DE19860814A1 - Verfahren und Einrichtung zur Verbesserung des dynamischen Verhaltens eines Magnetlagers - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zur Verbesserung des dynamischen Verhaltens eines MagnetlagersInfo
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Abstract
Das Verfahren und die Einrichtung zur Verbesserung des dynamischen Verhaltens eines Magnetlagers für einen magnetisch gelagerten Rotor, insbesondere zur Verminderung von Laufgeräuschen, sieht vor, daß der magnetische Fluß im Luftspalt (5) des Magnetlagers, der durch den Strom der durch eine Aktuatorspule (1) bestimmt ist, direkt erfaßt wird, beispielsweise durch eine direkt vom Luftspaltmagnetfluß durchdrungende Meßspule (6a, 6b) oder durch eine Hallsonde, wobei deren Signal als Stellgröße zur Regelung oder ergänzenden Regelung des Aktuatorspulenstroms derart verwendet wird, daß Magnetflußdichteänderungen im Luftspalt minimiert werden. DOLLAR A Mit der Erfindung wird eine deutliche Verminderung von Magnetflußdichteänderungen im Aktuatorluftspalt des Magnetlagers, bedingt beispielsweise durch unvermeidliche Fertigungstoleranzen, erreicht, verbunden mit einer deutlichen Reduzierung des erzeugten Körperschalls.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung des dynamischen Verhaltens
eines Magnetlagers mit aktiver positionsgeregelter Zentrierung für einen
magnetisch gelagerten Rotor durch Regelung des Stroms durch mindestens eine
Aktuatorspule, die über einen magnetischen Rückschlußkreis einen definierten
magnetischen Fluß im Luftspalt des Magnetlagers gewährleistet. Die Erfindung
bezieht sich außerdem auf eine Einrichtung zur Verbesserung des dynamischen
Verhaltens eines Magnetlagers gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 2.
Magnetlager der hier in Rede stehenden Gattung sind in verschiedenen Aus
führungsvarianten, insbesondere auch für die Anwendung in drallstabilisieren
den Rädern für Satelliten, bekannt. So beschreibt die US 4 211 452 ein magne
tisch gelagertes Trägheitsrad, dessen Rotor in einem radial magnetischen Feld
gehalten ist und bei dem Maßnahmen zur Verhinderung axialer Verschiebungen
getroffen sind. Ein in US 4 918 345 beschriebenes Magnetlager wird hier durch
eine in WO 95/22 475 beschriebene Positionsregelung zur radialen Stabilisierung
des Rotors im Luftspalt des Magnetlagers verbessert, wobei Änderungen des
Flusses im magnetischen Kreis durch eine Sensorspule erfaßt werden, die um
eine Aktuator- oder Erregerspule gewickelt ist oder einen Teil derselben bildet.
Andere Lösungen für die Erzeugung und Stabilisierung des Magnetflusses im
Luftspalt eines Magnetlagers sind in EP 0 563 928 A2, in EP 0 362 882, in
DE 23 38 307 A1 sowie in FR 2 214 890 beschrieben.
Ein besonderes Problem, das sich bei Magnetlagern in der Praxis zeigt, ist
dessen Geräuscherzeugung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Laufgeräusche eines magnetisch
gelagerten Rotors zu reduzieren.
Als Vorstufe zur Erfindung wurde aufgrund von genaueren Untersuchungen fest
gestellt, daß die Laufgeräusche eines magnetisch gelagerten Rotors auf verschie
dene Effekte zurückzuführen sind. Generell kann jedoch unterschieden werden
zwischen Effekten, die über Sensoren auf den oder die Regelkreise für den
magentischen Fluß im Luftspalt des Magnetlagers wirken und solchen, die auf
meist fertigungstechnisch bedingte, geometrische Fehler mit entsprechendem
Einfluß auf den oder die Aktuatorluftspalte zurückzuführen sind und die im
allgemeinen Rückwirkungen auf die magnetische Krafterzeugung im Luftspalt
des Lagers zur Folge haben. Es wurde festgestellt, daß diese Rückwirkungen
dadurch entstehen, daß sich bei der Rotordrehung die Luftspaltgeometrie
zyklisch ändert. Die daraus entstehenden Magnetflußdichteänderungen bewir
ken eine variable Kraft zwischen Rotor und Stator, die sich als störender Körper
schall auswirkt.
Auf der Grundlage dieser Beobachtungen wurde mit der Erfindung ein Verfahren
zur Regelung des dynamischen Verhaltens eines Magnetlagers mit den eingangs
genannten Verfahrensmerkmalen bereitgestellt, das dadurch gekennzeichnet ist,
daß der im Luftspalt durch die Aktuatorspule erzeugte magnetische Fluß direkt
im Luftspalt erfaßt und als Stellgröße zur Regelung oder ergänzenden Regelung
des Aktuatorspulenstroms derart verwendet wird, daß Magnetflußdichteände
rungen im Luftspalt minimiert werden.
Bei Anwendung der Erfindung wird eine wesentliche Verminderung der beobach
teten Magnetflußdichteänderungen und damit eine Verminderung des erzeugten
Körperschalls erreicht. Gleichzeitig wird die als Grundursache im allgemeinen
störende dynamische Steifigkeit des gesamten Magnetsystems reduziert.
Mit der Erfindung wird ein Verfahren bereitgestellt, mit dessen Hilfe zum Zwecke
der Verminderung von Laufgeräuschen der das gewünschte Magnetfeld erzeu
gende, in den Aktuatorspulen fließende Strom beeinflußt wird. Dabei wird im
Rahmen der Erfindung ein Magnetlager angenommen, daß auf der gegenseitigen
Anziehung von zwei magnetisierbaren Teilen beruht, verursacht durch ein
zwischen diesen erzeugtes magnetisches Feld.
Eine Einrichtung zur Verbesserung des dynamischen Verhaltens eines Magnet
lagers im Sinne einer Reduzierung von Laufgeräuschen an einem magnetisch
gelagerten Rotor mit einem Positionsregler für den Stromfluß durch mindestens
eine Aktuatorspule in einem magnetischen Kreis, die einen bestimmten magneti
schen Fluß im Luftspalt des Magnetlagers gewährleistet, ist erfindungsgemäß
gekennzeichnet durch eine Meßeinrichtung, die den magnetischen Fluß un
mittelbar im Luftspalt erfaßt und deren Meßsignal als Stellgröße einen den Posi
tionsregler ergänzenden Regelkreis speist, der den Strom durch die Aktuator
spule so beeinflußt, daß Änderungen des Magnetflusses im Luftspalt minimiert
werden.
Vorteilhafte Ergänzungen dieses Erfindungsgedankens sind in abhängigen
Patentansprüchen definiert.
Kern der Erfindung ist eine (gegebenenfalls zusätzliche) Regelung des in dem
Luftspalt des Magnetlagers vorhandenen magnetischen Flusses. Erfindungs
gemäß wird zu diesem Zweck eine Meßeinrichtung, beispielsweise eine Meßspule
verwendet, die von einem Teil oder vom gesamten magnetischen Fluß durchflutet
wird, der in dem Luftspalt herrscht und welcher durch eine entsprechende
Aktuatorspule erzeugt bzw. beeinflußt wird. Vorteilhaft ist es, mit einer ent
sprechenden Regelelektronik den Strom in dieser Aktuatorspule so zu regeln,
daß die in der Meßspule induzierte Spannung einen bestimmten Sollwert
annimmt. Dieser Sollwert kann durch eine Steuerschaltung intern oder extern
vorgegeben werden.
Anstelle der an der Meßspule anliegenden Spannung ist es auch möglich, die an
der Aktuatorspule auftretende Spannung als Größe für einen bestimmten Soll
wert zu verwenden, wobei jedoch der am Innenwiderstand der Aktuatorspule
auftretende ohmsche Spannungsabfall berücksichtigt werden muß.
Als Meßeinrichtung eignet sich auch ein magnetischer Flußsensor, z. B. eine
Hallsonde.
Durch eine geeignete Anordnung der Meßspule bzw. des Flußsensors, also ins
besondere der Hallsonde läßt sich - wie nachfolgend noch näher beschrieben -
eine Optimierung dahingehend erreichen, daß die Luftspaltkraft sich durch
Abstandsänderungen, beispielsweise verursacht durch herstellungsbedingte
Rotationsungenauigkeiten, nicht oder nur ganz geringfügig ändert. Dadurch
wird eine deutliche Reduzierung der Geräuscherzeugung erreicht.
Die Erfindung und vorteilhafte Einzelheiten werden nachfolgend unter Bezug
nahme auf die Zeichnung in einer beispielsweisen Ausführungsform näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Blockschaltbilddarstellung einer Einrichtung zur Verbesse
rung des dynamischen Verhaltens eines Magnetlagers mit dem
Ziel einer Verminderung von Laufgeräuschen; und
Fig. 2 die Prinzipdarstellung eines magnetischen Kreises mit direkter
Messung des magnetischen Flusses in einem Luftspalt.
Der Magnetfluß im Magnetfeld 4 eines Aktuatorluftspalts 5 eines in Fig. 2 nur in
schematischer Schnittdarstellung angedeuteten Magnetlagers wird durch den
über einen Stromregler 8 eingestellten Aktuatorstrom durch eine oder mehrere
Aktuatorspulen 1 bestimmt, wobei im magnetischen Kreis außerdem ein
weiterer Magnet 2, beispielsweise ein Permanentmagnet liegt. Der durch einen
umlaufenden Pfeil angedeutete magnetische Rückschluß ist in Fig. 2 durch ent
sprechende Joche 3 angedeutet. Das Signal eines Positionsreglers für die auf
einen Rotor wirkende magnetische Kraft im Aktuatorluftspalt 5 wird an einen
Anschluß 7 zugeführt und bestimmt über einen weiter unten näher beschriebe
nen Regler 10 den Aktuatorstrom durch die Aktuatorspule(n) über einen Strom
regler 8. Ein zusätzlicher, in der Regel (jedoch nicht zwingend) vorhandener
Symmetrieregler 9 gewährleistet eine deutliche Verringerung des gesamten
Leistungsverbrauchs des Magnetlagers und vereinfacht dadurch zusätzlich die
Abführung von Verlustwärme.
Erfindungsgemäß wird der im Aktuatorluftspalt 5 herrschende magnetische
Fluß durch eine unmittelbar in diesem Fluß liegende Meßspule 6a bzw. 6b
erfaßt, die vorteilhafterweise so plaziert wird, daß sich die Luftspaltkraft z. B. bei
geringfügigen Abstandsänderungen nicht ändert. Dies wird über den Regler 10
erreicht, der das Signal der Meßspule 6a bzw. 6b in ein entsprechendes Stell
signal für den Stromregler 8 so umsetzt, daß die Spannung an der Meßspule 6a,
6b auf einem bestimmten Sollwert gehalten wird. Wenn das Ausgangssignal des
Positionsreglers am Anschluß 7 Null beträgt, also die Position des (nicht dar
gestellten) Rotors korrekt ist, wird durch den dargestellten Regelkreis mit Regler
10, Stromregler 8 und Symmetrieregler 9 die Spannung in der Meßspule 6a bzw.
6b und damit die Magnetflußänderung im Aktuatorluftspalt 5 auf einen Wert
nahe Null geregelt. Dieser Wert ist von der Übertragungsfunktion des Reglers 10
abhängig. Diese ist den charakteristischen Eigenschaften des praktisch vorlie
genden Luftspaltmagnetfelds anzupassen, um eine optimale Geräuschunter
drückung zu erzielen, wobei die Regeleigenschaften des Positionsregelkreises zu
berücksichtigen sind. In der Regel wird für den Regler 10 eine P-I-Charakteri
stik am günstigsten sein. Bei durch einen Permanentmagneten unterstützten
Magnetlagern, wie in Fig. 2 durch den Permanentmagneten 2 angedeutet, wird
häufig ein zusätzlicher Symmetrieregler 9 eingesetzt, der die Luftspaltgeometrie
so einstellt, daß äußere Störkräfte ohne permanenten Aktuatorstrom kompen
siert werden können. Der Symmetrieregler 9 hat in der Regel eine I-Charakteri
stik. Im Falle der Erfindung ergibt sich hier eine Vereinfachung, da aufgrund
der Rückführung der festgestellten Magnetflußänderung auf den Regler 10 die
sem eine integrierende Charakteristik eingeprägt wird. Dadurch läßt sich der
Symmetrieregler 9 durch eine einfache Tiefpaßfunktion ersetzen.
Anstelle der Meßspule(n) 6a, 6b kann bei entsprechender Anpassung der Elek
tronik ein anderer geeigneter Magnetflußsensor, beispielsweise eine Hallsonde
verwendet werden.
Durch das erfindungsgemäße Konzept einer Magnetflußmessung unmittelbar im
Aktuatorluftspalt 5 und (gegebenenfalls nur ergänzender) Stromregelung über
den Regler 10 wird die effektive dynamische Steifigkeit des Magnetsystems der
Lagerung insbesondere für höhere Frequenzen reduziert, wobei gleichzeitig der
Positionsregler hinsichtlich spezifischer Genauigkeitsanforderungen
unkritischer wird und das Ziel einer deutlichen Verminderung der Laufgeräusche
eines magnetisch gelagerten Rotors erreicht wird.
Claims (7)
1. Verfahren zur Regelung des dynamischen Verhaltens eines Magnetlagers
mit aktiver positionsgeregelter Zentrierung für einen magnetisch gelagerten
Rotor durch Regelung des Stroms durch mindestens eine Aktuatorspule, die
über einen magnetischen Rückschlußkreis einen definierten magnetischen Fluß
im Luftspalt des Magnetlagers gewährleistet, dadurch gekennzeichnet, daß die
im Luftspalt vorhandenen Änderungen des magnetischen Flusses direkt im
Luftspalt erfaßt und als Stellgröße zur Regelung oder ergänzenden Regelung des
Aktuatorspulenstroms derart verwendet werden, daß durch Verringerung der
Magnetflußdichteänderungen im Luftspalt die Laufgeräusche des Magnetlagers
minimiert werden.
2. Einrichtung zur Verbesserung des dynamischen Verhaltens eines Magnet
lagers für einen magnetisch gelagerten ferromagnetischen Rotor mit einem Posi
tionsregler für den Stromfluß durch mindestens eine Aktuatorspule (1) in einem
magnetischen Kreis, die einen bestimmten magnetischen Fluß im Luftspalt (5)
des Magnetlagers gewährleistet, gekennzeichnet durch eine Meßeinrichtung
(6a, 6b), die den magnetischen Fluß unmittelbar im Luftspalt (5) erfaßt, deren
Meßsignal als Stellgröße einen den Positionsregler ergänzenden Regelkreis (10,
8) speist, der den Strom durch die Aktuatorspule (1) so beeinflußt, daß Ände
rungen des Magnetflusses im Luftspalt minimiert werden.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Meßeinrichtung mindestens eine vom Luftspalt-Magnetfeld unmittelbar durch
setzte Meßspule (6a, 6b) ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß als
Regelsollgröße für die Stromregelung durch die Aktuatorspule (1) ein bestimm
ter Wert der in der Meßspule (6a, 6b) induzierten Spannung herangezogen wird.
5. Einrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
aus Positionsregler und ergänzendem Regler bestehende Stromregler für den
Aktuatorstrom auf einen bestimmten Wert der in der Aktuatorspule induzierten
Spannung als Regelsollgröße optimiert ist.
6. Einrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche 2 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der ergänzende Regler eine P-I-Charakteristik aufweist.
7. Einrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche 2 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß als Magnetflußsensor im Luftspalt (5) eine Hallsonde
verwendet ist.
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