DE19853733C1 - Verfahren zur lokal gezielten Wärmebehandlung von Werkstückoberflächen - Google Patents
Verfahren zur lokal gezielten Wärmebehandlung von WerkstückoberflächenInfo
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- C21D11/00—Process control or regulation for heat treatments
Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur lokal gezielten Wärmebehandlung von Werkstückoberflächen und/oder oberflächennahen Bereichen, bei dem ein Laserstrahl oszillierend über die Oberfläche eines gleichförmig bewegten Werkstückes ausgelenkt und die Temperatur an der Werkstückoberfläche berührungslos mit mindestens einem Pyrometer zur Regelung der Laserleistung gemessen wird. Mit einer solchen gezielten Wärmebehandlung können beispielsweise Verfahren, wie Laserlegieren, Laserbeschichten, Laserdispergieren, Lasergaslegieren, Laserumschmelzen, Weichglühen und insbesondere das Laserhärten durchgeführt werden. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren sollen aufgabengemäß ein eine lokal gezielte Wärmebehandlung von Werkstückoberflächen auch unter Berücksichtigung von Materialinhomogenitäten und unterschiedlicher Werkstückgeometrien erfolgen können, wobei auftretende Temperaturerhöhungen und Temperaturerniedrigungen auch bei hohen Bearbeitungsgeschwindigkeiten vermieden werden. Erfindungsgemäß wird dazu die Temperatur im Bereich des Laserfleckes oder zumindest in dessen unmittelbarer Nähe ortsaufgelöst gemessen. Dabei soll die mit einem Pyrometer erfaßte Temperaturmeßpunktfläche kleiner als die Fläche des Laserfleckes sein und der Temperaturmeßpunkt zur Laserfleckbewegung synchron über die Werkstückoberfläche geführt werden.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur lokal ge
zielten Wärmebehandlung von Werkstückoberflächen und
/oder oberflächennahen Bereichen, bei dem ein Laser
strahl oszillierend über die Oberfläche eines gleich
förmig bewegten Werkstückes ausgelenkt und die Tempe
ratur an der Werkstückoberfläche berührungslos mit
mindestens einem Pyrometer zur Regelung der Laserlei
stung gemessen wird. Das Werkstück kann hierbei
gleichförmig translatorisch oder rotatorisch bewegt
werden, wobei der Laserstrahl mit bekannten Elementen
entlang einer Achse oszillierend ausgelenkt wird und
mit der Auslenkung eine gewünschte Spurbreite, über
die die Wärmebehandlung erreicht werden soll, vorge
geben wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auf verschieden
ste Weise eingesetzt werden, um die Oberfläche bzw.
oberflächennahe Bereiche von Werkstücken durch eine
gezielte Wärmebehandlung zu beeinflussen. So können
das Laserlegieren, Laserbeschichten und Laserdisper
gieren, das Lasergaslegieren, das Laserumschmelzen,
Weichglühen und insbesondere das Laserhärten durch
geführt werden.
Bei solchen Verfahren war es bisher üblich, um eine
relativ hohe Bearbeitungsgeschwindigkeit zu errei
chen, einen Laserstrahl oszillierend über die Ober
fläche eines Werkstückes auszulenken, und so eine
entsprechend breite Spur zu überdecken, die der ent
sprechend mit Wärme zu behandelnden Werkstückoberflä
chenbreite entspricht. Für die Oszillationsbewegung
des Laserstrahles kann ein um eine Drehachse ver
schwenkbarer Umlenkspiegel verwendet werden, der in
einem bestimmten, vorgebbaren Winkel verschwenkt wer
den kann, so daß der Laserstrahl entlang einer Achse
zwischen zwei Umkehrpunkten hin und her ausgelenkt
wird. Gleichzeitig wird das jeweilige Werkstück, je
nachdem translatorisch oder rotatorisch gleichförmig
im Bezug zum ausgelenkten Laserstrahl bewegt, wodurch
die entsprechende Vorschubbewegung erzeugt werden
kann. Anstelle des verschwenkbaren Umlenkspiegels
kann aber auch ein rotierender Prismenspiegel verwen
det werden.
Um kurze Taktzeiten zu erreichen und die Laserlei
stung nahezu optimal auszunutzen, ist es erforder
lich, die Auslenkung und demzufolge auch die Oszilla
tion des Laserstrahles mit relativ großer Frequenz,
d. h. im Bereich ab 100 Hz und aufwärts durchzuführen.
In diesem Frequenzbereich ist es jedoch mit den Um
lenkspiegeln oder Prismenspiegeln nur möglich, eine
nahezu sinusförmige Auslenkbewegung des Laserstrahles
über die gleichförmig bewegte Oberfläche des Werk
stückes zu erreichen. Dadurch treten bei der Auslen
kung des Laserstrahles hohe Geschwindigkeitsdifferen
zen, insbesondere am bzw. im Bereich der Umkehrpunkte
auf, so daß es, wenn dem nicht entgegen gewirkt wird,
im Bereich der Umkehrpunkte zu einem erhöhten Wärme
eintrag kommen könnte, dem zwingend entgegen gewirkt
werden muß. In der Regel wird daher der Laserstrahl
im Bereich der Umkehrpunkte stark defokussiert, so
daß die Leistungsdichte im Strahlfleck entsprechend
kleiner ist. Für eine solche defokussierende Optik
kommen wegen der hohen Auslenkgeschwindigkeiten nur
adaptive Optiken mit entsprechend kleiner Zeitkon
stante in Frage, deren Kosten entsprechend hoch sind.
Herkömmliche Fokussierlinsen bzw. solche Linsensyste
me sind wegen der entsprechend der hohen Massenträg
heiten zu langsam und dementsprechend ungeeignet.
Aus US 5,041,714 ist es bekannt, insbesondere für das
Laseroberflächenhärten von Werkstücken bekannt, mit
einem Pyrometer die Temperatur auf der Werkstückober
fläche, durch Temperaturstrahlungsmessung, berüh
rungslos zu messen und dementsprechend die Laserlei
stung zu regeln. Mit dieser bekannten Lösung können
aber tatsächlich an der Oberfläche der Werkstücke
auftretende Temperaturdifferenzen, infolge von Mate
rialinhomogenitäten oder in dem Fall, wenn der Laser
strahl über eine Werkstückkante, z. B. an einer Boh
rung, oder über eine Werkstückerhebung ausgelenkt
wird, nicht schnell genug erkannt werden, so daß die
Laserleistung bzw. die Leistungsdichte des Lasers
nicht entsprechend erhöht bzw. verringert wird, so
daß es zu Inhomogenitäten in bestimmten Oberflächen
bereichen der Wärme zu behandelnden Werkstückoberflä
che kommt, die zu einem erhöhten Wärmeeintrag, bis
zum für viele Anwendungsfälle auszuschließenden An-
bzw. Aufschmelzen des Materials führen kann.
Dieser Nachteil tritt insbesondere durch die integra
le Temperaturmessung über einen relativ großen Flä
chenbereich an der Werkstückoberfläche auf.
Eine ähnliche Lösung ist auch in DE 41 26 351 A1 be
schrieben, bei der ebenfalls die mittlere Temperatur
des Laserstrahlfleckes gemessen und zur Steuerung der
Laserleistung genutzt wird.
Aus DD 235 275 A1 ist es bekannt, beim Härten von
insbesondere Eisenwerkstoffen unter Verwendung eines
Induktors mit einem Temperatursensor die Temperatur
in einer Glühzone zu messen und diese gemessene Tem
peratur zur Steuerung von Induktionswärmebehandlungs
parametern zu nutzen.
Da in vielen Fällen CO2-Laserlichtquellen für eine
solche Laserbehandlung verwendet werden, deren Licht
auf den verschiedenen Metallen nur schlecht absor
biert wird, werden absorptionserhöhende Beschichtun
gen auf die Werkstückoberfläche aufgebracht, um die
Effektivität, d. h. die nahezu vollständige Ausnutzung
der Laserleistung für eine solche Wärmebehandlung zu
erreichen. Da hierfür die verschiedensten Beschich
tungsmaterialien bzw. Beschichtungszusammensetzungen
verwendet werden, muß das entsprechend unterschiedli
che Absorptionsvermögen berücksichtigt und gegebenen
falls kurzfristige Fluktuationen der Laserleistung
infolge gemessener Temperaturdifferenzen ausgeglichen
werden.
Die bekannten Nachteile können auch mit der Verwen
dung von Quotientenpyrometern nicht beseitigt werden,
die lediglich die Meßgenauigkeit des absoluten Tempe
raturmeßpunktes gegenüber herkömmlichen Pyrometern
erhöhen können.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren
vorzugschlagen, mit dem eine lokal gezielte Wärmebe
handlung von Werkstückoberflächen und/oder deren
oberflächennahen Bereichen durchgeführt werden kann
und bei dem infolge von Materialinhomogenitäten und
unterschiedlicher Werkstückgeometrien auftretende
Temperaturerhöhungen bzw. Temperaturerniedrigungen in
einzelnen Werkstückoberflächenbereichen, auch bei
hohen Bearbeitungsgeschwindigkeiten, vermieden wer
den.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungs
formen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich
durch Anwendung, der in den untergeordneten Ansprü
chen genannten Merkmale.
Erfindungsgemäß wird daher so verfahren, daß die Tem
peratur auf der Werkstückoberfläche berührungslos mit
mindestens einem Pyrometer gemessen wird, wobei die
Temperaturstrahlung mit dem Pyrometer auf einem Meß
punkt, der im Bereich des Laserflecks oder zumindest
in dessen Nähe liegt, ortsaufgelöst gemessen wird.
Dabei erfolgt die Temperaturstrahlungsmessung auf dem
Temperaturmeßpunkt in der Form, daß er synchron der
Bewegung des Laserflecks folgt. Die Meßgenauigkeit
wird erhöht, da die Temperaturmeßpunktfläche kleiner
als die Laserfleckfläche ist, so daß infolge von Ma
terialinhomogenitäten, die auch in der Beschichtung
auf der Werkstückoberfläche liegen können, oder ein
Überstreichen des Laserstrahls an Kanten des Werk
stückes auftretende Temperaturänderungen sehr schnell
erfaßt und die Laserleistung entsprechend schnell
orts- und, da die Relativgeschwindigkeit zwischen
Werkstück und Laserstrahl bekannt ist, zeitaufgelöst,
entsprechend der gemessenen Temperatur geregelt wer
den kann.
Vorteilhaft ist es, zumindest zwei Pyrometer zu ver
wenden, die die Temperatur an zwei verschiedenen Or
ten angeordneten Temperaturmeßpunkten erfassen. Dabei
sollte günstigerweise einer dieser beiden Temperatur
meßpunkte in bezug zur Vorschubbewegungsrichtung des
Werkstückes, vor dem Mittelpunkt des Laserflecks und
der andere hinter dem Mittelpunkt des Laserflecks
angeordnet sein. Dies wirkt sich insbesondere dann
vorteilhaft aus, wenn der Laserstrahl über eine Werk
stückkante, zumindest jedoch in dessen Nähe ausge
lenkt wird, da durch diese Werkstückgeometrie Tempe
raturgradienten auftreten. Das größte Problem tritt
jedoch dann auf, wenn der Laserstrahl über eine sol
che Werkstückkante hinaus ausgelenkt wird, da die
gemessene Temperatur sofort stark abfällt, was norma
lerweise zu einer starken Erhöhung der Laserleistung,
bei einer herkömmlichen Regelung führen würde. Wird
der Laserstrahl mit der entsprechend erhöhten Laser
leistung wieder in die entgegengesetzte Richtung aus
gelenkt, trifft er, nach Überschreiten der Werk
stückkante, auf die Werkstückoberfläche und es kann
zumindest zur Anschmelzung des Werkstückmaterials
kommen. Mit der erfindungsgemäßen Lösung kann jedoch
das Überschreiten des Laserstrahles über eine solche
Werkstückkante erkannt und entsprechend reagiert wer
den. Die Laserleistung wird daher dort nicht abrupt
erhöht, sondern günstigerweise verringert und erst
wieder erhöht, wenn bei der Auslenkung in der entge
gengesetzten Richtung die Werkstückkante wieder über
strichen wird. Dabei kann die Laserleistung auch so
geregelt werden, daß berücksichtigt wird, daß die
infolge der Werkstückgeometrie an einer solchen Werk
stückkante beeinflußte Wärmeleitung, dort in der Re
gel zu Wärmestaus führt, so daß in diesem Werk
stückbereich die Laserleistung entsprechend kleiner
geregelt wird.
Die Meß- und Regelungsgenauigkeit kann weiter erhöht
werden, wenn mehr als zwei Pyrometer zur Temperatur
messung verwendet werden, deren Temperaturmeßpunkte,
in diesem Fall günstigerweise ringförmig, um den Mit
telpunkt des Laserflecks ausgerichtet sein sollten.
Für die Regelung der Laserleistung werden die orts
aufgelöst gemessenen Temperatursignale einem Propor
tional-Integral (PI) oder einem Proportional-Inte
gral-Differential-Regler (PID) oder einem entspre
chenden Regelkreis zugeführt, mit dem, wie bereits
erwähnt, unter Berücksichtigung der Relativgeschwin
digkeit von Laserstrahl und Werkstück die Laserlei
stung orts- und zeitaufgelöst geregelt werden kann.
Wegen der hohen gewünschten Bearbeitungsgeschwindig
keiten, kann es besonders vorteilhaft sein, mehrere
solcher Regler bzw. Regelkreise zu verwenden, die die
Laserleistungsregelung sequentiell, d. h. nacheinan
der, durchführen. Für diesen Fall übernimmt die La
serleistungsregelung jeweils ein Regler bzw. ein Re
gelkreis über ein bestimmtes Zeit- oder günstiger ein
bestimmtes Wegintervall, bevor ein anderer Regler
bzw. Regelkreis die Regelung für ein nachfolgendes
Intervall übernimmt.
Günstigerweise regelt hier jeder Regler bzw. Regel
kreis die Laserleistung über ein Wegintervall, das
durch die Auslenkung des Laserstrahls von den jewei
ligen Umkehrpunkten, bei der oszillierenden Bewegung
des Laserstrahles, über die Werkstückoberfläche be
grenzt ist. So können je nach Zeitkonstante und ent
sprechender Regelkapazität bis zu zwanzig solcher
Regler bzw. Regelkreise verwendet werden, die sequen
tiell in einem Zyklus nacheinander die Regelung der
Laserleistung übernehmen.
Für die Regelung der Laserleistung während der Aus
lenkung des Laserstrahles innerhalb eines solchen,
von den Umkehrpunkten begrenzten Wegintervalles, kön
nen günstigerweise, zumindest die im vorhergehenden
Wegintervall ortsaufgelöst gemessenen Temperaturen
berücksichtigt werden. Es besteht aber auch die Mög
lichkeit, die ortsaufgelöst gemessenen Temperaturwer
te, die innerhalb der vorangegangenen zwei oder mehr
gemessenen Wegintervalle erfaßt werden, zu berück
sichtigen, so daß kleine punktuell gemessene Tempera
turwerte, die stark von den anderen Temperaturmeßwer
ten abweichen, für die Laserleistungsregelung unbe
rücksichtigt bleiben.
Die Meß- und dementsprechend auch die Regelgenauig
keit wird insbesondere durch die genauere Meßgenau
igkeit der Temperaturmessung erreicht. Dabei sollte
die Größe der Fläche der einzelnen Temperaturmeßpunk
te maximal ein Drittel der Größe der Fläche des La
serflecks betragen.
Die erfindungsgemäße Lösung kann zusätzlich weiter
gebildet werden, in dem ein Abstandsmeßsystem verwen
det wird. Hierbei kann mit einem Abstandssensor die
Oberflächenkontur eines nahezu beliebig geformten
Werkstückes erfaßt und über, bevorzugt eine adaptive
Optik, eine entsprechende Strahlformung vorgenommen
werden, so daß die Fokuslage des Laserstrahls ent
sprechend beeinflußt werden kann. Für eine solche
adaptive Optik, können günstigerweise adaptiv fokus
sierende Umlenkspiegel, die die Fokuslage in bezug
zur Werkstückoberfläche sehr schnell verändern kön
nen, eingesetzt werden. Dabei sind durch Druckdiffe
renz mit Fluiden oder mit Piezoelementen verformbare
Spiegeloberflächen einsetzbar.
Mit der erfindungsgemäßen Lösung können hohe Bearbei
tungsgeschwindigkeiten auch an komplex geformten bzw.
konturierten Werkstücken, bei hohen Bearbeitungsge
schwindigkeiten, die infolge einer sehr hohen Fre
quenz bei der oszillierenden Auslenkung eines Laser
strahles auftreten, erreicht werden, ohne daß es zu
unerwünschten Temperaturerhöhungen bzw. Temperatur
absenkungen in bestimmten Werkstückoberflächenberei
chen kommt.
Die erfindungsgemäße Lösung ist, obwohl sie die aus
dem Stand der Technik bekannten Nachteile beseitigen
kann, einfach aufgebaut und relativ kostengünstig.
Nachfolgend soll die Erfindung beispielhaft beschrie
ben werden.
Dabei zeigen:
Fig. 1 den schematischen Aufbau einer Vorrichtung
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens;
Fig. 2 in einer Draufsicht die oszillierende Aus
lenkung eines Laserstrahles über eine zu
härtende Zone eines Werkstückes und
Fig. 3 ein Blockschaltbild für die Laserleistungs
regelung mit ortsaufgelöster Temperaturer
fassung.
In der Fig. 1 ist die Strahlauslenkung eines Laser
strahles 1, der von einer hier nicht dargestellten
CO2-Laserlichtquelle auf einen fokussierenden Umlenk
spiegel 7 gerichtet ist, gezeigt. Vom Umlenkspiegel 7
wird der Laserstrahl 1 über einen starr befestigten,
dichroidischen zweiten Spiegel 8, auf einen um eine
Drehachse verschwenkbaren weiteren Umlenkspiegel 6
und von dort auf die Oberfläche eines Werkstückes 5
gerichtet. Mit dem Schwenkantrieb des Umlenkspiegels
6 kann die oszillierende hin- und her-Auslenkung des
Laserstrahles 1 über die Werkstückoberfläche in einer
vorgebbaren Spurbreite erreicht werden.
Dabei ist in der Fig. 1 deutlich erkennbar, daß der
Fokus F des Laserstrahles 1 in einem bestimmten Ab
stand von der Oberfläche des Werkstücks 5 durch ent
sprechende Strahlformung ausgerichtet ist.
Des weiteren ist in dieser Darstellung erkennbar, daß
die Temperaturstrahlung im Bereich des Stahlflecks
nahezu parallel zum Laserstrahl 1 mit einem Pyrometer
4 gemessen wird. Es wird lediglich ein Teil der Tem
peraturstrahlung, die mit den von der Werkstückober
fläche ausgehenden, in verschiedene Richtung streuen
den Pfeilen angedeutet ist, gemessen. Die von einem
relativ kleinen Temperaturmeßpunkt 2 ausgehende Tem
peraturstrahlung gelangt parallel zum Laserstrahl 1
auf den verschwenkbaren Umlenkspiegel 6, wird durch
den dichroidischen Umlenkspiegel 8 transmittiert und
im Pyrometer 4 die jeweilige Temperatur ortsaufgelöst
für den jeweiligen Temperaturmeßpunkt 2 gemessen. Die
Zuordnung der gemessenen Temperaturwerte zum jeweili
gen Meßort auf der Werkstückoberfläche kann auf ein
fache Art und Weise dadurch erfolgen, daß der jewei
lige Schwenkwinkel des Umlenkspiegels 6 und die Vor
schubbewegung des Werkstückes 5 berücksichtigt wird.
Für den Fall, daß eine, hier nicht dargestellte, Ab
standsmessung mit einem Abstandssensor vorgenommen
wird, kann der fokussierende Umlenkspiegel 7, bei
spielsweise mit einem Piezoelement verwendet werden,
so daß die Lage des Fokus F entsprechend beeinflußt
werden kann und die Fläche des Strahlflecks 3 auf der
Werkstückoberfläche konstant gehalten werden kann.
Die Temperaturstrahlung an den verschiedenen Tempera
turmeßpunkten 2 bzw. 2' kann auch mit einer entspre
chend geeigneten Optik, die im Umlenkspiegel 6, hier
nicht dargestellt, angeordnet ist, über bevorzugt
flexible Lichtwellenleiter zu den, den verschiedenen
Temperaturmeßpunkten 2 bzw. 2' zugeordneten Pyrome
tern 4, mit denen die jeweilige Temperatur ortsaufge
löst an den Temperaturmeßpunkten 2 und 2' gemessen
werden kann, geführt werden. Eine solche Optik dient
lediglich der optimalen Einkopplung der Temperatur
strahlung des jeweiligen Temperaturmeßpunktes 2 bzw.
2' in den Lichtwellenleiter und beeinflußt den auf
die Oberfläche des Werkstückes 5 gerichteten Laser
strahl 1, wenn überhaupt, nur äußerst geringfügig.
In der Fig. 2 ist schematisch in einer Draufsicht
die gewünschte Ausbildung einer Härtezone 9, hier
durch ein Rechteck mit einer strich-punktierten Linie
begrenzt dargestellt, auf einem Werkstück 5 mit einem
Laserstrahl 1 gezeigt. Dabei wird das Werkstück 5,
wie dies mit dem eingezeichneten Pfeil angedeutet
ist, translatorisch in eine bestimmte Vorschubrich
tung gleichförmig, d. h. bei konstanter Geschwindig
keit bewegt.
Der Laserstrahl 1 wird, wie dies bereits bei der Be
schreibung der Fig. 1 erläutert worden ist, entspre
chend über die gesamte Breite der Härtezone oszillie
rend orthogonal zur Vorschubbewegungsrichtung des
Werkstückes 5 ausgelenkt. Durch die Auslenkung des
Laserstrahles 1 und die Vorschubbewegung des Werk
stückes 5 vollzieht der Laserstrahl 1 eine sinusför
mige Bewegung über die Oberfläche des Werkstückes 5.
Die Temperatur wird hier mit zwei Pyrometern an zwei
Temperaturmeßpunkten 2 und 2' gemessen, die in Vor
schubrichtung einmal vor dem Mittelpunkt des Laser
flecks 3 und zum anderen nach dem Mittelpunkt des
Laserflecks 2 angeordnet sind. Wird nun, wie in der
Fig. 2 angedeutet, die Werkstückkante überschritten,
kann an den beiden Temperaturmeßpunkten 2 und 2' eine
der Lage des Laserflecks 3 zugeordnete Temperaturdif
ferenz an den beiden Temperaturmeßpunkten 2 und 2'
erfaßt werden, die diesen Sachverhalt, also dem Er
kennen der Werkstückkante entspricht, worauf die La
serleistung entsprechend geregelt werden kann.
Im in der Fig. 3 gezeigten Blockschaltbild ist
schematisch das Vorgehen bei der ortsaufgelösten Re
gelung der Leistung des Lasers dargestellt.
Dabei wird unter Berücksichtigung der entsprechenden
gewünschten Wärmebehandlung und des entsprechenden
Werkstückmaterials eine zusätzliche Temperatur bzw.
ein Temperaturbereich oder ein Temperaturprofil vor
gegeben, die mit den einzelnen ortsaufgelöst gemesse
nen Temperaturen, einem Soll-Ist-Wertvergleich unter
zogen werden. Ergibt dieser Vergleich eine Abweichung
von den Vorgabewerten wird die Laserleistung entspre
chend ortsaufgelöst und da die Relativgeschwindigkeit
zwischen Laserstrahl und Werkstückvorschubbewegung
bekannt ist, selbstverständlich auch zeitaufgelöst,
entsprechend geregelt. Außerdem kann eine dynamische
Strahlformung gesteuert bzw., wie bereits erwähnt,
mit einer Abstandsmessung verbunden auch geregelt
erfolgen.
Claims (8)
1. Verfahren zur lokal gezielten Wärmebehandlung
von Werkstückoberflächen und/oder oberflächenna
hen Bereichen, bei dem ein Laserstrahl oszillie
rend über die Oberfläche eines gleichförmig be
wegten Werkstückes ausgelenkt und die Temperatur
an der Werkstückoberfläche berührungslos mit
mindestens einem Pyrometer zur Regelung der La
serleistung gemessen wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperatur im Bereich des Laserflecks
(3) oder zumindest in dessen unmittelbarer Nähe
ortsaufgelöst gemessen wird, wobei die mit min
destens einem Pyrometer erfaßte Temperaturmeß
punktfläche kleiner als die Fläche des Laser
flecks ist und der Temperaturmeßpunkt (2, 2')
synchron der Laserfleckbewegung über die Werk
stückoberfläche folgt und mehrere Regler oder
Regelkreise verwendet werden, die sequentiell
die Regelung der Laserleistung durchführen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Temperatur mit mindestens zwei Py
rometern (4) gemessen wird und dabei mindestens
ein Temperaturmeßpunkt (2) vor und ein zweiter
Temperaturmeßpunkt (2') in bezug zur Vorschubbe
wegungsrichtung des Werkstücks hinter dem Mit
telpunkt des Laserflecks (3) angeordnet sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch geken
zeichnet, daß die Temperatur mit mehr als zwei
Pyrometern (4) gemessen wird, und die Tempera
turmeßpunkte (2, 2') ringförmig um den Mittel
punkt des Laserflecks (3) angeordnet sind.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß die ortsaufgelöst ge
messenen Temperatursignale einem Proportional-
Integral- oder einem Proportional-Integral-Dif
ferntial-Regler oder einem solchen Regelkreis
zugeführt und die Leistung der Laserlichtquelle
unter Berücksichtigung der Relativgeschwindig
keit von Laserstrahl (1) und Werkstück (5) orts-
und zeitaufgelöst geregelt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß mit jeweils einem
Regler oder Regelkreis, die Regelung während der
Auslenkung des Laserstrahles (1) von einem Um
kehrpunkt bis zum nächsten Umkehrpunkt und an
schließend die Regelung von einem anderen Regler
oder Regelkreis durchgeführt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß für die Regelung der
Laserleistung während der Auslenkung des Laser
strahles (1) zwischen zwei Umkehrpunkten, minde
stens die Temperaturmeßwerte, die während der
Auslenkung des Laserstrahles (1) zwischen den
unmittelbar vorhergehenden Umkehrpunkten gemes
sen wurden, berücksichtigt werden.
7. Verfahren nach einem der Anspüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß die Temperatur an Tem
peraturmeßpunkten (2, 2'), deren Fläche maximal
ein Drittel der Fläche des Laserflecks (3) be
trägt, gemessen wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß der Abstand der Werk
stückoberfläche gemessen und mit dem Abstands
signal über eine adaptive Optik die Fokussierung
des Laserstrahles (1) geregelt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998153733 DE19853733C1 (de) | 1998-11-23 | 1998-11-23 | Verfahren zur lokal gezielten Wärmebehandlung von Werkstückoberflächen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998153733 DE19853733C1 (de) | 1998-11-23 | 1998-11-23 | Verfahren zur lokal gezielten Wärmebehandlung von Werkstückoberflächen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19853733C1 true DE19853733C1 (de) | 2000-02-24 |
Family
ID=7888540
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998153733 Expired - Lifetime DE19853733C1 (de) | 1998-11-23 | 1998-11-23 | Verfahren zur lokal gezielten Wärmebehandlung von Werkstückoberflächen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19853733C1 (de) |
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