DE19850001A1 - Fehlerstromerkennung in Steuereinheiten - Google Patents
Fehlerstromerkennung in SteuereinheitenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erkennung eines Fehlerstromes in einer Steuereinheit sowie eine Steuereinheit mit einer Schaltung zur Erkennung des Fehlerstromes. Erfindungsgemäß wird ein in die Steuereinheit hinein fließender Strom, der zu Beschädigung oder Fehlfunktionen der Steuereinheit führen könnte, erfaßt und in Abhängigkeit des erfaßten Stromes ein Fehlersignal erzeugt, wobei das Fehlersignal zum Beispiel zum Abschalten der Last oder der Stromversorgung der Steuereinheit führt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erkennung eines Fehlerstromes in einer
Steuereinheit sowie eine Steuereinheit mit einer Schaltung zur Erkennung
eines Fehlerstromes in einer Steuereinheit gemäß den Merkmalen der
unabhängigen Patentansprüche.
Es sind Steuereinheiten bekannt, die an einer Spannungsversorgung
angeschlossen sind und denen Eingangssignale zugeführt werden, wobei aus
den zugeführten Eingangssignalen zumindest eine an einem Ausgang der
Steuereinheit angeschlossene Last eingeschaltet beziehungsweise
ausgeschaltet wird. Die Last ist beliebig, so daß es sich hier beispielsweise um
reine ohmsche Verbraucher wie zum Beispiel Lampen handeln kann; aber auch
induktive oder kapazitive oder sonstige komplexe Lasten sind denkbar (wie
zum Beispiel Magnetventile).
Zur Ansteuerung der Last umfaßt die Steuereinheit einen Treiber, der zum
Beispiel von einem in der Steuereinheit integrierten Mikroprozessor angesteuert
wird und somit der Last, die beispielsweise gegen Masse verschaltet ist, einen
Strom zuführt. Das heißt, bei ordnungsgemäßer Funktion der Steuereinheit und
auch der Last fließt (je nach Polarität) zum Beispiel ein Strom aus der
Steuereinheit in die Last hinein.
Bei nicht ordnungsgemäßer Funktionsweise kann es nun vorkommen, daß der
Strom nicht in die gewünschte Richtung fließt, sondern - bei dem gerade
geschilderten Fall - zum Beispiel aufgrund eines Kurzschlusses ein Strom in die
Steuereinheit hineinfließt. Dies ist unerwünscht, da dieser Fehlerstrom zu
Beschädigungen an der Steuereinheit und deren Bauteilen beziehungsweise zu
Fehlfunktionen der Steuereinheit führen kann.
Um dieses Problem zu beseitigen, ist schon daran gedacht worden, dem
Treiber der Steuereinheit eine entgegen der Richtung des Fehlerstromes
geschaltete Diode in Reihe zu schalten, die das Fließen des Fehlerstromes
verhindert. Eine solche Diode hat jedoch den Nachteil, daß sie bei Betrieb der
Steuereinheit warm wird und somit eine hohe Verlustleistung, die unerwünscht
ist, erzeugt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das Auftreten eines
Fehlerstromes wirkungsvoll zu erfassen und die Steuereinheit ohne Erzeugung
einer Verlustleistung vor einem solchen Fehlerstrom zu schützen.
Diese Aufgabe ist durch die Merkmale der jeweiligen unabhängigen
Patentansprüche gelöst.
Erfindungsgemäß ist ein Verfahren zur Erkennung eines Fehlerstromes in einer
Steuereinheit vorgeschlagen, bei dem ein über den Ausgang in die
Steuereinheit hineinfließender Strom erfaßt und in Abhängigkeit des erfaßten
Stromes ein Fehlersignal erzeugt wird. Die Erfassung eines in die Steuereinheit
hineinfließenden Fehlerstromes kann ohne Verlustleistung erfolgen, wovon die
Erfassung an sich nicht beeinträchtigt wird, so daß auch eine schnelle Reaktion
aufgrund des erzeugten Fehlersignales gegeben ist.
In Weiterbildung der Erfindung wird bei Auftreten des Fehlersignales die Last
und/oder die Stromversorgung der Steuereinheit abgeschaltet. Wurde also
rechtzeitig ein in die Steuereinheit hineinfließender Fehlerstrom erfaßt, kann
dieser im Sinne einer Vorbeugung vor weiteren Schäden an der Steuereinheit
zur Abschaltung der Last führen, falls die Last die Fehlerquelle darstellt. Sollte
dies nicht der Fall sein (wenn zum Beispiel ein Kurzschluß am Ausgang vorliegt
und die Last an sich fehlerfrei arbeitet), kann auch die Stromversorgung der
gesamten Steuereinheiten abgeschaltet werden.
Ergänzend oder alternativ dazu ist es selbstverständlich auch möglich, daß das
Fehlersignal einer Auswertung unterzogen wird. So können zum Beispiel
kurzzeitig in die Steuereinheit hineinfließende Fehlerströme, die aufgrund ihrer
Kurzfristigkeit unschädlich sind, unberücksichtigt bleiben; liegen die
Fehlerströme jedoch länger als eine vorgebbare Zeitspanne vor, wird dies als
Fehlerfall erkannt und entsprechend reagiert. Ebenso kann die Höhe des in die
Steuereinheit hineinfließenden Stromes erfaßt und bewertet werden. Auch hier
können wieder geringfügige Fehlerströme unberücksichtigt bleiben, während
Fehlerströme oberhalb einer vorgebbaren Größe zu einer Reaktion führen und
zur Vermeidung von Beschädigungen an der Steuereinheit ausgewertet
werden.
In den weiteren Patentansprüchen sind weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
angegeben, die im folgenden beschrieben und in der einzigen Figur gezeigt
sind, wobei neben dieser beispielhaften Ausführung auch alternative
Ausführungsformen denkbar sind, ohne den erfindungsgemäßen Rahmen zu
verlassen.
Die einzige Figur zeigt zumindest teilweise eine Steuereinheit 1, die über einen
Plusanschluß 2 und einen Minusanschluß 3 (Masse) ihre
Spannungsversorgung (in diesem Falle eine Gleichspannungsversorgung)
erhält. Für die Steuereinheit 1 nicht gezeigt sind Eingänge, über die der
Steuereinheit 1 Eingangssignale zur Weiterverarbeitung zugeführt werden. An
einem Ausgang 4 der Steuereinheit 1 ist eine Last 5, die gegen Masse
geschaltet ist, angeschlossen.
In der Steuereinheit 1 ist weiterhin ein Treiber 6 angeordnet, der beispielsweise
als High-Side-Treiber ausgebildet ist. Dieser Treiber 6 wird von einem nicht
dargestellten Prozessor (Mikroprozessor) oder dergleichen in der Steuereinheit
1 in dem Sinne angesteuert, daß die Last 5 eingeschaltet wird, wenn ein Strom
I von dem Plusanschluß 2 über die Last 5 gegen Masse fließt. Soll die Last 5
ausgeschaltet werden, wird der Treiber 6 so angesteuert, daß kein Strom I
fließt.
Erfindungsgemäß weist die Steuereinheit 1 eine Schaltung zur Erkennung
eines Fehlerstromes auf, wobei dieser Schaltung ein über den Ausgang 4 in die
Steuereinheit 1 hineinfließender Strom, der entgegen der in der Figur
eingezeichneten Stromrichtung des Stromes I gerichtet ist, zugeführt wird und
von dieser erfaßbar ist und in Abhängigkeit des erfaßten Stromes von der
Schaltung ein Fehlersignal erzeugt wird. Ein in diese Schaltung
hineinfließender Fehlerstrom, der mit FI bezeichnet ist, führt über als
Spannungsteiler geschaltete Widerstände 7, 8 zu einer Spannung an einer
Basis eines Transistors 9, der als einfacher PNP-Transistor ausgebildet ist.
Diese von dem Spannungsteiler 7, 8 erzeugte Spannung wird durch einen
Ballastwiderstand 10, der mit dem Minusanschluß 3 verschaltet ist, zusätzlich
vergrößert, so daß der Transistor 9 bei Auftreten eines Fehlerstromes FI
rechtzeitig ansprechen kann. Somit steht an dem Kollektor des Transistors 9 an
einem Fehlersignalausgang 11 im Falle des Auftretens eines Fehlerstromes FI
rechtzeitig ein Fehlersignal zur Verfügung, welches entweder in der
Steuereinheit 1 deren Prozessor zur weiteren Auswertung zugeführt wird oder
aus der Steuereinheit 1 herausgeführt und ausgewertet wird, um die schon
genannten Maßnahmen zur Vermeidung von Beschädigungen an der
Steuereinheit 1 zu ergreifen. Die Verarbeitung des Fehlersignales innerhalb der
Steuereinheit 1 hat den Vorteil, daß eine kompakte Bauweise der Steuereinheit
1 einschließlich der Schaltung zur Erkennung des Fehlerstromes vorliegt.
Von besonderem Vorteil ist, wenn die Schaltung zur Erkennung des
Fehlerstromes in räumlicher Nähe zu dem Treiber 6 der Steuereinheit 1
angeordnet ist, so daß die beteiligten Bauteile die gleiche Temperatur
aufweisen, so daß nicht unterschiedliche Temperaturen einerseits des Treibers
6 und andererseits der Schaltung (Widerstände 7 und 8, Transistor 9,
Ballastwiderstand 10) zu einer Verzögerung bei der Erzeugung des
Fehlersignales führen können.
Anstelle der in der Figur gezeigten Schaltung können auch andere
elektronische Bauteile verwendet werden, denen der Fehlerstrom FI zugeführt
wird, wobei diese Bauteile in Abhängigkeit des zugeführten Fehlerstromes FI
an dem Fehlersignalausgang 11 ein Fehlersignal erzeugen. Hierbei ist zum
Beispiel an einem entsprechend verschalteten Operationsverstärker zu denken,
dem einerseits ein vorgegebener Strom eingeprägt wird und dem an seinem
zweiten Eingang der Fehlerstrom FI zugeführt wird. Sobald der zugeführte
Fehlerstrom FI den eingeprägten Strom (der zum Beispiel auch Null sein kann)
übersteigt, erzeugt der Operationsverstärker an seinem Fehlersignalausgang
das Fehlersignal.
Über den dem Operationsverstärker eingeprägten Strom beziehungsweise
mittels des Ballastwiderstandes 10 kann die Empfindlichkeit der Schaltung zur
Erkennung des Fehlerstromes FI eingestellt werden.
Besonders wichtig ist die Anwendung der erfindungsgemäßen Steuereinheit
beziehungsweise des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Erkennung eines
Fehlerstromes im Fahrzeugbereich, insbesondere bei Personenkraftwagen
oder Nutzfahrzeugen. Denn bei diesen Anwendungen sind Bauteile, die
Verlustleistung und damit Wärme erzeugen, unerwünscht, da eine solche
Verlustleistung, gerade bei der Anwendung einer Vielzahl von Steuereinheiten,
die in modernen Fahrzeugen vorhanden sind, zu einer Erhöhung des
Kraftstoffverbrauches führt. Außerdem ist im Fahrzeugbereich die Abführung
von erzeugter Verlustwärme problematisch, da die hierfür einzusetzenden
Maßnahmen (zum Beispiel Kühlkörper oder Kühlventilatoren) unnötig Platz
beanspruchen beziehungsweise zusätzliche Kosten verursachen.
1
Steuereinheit
2
Plusanschluß
3
Minusanschluß
4
Ausgang
5
Last
6
Treiber (High-Side-Treiber)
7
Widerstand
8
Widerstand
9
Transistor
10
Ballastwiderstand
11
Fehlersignalausgang
Claims (7)
1. Verfahren zur Erkennung eines Fehlerstromes in einer Steuereinheit,
an deren Ausgang eine von der Steuereinheit schaltbare Last
angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein über den
Ausgang in die Steuereinheit hineinfließender Strom erfaßt und in
Abhängigkeit des erfaßten Stromes ein Fehlersignal erzeugt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei
Auftreten des Fehlersignales die Last abgeschaltet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei
Auftreten des Fehlersignales die Stromversorgung der Steuereinheit
abgeschaltet wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der in die Steuereinheit hineinfließende Strom
über einen Spannungsteiler einem Transistor zugeführt wird, wobei
nach Durchschalten des Transistors von diesem das Fehlersignal
erzeugt wird.
5. Steuereinheit (1) mit einer Schaltung zur Erkennung eines
Fehlerstromes (FI) in der Steuereinheit (1), an deren Ausgang (4) eine
von der Steuereinheit (1) schaltbare Last (5) angeschlossen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der über den Ausgang (4) in die
Steuereinheit (1) hineinfließende Fehlerstrom (FI) der Schaltung
zuführbar und von dieser erfaßbar ist und in Abhängigkeit des erfaßten
Fehlerstromes (FI) von der Schaltung ein Fehlersignal erzeugbar ist.
6. Steuereinheit (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schaltung zumindest einen Spannungsteiler (7, 8) aufweist, wobei der
Spannung steiler (7, 8) mit einem Transistor (9) verschaltet ist und der
Transistor (9) das Fehlersignal erzeugt.
7. Steuereinheit (1) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schaltung in räumlicher Nähe zu einem Treiber (6) der
Steuereinheit (1) angeordnet ist.
Priority Applications (2)
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Owner name: SIEMENS AG, 80333 MUENCHEN, DE |
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R003 | Refusal decision now final |
Effective date: 20120619 |