DE19860901A1 - Vorrichtung und Verfahren zur Ermittlung der Lage und/oder der Bewegung einer Oberfläche einer in einem Behälter enthaltenen Flüssigkeit - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zur Ermittlung der Lage und/oder der Bewegung einer Oberfläche einer in einem Behälter enthaltenen FlüssigkeitInfo
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Abstract
Die erfindungsgemäße Vorrichtung betrifft eine Vorrichtung zur Ermittlung der Lage und/oder der Bewegung einer Oberfläche einer Flüssigkeit, die in einem Behälter, der sich insbesondere in einem Fahrzeug befindet, enthalten ist. Zu diesem Zweck enthält die Vorrichtung Sensormittel, mittels derer Abstandsgrößen, die den Abstand zwischen den Sensormitteln und mehreren Bereichen der Flüssigkeitsoberfläche beschreiben, erfaßt werden. Außerdem enthält die Vorrichtung Auswertemittel, mittels derer aus den erfaßten Abstandsgrößen wenigstens eine Drehbewegungsgröße, die die Drehbewegung der Flüssigkeitsoberfläche beschreibt, ermittelt wird.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren
zur Ermittlung der Lage und/oder der Bewegung einer
Oberfläche einer Flüssigkeit, die in einem Behälter, der
sich insbesondere in einem Fahrzeug befindet, enthalten
ist. Entsprechende Vorrichtungen und Verfahren sind aus dem
Stand der Technik in vielerlei Modifikationen bekannt.
Aus der Veröffentlichung "Soviet Inventions Illustrated,
Section R: Electrical, Measuring, Testing", Seite 20, Week
B02, SU-593-148; 1979, ist eine Vorrichtung zur Ermittlung
der Rotationsgeschwindigkeit eines Behälters bekannt. Dabei
ragt in diesen Behälter eine Metallplatte hinein, die
zusammen mit dem Behälter einen Kondensator bildet. Durch
die Rotation des Behälters verformt sich die Oberfläche
einer in dem Behälter enthaltenen Flüssigkeit, wodurch sich
die Kapazität des Kondensators verändert. Die Kapazität des
Kondensators ist somit ein Maß für die
Rotationsgeschwindigkeit des Behälters. Bei dieser
Vorrichtung ist von Nachteil, daß die mit ihr durchgeführte
Messung über die gesamte Oberfläche der in dem Behälter
enthaltenen Flüssigkeit der Bildung eines Mittelwertes über
die gesamte Flüssigkeitsoberfläche entspricht. Die
Erfassung mehrerer einzelner, d. h. diskreter
Abstandsgrößen, die den Abstand zwischen dem Sensor und
verschiedenen Bereichen der Flüssigkeitsoberfläche
beschreiben, ist mit dieser Vorrichtung nicht möglich.
Dadurch ist die Erfassung von genauen bzw. feinen
Oberflächenstrukturen der Flüssigkeit nicht möglich.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine verbesserte Vorrichtung
bzw. ein verbessertes Verfahren zur Ermittlung der Lage
und/oder der Bewegung einer Oberfläche einer Flüssigkeit,
die in einem Behälter, der sich insbesondere in einem
Fahrzeug befindet, enthalten ist, zu schaffen.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 bzw.
durch die des Anspruchs 10 gelöst.
Die Vorrichtung zur Ermittlung der Lage und/oder der
Bewegung einer Oberfläche einer Flüssigkeit, die in einem
Behälter, der sich insbesondere in einem Fahrzeug befindet,
enthalten ist, weist Sensormittel auf, mittels derer
Abstandsgrößen, die den Abstand zwischen den Sensormitteln
und mehreren Bereichen der Flüssigkeitsoberfläche
beschreiben, erfaßt werden. Ferner enthält die Vorrichtung
Auswertemittel, mittels derer aus den erfaßten
Abstandsgrößen wenigstens eine Drehbewegungsgröße, die die
Drehbewegung der Flüssigkeitsoberfläche beschreibt,
ermittelt wird.
Durch die Ermittlung von Abstandsgrößen, die den Abstand
zwischen den Sensormitteln und mehreren Bereichen der
Flüssigkeitsoberfläche beschreiben, ist eine wesentlich
präzisere Aussage über die Lage und/oder die Bewegung der
Flüssigkeitsoberfläche möglich. So können beispielsweise
einzelne Strukturen in der Flüssigkeitsoberfläche erkannt
werden, die für eine Drehbewegung charakteristisch sind,
und anhand derer die Drehbewegungsgröße ermittelt werden
kann.
Neben der Ermittlung der Drehbewegungsgröße wird
vorteilhafterweise mittels der Auswertemittel aus den
erfaßten Abstandsgrößen ferner eine Lagegröße, die die Lage
der Flüssigkeitsoberfläche beschreibt, ermittelt. Somit
liegt neben der Information über eine Drehbewegung der
Flüssigkeitsoberfläche auch eine Information über die Lage
der Flüssigkeitsoberfläche vor.
In Abhängigkeit der Lagegröße wird eine erste Größe
ermittelt, die die momentane Fahrzeugbeschleunigung
und/oder Fahrzeugneigung beschreibt. Ergänzend oder
alternativ wird in Abhängigkeit der Drehbewegungsgröße eine
zweite Größe ermittelt wird, die die momentane
Fahrzeugdrehbewegung beschreibt. D. h. aus der Lage und/oder
der Bewegung der Flüssigkeitsoberfläche können Größen
ermittelt werden, die die Fahrzeugbewegung oder die
Fahrzeuglage beschreiben. Von Vorteil ist hierbei, daß für
die Ermittlung dieser Größen keine zusätzliche Sensorik
erforderlich ist. Zum einen führt dies zu einer
Kostenersparnis und zum anderen stellt dies einen Gewinn an
Betriebssicherheit dar, da für ein Fahrzeug weniger
Sensoren erforderlich sind, die eventuell ausfallen können.
Die Abstandsgrößen werden vorteilhafterweise durch
Ultraschallmessung und/oder durch Mikrowellenmessung,
insbesondere Radarmessung, und/oder durch optische Messung
erfaßt. Bei einer Ultraschallmessung oder einer
Mikrowellenmessung bietet sich Vorteilhafterweise an, als
Sensormittel einen einzigen Wandler zu verwenden, der unter
mindestens drei Hauptrichtungen abstrahlt. D. h. als
Sensormittel wird ein einziger Sensor verwendet, mit dem
der Abstand zwischen ihm und der Flüssigkeitsoberfläche
dreidimensional erfaßt wird. Durch die Verwendung eines
einzigen Wandlers reduziert sich zum einen der Aufwand an
Wandlern. Zum anderen vereinfacht sich die Justierung der
Sensormittel, da nur ein Wandler zu justieren ist. Der
Sensor kann folglich ein Ultraschallsensor oder ein
Radarsensor sein. Anstelle des einen Wandlers können
alternativ drei Wandler verwendet werden, die jeweils im
wesentlichen unter einer Hauptrichtung abstrahlen. Zwar ist
in diesem Fall der Aufwand an Wandlern und der
Justieraufwand größer, jedoch können in diesem Fall
konventionelle, d. h. weniger aufwendige und eventuell
kostengünstigere Wandler eingesetzt werden.
Bei einer optischen Messung wird als Sensormittel ein
optischer Empfänger, insbesondere eine optische
Empfangsfläche verwendet. Dabei können aus dem Stand der
Technik bekannte CCD-Sensoren zum Einsatz kommen.
Alternativ bietet sich die Verwendung eines Videosensors,
insbesondere der Einsatz einer kleinen Videokamera an. Auf
den optisch Empfänger wird ein Teil der
Flüssigkeitsoberfläche abgebildet.
Vorteilhafterweise wird mit Hilfe der Auswertemittel in
Abhängigkeit der ermittelten Drehbewegungsgröße und/oder
Lagegröße und den bekannten Abmessungen des Behälters ein
Mengenwert für die im Behälter vorhandene Flüssigkeit
ermittelt. Durch diese Vorgehensweise kann der Mengenwert
präzise ermittelt werden. Die für die Ermittlung des
Mengenwertes erforderlichen Abmessungen des Behälters sind
dabei in einem Speicher, der in den Auswertemitteln
enthalten ist, gespeichert.
Die Auswertemittel enthalten darüber hinaus folgende
weitere Komponenten: Einen Mikroprozessor, mit dessen Hilfe
die Drehbewegungsgröße und/oder die Lagegröße ermittelt
wird. Einen Analog/Digitalwandler, mit dem die von den
Sensormitteln erfaßten Signale umgesetzt werden, d. h.
digitalisiert werden. Der Analog/Digitalwandler ist dem
Mikroprozessor vorgeschaltet, somit können die
Sensorsignale im Mikroprozessor verarbeitet werden. Eine
Filtereinrichtung, insbesondere ein Tiefpaßfilter, mit der
zumindest die von den Sensormitteln erfaßten Abstandsgrößen
gefiltert werden.
Ergänzend zu den erfaßten Abstandsgrößen können auch die
ermittelte Drehbewegungsgröße und/oder die ermittelte
Lagegröße zeitlich gefiltert werden. Dadurch werden die
durch kurzzeitige Fahrzeugbewegung und/oder
Fahrzeugbeschleunigung auf die Flüssigkeitsoberfläche
ausgeübten Einflüsse, d. h. die Schwankungen der
Flüssigkeitsoberfläche, insbesondere Schwappbewegungen,
eliminiert.
Alternativ zur vorstehend beschriebenen Filterung bietet
sich folgende Vorgehensweise an: Im Fahrzeug sind
zusätzliche Sensormittel vorgesehen, mit denen Größen, wie
die Radgeschwindigkeiten, der Lenkwinkel, die
Fahrzeugbeschleunigungen in Fahrzeuglängsrichtung bzw. in
Fahrzeugquerrichtung oder die Gierrate, erfaßt werden. In
den Auswertemitteln wird in Abhängigkeit dieser Größen
wenigstens eine Fahrzeugbewegungsgröße, die die
Fahrzeugbewegung beschreibt, ermittelt. In Abhängigkeit
dieser Fahrzeugbewegungsgröße und der ermittelten
Drehbewegungsgröße und/oder Lagegröße wird ein von
Fahrzeugbewegungen bereinigter Mengenwert für die im
Behälter vorhandene Flüssigkeit ermittelt. Diese
Vorgehensweise bietet sich an, wenn das Fahrzeug schon mit
der entsprechenden Sensorik ausgestattet ist.
Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung
besteht darin, daß sich durch das erfindungsgemäße Konzept
der Erfassung von Abstandsgrößen, die den Abstand zwischen
den Sensormitteln und mehreren Bereichen der
Flüssigkeitsoberfläche beschreiben, Fahrzeugbewegungsdaten
ohne zusätzliche Fahrzeugbewegungssensoren, wie
beispielsweise Beschleunigungs- und/oder
Drehbewegungssensoren, berechnen lassen. Folglich sind
solche zusätzlichen Fahrzeugbewegungssensoren entbehrlich.
Dadurch werden beispielsweise Fahrzeugregelungssysteme
kostengünstiger. Weiterhin ist die Sensorzuverlässigkeit
verbessert, da nur ein Sensor anstelle mehrerer Sensoren
nötig ist. In diesem Fall kann allerdings mit Blick auf
einen bereinigten Mengenwert für die im Behälter vorhandene
Flüssigkeit die vorstehend beschriebene und zur Filterung
alternative Vorgehensweise nicht eingesetzt werden.
Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung bzw. des
erfindungsgemäßen Verfahrens läßt sich, wie durch die
vorstehenden Ausführungen gezeigt, eine
Fahrzeugbeschleunigung und/oder Fahrzeugneigung oder eine
Fahrzeugdrehbewegung ermitteln. Außerdem läßt sich mit der
erfindungsgemäßen Vorrichtung ein Mengenwert für die im
Behälter vorhandene Flüssigkeit ermitteln.
Fig. 1 ist ein schematisches Diagramm zur Erläuterung
des erfindungsgemäßen Verfahrens und der
prinzipiellen Funktion der Vorrichtung, die das
Verfahren ausführt, und
Fig. 2 zeigt ebenfalls schematisch und
blockschaltbildartig eine Ausführungsform einer
das Verfahren ausführenden Vorrichtung.
Gemäß Fig. 1 sind am Boden eines beispielhaft als Kubus
dargestellten Flüssigkeitsbehälters 11 Sensormittel 1
angebracht. Mit Hilfe dieser Sensormittel werden
Abstandsgrößen, die den Abstand zwischen den Sensormitteln
und mehreren Bereichen der Flüssigkeitsoberfläche
beschreiben, ermittelt. Mit anderen Worten: Die
Sensormittel sind im Behälter so angebracht, daß die
Sensormittel 1 die momentanen Abstände einer
Flüssigkeitsoberfläche A in dem Behälter bezogen auf den
Ort O des Sensormittels 1 dreidimensional erfassen.
Die Abstandsgrößen werden durch Ultraschallmessung und/oder
durch Mikrowellenmessung, insbesondere Radarmessung,
und/oder durch optische Messung erfaßt. Somit können als
Sensormittel 11 beispielsweise ein Ultraschallsensor, ein
Radarsensor oder ein Videosensor eingesetzt werden.
Bei dem Behälter handelt es sich beispielsweise um einen
Tank, eine Ölwanne, einen Getriebeölbehälter, einen
Bremsflüssigkeitsbehälter usw. eines Kraftfahrzeugs.
Selbstverständlich ist die kubische Form des Behälters in
Fig. 1 nur beispielhaft. Genauso kann eine
Flüssigkeitsoberfläche in einem zylindrischen, sphärischen
etc. Behälter erfaßt werden. Die Maße B, H, L entsprechen
der Breite, der Höhe und der Länge des Behälters 11 und
sind in einem Speicher gespeichert, wie dies nachstehend
anhand der Fig. 2 ausgeführt wird.
Bei einer Ultraschallmessung oder einer Mikrowellenmessung
wird als Sensormittel 11 ein einziger Wandler bzw. Sensor
verwendet, der unter mindestens drei Hauptrichtungen
abstrahlt. D. h. das Sensormittel 11 ist so gestaltet, daß
es die Flüssigkeitsoberfläche A durch drei durch die Pfeile
a, b und c veranschaulichten "Keulen" gleichzeitig
erfaßt. Alternativ kann auch ein Sensormittel zum Einsatz
kommen, welches unter einer Hauptrichtung abstrahlt, und
mit dem die Flüssigkeitsoberfläche A durch zeitlich
aufeinanderfolgende Impulse in den drei längs den
Behälterkanten B, H, L liegenden Raumkoordinaten x, y und z
abgetastet wird. Diese Vorgehensweise ist in Fig. 1 nicht
gezeigt. Bei beiden Alternativen wird als Sensormittel ein
einziger Sensor verwendet, mit dem der Abstand zwischen ihm
und der Flüssigkeitsoberfläche dreidimensional erfaßt wird.
Bei der Ultraschallmessung oder Mikrowellenmessung bietet
sich als weitere Alternative an, wenigstens drei Wandler zu
verwenden, die jeweils im wesentlichen unter einer
Hauptrichtung abstrahlen. Unter Verwendung geometrischer
Beziehungen kann somit auch die Flüssigkeitsoberfläche
erfaßt werden. Auf eine entsprechende Darstellung von drei
oder mehr Wandlern in Fig. 1 wurde verzichtet.
Bei einer optischen Messung wird als Sensormittel ein
optischer Empfänger, insbesondere eine optische
Empfangsfläche oder ein Videosensor, verwendet, auf den ein
Teil der Flüssigkeitsoberfläche abgebildet wird.
Alternativ zu der in Fig. 1 dargestellten Anbringung der
Sensormittel 11 am Boden des Behälters 11, können die
Sensormittel beispielsweise auch an der Decke des Behälters
angebracht werden. Ferner ist auch die Anbringung an einer
Seitenwand des Behälters denkbar, wenn die Sensormittel
über eine entsprechende Abstrahlcharakteristik verfügen.
Erfindungsgemäß wird aus den erfaßten Abstandsgrößen
wenigstens eine Drehbewegungsgröße, die die Drehbewegung
der Flüssigkeitsoberfläche beschreibt, ermittelt. Hierzu
werden beispielsweise in aufeinanderfolgenden Zeitschritten
die oben erwähnten Abstandsgrößen ermittelt und in einem
sogenannten Umlauf- bzw. Ringspeicher abgelegt. Die für die
aufeinanderfolgenden Zeitschritte ermittelten
Abstandsgrößen stellen quasi "Momentaufnahmen" der
Flüssigkeitsoberfläche für diese Zeitschritte dar. Da die
Flüssigkeitsoberfläche für gewöhnlich eine Struktur
aufweist, kann die zeitliche Bewegung eines Ausschnittes
dieser Struktur aus den für die aufeinanderfolgenden
Zeitschritte erfaßten "Momentaufnahmen" ermittelt werden.
Hierzu kann beispielsweise ermittelt werden, wie weit sich
ein lokales Maximum in der Flüssigkeitsoberfläche während
zweier aufeinanderfolgender Zeitschritte bewegt. Die so
ermittelte Drehbewegungsgröße enthält Informationen über
die Drehrichtung und/oder die Geschwindigkeit, mit der sich
die Flüssigkeitsoberfläche dreht und/oder über die Form der
Flüssigkeitsoberfläche.
Ferner wird aus den erfaßten Abstandsgrößen eine Lagegröße,
die die Lage der Flüssigkeitsoberfläche beschreibt,
ermittelt. Die Lagegröße kann unter Verwendung
geometrischer Beziehungen aus den ermittelten
Abstandsgrößen ermittelt werden.
In Abhängigkeit der Lagegröße wird eine erste Größe ermit
telt, die die momentane Fahrzeugbeschleunigung und/oder
Fahrzeugneigung beschreibt. Bei dieser Ermittlung wird die
Lagegröße, die die Lage der Flüssigkeitsoberfläche be
schreibt, in die erste Größe transformiert. In diese Trans
formation gehen die Zusammenhänge zwischen der Lage der
Flüssigkeitsoberfläche und der Neigung bzw. Beschleunigung
des Fahrzeuges ein. Dabei werden beispielsweise die Lage
des Behälters, die Geometrie des Fahrzeuges und des Behäl
ters sowie die Trägheit des Fahrzeuges berücksichtigt.
Alternativ bzw. ergänzend zu der ersten Größe wird in Ab
hängigkeit der Drehbewegungsgröße eine zweite Größe ermit
telt, die die momentane Fahrzeugdrehbewegung beschreibt.
Die Umsetzung der Drehbewegungsgröße in die zweite Größe
erfolgt in entsprechender Weise wie für die erste Größe.
Ferner wird erfindungsgemäß in Abhängigkeit der ermittelten
Drehbewegungsgröße und/oder Lagegröße und den bekannten
Abmessungen des Behälters ein Mengenwert für die im
Behälter vorhandene Flüssigkeit ermittelt.
Der Einfluß von Fahrzeugbewegungen und/oder
Fahrzeugbeschleunigungen kann
- a) mittels zeitlicher Filterung, wobei die erfaßten Abstandsgrößen und/oder die ermittelte Lagegröße und/oder die ermittelte Drehbewegungsgröße gefiltert wird, und/oder
- b) durch die Ermittlung wenigstens einer Fahrzeugbewegungsgröße, die die Fahrzeugbewegung beschreibt, und die aus anderen Signalen, wie beispielsweise den Radgeschwindigkeiten, dem Lenkwinkel, den Fahrzeugbeschleunigungen oder der Gierrate ermittelt wird,
eliminiert werden.
Die oben beschriebenen Verfahrensschritte können
beispielsweise, wie dies nachstehend anhand der Fig. 2
ausgeführt wird, mit einer mit einem programmgesteuerten
Mikroprozessor ausgerüsteten Verarbeitungseinrichtung
nacheinander oder im wesentlichen gleichzeitig ausgeführt
werden.
In der in Form eines schematischen Blockschaltbilds
dargestellten erfindungsgemäßen Vorrichtung sind die am
Boden des Behälters 11 angebrachten Sensormittel 1 über
einen Analog/Digitalwandler 2 mit der genannten
Verarbeitungseinrichtung 3 verbunden. Die
Verarbeitungseinrichtung 3 ist ihrerseits mit einem
Speicher 4 verbunden, der wenigstens die Abmessungen B, H,
L des Behälters 11 speichert. Außerdem übernimmt dieser
Speicher die oben beschriebene Funktion des Ringspeichers.
Die Verarbeitungseinrichtung 3 kann Signale 6, 7 von
weiteren Sensoren im bzw. am Fahrzeug empfangen, z. B.
Radgeschwindigkeitssignale, Lenkwinkelsignale,
Beschleunigungssignale, Gierratensignale, etc.
Der Analog/Digitalwandler 2, der Speicher 4 und die
Verarbeitungseinrichtung 3 werden zusammen als die
Auswertemittel bezeichnet.
Die oben erwähnte Filtereinrichtung ist in der
Verarbeitungseinrichtung 3 enthalten.
Die Verarbeitungseinrichtung 3 gibt die von ihr ermittelten
bzw. berechneten Ergebnissignale an einen Ausgangsport 5
aus. Dort kann eine Anzeigevorrichtung zur Anzeige der
Ergebnissignale und/oder Verarbeitungseinrichtungen anderer
Systeme, insbesondere Systeme zur Regelung wenigstens einer
die Fahrzeugbewegung beschreibenden Größe, angeschlossen
sein. Für solche Regelungssysteme können die erste bzw. die
zweite Größe als Istwerte verwendet werden.
Bei den in der Verarbeitungseinrichtung ermittelten bzw.
berechneten Ergebnissignalen bzw. Größen handelt es sich um
die Drehbewegungsgröße und/oder die Lagegröße und/oder die
erste Größe und/oder die zweite Größe und/oder den
Mengenwert für die im Behälter vorhandene Flüssigkeit
und/oder um den bereinigten Mengenwert.
Zu Fig. 2 sei noch erwähnt, daß in ihr zwei
Flüssigkeitsoberflächen dargestellt sind. A bezeichnet
dabei eine Flüssigkeitsoberfläche, die beispielsweise für
ein geneigtes oder beschleunigtes Fahrzeug vorliegt. A'
bezeichnet dagegen eine Flüssigkeitsoberfläche, die für ein
Fahrzeug, welches eine Drehbewegung ausführt, vorliegt.
Die Erfindung ermöglicht eine verbesserte
Füllmengenanzeige, und zwar durch ein aufwendiges, zur
dreidimensionalen Erfassung geeignetes Sensorkonzept und
zusätzlich die Berechnung von Fahrzeugbewegungsdaten aus
den dreidimensionalen Abstandswerten des Sensors. Dadurch
lassen sich spezielle andere Fahrzeugbewegungssensoren für
die Beschleunigung, die Drehbewegung usw. vermeiden.
Weiterhin ist die Zuverlässigkeit der Sensorik verbessert,
da nur noch ein einziger Sensor anstelle von mehreren
Sensoren nötig ist.
Darüber hinaus sei bemerkt, daß die erfindungsgemäße
Vorrichtung bzw. das erfindungsgemäße Verfahren nicht nur
für Fahrzeuge sondern für jegliche Art von
Fortbewegungsmittel anwendbar ist.
Claims (16)
1. Vorrichtung zur Ermittlung der Lage und/oder der
Bewegung einer Oberfläche einer Flüssigkeit, die in einem
Behälter (11), der sich insbesondere in einem Fahrzeug
befindet, enthalten ist,
die Sensormittel (1) enthält, mittels derer Abstandsgrößen, die den Abstand zwischen den Sensormitteln und mehreren Be reichen der Flüssigkeitsoberfläche beschreiben, erfaßt wer den, und
die Auswertemittel (2, 3, 4) enthält, mittels derer aus den erfaßten Abstandsgrößen wenigstens eine Drehbewegungsgröße, die die Drehbewegung der Flüssigkeitsoberfläche beschreibt, ermittelt wird.
die Sensormittel (1) enthält, mittels derer Abstandsgrößen, die den Abstand zwischen den Sensormitteln und mehreren Be reichen der Flüssigkeitsoberfläche beschreiben, erfaßt wer den, und
die Auswertemittel (2, 3, 4) enthält, mittels derer aus den erfaßten Abstandsgrößen wenigstens eine Drehbewegungsgröße, die die Drehbewegung der Flüssigkeitsoberfläche beschreibt, ermittelt wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß mittels der Auswertemittel aus den erfaßten Abstands
größen ferner eine Lagegröße, die die Lage der Flüssig
keitsoberfläche beschreibt, ermittelt wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net,
daß in Abhängigkeit der Lagegröße eine erste Größe ermit
telt wird, die die momentane Fahrzeugbeschleunigung
und/oder Fahrzeugneigung beschreibt, und/oder
daß in Abhängigkeit der Drehbewegungsgröße eine zweite
Größe ermittelt wird, die die momentane
Fahrzeugdrehbewegung beschreibt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abstandsgrößen durch Ultraschallmessung und/oder
durch Mikrowellenmessung, insbesondere Radarmessung,
und/oder durch optische Messung erfaßt werden.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß bei einer Ultraschallmessung oder einer Mikrowellenmessung als Sensormittel ein einziger Wandler verwendet wird, der unter mindestens drei Hauptrichtungen abstrahlt oder daß wenigstens drei Wandler verwendet werden, die jeweils im wesentlichen unter einer Hauptrichtung abstrahlen, oder
daß bei einer optischen Messung als Sensormittel ein optischer Empfänger, insbesondere eine optische Empfangsfläche oder ein Videosensor, verwendet wird, auf den ein Teil der Flüssigkeitsoberfläche abgebildet wird.
daß bei einer Ultraschallmessung oder einer Mikrowellenmessung als Sensormittel ein einziger Wandler verwendet wird, der unter mindestens drei Hauptrichtungen abstrahlt oder daß wenigstens drei Wandler verwendet werden, die jeweils im wesentlichen unter einer Hauptrichtung abstrahlen, oder
daß bei einer optischen Messung als Sensormittel ein optischer Empfänger, insbesondere eine optische Empfangsfläche oder ein Videosensor, verwendet wird, auf den ein Teil der Flüssigkeitsoberfläche abgebildet wird.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Sensormittel ein einziger Sensor verwendet wird,
mit dem der Abstand zwischen ihm und der
Flüssigkeitsoberfläche dreidimensional erfaßt wird.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet,
daß mit Hilfe der Auswertemittel in Abhängigkeit der
ermittelten Drehbewegungsgröße und/oder Lagegröße und den
bekannten Abmessungen des Behälters ein Mengenwert für die
im Behälter vorhandene Flüssigkeit ermittelt wird,
insbesondere enthalten hierzu die Auswertemittel einen
Speicher (4), in dem wenigstens die Abmessungen des
Behälters gespeichert sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet,
daß die Auswertemittel einen Mikroprozessor enthalten, mit
dessen Hilfe die Drehbewegungsgröße und/oder die Lagegröße
ermittelt wird, und/oder einen Analog/Digitalwandler (2)
enthalten, mit dem die von den Sensormitteln erfaßten
Signale umgesetzt werden, und/oder eine Filtereinrichtung,
insbesondere ein Tiefpaßfilter, enthalten, mit der die von
den Sensormitteln erfaßten Abstandsgrößen gefiltert wird.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet,
daß zusätzliche Sensormittel vorhanden sind, mit denen Größen (6, 7), wie insbesondere die Radgeschwindigkeiten, der Lenkwinkel, die Fahrzeugbeschleunigungen oder die Gierrate, erfaßt werden, und
daß in den Auswertemitteln in Abhängigkeit dieser: Größen wenigstens eine Fahrzeugbewegungsgröße, die die Fahrzeugbewegung beschreibt, ermittelt wird, und
daß in Abhängigkeit dieser Fahrzeugbewegungsgröße und der ermittelten Drehbewegungsgröße und/oder Lagegröße ein von Fahrzeugbewegungen bereinigter Mengenwert für die im Behälter vorhandene Flüssigkeit ermittelt wird.
daß zusätzliche Sensormittel vorhanden sind, mit denen Größen (6, 7), wie insbesondere die Radgeschwindigkeiten, der Lenkwinkel, die Fahrzeugbeschleunigungen oder die Gierrate, erfaßt werden, und
daß in den Auswertemitteln in Abhängigkeit dieser: Größen wenigstens eine Fahrzeugbewegungsgröße, die die Fahrzeugbewegung beschreibt, ermittelt wird, und
daß in Abhängigkeit dieser Fahrzeugbewegungsgröße und der ermittelten Drehbewegungsgröße und/oder Lagegröße ein von Fahrzeugbewegungen bereinigter Mengenwert für die im Behälter vorhandene Flüssigkeit ermittelt wird.
10. Verfahren zur Ermittlung der Lage und/oder der Bewegung
einer Oberfläche einer Flüssigkeit, die in einem Behälter
(11), der sich insbesondere in einem Fahrzeug befindet,
enthalten ist,
bei dem Sensormittel (1) vorgesehen sind, mittels derer Ab standsgrößen, die den Abstand zwischen den Sensormitteln und mehreren Bereichen der Flüssigkeitsoberfläche beschrei ben, erfaßt werden, und
bei dem Auswertemittel (2, 3, 4) vorgesehen sind, mittels de rer aus den erfaßten Abstandsgrößen wenigstens eine Drehbe wegungsgröße, die die Drehbewegung der Flüssigkeit be schreibt, ermittelt wird.
bei dem Sensormittel (1) vorgesehen sind, mittels derer Ab standsgrößen, die den Abstand zwischen den Sensormitteln und mehreren Bereichen der Flüssigkeitsoberfläche beschrei ben, erfaßt werden, und
bei dem Auswertemittel (2, 3, 4) vorgesehen sind, mittels de rer aus den erfaßten Abstandsgrößen wenigstens eine Drehbe wegungsgröße, die die Drehbewegung der Flüssigkeit be schreibt, ermittelt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß mittels der Auswertemittel aus den erfaßten Abstands
größen ferner eine Lagegröße, die die Lage der Flüssigkeit
beschreibt, ermittelt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekenn
zeichnet,
daß in Abhängigkeit der Lagegröße eine erste Größe ermit telt wird, die die momentane Fahrzeugbeschleunigung und/oder Fahrzeugneigung beschreibt, und/oder
daß in Abhängigkeit der Drehbewegungsgröße eine zweite Größe ermittelt wird, die die momentane Fahrzeugdrehbewegung beschreibt.
daß in Abhängigkeit der Lagegröße eine erste Größe ermit telt wird, die die momentane Fahrzeugbeschleunigung und/oder Fahrzeugneigung beschreibt, und/oder
daß in Abhängigkeit der Drehbewegungsgröße eine zweite Größe ermittelt wird, die die momentane Fahrzeugdrehbewegung beschreibt.
13. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abstandsgrößen durch Ultraschallmessung und/oder
durch Mikrowellenmessung, insbesondere Radarmessung,
und/oder durch optische Messung erfaßt werden.
14. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch
gekennzeichnet,
daß mit Hilfe der Auswertemittel in Abhängigkeit der
ermittelten Drehbewegungsgröße und/oder Lagegröße und den
bekannten Abmessungen des Behälters ein Mengenwert für die
im Behälter vorhandene Flüssigkeit ermittelt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch
gekennzeichnet,
daß die erfaßten Abstandsgrößen und/oder die ermittelte
Drehbewegungsgröße und/oder die ermittelte Lagegröße
zeitlich gefiltert wird, um die durch kurzzeitige
Fahrzeugbewegung und/oder Fahrzeugbeschleunigung auf die
Flüssigkeitsoberfläche ausgeübten Einflüsse zu eliminieren.
16. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11 dadurch
gekennzeichnet, daß in Abhängigkeit von Größen,
insbesondere in Abhängigkeit von den Radgeschwindigkeiten,
dem Lenkwinkel, den Fahrzeugbeschleunigungen oder der
Gierrate, die mit Hilfe von zusätzlichen Sensormitteln
erfaßt werden, wenigstens eine Fahrzeugbewegungsgröße, die
die Fahrzeugbewegung beschreibt, ermittelt wird, und daß in
Abhängigkeit dieser Fahrzeugbewegungsgröße und der
ermittelten Drehbewegungsgröße und/oder Lagegröße ein von
Fahrzeugbewegungen bereinigter Mengenwert für die im
Behälter vorhandene Flüssigkeit ermittelt wird.
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