DE19853060A1 - Schleifvorrichtung - Google Patents
SchleifvorrichtungInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung ist auf eine Schleifvorrichtung für scheibenförmige Werkstücke, vorzugsweise Wafer (1), gerichtet, die einen sich bewegenden Schleifuntergrund (3) und zumindest einen Halter für das Werkstück (6) umfasst und dadurch gekennzeichnet ist, daß der Werkstückhalter (6) durch seine Masse einen Druck auf das Werkstück ausüben kann, und daß eine Haltevorrichtung (7) zum Haltern zumindest eines Werkstückhalters (6) über dem sich bewegenden Schleifuntergrund (3) angeordnet ist, die den Werkstückhalter (6) so haltert, daß die durch Reibungskräfte zwischen Schleifuntergrund (3) und Werkstück (1) resultierenden Kippmomente in tangentialer Richtung zur Bewegungsrichtung des Schleifuntergrundes (3) so minimiert sind, daß sie keinen Einfluß auf das Schleifergebnis haben. Vorzugsweise kann die Haltevorrichtung (7) den zumindest einen Werkstückhalter (6) so direkt oberhalb des Schleifuntergrundes (3) haltern, daß keine Interferenz der Haltevorrichtung (7) mit dem Schleifuntergrund (3) auftritt. In bevorzugten Ausführungsformen werden die Werkstückhalter (6) in Öffnungen (8) der Haltevorrichtung (7) eingeführt und können auch in radialer Richtung eines rotierenden Schleifuntergrundes bewegt werden.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schleifvorrichtung
für scheibenförmige Werkstücke. Insbesondere ist die. Erfin
dung auf eine Schleifvorrichtung gerichtet, die Siliziumwafer
polieren kann.
Integrierte Schaltkreise werden aus Siliziumwafern herge
stellt, runden, monokristallinen Siliziumscheiben mit einer
Dicke im Sub-Millimeterbereich und einem Durchmesser von etwa
10 bis derzeit max. 30 cm. Die Wafer werden als Teil der Ver
arbeitung häufig mit unterschiedlichen Materialien beschich
tet, wie Metallen, Oxiden und Nitriden. Vor der Weiterverar
beitung muß die beschichtete Oberfläche des Wafers wieder
plan gemacht werden. Dies geschieht durch ein Polieren der
beschichteten Oberfläche des Wafers. Im Stand der Technik
sind verschiedene Verfahren bekannt, diese Politur durchzu
führen, so z. B. mit Schleifbändern und Schleifscheiben. Diese
Schleifuntergründe können beschichtet sein, z. B. mit Diamant
staub. Auf diese Schleifuntergünde werden als eigentliche Po
liersubstanzen Schleifmittel und (im Falle des chemisch
mechanischen Polierens) Chemikalien aufgebracht.
Um einen Einfluß von Unregelmäßigkeiten auf dem jeweils ver
wendeten Schleifuntergrund auszugleichen, werden die Wafer
während des Polierens um ihre Achse gedreht. Üblicherweise
geschieht dies, indem der Werkstückhalter, der sog. Carrier,
der den Wafer haltert und dazu dient, den Wafer während des
Polierens zu positionieren und zwischen den Arbeitsgängen von
Station zu Station zu transportieren, in eine Drehbewegung
versetzt wird. Hierzu wird der Carrier von einer Welle gehal
ten und mittels eines am anderen Ende der Welle ansetzenden
Motors rotiert. Bei der Verwendung einer rotierenden Schleif
scheibe ist hierbei die Drehrichtung des Carriers üblicher
weise gleichsinnig mit der Drehung der Schleifscheibe. Zu
sätzlich kann eine Translationsbewegung erzeugt werden, bei
rotierenden Schleifscheiben in radialer Richtung. Eine aus
dem Stand der Technik bekannte Einrichtung zeigt Fig. 1. Hier
wird ein Wafer 1 auf einer rotierenden Schleifscheibe 3 po
liert, während er von einem Carrier 2 gehaltert ist. Eine
Kraft F, z. B. das Gewicht des Motors (nicht dargestellt),
wirkt von oben über eine Welle 4 und ein Gelenk 5 auf Carrier
2 und Wafer 1 ein. Der Motor versetzt die Welle 4 und damit
auch Carrier 2 und Wafer 1 in eine Rotationsbewegung. Zusätz
lich kann die Anordnung noch in radialer Richtung auf der
Schleifscheibe 3 verschoben werden, wie durch den Doppelpfeil
im Carrier 2 angedeutet werden soll.
Durch die zwischen Schleifuntergrund und Wafer entstehende
Reibung werden über den relativ langen Hebel zwischen Motor
und Carrier 2 Querkräfte auf den Carrier übertragen, woraus
eine, wenn auch nur geringfügige, Verkantung des Carriers re
sultiert, die auch nicht durch das Gelenk 5 zwischen Carrier
2 und Welle 4 vollständig kompensiert werden kann. Diese Ver
kantung verursacht eine ungleichmäßige Schichtabtragung auf
dem Wafer 1, die zu charakteristischen Oberflächenunebenhei
ten der polierten Wafer führt. So findet sich am Rand ein
stärkerer Abtrag, während weiter innen der Abtrag geringer
ist. Auch in der Mitte kann mehr Material abgetragen werden.
Verschiedenste Abtragungsprofile sind in der Praxis beobach
tet worden, deren Beherrschung, so überhaupt, höchstens empi
risch erfolgt.
Das geschilderte Verfahren ist zudem kompliziert und in sei
nen Ergebnissen schwer zu kontrollieren.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
Schleifvorrichtung bereitzustellen, die ein scheibenförmiges
Werkstück mit einem gleichmäßigen Abtrag über den gesamten
Radius poliert.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Schleif
vorrichtung des unabhängigen Patentanspruchs 1. Weitere vor
teilhafte Ausgestaltungen und Aspekte der Erfindung ergeben
sich aus den abhängigen Patentansprüchen, der Beschreibung
und den beigefügten Zeichnungen. Die Ansprüche verstehen sich
als ein erster, nicht bindender Versuch zur Definition der
Erfindung in allgemeinen Begriffen.
In einem Aspekt ist die Erfindung auf eine Schleifvorrichtung
gerichtet, bei der die Wafer verkippfrei poliert werden kön
nen.
In einem weiteren Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren
bereit, das die Herstellung planer Oberflächen bei scheiben
förmigen Werkstücken ermöglicht.
In noch einem Aspekt können sich die Werkstückhalter in der
erfindungsgemäßen Schleifeinrichtung so bewegen, daß keine
unerwünschten Kräfte auf sie einwirken.
Demzufolge stellt die Erfindung eine Schleifvorrichtung für
scheibenförmige Werkstücke mit einem sich bewegenden Schlei
funtergrund und zumindest einem Halter für das Werkstück be
reit, die dadurch gekennzeichnet ist, daß der Werkstückhalter
durch sein Gewicht einen Druck auf das Werkstück ausübt oder
ausüben kann, und daß eine Haltevorrichtung zum Haltern des
zumindest einen Werkstückhalters über dem sich bewegenden
Schleifuntergrund angeordnet ist, die den zumindest einen
Werkstückhalter so haltert, daß die durch Reibungskräfte zwi
schen Schleifuntergrund und Werkstück resultierenden Kippmo
mente in tangentialer Richtung zur Bewegungsrichtung des
Schleifuntergrundes so minimiert sind, daß sie keinen Einfluß
auf das Schleifergebnis haben. Dies kann vorzugsweise dadurch
erreicht werden, daß die Haltevorrichtung den zumindest einen
Werkstückhalter so direkt oberhalb des Schleifuntergrundes
haltert, daß keine Interferenz der Haltevorrichtung mit dem
Schleifuntergrund auftritt.
Der Bereich des Werkstückhalters, der von der Haltevorrich
tung gehaltert ist, ist bei Aufsicht vorzugsweise kreisför
mig und kann mittels einer Öffnung in der Haltevorrichtung
gehaltert ist.
Vorteilhafterweise ist der Werkstückhalter in einer Richtung
orthogonal zur Bewegung des Schleifuntergrundes in dieser
Öffnung beweglich und wird in tangentialer Richtung von den
Rändern der Öffnung gehalten. Die Öffnung ist beispielsweise
länglich, wobei die längere Achse der Öffnung orthogonal zur
Bewegung des Schleifuntergrundes ist.
Alternativ kann der Werkstückhalter mittels eines Rahmens ge
haltert werden, der den Werkstückhalter ringförmig haltert.
Zur Verminderung der Reibung zwischen Werkstückhalter und
Haltevorrichtung kann in dem Bereich des Werkstückhalters,
der von der Haltevorrichtung gehaltert wird, ein Kugel- oder
Walzenlager angeordnet sein und/oder die Bereiche der Halte
vorrichtung, die in Kontakt mit dem Werkstückhalter kommen
können, können mit einer reibungsarmen Oberfläche versehen
sein.
Das Eigengewicht des Werkstückhalters sollte ausreichen, um
am Werkstück den gewünschten Abtrag zu erzielen.
Die vorliegende Erfindung ist geeignet, beliebige scheiben
förmige Werkstücke aus unterschiedlichen Materialien zu po
lieren. Beispielhaft soll in der folgenden detaillierten Be
schreibung der Erfindung das Polieren von Wafern beschrieben
werden, wobei im folgenden das Werkstück als Wafer und der
Werkstückhalter als Carrier bezeichnet werden. Es versteht
sich jedoch, daß diese Beschreibung nicht einschränkend aus
zulegen ist und auch andere Arten von scheibenförmigen Werk
stücken bearbeitet werden können. Bei der Beschreibung wird
auf die Zeichnungen Bezug genommen, in denen folgendes darge
stellt ist.
Fig. 1 zeigt eine vorbekannte Rotationsschleifeinrichtung in
Seitenansicht.
Fig. 2 zeigt das Grundprinzip der vorliegenden Erfindung in
Seitenansicht.
Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
mit einer Haltevorrichtung mit Öffnung.
Fig. 4 zeigt eine weitere Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung mit einer Haltevorrichtung mit Rahmen.
Fig. 5 zeigt eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
für eine Rotationsschleifeinrichtung mit zwei Öffnungen in
der Haltevorrichtung zur Aufnahme von zwei Werkstückhaltern.
Dabei zeigt Fig. 5a eine Seitenansicht und Fig. 5b eine Auf
sicht.
Der vorliegenden Erfindung liegt der Grundsatz zugrunde, daß
unerwünschte Kippmomente am Wafer um so kleiner werden, je
kleiner der zur Verfügung stehende Hebelarm ist. Demzufolge
wird in der vorliegenden Erfindung der Carrier nicht von oben
gehalten, wie bislang üblich, sondern möglichst tief, vor
zugsweise direkt über dem Schleifuntergrund gehaltert. Alter
nativ kann der Carrier auch über eine ganze seitliche Fläche
gehalten werden, z. B. durch eine Halbschale, an die sich der
Carrier während des Poliervorgangs andrückt.
Das zur Reibung notwendige Gewicht wird nicht von oben über
eine Welle auf den Carrier aufgebracht, sondern durch das Ei
gengewicht des Carriers erzeugt. Das Grundprinzip einer ent
sprechende Schleifvorrichtung zeigt die Fig. 2. Hier liegt
der Wafer 1 auf einem Schleifuntergrund 3, im gezeigten Bei
spiel auf einer rotierenden Schleifscheibe, auf. Von oben
wird er durch den erfindungsgemäßen Carrier oder Werkstück
halter 6 gehalten und durch dessen Eigengewicht (siehe Pfeil)
beschwert. Der Carrier 6 wird möglichst nahe am Wafer 1 von
einer Haltevorrichtung 7 gehaltert.
Um die beschriebene Halterung des Carriers zu ermöglichen,
muß die Haltevorrichtung speziell an den Carrier angepasst
sein. Da die Kippmomente insbesondere in einer Richtung tan
gential zur Bewegungsrichtung des Schleifuntergrundes auftre
ten, sind zumindest die in diesen Richtungen auftretenden
Kräfte zu minimieren. Bei Verwendung einer rotierenden
Schleifscheibe als Schleifuntergrund muß die Haltevorrichtung
so konzipiert sein, daß sie die durch die Reibung zwischen
Wafer und Schleifscheibe auftretenden tangentialen Reibungs
kräfte kompensieren kann. Diese Kräftekompensation kann vor
zugsweise erreicht werden, indem in der Haltevorrichtung eine
Öffnung vorgesehen ist, in die der Carrier hineingesetzt wer
den kann. Diese Öffnung ist in tangentialer Richtung gerade
so breit, daß der Carrier zuverlässig gehalten wird, aber in
der Öffnung noch rotieren kann. In einer weiteren möglichen
Ausführungsform wird ein Rahmen bereitgestellt, der, z. B.
mittels drehbarer Walzen, den Carrier an zumindest zwei, be
rührt, die den Carrier gegen die ihm vom Schleifuntergrund
vermittelte Kraft abstützen und dadurch eine Tangentialbewe
gung im Rahmen ausschließen. Auch bei dieser Ausführungsform
soll eine Rotationsbewegung weiterhin durch das Spiel zwi
schen Rahmen und Carrier möglich bleiben. Auch mehr als zwei
Berührungspunkte, z. B. drei bis fünf, sind möglich. Schließ
lich kann der Rahmen den Carrier auch ringförmig umschlie
ssen.
Um eine möglichst gleichmäßige Rotation des Carriers auf dem
Schleifuntergrund zu gewährleisten, ist die Haltevorrichtung
so ausgelegt, daß die Bewegung des Carriers in der Haltevor
richtung reibungsarm erfolgen kann. Dazu kann der Bereich des
Carriers, der mit der Haltevorrichtung in Berührung steht, an
seinem Umfang als Kugel- oder Walzenlager ausgelegt sein. Ein
solches Lager kann sowohl bei der Verwendung einer Öffnung
als auch eines ringförmigen Rahmens eingesetzt werden. Falls
der Carrier durch eine Öffnung gehaltert wird, können die
Flächen der Öffnung, die mit dem Carrier in Berührung kommen
können, mit einer gleitfähigen Oberfläche versehen sein, z. B.
durch entsprechendes Polieren oder Beschichten mit einem rei
bungsarmen Material wie Teflon. Bei der Verwendung eines Rah
mens mit Berührungspunkten kann stattdessen der Carrier mit
einer solchen gleitfähigen Oberfläche versehen sein. Schließ
lich ist es auch möglich, beide sich berührenden Oberflächen
mit einer reibungsarmen Oberfläche zu versehen.
Bei Verwendung einer rotierenden Schleifscheibe kommt es auf
grund der Geschwindigkeitsunterschiede zwischen verschiedenen
Radien der Schleifscheibe, die mit dem Wafer in Kontakt sind,
stets zur Ausbildung eines Drehmoments am Wafer, das zu einer
Rotationsbewegung führt. Soll diese Rotationsbewegung unter
stützt werden, oder bei Schleifuntergründen mit linearer Be
wegung wie z. B. Schleifbändern, bei denen es nicht zu einer
autonomen Drehbewegung kommt, kann ein Motor am Carrier ange
ordnet werden, der dem Carrier eine zusätzliche Drehbewegung
vermittelt. Da erfindungsgemäß kein Druck von oben auf den
Carrier ausgeübt werden muß, kann die Kraftübertragung so er
folgen, daß lediglich ein Drehmoment, aber keine anderen
Kräfte übertragen werden, die zu einer Verkippung des Wafers
führen könnten und damit einen unerwünschten Abtrag der Wa
feroberfläche bewirken können. Hierzu können dem Fachmann ge
läufige Verfahren der Kraftübertragung verwendet werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform kann sich der Werkstück
halter im wesentlichen orthogonal zur Bewegungsrichtung des
Schleifuntergrundes bewegen. Diese Bewegung kann entweder
frei oder durch einen Antrieb erfolgen. Um diese Bewegung zu
ermöglichen, muß die Haltevorrichtung speziell ausgelegt wer
den. Bei Verwendung einer Öffnung zur Halterung des Carriers
kann die Öffnung z. B. länglich ausgeführt sein, wobei die
beiden Seitenflächen, die entlang der Bewegungsrichtung des
Carriers stehen, parallel zueinander sein müssen, um über die
gesamte Länge der Öffnung die exakte Führung des Carriers zur
Kompensation tangentialer Reibungskräfte zu ermöglichen. Ein
entsprechendes Ausführungsbeispiel zeigt Fig. 3, die eine
Haltevorrichtung mit einer länglichen Öffnung in Aufsicht
darstellt. Die Haltevorrichtung 7 ist eine Platte, z. B. aus
Edelstahl oder einem anderen geeigneten Material, die an zu
mindest einem ihrer Enden, z. B. mit einem Bolzen 10, an der
Schleifvorrichtung fixiert ist. In der Haltevorrichtung ist
eine Öffnung 8 angeordnet, in die ein Carrier 6 eingesetzt
werden kann. Die Öffnung weist ein Breite zwischen zwei pa
rallelen Seitenflächen 9 auf, die eine Führung des Carriers 6
an zwei Berührungspunkten an seinem Umfang ermöglicht.
Bei Verwendung eines Rahmens zur Halterung des Carriers 6
kann dieser z. B. über einen Schienensystem beweglich gemacht
werden, auf dem der Rahmen sich verschieben kann und das in
orthogonaler Richtung zur Bewegungsrichtung des Schleifmit
tels in der Haltevorrichtung verläuft. Das Schienensystem
entspricht damit funktional den parallelen Seitenflächen 9
der Öffnung 8 in der oben beschriebenen Ausführungsform. Fig.
4 zeigt die beispielhafte Ausgestaltung dieser Ausführungs
form. Die Haltevorrichtung 7 umfasst hier einen Rahmen 20,
der über zwei Streben 21 und senkrecht stehende Walzen 22,
die an den Enden der Streben 21 drehbar angeordnet sind, den
Carrier 6 führt. Der Rahmen 20 läuft auf zwei parallelen
Schienen 23, die seitlich auf der Haltevorrichtung angeordnet
sind, z. B. mittels gleitarmer Oberflächen oder am Rahmen 20
befestigter Laufräder (nicht dargestellt).
Wie erwähnt, können sich die Carrier in den oben beschriebe
nen, bevorzugten Ausführungsformen entweder frei bewegen oder
durch einen Antrieb bewegt werden. Hierzu ist jede Art von
üblichem Antrieb zur Ausübung transversaler Bewegungen geeig
net. Der Antrieb setzt am Carrier an und ist vorzugsweise
ebenfalls so ausgelegt, daß keine Verkippmomente auftreten.
Vorzugsweise kann die Haltevorrichtung zur Aufnahme mehrerer
Carrier ausgelegt sein. Hierdurch lässt sich der Durchsatz
der Schleifvorrichtung erhöhen. Bei Rotationsschleifscheiben
tritt der weitere Vorteil hinzu, daß die Carrier rotationssy
metrisch um die Drehachse der Schleifscheibe angeordnet sein
können.
Die Verwendung einer Haltevorrichtung zur Aufnahme von
gleichzeitig zwei Carriern ist in Fig. 5 gezeigt. Fig. 5a
zeigt eine Seitenansicht mit Wafern 1, Carriern 6 und der
Haltevorrichtung 7. Die Wafer 1 sind von den Carriern 6 ge
haltert und liegen auf einer Rotationsschleifscheibe 3 auf,
mit deren Hilfe sie poliert werden. Von oben wirken auf die
Wafer 1 Gewichtskräfte der Carrier 6 ein (senkrechte Pfeile),
die den notwendigen Anpressdruck erzeugen. Die Carrier 6 kön
nen in radialer Richtung, d. h. zum Zentrum der Drehbewegung
der Schleifscheibe und davon weg, bewegt werden (siehe Dop
pelpfeile). Fig. 5b zeigt dieselbe Schleifvorrichtung in
Aufsicht. Die Carrier 6 werden in zwei länglichen Öffnungen 8
geführt und rotieren gleichsinnig mit der Schleifscheibe 3.
Bei der dargestellten Ausführungsform sind beide Carrier über
eine Schubstange 25 miteinander und mit der Zentralachse der
Schleifscheibe 3 verbunden. Die Schubstange 25 dient der ra
dialen Bewegung der Carrier 6 auf der Schleifscheibe 3. Die
Schubstange kann beispielsweise durch einen auf der Zen
tralachse angeordneten Exzenterantrieb (nicht dargestellt)
hin und her bewegt werden und durch diese Bewegung die Carri
er mitnehmen.
Die vorliegende Erfindung verwendet spezielle Carrier, die in
der Lage sind, den zur Politur nötigen Anpressdruck durch ihr
Eigengewicht zu erzeugen. Um verschiedenen Prozeßbedingungen
und damit verschiedenen Anpressdrücken gerecht zu werden,
sind die Carrier vorteilhafterweise modular aufgebaut, um
durch den Einsatz verschiedener und unterschiedlich vieler
Moduln das Gewicht des Gesamtcarriers für den jeweiligen An
wendungszweck einstellen zu können. In einer bevorzugten Aus
führungsform bestehen die Carrier z. B. aus einer Halterung
für den Wafer mit einem Träger, auf den scheibenförmige Ge
wichte gleicher Größe wie die Halterung aufgelegt werden
können. Um eine Rotation des Carriers in der Haltevorrichtung
zu gestatten, ist dieser vorzugsweise zumindest im Bereich
des Kontakts mit der Haltevorrichtung kreisförmig gestaltet.
Wenn der Carrier an seinem Umfang mit einem Kugel- oder Wal
zenlager zur Reibungsminderung ausgestattet ist, wie z. B. bei
Verwendung einer Haltevorrichtung mit Öffnungen möglich, kann
dieses Lager entweder in die Halterung mit Träger integriert
sein oder als eines der scheibenförmigen Gewichte ausgeführt
sein. Die Gewichte können aus Metallen hergestellt sein, um
das notwendige Eigengewicht zu erzielen. Es ist jedoch auch
möglich, behälterförmige Gewichte zu verwenden, die je nach
gewünschtem Andruck mehr oder weniger mit Flüssigkeiten, z. B.
Wasser oder Quecksilber, gefüllt werden können. Hier ist eine
Gewichtsanpassung sogar während des Schleif- bzw. Poliervor
ganges möglich.
1
Werkstück
2
Werkstückhalter/Carrier (SdT)
3
Schleifuntergrund
4
Welle
5
Lager
6
Werkstückhalter
7
Haltevorrichtung
8
Öffnung in Haltevorrichtung
9
Seitenflächen der Öffnung
10
Verbindungsbolzen
20
Rahmen
21
Stege
22
Walzen
23
Schienen
25
Schubstange
Claims (17)
1. Schleifvorrichtung für scheibenförmige Werkstücke (1) mit
einem sich bewegenden Schleifuntergrund (3) und zumindest ei
nem Halter für das Werkstück (6), dadurch gekennzeichnet, daß
der Werkstückhalter (6) durch sein Gewicht einen Druck auf
das Werkstück (1) ausübt oder ausüben kann, und daß eine
Haltevorrichtung (7) zum Haltern des zumindest einen Werk
stückhalters (6) über dem sich bewegenden Schleifuntergrund
(3) angeordnet ist, die den zumindest einen Werkstückhalter
(6) so haltert, daß die durch Reibungskräfte zwischen Schlei
funtergrund (3) und Werkstück (1) resultierenden Kippmomente
in tangentialer Richtung zur Bewegungsrichtung des Schleifun
tergrundes (3) so minimiert sind, daß sie keinen Einfluß auf
das Schleifergebnis haben.
2. Schleifvorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Haltevorrichtung (7) den zumindest einen Werk
stückhalter (6) so direkt oberhalb des Schleifuntergrundes
(3) haltert, daß keine Interferenz der Haltevorrichtung (7)
mit dem Schleifuntergrund (3) auftritt.
3. Schleifvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Bereich des Werkstückhalters (6), der von der Haltevor
richtung (7) gehaltert ist, bei Aufsicht kreisförmig ist.
4. Schleifvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Werkstückhalter (6) mittels einer Öffnung (8) in der Hal
tevorrichtung (7) gehaltert ist.
5. Schleifvorrichtung gemäß Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Werkstückhalter (6) in einer Richtung orthogonal zur Be
wegung des Schleifuntergrundes (3) in der Öffnung (8) beweg
lich ist und in tangentialer Richtung von den Rändern (9) der
Öffnung (8) gehalten ist.
6. Schleifvorrichtung gemäß Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Öffnung (8) länglich ist und die längere Achse der Öff
nung (8) orthogonal zur Bewegung des Schleifuntergrundes (3)
ist.
7. Schleifvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Werkstückhalter (6) mittels eines Rahmens (20) gehaltert
ist, der den Werkstückhalter (6) ringförmig haltert.
8. Schleifvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
in dem Bereich des Werkstückhalters (6), der von der Halte
vorrichtung (7) gehaltert wird, ein Kugel- oder Walzenlager
angeordnet ist.
9. Schleifvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Bereiche der Haltevorrichtung (7), die in Kontakt mit dem
Werkstückhalter (6) kommen können, mit einer reibungsarmen
Oberfläche versehen sind.
10. Schleifvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Eigengewicht des Werkstückhalters (6) ausreicht, um am
Werkstück (1) den gewünschten Abtrag zu erzielen.
11. Schleifvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Werkstückhalter (6) aus Moduln zusammengesetzt ist, so
daß seine Masse an den gewünschten Einsatzzweck anpassbar
ist.
12. Schleifvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Schleifuntergrund (3) ein Schleifband ist.
13. Schleifvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Schleifuntergrund (3) eine rotierbare Schleifscheibe mit
einer Zentralachse ist.
14. Schleifvorrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine Schubstange (25) an der Zentralachse und an dem zumin
dest einen Werkstückhalter (6) befestigt ist.
15. Schleifvorrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß
an der Zentralachse ein Exzenter angeordnet ist, der die
Schubstange (25) in radialer Richtung der Schleifscheibe be
wegen kann.
16. Schleifvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Haltevorrichtung (7) zur Aufnahme mehrerer Werkstückhal
ter (6) eingerichtet ist.
17. Schleifvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß
das bearbeitbare Werkstück (1) ein Wafer ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998153060 DE19853060A1 (de) | 1998-11-17 | 1998-11-17 | Schleifvorrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998153060 DE19853060A1 (de) | 1998-11-17 | 1998-11-17 | Schleifvorrichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19853060A1 true DE19853060A1 (de) | 2000-08-03 |
Family
ID=7888133
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998153060 Ceased DE19853060A1 (de) | 1998-11-17 | 1998-11-17 | Schleifvorrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19853060A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN111318904A (zh) * | 2020-04-14 | 2020-06-23 | 福州天瑞线锯科技有限公司 | 一种棒料夹持工装及切磨一体机 |
EP3800008A1 (de) * | 2019-10-02 | 2021-04-07 | Optikron GmbH | Vorrichtung und verfahren zum schleifen und/oder polieren planer flächen von werkstücken |
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-
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- 1998-11-17 DE DE1998153060 patent/DE19853060A1/de not_active Ceased
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