DE19904506C2 - Verfahren und Vorrichtung zur quantitativen Bestimmung von Alkoholen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur quantitativen Bestimmung von AlkoholenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur quantitativen Bestimmung von Alkoholen.
Aus DE 196 40 063 C1 ist eine osmotische Meßeinrich
tung mit einer Durchflußzelle bekannt, mit der beispiels
weise der Alkoholgehalt in Bier kontinuierlich bestimmt
wird. Dabei wird in einer durch eine Membran von der
Durchflußzelle getrennten Meßzelle mit Hilfe eines Druck
aufnehmers der Druck in der Meßzelle gemessen. Dieser
fällt auf Grund des osmotischen Drucks mit steigender Kon
zentration an Alkohol in der Durchflußzelle und kann so als
Maß zur Bestimmung des Alkoholgehalts in Bier eingesetzt
werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein weiteres Verfahren so
wie eine weitere Vorrichtung zu schaffen, mit dem/der Alko
hole quantitativ bestimmt werden können.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Ver
fahren nach dem Anspruch 1 und einer Vorrichtung nach
Anspruch 5. Vorteilhafte Ausführungen des Verfahrens bzw.
der Vorrichtung ergeben sich aus den rückbezogenen An
sprüchen.
Das anspruchsgemäße Verfahren setzt eine Brennstoff
zelle zur quantitativen Bestimmung von Alkoholen ein.
Eine Brennstoffzelle weist eine Kathode, eine Anode so
wie einen zwischen Anode und Kathode befindlichen Elek
trolyten auf. An die Anode grenzt ein Anodenraum. An die
Kathode grenzt ein Kathodenraum.
Bei einer Methanol-Brennstoffzelle wird Methanol und
Wasser als Arbeitsgas dem Anodenraum zugeleitet. Auf der
Kathodenseite wird Sauerstoff oder Luft als Oxidationsmit
tel zugeführt. Aus dem Methanol und dem Wasser bilden
sich an der Anode mittels eines Katalysators Wasserstoffio
nen. Die Wasserstoffionen passieren den Elektrolyten, der
typischerweise aus einer Membran besteht, z. B. Nation®
117 oder Nation® 105, und verbinden sich auf der Kathoden
seite mit dem vom Oxidationsmittel stammenden Sauerstof
fionen zu Wasser. Elektronen werden dabei freigesetzt und
elektrische Energie erzeugt.
Aus DE 196 46 487 C2 geht hervor, daß die Elektrolyte
bekannter Brennstoffzellen nicht nur die Wasserstoffionen
passieren lassen, sondern auch teilweise die Hydrathüllen
der Wasserstoffionen oder ein Teil des Meßmediums. Dies
führt zur Mischpotentialbildung an der Kathode und damit
zu einer geringeren Zellspannung.
Das anspruchsgemäße Meßmedium ist flüssig und/oder
gasförmig und enthält den zu bestimmenden Alkohol. Das
Meßmedium kann z. B. eine Wasser-Methanol-Mischung
oder eine Wasser-Methanol-CO2-Mischung sein. Das Meß
medium mit dem Alkohol durchströmt einen Elektroden
raum der Brennstoffzelle. Dem anderen Elektrodenraum
wird ein Fluid zugeleitet. Der Alkohol gelangt nach mittel
barer oder unmittelbarer Zuleitung zur Anode. Unmittelbare
Zuleitung bedeutet, daß der Alkohol zusammen mit dem
Meßmedium direkt an die Anode geleitet wird, während bei
der mittelbaren Zuleitung der Alkohol zunächst den Elektro
lyten passieren muß, um zur Anode zu gelangen. An der An
ode wird der Alkohol oxidiert. Dabei werden Elektronen
freigesetzt. Die entstehenden Wasserstoffionen (Protonen)
passieren den Elektrolyten und werden an der Kathode unter
Aufnahme der Elektronen reduziert. Bei leitender Verbin
dung von Anode und Kathode fließt ein Strom. Die Span
nung und/oder der Strom in der Brennstoffzelle werden ge
messen und als Maß für die Konzentration an Alkohol in
dem Meßmedium verwendet. Insbesondere Referenzdaten
und der Vergleich dieser Referenzdaten mit gemessenen Da
ten stellen die anspruchsgemäße Verwendung des Stroms/
des Spannung als Maß für die Konzentration dar.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens
durchströmt das Meßmedium mit dem Alkohol den Ano
denraum als einen Elektrodenraum der Brennstoffzelle.
Dem Kathodenraum als anderem Elektrodenraum wird ein
Oxidationsmittel als Fluid zugeleitet. Geeignete Oxidations
mittel sind z. B. Luft, Sauerstoff oder Wasserstoffperoxid.
Der Alkohol wird an der Anode oxidiert. Dabei werden
Elektronen freigesetzt. Die entstehenden Wasserstoffionen
(Protonen) passieren den Elektrolyten und reagieren an der
Kathode unter Aufnahme der Elektronen zusammen mit
dem Sauerstoff aus dem Oxidationsmittel zu Wasser. Bei lei
tender Verbindung von Anode und Kathode fließt ein Strom,
der durch die Brennstoffzelle erzeugt wird. Zwischen Anode
und Kathode ist insbesondere ein Widerstand geschaltet.
Die Spannung und/oder der Strom in der Brennstoffzelle
werden gemessen und als Maß für die Konzentration an Al
kohol in dem Meßmedium verwendet.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Verfah
rens wird an eine Brennstoffzelle von außen eine Spannung
angelegt, um so eine Oxidation des Alkohols an der Anode
zu erzwingen. Die Spannung wird so angelegt, daß der Elek
trodenraum, den das Meßmedium durchströmt, der Anoden
raum ist und daß ein Inertgas dem Kathodenraum als ande
rem Elektrodenraum zugeleitet wird. Ein Inertgas ist ein
Gas, welches in der Brennstoffzelle nicht chemisch reagiert.
Inertgase sind z. B. Stickstoff oder Edelgase, wie Argon
oder Helium. Der quantitativ zu bestimmende Alkohol wird
an der Anode oxidiert. Die dabei entstehenden Wasserstof
fionen (Protonen) passieren den Elektrolyten und reagieren
an der Kathode zu Wasserstoff. Der erzeugte Strom wird ge
messen und als Maß für die Konzentration an Alkohol in
dem Meßmedium verwendet.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Verfah
rens wird an eine Brennstoffzelle ebenfalls von außen eine
Spannung angelegt, um die vorhergehend genannte Wir
kung zu erzielen. Die Spannung wird so angelegt, daß der
Elektrodenraum, den das Meßmedium durchströmt, der Ka
thodenraum ist und ein Inertgas als Fluid dem Anodenraum
als anderem Elektrodenraum zugeleitet wird. Der Elektrolyt
ist für Alkohole durchlässig und kann insbesondere eine
Membran sein. Beispiele für solche Membranen sind z. B.
die Kationenaustauschermembranen Nation® 117 oder Nati
on® 105. Der Alkohol passiert zunächst den Elektrolyten,
bevor er an der Anode oxidiert wird. Die hierbei entstehen
den Wasserstoffionen diffundieren durch den Elektrolyten
zurück zur Kathode, wo sie zu Wasserstoff reagieren. Der
sich hierbei einstellende Strom wird gemessen und als Maß
für die Konzentration an Alkohol in dem Meßmedium ver
wendet.
Die Vorrichtung zur Bestimmung von Alkoholen nach
Anspruch 5 enthält eine Brennstoffzelle, dessen Elektrolyt
für Alkohole durchlässig ist. Zudem sind Mittel vorhanden,
um die in der Brennstoffzelle erzeugte Spannung oder den
erzeugten Strom zu messen. Mittel zur Messung der in der
Brennstoffzelle erzeugten Spannung sind z. B. ein Voltme
ter, welches die an einem Widerstand zwischen Anode und
Kathode abfallende Spannung mißt. Ein Mittel zur Messung
des erzeugten Stroms ist z. B. ein zwischen Anode und Ka
thode geschaltetes Amperemeter.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Vorrichtung zur Be
stimmung von Alkoholen enthält zudem Mittel, um eine
Spannung von außen an die Brennstoffzelle anzulegen. Ein
solches Mittel ist z. B. eine Batterie. Die anzulegende Span
nung sollte so hoch sein, daß die zur Oxidation des Alkohols
notwendige Potentialdifferenz gegeben ist. Für den Fall, daß
Methanol oxidiert werden soll, sollte die Spannung z. B.
mindestens 250 mV betragen.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist ein
Auswertemittel vorhanden. Mit Hilfe des Auswertemittels
wird aus der gemessenen Spannung oder dem gemessenen
Strom eine Alkoholkonzentration ermittelt. Das Auswerte
mittel kann insbesondere einen Speicher enthalten, in dem
Referenzdaten gespeichert sind, und ein Vergleichsmittel,
mit dem die gemessenen Daten mit den Referenzdaten ver
glichen werden. Referenzdaten sind Strom- oder Span
nungsdaten von Messungen mit bekanntem Alkoholgehalt
im Meßmedium. Das Auswertemittel kann auch eine Kali
brationskurve aufweisen. Durch Vergleich der Referenzda
ten mit den gemessenen Strom- oder Spannungswerten einer
Mischung mit unbekanntem Alkoholgehalt kann der Alko
holgehalt dieser Mischung bestimmt werden.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausfüh
rungsbeispiels zur Bestimmung von Methanol in einer Me
thanol-Wasser Mischung erläutert. In den dazugehörigen
Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 den schematischen Aufbau einer Methanol-Brenn
stoffzelle und
Fig. 2 die Spannungs-Konzentrationskurve einer Metha
nol-Brennstoffzelle im O2-Betrieb und Stromfluß über einen
Widerstand
Das erfindungsgemäße Verfahren setzt eine Brennstoff
zelle, hier eine Methanol-Brennstoffzelle, wie sie in Fig. 1
gezeigt wird, zur Erfassung von Alkohol, hier Methanol,
ein.
Die Brennstoffzelle besteht aus einem Anodenraum 1, der
an die Anode 2 grenzt und einem Kathodenraum 5, welcher
an die Kathode 4 grenzt. Zwischen Anode und Kathode be
findet sich der Elektrolyt 3, in diesem Fall eine für Alkohol
durchlässige Membran. Anode und Kathode sind über einen
Leiter 6 miteinander verbunden. In den Leiter ist ein Wider
stand R und ein Ampèremeter A geschaltet. Die über den
Widerstand abfallende Spannung wird mit einem Voltmeter
V gemessen.
Dem Anodenraum wird als Meßmedium eine Wasser-
Methanol Mischung mit unbekanntem Methanolgehalt zu
geführt während dem Kathodenraum als Fluid Luft zuge
führt wird. Das Methanol oxidiert an der Anode nach der
Gleichung:
CH3OH + H2O → 6H+ + CO2 + 6e- (0,04 V)
Hierbei werden Elektronen an die Anode abgegeben. An
der Kathode reagieren die Protonen, die durch die zusam
men mit dem Luftsauerstoff gemäß:
6H+ + 3/2O2 + 6e- → 3H2O (1,21 V)
Die dazu notwendigen Elektronen werden von der Ka
thode abgegeben. Die sich aus diesen Prozessen ergebene
Spannung kann an dem Voltmeter (V) abgelesen werden.
Durch Diffusion des Methanols durch den Elektrolyten an
die Kathode bildet sich ein Mischpotential an der Kathode
aus und der Kathodenprozeß wird gehemmt, und zwar um
so stärker, je höher die Methanolkonzentration im Meßme
dium ist.
Zusammen mit Referenzdaten aus Messungen mit be
kanntem Methanolgehalt und anschließendem Vergleich,
kann die abgelesenen Spannung als Maß für die Konzentra
tion an Methanol im Meßmedium herangezogen werden.
Fig. 2 zeigt die graphische Auftragung der Abhängigkeit
der gemessenen Spannung von der Ausgangskonzentration
an Methanol im Meßmedium. Mit zunehmender Konzentra
tion an Methanol sinkt die erzeugte und gemessene Span
nung.
Claims (7)
1. Verfahren zur Bestimmung von Alkoholen mit einer
Brennstoffzelle mit den Schritten
- a) das Meßmedium durchströmt einen Elektro denraum der Brennstoffzelle,
- b) dem anderen Elektrodenraum wird ein Fluid zugeleitet,
- c) ein Strom oder eine Spannung werden erzeugt,
- d) der Strom und/oder die Spannung werden ge messen,
- e) der Strom und/oder die Spannung werden als Maß für die Konzentration an Alkohol in dem Meßmedium verwendet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß
das Meßmedium als Elektrodenraum den Ano denraum durchströmt,
dem Kathodenraum als anderen Elektroden raum ein Oxidationsmittel als Fluid zugeleitet wird, und so Strom oder Spannung durch die Brennstoffzelle erzeugt werden.
das Meßmedium als Elektrodenraum den Ano denraum durchströmt,
dem Kathodenraum als anderen Elektroden raum ein Oxidationsmittel als Fluid zugeleitet wird, und so Strom oder Spannung durch die Brennstoffzelle erzeugt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß
das Meßmedium als Elektrodenraum den Ano denraum durchströmt,
dem Kathodenraum als anderem Elektroden raum ein Inertgas als Fluid zugeleitet wird,
ein Strom durch Anlegen einer Spannung an die Brennstoffzelle erzeugt wird.
das Meßmedium als Elektrodenraum den Ano denraum durchströmt,
dem Kathodenraum als anderem Elektroden raum ein Inertgas als Fluid zugeleitet wird,
ein Strom durch Anlegen einer Spannung an die Brennstoffzelle erzeugt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß
das Meßmedium als Elektrodenraum den Ka thodenraum durchströmt,
dem Anodenraum als anderem Elektrodenraum ein Inertgas als Fluid zugeleitet wird,
ein Strom durch Anlegen einer Spannung an die Brennstoffzelle erzeugt wird.
das Meßmedium als Elektrodenraum den Ka thodenraum durchströmt,
dem Anodenraum als anderem Elektrodenraum ein Inertgas als Fluid zugeleitet wird,
ein Strom durch Anlegen einer Spannung an die Brennstoffzelle erzeugt wird.
5. Vorrichtung zur Bestimmung von Alkoholen da
durch gekennzeichnet, daß
die Vorrichtung eine Brennstoffzelle enthält,
der Elektrolyt der Brennstoffzelle für Alkohole durchlässig ist,
Mittel vorhanden sind, um die in der Brenn stoffzelle erzeugte Spannung oder den erzeugten Strom zu messen.
die Vorrichtung eine Brennstoffzelle enthält,
der Elektrolyt der Brennstoffzelle für Alkohole durchlässig ist,
Mittel vorhanden sind, um die in der Brenn stoffzelle erzeugte Spannung oder den erzeugten Strom zu messen.
6. Vorrichtung zur Bestimmung von Alkoholen nach
Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel vor
handen sind, eine Spannung von außen an die Brenn
stoffzelle anzulegen.
7. Vorrichtung zur Bestimmung von Alkoholen nach
vorhergehenden Ansprüchen 5 oder 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein Auswertemittel vorhanden ist.
Priority Applications (2)
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