DE19902423A1 - Vorrichtung und Verfahren zur Bearbeitung einer Innenoberfläche - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zur Bearbeitung einer InnenoberflächeInfo
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Abstract
Zur Bearbeitung einer Oberfläche eines Hohlraums eines Werkstücks ist vorgesehen, einen Antriebskörper in den Hohlraum einzuführen, der das Schleifmedium in dem Hohlraum in Bewegung versetzt.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein
Verfahren zur Bearbeitung einer Oberfläche eines
Hohlraumes eines Werkstücks, wobei ein Schleifmedi
um durch den Hohlraum gefördert wird.
Derartige Verfahren sind unter der Bezeichnung
"Fließläppen" bekannt. Beim Fließläppen wird ein
pastenförmiges Schleifmedium durch Hohlräume, ins
besondere Durchgangsöffnungen, eines Werkstücks ge
preßt, um auf diese Weise die Oberflächen des Hohl
raums zu glätten beziehungsweise zu entgraten.
Bekannte Vorrichtungen zur Durchführung des Fließ
läppens umfassen beispielsweise zwei Zylinder, zwi
schen denen ein Werkstück einspannbar ist, und die
jeweils abwechselnd mit Druck beaufschlagt werden,
um das in einem der Zylinder enthaltene Schleifme
dium durch die zu läppenden Durchgangsöffnungen des
Werkstücks hindurch in den jeweils anderen Zylinder
zu pressen. Ein Zyklus des Hin- und Zurückpressens
dauert zwischen 10 Sekunden und einer Minute und
wird je nach Anwendung einmal bis hundertmal wie
derholt, bis eine befriedigende Qualität der Ober
fläche des Hohlraums erreicht ist. Dieses Verfahren
ist zwar gut geeignet, um Oberflächen im Inneren
eines Werkstücks zu bearbeiten, die mit anderen
Verfahren kaum erreichbar sind, doch gibt es eine
ganze Reihe von Nachteilen, die seine Anwendung er
schweren und mitunter zu nicht reproduzierbaren Er
gebnissen führen.
So stellt man beispielsweise mitunter fest, daß
nachdem eine gewisse Zahl von Werkstücken mit der
gewünschten Qualität bearbeitet worden ist, die Ef
fizienz des Verfahrens erheblich abnimmt und keine
befriedigende Bearbeitungsqualität mehr erreicht
wird, selbst wenn die Zahl der Bearbeitungszyklen
erhöht wird.
Nach dem Abschluß des Fließläppens sind die bear
beiteten Hohlräume in der Regel mit Schleifmedium
angefüllt, das sich aufgrund seiner Viskosität zum
Beispiel durch Blasen mit Preßluft oder dergleichen
nur unzureichend beseitigen läßt. Die derzeit ge
bräuchlichen Schleifmedien sind zumeist auf Grund
lage von Silikonölen als flüssigem Bestandteil her
gestellt, die sich nur unter Schwierigkeiten von
den fertig geläppten Werkstücken entfernen lassen.
Das durch einen Hohlraum fließende Schleifmedium
hat nach den Gesetzen der laminaren Strömung an den
Wänden des Hohlraums, die die zu bearbeitenden
Oberflächen darstellen, eine wesentlich geringere
Geschwindigkeit als in der Mitte des Hohlraums.
Dies bedeutet, daß ein Großteil der zum Pumpen des
Schleifmediums durch den Hohlraum erbrachten mecha
nischen Arbeit nur zum Reiben der unterschiedlich
schnellen Schleifkörner des Mediums aneinander und
damit zu einer Erwärmung des Schleifmediums führt
und somit letztlich ungenutzt verlorengeht.
Des weiteren ist die Geschwindigkeit des Schleifme
diums in dem Hohlraum wesentlich durch dessen Form
bestimmt; das heißt wenn der Hohlraum Bereiche mit
unterschiedlichem Querschnitt aufweist, ist die
Strömungsgeschwindigkeit und damit die Schleifwir
kung am größten in dem Bereich mit dem kleinsten
Querschnitt. Dies macht ein präzises Fließläppen
zum Beispiel an gestuften Bohrungen äußerst schwie
rig.
Durch die vorliegende Erfindung werden eine Vor
richtung zur Bearbeitung einer Oberfläche eines
Hohlraums eines Werkstücks, die eine Quelle für ein
Schleifmedium und Mittel zum Fördern des Schleifme
diums umfaßt, sowie ein Verfahren zur Bearbeitung
einer Oberfläche eines Hohlraums eines Werkstücks
durch Fördern eines Schleifmediums durch den Hohl
raum geschaffen, die eine schnelle, reproduzierbare
und hochgradig flexible Bearbeitung zulassen. So
ist es durch die Vorrichtung beziehungsweise das
Verfahren möglich, die Intensität der Läppbearbei
tung an verschiedenen Teilen der Oberfläche des
Hohlraums unabhängig von deren Querschnitt gezielt
zu steuern. Ferner können große Serien von Werk
stücken mit gleichbleibenden Ergebnissen bearbeitet
werden. Es ist möglich, eine sehr große Vielfalt
von Schleifmedien zu verwenden, Verluste an
Schleifmedium durch Verbleib in den bearbeiteten
Hohlräumen werden weitestgehend vermieden, und es
können flüssige Bestandteile für die Schleifmedien
eingesetzt werden, von denen die Werkstücke nach
der Läppbehandlung wesentlich leichter gereinigt
werden können.
Alle diese Vorteile werden erfindungsgemäß dadurch
erreicht, daß die Vorrichtung einen Antriebskörper
umfaßt, der in den Hohlraum einführbar ist, um das
Schleifmedium in dem Hohlraum in Bewegung zu ver
setzen. Indem auf diese Weise das Schleifmedium di
rekt innerhalb des Hohlraums angetrieben wird und
nicht durch hydrostatischen Druck von außen, wie
bei den herkömmlichen Vorrichtungen mit alternie
renden Druckzylindern der Fall ist, ist es möglich,
Schleifmedien einzusetzen, deren Fließeigenschaften
nicht die der silikonölhaltigen Medien erreichen
müssen.
Um eine gleichmäßige Läppwirkung zu erreichen, sind
vorzugsweise Mittel zum Antreiben des Antriebskör
pers in entgegengesetzte Richtungen vorhanden. Die
se Mittel können eine oszillierende Translation
und/oder, insbesondere in dem bevorzugten Fall, daß
der Antriebskörper eine Förderschnecke ist, auch
eine oszillierende Drehbewegung antreiben.
Die Förderschnecke kann ein in sich starrer Körper
sein, insbesondere, wenn es um das Läppen von gera
den Durchgangsbohrungen geht, es kann aber auch ei
ne Förderschnecke zum Einsatz kommen, die quer zu
ihrer Achse flexibel ist, um beispielsweise Bohrun
gen, die, von zwei verschiedenen Seiten eines Werk
stücks ausgehend sich unter einem Winkel treffen,
auf ihrer gesamten Länge in einem Arbeitsgang zu
läppen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann ferner eine
Vorrichtung zum Zerkleinern von Körnern eines grob
körnigen Schleifmediums umfassen, die ein einge
fülltes Material auf eine geeignete Korngröße zer
kleinert und direkt dem Antriebskörper zuführt
und/oder mit dessen Hilfe in den zu bearbeitenden
Hohlraum einführt. Diese Ausgestaltung erlaubt ins
besondere die Verwertung von gebrauchtem stückigem
Schleifmaterial, wie etwa abgenutzten Schleifschei
ben etc., als Schleifmedium oder zumindest als Be
standteil davon.
Eine einfache Konstruktion ergibt sich, wenn die
Vorrichtung zum Zerkleinern auf einer gemeinsamen
Welle mit der Förderschnecke angetrieben ist.
Des weiteren sind zweckmäßigerweise Mittel zum
Rückfördern von aus dem Hohlraum ausgetretenem
Schleifmedium zu einem Vorratsbehälter der Vorrich
tung vorgesehen. Die Verwendung eines Vorratsbehäl
ters, der Schleifmedium enthält, das nicht wie bei
den herkömmlichen Läppmaschinen ständig durch den
zu läppenden Hohlraum hin- und hergepumpt wird, er
laubt es, Schleifmedium, das den Hohlraum durchlau
fen hat, auskühlen zu lassen, bevor dieses erneut
durch den Hohlraum befördert wird, so daß der Läpp
vorgang unter konstanten Temperaturen und damit
auch bei einer konstanten Viskosität des flüssigen
Bestandteils des Schleifmediums, sofern ein solcher
vorhanden ist, ablaufen kann. Hierdurch wird zuver
lässig vermieden, daß bei Verwendung eines aus in
einer Flüssigkeit suspendierten körnigen Teilchen
gebildeten Schleifmediums die Suspension bricht und
im wesentlichen nur noch die Flüssigkeit durch den
zu läppenden Hohlraum gefördert wird.
Weiterhin kann an einer Austrittsöffnung des zu
läppenden Hohlraums ein Drosselelement angebracht
werden, welches einen Staudruck des Schleifmediums
erzeugt. Dieser Staudruck kann bei entsprechender
Auslegung der Vorrichtung und des Drosselelements
und entsprechender Wandstärke des Werkstücks so
groß gewählt werden, daß durch das Schleifmedium
nicht nur eine oberflächliche Materialabtragung am
Werkstück, sondern gleichzeitig auch eine Kaltver
festigung der Wände des Hohlraums erzielt wird.
Aber auch bei geringeren Drücken ist ein solches
Drosselelement nützlich, insbesondere wenn der
Hohlraum über mehrere Austrittsöffnungen verfügt.
In einem solchen Fall können die Staudrücke jedes
Drosselelements so eingestellt werden, daß die
Läppwirkung an den Wänden aller zu einer solchen
Austrittsöffnung führenden Bohrungen unabhängig von
deren Durchmesser oder ihrer Entfernung von einer
Eintrittsöffnung des Antriebskörpers beziehungswei
se des Schleifmediums in das Werkstück im wesentli
chen gleich ist.
Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Aus
führungsbeispiels.
Fig. 1 zeigt einen schematischen Längsschnitt
durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung
mit einem daran montierten Werkstück.
Fig. 2 zeigt eine Haltevorrichtung mit einem
darin eingespannten Werkstück; und
Fig. 3 zeigt die Vorrichtung aus Fig. 1 mit
in die Haltevorrichtung und das Werk
stück aus Fig. 2 eingeführtem An
triebskörper.
Die in der Fig. 1 gezeigte Vorrichtung umfaßt ein
zylinderförmiges Gehäuse 1 mit einem an der Ober
seite des Zylinders angebrachten Einfülltrichter,
der auch als Vorratsbehälter 2 für Schleifmedium
dient. In diesem Vorratsbehälter eingefülltes
Schleifmedium fällt durch eine Durchgangsöffnung an
dessen Boden in das Innere des zylinderförmigen Ge
häuses, in dem eine erste Schnecke 3 über eine Wel
le 4 drehangetrieben montiert ist. Die erste Schnecke
3 fördert das. Schleifmedium in der Figur nach
links. Vorzugsweise ist die Schnecke 3 als Brecher
zum Zerkleinern von in den Vorratsbehälter einge
fülltem grobstückigem Schleifmaterial wie etwa ab
genutzten Schleifscheiben etc. ausgelegt. An seinem
linken Ende ist das Gehäuse 1 durch einen Flansch 5
verschlossen, der eine Muffe 6 trägt. Der Flansch 5
ist abmontierbar, so daß die Schnecke 3 bei Bedarf
gewechselt werden kann. Durch eine mittige Öffnung
des Flansches 5 erstreckt sich eine zweite Schnecke
7, die einen Antriebskörper zum Einführen in einen
zu bearbeitenden Hohlraum eines Werkstücks bildet,
und die gemeinsam mit der ersten Schnecke 3 über
die Welle 4 drehangetrieben ist. Die zwei Schnecken
3, 7 sind lösbar miteinander verbunden, zum Beispiel
durch ein Schraubgewinde, um einen Austausch der
Schnecke 7 zu ermöglichen. Dieser kann nötig sein,
wenn die Schnecke 7 abgenutzt ist, oder wenn in An
passung an die Abmessungen des Hohlraumes eines zu
bearbeitenden Werkstücks eine Schnecke mit anderen
Abmessungen eingesetzt werden soll.
Fig. 2 zeigt zwei Träger 8, die auf einem (nicht
gezeigten) Verschiebetisch aufeinander zu und von
einander fort verschiebbar angeordnet sind, wie
durch die Pfeile A, B angedeutet. Jeder Träger
trägt ein Rohrstück 9, 10. Zwischen den Rohrstücken
9, 10 ist ein Werkstück 12 eingespannt. Das Werk
stück 12 hat einen Hohlraum 17 in Form einer Durch
gangsbohrung 18, deren Innenwand jeweils mit den
daran anschließenden Rohrstücken 9, 10 bündig ist.
Das Werkstück 12 hat hier beispielhaft die Form ei
nes T-Stücks mit einem in der Figur aufwärtsgerich
teten Stutzen 13. Die Bohrung des Stutzens 13 geht
an einer Kante 14 in die Durchgangsbohrung 18 über.
Die Kante 14 soll entgratet werden. Des weiteren
hat das T-Stück eine zweite, kleinere Bohrung 15,
deren Kante ebenfalls entgratet werden soll.
Um die Entgratung durchzuführen, wird die in Fig.
2 gezeigte Anordnung auf die zweite Schnecke 7 der
Vorrichtung aus Fig. 1 aufgeschoben, wie in Fig.
3 dargestellt. Dabei greift das Rohrstück 10 mit
einem Ende in die Muffe 6 ein. Außendurchmesser des
Rohrstücks 10 und Innendurchmesser der Muffe 6 sind
so gewählt, daß beide gegeneinander im wesentlichen
dicht für Schleifmittel gegeneinander abschließen.
Während die zweite Schnecke 7 in die Rohrstücke be
ziehungsweise die durchgehende Bohrung des Werk
stücks 12 eingeführt wird, rotiert sie, so daß das
Schneidwerkzeug 11, dessen Außendurchmesser dem In
nendurchmesser der Durchgangsbohrung und der Rohr
stücke entspricht, bereits einen Teil der von der
Kante 14 beziehungsweise dem Rand der Bohrung 14
vorstehenden Grate abschneidet und mitnimmt. Nach
dem das Schneidwerkzeug 11 die Durchgangsbohrung 18
durchlaufen hat und das Rohrstück 9 erreicht hat,
bildet es einen für Schneidmedium dichten Abschluß.
In der Austrittsöffnung des Stutzens 13 wird ein
Drosselelement 16 angebracht, zum Beispiel in Form
einer federbelasteten Kugel oder einer auf dem
Stutzen befestigten Kappe mit einer kleinen Aus
trittsöffnung, an dem sich ein Staudruck des
Schleifmediums aufbauen kann. Aufgabe dieses Dros
selelements 16 ist es, sicherzustellen, daß bei der
sich anschließenden Läppbearbeitung ein ausreichen
der Anteil des Schleifmediums durch die Bohrung 15
fließt, so daß diese Bohrung und die des Stutzens
13 in gleicher Qualität bearbeitet werden.
Der Außendurchmesser der Schnecke 7 ist geringfügig
kleiner als der Innendurchmesser der Durchgangsboh
rung des Werkstücks 12. Es liegt deshalb zwischen
den Rändern der Flügel der Schnecke und der Wand
des Werkstücks nur eine dünne Schicht Schleifmedi
um, dessen Strömungsgeschwindigkeit durch die Dreh
geschwindigkeit der Schnecke bestimmt ist und we
sentlich größer ist, als dies bei einem Hindurch
pumpen des Schleifmediums ohne in die Bohrung ein
geführten Antriebskörper möglich wäre. Dadurch wird
bei geringerem Aufwand an Antriebsenergie und in
folgedessen bei geringerer Erwärmung des Schleifme
diums eine schnellere und intensivere Läppbearbei
tung erreicht als nach den bisherigen Verfahren.
Um eine möglichst gleichmäßige Oberflächenbearbei
tung im Innern des Werkstücks 12 zu erreichen, wird
während des Läppvorgangs die Bewegungsrichtung der
Schnecke 7 im Werkstück von Zeit zu Zeit geändert.
Dies kann zum Beispiel durch eine Umkehr der Dreh
richtung der Schnecke beziehungsweise Schnecken 7, 3
erfolgen. Bei der in Fig. 1 beziehungsweise Fig.
3 gezeigten Vorrichtung ist es überdies möglich,
die Schnecken 3, 7 und die Welle 4 in Richtung ihrer
Achse hin und her zu verschieben. Eine entsprechen
de Wirkung ließe sich auch erzielen, wenn die An
ordnung aus Trägern 9, Rohrstücken 9, 10 und Werk
stück 12 aus Fig. 2 einerseits und die Vorrichtung
aus Fig. 1 andererseits gegeneinander verschoben
würden, zum Beispiel durch Längsverschiebung des
Rohrstücks 10 in der Muffe 6. Die meiste Zeit wird
während der Bearbeitung aber die Schnecke 7 so an
getrieben, daß Schleifmittel vom Gehäuse 1 durch
das Werkstück und den Stutzen 13 beziehungsweise
die in Fig. 3 nicht mehr sichtbare Bohrung 15
fließt.
Schleifmedium, das dabei aus dem Drosselelement 16
austritt, wird aufgefangen und durch nicht gezeigte
Fördermittel, bei denen es sich ebenfalls um eine
Schnecke handeln kann, in den Vorratsbehälter 2 zu
rückgefördert. Dort kann das Schleifmedium ausküh
len, bis es erneut in das Gehäuse 1 eintritt und
von den Schnecken ein weiteres Mal durch das Werk
stück gepumpt wird.
Bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel ist
der Durchmesser der Bohrung des Werkstücks, durch
das die zweite Schnecke 7 geführt wird, auf der
ganzen Länge konstant. Dementsprechend ist auch der
Außendurchmesser der Schnecke 7 konstant. Zur Bear
beitung eines Werkstücks mit gestuftem Innendurch
messer kann eine entsprechend gestufte Schnecke
eingesetzt werden.
Wenn, wie im Fall der Fig. 3, der Außendurchmesser
der Flügel der Schnecke sowie der Durchmesser ihres
Kerns konstant sind, ergibt sich ein gleichmäßiger
Druckgradient über die Länge der Bohrung hinweg, in
der das Schleifmedium von der Schnecke 7 angetrie
ben strömt. Dementsprechend ist auch die Läppwir
kung gleichmäßig über die durchströmte Bohrungslän
ge verteilt. Es lassen sich mit der erfindungsgemä
ßen Vorrichtung jedoch auch gezielt ungleichmäßige
Druckgradienten erzeugen, um lokal eine verstärkte
Läppwirkung zu erzielen. Hierfür genügt es, lokal
die Steigung der Schnecke zu verringern oder den
Durchmesser ihres Kerns zu vergrößern.
Da bei der vorliegenden Erfindung mit Hilfe der
Schnecke über die ganze Länge eines Hohlraums eines
Werkstücks verteilt Druck aufgebaut werden kann,
eignet sich die Erfindung besonders gut zur Bear
beitung von langen Bohrungen, von der eine Vielzahl
von Verzweigungen abgehen, so zum Beispiel für Ver
teiler-Rails von Dieselmotoren. Sie ist aber ohne
weiteres auch zur Bearbeitung einfacher, unver
zweigter Hohlräume brauchbar. Hierfür genügt es, am
distalen Ende der Schnecke 7 das abdichtende
Schneidwerkzeug 11 fortzulassen, so daß Schleifme
dium den Hohlraum auf seiner gesamten Länge durch
strömen und am distalen Ende der Schnecke 7 aus ihr
heraustreten kann.
Nach Abschluß der Läppbehandlung wird die Schnecke
7 aus dem Werkstück wieder herausgezogen. Dabei
nehmen die Schnecke 7 und, sofern vorhanden, das
Schneidwerkzeug 11 den größten Teil des im Hohlraum
enthaltenen Schleifmediums mit. Der Hohlraum wird
auf diese Weise mechanisch vorgereinigt, und das
mitgenommene Schleifmedium kann bei der Bearbeitung
des darauffolgenden Werkstücks unmittelbar weiter
verwendet werden.
Als Schleifmedien kommen alle gebräuchlichen festen
Schleifmaterialien wie Aluminiumoxyd, Korund, etc.
in fein zerkleinerter Form in Frage, in trockener
oder in einer Flüssigkeit aufgeschlämmter Form.
Dabei ist es nicht erforderlich, daß die Aufschläm
mung eine stabile Dispersion bildet, da durch die
Drehung der Schnecke ein Absetzen der festen
Schleifpartikel während des Betriebs verhindert
wird. Da ein gegebenes Volumen an Schleifmedium
nicht während der gesamten zur Bearbeitung eines
Werkstücks erforderlichen Zeit im Einsatz bleiben
muß, sondern ein kontinuierlicher Austausch des
Schleifmediums möglich ist, kommen als flüssige Be
standteile des Schleifmediums auch Flüssigkeiten in
Frage, die bei einem Einsatz in herkömmlichen
Fließläppgeräten ihre Viskosität stark ändern oder
gar sieden würden.
Bei den obigen Beispielen ist als Antriebskörper
zum Antreiben des Schleifmediums innerhalb des
Werkstücks nur eine Schnecke beschrieben worden.
Ein weiteres Beispiel für einen Antriebskörper, mit
dem sich eine Bewegung eines Schleifmediums inner
halb eines Hohlraums eines Werkstücks antreiben und
eine schnelle Bewegung des Schleifmediums an derzu
läppenden Oberfläche erzielen läßt, ist zum Bei
spiel ein in dem Hohlraum hin- und herbeweglicher
Kolben.
Claims (13)
1. Vorrichtung zur Bearbeitung einer Oberfläche ei
nes Hohlraums (17) eines Werkstücks (12) mit einer
Quelle (2) für ein Schleifmedium und Mitteln zum
Fördern des Schleifmediums durch den Hohlraum, da
durch gekennzeichnet, daß die Mittel einen An
triebskörper (7) umfassen, der in den Hohlraum (17)
einführbar ist, um das Schleifmedium in dem Hohl
raum (17) in Bewegung zu versetzen.
2. Vorrichtung nach Anspruch, gekennzeichnet durch
Mittel zum Antreiben des Antriebskörpers (7) in
entgegengesetzte Richtungen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Antriebskörper eine Förder
schnecke (7) ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Förderschnecke (7) quer zu ihrer
Achse flexibel ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Vor
richtung (3) zum Zerkleinern von Körnern eines kör
nigen Schleifmediums umfaßt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 und 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Vorrichtung zum Zerkleinern
(3) auf einer gemeinsamen Welle (4) mit der Förder
schnecke (7) angetrieben ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Vor
ratsbehälter (2) und Mittel zum Rückfördern von aus
dem Hohlraum ausgetretenem Schleifmedium zum Vor
ratsbehälter (2) umfaßt.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, gekennzeichnet durch ein Drosselelement
(16) zum Erzeugen eines Staudrucks des Schleifmedi
ums an einer Austrittsöffnung des Hohlraums (17).
9. Verfahren zur Bearbeitung einer Oberfläche eines
Hohlraums (17) eines Werkstücks (12) durch Fördern
eines Schleifmediums durch den Hohlraum (17), da
durch gekennzeichnet, daß das Schleifmedium durch
einen in den Hohlraum (17) eingeführten Antriebs
körper (7) gefördert wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich
net, daß der Antriebskörper (7) so gewählt ist, daß
er sich von einem mittigen Bereich des Querschnitts
des Hohlraums (17) bis in die Nähe der Oberfläche
erstreckt.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Schleifmedium durch Drehen
eines schneckenförmigen Antriebskörpers (7) geför
dert wird.
12. Verfahren nach Anspruch 9, 10 oder 11, dadurch
gekennzeichnet, daß Körner des Schleifmediums vor
zerkleinert werden, bevor das Schleifmedium durch
den Hohlraum gefördert wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12,
dadurch gekennzeichet, daß an einer Austrittsöff
nung des Hohlraums (17) ein Staudruck des Schleif
mediums erzeugt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999102423 DE19902423A1 (de) | 1999-01-22 | 1999-01-22 | Vorrichtung und Verfahren zur Bearbeitung einer Innenoberfläche |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1999102423 DE19902423A1 (de) | 1999-01-22 | 1999-01-22 | Vorrichtung und Verfahren zur Bearbeitung einer Innenoberfläche |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19902423A1 true DE19902423A1 (de) | 2000-08-03 |
Family
ID=7895037
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999102423 Ceased DE19902423A1 (de) | 1999-01-22 | 1999-01-22 | Vorrichtung und Verfahren zur Bearbeitung einer Innenoberfläche |
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