DE19856800C1 - Gradientenverstärker mit kombinierter Stromregelung und Differentialsteuerung - Google Patents
Gradientenverstärker mit kombinierter Stromregelung und DifferentialsteuerungInfo
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Abstract
Gradientenverstärker für ein Kernspintomographiegerät mit einem einer Modulatorstufe vor einer Endstufe vorgeschalteten Regler zur Stromsteuerung, der einen Vergleicher für einen Soll- und Istwert eines jeweiligen Gradientenspulenstroms mit nachgeschaltetem P-Regelzweig und einem am Ausgang des P-Regelzweiges liegenden I-Regelzweig umfaßt, wobei die Ausgänge der Regelzweige über Skalier-Widerstände einem Summierer zugeführt sind. Dabei ist ein Ausgang einer Differentialsteuerstufe (9) dem Summierer zugeführt, wobei die Differentialsteuerstufe (9) eine den Regler entlastende, einer Steilheit einer Pulsflanke des Gradientenspulenstroms proportionale Spannung ausgibt.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Gradientenverstärker für
ein Kernspintomographiegerät mit einer einer Modulatorstufe
vor der Endstufe vorzuschaltenden Regeleinrichtung zur Strom
regelung, die eine Vergleichsstufe für den Soll- und Istwert
des jeweiligen Gradientenspulenstroms mit nachgeschaltetem P-
Regelzweig und einen am Ausgang des P-Regelzweigs liegenden
I-Regelzweig umfaßt, wobei die Ausgänge der Regelzweige über
Kalibrierwiderstände einer Endsummierstufe zugeführt werden.
Ein derartiger Gradientenverstärker ist bereits aus der deut
schen Offenlegungsschrift DE 197 06 756 A1 bekannt. Der Gra
dientenverstärker arbeitet dabei auf eine - abgesehen von den
relativ geringen ohmschen Widerstandsverlusten - rein induk
tive Last. Der Stromregler des Verstärkers regelt die Re
gelabweichung bereits während einer Pulsflanke auf 0, wobei
jedoch dabei ein von der Schaltfrequenz, der Endstufenspan
nung, der Flankensteilheit und der Reglereinstellung abhängi
ger kurzzeitiger Überschwinger von 5 bis 10% der Höhe des
angesteuerten Pulsdaches auftritt. Somit tritt eine uner
wünschte Deformation des Pulses auf.
Um dies zu vermeiden, wird dann eine möglichst hohe Schaltfre
quenz der Endstufe angestrebt, und es bedarf einer sehr guten
Reglereinstellung. Darüber hinaus wird auch die Wirbelstrom
kompensation zur Minimierung der unerwünschten Deformation
des Pulses eingesetzt, obgleich die Wirbelstromkompensation
hierfür eigentlich nicht gedacht ist. Alle diese Maßnahmen
können aber trotz eines erheblichen Aufwandes die unerwünsch
ten Pulsdeformationen nicht völlig beseitigen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Gra
dientenverstärker der eingangs genannten Art so auszugestal
ten, daß mit einem nur geringen schaltungstechnischen Aufwand
unerwünschte Pulsdeformationen weitestgehend vermieden werden
können.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß
zum Reglerausgang eine den Regler entlastende, der Steilheit
der Pulsflanke des Gradientenspulenstroms proportionale Span
nung addiert wird.
Erfindungsgemäß wird somit der Regelkreis mit einer zusätzli
chen Steuerung kombiniert, wobei durch diese zusätzliche
Steuerung der Regelkreis weitgehend entlastet wird und im
Endeffekt praktisch nur noch für eine Feinregelung und für
das Aufbringen des ohmschen Anteils zu sorgen hat.
In Weiterbildung der Erfindung ist hierzu vorgesehen, daß der
Ausgang einer zusätzlichen Differentialsteuerstufe, die di
rekt vom Stromsollwert angesteuert wird, über einen Kali
brierwiderstand an den Eingang der End-Summierstufe angelegt
ist.
Die Differentialsteuerstufe kann dabei bevorzugt einen Opera
tionsverstärker enthalten, dem ein Widerstand parallel ge
schaltet ist und der vom Stromsollwertsignal am Eingang der
Vergleichsstufe über einen Kondensator angesteuert wird.
Dem Operationsverstärker kann dabei analog der Ausbildung der
Regelzweige ein einstellbarer Verstärker nachgeschaltet sein.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung er
geben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausfüh
rungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Dabei zeigen:
Fig. 1 einen grundsätzlichen Schaltungsaufbau der Regler
einrichtung eines Gradientenverstärkers,
Fig. 2 die Schaltung des dem Modulator vorgeschalteten er
findungsgemäßen Reglers mit kombiniertem Differen
tialsteuerteil, und
Fig. 3 eine Darstellung der an verschiedenen Stellen des
Reglers auftretenden Impulsformen.
Der Regelkreis besteht, wie in Fig. 1 zu erkennen ist, im we
sentlichen aus dem Regler 1 mit den Eingängen 2 und 3 für den
Sollwert und den Istwert, dem Modulator 4, der das Reglersi
gnal 5 am Ausgang des Reglers in die Pulsbreitenmodulation
der Endstufe umformt, und der Schaltverstärkerendstufe 6, an
deren Ausgang über die Stromistwerterfassung 7, mit der der
Laststrom gemessen und entsprechend das Signal "Istwert" er
zeugt wird, das dem einen der beiden Eingänge des Reglers 1
zugeführt wird, die mit ohmschen Verlusten behaftete induk
tive Last 8 angeschlossen ist.
Der in Fig. 2 im einzelnen dargestellte Regler 1, der erfin
dungsgemäß eine zusätzliche Differentialsteuerstufe 9 ent
hält, umfaßt neben dieser weiter unten noch im einzelnen zu
beschreibenden Differentialsteuerstufe 9 den eigentlichen
Regler umfassend einen Vergleicher 10, einen diesem nachge
schalteten P-Regelzweig 11, einen I-Regelzweig 12, der vom
Ausgang 13 des P-Regelzweigs 11 angesteuert wird, und einen
Summierer 15, von dem das Reglerendsignal 5 abgegeben wird.
Zusätzlich kann in den Sollwerteingang 2 des Vergleichers 10
ein Verzögerungsglied 23 geschaltet sein.
Der Aufbau des eigentlichen Reglers mit den Bauteilen 10
(ohne das Verzögerungsglied 23) bis 15 entspricht dabei den
bereits eingangs angesprochenen bekannten Regler der deut
schen Offenlegungsschrift DE 197 06 756 A1. Dieser bekannte
PI-Regler ist sowohl im P-Regelzweig als auch im I-Regelzweig
digital einstellbar. Nachfolgend sollen zunächst die Signale
anhand der Fig. 3 erläutert werden, die ohne die Differenti
alsteuerstufe 9 mit dem in Fig. 2 dargestellten Regler bei
einem Gradientenpuls erzielt werden.
Die in Fig. 3 dargestellten Signale sind qualitativ zu ver
stehen, eventuelle Polaritätsumkehrungen durch invertierende
Verstärker sind hier nicht berücksichtigt.
Die Fig. 3a zeigt den Sollwert eines Gradientenpulses. Der
Laststrom und damit der Istwert entsprechen der Darstellung
in Fig. 3b, wobei der Istwert am Eingang 3 beim dargestellten
prinzipiellen Reglerschaltbild umgekehrte Polarität zum Soll
wert haben muß. Gepunktet ist zum Vergleich der Sollwert
eingezeichnet. Der tatsächliche Pulsanfang ist gegenüber dem
Sollwert verzögert, aber bereits während der Flanke kann die
Sollwertvorgabe wieder erreicht werden. Am Pulsdach tritt ein
Überschwingen des Laststromes auf. An der abfallenden Flanke
tritt zunächst erneut eine Verzögerung auf und am Pulsende
ein Unterschwingen.
Die Fig. 3c zeigt das Reglersignal 5 am Reglerausgang, das
bei vorausgesetzter linearer Umsetzung im Modulator und der
Endstufe in seinem Verlauf der Lastspannung entspricht. Das
Reglersignal 5 setzt sich aus der Summe des P-Regelsignals 13
des P-Regelzweiges 11 und des I-Regelsignals 14 des I-Regel
zweiges 12 zusammen. Gestrichelt ist zum Vergleich ein idea
ler Spannungsverlauf eingezeichnet, mit dem unter Idealbedin
gungen (trägheitslose lineare Umsetzung des Signales in End
stufe und Modulator) ein Stromverlauf entsprechend dem Soll
wert bewirkt würde. Um die im Sollwert dargestellte Stromän
derung zu bewirken, ist ein Sprung der Lastspannung entspre
chend "L" notwendig. Der zu fließen beginnende Strom braucht
einen ansteigenden Spannungsbedarf "R". Ist das Pulsdach er
reicht, bleibt als Spannung nur "R" übrig.
In Fig. 3d ist der Spannungsverlauf des P-Regelzweiges, in
Fig. 3e der des I-Regelzweiges dargestellt. Der Signalverlauf
in Fig. 3c setzt sich entsprechend einer Skalierung durch die
Widerstände 16 und 17 aus den Signalen von Fig. 3d und Fig.
3e zusammen. Der P-Anteil hat im wesentlichen die Flächenin
halte F1 bis F4 gegenüber der "Nullinie" in Fig. 3d. Eine
kleine Fläche zwischen F1 und F2 und zwischen F3 und F4 ist
vernachlässigt. Der I-Anteil in Fig. 3e integriert die Fläche
F1 auf und erreicht damit den Wert L(I), dann integriert er
die vernachlässigte Fläche zwischen F1 und F2 auf und wächst
um R(I). Das Integrieren der Fläche F2 läßt den I-Anteil auf
R(I) absinken. Mit Erscheinen der Fläche F2 hat der Istwert
den vom Sollwert vorgegebenen Wert bereits erreicht, der
Überschwinger wäre vermieden, wenn zu diesem Zeitpunkt die
Reglerspannung sofort den Wert "R" hätte. Dies ist jedoch
nicht möglich, da der I-Anteil zum Absinken auf den Wert R(I)
die Fläche F2, und damit den Überschwinger, zum Herunterinte
grieren braucht.
Der Überschwinger läßt sich nur dann vermeiden, wenn die
Spannung L bzw. L(I) nicht vom Regler, inbesonders vom I-
Zweig, erzeugt werden muß.
Fig. 3f zeigt das Differential des Sollwertes, es entspricht
in seinem Verlauf der idealen Reglerspannung von Fig. 3c ohne
den Anteil R. Addiert man mit passender Skalierung durch den
Widerstand 18 diese Spannung "D" im Summierer 15 zu den ande
ren Reglersignalen, so kann man den Überschwinger vermeiden,
da dann der Integrierer nicht auf den Wert L(I) integrieren
(und dann herunterintegrieren) muß. Da es sich bei der Gra
dientenspule um ein lineares System handelt (nichtlinear sind
z. B. Halbleiter), gilt die weitere Überlegung, daß die Addi
tion des Sollwertdifferentials zum Reglersignal auch bei an
deren Stromkurvenformen günstig ist.
Die zusätzliche Differentialsteuerung zum Regler ist in Fig.
2 bei 9 dargestellt. Zum bekannten Regler mit den Bauteilen
10, 11, 12, 15 aus Fig. 2 kommt eine Differentialsteuerstufe
9 hinzu, bestehend aus dem Kondensator 22, dem Widerstand 21,
einem Operationsverstärker 19 und einem einstellbaren Ver
stärker 20. Im Summierer 15 ist der Widerstand 18 dazugekom
men, mit dem wieder eine Skalierung, also Anpassung an die
beiden anderen Signale, möglich ist. Das Eingangssignal der
Differentialsteuerstufe 9 ist der Stromsollwert 2 am Eingang
des Vergleichers 10.
Das Verzögerungsglied 23 (z. B. ein einfacher RC-Tiefpaß) op
timiert die Wirkung der Differentialsteuerung zusätzlich. Das
Signal der Differentialstufe 9 bewirkt nicht sofort einen
Stromistwert 3, da im Signalweg durch den Summierer 15, den
Modulator 4, die Endstufe 6 und die Stromistwerterfassung 7
eine geringe Zeitverzögerung auftritt. Diese Zeitverzögerung
führt ohne Verzögerungsglied 23 zu einer kleinen Regeldiffe
renz und zu einem kleinen Regelsignal des P- und I-Regelzwei
ges. Das Verzögerungsglied ist an diese Zeitverzögerung ange
paßt und bewirkt, daß im Vergleicher 10 der nun verzögerte
Sollwert (aus 2) mit dem von der Differentialsteuerstufe her
vorgerufenen Istwert 3 zeitgleich eintrifft, wodurch die Re
aktion des P- und I-Regelzweiges nicht mehr auftritt.
Zum Reglereinstellen ist die Beurteilung des Überschwingens
hilfreich. Daher ist es vorteilhaft, wenn der vorzugsweise
digital einstellbare Verstärker in der Differentialsteuer
stufe 9 die Verstärkung 0 zuläßt.
Abschließend soll nochmals ausdrücklich betont werden, daß es
sich bei der in Fig. 2 dargestellten Schaltung nicht um einen
PID-Regler handelt. Bei einem PID-Regler wird der Differen
tialanteil aus der Regeldifferenz angesteuert. Bei der Erfin
dung erfolgt die Ansteuerung vom Sollwert allein. Es handelt
sich also bei dem Differentialsteuerkreis um eine tatsächli
che Ansteuerung und nicht um einen Zweig eines Regelkreises.
Da der in Fig. 1 dargestellte Gradientenverstärker pulsbrei
tenmoduliert arbeitet, ist der Istwert mit einer Schaltwel
ligkeit behaftet, die durch den Differentialanteil unnötig
verstärkt an den Reglerausgang weitergegeben würde. Ein PID-
Regler bietet den der Erfindung zugrunde liegenden Versuchen
zufolge kaum einen Vorteil gegenüber dem PI-Regler. Dagegen
entlastet die erfindungsgemäße Differentialsteuerstufe den
eigentlichen Regler ganz beträchtlich, der abgesehen von
einer geringen Feinregelung praktisch nur noch den ohmschen
Anteil aufbringen muß.
Claims (5)
1. Gradientenverstärker für ein Kernspintomographiegerät mit
einem einer Modulatorstufe vor einer Endstufe vorgeschalteten
Regler zur Stromsteuerung, der einen Vergleicher für einen
Soll- und Istwert eines jeweiligen Gradientenspulenstroms mit
nachgeschaltetem P-Regelzweig und einem am Ausgang des P-Re
gelzweiges liegenden I-Regelzweig umfaßt, wobei die Ausgänge
der Regelzweige über Skalier-Widerstände einem Summierer zu
geführt sind, dadurch gekennzeich
net, daß ein Ausgang einer Differentialsteuerstufe (9)
dem Summierer zugeführt ist, wobei die Differentialsteuer
stufe (9) eine den Regler entlastende, der Steilheit einer
Pulsflanke des Gradientenspulenstroms proportionale Spannung
ausgibt.
2. Gradientenverstärker nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Ausgang der Dif
ferentialsteuerstufe (9) über einen Skalier-Widerstand (18)
an einen Eingang des Summierers angelegt ist und die Dif
ferentialsteuerstufe (9) direkt vom Sollwert ansteuerbar ist.
3. Gradientenverstärker nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Differential
steuerstufe (9) einen Operationsverstärker (19) enthält, der
durch einen Widerstand (21) rückgekoppelt ist und der vom
Sollwert am Eingang des Vergleichers (10) über einen
Kondensator (22) ansteuerbar ist.
4. Gradientenverstärker nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Operationsverstärker
(19) der Differentialsteuerstufe (9) ein einstellbarer Ver
stärker (20) nachgeschaltet ist.
5. Gradientenverstärker nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Soll
wert (2) im Stromzweig zum Vergleicher (10) eine zeitliche
Verzögerung (23) zugefügt ist.
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