DE19860721A1 - Dreipunkt-Umrichter und Verfahren zu seinem Betreiben - Google Patents
Dreipunkt-Umrichter und Verfahren zu seinem BetreibenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Dreipunkt-Umrichters mit einem Gleichspannungszwischenkreis (2), der einen Pluspotential führenden Ausgang (10), einen Minuspotential führenden Ausgang (11) und einen weiteren auf Mittenpotential liegenden Ausgang (12) aufweist. Um Erdschlüsse im Gleichspannungszwischenkreis (2) erkennen zu können, wird die Spannung (Ue) an einer einerseits an den weiteren Ausgang (12) des Gleichspannungszwischenkreises (2) und andererseits an Erde angeschlossenen Parallelschaltung (20) eines Kondensators (22) und eines ohmschen Widerstandes (21) verwendet. DOLLAR A Um den Ort eines Kurzschlusses im Umrichter mit geringem Aufwand zuverlässig erkennen zu können, wird eine vom Gleichrichtmittelwert der Spannung (Ue) abhängige Auswertegröße (A) gebildet und ein einen Erdschluß anzeigendes Ausgangssignal (Sa) erzeugt, wenn die Auswertegröße (A) vorgegebenen Schwellwertbedingungen genügt.
Description
Aus der Zeitschrift "eb-Elektrische Bahnen" 93 (1995) 7, Sei
ten 230 bis 235 ist ein Langstator-Synchronmotorantrieb des
Transrapid bekannt. Dieser Antrieb enthält einen Umrichter
leistungsteil, der auch als Dreipunkt-Umrichter bezeichnet
wird. Wie insbesondere Bild 2 dieser Literaturstelle zu ent
nehmen ist, weist ein solcher Dreipunkt-Umrichter eingangs
seitig Gleichrichter auf, die am Energieversorgungsnetz lie
genden Eingangstransformatoren nachgeordnet sind. An die
Gleichrichter ist ein Gleichspannungszwischenkreis ange
schlossen, der Zwischenkreisdrosseln und Zwischenkreiskonden
satoren enthält. Der Gleichspannungszwischenkreis weist einen
auf Plus-Potential liegenden Ausgang, einen auf Minus-Poten
tial liegenden Ausgang und einen weiteren, auf Mittenpoten
tial liegenden Ausgang auf. An diese Ausgänge sind parallel
zwei Dreipunkt-Wechselrichter angeschlossen, die ausgangssei
tig mit Ausgangstransformatoren verbunden sind.
Ferner ist es aus der Siemens-Dokumentation "Modernisierung
TVE-Antrieb Umrichter-Leistungsteil", Teil 1, Register 4,
Seiten 12 und 13 bekannt, bei einem solchen Dreipunkt-Um
richter die Spannung an einer einerseits an den auf Mittelpo
tential liegenden Ausgang des Gleichspannungszwischenkreises
und andererseits an Erde angeschlossenen Parallelschaltung
eines Kondensators und eines ohmschen Widerstandes zum Erken
nen eines Erdschlusses in dem Gleichspannungszwischenkreis zu
verwenden. Parallel zu der Parallelschaltung ist eine die
Spannung an der Parallelschaltung abgreifende Gleichspan
nungserfasssungseinrichtung vorhanden, und der Gleichspan
nungserfassungseinrichtung ist eine Erdschlußerkennungsein
richtung nachgeordnet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum
Betreiben eines Dreipunkt-Umrichters mit einem Gleichspan
nungszwischenkreis, der einen Plus-Potential führenden Aus
gang, einen Minus-Potential führenden Ausgang und einen wei
teren, auf Mittenpotential liegenden Ausgang aufweist, wobei
die Spannung an einer einerseits an den weiteren Ausgang des
Gleichspannungszwischenkreises und andererseits an Erde an
geschlossenen Parallelschaltung eines Kondensators und eines
ohmschen Widerstandes zum Erkennen eines Erdschlusses in dem
Gleichspannungszwischenkreis verwendet wird, so auszugestal
ten, daß der Ort eines Kurzschlusses im Dreipunkt-Umrichter
mit vergleichsweise geringem Aufwand zuverlässig erfaßbar
ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß eine vom
Gleichrichtmittelwert der Spannung abhängige Auswertegröße
gebildet und ein einen Erdschluß anzeigendes Ausgangssignal
erzeugt, wenn die Auswertegröße vorgegebenen Schwellenwert
bedingungen genügt.
Um das erfindungsgemäße Verfahren unabhängig von der über die
Gleichrichter eingestellten Zwischenkreisspannung unter be
sonders zuverlässiger Erkennung eines Erdschlusses durchfüh
ren zu können, wird eine dem Gleichrichtmittelwert der Span
nung entsprechende erste Meßgröße gebildet, eine vom arithme
tischen Mittelwert der Spannung abhängige zweite Meßgröße er
zeugt und durch Quotientenbildung der ersten und zweiten Meß
größe die Auswertegröße gebildet.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfin
dungsgemäßen Verfahrens wird eine dem arithmetischen Mittel
wert der Spannung entsprechende erste Zwischenmeßgröße gebil
det, eine zweite Zwischenmeßgröße erzeugt, die dem Effek
tivwert einer Komponente der Spannung mit einer Frequenz pro
portional ist, die der Frequenz des den Dreipunkt-Umrichter
speisenden Energieversorgungsnetzes entspricht, und es wird
durch Summation der beiden Zwischenmeßgrößen die zweite Meß
größe gebildet. Bei dieser Ausführungsart des erfindungsgemä
ßen Verfahrens können auch Erdschlüsse auf der Sekundärseite
der Eingangstransformatoren eines Dreipunkt-Umrichters erfaßt
werden.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung ist in
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel eines Dreipunkt-Umrichters,
in
Fig. 2 ein Blockschaltbild zur Erläuterung der Funktions
weise einer an den Umrichter gemäß Fig. 1 angeschlossenen
Erdschlußerkennungseinrichtung und in
Fig. 3 ein Diagramm zur zusätzlichen Erklärung der Wirkungs
weise des erfindungsgemäßen Verfahrens wiedergegeben.
Die Fig. 1 läßt einen Gleichrichter 1 erkennen, der in nicht
dargestellter Weise an Eingangstransformatoren angeschlossen
ist, die ihrerseits an ein speisendes Energieversorgungsnetz
angeschlossen sind. An den Gleichrichter 1 ist ein Gleich
spannungszwischenkreis 2 angeschlossen, der mit Eingängen 3,
4 und 5 an Ausgängen des Gleichrichters 1 angeschlossen ist.
Der Gleichspannungszwischenkreis 2 ist in bekannter Weise mit
Zwischenkreisdrosseln 6 und 7 sowie Zwischenkreiskondensato
ren 8 und 9 versehen. Der Gleichspannungskreis weist einen
Pluspotential führenden Ausgang 10 und einen Minuspotential
führenden Ausgang 11 auf; ein weiterer Ausgang 12 des Gleich
spannungszwischenkreises 2 liegt auf Mittenpotential. Reihen
schaltungen aus Widerständen 13 bzw. 14 mit Gleichrichtern 15
bzw. 16 bilden in bekannter Weise Bremssteller und Bremsstel
lerwiderstände.
An die Ausgänge des Gleichspannungszwischenkreises 2 sind
ferner in bekannter Weise Wechselrichter 17 und 18 ange
schlossen, denen in ebenfalls bekannter Weise Ausgangstrans
formatoren nachgeordnet sind, die figürlich nicht dargestellt
sind.
Einerseits an den auf Mittenpotential liegenden weiteren Aus
gang 12 und andererseits an Erde ist eine Parallelschaltung
20 angeschlossen, die einen Widerstand 21 parallel zu einem
Kondensator 22 enthält. Zu dieser Parallelschaltung 20 par
allel angeordnet ist eine Gleichspannungserfassungseinrich
tung 23, die aus einer Reihenschaltung eines ohmschen Wider
standes und eines Gleichspannungswandlers 25 besteht, der in
dem dargestellten Ausführungsbeispiel als Hall-Wandler ausge
bildet ist.
Über eine Anschlußleitung 26 ist an den Ausgang der Gleich
spannungserfassungseinrichtung 23 eine Erdschlußerkennungs
einrichtung 27 angeschlossen, die vorteilhafterweise von ei
nem Mikroprozessor gebildet ist. An einem Ausgang 28 der Erd
schlußerkennungseinrichtung 27 ist ein Signal abgreifbar,
wenn ein Kurzschluß festgestellt wird.
Zur Erläuterung der Wirkungsweise der Erdschlußerkennungs
einrichtung 27 wird auf die Fig. 2 bezug genommen, in der
zur Erläuterung der Arbeitsweise der Erdschlußerkennungsein
richtung 27 auf eine Blockschaltbild-Darstellung zurückge
griffen wird. An einem Eingang 30 der Erdschlußerkennungs
einrichtung 27 ist ein Absolutwertbildner 31 angeschlossen,
dem ein FIR(Finite-Impulse-Response)-Filter 32 mit Tiefpass
funktion nachgeordnet ist. An einem Ausgang 33 des FIR-Fil
ters 32 entsteht somit eine Meßgröße U1, die dem Gleich
richtmittelwert der Spannung Ue an der Parallelschaltung 20
entspricht. Zu dieser Meßgröße U1 wird in einer Addierstufe
34 aus später noch erläuterten Gründen eine feste Spannung
Uemin addiert und die so gebildete Meßgröße U11 einem Quo
tientenbildner 35 zugeführt.
Der Quotientenbildender 35 ist auch mit einer weiteren Meß
größe U2 beaufschlagt, die in einer Addierstufe 36 gebildet
ist. Diese Addierstufe liegt mit einem Eingang an einem wei
teren FIR-Filter 37, das eingangsseitig mit der Spannung Ue
beaufschlagt ist und ebenfalls als Tiefpass wirkt. Am Ausgang
38 des weiteren FIR-Filters 37 entsteht somit eine Zwischen
meßgröße Uz1, die dem arithmetischen Mittelwert der Spannung
Ue entspricht. Außerdem ist der Addierstufe 36 eine weitere
Zwischenmeßgröße Uz2 zugeführt, die dem Effektivwert einer
Komponenten in der Spannung Ue mit einer Frequenz entspricht,
die der Frequenz des einspeisenden Energieversorgungsnetzes
entspricht. Um diese weitere Zwischenmeßgröße Uz2 zu gewin
nen, ist an die Spannung Ue ein einen Sinus-Bandpass darstel
lendes FIR-Filter 39 und ein einen Cosinus-Bandpass darstel
lendes FIR-Filter 40 angeschlossen. Nach Quadrierung der Aus
gangsgrößen dieser beiden FIR-Filter 39 und 40 und Addition
in einer zusätzlichen Addierstufe 41 und nach Radizierung in
einer Stufe 42 ist die weitere Zwischenmeßgröße Uz2 gebildet.
In dem Quotientenbildner 35 wird aus den Meßgrößen U1 bzw.
U11 und U2 eine Auswertegröße A gebildet, wobei die feste
Spannung Uemin dazu dient, auch bei kleinen Meßgrößen U1 de
finierte Verhältnisse zu schaffen. Die Auswertegröße A wird
einer Schwellenwerteinrichtung 44 zugeführt. Diese Schwellen
werteinrichtung ist auf einen vorgegebenen Schwellenwert OG
(vgl. Fig. 3) eingestellt; wird dieser obere Schwellenwert
OG von der Auswertegröße A überschritten, dann wird ein Si
gnal S1 erzeugt, das einem Eingang 45 eines UND-Gliedes 46
zugeführt wird. Ein weiterer Eingang 47 des UND-Gliedes ist
mit einem weiteren Eingang 31 der Erdschlußerkennungsein
richtung 27 verbunden. An diesem Eingang 31 steht dann ein
Signal an, wenn der Gleichspannungszwischenkreis 2 einge
schaltet ist. Wenn beide Eingänge 45 und 47 mit einem Signal
beaufschlagt sind, wird von dem UND-Glied 46 ein Signal an
einem Ausgang 48 abgegeben, das einen aufgetretenen Erdschluß
signalisiert.
Die Schwellenwerteinrichtung 44 ist so ausgestaltet, daß sie
auch einen unteren Schwellenwert UG erfassen kann (vgl. Fig.
3). Überschreitet das Auswertesignal A den Wert OG, dann
spricht dies für einen Erdschluß am Pluspotential führenden
Ausgang 10 oder am Minuspotential führenden Ausgang 11. Das
Auswertesignal A ist außerdem mit unterschiedlichen Vorzei
chen behaftet, je nach dem, ob der Erdschluß an dem Pluspo
tential führenden Ausgang 10 oder am Minuspotential führenden
Ausgang 11 aufgetreten ist. Ein positives Vorzeichen spricht
für einen am Plus-Potential liegenden Ausgang 10 aufgetrete
nen Erdschluß, während ein negatives Vorzeichen für einen
Erdschluß am Minuspotential führenden Ausgang 11 spricht.
Liegt die Auswertegröße A unterhalb des unteren Schwellen
wertes UG der Schwellenwertstufe 44, dann spricht dies für
einen Erdschluß am auf Mittenpotential liegenden weiteren
Ausgang 12 des Gleichspannungszwischenkreises 2.
Soll der genaue Kurzschlußort ermittelt werden, dann muß die
Schwellenwerteinrichtung 44 entsprechend ausgebildet sein,
also ein Signal bei oberem Schwellenwert OG mit positivem
Vorzeichen des Auswertesignals A, ein anderes Signal bei obe
rem Schwellenwert mit negativem Vorzeichen und ein drittes
Signal bei einem Auswertesignal A unterhalb des unteren
Schwellenwertes UG erzeugen, die dann über ein (nicht darge
stelltes) weiteres Logikglied mit dem Ausgangssignal Sa zu
verknüpfen sind.
Claims (3)
1. Verfahren zum Betreiben eines Dreipunkt-Umrichters mit ei
nem Gleichspannungszwischenkreis, der einen Plus-Potential
führenden Ausgang, einen Minus-Potential führenden Ausgang
und einen weiteren, auf Mittenpotential liegenden Ausgang
aufweist, wobei
- - die Spannung (Ue) an einer einerseits an den weiteren Aus gang (M) des Gleichspannungszwischenkreises (2) und ande rerseits an Erde angeschlossenen Parallelschaltung (20) ei nes Kondensators (22) und eines ohmschen Widerstandes (21) zum Erkennen eines Erdschlusses in dem Gleichspannungszwi schenkreis (2) verwendet wird,dadurch gekennzeichnet, daß
- - eine vom Gleichrichtmittelwert der Spannung (Ue) abhängige Auswertegröße (A) gebildet wird und
- - ein einen Erdschluß anzeigendes Ausgangssignal (Sa) erzeugt wird, wenn die Auswertegröße (A) vorgegebenen Schwellen wertbedingungen genügt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - eine dem Gleichrichtmittelwert der Spannung (Ue) entspre chende erste Meßgröße (U1) gebildet wird,
- - eine vom arithmetischen Mittelwert der Spannung (Ue) abhän gige zweite Meßgröße (U2) erzeugt wird und
- - durch Quotientenbildung der ersten und zweiten Meßgröße (U1, U2) die Auswertegröße (A) gebildet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - eine dem arithmetischen Mittelwert der Spannung (Ue) ent sprechende erste Zwischenmeßgröße (Uz1) gebildet wird,
- - eine zweite Zwischenmeßgröße (Uz2) erzeugt wird, die dem Effektivwert einer Komponente der Frequenz des den Drei punkt-Umrichter speisenden Energieversorgungsnetzes ent spricht, und
- - durch Summation der beiden Zwischenmeßgrößen (Uz1, Uz2) die zweite Meßgröße (U2) gebildet wird.
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DE (1) | DE19860721B4 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP2608399A3 (de) * | 2011-12-22 | 2014-10-29 | GE Energy Power Conversion GmbH | Verfahren zur Erdschlusserkennung beim Betrieb eines Stromrichters |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2542811C2 (de) * | 1975-09-25 | 1979-08-23 | Siemens Ag, 1000 Berlin Und 8000 Muenchen | Schaltungsanordnung zur Messung des Erdwiderstandes einer erdfreien Starkstromschaltung |
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1998
- 1998-12-23 DE DE19860721A patent/DE19860721B4/de not_active Expired - Fee Related
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP2608399A3 (de) * | 2011-12-22 | 2014-10-29 | GE Energy Power Conversion GmbH | Verfahren zur Erdschlusserkennung beim Betrieb eines Stromrichters |
US9455569B2 (en) | 2011-12-22 | 2016-09-27 | Ge Energy Power Conversion Gmbh | Procedures for the operation of an electrical circuit |
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DE19860721B4 (de) | 2007-12-20 |
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