DE19860952C2 - Vorrichtung zur effizienz- und/oder selektivitätsgesteigerten Sortierzentrifugation oder Sortierdurchflußzentrifugation - Google Patents
Vorrichtung zur effizienz- und/oder selektivitätsgesteigerten Sortierzentrifugation oder SortierdurchflußzentrifugationInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
Die Zentrifugation ist ein Trennverfahren, das zur Auf
trennung von Gemischen oder Suspensionen der Art
festflüssig, flüssig/flüssig, fest/gasförmig, gasförmig/gas
förmig eingesetzt wird. Dabei findet bei der konventionellen
Zentrifugation eine Auftrennung in Abhängigkeit von den
physikalischen Eigenschaften (Dichte, Größe) der jeweiligen
Bestandteile statt. Eine Auftrennung der Bestandteile erfolgt
innerhalb einer Trennkammer oder eines Gefäßes in Sedi
ment und Überstand, wobei das Sediment zwar eine Schich
tung unterschiedlicher Fraktionen erkennen lassen kann,
ohne jedoch eine substanzspezifische Selektivität innerhalb
dieser Schichten zu erzielen. Reinfraktionen können aus den
Schichten des Sedimentes in der Regel nicht abgeschöpft
werden. Jedoch läßt sich eine Abtrennung von Sediment und
Überstand erreichen. Als Beispiel kann die Zentrifugation
von Vollblut erwähnt werden, durch die ohne Schwierigkeiten
eine Trennung des Vollblutes in sedimentierte Blutkörper
chen und Blutplasma erzielt werden kann. Beide Fraktionen
lassen sich leicht voneinander abtrennen. Eine Auftrennung
der verschiedenen Blutkörperchen im Sediment gelingt hin
gegen nicht, da sich die verschiedenen weißen Blutkörper
chen in einer nur 1-2 mm dicken Schicht (buffy coat)
oberhalb der roten Blutkörperchen absetzen. Zur Fraktio
nierung dieser verschiedenen Schichten eines Sedimentes
werden in der Industrie Dekanterzentrifugen bzw. Separa
toren, in der Medizin Zellseparatoren eingesetzt. Hierbei
handelt es sich um Zentrifugen, die nach dem
Durchflußprinzip arbeiten, d. h. die zu trennenden Bestand
teile werden während der Zentrifugation in die Separations
kammer einer entsprechenden Zentrifuge geleitet. Unter der
Wirkung der Zentrifugalkraft findet eine Auftrennung der
Bestandteile durch Aufschichtung statt. In weiteren Schritten
werden die gewünschten Bestandteile durch unterschied
liche Verfahren, z. B. nach dem Überlaufprinzip abgeerntet
und in separate Behälter geleitet. Dabei ist in der Regel eine
erhebliche Verunreinigung durch Bestandteile angrenzender
Schichten nicht zu vermeiden. Beim Einsatz im Bereich der
Blutzellseparation wird antikoaguliertes Blut während der
Zentrifugation in einen mit einem NaCl-/Antikoagulanz
gemisch vorgefüllten Zellseparator geleitet und dort wie
beschrieben aufgeteilt. Hierbei werden geschlossene steri
lisierte Separationssets eingesetzt. Eine ausreichende zell
spezifische Selektivität wird durch dieses Trennverfahren
nicht erzielt, lediglich eine Anreicherung. In der Industrie
werden Rohstoffe, Zwischenprodukte oder Abfallstoffe
gegebenenfalls nach einer Vorbehandlung (Reinigung, Zer
kleinerung) in einer entsprechenden Trennflüssigkeit
(Wasser, Alkohol- oder Estergemische für die Kunststoff
trennung) suspendiert und in einer Dekanterzentrifuge oder
einem Separator wie beschrieben aufgeteilt. Eine aus
reichende substanzspezifische Selektivität wird nicht erzielt,
lediglich eine Anreicherung. Die Ultrazentrifugation
ermöglicht zwar die Sedimentation und Anreicherung
kleinster Partikel (subzelluläre Bestandteile, Proteine, Viren)
in flüssigen Trennmedien oder aber die Anreicherung von
radioaktiven Isotopen in entsprechenden Gaszentrifugen,
eine substanzspezifische Selektivität wird jedoch nicht
erzielt.
Mit der aus der DE 196 34 413 C2 oder der WO 98/08611 A1
bekannten gattungsgemäßen Vorrichtung zur Sortierzentri
fugation oder Sortierdurchflußzentrifugation ist während
eines Zentrifugationsschrittes eine Auftrennung von ver
schiedenen Bestandteilen eines Gemisches oder einer
Suspension in verschiedene Auffangbehälter möglich, sofern
diese eine unterschiedliche Sedimentationsgeschwindigkeit
aufweisen. Dies wird erzielt durch eine zirkulär rotierende
Ablenkvorrichtung innerhalb des Zentrifugenrotorsystems,
die kontinuierlich und gerichtet auf einen peripheren Fix
punkt einströmende Bestandteile unterschiedlicher Sedimen
tationsgeschwindigkeit in unterschiedliche Auffangbehälter
leitet. Anwendungen dieses Verfahrens ergeben sich als
Industriezentrifuge im Bereich der Produktion und als
Zellseparator.
Dabei werden die zu trennenden Bestandteile während der
Zentrifugation oder Ultrazentrifugation kontinuierlich in ein
mit flüssigem Medium vorgefülltes Zentrifugenrotorsystem
eingeleitet, bei dem optional eine kontinuierliche Ausleitung
von Flüssigkeitsüberstand und/oder der aufgetrennten
Bestandteile stattfindet. Dabei erfolgt der kontinuierliche
Einstrom der zu trennenden Bestandteile in das
Zentrifugenrotorsystem im Bereich der zentralen Rota
tionsachse und optional eine Ausleitung von Flüssigkeits
überstand und/oder aufgetrennten Bestandteilen aus dem
jeweiligen Ort ihrer Anreicherung im Zentrifugenrotor
system räumlich abgegrenzt ebenso im Bereich der zentra
len Rotationsachse. Die Flussrichtung der einströmenden zu
trennenden Bestandteile wird auf einen peripheren Fixpunkt
des rotierenden Zentrifugenrotorsystems gelenkt, sodaß un
ter der Wirkung der Zentrifugalkraft eine zum peripheren
Fixpunkt des rotierenden Zentrifugenrotorsystems gerichtete
Sedimentation der zu trennenden Bestandteile im flüssi
gen Medium stattfindet. Gleichzeitig wird über eine zirku
lär bewegliche Ablenkvorrichtung innerhalb des Zen
trifugenrotorsystems eine zirkuläre Ablenkung der gerichtet
sedimentierenden Bestandteile erzielt, wobei das Ausmaß
der Ablenkung von der Differenz der Winkel
geschwindigkeiten des Zentrifugenrotorsystems und der
zirkulär beweglichen Ablenkvorrichtung und von der Sedi
mentationsgeschwindigkeit der zu trennenden Bestandteile
abhängt, die die Kontaktzeit zwischen Ablenkvorrichtung
und den jeweiligen Bestandteilen bestimmt. Die aufge
trennten Bestandteile werden schließlich in zirkulär hinter
einander folgende Auffangbehälter im Bereich der peri
pheren Zirkumferenz des Zentrifugenrotorsystems gelenkt.
Bei der Trennung von hochkonzentrierten, feindispersen
Suspensionen kann die Entsuspendierung im flüssigen
Medium innerhalb der Ablenkvorrichtung bei verschiedenen
Anwendungen unvollständig ablaufen. Im Extremfall tritt eine
laminare Strömung der Suspension gegenüber dem
Füllmedium in der Ablenkvorrichtung ein. Dies ist vor allem
dann der Fall, wenn die Suspension ein deutlich höheres
spezifisches Gewicht als das Füllmedium aufweist, sodaß
sich eine Phasengrenze ausbildet. Abhilfe ist oftmals nur
durch hochgradige Verdünnung der Suspension und durch
besonders langgestreckte Kanäle der Ablenkvorrichtung
möglich. Dies wirkt sich jedoch ungünstig auf die Effizienz
(Materialdurchsatz) und auf die Größenausdehnung der
Zentrifuge aus.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
zur effizienz- und selektivitätsgesteigerten Sortierzentrifuga
tion oder Sortierdurchflußzentrifugation anzugeben, bei dem
die Möglichkeit besteht hochkonzentrierte, feindisperse
Suspensionen unverdünnt durch Sortierzentrifugation oder
Sortierdurchflußzentrifugation zu trennen, wobei eine Effi
zienzsteigerung durch die Verarbeitung unverdünnter Sus
pensionen und eine Selektivitätssteigerung durch Beeinflus
sung der Sedimentationsgeschwindigkeit der unterschied
lichen Bestandteile erzielt wird.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruches 1
gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unter
ansprüchen angegeben. Die zu trennenden Bestandteile
werden während der Zentrifugation kontinuierlich oder
diskontinuierlich entweder durch Pumpensysteme und
Schläuche oder über einen zentralen Einfuhrtrichter in das
mit flüssigem oder gasförmigen Füllmedium vorgefüllte
Zentrifugenrotorsystem eingeleitet, und zwar optimaler
weise im Bereich der zentralen Rotationsachse. Bei
Verwendung eines zentralen Einfuhrtrichters findet ent
weder eine manuelle Zufuhr in den Einfuhrtrichter oder eine
Zufuhr über Dosierer statt. Bei Applikationen, bei denen
lediglich eine kontinuierliche oder diskontinuierliche Zu
fuhr stattfindet, kann der Zentrifugenüberstand in ein
internes oder externes Reservoir abgeleitet werden, während
die aufgetrennten Bestandteile in Behälter oder Kavitä
ten im Bereich der peripheren Zirkumferenz des
Zentrifugenrotorsystems gelangen. Alternativ besteht die
Möglichkeit ein Durchflussprinzip zu realisieren bei dem der
Zentrifugenüberstand und/oder die aufgetrennten Be
standteile aus dem Zentrifugenrotorsystem kontinuierlich
oder diskontinuierlich ausgeleitet werden. Bei Realisierung
eines Durchflußprinzipes erfolgt die Einleitung der zu tren
nenden Bestandteile und die Ausleitung von Zentrifugen
überstand und/oder aufgetrennten Bestandteilen räumlich
abgegrenzt im Bereich der zentralen Rotationsachse, und
zwar über Kanäle einer Ein- und/oder Ausfuhrvorrichtung.
Diese Kanäle treten entweder über Öffnungen, die durch
Gleitdichtungen abgedichtet sind, im Bereich der zentralen
Rotationsachse räumlich abgegrenzt in verschiedene
zentrale Kompartimente des Zentrifugenrotorsystems ein,
und zwar einmal in das zentrale Kompartiment eines radiär
gerichteten Einfuhrstutzens und weiterhin in die zentralen
Kompartimente von Verbindungsleitungen zu den An
reicherungsorten der zu trennenden Bestandteile und des
Zentrifugenüberstandes. Alternativ können die Kanäle der
Ein- und/oder Ausfuhrvorrichtung über gleitdichtungsfreie
Verfahren nach dem Prinzip der Omega-Zentrifugation in
einem geschlossenem System mit den beschriebenen Kom
partimenten des Zentrifugenrotorsystems unmittelbar in
Verbindung stehen. Bei Realisierung eines Durchflußprin
zipes mit Gleitdichtungssystemen wird die Ein- und/oder
Ausfuhrvorrichtung als kompaktes Rohr angelegt, welches
am Zentrifugengehäuse fixiert ist und welches über getrenn
te Kanäle und räumlich abgegrenzte Öffnungen dieser Kanä
le für die Ein- und/oder Ausfuhr von Bestandteilen verfügt.
Dieses Rohr tritt im Bereich der zentralen Rotationsachse
über kreisförmige Öffnungen in die oben genannten
zentralen Kompartimente des Zentrifugenrotorsystems ein,
die alle über Gleitdichtungen, welche einen dichten
Abschluß während der Zentrifugation gewährleisten,
gegenüber dem Rohr mit seinen räumlich abgegrenzten
Öffnungen separat abgedichtet sind. Am anderen Rohrende
stehen die Kanäle für die Ein- und/oder Ausfuhr von
Bestandteilen mit Schläuchen in Verbindung, die über
Pumpen- und Ventilsysteme geführt werden, deren Zusam
menwirken den geordneten Einstrom der zu trennenden
Bestandteile und Ausstrom der aufgetrennten Bestandteile in
unterschiedliche Sammelbeutel gewährleistet. Bei Verwen
dung gleitdichtungsfreier Verfahren ist die Ein- und/oder
Ausfuhrvorrichtung als mehrkanaliger kompakter Schlauch
angelegt, der im Bereich der zentralen Rotationsachse
gegenseitig zur Antriebsachse in das Zentrifugenrotorsystem
eintritt und mit diesem fest in Verbindung steht. Ein Kanal im
Schlauch mündet in einen radiär gerichteten Einfuhrstutzen,
die anderen Kanäle in die Verbindungsleitungen zu den
Anreicherungsorten der zu trennenden Bestandteile und des
Zentrifugenüberstandes. Am anderen Schlauchende, daß in
der Verlängerung der Rotationsachse am Gehäuse fixiert ist,
stehen die Kanäle für die Ein- und/oder Ausfuhr von Be
standteilen mit Schläuchen in Verbindung, die über Pumpen-
und Ventilsysteme geführt werden, deren Zusammenwirken
den geordneten Einstrom der zu trennenden Bestandteile
und Ausstrom der aufgetrennten Bestandteile in unterschied
liche Sammelbeutel gewährleistet. Der mehrkanalige kom
pakte Schlauch wird ausgehend von der Fixierungsstelle am
Zentrifugengehäuse außen um das Zentrifugenrotorsystem
herumgeführt und tritt nach einer Drehung des Schlauch
endes um 180 Grad von der Gegenseite im Bereich der
zentralen Rotationsachse in das Zentrifugenrotorsystem ein.
Über eine separate Vorrichtung wird der Schlauch während
der Zentrifugation mit der halben Winkelgeschwindigkeit des
Zentrifugenrotorsystems im gleichen Drehsinn um dieses
herumgeführt. Dies gewährleistet eine stete Entdrillung ge
mäß dem Prinzip der Omega-Zentrifugation. Beim Einsatz
von Gleitdichtungen, bei der gleitdichtungsfreien Vorrich
tung und bei Einfuhr über einen Einfuhrtrichter findet die
Einfuhr der zu trennenden Bestandteile in das rotierende
Zentrifugenrotorsystem im Bereich der zentralen
Rotationsachse statt. Die zu trennenden Bestandteile ge
langen dabei in einen radiär umgelenkten Einfuhrstutzen und
werden gerichtet auf einen Fixpunkt im Bereich der
Peripherie des Zentrifugenrotorsystems, der der Rotations
bewegung des Zentrifugenrotorsystems folgt, radiärwärts
eingeleitet. Unter der Wirkung der Zentrifugalkraft tritt im
Füllmedium eine zum peripheren Fixpunkt des rotierenden
Zentrifugenrotorsystems gerichtete Sedimentation der zu
trennenden Bestandteile mit substanzspezifischer Sedimen
tationsgeschwindigkeit ein. Gleichzeitig bewirkt eine sich
zirkulär bewegende Ablenkvorrichtung innerhalb des Zen
trifugenrotorsystems, die über das flüssige Füllmedium
indirekt mit den zu trennenden Bestandteilen in Kontakt tritt
oder aber deren Elemente unmittelbar mit den zu trennenden
Bestandteilen in Kontakt treten, eine zirkuläre Ablenkung der
gerichtet sedimentierenden Bestandteile. Die Ablenkvorrich
tung nimmt im Zentrifugenrotorsystem optimalerweise eine
konzentrische Anordnung ein, sodaß ihre innere Begrenzung
an der Öffnung des radiär umgelenkten Einfuhrstutzens
vorbeizirkuliert. Die Ablenkvorrichtung besteht z. B. aus je
einer ringförmigen konzentrischen Grund- und Deckplatte,
wobei zwischen Grund- und Deckplatte poröses, faserartiges
oder netzartiges Material angeordnet ist, daß wie beschrie
ben direkt oder indirekt mit den zu trennenden Bestandteilen
in Kontakt tritt. Die Materialien können dabei in austausch
baren Hülsen abgepackt sein, die in die Ablenkvorrichtung
eingesetzt werden können. Dies gewährleistet eine Adapta
tion an unterschiedliche Trennvorgänge durch einfachen Ma
terial- bzw. Hülsenwechsel. Die Materialien beeinflussen das
Sedimentationsverhalten der zu trennenden Bestandteile und
verstärken die Auftrennung. Je nach Beschaffenheit der Ma
terialien wird eine primäre Auflagerung der zu trennenden
Bestandteile auf die Materialien stattfinden, bevor die
Bestandteile durch sie hindurch sedimentieren. Zudem ver
meiden die Materialien laminare oder turbulente Flüssigkeits
ströme der Füllmedien oder eventueller Trägermedien der zu
trennenden Bestandteile innerhalb der Ablenkvorrichtung.
Bei der Blutzellseparation hat sich ein poröses Material
bestehend aus gepackten Mikrokugeln bewährt. Diese Mikro
kugeln müssen aus einer biokompatiblen Substanz bestehen
und sollten optimalerweise einen Durchmesser zwischen
0,15-0,6 mm haben. Falls eine Herstellung von Blutprodukten
zum Zwecke der Transfusion vorgesehen ist, sind sie steril
einzusetzen. Lamellen, die zwischen Grund- und Deckplatte
angeordnet sind und die radiäre Richtungskomponenten
beinhalten, verbessern die Effizienz der Ablenkvorrichtung,
da sie zirkuläres Abdriften innerhalb der Ablenkvorrichtung
vermeiden. Alternativ können Kanäle oder Kapillaren mit
radiären Richtungskomponenten in einer Ablenkvorrichtung
zirkulär hintereinanderfolgend angeordnet sein und eine
Füllung mit den genannten Materialien beinhalten. Die Kanäle
sollten an der inneren Begrenzung der Ablenkvorrichtung
unmittelbar aneinander angrenzen. Weiter sollten sie konisch
zulaufen und sich von innen nach außen hin verjüngen.
Darüberhinaus kann die gesamte Ablenkvorrichtung an
ihrer inneren Begrenzung konisch aufgeweitet sein. Dies
gewährleistet, daß über den Einfuhrstutzen radiärwärts
eingeleitete Bestandteile in die Ablenkvorrichtung gelangen
und nicht etwa vorbeiströmen. Das Ausmaß der Ablenkung
der zu trennenden Bestandteile, bzw. ihr Ablenkwinkel, der
in Bezug zur Verbindungslinie von Rotationsachse und
Fixpunkt erzielt wird, ist abhängig von der relativen
Drehgeschwindigkeit der Ablenkvorrichtung gegenüber dem
Zentrifugenrotorsystem und von der Verweildauer der
verschiedenen Bestandteile innerhalb der Ablenkvorrich
tung. Die Verweildauer wird wiederum von der Sedimen
tationsgeschwindigkeit der zu trennenden Bestandteile be
stimmt und ist u. a. abhängig von ihrer Dichte und Größe und
ihrer Wechselwirkung mit den Materialien innerhalb der
Ablenkvorrichtung. Der Zusatzantrieb der Ablenkvor
richtung könnte z. B. aus einem Schrittmotor oder einem
Getriebemotor bestehen. Dieser kann unmittelbar im Zen
trifugenrotorsystem installiert sein, und zwar coaxial zur
Antriebsachse des Zentrifugenrotorsystems oder aber
exzentrisch unmittelbar benachbart zur inneren Begrenzung
der Ablenkvorrichtung. Dabei besteht eine kraftschlüssige
Verbindung zwischen der Ablenkvorrichtung und dem Zu
satzantrieb. Bei coaxialem Zusatzantrieb ist die Ablenk
vorrichtung über eine direkte Verbindung zum Zusatz
antrieb kraftschlüssig verbunden, bei exzentrischem Zusatz
antrieb findet eine kraftschlüssige Verbindung z. B. über ein
Zahnrad an der Drehachse des Zusatzantriebes und einen
konzentrischen Zahnkranz an der Ablenkvorrichtung statt.
Bei exzentrischem Zusatzantrieb muß die Ablenkvorrich
tung weiter von einer konzentrischen Lagervorrichtung
geführt werden, bestehend aus Lager am Zentrifugen
rotorsystem und Gegenlager an der Ablenkvorrichtung. Bei
coaxialen Zusatzantrieb dient der Zusatzantrieb gleichzeitig
als Lagervorrichtung. Der Zusatzantrieb der Ablenkvorrich
tung kann aber auch außen am Zentrifugenrotorsystem
installiert sein. Dabei kann er in gleicher Weise wie der
interne Zusatzantrieb coaxial oder exzentrisch lokalisiert
sein. Die Drehachse des Zusatzantriebes der Ablenkvor
richtung tritt dann über eine Gleitdichtung in das Zentri
fugenrotorsystem ein. Hier tritt sie wie für den internen
Zusatzantrieb beschrieben in kraftschlüssiger Verbindung
zur Ablenkvorrichtung. Die coaxiale Drehachse des Zusatz
antriebes wird dabei gleichzeitig als Lagervorrichtung
dienen. Ein externer coaxialer Zusatzantrieb der Ablenk
vorrichtung kann entweder nach dem Achse-/Hohl
achsenprinzip funktionieren, d. h. die Hohlachse treibt das
Zentrifugenrotorsystem an, die Achse tritt über eine
Gleitdichtung in das Zentrifugenrotorsystem ein und treibt
die Ablenkvorrichtung an. Alternativ kann ein externer
coaxialer Zusatzantrieb für die Ablenkvorrichtung jedoch
auch mit auf der Antriebsachse des Zentrifugenrotorsystems
platziert werden. Dabei könnte das Gehäuse des
Zusatzantriebes der Ablenkvorrichtung gleichzeitig als ver
längerte Antriebsachse des Zentrifugenantriebs fungieren.
Das Gehäuse des Zusatzantriebes der Ablenkvorrichtung
steht dann axial in kraftschlüssiger Verbindung zum
Zentrifugenrotorsystem. Die Drehachse des Zusatzantriebes
der Ablenkvorrichtung tritt coaxial über eine Gleitdichtung
in das Zentrifugenrotorsystem ein und steht in kraftschlüssi
ger Verbindung zur Ablenkvorrichtung. Die Energieversor
gung des Zusatzantriebes der Ablenkvorrichtung kann über
einen Akkumulator stattfinden, der am oder im Zentrifugen
rotorsystem angebracht ist. Alternativ kann die Energiever
sorgung über Gleitkontakte im Bereich der Rotorachse oder
elektromagnetisch nach dem Dynamoprinzip stattfinden.
Dabei sind Spulen im Zentrifugenrotorsystem zu platzieren,
die während der Zentrifugation an Magneten im Bereich des
Zentrifugengehäuses vorbeirotieren. Letztlich kann die
Energiezufuhr auch nach dem Prinzip der Omega-Zentrifu
gation stattfinden. Dabei muß der kompakte Schlauch neben
separaten Kanälen für die zu trennenden Bestandteile, die
aufgetrennten Bestandteile und den Zentrifugenüberstand
auch Kabel für die Energieversorgung und Ansteuerung der
Ablenkvorrichtung beinhalten. Im Anschluß an die Passage
der Ablenkvorrichtung und der unterschiedlich starken zir
kulären Ablenkung durch die Ablenkvorrichtung werden
die aufgetrennten Bestandteile durch eine Auffangvorrich
tung in verschiedene Behälter oder Kavitäten geleitet.
Auffangvorrichtung und Behälter oder Kavitäten sind
entlang der peripheren Zirkumferenz des Zentrifugenrotor
systems angeordnet. Die Auffangvorrichtung grenzt unmit
telbar an die äußere Begrenzung der Ablenkvorrichtung an,
die idealerweise konzentrisch verläuft. Die Auffangvorrich
tung besteht aus keil- oder trichterförmig sich nach außen
hin verjüngend zulaufenden Elementen, die an ihrer inneren
der Ablenkvorrichtung zugewandten Begrenzung unmittel
bar aneinander angrenzen. Die keil- oder trichterförmig zu
laufenden Elemente dürfen keine Stoßkanten beinhalten, da
sich hier Bestandteile verfangen könnten. Alle Kanten sind
abzurunden. Die keil- oder trichterförmig zulaufenden
Elemente sollten nicht stumpfwinklig zulaufen, da sonst
die Sedimentation in die Behälter oder Kavitäten behindert
wird. Nach außen hin verjüngen sich die keil- oder
trichterförmigen Elemente und münden entweder direkt in
Behälter oder Kavitäten oder münden über eine Rohrleitung
in die Behälter oder Kavitäten ein. Diese Rohrleitung kann
bedarfsweise eine Diskonnektionsstelle beinhalten. Dabei
können abgedichtete Steck- oder Schraubverbindungen in
der Rohrleitung den Kontakt zwischen Auffangvorrichtung
und Behälter oder Kavitäten herstellen. In die Steck- oder
Schraubverbindungen können Ventile integriert sein, die bei
Diskonnektion unmittelbar einen dichten Abschluß gewähr
leisten. Alternativ können vor den Steck- oder Schraubver
bindungen Absperrhähne angebracht sein, die einen einseiti
gen oder beidseitigen Verschluß der Diskonnektionsstellen
ermöglichen. Dies gewährleistet die Abnahme und gegebe
nenfalls das Auswechseln von Behältern oder Kavitäten. Die
Rohrleitung kann jedoch auch nur über einen Absperrhahn
verfügen ohne Diskonnektionsstelle. Hierüber könnte das
Zentrifugenrotorsystem verschlossen werden, bevor man die
Behälter oder Kavitäten öffnet, entleert und gegebenen
falls mit Füllmedium wieder auffüllt. Die Behälter und
Kavitäten verfügen an Boden, Seite oder Decke über einen
Verschlussmechanismus, der eine unkomplizierte Entnahme
der aufgetrennten Bestandteile sicherstellt. Der geordnete
Ablauf des Separationsvorganges kann bedarfsweise durch
eine Zentraleinheit, die die Zentrifugengeschwindigkeit, die
Pumpvorgänge und die Ventilbewegungen steuert, sicherge
stellt werden. Dabei kann die Zentraleinheit über eine Vor
richtung zur Trübungsmessung oder zur kolorimetrischen
Messung, die entweder im Bereich der Ablenkvorrichtung,
der Auffangvorrichtung oder der Behälter oder Kavitäten
installiert ist, mit Informationen über den Trennvorgang
versorgt werden, sodaß eine Prozesskontrolle ermöglicht
wird. Dabei könnte alternativ das reflektierte oder das
transmittierte Licht gemessen werden, daß von einer
Strahlungsquelle in Richtung auf die genannten Kompo
nenten des Zentrifugenrotorsystems ausgestrahlt wird. Die
genannten Komponenten müssten entsprechend über licht
durchlässige (optische) Fenster verfügen. Zum Vorfüllen
des Zentrifugenrotorsystems mit einem jeweils geeigneten
Füllmedium könnte falls erforderlich ein Entlüftungs
mechanismus integriert werden. In aller Regel füllt sich
jedoch ein verfahrensgemäßes Zentrifugenrotorsystem, vor
ausgesetzt das der Füllvorgang bei Rotation erfolgt, selbst
ständig von außen nach innen hin auf. Die Luft entweicht
über den Auslaßkanal für den Zentrifugenüberstand. Ein Teil
der Komponenten oder alle Komponenten des Zentrifugen
rotorsystems können für bestimmte Anwendungen, z. B. im
Bereich der Blutzellseparation als Einwegartikel aus biokom
patiblem Material konfiguriert werden. Sinnvoll erschiene
zum Beispiel einen Block aus Separationskammer, Ein-
/Ausfuhrvorrichtung, Schläuche, Ablenkvorrichtung, Auf
fangvorrichtung, Behälter oder Kavitäten als Kunststoffein
malartikel zu konfigurieren. Die Antriebseinheiten werden
dann günstigerweise fest im Zentrifugengehäuse installiert.
Der Kunststoffeinwegartikel würde dann vor einem Separa
tionsvorgang an die Antriebseinheiten fest angeschlossen.
Als Behälter oder Kavitäten könnten z. B. auch sterile Blut
beutel eingesetzt werden, die über gut zugängliche Kunst
stoffröhren oder Schläuche an die Auffangvorrichtung ange
schlossen sind, sodaß sie nach Separationsende steril
abgeschweißt oder abgetrennt werden können. Speziell bei
Zellseparationsanwendungen am Blutspender oder Patienten
ist in den Blutschlauch, der für die Rückgabe des Ausgangs
stoffes (Blut) oder des Zentrifugenüberstandes (Plasma) be
stimmt ist, aus sicherheitstechnischen Gründen eine Luftfal
le, ein Luftdetektor und ein Transfusionsfilter zu integrieren.
Die Luftfalle besteht aus einem senkrecht stehenden Zylinder
durch den das Blut von oben nach unten durchgeleitet wird.
Vorhandene Luftblasen steigen im Zylinder auf und
entziehen sich dem Blutstrom. Über dem Blutschlauch oder
der Luftfalle ist ein optischer Sensor oder ein Ultraschall
sensor zu installieren, der Luft im Blutschlauch oder in der
Luftfalle registriert und diese Information an die Zentral
einheit meldet. Ein biokompatibler Transfusionsfilter mit
einer Porengröße von etwa 150 µm ist Bestandteil des
Blutschlauches. Er verhindert, daß Blutgerinnsel in die
Blutzirkulation des Spender oder Patienten gelangen. Falls
eine Trennung von subzellulären Strukturen, Proteinge
mischen, Viren oder allgemein von feinsten Strukturen oder
Substanzen (radioaktive Isotopen) vorgenommen werden
soll, müssen Ultrazentrifugationsbedingungen erreicht wer
den. Dazu ist es nötig, daß das Zentrifugengehäuse luftdicht
abschließbar ist und über eine Vakuumpumpe evakuiert
werden kann. Auf diese Weise werden Luftreibungs
einflüsse bei hohen Drehzahlen minimiert. Weiter sollten
besonders hitzebeständige Gleitdichtungen verwendet wer
den. Bei den allgemein zur Durchflußzentrifugation
verwendeten Silikongleitdichtungen wäre gegebenenfalls
eine zusätzliche Kühlvorrichtung, z. B. peltierelement
gesteuert oder durch Verwendung eines separaten Kühl
kreislaufes zu gewährleisten, um einer hitzebedingten
Zerstörung entgegenzuwirken. Außerdem ist das Zentrifu
gengehäuse aus sicherheitstechnischen Gründen besonders
robust zu konfigurieren, sodaß selbst bei plötzlich
eintretendem Rotorschaden bei der Zentrifugation keine
Sicherheitsrisiken für die Umgebung entstehen.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen in einer
hochselektiven Abtrennung der zu trennenden Bestandteile
mit höchstmöglicher Trennschärfe.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.
Fig. I zeigt einen Vertikalschnitt durch eine Sortierzentri
fuge, wobei die wesentlichen Bestandteile herausgestellt
werden. Auf die Darstellung von Schläuchen, Pumpen und
Ventilen wurde bewußt verzichtet.
Fig. II zeigt einen Horizontalschnitt durch eine Sortierzen
trifuge, wobei die wesentlichen Bestandteile herausgestellt
werden. Auf die Darstellung des Gehäuses wurde hierbei der
Übersichtlichkeit halber verzichtet.
Fig. III zeigt einen vergrößerten Ausschnitt der Sortierzen
trifuge im Horizontalschnitt. Hierbei ist der Separationsvor
gang bei Zentrifugenbetrieb angedeutet.
In Fig. I ist ein zirkulär konfiguriertes Zentrifugenrotor
system, das eine zirkuläre Separationskammer (5), eine zirku
lär bewegliche Ablenkvorrichtung (6) innerhalb der Separa
tionskammer (5), einen radiär umgelenkten Einfuhrstutzen
(13), eine Auffangvorrichtung (9), Behälter oder Kavitäten
(10) und eine Ein- und/oder Ausfuhrvorrichtung (4) beinhal
tet, zentral in einem Zentrifugengehäuse (1) installiert. Dabei
befindet sich an der Basis des Zentrifugengehäuses (1) der
Zentrifugenantrieb (2) mit senkrecht nach oben ausgerich
teter Antriebsachse (3). Zwischen der Antriebsachse (3) des
Zentrifugenantriebes (2) und dem Zentrifugenrotorsystem ist
in coaxialer Bauweise ein Zusatzantrieb (7) befestigt, dessen
Drehachse (8) über eine axiale Öffnung von der Grundseite
her in die Separationskammer (5) des Zentrifugenrotor
systems eintritt. Eine Gleitdichtung (12) im Bereich dieser
Öffnung gewährleistet einen flüssigkeitsdichten Abschluß.
Gleichzeitig tritt eine als kompaktes mehrkanaliges Rohr
angelegte Ein- und/oder Ausfuhrvorrichtung (4), die mittels
einer Befestigung (11) am Zentrifugengehäuse (1) fixiert ist,
von der Deckseite her über axiale Öffnungen in räumlich
abgegrenzte zentrale Kompartimente der Separationskam
mer (5) ein. Auch hierbei gewährleisten Gleitdichtungen (12)
einen flüssigkeitsdichten Abschluß der Kompartimente ge
genüber dem Rohr und den räumlich abgegrenzten separa
ten Öffnungen der Kanäle im Rohr. Ein zentrales Komparti
ment mündet in einen radiär umgelenkten Einfuhrstutzen
(13). Ein zweites Kompartiment bildet der zentrale Bereich
der Separationskammer (5), in dem sich der Zentrifugenüber
stand sammelt. Im Separationskammerbereich ist weiter eine
sich zirkulär bewegende Ablenkvorrichtung (6) in konzen
trischer Anordnung installiert. Die Ablenkvorrichtung (6)
beinhaltet radiär ausgerichtete konisch zulaufende Kanäle,
die an der inneren Begrenzung der Ablenkvorrichtung (6)
unmittelbar aneinander angrenzen und die sich nach außen
hin verjüngen. Die Kanäle sind mit einem porösem Material
(14) aufgefüllt. Die innere Begrenzung der Ablenkvorrichtung
(6) grenzt an den radiär umgelenkten Einfuhrstutzen (13) an.
An der Grundseite ist die Ablenkvorrichtung (6) über Streben
mit der Drehachse (8) des Zusatzantriebes (7) verbunden. An
der äußeren Begrenzung der Ablenkvorrichtung (6) grenzt in
nerhalb der Separationskammer (5) die Auffangvorrichtung
(9) an. Die Auffangvorrichtung (9) besteht aus keilförmigen
sich nach außen hin verjüngend zulaufenden Elementen, die
an ihrer inneren der Ablenkvorrichtung (6) zugewandten
Begrenzung unmittelbar aneinander angrenzen. Nach außen
hin münden die keilförmigen Elemente über Rohrleitungen
in Behälter oder Kavitäten (10) ein, die entlang der gesamten
peripheren Zirkumferenz des Zentrifugenrotorsystems posi
tioniert sind.
In Fig. II sind im zentralen Bereich der Separationskammer
(5) ein Kanal der Ein- und/oder Ausfuhrvorrichtung (4), das
zentrale Kompartiment des radiär umgelenkten Einfuhrstut
zens (13) und der radiär umgelenkte Einfuhrstutzen (13)
horizontal angeschnitten. Nach außen angrenzend befindet
sich in einer konzentrischen Anordnung die Ablenkvorrich
tung (6) mit ihren Kanälen. Die Kanäle sind radiär ausge
richtet, konisch nach außen hin verjüngend zulaufend und
mit porösem Material (14) aufgefüllt. An der äußeren Begren
zung der Ablenkvorrichtung (6) grenzt innerhalb der Separa
tionskammer (5) die Auffangvorrichtung (9) an. Die Auffang
vorrichtung (9) besteht aus keilförmigen sich nach außen hin
verjüngend zulaufenden Elementen, die an ihrer inneren der
Ablenkvorrichtung (6) zugewandten Begrenzung unmittel
bar aneinander angrenzen. Nach außen hin münden die
keilförmigen Elemente über Rohrleitungen in Behälter oder
Kavitäten (10) ein, die entlang der gesamten peripheren Zir
kumferenz des Zentrifugenrotorsystems positioniert sind.
In Fig. III treten aus dem radiär umgelenkten Einfuhrstutzen
(13) die zu trennenden Bestandteile einer Suspension ein,
und zwar gerichtet auf einen Fixpunkt, der sich in der
Verlängerungslinie des radiär umgelenkten Einfuhrstutzens
(13) in der Peripherie des Zentrifugenrotorsystems befindet.
Die zu trennenden Bestandteile der Suspension sind als
homogene ovale Wolken angedeutet. Die Auftrennung unter
der Wirkung der Zentrifugalbeschleunigung und die Vertei
lung auf die Behälter (10) ist hier in einer Momentaufnahme
wiedergegeben. Schnell sedimentierende Bestandteile
reichern sich in den Behältern oder Kavitäten (10) nahe zum
Fixpunkt an. Langsam sedimentierende Bestandteile gelan
gen in Behälter oder Kavitäten (10), die weiter entfernt
angeordnet sind.
Claims (11)
1. Vorrichtung zur effizienz- und/oder selektivitätsgesteiger
ten Sortierzentrifugation oder Sortierdurchflußzentrifugation
mit einem in einem Zentrifugengehäuse (1) befindlichen
Zentrifugenantrieb (2), der einseitig über eine Antriebsachse
(3) ein Zentrifugenrotorsystem antreibt, welches eine Ein-
und/oder Ausfuhrvorrichtung (4) für die zu trennenden
Bestandteile und die aufgetrennten Bestandteile, eine kon
zentrisch angeordnete Separationskammer (5) mit zirkulär
bewegender Ablenkvorrichtung (6), einen Zusatzantrieb (7)
für die zirkulär bewegende Ablenkvorrichtung (6) und eine
Auffangvorrichtung (9), Behälter oder Kavitäten (10) für die
aufgetrennten Bestandteile beinhaltet, wobei die Ein- und/
oder Ausfuhrvorrichtung (4) über eine Befestigung (11) am
Zentrifugengehäuse (1) fixiert ist, wobei die Kanüle der Ein-
und/oder Ausfuhrvorrichtung (4) über Schläuche an
Pumpensysteme und Ventile angeschlossen sind, wobei die
Ein- und/oder Ausfuhrvorrichtung (4) mit ihren Kanälen
gegenseitig zur Antriebsachse (3) axial über mit Gleit
dichtungen (12) versehene Öffnungen in das Zentrifugen
rotorsystem eintritt, wobei der Einfuhrkanal in einen radiär
umgelenkten Einfuhrstutzen (13) einmündet, der im Bereich
der Separationskammer (5) unmittelbar an die innere
Begrenzung der konzentrisch angeordneten zirkulär bewe
genden Ablenkvorrichtung (6) angrenzt, wobei der Zusatz
antrieb (7) der Ablenkvorrichtung (6) über eine motor
betriebene coaxial zur Antriebsachse (3) des Zentrifugen
antriebs angeordnete Drehachse (8) verfügt, die über eine
Gleitdichtung (12) in das Zentrifugenrotorsystem eintritt und
dort in kraftschlüssiger Verbindung zur Ablenkvorrichtung
(6) steht, wobei die konzentrisch angeordnete Ablenkvor
richtung (6) ihrerseits im Bereich der Rotorperipherie an die
Auffangvorrichtung (9) angrenzt, die die aufgetrennten
Bestandteile aufnimmt und in Behälter oder Kavitäten (10)
einleitet,
dadurch gekennzeichnet, daß die sich zirkulär bewegende
Ablenkvorrichtung (6) ein poröses, faserartiges oder
netzartiges Material (14) beinhaltet, wodurch die Sedimen
tationsgeschwindigkeit der verschiedenen Bestandteile
beeinflusst und deren Auftrennung verstärkt wird und/oder
wodurch laminare oder turbulente Flüssigkeitsströme der
Füll- oder Trägermedien innerhalb der zirkulär bewegenden
Ablenkvorrichtung (6) gedrosselt oder vermieden werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die sich zirkulär bewegende
Ablenkvorrichtung (6) in gleichen Abständen radiär gerichte
te Lamellen, Kanäle oder Kapillaren bzw. Lamellen, Kanäle
oder Kapillaren mit radiären Richtungskomponenten bein
haltet, die mit dem porösem, faserartigem oder netzartigem
Material gefüllt sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die sich zirkulär bewegende
Ablenkvorrichtung (6) in gleichen Abständen konisch zulau
fende Kanäle mit radiären Richtungskomponenten beinhal
tet, die sich von innen nach außen hin verjüngen, die an der
inneren Begrenzung der Ablenkvorrichtung (6) unmittelbar
aneinander angrenzen und die mit dem porösem,
faserartigem oder netzartigem Material gefüllt sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das poröse, faserartige oder
netzartige Material in separaten Hülsen abgepackt ist, die
von ihrer Paßform genau in vorgesehene Bereiche der
Ablenkvorrichtung (6) oder der Lamellen oder Kanäle der
Ablenkvorrichtung (6) eingesetzt werden können, sodaß auf
leichte Weise eine Adaptation an verschiedene Trenn
vorgänge durch Austausch der materialbefüllten Hülsen
erzielt werden kann.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitdichtungen (12) aus
hitzebeständigen Materialien bestehen und für Ultrazentrifu
gationsanwendungen zusätzlich durch ein Kühlsystem ge
kühlt werden, um einer hitzebedingten Zerstörung entgegen
zuwirken.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatzantrieb (7) für die
zirkulär bewegende Ablenkvorrichtung (6) entweder über
Akkumulatoren am oder im Zentrifugenrotorsystem, über
axiale Schleifkontakte, elektromagnetisch nach dem Dyna
moprinzip oder über im Zufuhrschlauch integrierte Kabel, die
nach dem Prinzip der Omega-Zentrifugation in die rotierende
Zentrifuge eingeleitet werden, mit Energie versorgt wird.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Auffangvorrichtung (9) un
mittelbar an die äußere Begrenzung der Ablenkvorrichtung
(6) angrenzt, daß die Auffangvorrichtung (9) aus keil- oder
trichterförmig sich nach außen hin verjüngend zulaufenden
Elementen besteht, die an ihrer inneren der Ablenkvorrich
tung (6) zugewandten Begrenzung aneinander angrenzen
und daß die keil- oder trichterförmigen Elemente entweder
direkt in Behälter oder Kavitäten (10) einmünden oder über
Rohrleitungen in diese einmünden.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil der Komponenten oder
alle Komponenten des Zentrifugenrotorsystems als Einweg
artikel oder als sterilisiertes geschlossenes Einwegsystem
aus biokompatiblen Material ausgelegt sind.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Behälter oder Kavitäten
aus sterilen Blutbeuteln bestehen, die über gut zugängliche
Kunststoffröhren oder Schläuche an die Auffangvorrichtung
(9) im Zentrifugenrotorsystem angeschlossen sind.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Behälter oder Kavitäten
(10) über Rohrleitungen und/oder Steck- bzw. Schraubverbin
dungen mit der Auffangvorrichtung (9) des Zentrifugenrotor
systems in Kontakt stehen, wobei in den Steck- bzw.
Schraubverbindungen Ventile integriert sind, die bei Dis
konnektion sofort einen dichten Abschluß gewährleisten
oder wobei an den Steck- bzw. Schraubverbindungen
Absperrhähne angebracht sind, die einen Verschluß vor
Öffnung oder Diskonnektion der Behälter oder Kavitäten (10)
ermöglichen oder wobei Rohrleitungen die Behälter oder
Kavitäten mit der Auffangvorrichtung (9) verbinden und
Absperrhähne in den Rohrleitungen einen Abschluß des
Zentrifugenrotorsystems vor Öffnung der Behälter oder
Kavitäten (10) ermöglichen.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Zentrifugengehäuse (1)
luftdicht verschließbar ist und für Ultrazentrifugenanwendun
gen durch eine Vakuumpumpe evakuiert werden kann.
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DE19860952A DE19860952C2 (de) | 1998-12-31 | 1998-12-31 | Vorrichtung zur effizienz- und/oder selektivitätsgesteigerten Sortierzentrifugation oder Sortierdurchflußzentrifugation |
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