DE19857960A1

DE19857960A1 - Verfahren zum Messen der aktuellen Temperatur in einem Automatgetriebe

Info

Publication number: DE19857960A1
Application number: DE1998157960
Authority: DE
Inventors: Christian Popp
Original assignee: ZF Friedrichshafen AG
Current assignee: ZF Friedrichshafen AG
Priority date: 1998-12-16
Filing date: 1998-12-16
Publication date: 2000-06-21

Abstract

Das Verfahren zum Messen der aktuellen Temperatur in einem Automatgetriebe, insbesondere für Kraftfahrzeuge, das mit Aktuatoren und Sensoren für andere Parameter versehen ist, die einen Spulenkörper aufweisen, besteht darin, daß die Temperatur durch ein- oder mehrmaliges Messen des Innenwiderstandes der Aktuatoren und/oder Sensoren und einer Referenztemperatur erfolgt.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Messen der aktuellen Temperatur in einem Automatgetriebe, insbesondere für Kraftfahrzeuge, das mit Aktuatoren und Sensoren für andere Parameter versehen ist, die einen Spu lenkörper aufweisen.

Bei Automatgetrieben für Kraftfahrzeuge erfolgt die Messung der im Getriebe herrschenden Temperatur, insbeson dere der Öltemperatur üblicherweise mit Hilfe eines Tempe raturaufnehmers, der im Getriebe an einer entsprechenden Stelle angebracht ist und dessen Messwerte von dem elektro nischen Steuergerät des Getriebes ausgewertet werden. Diese Temperatur wird zur Korrektur von bestimmten Getriebefunk tionen, wie z. B. Schaltdruck, Diagnose, Wahl der Schalt punkte, Kühlungsregelung etc. verwendet.

Außerdem weist ein Automatgetriebe üblicherweise noch Aktuatoren und Sensoren auf, die zur Steuerung und Regelung der Schaltvorgänge notwendig sind.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Messen der aktuellen Temperatur in einem Automatgetriebe zu schaf fen, mit dem entweder der bisher übliche Temperaturaufneh mer im Getriebe eingespart werden kann oder mit dem bei Ausfall des herkömmlichen Temperaturaufnehmers auch weiter hin die Temperatur im Getriebe zuverlässig gemessen werden kann.

Ausgehend von einem Verfahren der eingangs näher ge nannten Art erfolgt die Lösung dieser Aufgabe mit dem im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenem Merkmal; vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.

Die Erfindung sieht also vor, die aktuelle Temperatur in einem Automatgetriebe durch ein- oder mehrmaliges Messen des Innenwiderstandes der Aktuatoren und/oder der Sensoren und einer Referenztemperatur zu ermitteln. Über eine ent sprechende Formel, wie sie im Anspruch 1 angegeben ist, können so Rückschlüsse über den Temperaturkoeffizienten sowie den spezifischen elektrischen Widerstand gezogen wer den. Damit ist eine genaue Temperaturerfassung über die im Getriebe vorhandenen Aktuatoren und/oder Sensoren über ei nen weiten Temperaturbereich möglich. Die durch Messungen bekannte Eigenerwärmung der Aktuatoren und Sensoren über die Betriebszeit kann ebenfalls berücksichtigt werden.

Die Erfindung geht davon aus, daß die Aktuatoren und Sensoren üblicherweise einen Spulenkörper mit einem ent sprechenden Innenwiderstand aufweisen, der sich mit der Umgebungstemperatur verändert. Der spezifische elektrische Widerstand dieser Spulenkörper ist jedoch stark von der Reinheit der Metalle abhängig, sodass entsprechend große Toleranzen des Innenwiderstandes zu erwarten sind und eine Messung des Innenwiderstandes allein für eine genauere Tem peraturerfassung nicht ausreicht.

Das erfindungsgemäße Verfahren bietet den Vorteil, daß entweder der herkömmliche Temperaturaufnehmer im Getriebe eingespart werden kann oder daß bei Ausfall des vorhandenen Temperaturaufnehmers ein Ersatzwert zur Verfügung steht, der über den Innenwiderstand der Aktuatoren und/oder Senso ren nach vorangegangenem Abgleich zur Verfügung steht. Bei Getriebe mit Vorortelektronik kann das Messen noch im Her stellerwerk am Endprüfstand vor dem Einbau des Getriebes in das Kraftfahrzeug erfolgen. Durch Erfassung der Temperatur am Prüfstand und Messung des Innenwiderstandes der Spulen in den Aktuatoren und/oder Sensoren kann der Temperatur koeffizient jedes Aktuators und jedes Sensors entsprechend korrigiert, d. h. adaptiert werden.

Getriebe, die keine Vorortelektronik besitzen, können zwar, wie oben beschrieben, abgeglichen werden, die ent sprechenden Korrekturen müssen jedoch dem Getriebe mittels eines Code mitgegeben werden. Beim Zusammenbau von Getriebe und elektronischem Steuergerät im Fahrzeug können mittels eines einfachen Lesegerätes die Korrekturen in das elektro nische Steuergerät eingegeben und dort abgelegt werden.

Zu Diagnosezwecken kann auch bei Getrieben mit einge bautem Temperaturaufnehmer, sofern dieser ausfällt, ein Ersatzwert gebildet werden, wobei ein zuvor erfolgter Ab gleich über den Temperaturaufnehmer vorzunehmen ist. Ferner ist das elektronische Steuergerät mit einer entsprechenden Lernfunktion zu versehen.

Bei Getrieben, denen die entsprechenden Korrekturen nicht mit auf den Weg gegeben werden können, muß der Ab gleich im Kraftfahrzeug selbst erfolgen. Dies kann z. B. an einem herkömmlichen Diagnosetester erfolgen, wie sie in jeder Kraftfahrzeugwerkstätte vorhanden sind, wobei kurz fristig ein Temperaturerfassungssystem zum Abgleich ange bracht wird.

Zu beachten ist dabei, daß die Erfassung des Innenwi derstandes durch das elektronische Steuergerät ausreichend genau ist.

Die Berechnung der Temperatur durch Widerstandszunahme erfolgt dabei gemäß der Formel

t2 = (R2 - R1)/R1(τ + t1) + t1

mit τ = (1/α) - 20°C
t2 = aktuelle Temperatur
t1 = Ausgangstemperatur
R2 = aktueller Innenwiderstand
R1 = Ausgangswiderstand
α = mittl. Temperaturkoeffizient

Durch Messung zweier Temperaturen und den dazugehöri gen Innenwiderständen kann der exakte Temperaturkoeffizient α bestimmt werden. Somit kann über den Innenwiderstand die Temperatur gemessen werden.

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, durch Messun gen eine Kennlinie R(t) = f(t) in dem elektronischen Steu ergerät abzulegen. Dies ist dann möglich, wenn sich ein Temperaturaufnehmer im Getriebe befindet. Bei Ausfall oder Ausbau des Temperaturaufnehmers kann dann auf den Ersatz wert der Kennlinie zurückgegriffen werden.

Claims

1. Verfahren zum Messen der aktuellen Temperatur in einem Automatgetriebe, insbesondere für Kraftfahrzeuge, das mit Aktuatoren und Sensoren für andere Parameter versehen ist, die einen Spulenkörper aufweisen, dadurch ge kennzeichnet, daß die aktuelle Temperatur (t2) durch ein- oder mehrmaliges Messen des Innenwiderstan des (R1, R2) der Aktuatoren und/oder Sensoren und einer Referenztemperatur (t1) gemäß der folgenden Formel erfolgt:
t2 = (R2 - R1)/R1(τ + t1) + t1
mit τ = (1/α) - 20°C
t2 = aktuelle Temperatur
t1 = Ausgangstemperatur
R2 = aktueller Innenwiderstand
R1 = Ausgangswiderstand
α = mittl. Temperaturkoeffizient

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß das Messen bei Getrieben mit Vort ortelektronik vor dem Einbau des Getriebes in das Kraft fahrzeug am Endprüfstand erfolgt, daß der Temperaturkoeffi zient eines jeden Aktuators und/oder eines jeden Sensors ggf. korrigiert wird und daß die Messwerte im elektroni schen Steuergerät abgelegt werden.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß das Messen bei Getrieben ohne Vor ortelektronik vor dem Einbau des Getriebes in das Kraft fahrzeug am Endprüfstand erfolgt und daß die Meßwerte und ggf. die Korrekturwerte dem Getriebe mittels eines Code mitgegeben werden.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Ablegen der Meßwerte und ggf. der Korrekturwerte im elektronischen Steuergerät in Form einer Kennlinie R(t) = f(t) erfolgt.