DE19858782A1 - Schaltungsanordnung - Google Patents
SchaltungsanordnungInfo
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Abstract
In der Anmeldung wird vorgeschlagen eine Schaltungsanordnung zum Verschlüsseln bzw. Entschlüsseln serieller Daten, mit einer ersten seriellen Schnittstelle zum Empfangen unverschlüsselter Daten und einer zweiten seriellen Schnittstelle zum Senden verschlüsselter Daten und/oder einer ersten seriellen Schnittstelle zum Senden unverschlüsselter Daten und einer zweiten seriellen Schnittstelle zum Empfangen verschlüsselter Daten, einer Schlüsselspeichereinrichtung zum Speichern mindestens eines Schlüssels, einer Kodier-/Dekodiereinrichtung zum Verschlüsseln bzw. Entschlüsseln der empfangenen Daten mit dem gespeicherten Schlüssel, einer dritten Schnittstelle zur Eingabe des Schlüssels und anderer Steuerdaten und einer Datenverarbeitungseinrichtung zur Analyse der empfangenen und Synthese der auszugebenden Daten.
Description
Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zum Verschlüsseln bzw.
Entschlüsseln serieller Daten.
Wegen der zunehmenden Verbreitung elektronischer Datennetze, über welche
beispielsweise eine Sprach-, Fax- und Datenübertragung erfolgt, wird auch der
Bedarf an Verschlüsselungseinrichtungen zunehmend größer. Obwohl der Inhalt von
Nachrichten, welche über öffentliche Datennetze, beispielsweise ISDN-Verbindun
gen oder Internet, übertragen werden, nicht öffentlich ist und unter Umständen
sogar gemäß gesetzlicher Bestimmungen unter Verschluß zu halten ist, werden
solche Nachrichten in der Regel unverschlüsselt übermittelt. Der Grund liegt im
wesentlichen darin, daß bei bekannten Verschlüsselungseinrichtungen der Aufwand
an Hard- und Software erheblich ist, weshalb derartige Einrichtungen sehr teuer
sind.
Bei bekannten Systemen erfolgt eine Verschlüsselung, insbesondere bei symmetri
schen Verschlüsselungsverfahren, in Form von Computerprogrammen, welche gege
benenfalls von Verschlüsselungsbausteinen unterstützt sind, welche über eine
parallele Prozessorschnittstelle angesteuert werden. Dabei werden die zu ver
schlüsselnden Daten über die parallele Schnittstelle in den Verschlüsselungsbaustein
geladen und nach erfolgter Ver- bzw. Entschlüsselung parallel wieder ausgelesen.
Eine Verschlüsselung von Nachrichten ist somit bislang nur mit speziellen,
wirtschaftlich aufwendigen Vorrichtungen durchzuführen, so daß in den meisten
Fällen die Verschlüsselung von sensitiven Daten unterbleibt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Schaltungsanordnung zum
Verschlüsseln bzw. Entschlüsseln serieller Daten bereitzustellen, welche mit einem
minimalen Aufwand an Hard- und Software serielle Daten ver- bzw. entschlüsselt
und auch mit minimalem Aufwand in bestehende Datennetze integriert werden
kann.
Die Aufgabe wird bei der Schaltungsanordnung der eingangs genannten Art
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß diese eine erste serielle Schnittstelle zum
Empfangen unverschlüsselter Daten und eine zweite serielle Schnittstelle zum
Senden verschlüsselter Daten und/oder eine erste serielle Schnittstelle zum Senden
unverschlüsselter Daten und eine zweite serielle Schnittstelle zum Empfangen
verschlüsselter Daten, eine Schlüsselspeichereinrichtung zum Speichern mindestens
eines Schlüssels, eine Kodier-/Dekodiereinrichtung zum Verschlüsseln bzw.
Entschlüsseln der empfangenen Daten mit dem gespeicherten Schlüssel, eine dritte
Schnittstelle zur Eingabe des Schlüssels und anderer Steuerdaten und eine
Datenverarbeitungseinrichtung zur Analyse der empfangenen und Synthese der
auszugebenden Daten umfaßt.
Die Vorteile der Erfindung liegen insbesondere darin, daß die Schaltungsanordnung
zum Verschlüsseln bzw. Entschlüsseln serieller Daten direkt in den seriellen
Datenstrom eingeschleift werden kann. Die Übertragung von Sprachsignalen,
Videosignalen, beliebigen Daten oder Fax-Dokumenten erfolgt auf allen heutigen
Kommunikationsnetzen, wie beispielsweise Telefonnetz, ISDN, analoge oder digitale
Festverbindungen, Frame Relay oder ATM-Netze, Ethernet, TCP/IP, Internet usw.,
in Form serieller Bit-Folgen. Über die seriellen Schnittstellen werden die seriellen
Daten durch die Schaltungsanordnung geführt und können dabei automatisch, in
Echtzeit verschlüsselt bzw. entschlüsselt werden. Ein neuer Schlüssel, mit welchem
die Daten ver- bzw. entschlüsselt werden, wird über die dritte Schnittstelle in die
Schlüsselspeichereinrichtung der Schaltungsanordnung eingegeben. Dabei können
selbstverständlich auch mehrere unterschiedliche Schlüssel zur Anwendung
kommen. Über diese Schnittstelle erfolgt ebenfalls eine Steuerung der Schaltungs
anordnung.
Da die Schaltungsanordnung ebenfalls eine Datenverarbeitungseinrichtung zur
Analyse der empfangenen und Synthese der auszugebenen Daten umfaßt, ist nur
ein minimaler externer Hard- und Softwareaufwand notwendig, um die erfindungs
gemäße Schaltungsanordnung betreiben zu können. Beim Einsatz in Telekommuni
kationsanlagen, Terminal-Adaptern, ISDN-Karten usw. kann beispielsweise ein
vorhandener Mikroprozessor oder Mikrocontroller ohne weiteres die Steuerung mit
übernehmen. Durch die Möglichkeit des Einschleifens in einen seriellen Datenstrom,
z. B. in die IOM-2-Schnittstelle einer ISDN-Anlage, einer beliebigen seriellen
Schnittstelle oder direkt in den ISDN-SO-Bus ist auch ein Nachrüsten vorhandener
Baugruppen mit der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung durch minimalen
Aufwand möglich.
Falls die verwendete Datenleitung, in die die erfindungsgemäße Schaltungsanord
nung mit ihren ersten und zweiten seriellen Schnittstellen in Reihe geschaltet ist,
für die Datenübertragung mehrerer Kanäle - im Falle von ISDN sind beispielsweise
zwei Kanäle vorgesehen - aufweist, kann die erfindungsgemäße Schaltungsanord
nung auch so ausgelegt sein, daß bei Bedarf nur bestimmte einzelne Kanäle für die
Übermittlung von verschlüsselten Daten ausgewählt werden können. In diesem Fall
ist es ferner denkbar, die Verschlüsselung für einige bestimmte Kanäle in die eine
Richtung - d. h. beispielsweise werden unverschlüsselte Daten von der ersten
seriellen Schnittstelle empfangen und als verschlüsselte Daten von der zweiten
seriellen Schnittstelle wieder abgegeben - und für andere bestimmte Kanäle in der
anderen Richtung - d. h. beispielsweise werden unverschlüsselte Daten von der
zweiten seriellen Schnittstelle empfangen und als verschlüsselte Daten von der
ersten seriellen Schnittstelle abgegeben - durchzuführen. Das gleiche gilt natürlich
auch für die Entschlüsselung der Daten. Demnach ist für diesen Anwendungsfall die
Kodier-/Dekodiereinrichtung entsprechend mehrkanalig aufgebaut, wobei das
Verschlüsseln und Entschlüsseln der empfangenen Daten üblicherweise in einem
Multiplexverfahren durchgeführt wird.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind die erste
und die zweite serielle Schnittstelle bidirektionale Schnittstellen. Bei einer
zweckmäßigen Weiterbildung empfängt und sendet die erste serielle Schnittstelle
unverschlüsselte Daten, während die zweite serielle Schnittstelle im wesentlichen
verschlüsselte Daten empfängt und sendet. Dadurch läßt sich die erfindungsgemäße
Schaltungsanordnung vorteilhafterweise auch im Duplex-Betrieb einsetzen, bei
welchem über eine Datenverbindung gleichzeitig gesendet und empfangen wird.
Besonders bevorzugt weist die Kodier-/Dekodiereinrichtung eine Verschlüsselungs
einrichtung und eine Entschlüsselungseinrichtung auf, um ein quasi-gleichzeitiges
Ver- bzw. Entschlüsseln zu ermöglichen.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung handelt
es sich bei der dritten Schnittstelle um eine parallele Schnittstelle. Dies erleichtert
den Betrieb der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung mit vorhandenen Hard
ware-Bausteinen, so daß diese besonders wirtschaftlich auch bei vorhandenen Kom
munikationssystemen eingesetzt werden kann. Auch wenn erfindungsgemäß die
über die seriellen Schnittstellen übertragenen Daten ver- bzw. entschlüsselt werden,
ist es jedoch zusätzlich möglich, auch die parallele Schnittstelle für eine Daten
verschlüsselung vorzusehen. Damit läßt sich eine Rückwärtskompatibilität der
erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung verwirklichen.
Die vorgeschlagene Schaltungsanordnung kann mit einer Selbsttesteinrichtung zum
Überprüfen der Funktionsfähigkeit und/oder Bedienung der Schaltungsanordnung
ausgestattet sein. Die Selbsttesteinrichtung kann dabei automatisch nach Inbetrieb
setzen der Schaltungsanordnung deren Funktionsfähigkeit oder bei gesonderter
Aufforderung überprüfen. Das Ergebnis der Überprüfung durch die Selbsttesteinrich
tung wird beispielsweise über die parallele Schnittstelle einer mit der Schaltungs
anordnung kommunizierenden externen Einrichtung übermittelt. Bei einer zweckmä
ßigen Weiterbildung ist die Schaltungsanordnung mit einer Notfalleinrichtung
ausgestattet, welche vorgegebene Daten über die seriellen Schnittstellen ausgibt,
wenn die Selbsttesteinrichtung einen Fehler in der Funktionsfähigkeit und/oder
Bedienung erkannt hat. Durch eine solche Notfalleinrichtung kann gewährleistet
werden, daß auch bei einer Fehlfunktion der Schaltungsanordnung die
Kommunikationsverbindung aufrechterhalten bleibt. Gleichzeitig wird jedoch
verhindert, daß durch die Fehlfunktion der Schaltungsanordnung beispielsweise
Daten unverschlüsselt übertragen werden. Darüberhinaus erkennt auch ein
Nachrichtenempfänger sofort, wenn eine Fehlfunktion in der Schaltungsanordnung
des Nachrichtensenders vorliegt.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die
Datenverarbeitungseinrichtung eine Erkennungseinrichtung auf, welche den
empfangenen seriellen Datenstrom in erste und zweite Datenabschnitte unterteilt,
wobei die Schnittstellen die ersten Datenabschnitte unverändert ausgeben und die
Kodier-/Dekodiereinrichtung die zweiten Datenabschnitte vor der Ausgabe
verschlüsselt bzw. entschlüsselt. In einer normalen Betriebsart der erfindungs
gemäßen Schaltungsanordnung werden die seriellen Daten protokollunabhängig
verschlüsselt bzw. entschlüsselt. Diese Betriebsart kommt beispielsweise bei einer
transparenten Ende-zu-Ende-Verbindung wie beispielsweise einer ISDN-Verbindung,
Telefon- oder Festverbindungen (Ende-zu-Ende) zum Einsatz. Hierdurch wird
sichergestellt, daß alle Informationen - Sprache, Video und Daten - zum Beispiel
einer Multimediaanwendung verschlüsselt werden.
Durch die Verwendung der vorgeschlagenen Erkennungseinrichtung in der Schal
tungsanordnung besteht darüberhinaus die Möglichkeit, die seriellen Daten
netzprotokollabhängig zu verschlüsseln bzw. zu entschlüsseln. Diese Betriebsart
kommt bei Datennetzen, wie beispielsweise Frame Relay oder X.25-Netzen oder
dem Internet, zum Einsatz. Die mit diesen Protokollen übertragenen Informationen -
auch hier kann es sich um Sprache, Video oder Daten handeln - werden in Einheiten
von Zellen, Frames oder Paketen übertragen. Dabei weist jede dieser Einheiten
einen Kopf (Header) auf, welcher nicht verändert werden darf, da sonst die
Information nicht weitergeleitet werden kann. Die erfindungsgemäße Schaltungs
anordnung erkennt automatisch das verwendete Netzprotokoll und verschlüsselt
dabei lediglich die Anwenderdaten, während die Daten der Zellen-, Frames- oder
Paket-Köpfe nicht verschlüsselt werden. Auch variable Längen von in den Köpfen
vorhandenen Adress- und Steuerfeldern werden automatisch erkannt, und die
Nachricht wird erst ab dem eigentlichen Anwenderdatenteil verschlüsselt. Für den
Fall, daß jeder einzelne Datenblock durch ein Prüfsummenfeld abgeschlossen wird,
wird dieses auf Grundlage der verschlüsselten Anwenderdaten neu berechnet und
automatisch angefügt.
Bei einer zweckmäßigen Weiterbildung enthält die Schaltungsanordnung eine
Musterspeichereinrichtung zum Speichern unterschiedlicher Datenmuster, welche
die Erkennungseinrichtung zum Erkennen der ersten und zweiten Datenabschnitte
nutzt. Durch diese unterschiedlichen Datenmuster kann die erfindungsgemäße
Schaltungsanordnung alle gängigen Netzprotokolle wie beispielsweise Frame Relay,
HDLC/X.25, PPP mit TCP/IP-V4 und TCP/IP-V6 automatisch erkennen. Besonders
bevorzugt können auch sämtliche Betriebszustände der IOM-2-Schnittstelle wie
beispielsweise der Power-Up- und Power-Down-Zustand transparent nachgebildet
werden. Insbesondere kann die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung auch einen
Datenstrom gemäß V.110-Protokoll verarbeiten und ver- bzw. entschlüsseln.
Durch die Fähigkeit der Schaltungsanordnung, bestimmte Datenabschnitte aus dem
seriellen Datenstrom zu erkennen, kann erreicht werden, daß beispielsweise nur
eine bestimmte Datenverbindung ver- bzw. entschlüsselt wird, während andere über
die gleiche Datenleitung übertragene Daten-Verbindungen unverschlüsselt durch
gelassen werden. Somit lassen sich auch mehrere der erfindungsgemäßen Schal
tungsanordnungen in Serie anordnen, wobei jede Schaltungsanordnung für eine
ganz spezielle Daten-Verbindung oder einen ganz speziellen Daten-Kanal zuständig
ist.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist die Kodier-/Dekodiereinrichtung eine
Speichereinrichtung zum Speichern mindestens eines für die Ver- bzw. Ent
schlüsselung verwendeten Programms auf. Damit läßt sich die Schaltungsanord
nung mit unterschiedlichen Verschlüsselungsalgorithmen, beispielsweise 128 Bit
IDEA usw., betreiben.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale der Unter
ansprüche gekennzeichnet.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen beispielhaft erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Schaltungsanordnung;
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines über serielle Datenleitungen
übertragenen Datenpaketes;
Fig. 3 ein Blockschaltbild einer Einsatzmöglichkeit der Schaltungsanordnung
gemäß Fig. 1; und
Fig. 4 ein Blockschaltbild einer weiteren Einsatzmöglichkeit mehrerer
Schaltungsanordnungen gemäß Fig. 1.
Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Schaltungsanordnung 1 zum Verschlüsseln
bzw. Entschlüsseln serieller Daten, welche eine erste serielle Schnittstelle 3 und
eine zweite serielle Schnittstelle 5 sowie eine Datenverarbeitungseinrichtung 7, eine
Kodier-/Dekodiereinrichtung 9 und eine dritte Schnittstelle 11, bei welcher es sich
um eine parallele Schnittstelle handelt, umfaßt.
Die erste serielle Schnittstelle 3 empfängt und sendet unverschlüsselte Daten über
eine entsprechende Datenleitung 13. Intern kommuniziert die erste serielle
Schnittstelle 3 mit der Kodier-/Dekodiereinrichtung 9 und der Datenverarbeitungs
einrichtung 7. Die Kodier-/Dekodiereinrichtung 9 enthält eine Entschlüsselungsein
richtung 15 und eine Verschlüsselungseinrichtung 17. Sollen die durch die erste
serielle Schnittstelle 3 empfangenen Daten verschlüsselt werden, so gelangen diese
von dort zur Verschlüsselungseinrichtung 17. Ist dagegen eine Verschlüsselung
dieser Daten nicht erwünscht, so gelangen die Daten über die Datenverarbeitungs
einrichtung 7 auf direktem Weg zur zweiten seriellen Schnittstelle 5 und können
von dort einer weiteren externen Datenleitung 19 zugeführt werden.
Es besteht auch die Möglichkeit, daß die empfangenen Daten nur abschnittsweise
verschlüsselt werden. In diesem Fall gelangen die durch die erste serielle
Schnittstelle empfangenen Daten zuerst zur Datenverarbeitungseinrichtung 7,
welche ihrerseits die zu verschlüsselnden Datenabschnitte zur Verschlüsselungsein
richtung 17 weiterleitet und die entsprechend verschlüsselten Daten mit den nicht
verschlüsselten Daten kombiniert über die zweite serielle Schnittstelle 5 an die
externe Datenleitung 19 ausgibt.
Entsprechend gestaltet sich der umgekehrte Fall, bei welchem verschlüsselte Daten
oder Daten mit verschlüsselten und unverschlüsselten Datenabschnitten über die
zweite serielle Schnittstelle 5 in die Schaltungsanordnung 1 eingelesen werden.
Werden lediglich verschlüsselte Daten eingelesen, welche gänzlich entschlüsselt
werden sollen, so werden diese der Entschlüsselungseinrichtung 15 zugeleitet und
anschließend als entschlüsselte Daten über die erste serielle Schnittstelle 3 an die
externe Datenleitung 13 abgegeben.
Gelangen sowohl verschlüsselte als auch unverschlüsselte Daten über die zweite
serielle Schnittstelle 5 in die Schaltungsanordnung 1, bestimmt die Datenver
arbeitungseinrichtung 7, welche Daten zur Entschlüsselung der Entschlüsselungs
einrichtung 15 zugeführt und welche direkt über die erste serielle Schnittstelle 3
ausgegeben werden. Bei dieser Prozedur übernimmt die Datenverarbeitungseinrich
tung 7 ebenfalls eine Berechnung einer möglicherweise geforderten Prüfsumme oder
eines entsprechenden Prüfsummenfeldes.
In der dargestellten Ausführungsform weist die Datenverarbeitungseinrichtung 7
eine Schlüsselspeichereinrichtung 21 zum Speichern eines für die Ver- bzw.
Entschlüsselung notwendigen Schlüssels auf. Die Eingabe des Schlüssels erfolgt
über die parallele Schnittstelle 11, welche ebenfalls für die Steuerung der
Schaltungsanordnung 1 vorgesehen ist.
Ferner ist es auch denkbar, die parallele dritte Schnittstelle 11 so aufzubauen, daß
sie zusätzlich in der Lage ist, ebenfalls unverschlüsselte und verschlüsselte Daten
zu empfangen und zu senden.
Fig. 2 stellt schematisch den Aufbau eines Datenpaketes dar, das aus einem
Header 22, welcher sich aus einem Link-Header 23 und einem Paket-Header 25
zusammensetzt, einem Anwenderdatenfeld 27 und einem Prüfsummenfeld 29 be
steht. Bei der Übertragung solcher Datenpakete darf der Header 22 nicht verändert
werden, da sonst das Datenpaket nicht im Datennetz vermittelt werden kann. Die
Datenverarbeitungseinrichtung 7 erkennt den Header 22 des Datenpakets und läßt
ihn transparent durch die Schaltungsanordnung 1 passieren, während die Anwen
derdaten 27 mittels der Verschlüsselungseinrichtung 17 verschlüsselt werden. Das
Prüfsummenfeld 29 wird von der Datenverarbeitungseinrichtung 7 neu berechnet
und dem verschlüsselten Anwenderdatenfeld 27 angefügt, so daß wieder ein voll
ständiges Datenpaket entsteht. Bei der Entschlüsselung wird entsprechend nur das
Anwenderdatenfeld 27 entschlüsselt und das Prüfsummenfeld 29 neu berechnet.
Alternativ zur Darstellung von Fig. 2 ist es auch denkbar, innerhalb des Daten
pakets das Prüfsummenfeld an anderer Stelle oder einzelne Prüfsummendaten
verteilt anzuordnen.
Fig. 3 zeigt eine Einsatzmöglichkeit der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung
1 am Beispiel eines ISDN-Netzes. In einem solchen ISDN-Netz wird häufig die Inter-
Chip-Schnittstelle (IOM-2), die auf einem seriellen Protokoll beruht, benutzt, um
Daten- und Steuerinformationen zwischen Bausteinen und Baugruppen auszutau
schen. Dabei werden über diese serielle Schnittstelle sowohl die Anwenderdaten
als auch interne Steuerdaten und Befehle übermittelt. Über eine erste ISDN-Leitung
31 gelangen unverschlüsselte Informationen zu einer ersten ISDN-Schnittstelle 33,
beispielsweise ISAC-S. von dort über eine Datenleitung 13, beispielsweise IOM-2,
zur Schaltungsanordnung 1 und von dort wiederum über eine Datenleitung 15,
beispielsweise IOM-2, zu einer zweiten ISDN-Schnittstelle 35, so daß die über die
zweite ISDN-Leitung 37 übermittelten Benutzerdaten verschlüsselt sind.
Die Schaltungsanordnung 1 läßt also die internen Steuerdaten auf der seriellen IOM-
2-Schnittstelle transparent passieren und entnimmt lediglich die Anwenderdaten aus
dem Datenstrom, welche ver- bzw. entschlüsselt und anschließend wieder in den
seriellen Datenstrom eingefügt werden. Eine Steuerung der Schaltungsanordnung
1 kann hierbei über einen bereits in einer Telekommunikationsanlage vorhandenen
Mikrocontroller 39 durchgeführt werden.
Fig. 4 zeigt, wie beispielsweise die unter Fig. 3 beschriebene Anwendung der
Schaltungsanordnung 1 in einer ISDN-Anlage möglich ist. Hierbei wird die
Schaltungsanordnung 40, welche den in Fig. 3 dargestellten Aufbau hat, lediglich
in den ISDN-SO-Bus eingeschleift. Der ISDN-SO-Bus ist durch die Schnittstellen 31
und 37 der Schaltungsanordnung 40 angedeutet. Damit können die Daten aller
angeschlossenen Endgeräte 41 automatisch verschlüsselt über das öffentliche
ISDN-Netz 43 übertragen werden. Die Auswahl eines Schlüssels kann dabei durch
den Mikrocontroller 39 anhand einer gewählten ISDN-Nummer erfolgen.
Da bei ISDN neben dem Steuerkanal zwei Kanäle für die Datenübertragung
vorgesehen sind, kann die beschriebene Schaltungsanordnung so ausgelegt sein,
daß bei Bedarf nur ein Kanal für die Übermittlung von verschlüsselten Daten
ausgewählt werden kann. Ferner kann die Verschlüsselung für den einen Kanal in
die eine Richtung - d. h. beispielsweise werden unverschlüsselte Daten von der
ersten seriellen Schnittstelle 3 empfangen und als verschlüsselte Daten von der
zweiten seriellen Schnittstelle 5 wieder abgegeben - und für den anderen Kanal in
der anderen Richtung - d. h. beispielsweise werden unverschlüsselte Daten von der
zweiten seriellen Schnittstelle 5 empfangen und als verschlüsselte Daten von der
ersten seriellen Schnittstelle 3 abgegeben - durchzuführen. Das gleiche gilt natürlich
auch für die Entschlüsselung der Daten. Demnach ist für diesen Anwendungsfall die
Kodier-/Dekodiereinrichtung 9 entsprechend mehrkanalig, also zwei-kanalig
aufgebaut, wobei das Verschlüsseln und Entschlüsseln der empfangenen Daten
üblicherweise in einem Multiplexverfahren durchgeführt wird.
Claims (11)
1. Schaltungsanordnung (1) zum Verschlüsseln bzw. Entschlüsseln serieller
Daten, mit
einer ersten seriellen Schnittstelle (3) zum Empfangen unverschlüsselter Daten und
einer zweiten seriellen Schnittstelle (5) zum Senden verschlüsselter Daten und/oder
einer ersten seriellen Schnittstelle (3) zum Senden unverschlüsselter Daten und
einer zweiten seriellen Schnittstelle (5) zum Empfangen verschlüsselter Daten,
einer Schlüsselspeichereinrichtung (21) zum Speichern mindestens eines Schlüssels,
einer Kodier-/Dekodiereinrichtung (9) zum Verschlüsseln bzw. Entschlüsseln der empfangenen Daten mit dem gespeicherten Schlüssel,
einer dritten Schnittstelle (17) zur Eingabe des Schlüssels und anderer Steuerdaten und
einer Datenverarbeitungseinrichtung (7) zur Analyse der empfangenen und Synthese der auszugebenden Daten.
einer ersten seriellen Schnittstelle (3) zum Empfangen unverschlüsselter Daten und
einer zweiten seriellen Schnittstelle (5) zum Senden verschlüsselter Daten und/oder
einer ersten seriellen Schnittstelle (3) zum Senden unverschlüsselter Daten und
einer zweiten seriellen Schnittstelle (5) zum Empfangen verschlüsselter Daten,
einer Schlüsselspeichereinrichtung (21) zum Speichern mindestens eines Schlüssels,
einer Kodier-/Dekodiereinrichtung (9) zum Verschlüsseln bzw. Entschlüsseln der empfangenen Daten mit dem gespeicherten Schlüssel,
einer dritten Schnittstelle (17) zur Eingabe des Schlüssels und anderer Steuerdaten und
einer Datenverarbeitungseinrichtung (7) zur Analyse der empfangenen und Synthese der auszugebenden Daten.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die erste und die zweite serielle Schnittstelle (3, 5)
bidirektionale Schnittstellen sind.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die erste serielle Schnittstelle (3) unverschlüsselte
Daten und die zweite serielle Schnittstelle (5) im wesentlichen verschlüsselte Daten
empfängt und sendet.
4. Schaltungsanordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kodier-/Dekodiereinrichtung (9) eine Verschlüs
selungseinrichtung (17) und eine Entschlüsselungseinrichtung (15) aufweist.
5. Schaltungsanordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die dritte Schnittstelle (11) eine parallele Schnittstelle
ist.
6. Schaltungsanordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die dritte Schnittstelle (11) auch zum Empfangen
unverschlüsselter Daten und zum Senden verschlüsselter Daten und/oder zum
Empfangen verschlüsselter Daten und zum Senden unverschlüsselter Daten
vorgesehen ist.
7. Schaltungsanordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch eine Selbsttesteinrichtung zum Überprüfen der Funk
tionsfähigkeit und/oder Bedienung der Schaltungsanordnung (1).
8. Schaltungsanordnung nach Anspruch 7,
gekennzeichnet durch eine Notfalleinrichtung, welche vorgegebene Daten über die
seriellen Schnittstellen (3, 5) ausgibt, wenn die Selbsttesteinrichtung einen Fehler
in der Funktionsfähigkeit und/oder Bedienung erkannt hat.
9. Schaltungsanordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Datenverarbeitungseinrichtung (7) eine Erken
nungseinrichtung aufweist, welche den empfangenen seriellen Datenstrom in erste
und zweite Datenabschnitte (22, 27) unterteilt, wobei die Schnittstellen (3, 5) die
ersten Datenabschnitte (22) unverändert ausgeben und die Kodier-/Dekodiereinrich
tung (9) die zweiten Datenabschnitte (27) vor der Ausgabe verschlüsselt bzw. ent
schlüsselt.
10. Schaltungsanordnung nach Anspruch 9,
gekennzeichnet durch eine Musterspeichereinrichtung zum Speichern unter
schiedlicher Datenmuster, welche die Erkennungseinrichtung zum Erkennen der
ersten und zweiten Datenabschnitte nutzt.
11. Schaltungsanordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kodier-/Dekodiereinrichtung (9) eine Speicherein
richtung zum Speichern mindestens eines für die Ver- bzw. Entschlüsselung zu
verwendenden Programms aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998158782 DE19858782A1 (de) | 1998-12-18 | 1998-12-18 | Schaltungsanordnung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998158782 DE19858782A1 (de) | 1998-12-18 | 1998-12-18 | Schaltungsanordnung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19858782A1 true DE19858782A1 (de) | 2000-12-28 |
Family
ID=7891780
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998158782 Ceased DE19858782A1 (de) | 1998-12-18 | 1998-12-18 | Schaltungsanordnung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19858782A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10306844A1 (de) * | 2003-02-18 | 2004-09-02 | Micronas Gmbh | Prozessor mit einem externen Speicher |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5365588A (en) * | 1993-03-12 | 1994-11-15 | Hughes Aircraft Company | High speed encryption system and method |
DE3730134C1 (de) * | 1987-09-09 | 1996-05-30 | Siemens Ag | Schlüsselgerät |
-
1998
- 1998-12-18 DE DE1998158782 patent/DE19858782A1/de not_active Ceased
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: COMTES GMBH, 28205 BREMEN, DE |
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8131 | Rejection |