapiebegleitenden Verlaufskontrolle. Die schwellennahen und überschwelligen Schallverarbeitungsmechanismen und deren Störung werden durch Messung von Distorsionsprodukten otoakustischer Emissionen (DPOAE) erfaßt, und drahtlos, vorzugsweise mittels Infrarot-Datenübertragung, an einen Rechner zur Analyse weitergegeben. Falls erwünscht, ermöglicht eine zusätzliche Messung von frühen auditorisch evozierten Potentialen (FAEP) die Erfassung hochgradiger Hörverluste, so daß eine Erfassung der Innenohrfunktionsstörung im gesamten Dynamikbereich ermöglicht wird. Die Applikation der die DPOAE und die FAEP auslösenden Schallreize und die Messung der DPOAE erfolgt mittels einer im Gehörgang plazierten Ohrsonde, die mindestens zwei Schallsender und ein Mikrophon aufweist. Die Ableitung der FAEP erfolgt über Klebeelektroden von der Kopfhaut.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur objektiven Bestimmung der schwellennahen und überschwelligen Schallverarbeitung des Innenohres.
Die Funktion des Gehörs kann auf zweierlei Arten gestört werden. Insbesondere können die schallaufnehmenden und schallverarbeitenden Hörsysteme, wie Mittel- und Innenohr, in ihrer Funktion derart eingeschränkt sein, daß Schallsignale zu leise (Hypoakusis), verzerrt (Hyper­ akusis) oder überhaupt nicht aufgenommen (Surditas) und an das Zentralnervensystem wei­ tergeleitet werden, oder aber, das Gehör selbst kann Störsignale (Tinnitus) produzieren, die wie echte Schallsignale verarbeitet und bewußt wahrgenommen werden. Beide Symptome, Schwerhörigkeit und Tinnitus, können gemeinsam oder unabhängig voneinander auftreten. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation leiden 350 Millionen Menschen unter Hörstörungen - das entspricht 7% der Weltbevölkerung. Nach neuesten epidemiologischen Studien leiden etwa 10% der Bevölkerung Europas und der Vereinigten Staaten an Tinnitus.
Etwa 90% aller Hörstörungen sind Störungen der Innenohrfunktion. Der Diagnostik der Innenohrschwerhörigkeit kommt daher eine ganz besondere Bedeutung zu. Trotz der großen Fortschritte der Hörphysiologie in den letzten Jahrzehnten werden die der Innenohrschwer­ hörigkeit zugrunde liegenden Pathomechanismen noch nicht in allen Punkten verstanden. So­ mit sind nicht immer die Voraussetzungen für eine gezielte Behandlung (z. B. beim Tinnitus) oder für eine gezielte Prävention (z. B. Vorsorgeuntersuchungen bei Lärmarbeitern) gegeben.
Das stumme Stadium frühkindlicher Hörstörungen verläuft naturgemäß symptomarm, denn Verhaltens- und Vokalisationsmuster des hörgestörten Kindes sind bis zum siebten Lebens­ monat weitgehend identisch mit denen normalhörender Säuglinge. Daher wird der Verdacht auf das Vorliegen einer Hörstörung in der Regel zu spät erhoben. Die Diskrepanz zwischen dem optimalen Therapiezeitpunkt, nämlich mindestens ab dem sechsten Lebensmonat, und der Diagnosestellung, die in Deutschland und in anderen europäischen Staaten bei zwei Jahren liegt, macht deutlich, daß alle Anstrengungen unternommen werden müssen, um eine mög­ lichst frühe Diagnosestellung zu erreichen.
Aber auch bei Jugendlichen und Erwachsenen gewinnt mit der zunehmenden Belastung durch Lärm am Arbeitsplatz und in der Freizeit die Früherkennung von Hörstörungen immer mehr an Bedeutung. Die Gehörgefährdung durch überlaute Musik bewirkt in zunehmendem Maße Gehörschäden bei Jugendlichen, wie sie früher nur bei Lärmarbeitern auftraten. Lärm in Form zu lauter Musik, aber auch die allgemeine Lärmbelastung des Alltags führen besonders dann zu Gehörschäden, wenn eine Disposition in Form einer erhöhten Vulnerabilität des Innen­ ohres vorliegt. Diese erhöhte Empfindlichkeit gegen Lärmbelastung kann durch perinatale Asphyxie oder andere pränatale oder frühkindliche Gesundheitsstörungen verursacht werden. Unter extremen Lärmbelastungen ist bei solchen vorgeschädigten Ohren mit besonders großen, oft bleibenden Hörverlusten und mit persistierendem Tinnitus zu rechnen.
Die akute oder chronische Überlastung des Gehörs durch Lärm bewirkt eine Funktionsstörung der äußeren Haarzellen des Cortischen Organs. Vieles deutet darauf hin, daß auch der Tinnitus als häufiges Begleitsymptom traumatischer Gehörschäden auf Ebene der äußeren Haarzellen generiert wird. Auch beim Hörsturz, dessen Pathogenese heute noch unklar ist, wird eine Dys­ funktion äußerer Haarzellen vermutet.
Da in den überwiegenden Fällen die Innenohrfunktionsstörung nicht durch medikamentöse Behandlung oder auf operativem Weg geheilt oder ausreichend gebessert werden kann, kommt ein großer Personenkreis für die Versorgung mit Hörgeräten in Betracht. Die Anzahl der in Deutschland von der Krankenkasse erstatteten Hörgeräte liegt bei über fünfhunderttausend im Jahr. Der Diagnostik und der Therapie der Innenohrschwerhörigkeit mit Hilfe von Hörgeräten kommt daher eine besondere Bedeutung zu.
Für die Hörgeräteanpassung ist die detaillierte Erfassung der Funktionsstörung des Innenohres im gesamten Frequenz- und Dynamikbereich des Hörens von entscheidender Bedeutung. Zur Einstellung der Verstärkung eines Hörgerätes muß bekannt sein, bei welcher Frequenz wel­ cher Hörverlust auftritt (Tonschwellenverlauf) und ob ein pathologischer Lautheitsanstieg (Recruitment) vorliegt, d. h. es müssen aus den audiometrischen Testverfahren Informationen über die schwellennahe und überschwellige Schallverarbeitung gewonnen werden.
Im Innenohr erfolgt die Umsetzung des mechanischen Reizes in Nervenimpulse mit Hilfe der inneren Haarzellen. Da diese aber nur eine eingeschränkte Dynamik haben (bis 50 dB) muß zur Übertragung des gesamten wahrgenommenen Dynamikbereichs (130 dB beim Menschen) eine Dynamikkompression von 3 : 1 stattfinden. Dies geschieht durch die äußeren Haarzellen, deren Aufgabe es ist, kleine Eingangssignale zu verstärken, um so den inneren Haarzellen zu ermögli­ chen, den gesamten Dynamikbereich des Schalles zu übertragen. Wegen ihrer höheren Empfind­ lichkeit werden die äußeren Haarzellen stärker geschädigt als die inneren Haarzellen. Als Folge der Schädigung äußerer Haarzellen kommt es zu einem Recruitment. Recruitment ist eine verän­ derte Form des Lautheitsanstiegs, bei der ein großer Hörverlust bei leisen und nur ein kleiner Hörverlust bei lauten Schallen auftritt. Mit dem Recruitment ist unmittelbar auch ein Trenn­ schärfeverlust verbunden, der zu erheblichen Einschränkungen des Sprachverstehens führt.
Durch Hintereinanderschaltung von Hörhilfe und gestörtem Gehör sollte idealerweise ein nor­ males Hörvermögen erreicht werden. Diesem hohen Anspruch werden jedoch auch moderne digitale Hörgeräte nicht gerecht. Dies liegt aber nicht in erster Linie an den technischen Un­ zulänglichkeiten, sondern eher daran, daß wichtige Kenndaten der Innenohrfunktionsstörun­ gen mit den vorhandenen diagnostischen Methoden nicht oder nur mit unzureichender Genau­ igkeit erfaßt werden können. Üblicherweise wird die frequenz- und eingangspegelabhängige Verstärkung für Hörgeräte auf der Basis statistischer Daten aus der Hörschwelle und gege­ benenfalls aus der Unbehaglichkeitsschwelle ohne Berücksichtigung der überschwelligen Schallverarbeitung (Lautheitsanstieg) abgeschätzt.
Moderne Hörgeräte mit digitaler Signalverarbeitungstechnologie bieten die Möglichkeit zur mehrkanaligen Einstellung von Verstärkung und Kompression in bis zu 14 Frequenzbändern, wobei die Bandbreiten mit denen des realen Innenohres übereinstimmen. Um die technischen Möglichkeiten dieser Hörgeräte voll ausschöpfen zu können, müssen neue diagnostische Me­ thoden eingesetzt werden, die in der Lage sind, in differenzierter Weise das Rekruitment und den Trennschärfeverlust quantitativ und mit hoher Frequenzauflösung zu erfassen. In neuester Zeit wird zwar zur Erfassung des Lautheitsanstiegs die kategoriale Lautheitsskalierung vorgenommen, sie ist jedoch eine subjektive Methode und weist zudem nur eine grobe Frequenzauflösung auf.
Die Früherkennung einer kindlichen Schwerhörigkeit, die Früherkennung von beginnenden Lärmschädigungen, die Erkennung einer erhöhten Innenohr-Vulnerabilität, die topologische Tinnitusdiagnostik und die speziell auf die Anpassung von Hörgeräten ausgerichtete Innen­ ohr-Diagnostik sind zentrale Themen der Audiologie. Die Audiologie stellt heute zwar audio­ metrische Untersuchungsmethoden bereit, die es erlauben, zwischen Mittelohr- und Innenohr­ schwerhörigkeit und zentralen Hörstörungen zu differenzieren, sie ist aber noch nicht in der Lage, die integrierenden Schallverarbeitungsmechanismen des Hörsystems, speziell des Innenohres, und dessen Störungen im Detail zu erfassen. Dies gilt vor allem für Säuglinge und Kleinkinder, wo nur objektive audiometrische Methoden angewendet werden können. Aber auch beim Erwachsenen reichen die aus den subjektiven Tests ermittelten Kenngrößen nicht aus, um die Innenohrschwerhörigkeit, vor allem den veränderten Lautheitsanstieg, genauer zu beschreiben.
Eine neue objektive audiometrische Untersuchungsmethode, welche die otoakustischen Emis­ sionen nutzt, bietet zur Zeit die beste Möglichkeit zur gezielten Diagnostik des Innenohres. Otoakustische Emissionen sind Schallaussendungen des Innenohres, die mit einem empfindli­ chen Mikrophon im äußeren Gehörgang gemessen werden können. Sie entstehen durch die Verstärkungsaktivität der äußeren Haarzellen.
Die Existenz otoakustischer Emissionen als Epiphänomen der Verstärkung und der Trenn­ schärfe des Innenohres wurde von Gold im Jahre 1948 postuliert. Die meßtechnische Bestäti­ gung gelang 1978 durch Kemp (siehe EP-B-0 015 258 und GB-A-2 205 403). Bisher haben sich die mit kurzen Reizimpulsen ausgelösten transitorisch evozierten otoakustischen Emis­ sionen (TEOAE) in der klinischen Diagnostik als Methode des Hörscreenings in der Kinder­ hördiagnostk oder in der Differentialdiagnostik cochleärer und retrocochleärer Funktions­ störungen etablieren können.
Neben der Auslösung mit kurzen Reizimpulsen können otoakustische Emissionen auch bei stationärer Anregung mit zwei gleichzeitig dargebotenen Sinustönen (Primärtöne) der Fre­ quenz f1 und f2 (f1<f2) ausgelöst werden (Lonsbury-Martin et al., US-Patent 5,664,577). Diese otoakustischen Emissionen werden als Distorsionsprodukte otoakustischer Emissionen (DPOAE) bezeichnet.
DPOAE entstehen als direkte Folge der nichtlinearen Schallverarbeitung im Cortischen Organ, vornehmlich im Bereich der äußeren Haarzellen. DPOAE sind virtuelle, nicht im Reiz enthaltene Töne, die die Frequenzen nf1 ± mf2 haben (n und m sind ganze Zahlen). Beim Men­ schen hat die Emission mit der Frequenz 2f1-f2 (kubischer Differenzton) die größte Amplitude. Die Applikation der Primärtöne und die Registrierung der Emissionen erfolgt mit einer im äußeren Gehörgang plazierten Sonde. Die Sonde enthält ein Mikrophon zur Registrierung der Emission und Schallsender zur Erzeugung der Primärtöne.
DPOAE entstehen im Überlappungsbereich der durch die Primärtöne ausgelösten Wander­ wellen auf der Basilarmembran. Im wesentlichen tragen die Haarzellen zur Schallaussendung bei, die nach der Frequenz-Orts-Transformation in der Cochlea nahe bei f2 liegen. Die im Ge­ hörgang gemessene Schallemission ist charakterisiert durch ihre Frequenz fDP (vorzugsweise 2f1-f2) und ihren Schalldruck pDP bzw. Schalldruckpegel LDP (LDP = 20.log (pDP/p0) [SPL]; p0 = 2.10-5 Pa). Wegen der Entstehung der Emission nahe f2 wird üblicherweise der Schall­ pegel LDP als Funktion von f2 aufgetragen (DP-Gramm).
DPOAE lassen sich nahezu im gesamten Frequenzbereich des Hörens messen. Bei Frequen­ zen unterhalb f2 = 500 Hz wird die Registrierung wegen der im unteren Frequenzbereich zunehmenden Störgeräusche schwieriger. Zum Erlangen maximaler Emissionspegel wird ein bestimmtes Frequenzverhältnis f2/f1 eingestellt. f2/f1 variiert in Abhängigkeit von f2 (etwa zwi­ schen 1,3 und 1,1 beim Menschen). Mit abnehmendem Primärtonpegel nimmt der Emissions­ pegel in der Regel ab. Der Emissionspegel hängt auch von der Differenz L1-L2, der Primärtöne ab. Als Folge der unterschiedlichen Schallreizung (Sinuston / Transient) lassen sich im Ver­ gleich zu den TEOAE mit den DPOAE Funktionsstörungen des Innenohres mit sehr viel höherer Frequenzauflösung erfassen.
Die uneingeschränkte Funktion der äußeren Haarzellen ist entscheidend für die hohe Sensiti­ vität und Trennschärfe des Gehörs. Gehen die äußeren Haarzellen durch perinatale Asphyxie, Knall- oder Lärmtrauma, Hörsturz, Ototoxen oder bei der Altersschwerhörigkeit zugrunde, so sind diese für das Sprachverstehen wichtigsten Funktionen eingeschränkt. Mit Hilfe der DPOAE lassen sich in der Art eines akustischen Cochleogramms Funktion und Dysfunktion des cochleären Verstärkungsprozesses höchst sensitiv und quantitativ erfassen. Hierdurch eröffnen sich neue Wege der allgemeinen und im speziellen auf die Anpassung mehrkanaliger digitaler Hörgeräte ausgerichteten Innenohrdiagnostik mit genauer Bestimmung des Recruit­ ments und des Trennschärfeverlustes.
Bisher werden in der audiologischen Diagnostik die Kenngrößen zur Charakterisierung der gestörten Innenohrfunktion mit nicht aufeinander abgestimmten Methoden und mit verschie­ denen Apparaturen erhoben. Im besonderen werden unterschiedliche elektroakustische Wand­ ler (Lautsprecher, Kopfhörer und Ohrsonde) verwendet, die einen direkten Vergleich der Meßgrößen nicht zulassen. Weitere Nachteile, die sich aus dieser Vorgehensweise ergeben, sind lange Untersuchungszeiten, sowie, wegen der ungenügenden Vernetzung und Kompati­ bilität der Meßdaten, langwierige und komplizierte Diagnose-Stellungen.
Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung und ein Verfahren zu schaffen, mittels welchen sich sowohl die schwellennahe als auch die überschwellige Schall­ verarbeitung des Innenohres möglichst präzise und dennoch auf einfache Weise bewerten lassen.
Nach der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung zur Erfassung sowohl schwellennaher als auch überschwelliger Schallverarbeitung des Innenohres und seiner Störungen durch Messung von mindestens Distorsionsprodukten otoakustischer Emissionen (DPOAE), gelöst, die versehen ist mit:
einer tragbaren Einheit mit:
mindestens einer Ohrsonde mit
mindestens zwei Schallsendern zur Applikation der die DPOAE auslösenden Schall­ reize; und
mindestens einem Mikrophon zur Erfassung von Distorsionsprodukten otoakustischer Emissionen (DPOAE); und
einer Stromversorgung;
einer stationären Einheit umfassend:
einer Steueranordnung zur Steuerung des Meßvorgangs; und
einer Auswerteanordnung zur Auswertung der von dem Mikrophon erfaßten DPOAE;
sowie
einem Sende- und Empfangssytem zur drahtlosen Übertragung von Daten zwischen der trag­ baren Einheit und der stationären Einheit.
Entsprechend ist das erfindungsgemäße Verfahren, mittels dem die vorgenannte Aufgabe gelöst wird, ein Verfahren zur Erfassung sowohl schwellennaher als auch überschwelliger Schallverarbeitung des Innenohres durch Messung von mindestens Distorsionsprodukten otoakustischer Emissionen (DPOAE), wobei im Zuge des Verfahrens:
eine Ohrsonde in den Gehörgang des zu untersuchenden Ohres eingeführt wird;
DPOAE auslösende Schallreize von der Ohrsonde im äußeren Gehörgang erzeugt werden;
Distorsionsprodukte otoakustischer Emissionen (DPOAE) im äußeren Gehörgang gemessen werden; und
die erfaßten DPOAE-Signale mittels drahtloser Datenübertragung einer Auswerteanordnung zugeleitet werden.
Durch Messung der DPOAE im äußeren Gehörgang und drahtlose Übertragung der Meßdaten zu einer Auswerteanordnung werden Störgeräusche und die damit verbundenen Meßfehler, wie sie bei bisher bekannten Meßanordnungen, bei welchen die Ohrsonde in einer direkten Kabelverbindung mit der Auswerteanordnung steht, wirkungsvoll vermieden. Bei den be­ kannten Meßanordnungen wurden die Messungen schon durch kleinste Bewegungen entweder des Probanden oder von Teilen des Meßvorrichtung selbst hervorgerufen, da zur Erfassung der DPOAE hochempfindliche Mikrophone eingesetzt werden, die neben den Meßsignalen jegliche Störgeräusche registrieren, wie sie z. B. auftreten, wenn ein zu den Ohrsonden füh­ rendes Kabel eine Bewegung erfährt, beispielsweise wenn es aufgrund einer Kopfbewegung des Probanden gegen eine Oberfläche, wie beispielsweise ein Kleidungsstück des Probanden, reibt. Die Erfindung ermöglicht somit erstmals eine weitgehend meßfehlerfreie objektive und quantitative Erfassung sowohl der schwellennahen als auch der überschwelligen Schallver­ arbeitung des Innenohres. Insbesondere eignen sich die erfindungsgemäße Vorrichtung und das erfindungsgemäße Verfahren: 1. zur Bestimmung der Hörschwelle, des Lautheitsanstieges und der Trennschärfe vorzugweise mit dem Ziel einer verbesserten Anpassung von Hör­ geräten, 2. zur Früherkennung von beginnenden Hörstörungen durch Lärmbelastung, 3. zur Erfassung einer erhöhten Innenohr-Vulnerabiliät, 4. zur Diagnostik des cochleären Tinnitus und 5. zur therapiebegleitenden Verlaufskontrolle beim Hörsturz, Lärmtrauma und bei Verab­ reichung ototoxischer Medikamente. Die schwellennahen und überschwelligen Schallver­ arbeitungsmechanismen und deren Störung werden durch Messung von Distorsionsprodukten otoakustischer Emissionen (DPOAE) erfaßt.
Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Insbesondere kann mindestens eine Elektrodenanordnung zur zusätzlichen Erfassung von frühen auditorisch evozierten Potentialen (FAEP) vorgesehen sein, um eine Bestimmung der Hörschwelle auch bei hochgradigen Hörverlusten zu ermöglichen, so daß eine Erfassung der Innenohrfunktionsstörung im gesamten Dynamikbereich ermöglicht wird. In diesem Fall kann ferner die tragbare Einheit eine Verbindungsanordnung zum lösbaren Verbinden der Elektro­ denanordnung mit der tragbaren Einheit aufweisen. Die Verbindungsanordnung kann z. B. an der tragbaren Einheit vorgesehene Buchsen sowie Stecker für die Elektroden umfassen.
Des weiteren kann die Auswerteanordnung Verstärker zur Verstärkung der von dem Mikro­ phon erfaßten DPOAE-Signale sowie gegebenenfalls der mittels der Elektrodenanordnung erfaßten FAEP-Signale umfassen. Vorzugsweise kann auch eine Digitalisierungseinrichtung vorgesehen sein, um die erfaßten Signale, insbesondere nachdem sie verstärkt wurden, zu digitalisieren, bevor sie mittels dem drahtlosen Sende- und Empfangssystem, bei dem es sich beispielsweise um ein Infrarotsystem handeln kann, zu der stationären Einheit übertragen werden. Dies trägt erheblich zur Fehlersicherheit bei der Datenübermittlung bei.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die tragbare Einheit als ein am Kopf eines Probanden zu tragender Halter, insbesondere als Kopf oder Kinnbügel (Headset), ausgelegt. Durch die vorgenannten Maßnahmen läßt sich die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Erfassung der Schallverarbeitung des Innenohres als eine kleine, leicht zu handhabende Einheit ausbilden, die alle zur Auslösung und Messung der DPOAE und falls erwünscht der FAEP benötigten Einheiten umfaßt, wobei die Ansteuerung sowie die eigentliche Auswertung der erfaßten Daten an der von der tragbaren Einheit räumlich getrennten, jedoch mit dieser in Datenverbindung stehenden stationären Einheit, wie beispielsweise einem Rechner (DSP bzw. PC), Notebook oder Palmtop, erfolgt.
Die zur Auslösung der DPOAE und FAEP benutzten Schallsender können einen ersten Schallsender zur Abgabe eines ersten Primärtones, einen zweiten Schallsender zur Abgabe eines zweiten Primärtones, sowie falls erwünscht einen dritten Schallsender zur Abgabe eines Suppressortones umfassen, die alle in der Ohrsonde untergebracht sind.
Die Messung der DPOAE kann dabei mit einem Mikrophon, oder falls erwünscht zur Reduzierung des Mikrophonrauschens und damit zur Verbesserung des Signal-Störabstandes mit mehreren parallelgeschalteten Mikrophonen erfolgen, die alle in der Ohrsonde untergebracht sind.
Vorzugsweise wird ein spezielles Reizparadigma eingesetzt, welches der nichtlinearen Schall­ verarbeitung der beiden Primärtöne am primären Ort der Entstehung der DPOAE, bei f2, Rechnung trägt und welches damit die schwellennahe Messung der DPOAE und somit die Erfassung der Innenohrfunktion und seiner Störungen in einem erweiterten Dynamikbereich erlaubt.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann die Stromversorgung eine nachladbare Strom­ quelle aufweisen, wobei dann vorzugsweise ferner eine Ladestation zum Nachladen der nach­ ladbaren Stromquelle vorgesehen ist, beispielsweise eine Halterung, in welche die tragbare Einheit eingelegt oder eingehängt werden kann, wobei an der tragbaren Einheit und an der Ladestation Kontakte vorgesehen sind, die, sobald die tragbare Einheit und die Ladestation miteinander in Eingriff treten, für eine elektrische Verbindung zwischen diesen sorgen.
Zusätzlich zu der tragbaren Einheit kann ferner ein tragbarer Signalgeber vorgesehen sein, der eine Eingabevorrichtung sowie ein Sendesytem zur drahtlosen Übertragung von mittels der Eingabevorrichtung erzeugten Signalen zu der stationären Einheit aufweist. Sollen mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung zusätzlich zu den vorliegend beschriebenen obbjektiven Gehöruntersuchungen subjektive Hörtests durchgeführt werden, so kann ein derartiger Signal­ geber als Eingabevorrichtung einen Tastschalter aufweisen, mit welchem ein Proband Signale an die stationäre Einheit übermitteln kann, beispielsweise um der stationären Einheit anzu­ zeigen, wann bei einer Untersuchung, bei welchem das zu untersuchende Ohr ausgehend von einem unterschwelligen Reiz mit steigendem Reizpegel beschallt wird, die subjektive Hör­ schwelle erreicht ist.
Die stationäre Einheit kann eine erste Speicher- und Wiedergabeanordnung zur Speicherung und Wiedergabe von während eines Meßvorgangs ermittelten Daten aufweisen, sowie eine zweite Speicher- und Wiedergabeanordnung zur Speicherung und Wiedergabe eines Pro­ gramms zur Steuerung eines Meßvorgangs. Letzteres kann außer Maschinenbefehlen, wie z. B. Steuerbefehlen zur Ansteuerung der Schallsender, auch Anweisungen an einen Probanden umfassen, so daß sich weitgehend automatisierte Meßabläufe realisieren lassen.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen im Detail beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Ansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrich­ tung,
Fig. 2 eine Ausführungsform der Darstellung von DP-Grammen, dem DP-Steigungsprofil und der DPOAE-Wachstumsfunktion zur Erläuterung der erfindungsgemäßen Vorge­ hensweise zur Erfassung der Sensitivität und Dynamikkompression des Innenohres und seiner Störungen am Beispiel eines Patienten mit Hochtonhörverlust,
Fig. 3 die erfindungsgemäße Vorgehensweise zur Ermittlung der Kenndaten aus den DPOAE-Iso-Suppressionstuningkurven zur Erfassung der Trennschärfe des Innen­ ohres und seiner Störungen,
Fig. 4 die erfindungsgemäße Vorgehensweise zur Bestimmung des Primärtonschwellen­ pegels mittels extrapolierten DPOAE-Wachstumsfunktionen,
Fig. 5 die erfindungsgemäße Vorgehensweise zur Darstellung der aus dem Primärton­ schwellenpegel LS rekonstruierten Hörschwelle und der aus den Iso-Emissionspegel- Kurven gewonnenen Dynamikkompression im konventionellen Tonschwellenaudio­ gramm am Beispiel eines Patienten mit Hochtonhörverlust und
Fig. 6 eine schematische Schnittansicht durch ein Ausführungsbeispiel einer Ohrsonde, wie sie bei der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung eingesetzt wird.
Die vorliegende beschriebene Vorrichtung zur Erfassung sowohl der schwellennahen als auch der überschwelligen Schallverarbeitung des Innenohres weist entsprechend Fig. 1 einen Kopf- bzw. Kinnbügel (Headset) 10 auf, der mindestens eine, vorzugsweise jedoch zwei Ohrsonden 12 trägt, die jeweils mit einer Ohrolive 46 (Fig. 6) versehen sind, die in den Gehörgang des zu untersuchenden Ohrs derart einpaßbar ist, daß es diesen luftdicht abschließt. Wie aus der sche­ matischen Ansicht gemäß Fig. 6 zu entnehmen ist, sind in jeder der Ohrsonden 12 ein erster Schallsender 14 zur Abgabe eines ersten Primärtones und ein zweiter Schallsender 16 zur Ab­ gabe eines zweiten Primärtones zur Auslösung der DPOAE sowie ein Mikrophon 20 zur Re­ gistrierung der DPOAE angeordnet. Soll ferner ein Suppressorton appliziert werden, so kann in den Ohrsonden 12 ein zusätzlicher dritter Schallsender 18 vorgesehen sein. Die Applikation des Suppressortones kann jedoch auch mittels einer der primärtonaussendenden Schallsender erfolgen. Es können in den Ohrsonden 12 auch mehrere Mikrophone vorgesehen sein, um das Gesamt-Mikrophonrauschen zu reduzieren.
Mit dem ersten Schallsender 14 und/oder dem zweiten Schallsender 16 lassen sich zudem auch FAEP sowie, durch Applikation transienter Schallreize, TEOAE auslösen. Der in Fig. 1 dargestellte Kopfhalter 10 ist mit Buchsen 42 ausgestattet, in die auf Zuleitungen 38 von Kopfhautelektroden 30 angebrachte Stecker 40 eingesteckt werden können, um die Kopfhaut­ elektroden 30 mit der in dem Kopfhalter 10 untergebrachten Elektronik, die im folgenden näher erläutert wird, zu verbinden.
Zur besseren Handhabung der Vorrichtung bei Säuglingen und Kleinkindern kann eine Tren­ nung von Ohrsonden 12 und Kopfbügel 10 vorgenommen werden. Die Ohrsonden 12 und der Kopfbügel 10 werden dann mit Kabeln miteinander verbunden.
Die Steuerung des Meßablaufs sowie die Analyse und Dokumentation der Daten erfolgt über einen Rechner 22 (bzw. ein DSP, Notebook oder Palmtop), der Signale zum Ansteuern der Schallsender, wie in Fig. 1 gezeigt, über ein drahtloses Sende- und Empfangssystem 24, ins­ besondere ein Infrarot-Datenübertragungssystem, an den Kopf bzw. Kinnbügel 10 übermit­ telt. Die mittels einer entsprechenden Sende- und Empfangseinheit 26 des Kopf bzw. Kinn­ bügels 10 empfangenen Signale werden dann mittels ebenfalls in dem Kopf bzw. Kinnbügel 10 untergebrachten Verstärkern 28 zur Erzeugung der Schallreize (Sinustöne bei DPOAE und FAEP, Impulse bei FAEP und TEOAE) umgesetzt und an die in den Ohrsonden 12 unter­ gebrachten Schallsender 14, 16 und 18 weitergeleitet. Die Verstärker 28 ebenso wie die weite­ ren nachstehend beschriebenen, in dem Kopf bzw. Kinnbügels 10 untergebrachten elektri­ sehen und elektronischen Komponenten sind zur Vereinfachung der Darstellung in Fig. 1 nur schematisch als Blöcke innerhalb der Abschnitte des Kopf bzw. Kinnbügels 10 dargestellt, die durch die teilweise weggebrochene Ansicht freigelegt sind, um einen Blick in das Innere des Kopf bzw. Kinnbügels 10 zu gewähren.
Durch die von den Schallsendern 14, 16 und 18 applizierten Schallreize ausgelöste DPOAE und FAEP werden mittels dem in der jeweiligen Ohrsonde 12 angeordneten Mikrophon 20 sowie mit Elektroden 30, die auf der Kopfhaut des Probanden angeordnet werden, registriert. Die registrierten Signale (Mikrophonspannung bei DPOAE, Elektrodenspannung bei FAEP) werden durch einen in dem Kopf bzw. Kinnbügel 10 untergebrachten Verstärker 32 verstärkt, mittels einer Digitalisieranordnung 34 digitalisiert und mittels der Sende- und Empfangs­ einheit 26 an den Rechner 22 zur Auswertung und Archivierung der Daten übermittelt.
An der Hörschwelle (bei 2 kHz) beträgt der Emissionsschalldruckpegel LDP etwa -40 dB SPL (Schalldruckpegel L = 20.log (p/p0), p0 = 2.10-5 Pa). Dies entspricht etwa einem Hundertstel des die Emission auslösenden Reizpegels. Wegen der sehr kleinen Amplituden wird die Emis­ sion zumindest bei kleinen Reizpegeln vom Störgeräusch (Mikrophonrauschen, Atemge­ räusch, Blutrauschen) überlagert. Zur Messung dieser sehr kleinen Schalldrücke und zur Ver­ besserung des Signalstörabstandes werden daher ein rauscharmes Mikrophon 20, ein geeig­ neter Mikrophonverstärker 32 und ein Mittelungsverfahren im Zeitbereich eingesetzt.
Um die in dem Kopf bzw. Kinnbügel 10 untergebrachten elektronischen Einheiten mit Strom zu versorgen, ist in dem Kopf bzw. Kinnbügel 10 ferner eine Stromversorgung 36, vorzugs­ weise eine nachladbare Stromversorgung, untergebracht. Aufgrund der Abkoppelung der die Schallreize auslösenden Komponenten und der die DPOAE, sowie gegebenenfalls FAEP und/­ oder TEOAE, registrierenden Komponenten von der Netzspannung ist die Patientensicherheit im Vergleich zu bekannten Vorrichtungen erhöht. Durch die drahtlose Übertragung der Meß­ daten, die zuvor digitalisiert wurden, kann die Störanfälligkeit bei der Datenübertragung redu­ ziert werden.
Soll mit der vorliegend beschriebenen Vorrichtung auch die Durchführung der subjektiven Methoden der konventionellen Audiometrie wie Tonschwellenaudiogramm, Sprachaudio­ gramm, überschwellige Tests (z. B. Fowler und SISI) und eine Lautheitsskalierung durch Im­ plementierung möglich sein, so werden eine Patiententaste 44 zur Aufnahme der subjektiven Tonschwelle sowie ein Eingabenfeld für die Lautheitsskalierung mit integrierten Systemen zur Datenübertragung vorgesehen.
Die Meßabläufe sowie die Datenanalyse erfolgen basierend auf einem in dem Rechner 22 ab­ laufenden Programm weitgehend automatisch und vorzugsweise unter Einsatz von Algorith­ men und Kriterien zur Artefakterkennung und Qualitätssicherung. Neben der getrennten Mes­ sung von DPOAE und FAEP können zur Beschleunigung der Meßdatenaufnahme und zur Verkürzung der Untersuchungszeit die DPOAE und FAEP simultan, d. h. bei gleichzeitiger Reizapplikation, gemessen werden.
Die vorliegend beschriebene Meßapparatur erlaubt die Messung der DPOAE sowie bei der bevorzugten Ausgestaltung der hier beschriebenen Vorrichtung der FAEP, und die Bereit­ stellung der daraus abgeleiteten Kenngrößen der Innenohrfunktion und seiner Störungen gemäß den nachstehend unter Bezugnahme auf die Fig. 2 bis 5 beschriebenen Methoden.
1. Erfassung der Kompression
Bisher gelingt es nur mit invasiven elektrophysiologischen oder optischen Methoden (im Tiermodell) direkte Aussagen über die Verstärkung und Trennschärfe des Innenohres zu tref­ fen. Die DPOAE bieten erstmalig die Möglichkeit, auch beim Menschen die Verstärkung und Trennschärfe des Innenohres nicht-invasiv und quantitativ zu erfassen. Dies gelingt am besten dann, wenn die die DPOAE auslösenden Primärtöne in Frequenz und Pegel so variiert wer­ den, daß die entstehenden nichtlinearen Verzerrungen tatsächlich die Merkmale der Verstär­ kung und Trennschärfe des Innenohres widerspiegeln. Hierzu kommt ein Reizparadigma zur Anwendung, welches der unterschiedlichen Dynamikkompression der beiden Primärtöne am Ort ihrer Entstehung, bei f2, Rechnung trägt. Die Primärtöne werden gemäß L1 = aL2 + b bei einem festen Frequenzverhältnis f2/f1 = c (f2<f1,) im Bereich zwischen L2 = -10 bis +70 dB SPL eingestellt. Die Applikation von Primärtönen mit größeren Schalldruckpegeln wäre nicht nur denkbar sondern auch durchaus wünschenswert, ist jedoch mit derzeit verfügbaren Schall­ sendern nicht realisierbar. Eine mögliche Einstellung der Parameter zur Erzeugung maximaler Emissionspegel ist: a = 0,4, b = 39, c = 1,2. Die Parameter a, b und c können in Abhängigkeit vom Cochleaort, respektive f2, oder individuell variieren.
Zur Erfassung der kompressiven Verstärkungseigenschaften des Innenohres und seiner Stö­ rungen wird der gemessene Emissionspegel LDP bzw. der Schalldruck pDP als Funktion des Schallpegels eines der Primärtöne (vorzugsweise L2) aufgetragen. Hierdurch entsteht die DPOAE-Wachstumsfunktion LDP (L2) bzw. pDP (L2). Als Maß für die Kompression dient das Kompressionsverhältnis k = Δ L2/Δ LDP. Dies ist die Änderung des Primärtonpegels in dB (vorzugsweise L2), die notwendig ist, um eine Änderung des Emissionspegels LDP von einem dB zu erreichen. Ein weiteres Maß ist die vorzugsweise im Primärtonpegelbereich zwischen L2 = 40 und L2 = 60 dB SPL berechnete Steigung s der DPOAE-Wachstumsfunktion (Rezi­ prokwert des Kompressionsverhältnisses). Zur Erfassung der ortsabhängigen Dynamikkom­ pression wird das Kompressionsverhältnis bzw. die Steigung der an verschiedenen Cochlea­ orten aufgenommenen DPOAE-Wachstumsfunktionen als Funktion der Primärtonfrequenz (vorzugsweise f2) aufgetragen. Die so erhaltene Funktion ist das DPOAE-Steigungsprofil s(f2) bzw. Kompressionsprofil k(f2).
Bei normaler Hörfunktion spiegeln die am Menschen mit dem Reizparadigma L1 = aL2 + b auf­ genommenen DPOAE-Wachstumsfunktionen die aus Tiermodellen bekannte kompressive nichtlineare Schallverarbeitung wieder, mit Steigungen von im Mittel 0,8 dB/dB im unteren Reizpegelbereich (L2 < 25 dB) und 0,1 dB/dB im oberen Reizpegelbereich (L2 < 60 dB). Mit zunehmendem Hörverlust kommt es zu einer Linearisierung des Wachstums des Emissions­ pegels mit Steigungen von bis über 1 dB/dB im oberen Reizpegelbereich (Janssen et al. in "Growth behaviour of the 2f1-f2 distorsion product otoacoustic emission in tinnitus", J. Acoust. Soc. Am. 103 (6), Seiten 3418 bis 3430, Juni 1998; Kummer et al. in "The level and growth behaviour of the 2f1-f2 distorsion product otoacoustic emission and its relationship to auditory sensitivity in normal hearing and cochlear hearing loss", J. Acoust. Soc. Am. 103 (6), Seiten 3431 bis 3444, Juni 1998). Das bedeutet, der Hörverlust drückt sich in der Abnahme des Emissionspegels, der pathologische Lautheitsanstieg (Recruitment) in der Versteilerung der Wachstumsfunktion aus.
Das vorliegend beschriebene Verfahren verwendet als Kenngröße zur Erfassung des Hörver­ lustes die Abweichung des Emissionspegels LDP vom Normwert, als Kenngröße zur Erfassung des pathologischen Lautheitsanstiegs (Recruitment) die Abweichung der Steigung s(f2) bzw. des Kompressionsverhältnisses k(f2) von der Norm (vgl. Fig. 2).
Somit werden neue Kenngrößen bereitgestellt, mit deren Hilfe die Erfassung des Lautheits­ anstiegs an beliebigen Orten der Cochlea (Frequenzen) möglich ist. Damit wird eine individu­ elle Einstellung des sprachrelevanten Einsatzpunkts der Kompression und die Einstellung der Kompression in den verschiedenen Frequenzkanälen eines Högerätes ermöglicht. Bisher steht kein objektives Verfahren zur an den individuellen Verstärkungsbedarf angepaßten Einstel­ lung von Hörgerätes Verfügung. Es sei darauf hingewiesen, daß sich das vorstehend beschrie­ bene Verfahren ebenso wie die nachfolgend beschriebenen Meß- und Auswerteverfahren, wenngleich aufgrund der dann auftretenden Störsignale erheblich schlechter, auch mit einem System durchführen lassen, bei welchem die Datenübertragung zwischen der Ohrsonde und der Auswerteanordnung über Kabel erfolgt. Wie zuvor erwähnt, führen aufgrund der äußerst niedrigen Emissionspegel der DPOAE jegliche Bewegungen des Probanden, die notwendi­ gerweise dann auch zu einer Reibung an den die Ohrsonden und die Auswerteeinheit verbin­ denden Kabeln führt, zu einer Störung der Meßsignale. Eine Datenübertragung zwischen der tragbaren Einheit und der stationären Einheit mittels Kabeln wäre angesichts der Ergebnisse, die sich mit der vorliegend beschriebenen drahtlosen Datenübertragung erreichen lassen, allenfalls dann tolerierbar, wenn derartige Bewegungen ausgeschlossen oder auf ein Min­ destmaß begrenzt sind, beispielsweise im Tierversuch, wenn das zu untersuchende Tier ruhig gestellt bzw. betäubt ist.
Die bei den verschiedenen Primärtonpegeln aufgenommenen DP-Gramme werden, wie in Fig. 2 oben links gezeigt, in einem Plot dargestellt, wobei, z. B. über eine Scroll-Taste am Bildschirm, die DP-Gramme auch einzeln gezeigt werden können. Für jedes DP-Gramm wird der Normbereich (z. B. als 2-fache Standardabweichung) eingetragen. Das gemessene Stör­ geräusch des Patienten (bzw. Probanden) gibt zusammen mit dem Mittelwert (ggf. auch der Standardabweichung) des Störgeräuschs eines Normalkollektivs Auskunft über das indivi­ duell erzeugte Störgeräusch. Mit Hilfe eines Cursors (gestrichelte Linie) kann die Frequenz selektiert werden, für die die DPOAE-Wachstumsfunktion angezeigt werden soll. Im Plot der Wachstumsfunktion (Fig. 2 unten rechts) kann so für jede gewählte Frequenz der Verlauf der Wachstumsfunktion gezeigt werden. Das aus dem Verlauf der Wachstumsfunktion berechnete Kompressionsverhältnis k bzw. die Steigung s = 1/k wird für jede Wachstumsfunktion ange­ geben, wobei der Pegelbereich wählbar ist. In einem separaten Plot wird das Kompressions­ verhältnis k bzw. die Steigung s = 1/k als Funktion der Frequenz aufgetragen (Fig. 2, unten links). Auch hier wird der Normbereich der Meßgrößen angezeigt (grau-schattierter Bereich in Fig. 2). Das entsprechende Tonschwellenaudiogramm ist in Fig. 2 oben rechts dargestellt.
2. Erfassung der Trennschärfe
Bietet man dem Ohr mittels Ohrsonde zusätzlich zu den Primärtönen einen dritten Ton, den Suppressorton, mit der Frequenz fsup und dem Schallpegel Lsup an, und ermittelt bei verschie­ denen Frequenzen fsup im Bereich der DPOAE-Frequenz fDP den Schallpegel Lsup, der zu einer Suppression des Emissionspegels LDP um einen bestimmten Wert (z. B. 4 dB) führt, so erhält man eine DPOAE-Iso-Suppressionstuningkurve (Kummer et al. in "Suppression tuning characteristics of the 2f1-f2 distorsion product otoacoustic emission in humans", J. Acoust. Soc. Am. 98 (1), Seiten 197 bis 210, Juli 1995).
DPOAE-Iso-Suppressionstuningkurven weisen die gleichen Merkmale auf, wie die aus den Tiermodellen bekannten neuralen Tuningkurven. Damit ist die Möglichkeit einer objektiven und nicht-invasiven Erfassung der Trennschärfeeigenschaften des Innenohres gegeben. Bisher werden in der klinischen Diagnostik Trennschärfedefizite und die damit verbundenen Diskri­ minationsverluste nur mit subjektiven Methoden, in der Regel mit Hilfe des Sprachaudio­ gramms, bestimmt. In der Erwachsenen-Hördiagnostik bieten sich die DPOAE daher als Er­ gänzung zum Sprachaudiogramm an. In der Kinderhördiagnostik sind sie die einzige Methode zur Bestimmung der Trennschärfe des Gehörs.
Das vorliegend beschriebene Verfahren verwendet zur Erfassung der Innenohr-Trennschärfe und seiner Störungen die Kenngrößen der DPOAE-Iso-Suppressionstuningkurve. Das sind vorzugsweise die Steigungen der tieffrequenten und der hochfrequenten Tuningkurvenflanke stf und shf, die charakteristische Frequenz fcf der Tuningkurve, der Emissionspegel LDPCF bei fDF, und die Trennschärfe Q10dB. Die Einstellung der Primärtonpegel erfolgt auch hier vorzugs­ weise nach L1 = aL2 + b und f2/f1 = c.
Fig. 3 zeigt ein Beispiel zur Ermittlung der Kenndaten aus den DPOAE-Iso-Suppressions­ tuningkurven zur Erfassung der Trennschärfe des Innenohres und seiner Störungen. Die tief- und die hochfrequente Flanke der Tuningkurve werden durch Geraden angenähert und die Steigungen stf und shf, der durch den Schnittpunkt der Geraden bestimmte Tuningkurven­ schwellenpegel LDPCF und die charakteristische Frequenz fCF sowie der Q10dB-Wert werden ermittelt. Solche Tuningkurven werden in verschiedenen Frequenzbereichen aufgenommen.
Als weitere Methode zur Erfassung der Innenohr-Trennschärfe dient die f2/f1-Tuningkurve. Zur Erstellung der f2/f1-Tuningkurve wird der Emissionspegel LDP, bzw. der Schalldruck pDP als Funktion des Frequenzverhältnisses f2/f1 aufgetragen. Das Frequenzverhältnis f2/f1 wird vorzugsweise zwischen 1,05 und 1,6 in kleinen Frequenzschrittweiten (von z. B. 10-100 Hz) variiert. Der Vorteil gegenüber der DPOAE-Iso-Suppressionstuningkurve liegt darin, daß zur Aufnahme der f2/f1-Tuningkurve kein zusätzlicher dritter Ton appliziert werden muß. Die spie­ gelbildlich aufgetragene f2/f1-Tuningkurve weist die gleichen Merkmale auf wie die DPOAE- Iso-Suppressionstuningkurve, so daß die oben beschriebenen Kenngrößen auch hier zur Erfas­ sung der Innenohrtrennschärfe verwendet werden können.
Die hier erläuterte Vorrichtung stellt somit Kenngrößen zur Erfassung der Innenohrtrenn­ schärfe an beliebigen Orten (Frequenzen) der Cochlea bereit. Die Kenngrößen ermöglichen eine individuelle Einstellung der Bandbreite der Frequenzkanäle von Hörgeräten.
3. Bestimmung der Hörschwelle
Wegen des engen Zusammenhanges zwischen Emissionspegel und Hörschwelle ist eine ob­ jektive Bestimmung der Hörschwelle mit Hilfe der DPOAE grundsätzlich möglich. Wegen der Störgeräusche ist die Messung der DPOAE jedoch bei Primärtonpegeln an der Hör­ schwelle überhaupt nicht oder nur mit langen Mittelungszeiten möglich. Eine weitere Proble­ matik der Bestimmung der Hörschwelle ist das Auftreten von erhöhten Emissionspegeln bei Patienten mit Tinnitus (Janssen et al. in "Growth behaviour of the 2f1-f2 distorsion product otoacoustic emission in tinnitus", J. Acoust. Soc. Am. 103 (6), Seiten 3418 bis 3430, Juni 1998). Bei diesen Patienten ist eine Vorhersage der Hörschwelle alleine auf der Basis des Emissionspegels nicht möglich. Hier kann eine Bestimmung der Hörschwelle nur über das Wachstumsverhalten der DPOAE erfolgen.
Da die Emissionen an der Hörschwelle Normalhörender oder bei größeren Hörverlusten sehr kleine Amplituden aufweisen und im Mikrophonrauschen verschwinden, kann der Reizpegel, der zur Auslösung der DPOAE an der Hörschwelle führt, nicht zuverlässig ermittelt und somit aus dem die Emission erzeugenden Primärtonpegel keine Hörschwelle rekonstruiert werden. Durch Extrapolation der mit L1 = aL2 + b aufgenommenen DPOAE-Wachstumsfunktionen läßt sich jedoch derjenige Primärtonpegel (vorzugsweise L2) bestimmen, der zum Schalldruck pDP = 0 führt. Dieser als Ls bezeichnete Primärtonschwellenpegel dient zur direkten Bestim­ mung der Hörschwelle.
Wie in Fig. 4 dargestellt, wird zur Extrapolation der DPOAE-Wachstumsfunktion die rechts unten in Fig. 2 im doppellogarithmischen Plot dargestellte Wachstumsfunktion vorzugsweise im halblogarithmischen Plot dargestellt, wobei der gemessene Emissionsschalldruck pDP/p0 über L2 aufgetragen ist. Die Annäherung der Meßdaten erfolgt hier durch lineare Regressions­ rechnung. Der Schnittpunkt der Regressionsgeraden mit der Abzisse ist der Primärton­ schwellenpegel LS. Es sind aber auch andere Methoden des Meßdaten-Fittings möglich.
Fig. 5 zeigt die erfindungsgemäße Vorgehensweise zur Bestimmung der aus den Primärton­ schwellenpegeln 4 rekonstruierten Hörschwelle und der aus den Iso-Emissionspegel-Kurven gewonnenen Dynamikkompression am Beispiel eines Patienten mit Hochtonhörverlust.
In Fig. 5 oben links sind auszugsweise fünf Wachstumsfunktionen (a-e) gezeigt, die bei f2 = 1510 Hz (Kurve a), f2 = 2000 Hz (Kurve b), f2 = 2730 Hz (Kurve c), f2 = 3000 Hz (Kurve d) und f2 = 3320 Hz (Kurve e) aufgenommen wurden. In Fig. 5 oben rechts sind die Regres­ sionsgeraden der Wachstumsfunktionen dargestellt, die entsprechend mit a-e gekennzeichnet sind. Die Schnittpunkte der Regressionsgeraden mit der Abzisse liefern den Primärtonschwel­ lenpegel LS für die jeweilige Frequenz. Berechnet man die Primärtonschwellenpegel aller Wachstumsfunktionen und trägt sie in ein klinisches Tonschwellenaudiogramm (Fig. 5 unten) ein, so erhält man eine Schwelle (geschlossene Kreise), die mit der mit gleicher Ohrsonde bei gleicher Frequenz aufgenommen subjektiven Hörschwelle (offene Kreise) gut übereinstimmt. Diese Schwelle dient der objektiven Bestimmung der Hörschwelle bei der Innenohrschwer­ hörigkeit. Zusätzlich sind im Audiogramm die Kurven gleichen Schalldrucks eingetragen. Aus ihren Abständen lassen sich wie auf einer Wanderkarte mit Höhenlinien der Anstieg des DPOAE-Schalldruckes und damit die Dynamikkompression des Innenohrs für die einzelnen Frequenzen ablesen.
Der Eintrag von Ls als Hörschwelle und LDP als Iso-Pegelkurven im konventionellen Ton­ schwellenaudiogramm ermöglicht so die gemeinsame Darstellung der schwellennahen (Hör­ schwelle) und überschwelligen (Dynamikkompression) Schallverarbeitungsmechanismen des Innenohres in einem Plot.
Die Erfindung stellt eine Methode und eine Vorrichtung bereit, mit der es durch Extrapolation der DPOAE-Wachstumsfunktionen möglich ist, den Primärtonpegel zu berechnen, der zur Auslösung der DPOAE an der Hörschwelle führt. Mit dem so berechneten Schwellenpegel kann eine Rekonstruktion der Hörschwelle bei Hörverlusten von bis zu 60 dB mit geringer Fehlerbreite vorgenommen werden. Da hierbei die Berechnung der Hörschwelle ausschließ­ lich auf Meßdaten basiert, handelt es sich hierbei um eine echte objektive Methode zur Be­ stimmung der Hörschwelle. In der Kinderhördiagnostik fehlt bislang eine solche Methode zur Hörschwellenbestimmung.
Die otoakustischen Emissionen als Epiphänomen der Schallverarbeitung im unteren und mittleren Schallintensitätsbereich des Gehörs lassen sich jedoch bei hochgradigen Hör­ verlusten nicht messen. Um Information über die Schallverarbeitung des Innenohres auch bei hochgradigen Hörverlusten, d. h. größer als 60 dB, zu gewinnen, werden zur Bestimmung der Hörschwelle daher zusätzlich die bereits in der klinischen Diagnostik etablierten auditorisch evozierten Potentiale gemessen.
Die vorliegend beschriebene Vorrichtung gestattet die Registrierung der FAEP sowohl in her­ kömmlicher Weise bei Applikation von transienten Schallreizen (Klicks) als auch in neuer Weise, nämlich simultan bei Applikation der zur Auslösung der DPOAE verwendeten Pri­ märtöne. Zur Erhöhung der Frequenzspezifität der FAEP kann bei beiden Reizmodalitäten Bandpaßrauschen mit veränderlicher Eckfrequenz zum Ausschluß nicht interessierender Cochleaabschnitte (vorzugsweise zur Eliminierung der basalen Miterregung bei hohen Reiz­ pegeln) appliziert werden. Mit Hilfe des Primärtonschwellenpegels Ls und des Latenz- und Amplitudenverhaltens der FAEP kann die Bestimmung der Hörschwelle im gesamten Hör­ bereich vorgenommen werden.
Die primäre Quelle der DPOAE der Frequenz 2f1-f2 liegt im Überlappungsbereich der durch die beiden Primärtöne ausgelösten Wanderwellen auf der Basilarmembran am Ort der Fre­ quenz f2 des höheren Primärtones. Es existiert jedoch noch eine sekundäre Quelle mit sehr viel kleinerer Amplitude am Ort der Frequenz 2f1-f2 die sich störend auf die primäre Quelle auswirkt (Heitmann et al., DE-OS 195 49 165) und somit zu einem größeren Schätzfehler bei der Vorhersage der Hörschwelle führen könnte. Der Störungsmechanismus wurde bislang nur für normalhörende Probanden beschrieben. Falls die störende Quelle auch bei der Innenohr­ schwerhörigkeit auftritt, kann bei der hier erläuterten Vorrichtung ein Suppressorton mit einer Frequenz nahe bei 2f1-f2 zur Unterdrückung der störenden Quelle appliziert werden.
4. Früherkennung von Innenohrfunktionsstörungen
Wegen ihrer hohen Sensitivität und Frequenzspezifität können DPOAE kleinste pathologische Veränderungen des Innenohres erfassen; sie sind damit allen konventionellen tonaudiometri­ schen Verfahren überlegen. Die kurze Meßzeit der DPOAE erlaubt ein sehr dichtes Scanning der Innenohrfunktion, die mit herkömmlichen subjektiven Methoden überhaupt nicht oder nur mit für den Patienten unzumutbar langen Untersuchungszeiten möglich ist. Mit der hier be­ schriebenen Vorrichtung lassen sich DPOAE mit extrem hoher Frequenzauflösung (bis zu 2 Hz) messen. Nach der Frequenz-Orts-Karte des Innenohres entspricht ein Frequenzschritt von 2 Hz in etwa dem Abstand einer einzelnen Hörsinneszelle. Mit einer solch hohen Fre­ quenzauflösung lassen sich auch kleinste Veränderungen der Innenohrfunktion nachweisen. Die hier beschriebene Apparatur eignet sich daher zur Erfassung beginnender Sinneszell­ schädigungen, insbesondere zur Früherkennung von berufsbedingten und nicht berufsbeding­ ten Hörschäden durch Lärm, zur Erkennung einer erhöhten Vulnerabilität des Innenohres sowie zur Bewertung der Erholung von Sinneszellen (therapiebegleitende Verlaufskontrolle) beispielsweise bei Schädigungen infolge Lärmrexposition, bei Hörsturz oder bei Verab­ reichung ototoxischer Medikamente, wie z. B. bei der Chemotherapie.
5. Tinnitusdiagnostik
Die Frage, ob Tinnitus ein peripheres oder zentrales Geschehen ist, ist immer noch unbeant­ wortet. Nach neuesten Ergebnissen zeichnen sich erstmalig Möglichkeiten einer objektiven Diagnostik des cochleären Tinnitus mit Hilfe der DPOAE ab (Janssen et al. in "Growth behaviour of the 2f1-f2 distorsion product otoacoustic emission in tinnitus", J. Acoust. Soc. Am. 103 (6), Seiten 3418 bis 3430, Juni 1998). Hierbei wurde festgestellt, daß bei einigen Tinnituspatienten erhöhte Emissionspegel und versteilertes Wachstum auftreten. Dies ist Zeichen einer erhöhten Verzerrung der mikromechanischen Strukturen des Innenohres und kann als Ursache des Tinnitus gedeutet werden. Durch Aufnahme der DPOAE-Wachstums­ funktionen ermöglicht die vorliegende Apparatur eine verbesserte topologische Diagnostik des Tinnitus durch Erkennung von spezifischen Haarzellschädigungen als mögliche Ursache des cochleären Tinnitus. Erhöhte Pegel und versteilertes Wachstum der DPOAE im Frequenz­ bereich des Tinnitus werden dabei als Hinweis auf eine cochleäre Genese des Tinnitus gewertet.
Da es sich bei den eingesetzten Methoden um objektive Verfahren handelt, ist die aktive Mit­ arbeit des Patienten nicht erforderlich. Der Patient soll vor der Messung über den Meßablauf informiert und instruiert werden, wie er sich während der Messung verhalten soll. Die In­ struktionen über die adäquate Verhaltensweise (ruhige Sitzposition einnehmen etc.) und den Meßablauf (Dauer der Messung etc.) können vorzugsweise auf Compakt Disk (CD) oder ähn­ lichen Medien gespeichert und dem Patienten über die Ohrsonde zugespielt werden.
Durch eine automatische Artefakterkennung können bei kurzzeitiger Unruhe des Patienten die gestörten Signalabschnitte verworfen und die Aufnahme des jeweiligen Meßdatums wieder­ holt werden. Bei zu langer Unruhe wird die Messung automatisch gestoppt und der Patient zur Ruhigstellung aufgefordert. Bei Patienten mit starken Atemgeräuschen (z. B. behinderte Nasenatmung bei Schnupfen) wird eine geeignete Artefakterkennung eingesetzt, die eine stö­ rungsfreie Messung in den Atempausen ermöglicht.
Zur Beschleunigung des Meßablaufs kann eine an ein Abbruchkriterium (z. B. Signal-Stör­ abstand) gebundene Mittelung der Daten erfolgen. Während der Messung sind die Reizpara­ meter (Schallpegel der Primärtöne und des Gaußimpuls) und die Reiz- und Ableitbedingungen (Kalibrierung des Schalldrucks im Gehörgang, Elektrodenwiderstand) fortlaufend zu kontrol­ lieren. Bei zu großen Abweichungen ist die Messung abzubrechen. Der Untersucher wird dann durch ein optisches oder akustisches Signal aufgefordert, die Störung (z. B. Herausfallen der Sonde, Lösen der Elektroden) zu beheben.
Der Signal-Störabstand beeinflußt die Stabilität des Emissionspegels. Die an einem Norm­ kollektiv ermittelte Streubreite des Emissionspegels als Funktion des Signal-Störabstands soll als Grundlage dienen, eine statistische Aussage über die Güte der individuellen Messung zu treffen. Für eine erleichterte Befunderhebung werden die Meßdaten in geeignete Kennlinien­ felder eingetragen, um im pathologischen Fall das Ausmaß der Abweichung von der Norm zu kennzeichnen.
Neben den Methoden der konventionellen subjektiven Audiometrie kann mit der vorliegend beschriebenen Vorrichtung durch Applikation von transienten Schallreizen auch eine Regis­ trierung der transitorisch evozierten otoakustischen Emissionen (TEOAE) erfolgen, wie sie beispielsweise in EP-B-0 015 258 beschrieben ist.
Durch rechnergestützte Datenanalyse und Qualitätssicherung der Meßgrößen wird eine weit­ gehend automatisierte Diagnose-Stellung erreicht.
Die hier beschriebene Vorrichtung erlaubt eine allgemeine und eine im speziellen auf die Hörgeräteanpassung ausgerichtete Innenohrdiagnostik. Aus den Kenngrößen der gestörten Innenohrfunktion können Hörgeräteparameter abgeleitet werden, die zu einer verbesserten Anpassung von Hörgeräten führt. Als Folge der automatischen Meßablaufsteuerung und automatischen Bereitstellung von Hörgeräteparametern ist auch eine automatisierte Anpassung von Hörgeräten möglich.

Claims (41)

1. Vorrichtung zur Erfassung sowohl schwellennaher als auch überschwelliger Schall­ verarbeitung des Innenohres und seiner Störungen durch Messung von mindestens Distorsionsprodukten otoakustischer Emissionen (DPOAE), versehen mit:
einer tragbaren Einheit (10) mit:
mindestens einer Ohrsonde (12) mit
mindestens zwei Schallsendern (14, 16, 18) zur Applikation der die DPOAE auslösenden Schallreize; und
mindestens einem Mikrophon (20) zur Erfassung von Distorsionsprodukten otoakustischer Emissionen (DPOAE); und
einer Stromversorgung (36);
einer stationären Einheit (22) umfassend:
eine Steueranordnung zur Steuerung des Meßvorgangs; und
einer Auswerteanordnung (22, 32) zur Auswertung der von dem Mikrophon erfaßten DPOAE; sowie
einem Sende- und Empfangssystem (24, 26) zur drahtlosen Übertragung von Daten zwischen der tragbaren Einheit (10) und der stationären Einheit (22).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ohrsonde (12) eine Ohrolive (46) aufweist, die in den Gehörgang eines zu untersuchenden Ohrs derart einpaßbar ist, daß es diesen dichtend abschließt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch mindestens eine Elek­ trodenanordnung (30) zur zusätzlichen Erfassung von frühen auditorisch evozierten Potentialen (FAEP).
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die tragbare Einheit (10) eine Verbindungsanordnung (40, 42) zum lösbaren Verbinden der Elektrodenanordnung (30) mit der tragbaren Einheit (10) aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die tragbare Einheit (10) eine Verstärkeranordnung (32) zur Verstärkung der von dem Mikrophon (20) erfaßten DPOAE-Signale sowie gegebenenfalls der mittels der Elektro­ denanordnung (30) erfaßten FAEP-Signale umfaßt.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die tragbare Einheit (10) eine Digitalisierungseinrichtung (34) zur Digitalisierung der erfaßten Signale aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Digitalisierungs­ einrichtung (34) so angeordnet ist, daß sie die erfaßten Signale digitalisiert nachdem diese von den Verstärkern (32) verstärkt wurden.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Sende- und Empfangssystem (26) ausgelegt ist, Daten mittels Infrarotübertragung zu übertragen.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die tragbare Einheit (10) als ein am Kopf eines Probanden zu tragender Halter, insbesondere als Kopf oder Kinnbügel (Headset), ausgelegt ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch Mittel zum Anlegen von Signalen, die transitorisch evozierten, otoakustische Emissionen (TEOAE) auslösen, an mindestens einen der Schallsender.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Ohrsonde (12) einen ersten Schallsender (14) zur Abgabe eines ersten Primärtones und einen zweiten Schallsender (16) zur Abgabe eines zweiten Primärtones aufweist.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Ohrsonde (12) einen dritten Schallsender (18) zur Abgabe eines Suppressortones aufweist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Ohrsonde (12) mehrere parallelgeschaltete Mikrophone aufweist.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromversorgung (36) eine nachladbare Stromquelle aufweist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 15, gekennzeichnet durch eine Ladestation zum Nachladen der nachladbaren Stromquelle (36).
16. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein tragbarer Signalgeber (44) vorgesehen ist, der eine Eingabevorrichtung sowie ein Sendesystem zur drahtlosen Übertragung von mittels der Eingabevorrichtung erzeugten Signalen zu der stationären Einheit (22) aufweist.
17. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die stationäre Einheit (22) eine erste Speicher- und Wiedergabeanordnung zur Speiche­ rung und Wiedergabe von während eines Meßvorgangs ermittelten Daten aufweist.
18. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die stationäre Einheit (22) eine zweite Speicher- und Wiedergabeanordnung zur Spei­ cherung und Wiedergabe eines Programms zur Steuerung eines Meßvorgangs aufweist.
19. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Ohrsonden (12) vorgesehen sind.
20. Verfahren zur Erfassung sowohl schwellennaher als auch überschwelliger Schall­ verarbeitung des Innenohres durch Messung von mindestens Distorsionsprodukten otoakustischer Emissionen (DPOAE), wobei im Zuge des Verfahrens:
eine Ohrsonde in den Gehörgang des zu untersuchenden Ohres eingeführt wird;
DPOAE auslösende Schallreize von der Ohrsonde im äußeren Gehörgang erzeugt werden;
Distorsionsprodukte otoakustischer Emissionen (DPOAE) im äußeren Gehörgang gemessen werden; und
die erfaßten DPOAE-Signale mittels drahtloser Datenübertragung einer Auswerte­ anordnung zugeleitet werden.
21. Verfahren insbesondere nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß ein erster Primärton mit einer Frequenz f1 und einem Schallpegel L1 sowie ein zweiter Primärton mit einer Frequenz f2 die größer als die Frequenz f1 des ersten Primärtones ist, und einem Schallpegel L2 im äußeren Gehörgang des zu untersuchenden Ohres erzeugt werden.
22. Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß der erste und der zweite Primärton mit einem festen Frequenzverhältnis f2/f1 und Schallpegeln im äußeren Gehör­ gang des zu untersuchenden Ohres erzeugt werden, welche die Beziehung (I)
L1 = aL2 + b (I)
wobei a im Bereich von 0,3 bis 0,6 liegt und b im Bereich von 25 bis 50 liegt, erfüllen.
23. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß für das Frequenzverhältnis f2/f1 ein Wert im Bereich von 1,05 bis 1,6 gewählt wird.
24. Verfahren nach einem der Ansprüche 20 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Frequenz fDP und der Schalldruck pDP der gemessenen DPOAE ermittelt werden.
25. Verfahren nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem Schalldruck pDP der Emissionspegel LDP der DPOAE gemäß der nachstehenden Formel (II)
wobei p0 = 2.10-5 Pa, ermittelt wird.
26. Verfahren nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß der Emissionspegel LDP gegenüber dem Schalldruck eines der Primärtöne aufgetragen wird, um eine DPOAE- Wachstumsfunktion zu erhalten.
27. Verfahren nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß der Emissionspegel LDP gegenüber dem Schalldruck L2 des zweiten Primärtones aufgetragen wird, um die DPOAE-Wachstumsfunktion LDP (L2) zu erhalten.
28. Verfahren nach Anspruch 26 oder 27, dadurch gekennzeichnet, daß durch Extrapolation der DPOAE-Wachstumsfunktion in der Form pDP (L2)/p0 derjenige Primärtonpegel LS bestimmt wird, der zu einem Emissionsschalldruck pDP von Null führt, um mit Hilfe dieses Primärtonpegels LS die Hörschwelle abzuschätzen.
29. Verfahren nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, daß zur Extrapolation der DPOAE-Wachstumsfunktion eine vorzugsweise lineare Regressionsanalyse durch­ geführt wird.
30. Verfahren nach einem der Ansprüche 24 bis 29, dadurch gekennzeichnet, daß das Kom­ pressionsverhältnis k (bzw. die Steigung s = 1/k) gemäß der nachstehenden Formel (III)
wobei x = 1 oder 2, vorzugsweise 2, ermittelt wird.
31. Verfahren nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, daß das Kompressionsverhältnis k als Funktion k(f) der Frequenz einer der Primärtöne aufgetragen wird.
32. Verfahren nach einem der Ansprüche 20 bis 31, dadurch gekennzeichnet, daß mittels der Ohrsonde zusätzlich zu den Primärtönen ein dritter Ton (Suppressorton) mit einer Frequenz fsup und einem Schallpegel Lsup im äußeren Gehörgang des zu untersuchenden Ohres erzeugt wird.
33. Verfahren nach Anspruch 32, dadurch gekennzeichnet, daß die Frequenz fsup des dritten Tones im Bereich der Frequenz fDP der gemessenen DPOAE variiert wird und der Schallpegel Lsup, der zu einer Suppression des Emissionspegels LDP um einen bestimm­ ten Wert führt, ermittelt wird, um eine DPOAE-Iso-Suppressionstuningkurve mit den Kenngrößen Steigung der hoch- und tieffrequenten Flanke stf und shf, Q10dB-Wert, charakteristische Frequenz fCF und Schwellenpegel LDPCF zu erhalten.
34. Verfahren nach einem der Ansprüche 20 bis 33, dadurch gekennzeichnet, daß mittels der Ohrsonde FAEP auslösende Schallreize im äußeren Gehörgang erzeugt werden und frühe auditorisch evozierte Potentiale (FAEP) an der Kopfhaut der Person mit Elek­ troden abgegriffen werden.
35. Verfahren nach Anspruch 34, dadurch gekennzeichnet, daß die FAEP wahlweise simul­ tan bei Auslösung der DPOAE mit den Primärtönen in der Einschaltphase oder nicht simultan mit transienten Schallreizen (Klick, Tonpip) ausgelöst und gemessen werden.
36. Verfahren nach Anspruch 35, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem Latenz- und Ampli­ tudenverhalten der FAEP zusätzliche Aussagen über die Hörschwelle und den Lautheitsanstieg getroffen werden.
37. Verfahren nach einem der Ansprüche 21 bis 36, dadurch gekennzeichnet, daß das Ver­ hältnis der Frequenz f1 des ersten Primärtones zu der Frequenz f2 des zweiten Primär­ tones variiert wird und der Schalldruck pDP oder der Emissionspegel LDP als Funktion dieses Frequenzverhältnises f2/f1 aufgetragen wird, um eine f2/f1-Tuningkurve zu erhal­ ten, wobei f2/f1 zwischen 1,05 und 1,6 in kleinen Schritten variiert wird.
38. Verfahren nach Anspruch 37, dadurch gekennzeichnet, daß das Frequenzverhältnises f2/f1 in Schritten im Bereich von 100 Hz bis 10 Hz variiert wird.
39. Verfahren nach einem der Ansprüche 20 bis 38, dadurch gekennzeichnet, daß aus den ermittelten Meßgrößen Kenngrößen abgeleitet und eine automatisierte Früherkennung einer Hörstörung, eine automatisierte Erkennung einer Innenohrvulnerabilität, eine automatisierte Verlaufskontrolle bei Lärmexposition, Hörsturz, Verabreichung von Ototoxen, eine automatisierte Erkennung des cochleären Tinnitus, eine automatisierte Bestimmung von Hörschwelle, Trennschärfe und Lautheitsanstieg und eine auto­ matisierte Anpassung von Hörgeräten bewerkstelligt werden.
40. Verfahren nach einem der Ansprüche 20 bis 39, dadurch gekennzeichnet, daß mittels der Ohrsonde Signale im äußeren Gehörgang erzeugt werden, welche transitorisch evo­ zierte otoakustische Emissionen (TEOAE) auslösen, und die TEOAE mit dem mindes­ tens einen Mikrophon (20) registriert werden.
41. Vorrichtung zur Erfassung sowohl schwellennaher als auch überschwelliger Schall­ verarbeitung des Innenohres und seiner Störungen durch Messung von Distorsions­ produkten otoakustischer Emissionen (DPOAE) und frühen auditorisch evozierten Potentialen (FAEP), versehen mit:
mindestens einer Ohrsonde (12) mit
mindestens zwei Schallsendern (14, 16, 18) zur wahlweisen oder simultanen Applikation der die DPOAE und die FAEP auslösenden Schallreize; und
mindestens einem Mikrophon (20) zur Erfassung von Distorsionsprodukten otoakustischer Emissionen (DPOAE);
mindestens einer Elektrodenanordnung (30) zur Erfassung von frühen auditorisch evozierten Potentialen (FAEP);
einer Steueranordnung (22, 28) zur Ansteuerung der Schallsender; und
einer Auswerteanordnung (22, 32) zur Auswertung der von dem Mikrophon erfaßten DPOAE sowie der von der Elektrodenanordnung erfaßten FAEP.
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