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Die Erfindung betrifft teilnetzabhängige Konvergenzprotokolle für Mobilfunknetze. Die Erfindung ist insbesondere, jedoch nicht notwendigerweise auf das teilnetzabhängige Konvergenzprotokoll (SNDCP = Subnetwork Dependent Convergence Protocol) anwendbar, wie es für GPRS (General Packet Radio Service = allgemeine Funkdienste mit Packetvermittlung) zu spezifizieren ist.
Aktuelle digitale Kleinzonen-Telefonsysteme wie GSM (Global System for Mobile communicati- ons = globales System für mobile Kommunikation) wurden mit dem Schwerpunkt auf Sprachkom- munikation konzipiert. Daten werden zwischen einer Mobilstation (MS) und einem BasisstationsUntersystem (BSS) normalerweise unter Verwendung des sogenannten "leitungsvermittelten" Übertragungsmodus, bei dem ein physikalischer Kanal, d. h. eine Reihe regelmässig beabstandeter Zeitschlitze, auf einer oder mehreren Frequenzen für die Dauer eines Anrufs reserviert ist, über die
Luftschnittstelle übertragen. Für Sprachkommunikation, bei der der zu übertragende Informationsstrom relativ kontinuierlich ist, ist der leitungsvermittelte Übertragungsmodus annehmbar wirkungsvoll. Jedoch ist der Datenstrom während Datenanrufen, z.
B. bei einem Zugriff auf das Internet "stossweise", und eine Langzeitreservierung eines physikalischen Kanals stellt im Leitungsvermittlungsmodus einen unwirtschaftlichen Gebrauch der Luftschnittstelle dar.
Unter der Voraussetzung, dass der Bedarf an Datendiensten durch digitale Kleinzonen-Telefonsysteme weiter schnell ansteigt, wird derzeit ein neuer, auf GSM beruhender Dienst, der als GPRS bekannt ist, vom ETSI (European Telecommunications Standards Institute) standardisiert, und er ist hinsichtlich Gesamtbegriffen in der Empfehlung GSM 03. 60 definiert. GPRS sorgt für eine dynamische Zuordnung physikalischer Kanäle zur Datenübertragung. D. h., dass ein physikalischer Kanal einer speziellen MS-BSS-Übertragungsstrecke nur dann zugeordnet ist, wenn zu übertragende Daten vorliegen. Dadurch ist die überflüssige Reservierung physikalischer Kanäle vermieden, wenn keine zu übertragenden Daten vorliegen.
GPRS soll in Verbindung mit der herkömmlichen leitungsvermittelten GSM-Übertragung arbeiten, um die Luftschnittstelle sowohl für Daten- als auch Sprachkommunikation wirkungsvoll zu nutzen. GPRS wird daher die für GSM definierte Grundkanalstruktur nutzen. Bei GSM wird ein vorgegebenes Frequenzband in der Zeitdomäne in eine Abfolge von Rahmen unterteilt, die als TDMA (Time Division Multiple Access = Zeitmultiplex-Vielfachzugriff)-Rahmen bekannt sind. Die Länge eines TDMA-Rahmens beträgt 4, 615 ms. Jeder TDMA-Rahmen ist seinerseits in acht aufeinanderfolgende Schlitze gleicher Dauer unterteilt. Im herkömmlichen leitungsvermittelten Übertragungsmodus wird, wenn ein Anruf gestartet wird, ein physikalischer Kanal dadurch für diesen Anruf definiert, dass ein vorgegebener Zeitschlitz (1 bis 8) in jedem einer Folge von TDMA-Rahmen reserviert wird.
In ähnlicher Weise werden physikalische Kanäle zum Übertragen von Signalisierinformation definiert
Mit der Einführung von GPRS wird dadurch ein "Verkehrskanal" zum Übertragen von Daten geschaffen, dass physikalische Kanäle entweder für den leitungsvermittelten Übertragungsmodus oder für den packetvermittelten Übertragungsmodus dynamisch zugeordnet werden. Wenn der Bedarf im Netzwerk für den leitungsvermittelten Übertragungsmodus hoch ist, kann für diesen Modus eine grosse Anzahl physikalischer Kanäle reserviert werden. Wenn dagegen der Bedarf an GPRS-Übertragung hoch ist, kann für diesen Modus eine grosse Anzahl physikalischer Kanäle reserviert werden Ausserdem kann ein Hochgeschwindigkeitskanal für packetvermittelte Übertragung dadurch geschaffen werden, dass in jedem einer Folge von TDMA-Rahmen einer einzelnen MS zwei oder mehr Schlitze zugeordnet werden.
Die GPRS-Funkschnittstelle für die Phase 2+ von GSM (GSM 03. 64) kann als Hierarchie logischer Schichten mit speziellen Funktionen nachgebildet werden, wie es in Fig. 1 dargestellt ist, wobei die Mobilstation (MS) und das Netz identische Schichten aufweisen, die über eine MS/Netzwerk-Schnittstelle Um kommunizieren. Es ist zu beachten, dass das Modell von Fig. 1 nicht notwendigerweise die Hardware repräsentiert, wie sie in der MS und im Netz enthalten ist, sondern dass es vielmehr den Fluss und die Verarbeitung von Daten durch das System veranschaulicht. Jede Schicht formatiert von der Nachbarschicht empfangene Daten, wobei empfangene Daten von unten nach oben in der Schicht durchlaufen, während zu sendende Daten von oben nach unten in der Schicht durchlaufen.
In der obersten Schicht in der MS befindet sich eine Anzahl von Packetdatenprotokoll(PDP)Objekten. Bestimmte dieser PDP-Objekte verwenden PTP (Point-to-Point = Punkt-zu-Punkt)-
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Protokolle, die so ausgebildet sind, dass sie Packetdaten von einer MS zu einer anderen oder von einer MS zu einer festen Endstelle senden. Beispiele von PTP-Protokollen sind das IP (Internet
Protocol) sowie X. 25, die Schnittstellen mit Nutzanwendungen bilden können (was in Fig. 1 nicht dargestellt ist). Es sei darauf hingewiesen, dass zwei oder mehr der PDP-Objekte dasselbe PDP verwenden können. Auch befinden sich auf der oberen Schicht andere GPRS-Endpunkt-Protokoll- objekte wie SMS und Signalisierung (L3M). Eine ähnliche Anordnung existiert innerhalb des Net- zes und insbesondere im bedienenden GPRS-Unterstützungsknoten (SGSN = Serving GPRS
Support Node).
Bestimmte der Objekte der obersten Schicht verwenden ein gemeinsames teilnetzabhängiges
Konvergenzprotokoll (SNDCP = Subnetwork Dependent Convergence Protocol), nämlich GSM
04. 65, das, wie es sein Name nahelegt, die verschiedenen SNDCP-Nutzerdaten in eine gemein- same Form (SNCDP-Protokolldateneinheiten) übersetzt (oder "konvergiert"), die für Weiterverar- beitung auf transparente Weise geeignet ist. SNDCP-Einheiten liegen mit bis zu 1600 Oktetten vor, und sie umfassen ein Adressfeld, das eine Netz-Dienstzugriffspunkt-Kennung (NSAPI = Network
Service Access Point Identifier) enthält, die den Verbindungsendpunkt identifiziert, d. h. den
SNDCP-Teilnehmer. Jeder MS kann ein Satz von NSAPI unabhängig von den anderen MSs zuge- ordnet werden.
Diese Architektur bedeutet, dass in der Zukunft neue PDPs und Weiterleitungen entwickelt werden können, die leicht in die vorhandene GPRS-Architektur eingefügt werden können.
Jede SNDCP-Einheit (oder eine andere Einheit eines GPRS-Endpunktprotokolls) wird mittels eines Rahmens zur Steuerung der logischen Übertragungsstrecke (LLC = Logical Link Control) über die Funkschnittstelle transportiert. Die LLC-Rahmen werden in der LLC-Schicht aufgestellt (GSM 04.64), und sie enthalten einen Kopfrahmen mit Zähl- und Zwischenadressierfeldern, ein
Informationsfeld für variable Länge sowie eine Rahmen-Prüfabfolge. Genauer gesagt, enthalten die Adressierfelder eine Dienstzugriffspunkt-Kennung (SAPI = Service Access Point Identifier), die dazu verwendet wird, einen speziellen Verbindungsendpunkt (und dessen relative Priorität und die
Dienstequalität (QOS = Quality of Service) auf der Netzseite und der Teilnehmerseite der LLC-
Schnittstelle zu identifizieren. Ein Verbindungsendpunkt ist das SNDCP.
Zu anderen Endpunkten gehören der Kurzmeldungsdienst SMS (= Short Message Service) und die Verwaltungsschicht (L3M). Die LLC-Schicht formatiert von diesen verschiedenen Endpunktprotokollen empfangene
Daten. SAPIs werden dauernd zugeordnet und sind allen MSs gemeinsam.
Die Schicht zur Steuerung der Funkübertragungsstrecke (RLC = Radio Link Control) definiert unter anderem die Abläufe zum Segmentieren und Neuzusammensetzen von PDUs der LLCSchicht (LLC-PDUs; PDU = Protocol Data Unit = Protokolldateneinheit) in RLC-Datenblöcke sowie zum Wiederübertragen nicht erfolgreich gelieferter RLC-Blöcke. Die Schicht zur Medien-Zugriffssteuerung (MAC = Medium Access Control) arbeitet oberhalb der Schicht mit der physikalischen Übertragungsstrecke (siehe unten) und definiert die Abläufe, die es ermöglichen, dass mehrere MSS ein gemeinsames Übertragungsmedium nutzen. Die MAC-Funktion sorgt für eine Prioritätszuteilung zwischen mehreren MSS, die versuchen gleichzeitig zu senden, und sie sorgt für Kollisionsvermeidungs-, Erkennungs- und Wiederherstellabläufe.
Die Schicht der physikalischen Verbindungsstrecke (Phys. ÜS) stellt einen physikalischen Kanal zwischen einer MS und dem Netz zur Verfügung. Die physikalische HF-Schicht (Phys. HF) spezifiziert u. a. die Trägerfrequenzen und die GSM-Funkkanalstrukturen, die Modulation der GSM-Kanäle und die Sender/Empfänger-Eigenschaften.
Wenn eine MS in einem Netz aktiv wird, ist es erforderlich, genau zu definieren, wie Daten in jeder der oben beschriebenen Schichten zu verarbeiten sind. Dieser Prozess umfasst auch das Ausführen vorläufiger Verhandlungen zwischen der MS und dem Netz. Insbesondere werden zwischen den zwei Peer-SNDCP-Schichten in einem Verhandlungsstadium betreffend XID (Exchange Identity = Vermittlungsstellenidentität)-Parameter über die jeweiligen LLC-Schichten Steuerungsparameter ausgetauscht, die als SNDCP-XID-Parameter bekannt sind. Der Start der XID-Verhandlungen kann entweder in einer MS oder dem Netz erfolgen. Bei Empfang eines XID-Parameters konfiguriert sich das Peerobjekt entweder selbst entsprechend diesem Parameter oder führt eine weitere Verhandlung mit dem Teilnehmerobjekt aus.
Das Feldformat der SNDCP-XID-Parameter ist das folgende:
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EMI3.1
<tb>
<tb> Bit <SEP> 8 <SEP> 7 <SEP> 6 <SEP> 5 <SEP> 4 <SEP> 3 <SEP> 2 <SEP> 1
<tb> Oktett <SEP> 1 <SEP> Parametertyp
<tb> Oktett <SEP> 2 <SEP> Länge <SEP> = <SEP> n-1
<tb> Oktett <SEP> 3 <SEP> Oktett <SEP> hoher <SEP> Ordnung
<tb> Oktett <SEP> n <SEP> Oktett <SEP> niedriger <SEP> Ordnung
<tb>
In Fig 2 sind die SNDCP-Schicht und ihre Schnittstellen zu den SNDCP-Teilnehmern und zur LCC-Schicht detaillierter betrachtet, wobei Anwendung sowohl auf die MS- als auch die SGSNArchitektur besteht. Insbesondere veranschaulicht Fig. 2 die Kompression des Protokolls und/oder von Teilnehmerdaten, wie sie in der SNDCP-Schicht wahlweise ausgeführt wird (wie in der GSMEmpfehlung 04. 65 beschrieben).
Daten werden als erstes komprimiert und dann in Blöcke unterteilt, bevor der SNDCP-Kopf hinzugefügt wird und die SNDCP-Einheit zusammengesetzt wird. Aus Fig. 2 ist ersichtlich, dass sie für die Vorbereitung von Daten zur Übertragung gilt. Empfangene Daten werden entsprechend einer analogen umgekehrten Endkomprimierung verarbeitet.
Gemäss der aktuellen Empfehlung GSM 04. 65 können verschiedene Kompressionsalgonthmen zur Kompression von Protokolldaten bereitgestellt werden, während zur Kompression von Teilnehmerdaten nur ein einzelner Kompressionsalgorithmus speziell in Betracht gezogen wird (wobei jedoch für zukünftige Entwicklungen vorgesorgt ist, gemäss denen mehrere verschiedene Kompressionsalgorithmen für Teilnehmerdaten verfügbar gemacht werden). Typischerweise erfolgt die Entscheidung dahingehend, ob Kompression verwendet wird, von der Anwendung in der Teilnehmer-Schnittstelle, die die Teilnehmerdaten erzeugt, wie sie über einen der SNDCP-Teilnehmer an die SNDCP-Schicht geliefert werden. Die Entscheidung wird der SNDCP-Schicht mitgeteilt. Jedoch kann Kompression nur dann verwendet werden, wenn sie in beiden Peer-SNDCP-Schichten verfügbar ist.
Während der Verhandlungen betreffend SNDCP-XID-Parameter können ein oder mehrere Protokoll-Kompressions/Entkompressions-Objekte definiert werden und den zwei Peer-SNDCPSchichten durch Austausch von XID-Parametern mitgeteilt werden. In ähnlicher Weise kann ein Teilnehmerdaten-Kompression/Entkompression-Objekt (oder mehrere derartiger Objekte) durch Austausch anderer XID-Parameter definiert werden. Die GSM-Empfehlung 04. 65 schlägt zu diesem Zweck die folgende XID-Meldung vor.
EMI3.2
<tb>
<tb>
Bit <SEP> 8 <SEP> 7 <SEP> 6 <SEP> 5 <SEP> 4 <SEP> 3 <SEP> 2 <SEP> 1
<tb> Oktett <SEP> 1 <SEP> Algorithmus
<tb> Oktett <SEP> 2 <SEP> Länge <SEP> = <SEP> n-1
<tb> Oktett <SEP> 3 <SEP> Oktett <SEP> hoher <SEP> Ordnung
<tb> Oktett <SEP> n <SEP> Oktett <SEP> niedriger <SEP> Ordnung
<tb>
Das Oktett 1 identifiziert einen speziellen Algorithmus, während das Oktett 2 die Anzahl der Oktette identifiziert, die in der XID-Meldung folgen sollen. Diese folgenden Oktette definieren Parameter des gewählten Algorithmus, wie die Länge eines zu verwendenden Codebuchs oder die Länge des in einem Codebuch zu verwendenden Codeworts (siehe unten).
Wie es bereits beschrieben wurde, werden PDP-Kontextdaten in der SNDCP-Schicht zu SNDCP-Einheiten zusammengesetzt. Die SNDCP-Schicht fügt an jede Einheit eine PCOMP (Protocol control information COMPression = Protokollsteuerungsinformations-Kompression)-Kennung an, die anzeigt, ob die in dieser Einheit enthaltenen Protokolldaten komprimiert wurden oder nicht, und welcher Kompressionsalgonthmus gegebenenfalls verwendet wurde. In ähnlicher Weise wird eine DCOMP (Data COMpression = Datenkompression) -Kennung angefügt, um anzuzeigen, ob die Teilnehmerdaten komprimiert wurden oder nicht, und gegebenenfalls welcher Algorithmus
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verwendet wurde.
Die empfangende SNDCP-Schicht kann beim Empfang jeder Einheit ermitteln, ob die PDP-Kontextdaten entkomprimiert werden müssen oder nicht, und welcher Entkompressionsalgorithmus gegebenenfalls zu verwenden ist, bevor die Daten an das geeignete Objekt (wie durch die in der empfangenen SNDCP-Einheit enthaltene SNAPI gekennzeichnet) weitergeleitet werden.
Zu zur Kompression von Daten (sowohl Protokoll- als auch Teilnehmerdaten) in der SNDCPSchicht geeigneten Kompressionsalgonthmen gehören Algorithmen, die sich auf die Erzeugung eines Codebuchs stützen, in dem ein Satz von Codes durch jeweilige Vektoren identifiziert ist. Für jedes Datensegment wird das Codebuch durchsucht, um den am besten passenden Code zu finden. Dann wird der Vektor an das Peerobjekt übertragen, das ein identisches Codebuch enthält, das unter Verwendung des Vektors durchsucht wird, um den ursprünglichen Code wiederzugewinnen. Um den Wirkungsgrad des Kompressionsprozesses für die zu komprimierenden Daten zu optimieren, wird das Codebuch unter Verwendung der empfangenen Daten dynamisch aktualisiert.
Wenn von zwei oder mehr PDP-Objekten derselbe Kompressionsalgonthmus verwendet wird, nutzen diese Objekte dasselbe Codebuch gemeinsam.
Die Erfindung rührt, zumindest teilweise, von der Erkenntnis her, dass es unwahrscheinlich ist, dass ein gemeinsames Codebuch für jeden PDP-Kontext optimal ist, der ein gemeinsam genutztes Codebuch verwendet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren, ein Mobilfunkgerät und einen bedienenden GPRS-Unterstützungsknoten mit einem teilnetzabhängigen Konvergenzprotokoll zu schaffen, bei dem verschiedene PDP-Kontexte denselben Kompressionsalgorithmus verwenden können, während sie verschiedene Codebücher nutzen.
Diese Aufgabe ist hinsichtlich des Verfahrens durch die Lehre des beigefügten Anspruchs 1, hinsichtlich des Mobilfunkgeräts durch die Lehre von Anspruch 7 und hinsichtlich des Knotens durch die Lehre von Anspruch 8 gelöst.
Es ist zu beachten, dass vorstehend GPRS zwar hinsichtlich GSM betrachtet wurde, dass jedoch GPRS viel weiter anwendbar ist. Wenn z. B. nur das Funkprotokoll des niedrigen Niveaus geändert wird, kann GPRS an den vorgeschlagenen Standard UMTS (Universal Mobile Telecommunication System) der dritten Generation angepasst werden.
Für ein besseres Verständnis der Erfindung, und um zu veranschaulichen, wie diese ausgeführt werden kann, wird nun beispielhaft auf die beigefügten Zeichnungen Bezug genommen.
Fig.1 veranschaulicht die Protokollschichten einer GPRS-Funkübertragungsstrecke;
Fig. 2 veranschaulicht die oberen Schichten des Protokolls von Fig. 1 in detaillierterer Weise und
Fig. 3 zeigt schematisch die Architektur eines digitalen GSM-GPRS-Kleinzonen-Telefonnetzes.
Wie es bereits oben beschrieben wurde, erlaubt die aktuelle ETSI-Empfehlung zum Realisieren der SNDCP-Schicht in GPRS eine Anzahl von Kompressions/Entkompressions-Algorithmen, die sowohl für Protokoll- als auch Teilnehmerdaten zu definieren sind. Jeder Algorithmus wird zwischen zwei Peer-SNDCP-Schichten (peer layers = Schichten auf derselben Protokollebene; eine in einer MS und die andere im Netz) vor der Kompression und Übertragung von diese Daten enthaltenden SNDCP-Einheiten verhandelt. Wenn eine SNDCP-Einheit übertragen wird, sind in dieser Einheit Kennungen PCOMP und DCOMP enthalten, um der empfangenden Schicht anzuzeigen, ob in der Einheit enthaltene Packetdaten und/oder Teilnehmerdaten komprimiert sind oder nicht, und welche Algorithmen gegebenenfalls verwendet wurden.
Hier ist vorgeschlagen, dass in die zum Aushandeln eines Algorithmus verwendete XIDMeldung eine Bitkarte eingesetzt wird, die anzeigt, welche NSAPIs diesen Algorithmus verwenden sollen. Gemäss dem aktuellen ETSI-Vorschlag können einer MS 16 NSAPIs zugeordnet werden. So werden zur XID-Meldung zwei zusätzliche Oktetts hinzugefügt, wobei die Position eines Bits (0 bis 15) die NSAPI (1 bis 16) anzeigt, wobei eine "1" anzeigt, dass eine NSAPI den Algorithmus verwendet, während eine "0" anzeigt, dass eine NSAPI den Algorithmus nicht verwendet.
Die neue XID-Meldung ist die folgende:
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EMI5.1
<tb>
<tb> Bit <SEP> 8 <SEP> 7 <SEP> 6 <SEP> 5 <SEP> 4 <SEP> 3 <SEP> 2 <SEP> 1
<tb> Oktett <SEP> 1 <SEP> Algorithmustyp
<tb> Oktett <SEP> 2 <SEP> Länge <SEP> = <SEP> n-1
<tb> Oktett <SEP> 3 <SEP> Anwendbare <SEP> NSAPIs <SEP> (Bitkarte)
<tb> Anwendbare <SEP> NSAPIs <SEP> (Bitkarte) <SEP> ¯¯¯¯
<tb> Oktett <SEP> hoher <SEP> Ordnung
<tb> Oktett <SEP> n <SEP> Oktett <SEP> niedriger <SEP> Ordnung
<tb>
Wenn zwischen den zwei Peer-SNDCP-Schichten einmal ein Algorithmus ausgehandelt ist, ist es möglich, für diesen einen Algorithmus mehrere verschiedene Kompressions/EntkompressionsCodebücher zu erzeugen, von denen jedes einer jeweiligen NSAPI zugeordnet ist.
So ist es möglich, den Kompressions/Entkompressions-Prozess für verschiedene NSAPIs, d. h. für verschiedene SNDCP-Teilnehmer, zu optimieren. In einigen Fällen kann ein einzelnes Codebuch immer noch gemeinsam durch mehrere NSAPIs genutzt werden, die denselben Algorithmus verwenden. Dies kann z. B. dann zweckdienlich sein, wenn zwei Endteilnehmer dasselbe PDP gemeinsam nutzen und demgemäss wahrscheinlich ähnliche Daten erzeugen, für die ein gemeinsames Codebuch geeignet ist.
Wenn eine SNDCP-Einheit von einer SNDCP-Schicht empfangen wird, werden die verwendeten Kompressionsalgorithmen (falls welche verwendet sind) aus den Kennungen PCOMP und DCOMP erkannt. Das zur Kompression beim erkannten Algorithmus zu verwendende Codebuch kann dann aus der in der Einheit enthaltenen NSAPI erkannt werden (wie oben beschrieben).
Der allgemeine Aufbau eines GSM/GPRS-Funktelefonnetzes ist in Fig. 3 veranschaulicht, in der die folgenden Akronyme verwendet sind.
Akronym englisch deutsch BSC Base Station Controller Basisstationssteuerung BSS Base Station Subsystem Basisstations-Untersystem BTS Base Transceiver Station Basts-Sendeempfänger- station GGSN Gateway GPRS Support Netzübergang-GPRS-Unter-
Node stützungsknoten GPRS General Packet Radio Allgemeine Datenpacket-
Service Funkdienste GSM Global System for Mobile Globales System für mobi-
Communications le Kommunikation HLR Home Location Register Ausgangsortsregister IP Internet Protocol Internetprotokoll L3M Layer 3 Management Schicht 3 für Verwaltung LLC Logical Link Control Steuerung für logische Ü bertrag u ngsstrecke MAC Medium Access Controll Medienzugriffssteuerung MS Mobile Station Mobilstation MSC Mobile Switching Center Zentrale Mobilvermittlungsstelle NSAPI Network Service Access Netz-Dienstzugriffspunkt-
Point Identifier Kennung PC/PDA Personal
Computer/ PC/Persönlicher Datenas-
Personal Data Assistant sistent PDP Packet Data Protocol Packetdatenprotokoll PDU Packet Data Unit Packetdateneinheit PSTN Public-Switched Tele- Öffentliches Vermitt- phone Network lungstelefonnetz PTM-G Point-To-Multipomt Punkt-zu-Mehrpunkt-Gruppe
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Group PTM-M Point-To-Multipoint Punkt-zu-Mehrpunkt-Multi-
Multicast casting (gleichzeitige
Benachrichtigung mehrerer
Teilnehmer PTP Point-To-Point Punkt-zu-Punkt RLC Radio Link Control Steuerung der Funküber- tragungsstrecke SAPI Service Access Point Dienstzugriffspunkt-Ken-
Identifier nung SGSN Serving GPRS Support Bedienender GPRS-Unter-
Node stützungsknoten SMS Short Message Service Kurzmeldungsdienst SNDCP Subnetwork Dependent Teilnetzabhängiges Kon-
Convergence Protocol vergenzprotokoll SS7 Signalling System
Signalgabesystem Nummer 7 number 7 TCP/IP Transmission Control Übertragungssteuerungs-
Protocol/Internet protokoll/l nternetproto-
Protocol koll TDMA Time Division Multiple Zeitmultiplex-Vielfach-
Access Zugriff Um Mobile Station to Mobilstation/Netz-
Network Interface Schnittstelle UMTS Universal Mobile Tele- Universeller Mobiltele- communications Service kommunikationsdienst X. 25 Network layer protocol Spezifizierung eines Pro- specification tokolls für die Netz- schicht
PATENTANSPRÜCHE :
1.
Verfahren zum Betreiben eines Mobilfunknetzes, in dem Daten durch eine erste Konver- genzprotokollschicht vor dem Übertragen der Daten an eine zweite Konvergenzprotokoll- schicht auf derselben Protokollebene (Peer-Konvergenzprotokollschicht) zu Einheiten zu- sammengesetzt werden, wobei die Daten durch einen von mehreren Nutzern der Konver- genzprotokollschicht an die erste Konvergenzprotokollschicht geliefert werden, gekenn- zeichnet durch : - Zuordnen mindestens einer Zugriffspunktkennung zu jedem Teilnehmer; und - Austauschen einer oder mehrerer Kompressionssteuerungsmeldungen zwischen der ersten und der zweiten Schicht, wobei jede Meidung Folgendes enthält: -- eine Kennung zum Daten-Kompressions/Entkompressions-Algorithmus;
-- einen Satz von Parametern für den gekennzeichneten Algorithmus und -- eine Identifizierung mindestens einer Zugriffspunktkennung, die den gekennzeichneten
Algorithmus nutzen soll.