DE19861213B4 - Verbrennungsmotor mit einer auswechselbaren Zylinderlaufbuchse - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine auswechselbare Zylinderlaufbuchse (20) für einen Verbrennungsmotor mit einem Motorblock (22). Die Position der Laufbuchse (20) in dem Motorblock (22) wird von einem Mittenanschlag (36) festgelegt. Eine Preßpassung unterhalb des Mittenanschlags (36) dichtet das untere Ende eines Kühlmittelkanals (44) ab, der sich um die Laufbuchse (20) herum erstreckt. Das obere Ende des Kühlmittelkanals (44) ist von einem O-Ring (70) abgedichtet und - bei warmem Motor - auch durch eine Preßpassung. Die Oberseite des Kühlmittelkanals (44) befindet sich nahe der oberen Totpunktstellung des oberen Kolbenrings (28) und verringert somit die Temperatur dieses oberen Kolbenrings (28).
Description
- Die Erfindung betrifft einen Verbrennungsmotor mit einer auswechselbaren Zylinderlaufbuchse, insbesondere einen sehr effizienten Dieselmotor mit hohen mittleren induzierten Drücken. Jedoch kann die vorliegende Erfindung auch außerhalb dieses Gebiets eingesetzt werden.
- Auswechselbare Zylinderlaufbuchsen führen bei Verbrennungsmotoren zu erheblichen Vorteilen, insbesondere bei solchen Motoren, die zwischen Überholungen extrem lange Laufzeiten aufweisen sollen. Solche Motoren, wie beispielsweise Dieselmoten für Lastwagen, können für 2 Millionen Betriebsstunden zwischen Überholungen ausgelegt sein. Bei der Überholung können die Zylinderlaufbuchsen solcher Motoren herausgenommen und ersetzt werden, so daß der Motorblock mit einem anderen Satz Laufbuchsen weiterverwendet wird. Des weiteren erübrigen auswechselbare Laufbuchsen bei der Herstellung die Notwendigkeit einer Präzisionsbearbeitung langer Bohrungen in einem Block und verlegen diesen Vorgang auf eine kleinere, kostengünstiger zu bearbeitende separate Laufbuchse.
- Der andauernde Bedarf an thermisch effizienteren Motoren hat zu zusätzlichen Anforderungen an die Zylinderlaufbuchsen geführt. Eine erhöhte thermische Effizienz kann durch Steigern des mittleren induzierten Drucks (brake mean effective pressure) des Motors erreicht werden. Moderne Dieselmotoren können mittlere induzierte Drücke von über 2 MPa (300 psi) erreichen. Diese sehr effizienten Motoren haben sehr hohe Verbrennungstemperaturen. Ein Teil der Verbrennungsenergie, der nicht in Arbeit umgewandelt oder als Abgas ausgestoßen wird, muß dissipiert werden und wird als Wärme durch die Wände der Zylinderlaufbuchse in das Kühlsystem des Motors abgegeben. Wird diese Wärme nicht richtig von der Zylinderlaufbuchse abgeführt, kann es zu zahlreichen Problemen kommen. Ein solches Problem stellt das Überhitzen des obersten Kolbenrings dar.
- Anders als der untere Kolbenring und der Kolben selbst wird der obere Kolbenring nur begrenzt durch das Motoröl gekühlt. Im Gegensatz zu dem unteren Kolbenring ist der obere Kolbenring direkt den Verbrennungsgasen ausgesetzt. Wenn der obere Kolbenring überhitzt, verkokt das an der inneren Zylinderwandung mit dem oberen Kolbenring. in Berührung stehende Öl, was mit einer verminderten Schmierung einhergeht. Als Folge davon nimmt der Verschleiß des Kolbenrings und der Zylinderlaufbuchse zu und ein Versagen des Kolbenrings wird wahrscheinlicher.
- Eine Lösung zum Abführen der Wärme von dem oberen Kolbenring besteht in einer verbesserten Kühlung der Zylinderlaufbuchse, denn eine kühlere Zylinderlaufbuchse leitet mehr Wärme von dem oberen Kolbenring ab. Zur verbesserten Kühlung auswechselbarer Zylinderlaufbuchsen sind unterschiedliche Vorschläge gemacht worden. Diese Vorschläge und Ideen, die Zylinderlaufbuchsen im allgemeinen betreffen, sind in den folgenden US-Patenten beschrieben:
- Dennoch besteht Bedarf an einer verbesserten Kühlung von Zylinderlaufbuchsen.
- Aus der
DE 43 43 238 A1 ist eine Zylinderlaufbuchse bekannt, die auswechselbar in einen Hohlraum in einem Zylinderblock eines Verbrennungsmotors eingesetzt ist. Die Zylinderlaufbuchse weist benachbart zu einem Zylinderkopf einen Randabschnitt auf, in dem eine Umfangsdichtungsnut ausgebildet ist. Ein Mittenanschlag der Zylinderlaufbuchse befindet sich unterhalb der Umfangsdichtungsnut. - Die
DE 32 49 721 C2 beschreibt eine Mehrzylinderbrennkraftmaschine mit auswechselbaren Zylinderlaufbuchsen, die einen benachbart zu einem Zylinderkopf angeordneten Randabschnitt mit einer darin ausgebildeten Umfangsdichtungsnut umfassen. Ein Mittenanschlag der Zylinderlaufbuchsen ist unterhalb der Umfangsdichtungsnut angeordnet, wobei die Zylinderbuchsen im Bereich des Randabschnitts einen geringen Überstand über an einem Kurbelgehäuse ausgebildete Zylinderkopfauflageflächen aufweisen und dadurch in dem Kurbelgehäuse fixiert werden. - Die
US 4,413,597 offenbart eine Zylinderlaufbuchse, die im Bereich eines Mittenanschlags mittels einer Presspassung in einer Zylinderbohrung fixiert ist. - Aus der
EP 0 768 459 A1 ist eine Zylinderlaufbuchse mit einem benachbart zu einem Zylinderkopf angeordneten Randabschnitt bekannt, in dem eine Umfangsdichtungsnut ausgebildet ist. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten Verbrennungsmotor anzugeben, bei dem sicher verhindert wird, daß Teile der Zylinderlaufbuchse, z.B. bei der Montage, in ein Kurbelgehäuse hineinfallen.
- Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch einen Verbrennungsmotor gelöst, der die im Patentanspruch 1 genannten Merkmale aufweist.
- Die Zylinderlaufbuchse umfaßt dabei einen mittig angeordneten Anschlag der Zylinderlaufbuchse unterhalb der Nut, der im folgenden als Mittenanschlag bezeichnet wird. Der Verbrennungsmotor weist ein Kurbelgehäuse auf und die Zylinderlaufbuchse hat an einer einem Randabschnitt entgegengesetzten Seite ein unteres Ende, das einen Außendurchmesser aufweist. Der Motorblock weist einen Sockel auf, der mit Abstand zu und unterhalb des unteren Endes der Zylinderlaufbuchse angeordnet ist und einen Innendurchmesser aufweist, der kleiner als der Außendurchmesser des unteren Endes ist.
- Weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung sind aus der folgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispieles ersichtlich, die Bezug nimmt auf die beigefügten, schematischen Zeichnungen. Es zeigt:
-
1 einen Längsschnitt durch ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung, das eine auswechselbare Zylinderlaufbuchse angeordnet in einem Motorblock wiedergibt, -
2 einen Ausschnitt aus1 in vergrößerter Darstellung, wobei zusätzlich eine Zylinderkopfdichtung, ein Flammring und ein Zylinderkopf dargestellt sind, der Kolben jedoch weggelassen ist, und -
3 einen Teil der Zylinderlaufbuchse aus1 um einen Randabschnitt herum in vergrößerter Darstellung. - Die vorliegende Erfindung eignet sich besonders für einen Einsatz in Dieselmotoren mit sehr hohen Verbrennungstemperaturen und mit mittleren induzierten Drücken oberhalb von 2 MPa. Die vorliegende Erfindung ist darüber hinaus in jedem Verbrennungsmotor mit auswechselbaren Zylinderlaufbuchsen mit Vorteil einsetzbar.
- Die
1 bis3 zeigen ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. In1 ist eine gegossene, auswechselbare Zylinderlaufbuchse20 aufgenommen in einem Motorblock22 im Schnitt wiedergegeben. - Die Zylinderlaufbuchse
20 ist typischerweise gegossen und anschließend an bestimmten Gleit-, Kontakt- und Dichtflächen spanend bearbeitet, obwohl erfindungsgemäß auch andere Bearbeitungsmethoden verwendet werden können. In der Zylinderlaufbuchse20 mit ihrem Gleitdurchmesser26 ist ein Kolben24 gleitend aufgenommen. Ein oberer Kolbenring28 , der in einer oberen Ringnut30 des Kolbens24 angeordnet ist, berührt den Gleitdurchmesser26 und schafft eine untere Abdichtung für eine oberhalb des Kolbens24 angeordnete Brennkammer31 . Ein Schwenkzapfen32 verbindet den Kolben24 drehbar mit einem Pleuel34 . Das Pleuel34 ist auf herkömmliche Weise mit einer hier nicht gezeigten Kurbelwelle verbunden. - Die Zylinderlaufbuchse
20 ist von einer oberen Fläche35 des Motorblocks22 aus in letzteren gleitend eingesetzt, wobei die obere Fläche35 auch als die "Feuerfläche" (fire deck) des Motorblocks20 bezeichnet wird. Die Zylinderlaufbuchse20 wird eingeführt, bis ein an ihr vorhandener Mittenanschlag36 einen Vorsprung38 des Motorblocks berührt. Der Mittenanschlag36 befindet sich in der Mitte zwischen der oberen und der unteren Fläche der Zylinderlaufbuchse20 bezogen auf die Mittellängsachse X und legt die axiale Position der Zylinderlaufbuchse20 in dem Motorblock22 fest. - Nahe dem Mittenanschlag
36 befindet sich ein Innendurchmesser42 des Motorblocks22 und ein Außendurchmesser40 der Zylinderlaufbuchse20 . Der Innendurchmesser42 ist ungefähr 0,15 bis 0,25 mm (0,006 bis 0,01 Inch) kleiner als der Außendurchmesser40 , so dass beim Einsetzen der Zylinderlaufbuchse20 in den Motorblock22 auf erstere eine Kraft ausgeübt werden muss, um den zwischen dem Innendurchmesser42 und dem Außendurchmesser40 vorgesehenen Presssitz zu erreichen. Da die Kraft im wesentlichen längs der Mittelachse X der Zylinderlaufbuchse20 aufgebracht wird, gleitet die Zylinderlaufbuchse20 in den Motorblock22 hinein, bis der Mittenanschlag36 den Vorsprung38 berührt. Der Presssitz des Außendurchmessers40 in dem Innendurchmesser42 dichtet den unteren Abschnitt eines sich zwischen der Zylinderlaufbuchse20 und dem Motorblock22 um die Zylinderlaufbuchse20 herum erstre ckenden Kühlmittelkanals44 ab. Der Presssitz führt zu einer leckfreien Abdichtung. Es ist nicht erforderlich, ein aushärtbares Kunststoffmaterial an oder nahe den Außendurchmesser40 und Innendurchmesser42 zu verwenden, um eine Abdichtung zu erreichen. - Aus Redundanzgründen ist genau unterhalb des Presssitzes ein O-Ring
46 in eine Nut47 eingesetzt, wobei "unterhalb" als in Richtung der Kurbelwelle zu verstehen ist. Unterhalb des O-Rings46 erstreckt sich ein ringförmiger Spalt48 zwischen dem unteren Teil der Zylinderlaufbuchse20 und dem unteren Teil des Motorblocks22 . Dieser Ringspalt48 erstreckt sich längs des unteren Teils der Zylinderlaufbuchse20 bis zum Boden der Zylinderlaufbuchse20 nahe einem Sockel50 des Motorblocks22 . Der Sockel50 verhindert das Herunterfallen abgebrochener Teile der Zylinderlaufbuchse20 in das Kurbelgehäuse des Motors. Der Ringspalt48 kann Öl oder Ölnebel enthalten, um den unteren Teil der Zylinderlaufbuchse20 kühlen zu helfen. - Axial nahe der Oberseite der Zylinderlaufbuchse
20 befindet sich ein Randabschnitt54 . Der Randabschnitt54 ist ein dickwandiger Abschnitt, der dem oberen Bereich der Zylinderlaufbuchse20 Festigkeit und Stabilität verleiht. Wenn die Zylinderlaufbuchse20 in den Motorblock22 eingebaut wird und der Mittenanschlag36 den Vorsprung38 berührt, schließt die Oberfläche56 (siehe2 ) des Randabschnitts54 ungefähr bündig mit der Feuerfläche35 des Motorblocks22 ab. Die Feuerfläche35 und die Oberfläche56 werden als Feuerdeck (fire deck) bezeichnet und sind einem Zylinderkopf60 benachbart. Der Zylinderkopf60 ist mittels nicht dargestellter Schrauben am Motorblock22 befestigt und drückt an einer Kontaktfläche62 gegen die Zylinderlaufbuchse20 , wodurch letztere axial zwischen der Kontaktfläche62 und dem Mittenanschlag36 eingeklemmt ist. Die Oberfläche56 und die Feuerfläche35 sind in Berührung mit einer Kopfdichtung58 , die zwischen der Oberfläche56 und der Feuerfläche35 und dem Zylinderkopf60 in Position gehalten ist. Ein Feuerebenen-Dichtungsring59 , der zwischen dem Zylinderkopf60 und der Oberfläche56 angeordnet ist, stellt eine Hochtemperaturdichtung um die Zylinderlaufbuchse20 herum dar. - Der dickwandige Randabschnitt
54 umfasst einen Außendurchmesser64 , der in einem Innendurchmesser66 des Motorblocks22 aufgenommen ist, wenn die Zylinderlaufbuchse20 in den Motorblock22 eingebaut ist. Zwischen dem Außendurchmesser64 und dem Innendurchmesser66 kann eine Spielpassung von ungefähr 0,0025 mm (0,001 Inch) Durchmesserspiel bestehen. Unter manchen Bedingungen ist es auch akzeptabel, jedoch nicht erforderlich, wenn zwischen den Durchmessern64 und66 eine leichte Presspassung von 0,025 bis 0,05 mm (0,001 bis 0,002 Inch) besteht. Die Herstellungstoleranzen können beispielsweise derart sein, dass einige Passungen der Durchmesser64 und66 Spielpassungen und andere Passungen Presspassungen sind. - Wegen der Möglichkeit einer Spielpassung zwischen dem Innendurchmesser
66 und dem Außendurchmesser64 ist eine Umfangsdichtungsnut68 in dem dickwandigen Abschnitt54 angeordnet. In der Umfangsdichtungsnut68 befinde ich ein Dichtungsring70 aus Elastomermaterial, der eine Abdichtung zwischen der Feuer- oder Flammebene an der Feuerfläche35 und der Oberfläche56 und dem Kühlmittelkanal44 herstellt. Der in Form eines O-Rings ausgebildete Dichtungsring70 funktioniert als Primärdichtung, solange der Motor kalt ist. Wenn der Motor läuft und die Zylinderlaufbuchse20 und der Motorblock22 heißer werden, verliert sich das Spiel zwischen dem Außendurchmesser64 und dem Innendurchmesser66 und es entsteht eine Presspassung zwischen diesen beiden Durchmessern, wodurch eine Abdichtung zwischen dem Kühlmittelkanal44 und der Kopfdichtung58 gebildet wird. Der Dichtungsring70 funktioniert also als eine redundante Dichtung während der Aufwärmphase des Motors. Obwohl der Dichtungsring70 gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel aus Elastomermaterial besteht, können andere aus dem Stand der Technik bekannte Materialien ebenfalls verwendet werden. - Die Dicke des Randabschnitts
54 verringert sich von dem Außendurchmesser64 längs eines Übergangsabschnitts72 auf eine dünnere, konstante Wanddicke eines Abschnitts73 der Zylinderlaufbuchse20 . Der Übergangsabschnitt72 umfasst eine Begrenzung des Kühlmittelkanals44 , wobei Kühlmittel zwischen dem Übergangsabschnitt72 und dem Motorblock22 fließt. Vorzugsweise findet der Übergang zwischen dem Abschnitt73 und dem Motorblock22 im Übergangsabschnitt72 allmählich statt, da abrupte Änderungen der Geometrie des Übergangsabschnitts72 dazu führen können, dass ein Teil des Kühlmittelkanals44 nahe dem Übergangsabschnitt72 mit Dampf gefüllt ist, was eine damit einhergehende Verminderung der Kühlung bedeutet, oder dass es in dem Kühlmittelkanal44 nahe dem Übergangsabschnitt72 zur Kavitation kommt, was eine Grübchenbildung an der Zylinderlaufbuchse20 oder dem Motorblock22 hervorruft. - Aufgrund der Geometrie des Kühlmittelkanals
44 und dem Eintritt des Kühlmittelstroms kann der Abschnitt des Kühlmittelkanals44 nahe dem Übergangsabschnitt72 zirkulierende Taschen aus Kühlmitteldampf statt flüssigen Kühlmittels enthalten. Das Kühlmittel strömt durch den Kühlmittelkanal44 und hält akzeptable Temperaturen der Zylinderlaufbuchse20 , des Motorblocks22 , des oberen Kolbenrings28 , des Dichtungsrings70 , der Kopfdichtung58 , des Feuerebenen-Dichtungsrings59 , des Zylinderkop fes60 und anderer Bauteile aufrecht. Das Kühlmittel in dem Kühlmittelkanal44 strömt in einer im wesentlichen zur Mittelachse X der Zylinderlaufbuchse20 rechtwinkligen Richtung. - Ungefähre Abmessungen für die in
3 wiedergegebenen Maße A bis G sind in der Tabelle 1 angegeben. - Die vorliegende Erfindung umfasst das Erkennen einer Beziehung zwischen den Maßen des Randabschnitts
54 der Zylinderlaufbuchse20 und der Temperatur des oberen Kolbenrings28 . Es hat sich herausgestellt, dass eine Verringerung des Maßes A um 5 mm zu einer Reduzierung der Temperatur der Zylinderlaufbuchse20 nahe der oberen Totpunktstellung des oberen Kolbenrings28 von ungefähr 27,8°C (50°F) führt. Mit Verringern des Maßes A wandert die Oberseite des Kühlmittelkanals44 , die durch den Übergangsabschnitt72 definiert ist, näher an das durch die Feuerfläche35 und die Oberfläche56 gebildete Feuerdeck und auch an die obere Totpunktstellung des oberen Kolbenrings28 heran. Damit wird der Kühlmittelkanal44 wirksamer im Abführen von Wärme vom Feuerdeck und von dem oberen Kolbenring28 . - Die Verringerung der Temperatur um 27,8°C (50°F) ist wichtig zum Aufrechterhalten einer akzeptablen Kolbenringtemperatur am Kolbenumkehrpunkt bzw. oberen Totpunkt, dem Punkt, an dem der Kolben
24 seine Aufwärtsbewegung beendet und beginnt, sich nach unten zu bewegen. Mit der Auslegung von Dieselmotoren in Richtung größerer thermischer Effizienz und in Richtung höherer induzierter Drücke steigt die Kolbenringtemperatur an dieser Stelle. Vorzugsweise wird die Temperatur des oberen Kolbenrings28 unterhalb einer Temperatur von ungefähr 180°C (350°F) gehalten. - Bei ungefähr dieser Temperatur beginnt Öl am oberen Kolbenring
28 zu verkoken, was zu einer verminderten Schmierung des Gleitdurchmessers26 und einer erhöhten Abnutzung sowohl des Gleitdurchmessers26 als auch des oberen Kolbenrings28 führt. Die vorliegende Erfindung ist besonders nützlich bei Dieselmotoren mit induzierten mittleren Drücken oberhalb von 2 MPa (300 psi). - Ein Verringern des Maßes A und Anheben des Übergangsabschnitts
72 in Richtung des oberen Kolbenrings28 und des Feuerdecks hat den zusätzlichen Vorteil geringerer Temperaturen des Dichtungsrings70 und der Kopfdichtung58 . Eine Verminderung der Höhe des dickwandigen Randabschnitts54 um 5 mm reduziert die Temperatur der Kopfdichtung58 in der Nachbarschaft der Zylinderlaufbuchse20 um ungefähr 17°C (30°F) und die Temperatur des Dichtungsringes70 um ungefähr 10,5°C (19°F). Aufgrund dieser niedrigeren Temperaturen ist es möglich, die Kopfdichtung58 und den Dichtungsring70 unter entsprechendem Kostenvorteil aus herkömmlichen Materialien herzustellen. Bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der Dichtungsring70 aus einem Ethylencopolymer-Elastomer hergestellt und hat einen Durchmesser von ungefähr 2,6 mm. - Die vorliegende Erfindung bietet eine erhöhte Kühlung verschiedener Bauteile des Motors ohne das Erfordernis zusätzlicher Kühlmittelzwischenräume oder Distanzplatten zwischen dem Zylinderkopf
60 und dem Motorblock22 . Darüber hinaus sind keine zusätzlichen Kühlmäntel zwischen der Zylinderlaufbuchse20 und dem Motorblock22 erforderlich. Solche Kühlmäntel können kleine Kanäle ergeben, die sich leicht mit Schmutz verstopfen. Kühlmäntel oder -buchsen und Kühlmittelzwischendecks oder Distanzplatten können darüber hinaus zusätzliche Abdichtungen erfordern, beispielsweise O-Ringe und Dichtungen, um die zusätzlichen Kontaktflächen zwischen Zylinderlaufbuchse und Motorblock abzudichten. - Ein noch weiterer Vorteil des Anhebens des Übergangsabschnitts
72 in Richtung auf den oberen Kolbenring28 und die Feuerfläche35 besteht darin, dass die axiale Erstreckung des Kühlmittelkanals44 , d.h. vom Übergangsabschnitt72 zum Mittenanschlag36 , verringert werden kann. Eine verringerte axiale Länge des Kühlmittelkanals44 führt zu einem insgesamt leichteren und kompakteren Kühlsystem, einem einfacheren Aufbau des Motorblocks22 und einer leichteren Zylinderlaufbuchse20 . - Bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist das Maß A vorzugsweise größer als ungefähr 10 mm und das Maß B ist vorzugsweise größer als ungefähr 1,6 mm. Der Gleitdurchmesser
26 der Zylinderlaufbuchse20 beträgt ungefähr 137 mm und der Außendurchmesser64 der Zylinderlaufbuchse20 ungefähr 161 mm. Das Maß E ist vorzugsweise größer als ungefähr 23 mm. Das Verhältnis des Maßes A geteilt durch das Maß E reicht von ungefähr 0,4 bis 0,61. Das Maß G ist die Entfernung von der Oberseite des Kühlmittelkanals44 bis zur Mitte der Ringnut30 , wenn sich der Kolben24 in der oberen Totpunktstellung befindet, und diese Entfernung beträgt vorzugsweise ungefähr 8 bis 9 mm. - Die in der Tabelle 1 angegebenen Abmessungen sind für einen Bereich von Gleitdurchmessern
26 von ungefähr 125 mm bis ungefähr 150 mm verwendbar. Außerhalb dieses Bereichs müssen die Abmessungen der Tabelle 1 entsprechend dem Gleitdurchmesser26 auf eine dem Fachmann bekannte Art und Weise skaliert werden. Die aufgezeigten Maßnahmen sorgen für eine gute Festigkeit gegenüber Kräften, die durch den Verbrennungsdruck entstehen, sie bieten einen guten Widerstand gegen Welligkeiten, die durch Klemmkräfte entstehen können, und sie ergeben eine Langzeitstabilität des Randabschnitts54 , insbesondere im Zusammenhang mit hochentwickelten, hocheffizienten und leistungsstarken Dieselmotoren, die eine Zylinderlaufbuchse für ungefähr 1,6 Millionen km verwenden.
Claims (12)
- Verbrennungsmotor mit – einem Zylinderkopf (
60 ) und einem Motorblock (22 ), – einer im Motorblock (22 ) enthaltenen auswechselbaren Zylinderlaufbuchse (20 ), – einem Randabschnitt (54 ) der Zylinderlaufbuchse (20 ), der nahe dem Zylinderkopf (60 ) vorhanden ist, – einer Umfangsdichtungsnut (68 ), die in dem Randabschnitt (54 ) ausgebildet ist, – einem Dichtungsring (70 ), der in der Umfangsdichtungsnut (68 ) angeordnet ist, und – einem Mittenanschlag (36 ) der Zylinderlaufbuchse (20 ), der sich unterhalb der Umfangsdichtungsnut (68 ) befindet, dadurch gekennzeichnet, daß die Zylinderlaufbuchse (20 ) in dem Motorblock (22 ) nahe dem Mittenanschlag (36 ) eine Durchmesserpreßpassung aufweist, und der Verbrennungsmotor ein Kurbelgehäuse aufweist und die Zylinderlaufbuchse (20 ) an einer dem Randabschnitt (54 ) entgegengesetzten Seite ein unteres Ende hat, das einen Außendurchmesser aufweist, und daß der Motorblock (22 ) einen Sockel (50 ) aufweist, der mit Abstand zu und unterhalb des unteren Endes der Zylinderlaufbuchse (20 ) angeordnet ist und einen Innendurchmesser aufweist, der kleiner als der Außendurchmesser des unteren Endes ist. - Verbrennungsmotor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtungsring (
70 ) aus einem Elastomermaterial besteht. - Verbrennungsmotor nach Anspruch 1 mit einer Oberfläche (
56 ) auf der Zylinderlaufbuchse (20 ) und einer Mittelachse (X) der Zylinderlaufbuchse (20 ), dadurch gekennzeichnet, daß der Randabschnitt (54 ) sich von der Oberfläche (56 ) aus in axialer Richtung weniger als 14 mm erstreckt. - Verbrennungsmotor nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Axialerstreckung weniger als 12 mm beträgt.
- Verbrennungsmotor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zylinderlaufbuchse (
20 ) und der Motorblock (22 ) einen Kühlmittelkanal (44 ) festlegen, und die Durchmesserpresspassung einen Boden des Kühlmittelkanals (44 ) abdichtet. - Verbrennungsmotor nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Kühlmittelkanal (
44 ) einen Teil der Zylinderlaufbuchse (20 ) umgibt. - Verbrennungsmotor nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine einzige Umfangsdichtungsnut (
68 ) zwischen einer Oberfläche (56 ) und dem Kühlmittelkanal (44 ) angeordnet ist. - Verbrennungsmotor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er ein Dieselmotor mit einem mittleren induzierten Druck von mehr als 2 MPa (300 psi) ist.
- Verbrennungsmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Randabschnitt (
54 ) einen Außendurchmesser (64 ) und der Motorblock (22 ) einen Innendurchmesser (66 ) aufweisen, wobei der Außendurchmesser (64 ) derart gestaltet ist, daß er in dem Innendurchmesser (66 ) eine Spielpassung bildet, bevor der Verbrennungsmotor betrieben wird und solange er kalt ist, und in dem Innendurchmesser (66 ) eine Preßpassung bildet, wenn der Verbrennungsmotor betrieben wird und solange er heiß ist. - Verbrennungsmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtungsring (
70 ) den Motorblock (22 ) berührt. - Verbrennungsmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Randabschnitt (
54 ) eine Oberfläche (56 ) umfaßt und ein Feuerebenen-Dichtungsring (59 ) zwischen der Oberfläche (56 ) und dem Zylinderkopf (60 ) angeordnet ist. - Verbrennungsmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Zylinderlaufbuchse (
20 ) eine Kontaktfläche (62 ) umfaßt, die in Kontakt mit dem Zylinderkopf (60 ) steht und der Zylinderkopf (60 ) an der Kontaktfläche (62 ) gegen die Zylinderlaufbuchse (20 ) drückt, so daß letztere zwischen der Kontaktfläche (62 ) und dem Mittenanschlag (36 ) eingeklemmt ist.
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