DE19847679A1 - Verfahren, Mobilfunkgerät und bedienender GPRS-Unterstützungsknoten in Zusammenhang mit einem teilnetzabhängigen Konvergenzprotokoll für ein Mobilfunknetz - Google Patents
Verfahren, Mobilfunkgerät und bedienender GPRS-Unterstützungsknoten in Zusammenhang mit einem teilnetzabhängigen Konvergenzprotokoll für ein MobilfunknetzInfo
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Description
Die Erfindung betrifft teilnetzabhängige Konvergenzprotokol
le für Mobilfunknetze. Die Erfindung ist insbesondere, je
doch nicht notwendigerweise auf das teilnetzabhängige Kon
vergenzprotokoll (SNDCP = Subnetwork Dependent Convergence
Protocol) anwendbar, wie es für GPRS (General packet Radio
Service = allgemeine Funkdienste mit Packetvermittlung) zu
spezifizieren ist.
Aktuelle digitale Kleinzonen-Telefonsysteme wie GSM (Global
System for Mobile communications = globales System für mobi
le Kommunikation) wurden mit dem Schwerpunkt auf Sprachkom
munikation konzipiert. Daten werden zwischen einer Mobilsta
tion (MS) und einem Basisstations-Untersystem (BSS) norma
lerweise unter Verwendung des sogenannten "leitungsvermit
telten" Übertragungsmodus, bei dem ein physikalischer Kanal,
d. h. eine Reihe regelmäßig beabstandeter Zeitschlitze, auf
einer oder mehreren Frequenzen für die Dauer eines Anrufs
reserviert ist, über die Luftschnittstelle übertragen. Für
Sprachkommunikation, bei der der zu übertragende Informati
onsstrom relativ kontinuierlich ist, ist der leitungsvermit
telte Übertragungsmodus annehmbar wirkungsvoll. Jedoch ist
der Datenstrom während Datenanrufen, z. B. bei einem Zugriff
auf das Internet "stoßweise", und eine Langzeitreservierung
eines physikalischen Kanals stellt im Leitungsvermittlungs
modus einen unwirtschaftlichen Gebrauch der Luftschnittstel
le dar.
Unter der Voraussetzung, daß der Bedarf an Datendiensten
durch digitale Kleinzonen-Telefonsysteme weiter schnell an
steigt, wird derzeit ein neuer, auf GSM beruhender Dienst,
der als GPRS bekannt ist, vom ETST (European Telecommunica
tions Standards Institute) standardisiert, und er ist hin
sichtlich Gesamtbegriffen in der Empfehlung GSM 03.60 defi
niert. GPRS sorgt für eine dynamische Zuordnung physikali
scher Kanäle zur Datenübertragung. D.h., daß ein physika
lischer Kanal einer speziellen MS-BSS-Übertragungsstrecke
nur dann zugeordnet ist, wenn zu übertragende Daten vorlie
gen. Dadurch ist die überflüssige Reservierung physikali
scher Kanäle vermieden, wenn keine zu übertragenden Daten
vorliegen.
GPRS soll in Verbindung mit der herkömmlichen leitungsver
mittelten GSM-Übertragung arbeiten, um die Luftschnittstel
le sowohl für Daten- als auch Sprachkommunikation wirkungs
voll zu nutzen. GPRS wird daher die für GSM definierte
Grundkanalstruktur nutzen. Bei GSM wird ein vorgegebenes
Frequenzband in der Zeitdomäne in eine Abfolge von Rahmen
unterteilt, die als TDMA (Time Division Multiple Access =
Zeitmultiplex-Vielfachzugriff)-Rahmen bekannt sind. Die Län
ge eines TDMA-Rahmens beträgt 4,615 ms. Jeder TDMA-Rahmen
ist seinerseits in acht aufeinanderfolgende Schlitze glei
cher Dauer unterteilt. Im herkömmlichen leitungsvermittelten
Übertragungsmodus wird, wenn ein Anruf gestartet wird, ein
physikalischer Kanal dadurch für diesen Anruf definiert,
daß ein vorgegebener Zeitschlitz (1 bis 8) in jedem einer
Folge von TDMA-Rahmen reserviert wird. In ähnlicher Weise
werden physikalische Kanäle zum Übertragen von Signalisier
information definiert.
Mit der Einführung von GPRS wird dadurch ein "Verkehrskanal"
zum Übertragen von Daten geschaffen, daß physikalische Ka
näle entweder für den leitungsvermittelten Übertragungsmodus
oder für den packetvermittelten Übertragungsmodus dynamisch
zugeordnet werden. Wenn der Bedarf im Netzwerk für den lei
tungsvermittelten Übertragungsmodus hoch ist, kann für die
sen Modus eine große Anzahl physikalischer Kanäle reserviert
werden. Wenn dagegen der Bedarf an GPRS-Übertragung hoch
ist, kann für diesen Modus eine große Anzahl physikalischer
Kanäle reserviert werden. Außerdem kann ein Hochgeschwindig
keitskanal für packetvermittelte Übertragung dadurch ge
schaffen werden, daß in jedem einer Folge von TDMA-Rahmen
einer einzelnen MS zwei oder mehr Schlitze zugeordnet wer
den.
Die GPRS-Funkschnittstelle für die Phase 2+ von GSM (GSM
03.64) kann als Hierarchie logischer Schichten mit speziel
len Funktionen nachgebildet werden, wie es in Fig. 1 darge
stellt ist, wobei die Mobilstation (MS) und das Netz identi
sche Schichten aufweisen, die über eine MS/Netzwerk-Schnitt
stelle Uni kommunizieren. Es ist zu beachten, daß das Modell
von Fig. 1 nicht notwendigerweise die Hardware repräsen
tiert, wie sie in der MS und im Netz enthalten ist, sondern
daß es vielmehr den Fluß und die Verarbeitung von Daten
durch das System veranschaulicht. Jede Schicht formatiert
von der Nachbarschicht empfangene Daten, wobei empfangene
Daten von unten nach oben in der Schicht durchlaufen, wäh
rend zu sendende Daten von oben nach unten in der Schicht
durchlaufen.
In der obersten Schicht in der MS befindet sich eine Anzahl
von Packetdatenprotokoll (PDP) -Objekten. Bestimmte dieser
PDP-Objekte verwenden PTP (point-to-Point = Punkt-zu-Punkt)-
Protokolle, die so ausgebildet sind, daß sie Packetdaten
von einer MS zu einer anderen oder von einer MS zu einer
festen Endstelle senden. Beispiele von PTP-Protokollen sind
das IP (Internet Protocol) sowie X.25, die Schnittstellen
mit Nutzanwendungen bilden können (was in Fig. 1 nicht dar
gestellt ist). Es sei darauf hingewiesen, daß zwei oder
mehr der PDP-Objekte dasselbe PDP verwenden können. Auch be
finden sich auf der oberen Schicht andere GPRS-Endpunkt-Pro
tokollobjekte wie SMS und Signalisierung (L3M). Eine ähnli
che Anordnung existiert innerhalb des Netzes und insbesonde
re im bedienenden GPRS-Unterstützungsknoten (SGSN = Serving
GPRS Support Node).
Bestimmte der Objekte der obersten Schicht verwenden ein ge
meinsames teilnetzabhängiges Konvergenzprotokoll (SNDCP =
Subnetwork Dependent Convergence Protocol), nämlich GSM
04.65, das, wie es sein Name nahelegt, die verschiedenen
SNDCP-Nutzerdaten in eine gemeinsame Form (SNCDP-Protokoll
dateneinheiten) übersetzt (oder "konvergiert"), die für Wei
terverarbeitung auf transparente Weise geeignet ist. SNDCP-
Einheiten liegen mit bis zu 1600 Oktetten vor, und sie um
fassen ein Adreßfeld, das eine Netz-Dienstzugriffspunkt-
Kennung (NSAPI = Network Service Access Point Identifier)
enthält, die den Verbindungsendpunkt identifiziert, d. h.
den SNDCP-Teilnehmer. Jeder MS kann ein Satz von NSAPI unab
hängig von den anderen MSs zugeordnet werden. Diese Archi
tektur bedeutet, daß in der Zukunft neue PDPs und Weiter
leitungen entwickelt werden können, die leicht in die vor
handene GPRS-Architektur eingefügt werden können.
Jede SNDCP-Einheit (oder eine andere Einheit eines GPRS-End
punktprotokolls) wird mittels eines Rahmens zur Steuerung
der logischen Übertragungsstrecke (LLC = Logical Link Con
trol) über die Funkschnittstelle transportiert. Die LLC-Rah
men werden in der LLC-Schicht aufgestellt (GSM 04.64), und
sie enthalten einen Kopfrahmen mit Zähl- und Zwischenadres
sierfeldern, ein Informationsfeld für variable Länge sowie
eine Rahmen-Prüfabfolge. Genauer gesagt, enthalten die
Adressierfelder eine Dienstzugriffspunkt-Kennung (SAPI =
Service Access Point Identifier), die dazu verwendet wird,
einen speziellen Verbindungsendpunkt (und dessen relative
Priorität und die Dienstequalität (QOS = Quality of Ser
vice) auf der Netzseite und der Teilnehmerseite der LLC-
Schnittstelle zu identifizieren. Ein Verbindungsendpunkt ist
das SNDCP. Zu anderen Endpunkten gehören der Kurzmeldungs
dienst SMS (= Short Message Service) und die Verwaltungs
schicht (L3M). Die LLC-Schicht formatiert von diesen ver
schiedenen Endpunktprotokollen empfangene Daten. SAPIs wer
den dauernd zugeordnet und sind allen MSs gemeinsam.
Die Schicht zur Steuerung der Funkübertragungsstrecke (RLC =
Radio Link Control) definiert unter anderem die Abläufe zum
Segmentieren und Neuzusammensetzen von PDUs der LLC-Schicht
(LLC-PDUs; PDU = Protocol Data Unit = Protokolldateneinheit)
in RLC-Datenblöcke sowie zum Wiederübertragen nicht erfolg
reich gelieferter RLC-Blöcke. Die Schicht zur Medien-Zu
griffssteuerung (MAC = Medium Access Control) arbeitet ober
halb der Schicht mit der physikalischen Übertragungsstrecke
(siehe unten) und definiert die Abläufe, die es ermöglichen,
daß mehrere MSS ein gemeinsames Übertragungsmedium nutzen.
Die MAC-Funktion sorgt für eine Prioritätszuteilung zwischen
mehreren MSS, die versuchen gleichzeitig zu senden, und sie
sorgt für Kollisionsvermeidungs-, Erkennungs- und Wiederher
stellabläufe
Die Schicht der physikalischen Verbindungsstrecke (Phys. ÜS) stellt einen physikalischen Kanal zwischen einer MS und dem Netz zur Verfügung. Die physikalische HF-Schicht (Phys. HF) spezifiziert u. a. die Trägerfrequenzen und die GSM-Funkka nalstrukturen, die Modulation der GSM-Kanäle und die Sender/ Empfänger-Eigenschaften.
Die Schicht der physikalischen Verbindungsstrecke (Phys. ÜS) stellt einen physikalischen Kanal zwischen einer MS und dem Netz zur Verfügung. Die physikalische HF-Schicht (Phys. HF) spezifiziert u. a. die Trägerfrequenzen und die GSM-Funkka nalstrukturen, die Modulation der GSM-Kanäle und die Sender/ Empfänger-Eigenschaften.
Wenn eine MS in einem Netz aktiv wird, ist es erforderlich,
genau zu definieren, wie Daten in jeder der oben beschriebe
nen Schichten zu verarbeiten sind. Dieser Prozeß umfaßt
auch das Ausführen vorläufiger Verhandlungen zwischen der MS
und dem Netz. Insbesondere werden zwischen den zwei Peer-
SNDCP-Schichten in einem Verhandlungsstadium betreffend
XID (Exchange Identity = Vermittlungsstellenidentität)-Para
meter über die jeweiligen LLC-Schichten Steuerungsparameter
ausgetauscht, die als SNDCP-XID-Parameter bekannt sind. Der
Start der XID-Verhandlungen kann entweder in einer MS oder
dem Netz erfolgen. Bei Empfang eines XID-Parameters konfigu
riert sich das Peerobjekt entweder selbst entsprechend die
sem Parameter oder führt eine weitere Verhandlung mit dem
Teilnehmerobjekt aus. Das Feldformat der SNDCP-XID-Parameter
ist das folgende:
In Fig. 2 sind die SNDCP-Schicht und ihre Schnittstellen zu
den SNDCP-Teilnehmern und zur LCC-Schicht detaillierter be
trachtet, wobei Anwendung sowohl auf die MS- als auch die
SGSN-Architektur ,besteht. Insbesondere veranschaulicht Fig. 2
die Kompression des Protokolls und/oder von Teilnehmerda
ten, wie sie in der SNDCP-Schicht wahlweise ausgeführt wird
(wie in der GSM-Empfehlung 04.65 beschrieben). Daten werden
als erstes komprimiert und dann in Blöcke unterteilt, bevor
der SNDCP-Kopf hinzugefügt wird und die SNDCP-Einheit zusam
mengesetzt wird. Aus Fig. 2 ist ersichtlich, daß sie für
die Vorbereitung von Daten zur Übertragung gilt. Empfangene
Daten werden entsprechend einer analogen umgekehrten Endkom
primierung verarbeitet.
Gemäß der aktuellen Empfehlung GSM 04.65 können verschiedene
Kompressionsalgorithmen zur Kompression von Protokolldaten
bereitgestellt werden, während zur Kompression von Teilneh
merdaten nur ein einzelner Kompressionsalgorithmus speziell
in Betracht gezogen wird (wobei jedoch für zukünftige Ent
wicklungen vorgesorgt ist, gemäß denen mehrere verschiedene
Kompressionsalgorithmen für Teilnehmerdaten verfügbar ge
macht werden). Typischerweise erfolgt die Entscheidung da
hingehend, ob Kompression verwendet wird, von der Anwendung
in der Teilnehmer-Schnittstelle, die die Teilnehmerdaten er
zeugt, wie sie über einen der SNDCP-Teilnehmer an die SNDCP-
Schicht geliefert werden. Die Entscheidung wird der SNDCP-
Schicht mitgeteilt. Jedoch kann Kompression nur dann verwen
det werden, wenn sie in beiden Peer-SNDCP-Schichten verfüg
bar ist.
Während der Verhandlungen betreffend SNDCP-XID-Parameter
können ein oder mehrere Protokoll-Kompressions/Entkompres
sions-Objekte definiert werden und den zwei Peer-SNDCP-
Schichten durch Austausch von XID-Parametern mitgeteilt wer
den. In ähnlicher Weise kann ein Teilnehmerdaten-Kompressi
on/Entkompression-Objekt (oder mehrere derartiger Objekte)
durch Austausch anderer XID-Parameter definiert werden. Die
GSM-Empfehlung 04.65 schlägt zu diesem Zweck die folgende
XID-Meldung vor:
Das Oktett 1 identifiziert- einen speziellen Algorithmus,
während das Oktett 2 die Anzahl der Oktette identifiziert,
die in der XID-Meldung folgen sollen. Diese folgenden Oktet
te definieren Parameter des gewählten Algorithmus, wie die
Länge eines zu verwendenden Codebuchs oder die Länge des in
einem Codebuch zu verwendenden Codeworts (siehe unten).
Wie es bereits beschrieben wurde, werden PDP-Kontextdaten in
der SNDCP-Schicht zu SNDCP-Einheiten zusammengesetzt. Die
SNDCP-Schicht fügt an jede Einheit eine PCOMP (Protocol con
trol information COMPression = Protokollsteuerungsinformati
ons-Kompression)-Kennung an, die anzeigt, ob die in dieser
Einheit enthaltenen Protokolldaten komprimiert wurden oder
nicht, und welcher Kompressionsalgorithmus gegebenenfalls
verwendet wurde. In ähnlicher Weise wird eine DCOMP(Data
COMpression = Datenkompression)-Kennung angefügt, um anzu
zeigen, ob die Teilnehmerdaten komprimiert wurden oder
nicht, und gegebenenfalls welcher Algorithmus verwendet wur
de. Die empfangende SNDCP-Schicht kann beim Empfang jeder
Einheit ermitteln, ob die PDP-Kontextdaten entkomprimiert
werden müssen oder nicht, und welcher Entkompressionsalgo
rithmus gegebenenfalls zu verwenden ist, bevor die Daten an
das geeignete Objekt (wie durch die in der empfangenen
SNDCP-Einheit enthaltene SNAPI gekennzeichnet) weitergelei
tet werden.
Zu zur Kompression von Daten (sowohl Protokoll- als auch
Teilnehmerdaten) in der SNDCP-Schicht geeigneten Kompres
sionsalgorithmen gehören Algorithmen, die sich auf die Er
zeugung eines Codebuchs stützen, in dem ein Satz von Codes
durch jeweilige Vektoren identifiziert ist. Für jedes Daten
segment wird das Codebuch durchsucht, um den am besten pas
senden Code zu finden. Dann wird der Vektor an das Peerob
jekt übertragen, das ein identisches Codebuch enthält, das
unter Verwendung des Vektors durchsucht wird, um den ur
sprünglichen Code wiederzugewinnen. Um den Wirkungsgrad des
Kompressionsprozesses für die zu komprimierenden Daten zu
optimieren, wird das Codebuch unter Verwendung der empfange
nen Daten dynamisch aktualisiert. Wenn von zwei oder mehr
PDP-Objekten derselbe Kompressionsalgorithmus verwendet
wird, nutzen diese Objekte dasselbe Codebuch gemeinsam.
Die Erfindung rührt, zumindest teilweise, von der Erkenntnis
her, daß es unwahrscheinlich ist, daß ein gemeinsames Co
debuch für jeden PDP-Kontext optimal ist, der ein gemeinsam
genutztes Codebuch verwendet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren, ein
Mobilfunkgerät und einen bedienenden GPRS-Unterstützungskno
ten mit einem teilnetzabhängigen Konvergenzprotokoll zu
schaffen, bei dem verschiedene PDP-Kontexte denselben Kom
pressionsalgorithmus verwenden können, während sie verschie
dene Codebücher nutzen.
Diese Aufgabe ist hinsichtlich des Verfahrens durch die Leh
re des beigefügten Anspruchs 1, hinsichtlich des Mobilfunk
geräts durch die Lehre von Anspruch 7 und hinsichtlich des
Knotens durch die Lehre von Anspruch 8 gelöst.
Es ist zu beachten, daß vorstehend GPRS zwar hinsichtlich
GSM betrachtet wurde, daß jedoch GPRS viel weiter anwendbar
ist. Wenn z. B. nur das Funkprotokoll des niedrigen Niveaus
geändert wird, kann GPRS an den vorgeschlagenen Standard
UMTS (Universal Mobile Telecommunication System) der dritten
Generation angepaßt werden.
Für ein besseres Verständnis der Erfindung, und um zu veran
schaulichen, wie diese ausgeführt werden kann, wird nun bei
spielhaft auf die beigefügten Zeichnungen Bezug genommen.
Fig. 1 veranschaulicht die Protokollschichten einer
GPRS-Funkübertragungsstrecke;
Fig. 2 veranschaulicht die oberen Schichten des Protokolls
von Fig. 1 in detaillierterer Weise und
Fig. 3 zeigt schematisch die Architektur eines digitalen
GSM-GPRS-Kleinzonen-Telefonnetzes.
Wie es bereits oben beschrieben wurde, erlaubt die aktuelle
ETSI-Empfehlung zum Realisieren der SNDCP-Schicht in GPRS
eine Anzahl von Kompressions/Entkompressions-Algorithmen,
die sowohl für Protokoll- als auch Teilnehmerdaten zu defi
nieren sind. Jeder Algorithmus wird zwischen zwei Peer-
SNDCP-Schichten (peer layers = Schichten auf derselben Pro
tokollebene; eine in einer MS und die andere im Netz) vor
der Kompression und Übertragung von diese Daten enthaltenden
SNDCP-Einheiten verhandelt. Wenn eine SNDCP-Einheit übertra
gen wird, sind in dieser Einheit Kennungen PCOMP und DCOMP
enthalten, um der empfangenden Schicht anzuzeigen, ob in der
Einheit enthaltene Packetdaten und/oder Teilnehmerdaten kom
primiert sind oder nicht, und welche Algorithmen gegebenen
falls verwendet wurden.
Hier ist vorgeschlagen, daß in die zum Aushandeln eines Al
gorithmus verwendete XID-Meldung eine Bitkarte eingesetzt
wird, die anzeigt, welche NSAPIs diesen Algorithmus verwen
den sollen. Gemäß dem aktuellen ETSI-Vorschlag können einer
MS 16 NSAPIs zugeordnet werden. So werden zur XID-Meldung
zwei zusätzliche Oktetts hinzugefügt, wobei die Position
eines Bits (0 bis 15) die NSAPI (1 bis 16) anzeigt, wobei
eine "1" anzeigt, daß eine NSAPI den Algorithmus verwendet,
während eine "0" anzeigt, daß eine NSAPI den Algorithmus
nicht verwendet. Die neue XID-Meldung ist die folgende:
Wenn zwischen den zwei Peer-SNDCP-Schichten einmal ein Algo
rithmus ausgehandelt ist, ist es möglich, für diesen einen
Algorithmus mehrere verschiedene Kompressions/Entkompressi
ons-Codebücher zu erzeugen, von denen jedes einer jeweiligen
NSAPI zugeordnet ist. So ist es möglich, den Kompressions/
Entkompressions-Prozeß für verschiedene NSAPIs, d. h. für
verschiedene SNDCP-Teilnehmer, zu optimieren. In einigen
Fällen kann ein einzelnes Codebuch immer noch gemeinsam
durch mehrere NSAPIs genutzt werden, die denselben Algorith
mus verwenden. Dies kann z. B. dann zweckdienlich sein, wenn
zwei Endteilnehmer dasselbe PDP gemeinsam nutzen und demge
mäß wahrscheinlich ähnliche Daten erzeugen, für die ein ge
meinsames Codebuch geeignet ist.
Wenn eine SNDCP-Einheit von einer SNDCP-Schicht empfangen
wird, werden die verwendeten Kompressionsalgorithmen (falls
welche verwendet sind) aus den Kennungen PCOMP und DCOMP er
kannt. Das zur Kompression beim erkannten Algorithmus zu
verwendende Codebuch kann dann aus der in der Einheit ent
haltenen NSAPI erkannt werden (wie oben beschrieben).
Der allgemeine Aufbau eines GSM/GPRS-Funktelefonnetzes ist
in Fig. 3 veranschaulicht, in der die folgenden Akronyme
verwendet sind.
Claims (8)
1. Verfahren zum Betreiben eines Mobilfunknetzes, in dem
Daten durch eine erste Konvergenzprotokollschicht vor dem
Übertragen der Daten an eine zweite Konvergenzprotokoll
schicht auf derselben Protokollebene (Peer-Konvergenzproto
kollschicht) zu Einheiten zusammengesetzt werden, wobei die
Daten durch einen von mehreren Nutzern der Konvergenzproto
kollschicht an die erste Konvergenzprotokollschicht gelie
fert werden, gekennzeichnet durch:
- - Zuordnen mindestens einer Zugriffspunktkennung zu jedem Teilnehmer; und
- - Austauschen einer oder mehrerer Kompressionssteuerungsmel
dungen zwischen der ersten und der zweiten Schicht, wobei
jede Meldung Folgendes enthält:
- - eine Kennung zum Daten-Kompressions/Entkompressions-Algo rithmus;
- - einen Satz von Parametern für den gekennzeichneten Algo rithmus und
- - eine Identifizierung mindestens einer Zugriffspunktken nung, die den gekennzeichneten Algorithmus nutzen soll.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Dateneinheiten eine der Zugriffspunktkennungen enthal
ten, um es der empfangenden Konvergenzprotokollschicht zu
ermöglichen, die in der Einheit enthaltenen Daten an den
korrekten Teilnehmer zu lenken.
3. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Kompressionssteuerungsmeldung
eine Bitkarte der Zugriffspunktkennungen enthält, wobei die
Bitkarte diejenigen Zugriffspunktkennungen angibt, die den
gekennzeichneten Algorithmus verwenden sollen, sowie dieje
nigen, die ihn nicht verwenden sollen.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
jede der Meldungen ein Oktett, das den Kompressions/Entkom
pressions-Algorithmus kennzeichnet, mindestens ein Oktett,
das eine Bitkarte für die Zugriffspunktkennungen enthält,
und mehrere Oktette aufweist, die jeweilige Algorithmuspara
meter enthalten.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bitkarte in zwei Oktetten enthalten ist.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Verfahren Teil eines GPRS
(General Packet Radio Service = allgemeiner Packetdaten-
Funkdienst) ist und die erste und zweite Konvergenzproto
kollschicht SNDCP (Subnetwork Dependent Convergence Protocol
= teilnetzabhängiges Konvergenzprotokoll)-Schichten in einer
Mobilstation bzw. einem Netz sind, wobei die Kompressions
steuerungsmeldungen in Form von Vermittlungsstellenken
nungs (XID = Exchange Identity)-Meldungen vorliegen und die
Zugriffspunktkennungen NSApls (Network Service Access Point
Identifier = Netz-Dienstzugriffspunkt-Kennung) sind.
7. Mobilfunkgerät, dadurch gekennzeichnet, daß es so aus
gebildet ist, daß es das Verfahren nach einem der vorste
henden Ansprüche verwendet.
8. Bedienender GPRS-Unterstützungsknoten in einem Kleinzo
nen-Funknetz, dadurch gekennzeichnet, daß er so ausgebildet
ist, daß er das Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7
verwendet.
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GB (1) | GB2333211B (de) |
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