DE19854646A1 - Fortbewegungsvorrichtung, zum Beispiel Kraftfahrzeug, mit Einrichtungen zur Bereitstellung eines elektronischen Fahrtenbuches - Google Patents

Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Fortbewegung, beispielsweise ein Kraftfahrzeug, mit einer Meßeinrichtung zum Messen der zurückgelegten Wegstrecke und Ausgeben von entsprechenden Daten, einer Eingabeeinrichtung zum Eingeben von Daten, einer Verarbeitungseinrichtung zum Verarbeiten der gemessenen Daten und der eingegebenen Daten dergestalt, daß die Bereitstellung eines elektronischen Fahrtenbuches ermöglicht wird, einer Speichereinrichtung zum Speichern von Daten von der Meßeinrichtung, von eingegebenen Daten bzw. von Daten von der Verarbeitungseinrichtung und einer Ausgabeeinrichtung zum Ausgeben von in der Speichereinrichtung gespeicherten Daten in einer für das Bereitstellen eines elektronischen Fahrtenbuches geeigneten Form.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Fortbewegung, beispielsweise ein Kraftfahrzeug, bei dem Einrichtungen zur Bereitstellung von Daten für ein elektronisches Fahrtenbuch vorgesehen sind.

Für betrieblich genutzte Kraftfahrzeuge gibt es zwei Möglichkeiten, die betriebliche Nutzung des Kraftfahrzeuges in einer Steuererklärung geltend zu machen. Die erste Möglichkeit ist die sogenannte Listenpreisregelung, bei der alle Kosten des Kraftfahrzeuges steuerlich geltend gemacht werden können, jedoch pro Monat 1% des Listenneupreises des Kraftfahrzeuges als privater Nutzungsanteil dem zu versteuernden Einkommen addiert werden. Die zweite Möglichkeit ist, ein Fahrtenbuch zu führen, aus dem der private Nutzungsanteil und der betriebliche Nutzungsanteil des Kraftfahrzeuges auf der Basis der zurückgelegten Kilometer ermittelt werden. In einem solchen Fahrtenbuch wird jede Fahrt mit den folgenden Angaben eingetragen: Datum, Fahrzeit, Reiseroute und Ziel, Zweck der Fahrt, Kilometerstand am Beginn der Fahrt, Kilometerstand am Ende der Fahrt, gefahrene Kilometer, sowie beispielsweise der Name des Fahrers, der Kraftstoffverbrauch etc. Das Führen eines manuellen Fahrtenbuches ist jedoch sehr umständlich und zeitaufwendig. Weiterhin muß ein manuelles Fahrtenbuch in der Regel nachträglich für die Steuererklärung aufbereitet werden, um der geforderten gesetzlichen Form zu entsprechen.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist somit, ein einfaches und effizientes Führen eines Fahrtenbuches zu ermöglichen.

Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zur Fortbewegung gemäß Anspruch 1 gelöst, die eine Meßeinrichtung zum Messen der zurückgelegten Wegstrecke und Ausgeben von entsprechenden Daten, eine Eingabeeinrichtung zum Eingeben von Daten, eine Verarbeitungseinrichtung zum Verarbeiten der gemessenen Daten und der eingegebenen Daten dergestalt, daß die Bereitstellung eines elektronischen Fahrtenbuches ermöglicht wird, eine Speichereinrichtung zum Speichern von Daten von der Meßeinrichtung, von eingegebenen Daten bzw. von Daten von der Verarbeitungseinrichtung und eine Ausgabeeinrichtung zum Ausgeben von in der Speichereinrichtung gespeicherten Daten in einer für das Bereitstellen eines elektronischen Fahrtenbuches geeigneten Form umfaßt.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Fortbewegung kann beispielsweise ein Kraftfahrzeug oder auch ein Flugzeug usw. sein. Im folgenden wird die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Fortbewegen zur besseren Verständlichkeit am Beispiel eines Kraftfahrzeugs erläutert.

Jedes Kraftfahrzeug, wie auch jedes Flugzeug, weist in der Regel eine Meßeinrichtung zum Messen der zurückgelegten Wegstrecke auf, deren Daten zum Bereitstellen eines elektronischen Fahrtenbuches verwendet werden können. Über die Eingabeeinrichtung können wichtige Daten, wie zum Beispiel der Zweck der Fahrt und der Name des Fahrers, sowie Startort und Zielort eingegeben werden. Weitere wichtige Daten, wie zum Beispiel die Uhrzeit und das Datum, können entweder ebenfalls über die Eingabeeinrichtung eingegeben werden oder durch eine im Kraftfahrzeug vorgesehene Uhr mit Datumsangabe bereitgestellt werden. In der Verarbeitungseinrichtung werden die eingegebenen bzw. durch die Meßeinrichtung bereitgestellten Daten entsprechend aufbereitet, beispielsweise bereits in entsprechende Datensätze zusammengefaßt und daraufhin in der Speichereinrichtung abgespeichert. Über die Ausgabeeinrichtung können die gespeicherten Daten auf einfache Weise entnommen und beispielsweise in einen Computer eingegeben werden, um weiterverarbeitet oder in die Steuererklärung eingearbeitet zu werden.

Die vorliegende Erfindung ermöglicht somit auf einfache und effiziente Weise, die für das Führen eines Fahrtenbuches notwendigen Daten elektronisch zu sammeln, zu speichern und bei Bedarf auszugeben.

Vorteilhafterweise ist die Ausgabeeinrichtung eine Schnittstelle zum Anschließen einer externen Ausleseeinrichtung und zum Auslesen von Daten aus der Speichereinrichtung in eine angeschlossene externe Ausleseeinrichtung. Alternativ dazu umfaßt die Ausgabeeinrichtung eine Ladeeinrichtung zum Laden einer externen Speichereinrichtung und eine Überspieleinrichtung zum Überspielen von Daten aus dem Speicher auf eine geladene externe Speichereirrichtung. Dabei kann die externe Speichereinrichtung eine Chipkarte, eine Diskette oder dergleichen sein. Weiterhin ist es von Vorteil, eine Anzeigeeinrichtung zum Anzeigen von Daten aus der Meßeinrichtung, von Daten von der Verarbeitungseinrichtung und/oder von eingegebenen Daten vorzusehen, so daß die entsprechenden Daten jederzeit abgelesen und überprüft werden können. Weiterhin ist es von Vorteil, eine Einrichtung zum Empfangen von Daten bezüglich der Position der Fortbewegungsvorrichtung von einem externen Positionsbestimmungssystem und zum Ausgeben der empfangenen Daten an die Verarbeitungseinrichtung vorzusehen. Hierdurch kann beispielsweise automatisch über die bestimmte Position der Anfangsort und der Zielort der Fahrt und gegebenenfalls auch der Reisezweck automatisch ermittelt werden. Vorteilhafterweise ist das externe Positionsbestimmungssystem ein Satellitennavigationssystem, wie zum Beispiel ein GPS-System.

Die vorliegende Erfindung wird im folgenden anhand eines Kraftfahrzeuges näher erläutert. Die Meßeinrichtung ist hier der Kilometerstandszähler, der in jedem Kraftfahrzeug vorgesehen ist. In der Fahrgastzelle ist eine Eingabeeinrichtung vorgesehen, über die die erforderlichen Daten an die Verarbeitungseinrichtung und die Speichereinrichtung eingegeben werden können. Die Verarbeitungs- und die Speichereinrichtung sind dabei beispielsweise im Kofferraum untergebracht. Die Eingabeeinrichtung weist eine Anzeige und mehrere Eingabeknöpfe auf. Beispielsweise können zwei Knöpfe "privat" und "betrieblich" für die Eingabe des Zweckes der Fahrt, ein Knopf "enter", ein Knopf "set up" und ein oder mehrere Knöpfe zur Eingabe von Buchstaben zur Eingabe des Fahrernamens, des Reisezieles usw. vorgesehen sein. Das Datum und die Uhrzeit werden über die Datums- und Uhranzeigeeinheit, die ebenfalls bereits im Kraftfahrzeug vorhanden ist, an die Verarbeitungseinrichtung und die Speichereinrichtung übermittelt.

Sobald der Zündschlüssel in das Schloß geführt und umgedreht wird, aktiviert die Verarbeitungseinrichtung die Anzeige der Eingabeeinrichtung zur Eingabe des Fahrernamens. Der Fahrename wird sodann über die Eingabeeinrichtung eingegeben. Die Eingabe wird daraufhin mit dem Knopf "enter" bestätigt. Daraufhin muß ein bestimmter Code eingegeben werden, der mit dem Namen gekoppelt ist, um sicherzustellen, daß die Daten nicht unbefügt geändert bzw. manipuliert werden. In der Verarbeitungseinrichtung werden der eingegebene Code, beispielsweise eine vierstellige Zahl und der vorher eingegebene Fahrername mit einer entsprechenden gespeicherten Zuordnung verglichen, und falls die Zuordnung der abgespeicherten Zuordnung entspricht, wird auf der Anzeige zur Eingabe des Zwecks der Fahrt "betrieblich" oder "privat" aufgefordert.

Wird daraufhin der Knopf "privat" gedrückt, wird die gegenwärtige Uhrzeit aus der Uhr des Kraftfahrzeuges abgelesen, ebenso wie das aktuelle Datum und gemeinsam mit dem aktuellen Kilometerstand von der Kilometerstands-Meßeinrichtung und dem Namen des Fahrers als Datensatz in der Speichereinrichtung abgespeichert. Während der Fahrt wird beispielsweise alle 20 Kilometer die Reiseroute über das in das Kraftfahrzeug eingebaute GPS (Global Positioning System) im Datensatz gespeichert.

Wird bei der Frage nach dem Zweck der Fahrt der Knopf "betrieblich" gedrückt, so muß daraufhin nach einer entsprechenden Abfrage die zu besuchende Firma bzw. der zu besuchende Geschäftspartner eingegeben werden. Diese Angaben können beispielsweise auch aus einer bereits vorhandenen Liste, die über die Anzeige abgerufen werden kann, gewählt werden. Dann werden wie oben beschrieben die Uhrzeit, das Datum, der aktuelle Kilometerstand und der Name des Fahrers ebenso wie die Reiseroute in einem Datensatz gespeichert. Bei Beendigung der Reise wird der Datensatz durch den Kilometerstand am Ende der Fahrt und die Uhrzeit am Ende der Fahrt ergänzt.

Um dem Problem zu begegnen, daß eine Fahrt durch Pausen, beispielsweise an Autobahnraststätten oder dergleichen, unterbrochen werden kann und der entsprechende Datensatz dieser Fahrt nach dem Neustarten des Kraftfahrzeuges weitergeführt werden muß, können verschiedene Lösungsmöglichkeiten realisiert sein. Beispielsweise kann als erste Abfrage vor der Frage nach dem Fahrernamen abgefragt werden, ob der letzte Datensatz weitergeführt werden soll, das heißt ob der nächste Fahrabschnitt lediglich eine Weiterführung der bereits begonnenen Fahrt ist. Eine andere Möglichkeit ist, daß beim Ausschalten der Zündung eine Abfrage erscheint, ob die Fahrt zu Ende ist oder weiter fortgesetzt wird.

Weiterhin überprüft die Verarbeitungseinrichtung bei jedem Start, ob in der Speichereinrichtung ausreichend Speicherplatz zur Verfügung ist, um einen neuen vollständigen Datensatz zu speichern. Falls nicht, erfolgt die Meldung, daß Daten aus der Speichereinrichtung entnommen werden sollen. Abhängig von der Ausgestaltung der Ausgabeeinrichtung kann dies über Einführen einer Diskette oder einer Chipkarte oder über Anschließen einer Ausleseeinrichtung an die Schnittstelle erfolgen. Bei Verwendung einer Chipkarte oder einer Diskette überprüft die Verarbeitungseinrichtung, ob die auf der Chipkarte oder der Diskette bereits vorhandenen Datensätze mit denen der Speichereinrichtung gespeicherten übereinstimmen, um eine Übertragung identischer Datensätze zu vermeiden.

Claims (8)

1. Vorrichtung zur Fortbewegung, mit einer Meßeinrichtung zum Messen der zurückgelegten Wegstrecke und Ausgeben von entsprechenden Daten,
einer Eingabeeinrichtung zum Eingeben von Daten,
einer Verarbeitungseinrichtung zum Verarbeiten der gemessenen Daten und der eingegebenen Daten dergestalt, daß die Bereitstellung eines elektronischen Fahrtenbuches ermöglicht wird,
einer Speichereinrichtung zum Speichern von Daten von der Meßeinrichtung, von eingegebenen Daten bzw. von Daten von der Verarbeitungseinrichtung, und
einer Ausgabeeinrichtung zum Ausgeben von in der Speichereinrichtung gespeicherten Daten in einer für das Bereitstellen eines elektronischen Fahrtenbuches geeigneten Form.

2. Vorrichtung zur Fortbewegung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgabeeinrichtung eine Schnittstelle zum Anschließen einer externen Ausleseeinrichtung und zum Auslesen von Daten aus der Speichereinrichtung in eine angeschlossene externe Ausleseeinrichtung ist.

3. Vorrichtung zur Fortbewegung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgabeeinrichtung eine Ladeeinrichtung zum Laden einer externen Speichereinrichtung und eine Überspieleinrichtung zum Überspielen von Daten aus dem Speicher auf eine geladene externe Speichereinrichtung umfaßt.

4. Vorrichtung zur Fortbewegung gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die externe Speichereinrichtung eine Chipkarte ist.

5. Vorrichtung zur Fortbewegung gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die externe Speichereinrichtung eine Diskette ist.

6. Vorrichtung zur Fortbewegung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch eine Anzeigeeinrichtung zum Anzeigen von Daten von der Meßeinrichtung, von Daten von der Verarbeitungseinrichtung und/oder von eingegebenen Daten.

7. Vorrichtung zur Fortbewegung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch eine Einrichtung zum Empfangen von Daten bezüglich der Position der Fortbewegungsvorrichtung von einer externen Positionsbestimmungssystem und zum Ausgeben der empfangenen Daten an die Verarbeitungseinrichtung.

8. Vorrichtung zur Fortbewegung gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das externe Positionsbestimmungssystem ein GPS-System ist.