DE19848556A1 - Implantat und Handstück mit wenigstens einem Werkzeug - Google Patents
Implantat und Handstück mit wenigstens einem WerkzeugInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein Implantat und ein Handstück (3) mit wenigstens einem Werkzeug (W1, W2, W3) zum Ausarbeiten eines Aufnahmelochs für das Implantat in Hartgewebe, insbesondere Knochen, bestehend aus einem Werkzeugschaft (Wa) und einem Arbeitsabschnitt (Wb), dessen wirksame Größe und/oder Form an die Größe und/oder Form des Implantats angepaßt ist, wobei das Handstück (3) aufweist DOLLAR A - einen im vorderen Endbereich des Handstücks (3) angeordneten Werkzeughalter (5), DOLLAR A - eine Haltekupplung (16) zum lösbaren Fixieren des Werkzeugs (6) im Werkzeughalter (5), DOLLAR A - eine sich längs durch das Handstück (3) erstreckende Antriebsverbindung (8) für einen Drehantrieb des Werkzeughalters (5), DOLLAR A - und eine in der Antriebsverbindung (8) angeordnete Überlastkupplung (14), die das übertragbare Drehmoment auf einen maximalen Drehmomentwert begrenzt, wobei der Drehmomentwert durch eine Einstellvorrichtung (15) mit einem außen am Handstück (3) angeordneten Einstellglied (31) stufenlos oder in Stufen veränderlich ist.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Kombination mit einem Implantat für ein Hartgewebe
und einem Handstück mit wenigstens einem Werkzeug.
Eine solche Kombination mit zwei Handstücken jeweils mit wenigstens einem Werkzeug
ist bekannt und wird dazu benutzt, das Implantat im Hartgewebe einzubetten. Dies erfolgt
dadurch, daß ein Aufnahmeloch für das Implantat an der gewünschten Stelle im
Hartgewebe mit dem einen Handstück und dem zugehörigen Werkzeug spanabhebend
ausgearbeitet wird, wobei vorzugsweise ein Innengewinde im Aufnahmeloch eingearbeitet
wird, das zu einem Außengewinde am Implantat passend ist. Nach der Ausarbeitung des
Aufnahmelochs kann das Implantat eingedreht oder eingeschraubt werden, was mit dem
anderen Handstück mit einem Drehwerkzeug erfolgt, wobei das Drehwerkzeug mittels
eines Drehangriffselements an einem Hilfsteil angreift, das ein entsprechendes
Gegendrehangriffselement aufweist und für den Eindrehvorgang mit dem Implantat
verbunden wird, z. B. damit verschraubt wird. Es sind Implantate in Form von
Vollschrauben und Hohlschrauben üblich. Im letzteren Fall kann das Implantat z. B. mittels
einer Verschlußschraube eingedreht werden.
In der EP 0 689 802 A1 ist ein dentalmedizinisches Handstück beschrieben, das sich dazu
eignet, mittels eines spanabhebend wirksamen Werkzeugs ein Aufnahmeloch für das
Implantat in einem Kieferknochen auszuarbeiten. Diesem Handstück ist im Bereich seines
darin drehbar gelagerten Antriebswellenzuges eine Überlastkupplung zugeordnet, die im
Funktionsbetrieb beim Eindrehen des Werkzeugs in den Kieferknochen öffnet, wenn ein
bestimmtes Drehmoment überschritten wird. Hierdurch wird eine Überlastung vermieden.
Die Überlastkupplung ist so ausgebildet, daß beim Ausdrehen des Werkzeuges in der
entgegengesetzten Drehrichtung ein selbsttätiges Öffnen der Überlastkupplung nicht
stattfindet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Handstück der vorliegenden Art
hinsichtlich seiner Verwendbarkeit zu verbessern.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Beim erfindungsgemäßen Handstück ist der Drehmomentwert, bei dem die
Überlastkupplung selbsttätig öffnet bzw. durchrutscht, durch eine Einstellvorrichtung mit
einem am Handstück angeordneten Einstellglied stufenlos oder in Stufen veränderlich,
nämlich wahlweise verringerbar und vergrößerbar. Hierdurch ergeben sich eine Mehrzahl
Vorteile für das Handstück. Zum einen ist das vom Handstück aufgebrachte maximale
Drehmoment einstellbar und somit an unterschiedliche Anforderungen anpassbar. Diese
Anfordungen können durch unterschiedliche Implantate vorgegeben sein, die sich z. B.
durch ihre Größe und/oder Form und/oder Festigkeit unterscheiden oder auch von anderer
Machart sind, z. B. Voll- oder Hohlimplantate, oder auch von verschiedenen Herstellern
hergestellt werden. Eine weitere Anforderung ist z. B. auch durch die Festigkeit des
Körpers vorgegeben, in den das Aufnahmeloch für das Implantat ausgearbeitet werden
soll. An diese Forderungen und auch an weitere Forderungen kann das erfindungsgemäße
Handstück angepaßt werden, indem der Drehmomentwert, bei dem die Überlastkupplung
öffnet, einstellbar ist. Dies läßt sich in handhabungsfreundlicher Weise mit dem am
Handstück angeordneten Einstellglied verwirklichen. Die erfindungsgemäße Ausgestaltung
zeichnet sich somit auch durch eine einfache und handhabungsfreundliche Bedienbarkeit
aus. Dies ist vorteilhaft, damit die Bedienungsperson ihre Aufmerksamkeit vermehrt auf
die Implantierungsmaßnahmen richten kann.
Die vorbeschriebenen unterschiedlichen Forderungen ergeben sich sowohl beim
Ausarbeiten des Aufnahmelochs für das Implantat als auch beim Eindrehen des Implantats
in das Aufnahmeloch. Hierbei ist zu berücksichtigen, daß im ersten Fall mit dem
Handstück ein Werkzeug zwecks spanabhebender Bearbeitung gedreht wird, während im
zweiten Fall das Implantat mit dem zugehörigen Werkzeug eingedreht wird. In beiden
Fällen ist es vorteilhaft aufgrund der vorgenannten Forderungen an die jeweils vorhandene
Gegebenheit angepasste Drehmomentwerte einzustellen.
Das Handstück nach Anspruch 1 ist dazu eingerichtet, die spanabhebende Ausarbeitung
des Aufnahmelochs für das Implantat vorzunehmen. Demgegenüber ist das Handstück
nach Anspruch 2 dazu eingerichtet, das Drehen des Implantates auszuführen. Hierbei ist
hervorzuheben, daß die erfindungsgemäße Einstellbarkeit des Drehmomentwertes es
ermöglicht, ein und dasselbe Handstück sowohl zum Ausarbeiten des Aufnahmelochs als
auch zum Drehen des Implantats einzusetzen und zwar nicht nur dann, wenn dies mit
gleichen Drehmomenten erfolgen kann, sondern auch dann wenn unterschiedliche
Drehmomente entsprechender Größe einstellbar sind, um Beschädigungen am Hartgewebe
und/oder am jeweiligen Werkzeug zu vermeiden. Besonders vorteilhaft ist es, wenn am
Handstück jeweils angepaßte unterschiedliche Drehmomentwerte und unterschiedliche
Drehgeschwindigkeiten einstellbar sind.
Es ist außerdem vorteilhaft, die beiden Handstücke oder das einzige Handstück mit
umschaltbarer Drehrichtung auszubilden und die Überlastkupplung so auszugestalten, daß
die Drehmomentbegrenzung in beide Drehrichtungen wirksam ist.
Die Erfindung erfüllt außerdem folgende Sicherheitsforderung. Aufgrund der stabförmigen
Ausbildung des Handstücks läßt sich mit ihm eine beträchtliche Hebelwirkung bei einer
Schwenkung um die Werkzeugachse ausüben, die hinsichtlich einer Belastung sowohl für
das Werkzeug als auch für den Zahn zu Überbeanspruchungen führen kann, z. B. zum
Abbrechen des Werkzeugs oder zu einer Aushebelungsbeanspruchung des Zahns. Bei der
erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist auch dieses Problem gelöst, da das übertragbare
maximale Drehmoment eingestellt und somit auf einen unschädlichen Wert begrenzt
werden kann.
Die erfindungsgemäße Überlastkupplung kann an verschiedenen Stellen der
Antriebsverbindung vorgesehen sein. Es ist z. B. möglich, die Überlastkupplung in den
Antriebswellenabschnitt oder in die Haltekupplung für das Werkzeug zu integrieren.
Wesentlich ist, daß die Überlastkupplung als schwächstes Glied der Antriebsverbindung
funktioniert und die angestrebte Sicherheitsfunktion ausübt.
Die Anordnungsstelle der Überlastkupplung kann insbesondere bei einem Handstück für
eine zahnärztliche Behandlungseinrichtung wesentlich sein, da die Anordnung der
Überlastkupplung zwangsläufig zu einer partiell größeren Bauweise führt und am
Arbeitsort eines solchen Handstücks, nämlich im Mundraum des Patienten, zum einen
wenig Raum vorhanden ist und zum anderen eine Vergrößerung der Bauweise den Blick
auf die Behandlungsstelle erschwert, der für eine sorgfältige Beobachtung bei der
Behandlung erforderlich ist.
Bei der erfindungsgemäßen Überlastkupplung ist die Drehmitnahme unterhalb des
vorbestimmten Drehmomentwertes gewährleistet. Es eignet sich sehr vorteilhaft eine
solche Kupplung, insbesondere eine Rutschkupplung, die oberhalb des vorbeschriebenen
Drehmomentwertes durchrutscht und bei einer Verringerung des zu übertragenden
Drehmomentes selbsttätig wieder in die Kupplungsfunktion gelangt. Diesen Zweck erfüllen
sehr vorteilhaft zwei ebene und rechtwinklig zur vorhandenen Drehachse angeordnete
Reibflächen oder zwei bezüglich der Kupplungsachse rotationssymmetrische Reibflächen
an zwei Kupplungsscheiben, von denen eine oder beide axial verschiebbar gelagert ist
bzw. sind und die durch eine Federkraft gegeneinander vorgespannt ist bzw. sind.
Im Rahmen der Erfindung ist es auch vorteilhaft, die einander zugewandten
Kupplungsflächen der Kupplungsteile mit zueinander passenden keilförmigen Erhebungen
und Vertiefungen mit gleichen verhältnismäßig großen Flankenwinkeln von etwa 135° und
mehr auszubilden, wobei das axiale Verschiebungsmaß einer oder beider Scheiben
wenigstens dem axialen Maß der Erhebungen entspricht, um das Lösen der
Überlastkupplung zu gewährleisten.
Im Rahmen der Erfindung ist es dabei im weiteren möglich und vorteilhaft, wenn
zwischen den Reibflächen der Kupplungsteile Wälzkörper, insbesonder Kugeln, im Sinne
eines Kranzes angeordnet werden. Im weiteren ist es auch möglich, die keilförmigen
Erhebungen und Vertiefungen durch Kalotten zu bilden, deren Querschnittsform
vorzugsweise an die Querschnittsform der Wälzkörper angepaßt ist.
Bei einer Ausgestaltung mit den vorbeschriebenen zahnförmigen Eingriffsflächen ergeben
sich ein wirksames Übertragungsmoment und beim Durchrutschen Vibrationen und kleine,
in Umfangsrichtung wirksame Schläge, die die Wirksamkeit weiter verbessern und je nach
Drehrichtung ein Lösen eines festsitzenden Werkzeugs oder eines damit beaufschlagten
Teiles, wie eine Schraube, bewirken können.
Es ist im weiteren insbesondere für ein zahnärztliches Handstück vorteilhaft, die
Überlastkupplung im hinteren Bereich des Handstücks anzuordnen, in dem eine durch die
Überlastkupplung hervorgerufene partielle Vergrößerung der Bauweise weniger oder kaum
stört, und wobei im Bereich des Handstückkopfes eine kleine Bauweise verwirklicht
werden kann. Bei einem zahnärztlichen winkelförmigen Handstück empfiehlt es sich, die
Überlastkupplung im hinteren Schenkel der Winkelform anzuordnen.
Die erfindungsgemäße Ausgestaltung eignet sich gut für ein Handstück, das durch eine
Schnellschlußverbindung wie eine Steckverbindung mit einem sogenannten Anschlußteil
handhabungsfreundlich verbindbar und wieder lösbar ist, das durch einen sogenannten
Versorgungsschlauch mit einer Steuereinrichtung einer Behandlungseinheit, z. B. einem
Behandlungsstuhl verbunden ist.
Insbesondere dann, wenn das erfindungsgemäße Handstück mit der Überlastkupplung und
einem Reduziergetriebe als Baueinheit ausgebildet ist, ist es möglich, ein für viele
Behandlungs- oder Bearbeitungsarten ausgebildetes Anschlußteil auch als Antriebsteil für
ein erfindungsgemäßes Handstück zu benutzen. Es bedarf somit für eine Vielzahl von
unterschiedlichen Behandlungs- oder Bearbeitungsvorgängen nur eines gemeinsamen
Anschlußteils, an das unterschiedliche Handstücke und auch das erfindungsgemäße
Handstück wahlweise anmontierbar sind.
Die Behandlung des menschlichen oder tierischen Körpers oder auch medizinischer
Modelle oder künstlicher Körperteile erfordert in vielen Fällen eine Behandlung oder
Bearbeitung in ergonomisch schwierigen Stellungen, wie es z. B. bei der Behandlung eines
Zahns im Oberkieferbereich oder auch im hinteren Mundraumbereich der Fall ist.
Außerdem sind mit einem Handstück Präzisionsarbeiten auszuführen, bei der sowohl aus
Gründen der Präzision als auch aus Gründen der Bruchgefahr eine besonders sorgfältige
Handhabung erforderlich ist. Übliche Handstücke sind zum Zweck ihrer Versorgung mit
Antriebsenergie und auch mit besonderen Behandlungsmedien durch einen sogenannten
flexiblen Versorgungsschlauch mit einer Versorgungseinrichtung verbunden. Obwohl der
Versorgungsschlauch flexibel ist, führt er zu einer gewissen Beeinträchtigung der
Handhabbarkeit des Handstücks.
Bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung nach Anspruch 5 ist das Handstück unabhängig
von einem Versorgungsschlauch, und es entfällt deshalb eine durch einen
Versorgungsschlauch vorgegebene Beeinträchtigung der Bewegung des Handstücks. Es ist
deshalb besser handhabbar. Ein weiterer Vorteil dieser erfindungsgemäßen Ausgestaltung
besteht darin, daß das Handstück aufgrund seiner Unabhängigkeit von einer
Versorgungseinrichtung der üblichen Bauweise als sogenanntes Taschengerät
mitgenommen und auch an solchen Orten angesetzt werden kann, an denen eine übliche
Versorgungseinrichtung nicht vorhanden ist.
Nachfolgend werden die Erfindung und weitere durch sie erzielbare Vorteile anhand von
Zeichnungen und vorteilhaften Ausgestaltungen näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 ein erfindungsgemäßes medizinisches oder zahnärztliches
Behandlungsinstrument mit einem Handstück im Längsschnitt;
Fig. 2 ein erfindungsgemäßes Handstück in abgewandelter Ausgestaltung im
Längsschnitt;
Fig. 3 den Teilschnitt III-III in Fig. 2 in vergrößerter Darstellung;
Fig. 4 ein Einzelteil des Behandlungsinstrumentes aus Fig. 2 in der
sicht;
Fig. 5 bis 8 abgewandelte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Handstücks nach
Fig. 2 in vergrößerter Darstellung;
Fig. 9 die in Fig. 2 mit X gekennzeichnete Einzelheit in abgewandelter
Ausgestaltung;
Fig. 10 ein Teil der Ausgestaltung nach Fig. 9 in der Draufsicht;
Fig. 11 die Einzelheit nach Fig. 9 in weiter abgewandelter Ausgestaltung;
Fig. 12 ein Teil der Ausgestaltung nach Fig. 11 in der Draufsicht;
Fig. 13 ein erfindungsgemäßes Behandlungsinstrument in abgewandelter
Ausgestaltung in der Seitenansicht;
Fig. 14 eine Implantierungsstelle mit einer mehrere Teile umfassende
Implantierungseinrichtung in schematischer Darstellung;
Fig. 15 ein zwei unterschiedlich lange Drehwerkzeuge umfassendes
Drehwerkzeugset in der Seitenansicht;
Fig. 16 ein Drehwerkzeug in abgewandelter Ausgestaltung in der Seitenansicht;
Fig. 17 ein Drehwerkzeug in weiter abgewandelter Ausgestaltung in der
Seitenansicht;
Fig. 18 ein Drehwerkzeug in weiter abgewandelter Ausgestaltung in der
Seitenansicht.
Die Hauptteile des allgemein mit 1 bezeichneten Behandlungsinstruments sind ein das
hintere Ende des Behandlungsinstruments bildendes Anschlußteil 2 das Handstück 3, das
durch eine Schnellkupplung 4, in Form einer Steckkupplung mit dem Anschlußteil 2 lösbar
verbunden ist und im zusammengekuppelten Zustand sich in Form einer Griffhülse vom
Anschlußteil 2 stabförmig nach vorne erstreckt, ein am vorderen Ende des Handstücks 3
angeordneter Werkzeughalter 5 für ein Bearbeitungswerkzeug W, ein vorzugsweise
elektrischer Antriebsmotor 7 im Anschlußteil 2, ein allgemein mit 8 bezeichneter
Antriebswellenzug, der sich längs durch das eine Griffhülse bildende Handstück 3
erstreckt, und der aus mehreren Antriebswellenabschnitten 9, 10, 11, 12 besteht, die
jeweils durch eine Kupplung miteinander verbunden oder verbindbar sind, ein dem
Antriebswellenzug 8 im Bereich des Anschlußteils 2 oder des Handstücks 3 zugeordnetes
Untersetzungsgetriebe 13, eine dem Antriebswellenzug 8 im Bereich des Anschlußteils 2
oder des Handstücks 3 zugeordnete Überlastkupplung 14, die beim Erreichen eines
bestimmten Drehmomentwertes selbsttätig löst, und eine Einstellvorrichtung 15, mit der
dieser Drehmomentwert veränderlich ist und somit die Überlastkupplung 14 einstellbar ist.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausgestaltung erstreckt sich das Behandlungsinstrument 1
oder das Handstück 3 im Sinne eines stumpfen Winkels winkelförmig mit einem hinteren
Handstückabschnitt 3a und einem vorderen Handstückabschnitt 3b. Das Handstück 3 kann
sich jedoch auch gemäß einem noch zu beschreibenden weiteren Ausführungsbeispiel
gerade erstrecken.
Der Werkzeughalter 5 ist beim vorliegenden Ausführungsbeispiel durch eine
Aufnahmehülse 16 gebildet, in die das Werkzeug W mit seinem Werkzeugschaft 6a
einsteckbar und durch eine Drehmitnahmekupplung 17 und eine axial wirksame
Haltekupplung 18 mit der Aufnahmehülse 16 lösbar verbunden ist. Die Mittelachse 19 der
Aufnahmehülse 16 und auch des Werkzeugs W ist quer zur Längsmittelachse 21 des
Handstücks 3 bzw. des Behandlungsinstruments 1 gerichtet, wobei zwischen diesen
Mittelachsen 19, 21 auf der Seite des Werkzeugs W ein stumpfer Winkel 20a von etwa
90° bis etwa 100° oder ein Winkel 20a von etwa 90° oder 100° eingeschlossen ist.
Die Drehmitnahmekupplung 17 weist ein Kupplungselement 17a auf, das in eine zum
freien Ende des Werkzeugschafts 6a hin offene unrunde Kupplungsausnehmung 17b
einfaßt, daß hier durch eine Abflachung des Werkzeugschaftes Wa gebildet ist. Die
Haltekupplung 18 weist ein bezüglich der Mittelachse 19 radial verstellbar gelagertes
Kupplungselement 18a auf, das durch eine Federkraft beim Einschieben des
Werkzeugschaftes Wa in die Aufnahmehülse 16 selbsttätig in eine vorzugsweise
ringförmige Kupplungsausnehmung 18b im Werkzeugschaft Wa einfaßt. Zum Lösen der
Haltekupplung 18 ist auf der dem Werkzeug W abgewandten Seite des hier kopffömig
verdickten Handstückendes ein Betätigungsglied 22 angeordnet, das hier vorzugsweise
koaxial verschiebbar gelagert ist und bei einer mit Fingerdruck erzeugten Bewegung das
Kupplungselement 18a in seine den Werkzeugschaft Wa freigebende Entkupplungsstellung
verschiebt. Die Drehmitnahmekupplung 17 und die Haltekupplung 18 sind an sich
bekannte Kupplungen, so daß eine detailierte Beschreibung entfallen kann. Mit Wb ist ein
Arbeitsabschnitt des Werkzeugs W bezeichnet. Es können mehrere Werkzeuge W mit
unterschiedlicher Form und/ oder Größe und/oder Zweck vorgesehen sein.
Die Schnellkupplung 4 ist vorzugsweise durch eine Steckkupplung gebildet, die in der
zusammengesteckten Stellung lösbar verrastet. Vorzugsweise ist diese Steckkupplung so
ausgebildet, daß in der zusammengesteckten Stellung das Antriebsteil 2 und das Handstück
3 um die Längsmittelachse 21 relativ zueinander frei drehbar gelagert sind. Hierdurch wird
die Handhabbarkeit des Handstücks 3 wesentlich verbessert, weil das Anschlußteil 2 an
Drehbewegungen des Handstücks 3 während der Behandlung nicht teilzunehmen braucht.
Die Dreh-Steckkupplung weist einen hohlzylindrischen Kupplungszapfen 4a am einen
Kupplungsteil und eine diesen mit geringem Bewegungsspiel aufnehmende
Kupplungsausnehmung 4b auf. Bei der vorliegenden Ausgestaltung erstreckt sich der
Kupplungszapfen 4a vom Anschlußteil 2 nach vorne und die Kupplungsausnehmung 4b ist
im hinteren Endbereich des Handstücks 3 angeordnet. Zur Verrastung in der
Kupplungsstellung dient eine überdrückbare Verrastungsvorrichtung 23 mit einem
Verrastungselement 23a, das in einer Ausnehmung in der Außenmantelfläche des
Steckzapfens 4a oder in der Innenmantelfläche der Steckausnehmung 4b angeordnet ist und
durch eine Feder in eine ihm jeweils gegenüberliegend im anderen Teil abgeordnete
Verrastungsausnehmung so einfaßt, daß die Verrastungsvorrichtung 23 durch eine manuell
leicht aufzubringende axiale Zugkraft überdrückbar ist.
Das Anschlußteil 2 ist durch einen andeutungsweise dargestellten flexiblen
Versorgungsschlauch 24 mit einem nicht dargestellten Steuergerät verbunden, wie es bei
einem zahnärztlichen Behandlungsplatz üblich ist. Durch die Versorgungsleitung 24
erstreckt sich eine Strom-Versorgungsleitung für den Antriebsmotor 7 und gegebenenfalls
Medienleitungen mit Leitungen für Luft, Wasser und/oder Spray, die sich durch die
Schnellkupplung 4 in an sich bekannter Weise in jeder Drehstellung funktionsfähig
durchsetzend bis zum vorderen Endbereich des Handstücks 3 erstrecken, wo sie
ausmünden und auf die Behandlungsstelle gerichtet sind.
Der erste Antriebswellenabschnitt 9 erstreckt sich vom Antriebsmotor 7 bis in den Bereich
der Schnellkupplung 4, wo er mit dem zweiten Antriebswellenabschnitt 10 durch
formschlüssig ineinander greifende Steckkupplungselemente verbunden ist, die beim
Zusammenstecken der Schnellkupplung 4 gleichzeitig und selbsttätig gekuppelt werden.
Der zweite Antriebswellenabschnitt 10 erstreckt sich nach vorne bis zur Überlastkupplung
14, die sich im mittleren Bereich des Handstücks 3, hier des hinteren Handstückschenkels
3a befindet. Von der Überlastkupplung 14 erstreckt sich der dritte Antriebswellenabschnitt
11 bis zum Scheitel 25 der Winkelform, in dessen Bereich ein Kegelradgetriebe angeordnet
ist, dessen Zahnräder mit dem dritten und vierten Antriebswellenabschnitt 11, 12 drehfest
verbunden sind. Der sich im vorderen Handstückabschnitt 3b erstreckende vierte
Antriebswellenabschnitt 12 ist durch ein Zahnradgetriebe 26 oder Kegelradgetriebe mit der
Aufnahmehülse 16 verbunden, wodurch deren Drehantrieb gewährleistet ist. Es ist auch
möglich, hier ein solches Getriebe vorzusehen, daß die Drehbewegung des
Antriebswellenabschnitts 12 in eine axiale Bewegung der Aufnahmehülse 16 umwandelt,
wodurch ein axialer Hubantrieb für das Werkzeug W geschaffen ist. Es ist im weiteren
auch möglich, das Getriebe zwischen dem Antriebswellenabschnitt 12 und der
Aufnahmehülse 16 so auszubilden, daß es die Aufnahmehülse 16 und somit auch das
Werkzeug W im Sinne einer axialen Hubbewegung und einer Drehbewegung antreibt.
Die Antriebswellenabschnitte 9 bis 12 sind jeweils durch geeignete Lager drehbar gelagert,
vorzugsweise übliche Wälz- bzw. Kugellager.
Die Überlastkupplung 14 wird durch zwei Kupplungsbuchsen bzw. -scheiben 14a, 14b
gebildet, von denen die hintere Kupplungsscheibe 14a an ihrer Vorderseite und die vordere
Kupplungsscheibe 14b an ihrer Rückseite jeweils eine Kupplungs- bzw. Reibfläche 14c,
14d aufweist, mit denen sie in einer rechtwinklig zur Längsmittelachse 21 angeordneten
Drehebene aneinander liegen, wobei eine Kupplungsscheibe, hier die hintere
Kupplungsscheibe 14a, axial verschiebbar gelagert und durch eine Feder 27, hier eine
zylindrische oder kegelförmige Wendelfeder, gegen die andere Kupplungsscheibe 14b
vorgespannt ist. Die Feder 27 ist mittelbar oder unmittelbar an der Griffhülse des
Handstücks 3 abgestützt. Die Kupplungsscheiben 14a, 14b sind drehfest mit den
zugehörigen Antriebswellenabschnitten 10, 11 verbunden. Eine der beiden
Kupplungsscheiben 14a, 14b weist eine harte Reibfläche 14c auf, so daß nur die eine
Kupplungsscheibe, hier die hintere Kupplungsscheibe 14a, ein Verschleißteil ist, das für
einen Ersatz ausgetauscht wird. Vorzugsweise handelt es sich hierbei um die
Kupplungsscheibe 14a, die geringfügig axial verschiebbar gelagert ist und durch die Feder
27 in ihre Kupplungsstellung beaufschlagt ist.
Mit der Einstellvorrichtung 15 läßt sich die Druckspannung, mit der die
Kupplungsscheiben 14a, 14b gegeneinander vorgespannt sind, wahlweise verringern und
vergrößern und folglich so einstellen, daß die Überlastkupplung 14 bei unterschiedlichen
Drehmomentwerten öffnet, hier durchrutscht. Bei der vorliegenden Ausgestaltung wird mit
der Einstellvorrichtung 15 die Vorspannung der Feder 27 verändert. Dies geschieht
dadurch, daß das Widerlager 28 der Feder 27 axial verstellbar und in der jeweiligen
Verstellposition feststellbar ist. Hierzu dient ein von außen manuell betätigbares
Einstellglied 31, das mit einem Verbindungsglied 32 das Handstück 3 bzw. die Griffhülse
radial nach innen durchsetzt und mit einem im Handstück 3 angeordneten Schieber 33
verbunden ist, der bei einer axialen Verschiebung des Einstellgliedes 31 nach vorn das
Widerlager 28 ebenfalls vorschiebt und dabei die Vorspannung der Feder 27 vergrößert.
Bei einer Verschiebung des Einstellgliedes 31 nach hinten folgt das axial verschiebbar im
Handstück 3 gelagerte Widerlager 28 dem Schieber 33 selbsttätig unter der
Federspannung, wodurch sich die Vorspannung der Feder 27 verringert. Dabei kann die
Veränderung des Drehmomentwertes stufenlos oder in Stufen erfolgen. Zur Feststellung in
der jeweiligen Verstellposition der vorhandenen Schiebeführung kann z. B. ein Klemm-
oder Feststellelement vorgesehen sein. Bei der vorliegenden Ausgestaltung ist das
Einstellglied 31 ein die Griffhülse umgebender Drehring 31a, der ein Innengewinde
aufweist, mit dem er auf einem Außengewinde der Griffhülse aufgeschraubt ist. Das
Verbindungsglied 32 ist durch einen Stift oder eine Schraube gebildet, die die Griffhülse in
einer Ausnehmung 34 durchsetzt und in den vorzugsweise als Ring ausgebildeten und den
Drehwellenabschnitt 10 mit Bewegungsspiel umgebenden Schieber 33 einfaßt. Die
Ausnehmung 34 kann der Steilheit des Gewindes 35 folgen oder in Umfangsrichtung
verlaufen. Die Steilheit des Gewindes 35 ist so groß zu bemessen, daß die
Bewegungslänge in Umfangsrichtung ausreicht, um das Widerlager 28 und den
Drehmomentwert in gewünschter Weise zu verändern.
Die Feder 27 kann zwischen zwei Wälz- bzw. Kugellagern 28a, 28b eingespannt sein, die
beide in der Griffhülse und auf dem Antriebswellenabschnitt 10 mit geringem
Bewegungsspiel axial verschiebbar gelagert sind, wobei das vordere Wälzlager 28b fest auf
dem Antriebswellenabschnitt 10 und/oder an der Kupplungsscheibe 14a angeordnet sein
kann.
Es ist vorteilhaft, dem Einstellglied 31 eine Skalierung mit einer Skala 36a und einer
Gegenskalierung oder einem Index 36b auf der Mantelfläche der Griffhülse und am
Einstellglied 31 zuzuordnen, die bestimmte Einstellungen der Drehmomentwert-
Veränderung zum einen ermöglicht und zum anderen ablesen läßt. Bei einer
Verstellbarkeit des Einstellgliedes 31 in axialer Richtung ist die Skalierung ebenfalls axial
gerichtet. Beim Drehring 31a ist die Skalierung in Umfangsrichtung gerichtet. Aufgrund
des Gewindeeingriffs zwischen dem Drehring 31a und der Griffhülse ist das so gebildete
mechanische Getriebe selbsthemmend, so daß eine unbeabsichtigte Verstellung der
Einstellung nicht erfolgt.
Vorzugsweise besteht der Schieber 33 aus einem Außenring 33a und einem Innenring 33b,
die durch ein Gewinde 37 koaxial in Eingriff stehen, so daß durch axiales Schrauben des
Innenrings 33b relativ zum Außenring 33a eine gewünschte Nullpunkteinstellung und
somit ein bestimmtes Ausgangs-Drehmoment für die Überlastkupplung 14 einstellbar und
somit die Überlastkupplung 14 justierbar ist. Aufgrund des Gewindeeingriffs ist auch diese
Einstellung selbsthemmend, so daß eine unbeabsichtigte Verstellung verhindert ist. Zum
Verstellen kann der Innenring 33b an seiner Hinterseite Angriffselemente, z. B.
Ausnehmungen, für ein passendes Werkzeug (nicht dargestellt) aufweisen, mit dem er
verdrehbar ist.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 bis 7, bei dem gleiche oder vergleichbare Teile mit
gleichen Bezugszeichen versehen sind, unterscheidet sich vom vorbeschriebenen
Ausführungsbeispiel in mehrfacher Hinsicht. Das Untersetzungsgetriebe 13 kann im
Handstück 3 bzw. in der Griffhülse angeordnet sein, hier in ihrem hinteren oder mittleren
Bereich, insbesondere im Bereich des zweiten Antriebswellenabschnitts 10. Die
Überlastkupplung 14 und die Einstellvorrichtung 15 sind bezüglich des
Untersetzungsgetriebes 13 nach vorne versetzt angeordnet. Bei dieser Ausgestaltung ist ein
sich gerade erstreckendes Handstück 3 vorgesehen, jedoch kann auch hier eine
Winkelform vorgesehen sein. Der Winkel 20b kann auch hier sowohl bei gerader als auch
Winkelform etwa 90° bis 100° oder etwa 90° oder etwa 100° betragen. Die
Überlastkupplung 14 ist ebenfalls zwischen zwei Antriebswellenabschnitten angeordnet,
die hier mit 11a und 12a bezeichnet sind.
Bei der vorliegenden Ausgestaltung sitzt die axial feste bzw. vordere Kupplungsscheibe
14b mit einer Bohrung auf dem hinteren Ende des Antriebswellenabschnitts 12a drehfest,
wobei sie mit ihrer nach hinten gerichteten Stirnfläche die zugehörige Kupplungs- bzw.
Reibfläche 14d bildet. Die hintere Kupplungsscheibe 14a mit ihrer Kupplungs- bzw.
Reibfläche 14c ist mit einer Bohrung axial verschiebbar auf dem vorderen Endbereich des
Antriebswellenabschnitts 11a gelagert, jedoch durch eine Drehmitnahmeverbindung
drehfest mit dem Antriebswellenabschnitt 11a verbunden. Hierzu können wenigstens ein
Mitnehmeransatz im zentralen Loch der Kupplungsscheibe 14a oder wenigstens eine
Mitnehmerkugel 41 dienen, der bzw. die in eine Längsnut 43 im Antriebswellenabschnitt
11 mit Bewegungsspiel einfaßt, die am vorderen Ende des Antriebswellenabschnitts 11
axial ausmündet. Die Kugel 41 sitzt in einer radial nach innen offenen Ausnehmung 42 in
der Kupplungsscheibe 14a. Es können einander gegenüberliegend zwei oder mehrere
Mitnehmeransätze oder Kugeln 41 und Längsnuten 43 im Sinne einer Mehrkeil-
Wellenverbindung vorgesehen sein. Zwischen der hier auf dem Antriebswellenabschnitt
11a angeordneten Feder 27 und der Kupplungsscheibe 14a kann eine Scheibe 27a
angeordnet sein.
Das Widerlager 28 wird hier durch einen Lagerring, insbesondere ein Wälz- bzw.
Kugellager 44 gebildet, das in einem zylindrischen Schieber 45 gelagert ist, der mit
geringem Bewegungsspiel in einer Bohrung 46 in der Griffhülse 3a axial verschiebbar und
nicht drehbar gelagert ist. Hierzu kann eine Keilnutverbindung z. B. mit einem Ansatz 45a
am Umfang des Schiebers 45 vorgesehen sein, der mit Bewegungsspiel in eine Längsnut in
der Innenwand der Griffhülse 3a einfaßt. Auch bei dieser Ausgestaltung ist das
Einstellglied 31 durch einen Drehring 31a gebildet, der jedoch hohlzylindrisch ausgebildet
ist und mit seinem Innenumfang auf einem zylindrischen Lagerabschnitt 47 der Griffhülse
3a drehbar gelagert ist. Im Gegensatz zum vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel ist hier
das eine Drehbewegung in eine Axialbewegung umwandelnde Getriebe G durch eine
schräg oder kurvenförmig verlaufende Einstellnut 48 im Schieber 45 gebildet, wobei das z. B.
ebenfalls durch einen Stift oder eine Schraube gebildete und am Drehring 31a befestigte
Verbindungsglied 32 ein entsprechend groß bemessenes und die erforderliche Bewegung
ermöglichendes Loch 34 in der Griffhülse 3a durchfaßt und in die Einstellnut 48 mit
Bewegungsspiel einfaßt. Hier bilden der Schieber 45 und das Wälzlager 44 eine
Bewegungseinheit, wobei letzteres auf dem Antriebswellenabschnitt 11a mit geringem
Bewegungsspiel verschiebbar gelagert ist und der Außenring des Wälzlagers an einer
hinteren Schulterfläche im Schieber 45 anliegen kann. Die Feder 27 stützt sich rückseitig
mittelbar über das Wälzlager 44 am Schieber 45 ab. Des weiteren kann eine vorzugsweise
durch eine Druck-Wendelfeder gebildete Feder 49 vorgesehen sein, die am vorderen Ende
der Bohrung 46 in der Griffhülse abgestützt ist und den Schieber 45 nach hinten vorspannt.
Bei einem manuellen Verdrehen des Drehrings 31a wird der Schieber 45 bzw. das
Widerlager 28 aufgrund des schrägen oder kurvenförmigen Verlaufs der Einstellnut 48, die
eine Führung für das Verbindungsglied 32 bildet, axial verstellt und somit die
Vorspannung der Feder 27 und der Drehmomentwert entsprechend verändert und
eingestellt, nämlich vergrößert oder verkleinert.
Bei einem Verlauf der Einstellnut 48 ohne Selbsthemmung und/oder dann, wenn auf dem
Einstellweg bestimmte Einstellstufen durch Druckpunkte spürbar sein sollen, sind in der
Einstellnut 48 Rastausnehmungen 51a, 51b, 51c zugeordnet, in die das stiftförmige
Verbindungsglied 32 unter der Vorspannung der Feder 49 einrastet, wodurch die
Einstellung manuell überdrückbar festgestellt ist oder wodurch die Einstellstufen manuell
spürbar sind. Hierdurch ist eine lösbare bzw. überdrückbare Feststellvorrichtung F für die
Einstellvorrichtung 15 gebildet. Fig. 4 zeigt die Einstellnut 48 in der Abwicklung. Wie
bereits die Markierung 36c, 36d können auch die Raststellen 51a, 51b, 51c in Positionen
auf dem Verstellweg angeordnet sein, die bestimmten Drehmomentwerten, insbesondere
der zugehörigen, unterschiedlichen Werkzeuge 6, entsprechen. Vorzugsweise sind die
Markierungen 36c den Raststellen 51a, 51b, 51c zugeordnet.
Auch bei der Ausgestaltung nach Fig. 2 kann eine Skalierung mit einer Skala 36a und
einer einem Index 36b am Umfang der Griffhülse und des Drehrings 31a vorgesehen sein.
Die Rastausnehmungen 51a, 51b, 51c können auch am linken Rand der Einstellnut 48
vorgesehen sein, wenn die Feder 49 nach vorne wirksam ist. Eine schräge oder
kurvenförmige Einstellnut 48 kann auch am Drehring 31 für das Verbindungsglied 32
vorgesehen sein, wenn letzteres am Schieber 45 befestigt ist.
Gemäß Fig. 5 oder 6 liegen die Reibflächen 14c, 14d der Kupplungsscheiben 14a, 14b
aneinander an, wobei die Reibflächen 14c, 14d gemäß Fig. 5 in einer rechtwinklig zur
Längsmittelachse 21 gerichteten Querebene angeordnet sind. Gemäß Fig. 6 sind die
Reibflächen 14c, 14d mit ineinander passenden axialen Erhebungen 14e und Vertiefungen
14f ausgebildet, deren Flankenflächen radial verlaufen und gleiche stumpfe Winkel 20b
von etwa 135° bis 170° einschließen. Die Form der Erhebungen 14e und Vertiefungen 14f
oder ihre Flanken braucht nicht keilförmig zu sein. Es kann auch eine trapezförmige Form
oder eine gerundete bzw. kurvenförmige Form vorgesehen sein.
Bei der Ausgestaltung nach Fig. 7 sind zwischen den Reibflächen 14c, 14d Wälzelemente
52, insbesondere Kugeln, angeordnet, die in einem Käfig 53 gehalten sind. Beim
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 8 sind in beiden Reibflächen 14c, 14d einander
gegenüberliegend Kalotten 54 angeordnet, deren Form und Größe vorzugsweise der Form
und Größe der Wälzelemente 52, hier der Kugeln, entspricht.
Während bei der Ausgestaltung die axiale Verschiebbarkeit der Kupplungsscheibe 14a
gering sein kann, muß bei den Ausgestaltungen nach Fig. 6 bis 8 das Maß der axialen
Verschiebung gleich oder größer sein als die axiale Tiefe der Vertiefungen 14f (Fig. 6)
oder größer als die Summe eines Paares Vertiefungen 14f gemäß Fig. 7 und 8. Bei der
Ausgestaltung nach Fig. 5 erfolgt eine kraftschlüssige Drehmoment-Übertragung. Dagegen
erfolgt bei den Ausgestaltungen nach Fig. 6 bis 8 eine forcierte formschlüssige
Drehmoment-Übertragung bzw. eine Kombination aus kraft- und formschlüssiger
Drehmoment-Übertragung.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 9 und 10, bei dem gleiche oder vergleichbare Teile
mit gleichen Bezugszeichen versehen sind, ist die das Getriebe G bildende Einstellnut 48a
in der Griffhülse 3a angeordnet. Im Gegensatz zum Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 mit
einer vorderseitigen schrägen oder kurvenförmigen Einstellfläche 48b weist die Einstellnut
48a eine rückseitige schräge oder kurvenförmige Einstellnut 48b auf, an der bei einer
Verdrehung des Einstellgliedes 31 das Verbindungsglied 32 entlanggleitet, wobei das
Einstellglied 31 und der Schieber 45 je nach Drehrichtung des Einstellgliedes 31 nach
vorne oder nach hinten verstellbar sind bzw. verstellt werden. Die Einstellnut 48 bzw. 48a
kann in ihrer axialen Abmessung mit Bewegungsspiel an die axiale Querschnittsabmessung
des Verbindungsglieds 32 angepaßt sein und somit beidseitig Führungsflächen aufweisen
im Sinne einer beidseitig wirksamen Führungskulisse, oder sie kann auch durch ein in
axialer Richtung größer als das Verbindungsglied 32 bemessenes Loch gebildet sein,
wobei die Feder 27 die Rückstellungsbewegung nach hinten erzeugt. Auch bei der
Ausgestaltung nach Fig. 9 und 10 können in der Einstellfläche 48b die Rastausnehmungen
51a bis z. B. 51c vorgesehen sein, um überdrückbare Raststellen zu bilden. Zur
Verbindung des Verbindungsgliedes 32 mit dem Schieber 45 kann eine feste Verbindung
vorgesehen sein, z. B. kann der Stift in ein Loch im Schieber 45 fest eingepreßt oder
eingeklebt sein oder das Verbindungsglied 32 kann auch an der Rückseite des Schieber 45
anliegen. Einer Drehsicherung für den Schieber 45 (s. Bezugszeichen 45a) bedarf es
nicht.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 11 und 12, dem gleiche oder vergleichbare Teile
ebenfalls mit gleichen Bezugszeichen versehen sind, unterscheidet sich vom
Ausführungsbeispiel nach Fig. 9 und 10 dadurch, daß die Einstellnut 48c in der Griffhülse
3a axial angeordnet ist und eine Feststellvorrichtung F zum Feststellen des Einstellgliedes
31 stufenlos oder in Stufen vorgesehen ist. Eine in Stufen wirksame Feststellvorrichtung F
kann durch Klemm- oder Verrastungsstellen in der vorzugsweise eine Führungskulisse mit
beiderseitigen Führungsflächen 48e bildenden Einstellnut 48c gebildet sein. Die Raststellen
können durch seitliche Ausnehmungen gebildet sein. Bei der vorliegenden Ausgestaltung
weist die Einstellnut 48c ein- oder beidseitig Rastausnehmungen 51a bis z. B. 51c auf,
wobei dazwischen verjüngte Stellen 48f angeordnet sind durch die das Verbindungsglied
32 mit einem gewissen axialen manuellen Kraftaufwand durchdrückbar und somit die
Verrastung überdrückbar ist. Hierbei kann das Verbindungsglied 32 und/oder der Rand der
Einstellnut 48c aus elastisch verformbaren Material, vorzugsweise Gummi oder
Kunststoff, bestehen. Bei dieser Ausgestaltung kommt das Getriebe G in Fortfall. Es ist
auch möglich, die Einstellnut 48a oder 48c in einem z. B. aus Gummi oder Kunststoff
bestehenden Einsatzteil 48d auszubilden, das in einer Ausnehmung 48g entsprechender
Form und Größe in der Griffhülse 3a sitzt.
Bei der Ausgestaltung nach Fig. 9 und 10 führt das Einstellglied Bewegungen in
Umfangsrichtung und in axialer Richtung aus, während es bei der Ausgestaltung nach Fig. 11
und 12 Bewegungen nur in axialer Richtung ausführt oder dann, wenn die
Rastausnehmungen 51a bis 51c eine größere seitliche Tiefe aufweisen, auch Bewegungen
in Umfangsrichtung ausführt. Entsprechend länger als das Einstellglied 31 ist der
Lagerabschnitt 47 auszubilden.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 13, bei dem gleiche oder vergleichbare Teile mit
gleichen Bezugszeichen versehen sind, ist das Behandlungsinstrument 1 als autarkes
Instrument mit einer Aufnahmevorrichtung 55 für eine Batterie 56 zur Stromversorgung
des Antriebsmotors 7 ausgebildet. Die Aufnahmevorrichtung 55 und die Batterie 56 sowie
eine zugehörige elektronische Steuervorrichtung 57 können im Anschlußteil 2 z. B. hinter
dem Antriebsmotor 7 angeordnet sein. Das Handstück 3 und die Schnellkupplung 4
können entsprechend dem vorgeschriebenen Ausführungsbeispiel ausgebildet sein.
Hierdurch ist es möglich, das Handstück 3 einer Desinfektion oder Sterilisation
gegebenenfalls bei erforderlicher Hitze durchzuführen und das Anschlußteil 2 auf andere
Weise zu desinfizieren oder zu pflegen. Es ist auch möglich, das Handstück 3 ohne
Schnellkupplung betriebsmäßig fest mit dem Anschlußteil 2 zu verbinden. Somit kann
dieses Behandlungsinstrument 1 auch ein Handstück 3 bilden, in dessen hinteren
Endbereich die Aufnahmevorrichtung 55, die Batterie 56 und die elektronische
Steuervorrichtung 57 angeordnet sind. Die Anordnung ist vorzugsweise für eine aufladbare
Batterie 56 mit einer von außen zugänglichen Kontaktanordnung zum Aufladen
ausgebildet.
Bei allen vorbeschriebenen Ausführungsbeispielen ist es möglich, anstelle einer
mechanischen Drehmomentbegrenzung eine elektrische Drehmomentbegrenzung
vorzusehen, die z. B. nach Maßgabe der Stromstärke den Antriebsmotor 7 so steuert, daß
ein bestimmtes maximales Drehmoment nicht überschritten wird. Außerdem kann eine
elektrische Einstellvorrichtung zur Veränderung dieses Drehmomentwertes vorgesehen
sein. Hierzu kann z. B. am Umfang des Anschlußteils 2 ein verstellbares Einstellglied 58
vorgesehen sein, an dem das veränderliche Drehmoment manuell verstellbar ist.
Eine elektrische Steuervorrichtung zur Begrenzung des übertragbaren Drehmomentwertes
oder auch zur Einstellung dieses Wertes kann bei allen vorbeschriebenen
Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 1 und 2 z. B. in das nicht dargestellte Steuergerät
integriert sein.
Es ist bei allen Ausführungsbeispielen vorteilhaft, dem Behandlungsinstrument 1 eine
Beleuchtungseinrichtung für die Behandlungsstelle mit einem auf die Behandlungsstelle
gerichteten Lichtaustritt 61 und eine Spül-/oder Kühlmittel-Zuführungseinrichtung mit
einem auf die Behandlungsstelle gerichteten Spülmittel- und/ oder Kühlmittel-Austritt 62
vorzusehen. Bei den vorliegenden Ausführungsbeispielen ist der Lichtaustritt 61 und der
Spülmittel- oder Kühlmittel-Austritt 62 in einem nach hinten gerichteten Abstand vom
vorderen Ende des Handstücks 3 an dessen Umfang angeordnet und andeutungsweise
dargestellt. Bei einem Behandlungsinstrument 1 der vorbeschriebenen
Ausführungsbeispiele, bei denen das Werkzeug W seitlich absteht, sind der Lichtaustritt 61
und/oder der Spülmittel- oder Kühlmittel-Austritt 62 auf der Seite angeordnet, zu der hin
das Werkzeug W absteht. Die sich zum jeweiligen Austritt erstreckenden Leitungen für das
Licht, und/oder das Spülmittel und/oder das Kühlmittel können innerhalb des
Behandlungsinstruments 1 verlaufen, wobei sie auch die Schnellkupplung 4 in ansich
bekannter Weise durchsetzen können, oder sie können auch am Umfang des
Behandlungsinstruments 1 oder Handstücks 3 verlaufen und mit geeigneten Mitteln
befestigt sein, wie es ebenfalls ansich bekannt ist.
Fig. 14 zeigt die allgemein mit 65 bezeichnete Implantierungseinrichtung im Bereich der
Implantierungsstelle 66, die sich im Bereich eines Körpers K aus Hartgewebe, hier eines
Kieferknochens 67 eines schematisch dargestellten Unter- oder Oberkiefers befindet. Die
Implantierungseinrichtung 65 umfaßt ein Implantat 68, ein oder mehrere allgemein mit 68a
bezeichnete Implantathilfsteile oder Implantataufbauteile, z. B. eine Verschlußschraube 68b
und einen sogenannten Mucosazylinder 68c, ein oder mehrere spanabhebend wirksame
Bearbeitungswerkzeuge W1, W2, W3 zum Ausarbeiten eines Aufnahmelochs 71 im
Körperteil K und wenigstens ein Bearbeitungswerkzeug in Form eines Drehwerkzeugs W4
mit einem Drehangriffselement 72a, das zu einem Gegendrehangriffselement 72b am
Implantat 68 und/oder am zugehörigen Implantathilfsteil oder Implantataufbauteil 68a, 68b
paßt und damit eine Drehmitnahmekupplung 72 bildet. Das Implantat 68 kann eine
Vollschraube oder ein Hohlschraube mit Innengewinde 68.1 sein, die am äußeren Ende
bzw. am Kopfende offen ist.
Es ist im Rahmen der Erfindung möglich, mehrere Drehwerkzeuge W4 mit
Drehangriffselementen 72a vorzusehen, die sich hinsichtlich ihrer Größe und/oder Form
unterscheiden, um das Behandlungsinstrument 1 an unterschiedliche Drehangriffselemente
72b am Implantat 68 und/oder an den Implantatteilen 68a, 68b anpassen zu können. Diese
Unterschiede können z. B. wegen unterschiedlicher Baugrößen, z. B. unterschiedlich große
Implantatquerschnitte für den Frontzahnbereich und den Backenzahnbereich oder wegen
unterschiedlicher Ausgestaltungen verschiedener Hersteller des Implantats 68 vorgegeben
sein. Entsprechend unterschiedlich können auch das wenigstens eine Werkzeug W1, W2,
W3 zum Ausarbeiten sein.
Es ist außerdem von Vorteil, zwei oder mehrere Drehwerkzeuge W4 unterschiedlicher
Länge vorzusehen, die bei wahlweisem Einsatz ein Arbeiten mit unterschiedlichen
Abständen zwischen der Angriffsstelle und dem Behandlungsinstrument 1 ermöglichen.
Fig. 15 zeigt beispielhaft ein Werkzeugset mit zwei Drehwerkzeugen W4 unterschiedlicher
Länge.
Die Form der unrunden Drehangriffselemente 72a, 72b der Druckkupplung 72 kann
unterschiedlich sein und z. B. die eines Schraubendrehers mit Kreuzschneide (Fig. 15) oder
Einfachschneide (Fig. 16) aufweisen.
Zur Verwirklichung unterschiedlicher Abstände zwischen dem Behandlungsinstrument 1
und der Angriffsstelle und zur Verbesserung der Zugänglichkeit ist es ferner vorteilhaft,
das Werkzeug W4 in zwei Werkzeuglängsabschnitte W4a, W4b zu teilen und die Teile an
ihren einander zugewandten Seiten mit Kupplungselementen 73a, 73b einer Steckkupplung
73 auszubilden und eine oder mehrere unterschiedlich lange Verlängerungsstücke 74 mit
jeweils gleichen Kupplungselementen 73a, 73b so vorzusehen, daß die Werkzeugteile
W4a, W4b direkt oder mit der Verlängerung 74 gekuppelt werden können. Fig. 17 zeigt
eine Steckkupplung 73 mit einem Vierkantzapfen und einem Werkzeugteil und einer
entsprechenden Ausnehmung am anderen Werkzeugteil. Fig. 18 zeigt beispielhaft eine
Steckkupplung 73 mit einander gabelförmig übergreifenden Kupplungselementen 73a, 73b.
Nachfolgend wird vereinfacht die Benutzung der Implantierungseinrichtung 65 beim
Setzen eines Implantats 68 beschrieben. Nach dem Positionieren der Implantierungsstelle
66 wird das Aufnahmeloch 71 präpariert, was vorzugsweise in mehreren Schritten erfolgt,
z. B. durch ein Vorbohren mittels eines Vorwerkzeugs W1, durch ein Fertigbohren mit
einem Fertigbohrwerkzeug W2 und durch Gewindeschneiden mit einem
Gewindeschneidwerkzeug W3, dessen Gewinde an das Außengewinde des Implantats 68
angepaßt ist. Eine am oberen Rand des Aufnahmelochs 71 angeordnete kegelförmige
Locherweiterung kann z. B. mit einem besonderen Werkzeug oder mit dem Werkzeug W2
ausgearbeitet werden, das einen entsprechend geformten, vorzugsweise kegelförmigen
Werkzeugteil aufweist, wie es Fig. 14 zeigt. Für den oder für die vorbeschriebenen
Vorgänge wird das jeweilige Werkzeug in das Behandlungsinstrument 1 eingesetzt, jeweils
ein entsprechendes Drehmoment an der Einstellvorrichtung 15 eingestellt, um
Überlastungen und Beschädigungen des Werkzeugs und/oder des Körpers K zu vermeiden,
und das Aufnahmeloch 71 entsprechend ausgearbeitet.
Danach wird das Implantat 68 eingeschraubt, wozu ein Werkzeug W4 in das
Behandlungsinstrument 1 eingesetzt wird, das - sofern das Angriffselement 72b vorhanden
- unmittelbar am Drehangriffselement 72b, z. B. kleine Ausnehmungen, am Implantat 68
angreifen kann. Es ist auch möglich, eines der Aufbauteile 68c, z. B. die
Verschlußschraube 68a als Hilfsschraubteil zu benutzen, um das Implantat 68
einzuschrauben. In diesem Falle weist das betreffende Implantataufbauteil 68a, hier die
Verschlußschraube 68b, einen Gewindeansatz 68b1 auf, der zu dem Innengewinde 68.1
des Implantats 68 paßt. Auch für diese Maßnahme läßt sich aus den vorher genannten
Gründen jeweils ein bestimmtes Drehmoment am Behandlungsinstrument 1 einstellen.
Um auch ein Ausschrauben zu ermöglichen, kann am Behandlungsinstrument 1 mittels
eines geeigneten Schalters wahlweise Vorlauf und Rücklauf eingestellt werden, um beim
vorliegenden Ausführungsbeispiel z. B. den Gewindebohrer W3 oder die
Verschlußschraube 68b auszuschrauben. Dabei können auch für die
Ausschraubmaßnahmen jeweils bestimmte Drehmomenteinstellungen vorgenommen und
vorzugsweise durch eine Skala oder durch Raststellen definierte Stellungen vorgegeben
sein.
Es ist außerdem vorteilhaft, eine nicht dargestellte Einstellvorrichtung vorzusehen, mit der
die Drehzahl des Behandlungsinstruments 1 einstellbar ist. Für eine solche Einstellung ist
ein Einstellelement vorgesehen, z. B. an einem Fußschalter zur Steuerung der vorhandenen
Behandlungseinrichtung, zu der das Behandlungsinstrument 1, die Versorgungsleitung 24
und die nicht dargestellte Steuereinrichtung gehören. Für ein Ausarbeiten des
Aufnahmelochs 71 ist eine Drehzahl von etwa 100 bis 1000 U/min vorteilhaft, die an der
Einstellvorrichtung einstellbar ist. Für das Eindrehen des Implantats 68 ist eine Drehzahl
von etwa 15 bis 50 U/min. insbesondere etwa 25 U/min vorteilhaft, die sich ebenfalls
wahlweise einstellen lassen. Es eignet sich jedoch ein und dieselbe Drehzahl zum
Schrauben und Ausarbeiten.
Der maximale Drehmomentwert zum spanabhebenden Ausarbeiten des Aufnahmelochs 71
kann dem maximalen einstellbaren Drehmomentwert entsprechen, wobei im übrigen die
jeweiligen Werkzeughersteller zu beachten sind. Für das Eindrehen des Implantats 68 kann
er etwa 5 bis 35 N/cm, insbesondere 15 bis 25 N/cm betragen. Bei einem Instrument 1 für
beide Maßnahmen können diese Drehmomentwerte einstellbar sein, vorzugsweise in einem
Einstellbereich von etwa 5 bis 35 N/cm. Zum Ausdrehen des Gewindebohrers W3 kann es
vorteilhaft sein, einen etwas größeren Drehmomentwert einzustellen, z. B. etwa 30 N/cm.
Um die erforderliche Untersetzung zu erreichen, ist es vorteilhaft, im Getriebe 26 des
Handstück-Kopfes eine Untersetzung vorzusehen, insbesondere 4 : 1.
Es ist im übrigen zwecks Vereinfachung der Handhabung und Drehmomenteinstellung
vorteilhaft, spanabhebende Bearbeitungswerkzeuge W1, W2, W3 und Drehwerkzeuge W4,
die sich in ihrer Form und/oder Größe unterscheiden, z. B. für unterschiedlich große
Implantate 68 oder Implantate 68 unterschiedlicher Hersteller, zur besseren
Unterscheidung mit einer farblichen oder anderen Markierung, z. B. Markierungszeichen,
zu kennzeichnen, insbesondere an ihren vorzugsweise gleich großen Schäften Wa. Es ist
deshalb vorteilhaft und dient einer einfacheren Handhabung, wenn am Einstellglied 31
oder der Griffhülse eine oder mehrere farbliche oder andere Markierungen 36c auf dem
Einstellweg vorgesehen sind, die so angeordnet sind, daß bei Positionsübereinstimmung
mit einem auf dem jeweils anderen Teil angeordneten Index 36d ein Drehmomentwert
eingestellt ist, der dem jeweiligen Werkzeug W gleicher Farbe oder gleicher Markierung
entspricht. Hierdurch ist eine vereinfachte Einstellung des Handstücks 2 an die Größe oder
an die Art von wenigstens einem der Werkzeuge gegeben. Bei Überlastungen, z. B. dann,
wenn das Werkzeug W festsitzt, rutscht oder öffnet die Überlastkupplung 14, wodurch das
übertragbare Drehmoment begrenzt ist und das Werkzeug 6 vor Überlastung, insbesondere
Bruch, geschützt ist. Die Markierung 36c und der Index 36d können in die Skalierung 36a,
36b integriert sein. Es ist im weiteren vorteilhaft, die wengistens eine Markierung 36c so
anzuordnen, daß sie mit einem oder den zugehörigen Raststellen 51a, 51b, 51c
übereinstimmt, wodurch die Einstellung weiter vereinfacht wird.
Claims (28)
1. Implantat (68) und Handstück (3) mit wenigstens einem Werkzeug (W1, W2, W3)
zum Ausarbeiten eines Aufnahmelochs (71) für das Implantat (68) in Hartgewebe,
insbesondere Knochen, bestehend aus einem Werkzeugschaft (6a) und einem
Arbeitsabschnitt (6b), dessen wirksame Größe und/oder Form an die Größe
und/oder Form des Implantats (68) angepaßt ist, wobei das Handstück (2) aufweist
- 1. einen im vorderen Endbereich des Handstücks (3) angeordneten Werkzeughalter (5),
- 2. eine Haltekupplung (16) zum lösbaren Fixieren des Werkzeugs (6) im Werkzeughalter (5),
- 3. eine sich längs durch das Handstück (3) erstreckende Antriebsverbindung (8) für einen Drehantrieb des Werkzeughalters (5),
- 4. und eine in der Antriebsverbindung (8) angeordnete Überlastkupplung (14), die das übertragbare Drehmoment auf einen maximalen Drehmomentwert begrenzt, wobei der Drehmomentwert durch eine Einstellvorrichtung (15) mit einem außen am Handstück (3) angeordneten Einstellglied (31) stufenlos oder in Stufen veränderlich ist.
2. Implantat (68) und Handstück (3) mit wenigstens einem Werkzeug (W4) zum
Eindrehen des Implantats (68) in ein Aufnahmeloch (71) in Hartgewebe,
insbesondere Knochen, bestehend aus einem Werkzeugschaft (6a) und einem
Arbeitsabschnitt (6b), der ein Drehangriffselement (72a) aufweist, dessen Größe
und/oder Form an die Größe und/oder Form eines Angriffselements (72b) am
Implantat (68) oder einem damit verbindbaren Teil (68c) angepaßt ist, wobei das
Handstück (3) aufweist
- 1. einen im vorderen Endbereich des Handstücks (3) angeordneten Werkzeughalter (5),
- 2. eine Haltekupplung (16) zum lösbaren Fixieren des Werkzeugs (6) im Werkzeughalter (5),
- 3. eine sich längs durch das Handstück (3) erstreckenden Antriebsverbindung (8) für einen Drehantrieb des Werkzeughalters (5),
- 4. und eine in der Antriebsverbindung (8) angeordnete Überlastkupplung (14), die das übertragbare Drehmoment auf einen maximalen Drehmomentwert begrenzt, wobei der Drehmomentwert durch eine Einstellvorrichtung (15) mit einem außen am Handstück (3) angeordneten Einstellglied (31) stufenlos oder in Stufen veränderlich ist.
3. Handstück nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Handstück (3) wahlweise zur Aufnahme des Werkzeugs (W1, W2, W3)
zum Ausarbeiten des Aufnahmelochs (71) für das Implantat (68) und zur Aufnahme
des Werkzeugs (W4) zum Eindrehen des Implantats (68) in das Aufnahmeloch (71)
eingerichtet ist und mit der Einstellvorrichtung (15) wahlweise das zum Ausarbeiten
des Aufnahmelochs (71) erforderliche Drehmoment und das zum Eindrehen des
Implantats (68) erforderliche Drehmoment einstellbar ist, und daß die
Drehgeschwindigkeiten für das Ausarbeiten und Schrauben gleich sind oder
unterschiedlich und wahlweise einstellbar sind.
4. Handstück nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Überlastkupplung (14) im sich zum Werkzeughalter (5) erstreckenden
Antriebsverbindungsabschnitt (10, 11, 11a, 12a) angeordnet ist.
5. Handstück nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
- 1. daß im hinteren Endbereich (2) des Handstücks (3) eine Aufnahmevorrichtung (55) für eine Batterie (56), eine elektronische Steuervorrichtung (57) und ein elektrischer Antriebsmotor (7) angeordnet sind, wobei die elektronische Steuereinrichtung (57) oder eine in der Antriebsverbindung (8) angeordnete Überlastkupplung (14) das übertragbare Drehmoment auf einen maximalen Drehmomentwert begrenzt.
6. Handstück nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Handstück (3) durch eine Schnellkupplung (4) lösbar mit einem hinteren
Anschlußteil (2, Fig. 1 und 2) oder seinem hinteren Endbereich (Fig. 8) verbunden
ist.
7. Handstück nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Überlastkupplung (14) im mittleren oder hinteren Bereich des Handstücks
(3) angeordnet ist.
8. Handstück nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein vorzugsweise untersetzendes Getriebe (13) vorgesehen ist, das im
Handstück (3), insbesondere in dessen mittleren oder hinteren Bereich oder im
Anschlußteil (2) angeordnet ist.
9. Handstück nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Überlastkupplung (14) dem Getriebe (13) vorgeordnet ist.
10. Handstück nach einem der vorherigen Ansprüche
dadurch gekennzeichnet,
daß die Überlastkupplung (14) zwei drehbar gelagerte Kupplungsteile (14a, 14b)
aufweist, die koaxial zueinander angeordnet sind und jeweils eine rotations
symmetrische Reibfläche (14c, 14d) aufweisen, an denen die Kupplungsteile (14a,
14b) mit einer vorzugsweise federelastischen Vorspannung aneinanderliegen.
11. Handstück nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Reibflächen (14c, 14d) sich in einer zur Längsmittelachse (21) der
Kupplungsteile (14a, 14b) rechtwinkligen Ebene erstrecken.
12. Handstück nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein, vorzugsweise das hintere Kupplungsteil (14a) axial verschiebbar gelagert
und durch eine Federkraft (27) in seine Kupplungsstellung vorgespannt ist.
13. Handstück nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Überlastkupplung (14) zwei drehbar gelagerte Kupplungsteile (14a, 14b)
aufweist, die koaxial zueinander angeordnet sind und an ihren einander
zugewandten Seiten in Umfangsrichtung einander abwechselnd folgende und
zueinander passende Vertiefungen (14f) und Erhebungen (14e) mit axial schrägen
oder gerundeten Flanken aufweisen, wobei ein oder beide Kupplungsteile
(14a) zum Zweck der Entkupplung elastisch nachgiebig gelagert ist bzw. sind.
14. Handstück nach einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Überlastkupplung (14) zwei drehbar gelagerte Kupplungsteile (14a, 14b)
aufweist, die koaxial zueinander angeordnet sind und an ihren einander
zugewandten Seiten in Umfangsrichtung einander folgende und einander
gegenüberliegende Vertiefungen (14f) mit axial schrägen oder gerundeten
Flanken aufweisen, wobei ein oder beide Kupplungsteile (14a) zum Zweck
der Entkupplung elastisch nachgiebig gelagert ist bzw. sind und wobei
zwischen den Kupplungsteilen (14a, 14b) Wälzkörper (52), insbesondere Kugeln
gelagert sind, deren Querschnittsgröße größer ist als die Summe der Tiefe der
Vertiefungen (141).
15. Handstück nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß der von den Flanken eingeschlossene Winkel (W1) stumpf ist und vorzugsweise
etwa 135 bis 170° beträgt.
16. Handstück nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vertiefungen (14f) durch vorzugsweise an die Form und Größe der
Wälzkörper (52) angepaßte insbesondere kugelabschnittförmige Kalotten (54)
gebildet sind. .
17. Handstück nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Einstellglied (31) in Umfangsrichtung und/oder axial verstellbar ist und
vorzugsweise am Umfang des Handstücks (3) angeordnet ist.
18. Handstück nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Einstellvorrichtung (15) oder dem Einstellglied (31) eine
Feststellvorrichtung (F) zum lösbaren Arretieren in der jeweils eingestellten
Position zugeordnet ist.
19. Handstück nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Feststellvorrichtung (F) durch eine Rastvorrichtung gebildet ist, die
vorzugsweise zu ihrer Lösung manuell überdrückbar ist.
20. Handstück nach einem der vorherigen Ansprüche
dadurch gekennzeichnet,
daß mit der Einstellvorrichtung (15) die Verspannung der Federkraft veränderlich
ist.
21. Handstück nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das vorzugsweise durch einen Schieber oder Drehring gebildete Einstellglied
(31) durch ein radiales Verbindungsglied (32) mit der Einstellvorrichtung (15)
verbunden ist.
22. Handstück nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einstellvorrichtung (15) einen mit dem Drehring (31a) in
Antriebsverbindung stehenden Gewindetrieb (Gewinde 35) oder Kurventrieb
(Einstellnut 48) aufweist.
23. Handstück nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem Verstellweg des Einstellglieds (31) eine Skalierung (36a, 36b)
und/oder Markierung (36c) jeweils mit einer Gegenskalierung oder mit einer
Gegenmarkierung bzw. einem Index und/oder eine oder mehrere Raststellen (51a,
51b, 51c) am Einstellglied (31) und einem ihm benachbarten Teil, insbesondere
dem das Einstellglied (31) tragenden Teil, angeordnet ist bzw. sind.
24. Handstück nach Anspruch 23,
dadurch gekennzeichnet,
das die Markierung (36c) unterschiedliche Zeichen oder Farben aufweist.
25. Handstück nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere unterschiedliche Werkzeuge (6) vorgesehen sind, die sich z. B.
bezüglich ihrer Form und/oder Größe und/oder Festigkeit voneinander
unterscheiden.
26. Handstück nach Anspruch 25
dadurch gekennzeichnet,
daß die Werkzeuge (6), vorzugsweise jeweils am Werkzeugschaft (6a), eine
Markierung (36c) aufweisen, wobei die Position der Markierung (36c) und/oder
der Raststellen (51a, 51b, 51c) auf dem Verstellweg einem bestimmten, z. B.
größtmöglichen, Drehmomentwert des zugehörigen Werkzeugs (6) entspricht.
27. Handstück nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Werkzeuge (W1, W2, W3) zum Ausarbeiten des Aufnahmelochs (71)
mit Arbeitsabschnitten (6b) unterschiedlicher Form und/oder Größe vorgesehen
sind.
28. Handstück nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Werkzeuge (W4) zum Drehen vorgesehen sind, die sich bezüglich
ihrer Werkzeuglänge und/oder der Form und/oder Größe ihrer
Drehangriffselemente (72a) unterscheiden.
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