DE19855286A1 - Pneumatischer Druckmittelzylinder - Google Patents
Pneumatischer DruckmittelzylinderInfo
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Abstract
Um bei einem pneumatischen Druckmittelzylinder mit einem Zylindergehäuse, in dem ein längs beweglich angeordneter Kolben über eine außenradiale Dichtung an der Innenwandung des Zylindergehäuses dichtend zur Anlage kommt und eine vom Kolben ausgehende Kolbenstange, die einen Zylinderdeckel abgedichtet durchdringt, mit einem oberen Zylinderraum sowie ein im Bereich eines Zylinderbodens angeordneter Druckmittelanschluß über den ein unterer Zylinderraum mit Druckmittel beaufschlagbar ist, DOLLAR A eine kompakte Bauform zu erzielen und konstante Drückstellkräfte zu vermeiden, wird vorgeschlagen, DOLLAR A daß zur Erzeugung einer Kraft in Ausfahr- oder Einfahrrichtung der Kolbenstange (7) an dem unteren Zylinderraum (5) ein Überdruck bzw. ein Unterdruck anlegbar ist, derart, daß über ein Überdruck/Unterdruck-Schaltventil (9) entweder eine Verbindung des Zylinderraumes (5) mit einer Überdruckquelle oder mit einer Unterdruckleitung (17), in der ein von einer Staudüse (14) mittels der Überdruckquelle (11) erzeugter Unterdruck herrscht, herstellbar ist.
Description
Die Erfindung betrifft einen pneumatischen Druckmittelzylinder gemäß des Oberbegriffs
des Patentanspruchs 1.
Ein gattungsgemäßer Druckmittelzylinder ist aus dem Lehrbuch "Der Pneumatik-
Trainer", Band 1, Pneumatik-Grundlagen (1991, Seite 42) bekannt. Dieser verfügt
lediglich über einen im Bereich eines unteren Zylinderraumes angeordneten
Druckmittelanschluß und ist insoweit als einfach wirkender Druckmittelzylinder zu
klassifizieren. Bei dem einfachwirkenden Druckmittelzylinder der hier interessierenden
Art wird die Ausfahrbewegung der Kolbenstange über den mit Druckmittel
beaufschlagbaren unteren Zylinderraum erzielt. Die Einfahrbewegung der
Kolbenstange kann durch eine Rückstellfeder oder bei deren Weglassen durch über
die Kolbenstange einwirkende äußere Kräfte erzeugt werden. Diese konstanten
Rückstellkräfte sind jedoch beim Ausfahren der Kolbenstange stets mit zu überwinden,
was zu einer nachteilig großen Dimensionierung des Druckmittelzylinders führt.
In bestimmten Einsatzfällen sind konstante Rückstellkräfte unerwünscht. Hierfür
können doppeltwirkende Zylinder zur Anwendung kommen, bei denen der obere oder
der untere Zylinderraum über zugeordnete Druckmittelanschlüsse wechselnd
beaufschlagbar ist. Ein Nachteil doppeltwirkender Druckmittelzylinder ist jedoch der
Konstruktions- und Bauteileaufwand zur zusätzlichen Beaufschlagung des oberen
Zylinderraumes, um die Einfahrbewegung der Kolbenstange zu erzeugen. Dieser
Aufwand geht auch zu Lasten einer kompakten Gestalt des Druckmittelzylinders.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen einfachwirkenden
Druckmittelzylinder so weiterzuentwickeln, daß dieser bei kompakter Bauform keinen
konstanten Rückstellkräften unterworfen ist.
Die Aufgabe wird ausgehend vom Oberbegriff des Patentanspruchs 1 in Verbindung
mit dessen kennzeichnenden Merkmalen gelöst.
Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, daß zur Erzeugung einer Kraft in
Ausfahr- oder Einfahrrichtung der Kolbenstange an dem unteren Zylinderraum ein
Überdruck bzw. ein Unterdruck anlegbar ist, derart, daß über ein Überdruck-
/Unterdruck-Schaltventil entweder eine Verbindung des Zylinderraumes mit einer
Überdruckquelle oder mit einer Unterdruckleitung, in der ein von einer Staudüse
mittels der Überdruckquelle erzeugter Unterdruck herrscht, herstellbar ist.
Somit wird bei der erfindungsgemäßen Lösung die Rückstellkraft durch einen
Unterdruck in dem unteren Zylinderraum erzeugt. Konstante äußere Rückstellkräfte
oder eine integrierte Rückstellfeder sind insoweit nicht erforderlich, um ein Einfahren
der Kolbenstange zu bewirken. Da sich die Mittel zur Erzeugung des Ausfahrens oder
Einfahrens der Kolbenstange im Bereich des unteren Zylinderraumes konzentrieren,
ist der Druckmittelzylinder in einer kompakten Bauform gestaltbar.
Eine die Erfindung verbessernde Maßnahme sieht vor, daß zur Reduzierung des
Druckmittelverbrauchs am Boden des Zylindergehäuses ein Endlagensperrventil
angeordnet ist, das bei eingefahrener Kolbenstange die Druckmittelzufuhr zur
Staudüse sperrt.
Vorzugsweise ist das Endlagensperrventil nach Art eines federrückgestellten 2/2
Wegeventils ausgebildet und mit einem Betätigungsstößel versehen, der koaxial oder
achsparallel zum Kolben ausgerichtet ist und in den unteren Zylinderraum hineinragt.
Das Endlagensperrventil erfüllt damit die Funktion eines Endlagenschalters. Das
Überdruck-/Unterdruck-Schaltventil ist vorzugsweise nach Art eines
federrückgestellten elektromagnetischen 4/2 Wegeventils ausgebildet. Alternativ zu
dieser Paarung des 2/2 Wegeventils mit dem 4/2 Wegeventil kann das
Überdruck/Unterdruck-Schaltventil (9) auch nach Art eines elektromagnetischen 5/3
Wegeventils ausgebildet sein und am Boden des Zylindergehäuses (2) ein elektrischer
Endlagenschalter angeordnet sein, der zur Sperrung der Druckmittelzufuhr zur
Staudüse bei eingefahrener Kolbenstange (7) ein elektrisches Ansteuersignal an das
Überdruck/Unterdruck-Schaltventil (9) gibt. Damit erfüllt das 5/3 Wegeventil in
Verbindung mit dem elektrischen Endlagenschalter die Funktion sowohl des 4/2
Wegeventils als auch die des 2/2 Wegeventils. In seiner Grundstellung -
beispielsweise mittig - ist das 5/3 Wegeventil dann in Sperrstellung. In der einen
Anschlagstellung - beispielsweise links - in Belüftungsstellung; in der anderen
Anschlagstellung - beispielsweise rechts - in Evakuierungsstellung, wobei die
Druckmittelleitungen in analoger Weise angeschlossenen sind.
Es ist vorteilhaft, wenn zwischen der Unterdruckleitung und der Atmosphäre ein in
Sperrichtung zur Unterdruckleitung ausgerichtetes Rückschlagventil vorgesehen ist.
Damit wird ein schnelles Entlüften des unteren Zylinderraumes und damit ein schnelles
Einfahren der Kolbenstange erzielt, wenn ein Überdruck in der Unterdruckleitung
besteht.
Weitere die Erfindung verbessernde Maßnahmen sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet bzw. werden nachstehend gemeinsam mit der Beschreibung einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert:
Die einzige Figur zeigt einen Funktionsschaltplan für einen erfindungsgemäßen
Druckmittelzylinder.
Der pneumatische Druckmittelzylinder 1 besteht aus einem Zylindergehäuse 2 und
einem innenliegenden Kolben 3. Der Kolben 3 trennt den Innenraum des
Zylindergehäuses 2 in einen oberen Zylinderraum 4 und einen unteren Zylinderraum 5.
Eine außenradiale Dichtung 6 am Kolben 3 kommt dichtend an der Innenwandung des
Zylindergehäuses 2 zur Anlage. Vom Kolben 3 geht koaxial eine Kolbenstange 7 aus,
die das Zylindergehäuse 2 stirnflächenseitig abgedichtet durchdringt. Der untere
Zylinderraum 5 ist über eine Druckleitung 8 mit einem Überdruck-/Unterdruck-
Schaltventil 9 verbunden. Das Überdruck-/Unterdruck-Schaltventil 9 ist als
federrückgestelltes 4/2-Wegeventil ausgebildet, das über einen Elektromagneten 10
ansteuerbar ist. In einer ersten Schaltstellung des Überdruck-/Unterdruck-Schaltventils
9 ist eine Überdruckquelle 11 mit dem unteren Zylinderraum 5 verbindbar, was zu
einem Ausfahren der Kolbenstange 7 führt.
In einer zweiten - in der Figur gezeigten - Schaltstellung des Überdruck-/Unterdruck-
Schaltventils 9 ist bei ausgefahrener Kolbenstange 7 ein Endlagensperrventil 12 in
Form eines federrückgestellten 2/2-Wegeventils mit einem Betätigungsstößel 15 der
koaxial zum Kolben 3 ausgerichtet ist und an den unteren Zylinderraum 5 als
Endlagenschalter hineinragt, auf Durchlaß geschaltet. Dadurch strömt Druckmittel,
ausgehend von der Überdruckquelle 11, durch eine Druckmittelleitung 13 über das
geöffnete Endlagensperrventil 12 und einer Druckmittelleitung 18 zum Einlaß einer
Saugdüse 14. Die Saugdüse 14 ist auslaßseitig mit einem geräuschdämpfenden Filter
16 ausgestattet. Von einem Unterdruckanschluß der Saugdüse 14 geht eine
Unterdruckleitung 17 ab. Über das Überdruck-/Unterdruck-Schaltventil 9 ist die
Unterdruckleitung 17 mit dem unteren Zylinderraum 5 verbunden, so daß aufgrund
dessen Evakuierung die Kolbenstange 7 einfährt. Von der Unterdruckleitung 17 zweigt
ein in Sperrichtung zur Unterdruckleitung 17 geschaltetes Rückschlagventil 19 ab, das
gegebenenfalls einen Überdruck an die Atmosphäre ableitet.
Wird die vorstehend beschriebene Beschaltung des Druckmittelzylinders 1 in den
Bodenbereich des unteren Zylinderraumes 5 integriert, so ergibt sich ein insgesamt
kompakter Druckmittelzylinder, der keine äußeren Rückstellkräfte oder entsprechende
integrierte Mittel zur Rückstellung benötigt und ähnlich eines doppeltwirkenden
Druckmittelzylinders 1 betrieben werden kann, d. h. eine Kraft sowohl in Ausfahr- als
auch in Einfahrrichtung der Kolbenstange 7 aufbringen kann.
1
Druckmittelzylinder
2
Zylindergehäuse
3
Kolben
4
Zylinderraum, oberer
5
Zylinderraum, unterer
6
Dichtung
7
Kolbenstange
8
Druckleitung
9
Überdruck/Unterdruck-Schaltventil
10
Elektromagnet
11
Überdruckquelle
12
Endlagensperrventil
13
Druckmittelleitung
14
Saugdüse
15
Betätigungsstößel
16
Filter
17
Unterdruckleitung
18
Druckmittelleitung
19
Rückschlagventil
Claims (8)
1. Pneumatischer Druckmittelzylinder mit einem Zylindergehäuse, in dem ein längs
beweglich angeordneter Kolben über eine außenradiale Dichtung an der
Innenwandung des Zylindergehäuses dichtend zur Anlage kommt und eine vom
Kolben ausgehende Kolbenstange, die einen Zylinderdeckel abgedichtet
durchdringt, mit einem oberen Zylinderraum sowie ein im Bereich eines
Zylinderbodens angeordneter Druckmittelanschluß über den ein unterer
Zylinderraum mit Druckmittel beaufschlagbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Erzeugung einer Kraft in Ausfahr- oder Einfahrrichtung der Kolbenstange
(7) an dem unteren Zylinderraum (5) ein Überdruck bzw. ein Unterdruck anlegbar
ist, derart, daß über ein Überdruck/Unterdruck-Schaltventil (9) entweder eine
Verbindung des Zylinderraumes (5) mit einer Überdruckquelle (11) oder mit einer
Unterdruckleitung (17), in der ein von einer Staudüse (14) mittels der
Überdruckquelle (11) erzeugter Unterdruck herrscht, herstellbar ist.
2. Pneumatischer Druckmittelzylinder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Reduzierung des Druckmittelverbrauchs am Boden des
Zylindergehäuses (2) ein Endlagensperrventil (12) angeordnet ist, das bei
eingefahrener Kolbenstange (7) die Druckmittelzufuhr zur Staudüse (14) sperrt.
3. Pneumatischer Druckmittelzylinder nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Endlagensperrventil (12) nach Art eines federrückgestellten 2/2-
Wegeventils ausgebildet ist und einen Betätigungsstößel (15) aufweist, der koaxial
oder achsparallel zum Kolben (3) ausgerichtet ist und in den unteren
Zylinderraum (5) hineinragt.
4. Pneumatischer Druckmittelzylinder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Überdruck/Unterdruck-Schaltventil (9) nach Art eines
federrückgestellten elektromagnetischen 4/2-Wegeventil ausgebildet ist.
5. Pneumatischer Druckmittelzylinder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Überdruck/Unterdruck-Schaltventil (9) nach Art eines
elektromagnetischen 5/3-Wegeventil ausgebildet ist und am Boden des
Zylindergehäuses (2) ein elektrischer Endlagenschalter angeordnet ist, der zur
Sperrung der Druckmittelzufuhr zur Staudüse bei eingefahrener Kolbenstange
(7) ein Ansteuersignal an das Überdruck/Unterdruck-Schaltventil (9) gibt.
6. Pneumatischer Druckmittelzylinder nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Geräuschdämpfung die Staudüse (14) ausgangsseitig mit einem Filter
(16) versehen ist.
7. Pneumatischer Druckmittelzylinder nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Unterdruckleitung (17) und der Atmosphäre ein in
Sperrichtung zur Unterdruckleitung (17) ausgerichtetes Rückschlagventil (19)
vorgesehen ist.
8. Pneumatischer Druckmittelzylinder nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die im wesentlichen aus Überdruck/Unterdruck-Schaltventil (9),
Endlagensperrventil (12) sowie Staudüse (14) bestehende Beschaltung im
Bodenbereich des Zylindergehäuses (2) integriert ist.
Priority Applications (1)
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DE1998155286 DE19855286B4 (de) | 1998-11-24 | 1998-11-24 | Pneumatischer Druckmittelzylinder |
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DE19855286B4 DE19855286B4 (de) | 2004-03-25 |
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DE (1) | DE19855286B4 (de) |
Cited By (1)
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---|---|---|---|---|
DE102019130725A1 (de) * | 2019-11-14 | 2021-05-20 | Festo Se & Co. Kg | Aktuator für eine pneumatische betätigbare Antriebsvorrichtung, Verfahren zum Betreiben des Aktuators und System zum Ausgleichen von Versorgungsdruckschwankungen in dem Aktuator |
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DE4439667C2 (de) * | 1994-11-07 | 1998-07-02 | Festo Ag & Co | Arbeitszylinder |
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1998
- 1998-11-24 DE DE1998155286 patent/DE19855286B4/de not_active Expired - Fee Related
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DE19855286B4 (de) | 2004-03-25 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: REXROTH MECMAN GMBH, 30453 HANNOVER, DE |
|
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |