DE19847278A1 - Verfahren zur Beschichtung eines dreidimensionalen Gegenstandes - Google Patents
Verfahren zur Beschichtung eines dreidimensionalen GegenstandesInfo
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- C23C16/00—Chemical coating by decomposition of gaseous compounds, without leaving reaction products of surface material in the coating, i.e. chemical vapour deposition [CVD] processes
- C23C16/06—Chemical coating by decomposition of gaseous compounds, without leaving reaction products of surface material in the coating, i.e. chemical vapour deposition [CVD] processes characterised by the deposition of metallic material
Abstract
Bei einem Verfahren zur Beschichtung eines dreidimensionalen Gegenstandes, insbesondere einer Kraftfahrzeugfelge, wird in einer ersten Vakuumkammer zur Erzeugung einer Grundschicht zunächst ein Monomerfilm durch Kondensation aus der Dampfphase auf den Gegenstand aufgebracht, dann der Monomerfilm radikalisch polymerisiert und anschließend in einer weiteren Vakuumkammer mit einem PVD-Verfahren eine reflektierende Schicht auf die Grundschicht und darauf eine transparente Schutzschicht erzeugt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beschichtung ei
nes dreidimensionalen Gegenstandes, insbesondere einer
Kraftfahrzeugfelge, bei der auf den Gegenstand zunächst
eine Grundschicht aus Kunststoff, dann eine reflektie
rende Schicht mit einem Vakuum-Verfahren und darüber eine
transparente Schutzschicht aufgebracht wird.
Ein Verfahren der vor stehenden Art ist Gegenstand der
DE 196 39 711 A1. Gemäß dieser Schrift wird die in ihr als
Glättungsschicht bezeichnete Grundschicht mittels Pulver
beschichtung aufgebracht. Diese Art der Erzeugung einer
Grundschicht hat gegenüber der bisher üblichen Aufbrin
gung durch Eintauchen in ein Lackbad oder anderen nass
chemischen Verfahren kostenmäßig erhebliche Vorteile, je
doch bedingt die Kombination eines Pulverbeschichtungs
verfahrens mit anschließenden Vakuumbeschichtungsverfah
ren relativ hohen Aufwand. Nachteilig bei der Pulverbe
schichtung sind insbesondere der erforderliche Tempera
tureintrag beim Verlaufenlassen des Lackes und die Not
wendigkeit einer elektrisch leitfähigen Oberfläche. Letz
teres schließt die Anwendung des Pulverbeschichtens bei
Kunststoffteilen aus, wenn nicht besondere, kosteninten
sive Maßnahmen getroffen werden.
Wie die DE 40 10 663 A1 zeigt, ist es bei Werkstücken aus
Kunststoff auch bekannt, eine Grundschicht durch den Ein
satz einer DC-Plasmapolymerisationsanlage oder einer
Mikrowellen-ECR-Plasmabeschichtungsquelle zu erzeugen.
Mit einem solchen Verfahren, bei dem die Moleküle des Po
lymers bereits in der Gasphase für die Vernetzung akti
viert werden, lässt sich keine für die Glättung relativ
rauer Oberflächen erforderliche Schichtdicke erreichen.
Bei der Beschichtung von Folien ist es in der Praxis be
kannt, diese zunächst durch Kondensation eines Polymeres
mit einem Film zu überziehen und anschließend beispiels
weise durch UV-Strahler oder mittels Elektronenstrahlen
für eine Vernetzung zu sorgen.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Verfahren
zur Beschichtung von Gegenstände zu entwickeln, welches
auf möglichst kostengünstige Weise die Aufbringung einer
zur Glättung rauer Oberflächen ausreichend dicken Grund
schicht ermöglicht.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
in einer ersten Vakuumkammer zur Erzeugung der Grund
schicht zunächst ein Monomerfilm durch Kondensation aus
der Dampfphase auf den Gegenstand aufgebracht und dann
der Monomerfilm radikalisch polymerisiert wird und dass
anschließend in einer weiteren Vakuumkammer mit einem
PVD- oder PCVD-Verfahren die reflektierende Schicht auf
die Grundschicht und darauf in einer dritten Kammer die
Schutzschicht aufgebracht wird.
Bei dieser Verfahrensweise bedient man sich ausschließ
lich schnell ablaufender Prozesse. Durch die Aufbringung
der Grundschicht mittels Kondensation, entfällt der Auf
wand zur Kontrolle und Pflege von Lackbädern sowie für
besonderen Arbeitsschutz, Umweltschutz und für Entsor
gungsmaßnahmen. Weiterhin wird bei der erfindungsgemäßen
Verfahrensweise die Grundschicht lösungsmittelfrei und
ohne Verluste aufgebracht. Da die Grundschicht erst nach
dem Aufbringen vernetzt wird, lässt sich auch eine rela
tiv dicke, gut verlaufende Schicht erzeugen, so dass auch
größere Rauigkeiten auf der Oberfläche des zu beschich
tenden Gegenstandes ausgeglichen werden. Die Energie für
die Polymerisation kann durch UV-Strahlen, Elektronen- oder
Ionenstrahlen sowie durch ohne Vorzugsrichtung auf
treffende energiereiche Neutralteilchen wie Radikale oder
metastabil hochangeregte Atome oder Moleküle eingebracht
werden. Bei der reflektierenden Schicht kann es sich um
eine dünne Metallschicht, aber auch beispielsweise um
eine Schicht einer Metallverbindung (z. B. ZrN, TiN) oder
um eine Metalllegierung handeln.
Für das erfindungsgemäße Verfahren sind alle radikalisch
polymerisierbaren, unzersetzt in die Dampfphase überführ
bare Polymerverbindungen geeignet, bei denen der Dampf
druck genügend niedrig ist, um diese Polymere auf dem Ge
genstand kondensieren zu können, insbesondere jedoch
Acrylat oder Vinylverbindungen.
Die Eigenschaften der Grundschicht können unterschiedli
chen Forderungen angepasst werden, wenn gemäß einer Wei
terbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens der Vernet
zungsgrad der Grundschicht durch eine Mischung unter
schiedlicher Monomerverbindungen eingestellt wird.
Besonders vorteilhaft ist es für den Fall, dass der Ge
genstand elektrisch leitend ist, also aus Metall besteht,
wenn zur Polymerisation ein Edelgasplasma in der Nähe des
Gegenstandes erzeugt und der Gegenstand an mittel- oder
hochfrequente Wechselspannung angelegt wird. Hierdurch
wirkt der Gegenstand als das Plasma anregende Elektrode,
wodurch sich das Plasma um den Gegenstand herum konzen
triert, was zu einer Intensivierung des Beschusses des
Monomerfilmes mit energiereichen Teilchen führt.
Die reflektierende Schicht, beispielsweise Chrom, Edel
stahl oder Aluminium, kann auf übliche Weise durch ein
Vakuumverfahren, beispielsweise Sputtern oder ein anderes
PVD- oder CVD-Verfahren, insbesondere Plasma-CVD-Verfah
ren, erzeugt werden.
Wenn der beschichtete Gegenstand später abrasiv, korrosiv
oder thermisch hoch beansprucht werden soll, dann ist es
vorteilhaft, die Schutzschicht mittels eines Plasma-CVD-Ver
fahrens aufzubringen, wobei siliziumorganische Aus
gangsverbindungen bevorzugt werden.
Es ist bei geringeren Anforderungen an die Schutzschicht
jedoch auch möglich, diese entsprechend der Grundschicht
durch Kondensation eines Monomers und anschließender ra
dikalischer Polymerisation aufzubringen.
Haft- und benetzungsmindernde Restbeläge auf dem zu be
schichtenden Gegenstand können dadurch entfernt werden,
dass der Gegenstand vor dem Aufbringen der Grundschicht
in der ersten Vakuumkammer einer Plasmaätzbehandlung un
terzogen wird.
Claims (8)
1. Verfahren zur Beschichtung eines dreidimensionalen Ge
genstandes, insbesondere einer Kraftfahrzeugfelge, bei
der auf den Gegenstand zunächst eine Grundierschicht aus
Kunststoff, dann eine reflektierende Schicht mit einem
Vakuum-Verfahren und darüber eine Schutzschicht aufge
bracht wird, dadurch gekennzeichnet, dass in einer ersten
Vakuumkammer zur Erzeugung einer Grundschicht zunächst
ein Monomerfilm durch Kondensation aus der Dampfphase auf
den Gegenstand aufgebracht und dann der Monomerfilm radi
kalisch polymerisiert wird und dass anschließend in einer
weiteren Vakuumkammer mit einem Vakuum-Verfahren die re
flektierende Schicht auf die Grundschicht und darauf in
einer dritten Kammer die transparente Schutzschicht auf
gebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der Monomerfilm aus einem Acrylat oder einer Vinyl
verbindung besteht.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, dass der Vernetzungsgrad der Grundschicht durch
eine Mischung unterschiedlicher Monomerverbindungen ein
gestellt wird.
4. Verfahren nach zumindest einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Polymerisation
ein Edelgasplasma in der Nähe des Gegenstandes erzeugt
und der Gegenstand an mittel- oder hochfrequente Wech
selspannung angelegt wird.
5. Verfahren nach zumindest einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die reflektierende
Schicht durch Sputtern oder ein anderes PVD- oder
CVD-Verfahren, insbesondere Plasma-CVD-Verfahren aufgebracht
wird.
6. Verfahren nach zumindest einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzschicht
mittels eines Plasma-CVD-Verfahrens mit siliziumorgani
schen Ausgangsverbindungen aufgebracht wird.
7. Verfahren nach zumindest einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzschicht
entsprechend der Grundschicht durch Kondensation eines
Monomers und anschließender radikalischer Polymerisation
aufgebracht wird.
8. Verfahren nach zumindest einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Gegenstand vor
dem Aufbringen der Grundschicht in der ersten Vakuumkam
mer einer Plasmaätzbehandlung unterzogen wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998147278 DE19847278A1 (de) | 1998-10-14 | 1998-10-14 | Verfahren zur Beschichtung eines dreidimensionalen Gegenstandes |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998147278 DE19847278A1 (de) | 1998-10-14 | 1998-10-14 | Verfahren zur Beschichtung eines dreidimensionalen Gegenstandes |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19847278A1 true DE19847278A1 (de) | 2000-04-20 |
Family
ID=7884394
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998147278 Withdrawn DE19847278A1 (de) | 1998-10-14 | 1998-10-14 | Verfahren zur Beschichtung eines dreidimensionalen Gegenstandes |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19847278A1 (de) |
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1998
- 1998-10-14 DE DE1998147278 patent/DE19847278A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OM8 | Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: LEYBOLD OPTICS GMBH, 63755 ALZENAU, DE |
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