DE19851324C1 - Hydraulischer Radialkolbenmotor mit Führungselementen zur axialen Führung von dessen Zylinderrollen und Werkzeug zur Montage der Führungselemente - Google Patents
Hydraulischer Radialkolbenmotor mit Führungselementen zur axialen Führung von dessen Zylinderrollen und Werkzeug zur Montage der FührungselementeInfo
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Abstract
Es wird ein hydraulischer Radialkolbenmotor mit in einem Zylinderblock angeordneten Kolben, welche in jeweiligen Zylindern hubbeweglich geführt und mittels Zylinderrollen über einen Nockenring an einem Gehäuse abgestützt sind, und mit Führungselementen zur axialen Führung der Zylinderrollen und zur Verdrehsicherung der Kolben beschrieben. Erfindungsgemäß sind die jeweiligen Führungselemente als geschlossene Führungsringe ausgebildet, welche ein Deformationselement aufweisen. Der Führungsring ist im undeformierten Zustand des Deformationselementes am Zylinderblock so montierbar, daß dieses im deformierten Zustand formschlüssig in eine Ausnehmung im Zylinderblock eingreift. Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Werkzeug zum montagebedingten Deformieren eines derartigen Deformationselementes beschrieben, mittels welchem dieses Deformationselement des Führungsringes in die im Zylinderblock angeordnete Ausnehmung deformierbar und damit der Führungsring lagefixiert ist.
Description
Die Erfindung betrifft einen hydraulischen Radialkolbenmotor mit Führungsele
menten zur axialen Führung von dessen Zylinderrollen und zur Verdrehsicherung
von dessen Kolben sowie ein Werkzeug zur Montage derartiger Führungsele
mente.
Derartige bekannte hydraulische Radialkolbenmotoren weisen mehrere Kolben
auf, welche sich jeweils über eine Zylinderrolle auf einer Nockenbahn innerhalb
eines Nockenringes abstützen. Wie in Fig. 7 (Stand der Technik) dargestellt, sind
bei diesen Radialkolbenmotoren die Zylinderrollen 2 über eine Lagerschale 5 in
einem gabelförmigen Kolben 1 gelagert. Die Zylinderrollen 2 sind dabei derartig
bemessen, daß sie am inneren Hubende in die Zylinderbohrung 7 eintauchen kön
nen. Zur axialen Führung der Zylinderrollen 2 und zur Verdrehsicherung der Kol
ben 1 sind Führungselemente erforderlich. Diese Führungselemente werden nach
der Montage der Kolben 1 in den oberen Teil der Zylinderbohrung 7 eingebracht.
Dazu werden üblicherweise Ringsegmente 6 mit Hilfe von Stiften 8 in radialen
Einstichen 9 des Zylinderblockes 10 befestigt. Die Einstiche 9 in dem Zylinder
block 10 sind so gestaltet, daß die Zylinderrollen 2 zwischen den Ringsegmenten
6 mit einem festgelegten axialen Spiel ihre Hubbewegung ausführen können.
Durch einen Verteiler 13 werden die Kolben 1 derart mit Drucköl versorgt, daß
sie jeweils bei der radialen Bewegung nach außen mit dem Hochdruckteil des
Druckölkreislaufs verbunden sind und über die Nockenbahn 3 ein Drehmoment
erzeugen.
Aus DE 35 31 632 A1, DE 38 28 131 A1 und DE 40 04 932 A1 ist es bekannt, spezi
ell gestaltete Zylinderrollen an ihren Stirnseiten mittels in die Kolbenbohrungen
eingefräster Taschen zu führen.
Des weiteren ist es aus EP 0 205 368 B1; DE 32 16 007 A1; DE 19 618 792 A1; DE
40 29 265 A1 und DE 195 43 987 A1 bekannt, die Zylinderrollen durch Füh
rungselemente zu führen, welche in die Kolbenbohrungen eingelegt und mit un
terschiedlichen zusätzlichen Befestigungseinrichtungen in ihrer Position gehalten
werden.
Außerdem ist es aus EP 0 561 933 B1 bekannt, geschlossene Führungsringe ne
ben dem Nockenring zu verwenden. Es ist auch bekannt, Führungsringe am Zy
linderblock einzusetzen, welche mit Hilfe von Sprengringen axial gesichert sind.
All diesen bekannten Lösungen ist gemeinsam, daß deren Herstellung und Mon
tage relativ aufwendig ist. Entweder wird eine größere Anzahl von Befestigungs
elementen benötigt, oder der Zeitaufwand für die Herstellung des Zylinderblockes
wird durch aufwendige mechanische Bearbeitung erhöht, was die Kosten der Her
stellung insgesamt ansteigen läßt.
Daher besteht die Aufgabe der Erfindung darin, einen hydraulischen Radialkol
benmotor mit Führungselementen für dessen Zylinderrollen zu schaffen, welche
einfach in der Konstruktion sind und eine Minimierung der Anzahl der für die
axiale Führung der Zylinderrollen und die Verdrehsicherung der Kolben erforder
lichen Bauteile ermöglicht sowie die mechanische Bearbeitung hinsichtlich Auf
wand und Genauigkeit vereinfachen. Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht
darin, ein Werkzeug zu schaffen, was eine leichte Montage der konstruktiv einfa
chen Führungselemente ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch einen hydraulischen Radialkolbenmotor mit den
Merkmalen gemäß Anspruch 1 sowie durch ein Werkzeug mit den Merkmalen
gemäß Anspruch 10 gelöst. Zweckmäßige Weiterbildungen sind in den jeweiligen
abhängigen Ansprüchen definiert.
Der hydraulische Radialkolbenmotor gemäß der Erfindung weist in einem Zylin
derblock angeordnete Kolben auf. Die Kolben sind in jeweiligen Zylindern hub
beweglich geführt und sind mittels Zylinderrollen über an einem Nockenring an
geordnete Nocken abgestützt, wobei der Nockenring an einem Gehäuse ange
bracht oder Teil dieses Gehäuses ist. Die Zylinderrollen sind zu ihrer axialen Füh
rung und zur Verdrehsicherung der Kolben mit Führungselementen lagegeführt.
Erfindungsgemäß sind die jeweiligen Führungselemente als geschlossener Füh
rungsring mit einem Deformationselement ausgebildet. Das Deformationselement
ist im undeformierten Zustand so montierbar, daß dieses mit einem vorgegebenen
axialen Spiel die Zylinderrollen führt und daß das Deformationselement im de
formierten Zustand formschlüssig in eine Ausnehmung im Zylinderblock ein
greift, so daß das gewünschte axiale Spiel zu den Zylinderrollen genau eingehal
ten ist und der Führungsring am Zylinderblock festgelegt ist. Das Deformation
selement ist also aus dem undeformierten Zustand in einen deformierten Zustand
biegbar bzw. verformbar.
Ein derartiger Führungsring mit dem Deformationselement ist einfach im Aufbau,
da der Führungsring ein einziges Bauteil darstellt, und ist auch ohne ein zusätzli
ches Bauteil mit dem Zylinderblock in seiner Lage fixierbar. Dadurch wird die
Anzahl von Bauelementen für die Führungselemente der Zylinderrollen mini
miert. Des weiteren ist der Montageaufwand der Führungsringe niedrig und die
Montage selbst einfach ausführbar.
Vorzugsweise sind die Zylinderrollen beidseitig mit je einem Führungsring ge
führt, wobei die Führungsringe spiegelsymmetrisch mit dem gewünschten axialen
Spiel bezüglich der Stirnflächen der Zylinderrollen angeordnet sind und an der
jeweiligen Seite des Zylinderblockes mit dem Deformationsabschnitt arretiert
sind. Da die Ausnehmung im Zylinderblock zur Aufnahme des deformierten De
formationselementes des Führungsringes relativ einfach in Form eines Einstiches
herstellbar ist, ist bei dadurch erzielbarer hoher Lagegenauigkeit des Führungsrin
ges der erforderliche Aufwand in der Herstellung des Einstiches im Zylinderblock
vor allem auch bezüglich der Genauigkeit relativ niedrig.
Vorzugsweise ist das Deformationselement als eine Lippe ausgebildet, welche
dadurch gebildet wird, daß die Seite des Führungsringes, welche in seiner Monta
geposition von der Stirnseite der Zylinderrolle abgewandt ist, einen Ringschlitz
aufweist. Der Ringschlitz ist dadurch von zwei Schenkeln umgeben, von denen
der in radialer Richtung des Führungsringes innenliegende Schenkel die Lippe
darstellt. Die Lippe ist dabei so bemessen, daß sie mit relativ geringem Aufwand
unter Zuhilfenahme eines speziell ausgebildeten Werkzeuges in den deformierten
Zustand bringbar ist und im deformierten Zustand dann eine ausreichende Festig
keit gegen erneutes Rückdeformieren bzw. Rückfedern besitzt, damit der Füh
rungsring zuverlässig und fest über die Ausnehmung im Zylinderblock lagefixiert
ist. Die Lippe ist also vorzugsweise radial in die als Einstich ausgebildete Aus
nehmung im Zylinderblock deformierbar. Es ist jedoch auch möglich, daß die
Lippe sowohl in radialer Richtung als auch in axialer Richtung in eine entspre
chend geformte Ausnehmung deformierbar ist. Dies kann beispielsweise dadurch
erreicht werden, daß die Lippe eine L-Form aufweist.
Gemäß noch einer Weiterbildung der Erfindung besitzt der Zylinderblock eine
Schulter, auf welche der jeweilige Führungsring in dem undeformierten Zustand
der Lippe aufschiebbar ist. In der Schulter des Zylinderblockes ist die Ausneh
mung vorgesehen, in welcher das Deformationselement in Form der Lippe im
deformierten Zustand eingreift. Dadurch ist der Führungsring mit dem Zylinder
block in der gewünschten Lage fixiert.
Vorzugsweise ist das Deformationselement umfänglich abschnittsweise in die
Ausnehmung deformierbar. Das bedeutet, es ist entsprechend dem jeweiligen
Anwendungsfall auch möglich, daß das Deformationselement nicht voll umfäng
lich, sondern nur teilumfänglich in die Ausnehmung deformierbar ist. Ein ab
schnittsweises Deformieren der Lippe in die Ausnehmung reicht bei entsprechend
gewählter Dicke der Lippe aus, um den Führungsring zuverlässig am Zylinder
block in der gewünschten Lage zu arretieren.
Vorzugsweise trägt der Führungsring zusätzlich eine Einrichtung zur Erfassung
der Drehzahl, wobei die Einrichtung vorzugsweise ein Magnetring oder eine Ver
zahnung ist. Der Magnetring oder die Verzahnung sind dabei an der in radialer
Richtung dem Zylinderblock abgewandten äußeren Seite des Führungsringes an
gebracht. Die Verzahnung dient beispielsweise dafür, mittels eines induktiven
Gebers eine Drehzahlerfassung zu realisieren.
Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die Ausnehmung so
ausgebildet, daß das Deformationselement bzw. die Lippe in seinem deformierten
Zustand zumindest mit der dem Zylinderblock zugewandten Seite konturkongru
ent in die Ausnehmung eingreift.
Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung dient das Werkzeug dem montage
bedingten Deformieren eines Deformationselementes eines Führungsringes, wel
cher zum axialen Fixieren von Zylinderrollen und Verdrehsichern von Kolben
eines Radialkolbenmotors gemäß obiger Ausführung dient. Das Deformieren bzw.
Verformen des Deformationselementes des Führungsringes geschieht dabei wäh
rend der Montage vorzugsweise in einem Montageschnitt. Das erfindungsgemäße
Werkzeug weist einen zumindest abschnittsweise angeordneten Ringsteg auf. Der
Ringsteg ist vorzugsweise vollumfänglich durchgehend. Der Ringsteg weist einen
Nasenabschnitt auf, welcher so ausgebildet ist, daß ein Einführen dieses Nasenab
schnittes in einen Ringschlitz des Führungsringes eine Deformation des Deforma
tionselementes in eine Ausnehmung am Zylinderblock zur Lagefixierung des Füh
rungsringes an dem Zylinderblock bewirkt.
Dieses Werkzeug ist leicht handhabbar, da es umfänglich leicht und stets zentriert
in den Ringschlitz einführbar ist. Dadurch wird erreicht, daß das Deformation
selement des Führungsringes an den gewünschten Stellen, entweder abschnitts
weise oder vollumfänglich in die Ausnehmung am Zylinderblock deformierbar ist.
Vorzugsweise weist der Nasenabschnitt eine Kegelabschnittsfläche auf, d. h. er ist
angeschrägt, wobei mit der Kegelabschnittsfläche das Deformationselement in die
Ausnehmung am Zylinderblock deformierbar ist. Ein Deformieren des Deforma
tionsabschnittes in die Ausnehmung am Zylinderblock wird dadurch erreicht, daß
das Werkzeug in axialer Richtung, d. h. in Richtung des Ringschlitzes in diesen
eingeführt wird, wodurch das Deformationselement in radialer Richtung bleibend
soweit deformiert wird, bis es formkongruent in die im Zylinderblock entspre
chend vorgesehene Ausnehmung in Form eines Einstichs deformierbar ist.
Gemäß einer Weiterbildung ist der Ringsteg in der Art einer Kronenmutter um
fänglich abschnittsweise ausgebildet. Mit einem derartigen Werkzeug werden
einzelne Abschnitte des Deformationselementes in die Ausnehmung am Zylinder
block deformiert. Es ist jedoch auch möglich, daß der umfänglich abschnittsweise
ausgebildete Ringsteg einzelne Abschnitte aufweist, deren Länge abgestimmt ist
auf entsprechende Abschnitte des Deformationselementes über dem Umfang des
Führungsringes.
Weitere Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung werden nun an
hand von Ausführungsbeispielen detailliert unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Querschnittansicht eines erfindungsgemäßen Radialkolbenmotors
mit einem einstückig ausgebildeten Führungsring mit Deformationsele
ment;
Fig. 2 einen vergrößerten Teilausschnitt des Zylinderblocks mit montiertem
Führungsring gemäß der Erfindung mit undeformiertem Deformations
element;
Fig. 3 eine Darstellung gemäß Fig. 2, jedoch mit deformiertem Deformations
element;
Fig. 4 ein durch Deformieren des Deformationselementes arretierter Führungs
ring mit einem Magnetring zur Drehzahlerfassung gemäß einem weite
ren Ausführungsbeispiel;
Fig. 5 ein mit deformierten Deformationselement arretierter Führungsring mit
einer Verzahnung zur Drehzahlerfassung gemäß noch einem weiteren
Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Fig. 6 eine prinzipielle Darstellung des Einsetzens bzw. Ansetzens des Werk
zeuges zum Deformieren des Deformationsabschnittes des Führungsrin
ges gemäß der Erfindung; und
Fig. 7 eine prinzipielle Querschnittansicht eines bekannten Radialkolbenmo
tors.
In Fig. 1 ist ein hydraulischer Radialkolbenmotor gemäß der Erfindung darge
stellt, welcher einen Zylinderblock 10 mit Kolben 1 und Zylinderrollen 2 auf
weist, welche sich gemeinsam mit einer Welle 11 um die Achse eines Gehäuses
12 drehen, indem sich die Kolben 1 über die Zylinderrollen 2 auf Nocken 3 eines
Nockenringes 4 abstützen. Die Zylinderrollen 2 sind an ihren Stirnseiten mit je
weils einem geschlossenen Führungsring 14 geführt. Diese beiden Führungsringe
weisen jeweils einen in Form einer Lippe ausgebildeten umformbaren bzw. de
formierbaren Deformationsabschnitt 15 auf, mittels welchem der jeweilige Füh
rungsring 14 an der jeweiligen Seite mit dem Zylinderblock 10 lagefixiert zu
sammengefügt wird. Das Deformieren erfolgt daher in Bereichen, in denen sich
die Führungsringe 14 nicht im Umfangsbereich von Kolbenbohrungen 7 befinden.
Dadurch ist eine ausreichende Stabilität und Festigkeit der Führungsringe zur Er
füllung von deren Aufgabe gegeben, die Zylinderrollen axial zu führen und
gleichzeitig eine Verdrehsicherung der Kolben 1 darzustellen. Die Lippe 15 des
Deformationselementes greift dabei in eine in einer Schulter 17 des Zylinderbloc
kes 10 in Form eines Einstichs ausgebildete Ausnehmung 16 (siehe beispielsweise
Fig. 2).
Die Zylinderrollen 2 stützen sich auf Nocken 3 eines Nockenringes 4 ab, welcher
entweder Bestandteil des Gehäuses ist oder mit dem Gehäuse 12 verbunden ist.
Durch Zufuhr von Druck über einen Verteiler 13 erfolgt eine Rotation des Radial
kolbenmotors, welche an die Welle 11 des Radialkolbenmotors geführt wird.
Fig. 2 zeigt eine vergrößerte Ausschnittsansicht in Schnittdarstellung mit am Ort
montiertem Führungsring 14, welcher jedoch noch nicht mit dem Zylinderblock
10 arretiert ist. Daraus ist ersichtlich, daß im nicht deformierten Zustand der Lippe
15 der Führungsring über die Schulter 17 des Zylinderblockes 10 an die Stirnseite
der Zylinderrollen 2 montierbar ist, wobei gegenüber dem Kolben 1 die Zylinder
rollen 2 in Lagerschalen 5 gelagert sind. In der montierten Position des einstückig
ausgebildeten Führungsringes 14 deckt die Lippe 15 einen Einstich 16 in der
Schulter 17 des Zylinderblockes 10 nahezu ab. Der Einstich ist dabei so ausgebil
det, daß er formkongruent zu der Außenkontur der Lippe des Führungsringes, d. h.
der radial betrachtet ins Innere des Führungsringes gerichteten Kontur, nach er
folgter Deformation dieses Deformationsabschnittes zu der Ausnehmung 16 paßt.
In Fig. 3 ist im wesentlichen derselbe Ausschnitt des Radialkolbenmotors darge
stellt, wobei gegenüber Fig. 2 der Unterschied lediglich darin besteht, daß der als
Lippe 15 ausgebildete Deformationsabschnitt des Führungsringes 14 in die als
Einstich 16 ausgebildete Ausnehmung in dem Zylinderblock 10 in dessen Schulter
17 deformiert wurde. Durch diese Deformation der Lippe 15 in den Einstich 16
wird der Führungsring 14, ohne daß ein zusätzliches Bauteil zu dessen Arretie
rung erforderlich ist, exakt lagefixiert, wobei der technologische Bearbeitungs
aufwand und die im Rahmen dieses Bearbeitungsaufwandes erforderliche Ferti
gungsgenauigkeit relativ gering sind im Vergleich zu bekannten Lösungen.
In Fig. 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel dargestellt, was dem arretierten Zu
stand des Führungsringes 14 gemäß Darstellung in Fig. 3 entspricht. Der Füh
rungsring 14 weist jedoch zusätzlich eine Einrichtung zur Drehzahlerfassung in
Form eines Magnetringes 18 auf, welcher an der der Schulter 17 des Zylinder
blockes 10 abgewandten Seite des Führungsringes 14 angebracht ist. Mittels eines
solchen Magnetringes ist es in einfacher Weise möglich, die Drehzahl des Radial
kolbenmotors zuverlässig zu erfassen.
In Fig. 5 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel dargestellt, bei welchem anstelle
des Magnetringes 18 gemäß Fig. 4 eine Verzahnung 19 an der der Schulter 17 des
Zylinderblockes 10 gegenüberliegenden Seite des Führungsringes 14 angebracht
ist. Die Verzahnung 10 zur Drehzahlerfassung des erfindungsgemäßen Radialkol
benmotors kann dabei in Verbindung mit beispielsweise einem induktiven Geber
zur Nullpunktmarkierung bei zusätzlicher Verwendung eines Inkrementalgebers
zur Drehzahlerfassung verwendet werden.
In Fig. 6 ist der Einsatz des erfindungsgemäßen Werkzeuges 21 prinzipiell darge
stellt. Der Führungsring 14 ist in seiner Montageposition mit angesetztem Werk
zeug 21, welches einen Ringsteg 22 mit einem eine Kegelabschnittsfläche aufwei
senden Nasenabschnitt 23 besitzt.
Indem das Werkzeug 21 mit dem Nasenabschnitt 23 in den Ringschlitz 20 des
Führungsringes 14 eingesetzt wird, ist das Werkzeug 21 sofort zentriert. Das
Werkzeug 21 wird nun um einen der Deformation der Lippe 15 entsprechenden
Arbeitshub in axialer Richtung des Radialkolbenmotors, d. h., in Richtung der
Drehachse der Zylinderrollen unter Krafteinwirkung in den Ringschlitz 20 ge
drückt, wodurch sich die Lippe 15 in radialer Richtung in das Innere des Füh
rungsringes 14 deformiert und in den Einstich 16 in der Schulter 17 des Zylinder
blockes 12 eintaucht. Der Einstich 16 ist dabei so ausgebildet, daß er vollständig
und exakt die abgebogene Lippe aufnimmt und dadurch der Führungsring 14 zu
verlässig mit dem Zylinderblock 10 verriegelt ist.
In Fig. 7 ist der prinzipielle Aufbau eines bekannten Radialkolbenmotors be
schrieben, bei welchem die Zylinderrollen 2 mit Ringsegmenten 6 lagefixiert sind.
Die Ringsegmente 6 sind innerhalb der Zylinderbohrung 7 angeordnet und um
fänglich mittels in axialer Richtung sich erstreckenden Stiften 8, welche in einen
radialen Einstich eingeführt sind, arretiert sind. Daraus ist ersichtlich, daß die
Ringsegmente 6, der radiale Einstich 9 und die Stifte 8 konstruktiv relativ auf
wendig sind und des weiteren einen hohen Aufwand an mechanischer Fertigung
und Genauigkeit erfordern, um eine entsprechend genaue axiale Lagefixierung der
Zylinderrollen und eine Verdrehsicherung der Kolben 1 zu realisieren.
Claims (12)
1. Hydraulischer Radialkolbenmotor mit in einem Zylinderblock (10) ange
ordneten Kolben (1), welche in jeweiligen Zylindern hubbeweglich geführt
und mittels Zylinderrollen (2) über einen Nockenring (4) an einem Gehäu
se (12) abgestützt sind, und mit Führungselementen zur axialen Führung
der Zylinderrollen (2) und zur Verdrehsicherung der Kolben (1),
dadurch gekennzeichnet, daß
die jeweiligen Führungselemente als geschlossener Führungsring (14) mit
einem Deformationselement (15) ausgebildet sind, welcher im undefor
mierten Zustand seines Deformationselementes (15) am Zylinderblock
(10) so montierbar ist, daß dieses im deformierten Zustand formschlüssig
in eine Ausnehmung (16) im Zylinderblock (10) eingreift.
2. Radialkolbenmotor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zylinderrollen (2) beidseitig mit je einem Führungsring (14) geführt sind.
3. Radialkolbenmotor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Deformationselement (15) eine Lippe ist, welche durch einen Ring
schlitz (20) im Führungsring (14) an dessen der Stirnseite der Zylinderrol
len (2) abgewandter Seite gebildet ist.
4. Radialkolbenmotor nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lippe radial in die als Einstich ausgebildete Ausnehmung (16) im Zylin
derblock (10) deformierbar ist.
5. Radialkolbenmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Zylinderblock (10) eine Schulter (17) aufweist, auf wel
che der jeweilige Führungsring (14) im undeformierten Zustand des De
formationselementes (15) aufschiebbar ist und in welcher die Ausnehmung
(16) vorgesehen ist, in welche das Deformationselement (15) im defor
mierten Zustand eingreift und damit den Führungsring (14) lagefixiert.
6. Radialkolbenmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Deformationselement (15) umfänglich abschnittsweise in
die Ausnehmung (16) deformierbar ist.
7. Radialkolbenmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Führungsring (14) eine Einrichtung (18; 19) zur Erfas
sung der Drehzahl trägt.
8. Radialkolbenmotor nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Einrichtung ein Magnetring (18) oder eine Verzahnung (19) ist.
9. Radialkolbenmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Ausnehmung (16) so ausgebildet ist, daß das Deformati
onselement (15) in seinem deformierten Zustand zumindest mit der dem
Zylinderblock (10) zugewandten Seite konturkongruent in die Ausneh
mung (16) eingreift.
10. Werkzeug (21) zum montagebedingten Deformieren eines Deformations
elementes (15) eines Führungsringes (14) für einen Radialkolbenmotor
nach einem der Ansprüche 1 bis 9, welches einen zumindest umfänglich
abschnittsweise angeordneten Ringsteg (22) aufweist, dessen Nasenab
schnitt (23) so ausgebildet ist, daß ein Einführen desselben in einen Ring
schlitz (20) des Führungsringes (14) eine Deformation des Deformations
elementes (15) in eine Ausnehmung (16) am Zylinderblock (10) zur Lage
fixierung des Führungsringes (14) am Zylinderblock (10) bewirkt.
11. Werkzeug (21) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Na
senabschnitt (23) eine Kegelabschnittsfläche aufweist, mittels welcher das
Deformationselement (15) in die Ausnehmung (16) am Zylinderblock (10)
deformierbar ist.
12. Werkzeug (21) nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß
der Ringsteg (22) in der Art einer Kronenmutter umfänglich abschnitts
weise ausgebildet ist.
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