DE19845197C1 - Verfahren zur Verminderung des Austritts von Kraftstoffgasen aus einem Kraftstofftank und Kraftfahrzeug mit einem Kraftstofftank - Google Patents
Verfahren zur Verminderung des Austritts von Kraftstoffgasen aus einem Kraftstofftank und Kraftfahrzeug mit einem KraftstofftankInfo
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Abstract
Beim Füllvorgang eines Kraftstofftanks (1), insbesondere eines Kraftfahrzeugs, wird der Austritt von Kraftstoffgasen (3) aus dem Kraftstofftank (1) dadurch zumindest erheblich vermindert, daß wenigstens ein Teil des Kraftstofftanks so abgekühlt wird, daß die aufsteigenden Kraftstoffgase (3) kondensieren und in den Kraftstofftank (1) zurückfließen.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verminderung des Aus
tritts von Kraftstoffgasen aus einem Kraftstofftank für flüssi
gen Kraftstoff während eines über einen Einfüllabschnitt des
Kraftstofftanks vorgenommenen Füllvorgangs. Die Erfindung be
trifft ferner ein Kraftfahrzeug mit einem Kraftstofftank, der
mit einem Einfüllabschnitt versehen ist, in den eine Füllein
richtung zur Durchführung eines Füllvorgangs einführbar ist.
In Kraftstofftanks für flüssigen Kraftstoff bildet sich über
dem flüssigen Kraftstoff eine Gasphase aus, deren Gasdruck im
wesentlichen durch die Art des flüssigen Kraftstoffs und die Um
gebungstemperatur bestimmt wird. Ist der Kraftstofftank weitge
hend geleert, weil beispielsweise das Kraftfahrzeug Kraftstoff
verbracht hat, muß er zur Erhaltung der Funktionsfähigkeit des
Kraftfahrzeugs wieder mit flüssigem Kraftstoff befüllt werden.
Für Automobile erfolgt dies üblicherweise an Tankstellen. Beim
Einfüllen des flüssigen Kraftstoffs verdrängt der flüssige
Kraftstoff Gasvolumen aus dem Kraftstofftank, so daß entsprech
ende Kraftstoffgase beim Betanken aus dem Kraftstofftank austre
ten und in die Umwelt gelangen. Die den Kraftstofftank wieder
füllende Person ist dabei den Kraftstoffgasen ausgesetzt. Dar
über hinaus findet eine allgemeine Luftverschmutzung durch die
Kraftstoffgase statt.
Es ist bekannt, Tankstellen so auszurüsten, daß die über einen
Schlauch mit dem Tankstellentank verbundenen Fülleinrichtungen
mit einer Absaugpumpe versehen sind, über die das aus dem Kraft
stofftank beim Füllvorgang verdrängten Kraftstoffgase abgesaugt
und in den Tankstellentank zurückgeleitet werden. Soweit dabei
eine Übersättigung der Gasphase in dem Tankstellentank eintritt,
resultiert hieraus eine Kondensation der Kraftstoffgase zu flüs
sigem Kraftstoff in dem Tankstellentank. Die Ausstattung der
Tankstellen mit derartigen Absaugeinrichtungen erfordert einen
relativ aufwendigen Umbau der Tankstellen, so daß eine kurzfri
stige Lösung des Problems der beim Füllvorgang austretenden
Kraftstoffgase nicht realisierbar ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Problemstellung zu
grunde, eine Verminderung des Austritts von Kraftstoffgasen aus
einem Kraftstofftank für flüssigen Kraftstoff während eines
Füllvorgangs ohne nur langsam zu verwirklichende Umbaumaßnahmen
an Tankstellen erforderlich zu machen.
Ausgehend von dieser Problemstellung ist erfindungsgemäß ein
Verfahren der eingangs erwähnten Art dadurch gekennzeichnet, daß
durch Abkühlung wenigstens eines Teils des Kraftstofftanks eine
Kondensation der Kraftstoffgase vorgenommen wird.
Die vorliegende Erfindung beruht auf der Idee, die im Kraft
stofftank enthaltenen Kraftstoffgase, die beim Füllvorgang aus
dem Volumen des Kraftstofftanks durch Einleiten des flüssigen
Kraftstoffs ausgetrieben werden, in den Kraftstofftank zurückzu
leiten, in dem die Kraftstoffgase durch Abkühlung wenigstens
eines Teils des Kraftstofftanks zur Kondensation gebracht werden
und als kondensierter Kraftstoff dem im Kraftstofftank enthalte
nen flüssigen Kraftstoff hinzugefügt werden.
Der Vorteil der Erfindung besteht darin, daß kein Transport von
Kraftstoffgasen in einen Vorratstank, beispielsweise Tankstel
lentank, aus dem die Befüllung des zu befüllenden Kraftstoff
tanks vorgenommen wird, erforderlich ist, sondern daß die Kraft
stoffgase in kondensierter Form in dem neu befüllten Kraftstoff
tank verbleiben.
Erkennbar ist es dafür möglich, den gesamten Kraftstofftank ab
zukühlen. Bevorzugt ist aus Energieeinsparungsgründen jedoch die
Abkühlung nur eines Teils des Kraftstofftanks, der sich an der
Oberseite des Kraftstofftanks befinden sollte, da die Kraft
stoffgase beim Füllvorgang mit der Oberseite des Kraftstofftanks
in Berührung kommen. Besonders bevorzugt ist die Abkühlung im
Einfüllabschnitt, da dieser eine ein relativ kleines Volumen
umschließende Wandfläche aufweist und daher über die Kühlung der
Wandung des Kraftstofftanks effizient gekühlt werden kann.
Für Kraftfahrzeuge, die an einer stationären Tankeinrichtung
betankt werden, wie Land- und Wasserfahrzeuge an Tankstellen
oder Flugzeuge an Tankwagen im Flughafen, ist es zur Minimierung
der für die Abkühlung benötigten Energie besonders vorteilhaft,
wenn die Abkühlung nur kurz vor einem Tankvorgang vorgenommen
wird. Dabei kann vorgesehen werden, daß der Füllvorgang für den
Kraftstofftank nur ermöglicht wird, wenn die Abkühlung bis zu
einem vorgegebenen Grad bereits vorgenommen worden ist, um auf
diese Weise sicherzustellen, daß durch eine fehlende oder nicht
ausreichende Abkühlung doch noch größere Mengen an Kraftstoffga
sen beim Füllvorgang in die Umgebung austreten.
Ausgehend von der oben erwähnten Problemstellung ist ferner ein
Kraftfahrzeug der eingangs erwähnten Art gekennzeichnet durch
eine im oder am Kraftstofftank angeordnete, schaltbare Kühlein
richtung zur Abkühlung wenigstens eines Teils des Kraftstoff
tanks unter die Kondensationstemperatur der Kraftstoffgase.
Die erforderliche Abkühlung ist dann erreicht, wenn die Konden
sationstemperatur wenigstens eines überwiegenden Anteils der in
den Kraftstoffgasen enthaltenen Komponenten unterschritten wird.
Die Kühleinrichtung ist zweckmäßigerweise zur Abkühlung wenig
stens des Einfüllabschnitts des Kraftstofftanks eingerichtet.
Zur Durchführung der Abkühlung nur kurz vor einem Tankvorgang
ist die Kühleinrichtung vorzugsweise mit einem vom Innenraum des
Kraftfahrzeugs zugänglichen Schalter schaltbar.
Die Kühleinrichtung für den Kraftstofftank kann aus einem von
einem Kältemittel durchflossenen Wärmetauscher gebildet sein,
der an der Außenseite des Kraftstofftanks in wärmeleitenden Kon
takt zu einer Wandung des Kraftstofftanks angeordnet oder alter
nativ in den Kraftstofftank integriert sein kann. Im letzteren
Fall kann der Kraftstofftank vorzugsweise einen doppelwandigen
Bereich aufweisen, der mit Anschlüssen für das Kältemittel ver
sehen ist.
Es kann zweckmäßig sein, für die erfindungsgemäße Abkühlung des
Kraftstofftanks eine eigene Kältemaschine vorzusehen. In Fahr
zeugen, die bereits mit einer Klimaanlage ausgestattet sind,
kann das Kältemittel für die Abkühlung des Kraftstofftanks aber
vorzugsweise auch aus dem Kreislauf der Klimaanlage benutzt wer
den, indem beispielsweise ein entsprechender Nebenkreislauf für
das Kältemittel durch den Wärmetauscher des Kraftstofftanks
wirksam geschaltet wird.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von in der Zeichnung dar
gestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 - eine schematische Darstellung eines Ausführungs
beispiels eines Kraftstofftanks mit Kühleinrich
tung
Fig. 2 - eine schematische Darstellung einer Modifikation
der Anordnung gemäß Fig. 1.
In den Figuren ist ein Kraftstofftank 1 dargestellt, in dem sich
flüssiger Kraftstoff 2 befindet. In dem nicht von dem flüssigen
Kraftstoff 2 eingenommenen Volumen des Kraftstofftanks bilden
sich Kraftstoffgase 3 durch Verdampfung des flüssigen Kraft
stoffs 2 aus, und es stellt sich ein thermodynamisches Gleichge
wicht ein.
Fig. 1 stellt einen Kraftstofftank 1 eines erfindungsgemäßen
Kraftfahrzeuges dar. In dem abgeschlossenen Kraftstofftank 1
bilden sich über dem flüssigen Kraftstoff 2 Kraftstoffgase 3
aus. Der flüssige Kraftstoff 2 und die Kraftstoffgase 3 befinden
sich nach einiger Zeit im thermodynamischen Gleichgewicht. Beim
Öffnen eines Tankverschlusses 4 der Tankeinfülleinrichtung 5
entweichen Kraftstoffgase 3 in die Umwelt. Dieses führt zu Luft
verschmutzungen.
In der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform der Erfindung
befindet sich in der als Einfüllrohr ausgebildeten Tankeinfüll
einrichtung 5 eine Kühlwendel 6, die als Wärmetauscher dient.
Die Kühlwendel 6 und und eine mit verbundene Kältemaschine 7
sind so dimensioniert, daß sich nach Inbetriebnahme der Kältema
schine 7 nach einer bestimmten Zeit eine konstante tiefere Tem
peratur entlang des Einfüllrohres 5 ausbildet. Nachdem die Tau
punkt-Temperatur der Kraftstoffgase 3 im Bereich des Einfüllroh
res 5 unterschritten ist, kondensiert das Kraftstoffgas 3 im
Einfüllrohr 5. Der kondensierte Kraftstoff läuft das Einfüllrohr
5 hinunter in den Kraftstofftank 1 und wird dem flüssigen Kraft
stoff 3 wieder zugeführt. Aufgrund der durch Abkühlung verur
sachten Kondensation im Einfüllrohr 5 wird die Menge Kraft
stoffgase in diesem Bereich deutlich reduziert. Nach Öffnen des
Tankverschlusses 4 des Einfüllrohres 5 kann allenfalls noch eine
vergleichsweise (im Vergleich zum ungekühlten Einfüllrohr) ge
ringe Menge Kraftstoffgas 3 entweichen. Bei der Betankung des
Kraftfahrzeuges wird der Rüssel des Zapfhahnes in das Einfüll
rohr eingeführt. Der Rüssel kollidiert nicht mit der Kühlwendel
6 des Einfüllrohres 5. Die sich bei der Betankung ausbildenden
Kraftstoffgase kondensieren ebenfalls größtenteils entlang der
Kühlwendel 6 des Einfüllrohres 5.
Fig. 2 beschreibt eine abgewandelte Ausführungsform eines ge
kühlten Kraftstofftanks 1. Einige Zeit vor dem Betanken des
Kraftfahrzeuges wird die Kältemaschine 7 erst eingeschaltet.
Während des normalen Betriebs des Kraftfahrzeuges ist die Kälte
maschine 7 ausgeschaltet. Die Kältemaschine 7 wird durch einen
Schalter 8, der vorzugsweise am Armaturenbrett des Kraftfahr
zeuges befestigt ist, eingeschaltet bzw. ausgeschaltet. Ein Tem
peraturfühler 9 signalisiert einer automatischen Verschlußvor
richtung 10 des Tankverschlusses 4 das Unterschreiten einer vor
gegebenen Temperatur. Diese Temperatur ist so gewählt, daß sie
unterhalb der Taupunkt-Temperatur des Kraftstoffgases 3 liegt.
Der Tankverschluß 4 wird durch die Verschlußvorrichtung 10 en
triegelt. Somit kann der Tankverschluß 4 erst geöffnet werden,
wenn nur noch wenig Kraftstoffgas 3 im Einfüllrohr 5 des Kraft
stofftankes 1 vorhanden ist, so daß nur noch geringe Mengen
Kraftstoffgas 3 entweichen kann.
Die dargestellte Anbringung der Kühlwendel 6 im Bereich des Ein
füllrohrs 5 wird als vorteilhaft angesehen, ist aber nicht zwin
gend. Sowohl ergänzend als auch alternativ kann eine entsprech
ende Kühlwendel 6 vorzugsweise auch im oberen Bereich des Kraft
stofftanks 1 angeordnet sein, um so die Kondensation von durch
in den Kraftstofftank 1 beim Füllvorgang eingeleiteten flüssigen
Kraftstoff 2 nach oben gedrückten Kraftstoffgasen 3 zu bewirken.
Claims (12)
1. Verfahren zur Verminderung des Austritts von Kraftstoffga
sen (3) aus einem Kraftstofftank (1) für flüssigen Kraft
stoff (2) während eines über einen Einfüllabschnitt (5) des
Kraftstofftanks (1) vorgenommenen Füllvorgangs, dadurch
gekennzeichnet, daß durch Abkühlung wenigstens eines Teils
des Kraftstofftanks (1) eine Kondensation der Kraftstoff
gase (3) vorgenommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abkühlung wenigstens im Einfüllabschnitt (5) vorgenommen
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abkühlung nur kurz vor einem Tankvorgang vorgenom
men wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Füllvorgang für den Kraftstofftank (1)
nur ermöglicht wird, wenn die Abkühlung bis zu einem vor
gegebenen Grad bereits vorgenommen worden ist.
5. Kraftfahrzeug mit einem Kraftstofftank (1), der mit einem
Einfüllabschnitt (5) versehen ist, in den eine Füllvorrich
tung zur Durchführung eines Füllvorgangs einführbar ist,
gekennzeichnet durch eine im oder am Kraftstofftank (1)
angeordnete, schaltbare Kühleinrichtung (6) zur Abkühlung
wenigstens eines Teils des Kraftstofftanks (1) unter die
Kondensationstemperatur der Kraftstoffgase (3).
6. Kraftfahrzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kühleinrichtung (6) zur Abkühlung wenigstens des Ein
füllabschnitts (5) des Kraftstofftanks (1) eingerichtet
ist.
7. Kraftfahrzeug nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeich
net, daß die Kühleinrichtung (6) mit einem vom Innenraum
des Kraftfahrzeugs zugänglichen Schalter (9) schaltbar ist.
8. Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kühleinrichtung aus einem von einem
Kältemittel durchflossenen Wärmetauscher (6) besteht.
9. Kraftfahrzeug nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der Wärmetauscher (6) an der Außenseite des Kraftstofftanks
(1) in wärmeleitendem Kontakt zu einer Wandung des Kraft
stofftanks (1) angeordnet ist.
10. Kraftfahrzeug nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der Wärmetauscher (6) in den Kraftstofftank (1) integriert
ist.
11. Kraftfahrzeug nach Anspruch 8 und 10, dadurch gekennzeich
net, daß ein doppelwandiger Bereich des Kraftstofftanks mit
Anschlüssen für das Kältemittel versehen ist.
12. Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß das Kältemittel durch eine Klimaanlage
des Kraftfahrzeugs abkühlbar ist.
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