DE19843749A1 - Verfahren und Schaltungsanordnung zur Auswertung kleiner Kapazitätsänderungen - Google Patents
Verfahren und Schaltungsanordnung zur Auswertung kleiner KapazitätsänderungenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Auswertung kleiner Änderungen einer Kapazität unter Verwendung einer Brückenschaltung, in deren Brückenzweigen sich als Blindwiderstände je ein Kondensator befindet und die Brücke mit einer Wechselspannung beaufschlagt wird und mindestens einer der Kondensatoren veränderbar ist. Die beiden Brückenzweigspannungen werden getrennt nach dem jeweiligen Brückenzweig gleichgerichtet, wonach die Brückendiagonalspannung nach der Gleichrichtung der beiden Brückenzweigspannungen als sich entsprechend der Kapazitätsänderung der Kapazität ändernde Gleichspannung ausgewertet wird. DOLLAR A Ein gemäß dem Verfahren aufgebauter kapazitiver Näherungsschalter besteht aus einer Mehrlagenplatine mit zwei elektrisch isolierenden Schichten, zwischen denen eine metallische Zwischenlage als erste Fläche eines Kondensators sich befindet; auf einer der beiden Schichten ist eine flächige Auflage als Sonde aufgebracht, die die zweite Fläche des Kondensators bildet. Eine Metallfläche ist relativ zur Sonde beweglich angeordnet und bildet mit dieser einen zweiten veränderbaren Kondensator.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Auswertung kleiner Änderungen
einer Kapazität unter Verwendung einer elektrischen Brückenschaltung, in
deren Brückenzweigen sich als Blindwiderstände wenigstens je ein
Kondensator befindet und die Brücke mit einer Wechselspannung als
Brückenspeisespannung beaufschlagt wird und wenigstens einer der
Kondensatoren veränderbar ist, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1
sowie eine elektrische Brückenschaltung und einen kapazitiven Näherungs
schalter zur Anwendung des Verfahrens gemäß den Oberbegriffen der
Ansprüche 13 und 14.
Die Auswertung von kleinen bis sehr kleinen Kapazitätsänderungen ist eine
immer wiederkehrende Aufgabe in der Sensortechnik. Insbesondere bei
kapazitiven Näherungsschaltern müssen sehr kleine Kapazitätsänderun
gen, nämlich in einem Größenbereich < 10 fF, sicher ausgewertet werden,
wobei hier vor allem der Störfestigkeit sowie der Temperaturstabilität der
betreffenden Schaltung eine zentrale Bedeutung zukommt.
Zur Auswertung kleiner Kapazitätsänderungen ist es bisher bekannt, einen
Oszillator einzusetzen, dessen Schwingungsamplitude sich in Abhängigkeit
von der Sensorkapazität ändert. Die Größe der Schwingungsamplitude ist
somit ein Maß für den Wert der Sensorkapazität. Eine derartige Schaltung
besitzt den Nachteil, daß sie nicht prinzipbedingt temperaturstabil ist,
weshalb bei einer derartigen Schaltung meist eine eventuell schwierig zu
dimensionierende Temperaturkompensation notwendig ist. Des weiteren ist
die Oszillatorgüte gering, woraus eine breitbandige Schaltung mit
schlechtem EMV-Verhalten resultiert.
Des weiteren ist es zur Auswertung kleiner Kapazitätsänderungen bekannt,
einen Oszillator einzusetzen, dessen Frequenz sich in Abhängigkeit von der
Sensorkapazität ändert. Damit ist ebenfalls der Nachteil verbunden, daß
eine solche Schaltung nicht prinzipbedingt temperaturstabil ist, weshalb
auch hier eine eventuell schwierig zu dimensionierende Temperaturkom
pensation nötig ist; auch eine solche Schaltung besitzt ein relativ schlechtes
EMV-Verhalten.
Des weiteren ist zur Auswertung kleiner Kapazitätsänderungen die
sogenannte Switched-Capacitor-Technik bekannt. Nachteilig bei einer
derartigen Schaltung ist ein kritisches Timing der Taktsignale, weshalb ein
äußerst stabiler Takt nötig ist, was je nach Verfahren eine aufwendige
Schaltungstechnik erfordert.
Des weiteren sind zur Auswertung kleiner Kapazitätsänderungen auch
integrierende Schaltungen bekannt. Diese haben den Nachteil, daß meist
eine erdfreie Kapazität notwendig ist. Darüberhinaus benötigen derartige
Schaltungen in der Regel eine digitale Auswerteeinheit (meist Zähler) was
einen großen Schaltungstechnischen Aufwand bedeutet. Derartig Konzepte
kommen daher vorwiegend in der Mikrosystemtechnik zur Anwendung.
Des weiteren ist es bekannt, daß die Auswertung kleiner Änderungen einer
elektrischen Größe vorteilhaft mit Brückenschaltungen realisiert werden
kann. Hierbei wird die zu messende Größe mit Referenzen verglichen, wobei
diese durch gleichartige Elemente erzeugt werden. Somit können
Temperatureinflüsse wirkungsvoll unterdrückt werden, sofern beide
Brückenzweige der Brücke jederzeit die gleiche Temperatur haben.
Änderungen der betreffenden Größe stellen sich dann als Änderungen der
Brückendiagonalspannung dar. Die Verwendung von Blindwiderständen
als Brückenelemente bedingt, daß die Brücke mit Wechselspannung
betrieben werden muß. Somit stellt auch die Brückendiagonalspannung eine
Wechselspannung dar. Die Auswertung der Brückendiagonalspannung
stellt dabei nach dem Stand der Technik oft ein Problem dar, da
- - die Amplitude der Wechselspannung aufgrund der geringen Kapazitätsänderung sehr klein ist, nämlich einige mV;
- - die Frequenz der Wechselspannung, mit der die Brücke betrieben wird, und damit auch die Frequenz der Brückendiagonalspannung, im MHz Bereich liegt, damit bei den gegebenen kleiner. Kapazitätswerten die Zweigströme keine zu kleinen Werte annehmen;
- - die Brückendiagonalspannung in vielen Fällen neben der Wechselspannungskomponente auch eine Gleichtaktkomponente mit erheblich größerer Amplitude als die Wechselkomponente enthält.
Derartige vorbekannte Lösungen sind zum Beispiel in den Druckschriften
DE 31 43 114 C2, DE 39 11 009 A1, DE 195 36 198 A1, DE 197 01 899 A1 sowie der
EP 0 723 166 A1 enthalten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Schal
tungsanordnung zu schaffen, welches eine sichere Auswertung sehr
kleiner Kapazitätsänderungen ermöglicht, wobei die Schaltung eine hohe
Störfestigkeit sowie prinzipbedingt eine hohe Temperaturstabilität auf
weisen soll. Des weiteren soll die betreffende Schaltung mit vergleichsweise
geringem Aufwand und somit preiswert realisierbar sein.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Auswertung kleiner Änderungen
einer Kapazität, verwendet eine Brückenschaltung, in deren Brücken
zweigen sich als Blindwiderstände wenigstens je ein Kondensator befindet
und die Brücke mit einer Wechselspannung als Brückenspeisespannung
beaufschlagt wird und wenigstens einer der Kondensatoren veränderbar ist,
wobei die beiden Brückenzweigspannungen getrennt nach dem jeweiligen
Brückenzweig gleichgerichtet werden und die Brückendiagonalspannung
erst nach der Gleichrichtung der beiden Brückenzweigspannungen als sich
entsprechend der Kapazitätsänderung ändernde Gleichspannung ausge
wertet wird.
Das Verfahren und die Vorrichtung weisen den Vorteil auf, dass eine
sichere Auswertung sehr kleiner Kapazitätsänderungen möglich ist, wobei
die Schaltung eine hohe Störfestigkeit und Temperaturstabilität aufweist
und gegenüber eingekoppelten Störungen weitgehend unempfindlich ist.
Ebenso ist die Schaltung mit vergleichsweise geringem Aufwand
realisierbar. Die Vorteile des Verfahrens bestehen im Besonderen darin:
- - Es muß keine Wechselspannung ausgewertet werden, sondern nur eine Gleichspannung.
- - Zur Auswertung der Brückendiagonalspannung kann ein langsamer Operationsverstärker bzw. Komparator verwendet werden.
- - Die Gleichrichtung der Brückenzweigspannungen kann mit Dioden erfolgen, wodurch sich eine sehr einfache Schaltung mit nur wenigen Bauelementen ergibt; vorteilhaft können sog. langsame Dioden eingesetzt werden, um die Störfestigkeit zu unterdrücken. Oder die Gleichrichtung erfolgt synchron mit Schaltern, falls eine besonders hohe Störunterdrückung gefordert wird.
Wichtig ist, daß die Gleichrichter der beiden Zweige gleiches Temperatur
verhalten aufweisen, damit die gleichgerichtete Brückendiagonalspannung
unabhängig von der Temperatur ist. Für eine gute Störunterdrückung ist es
vorteilhaft, wenn der Schaltungsaufbau symmetrisch erfolgt, da eine
Störung, die in gleicher Weise auf beide Brückenzweige einwirkt, keine
Differenzspannung an den Gleichrichterausgängen verursacht.
Die Gleichrichtung der Brückenzweigspannungen kann entweder durch
Dioden, vorzugsweise vier, oder durch Schalter, vorzugsweise vier, erfolgen,
wobei bei der Verwendung von Schaltern diese paarweise gegenphasig
angesteuert werden und synchron mit der Brückenspannung von einem
Schaltzustand in den anderen umgeschaltet werden.
Zusätzlich können eingekoppelte Störungen wirksam unterdrückt werden,
indem vor die Gleichrichter der Brückenzweigspannungen je ein Tiefpaß-
Filter, TP-Filter, geschaltet wird. Zu beachten ist, daß die Kapazität des TP-
Filters auch durch parasitäre Kapazitäten der Gleichrichterelemente
gebildet werden kann, zum Beispiel Sperrschicht- bzw. Diffusionskapazität
der PN-Übergänge von Gleichrichterdioden oder der Eingangskapazität von
elektronischen Schaltern, so daß auch auf die Kondensatoren verzichtet
werden kann. Das EMV-Verhalten kann auch durch den Einsatz von relativ
langsamen Gleichrichtdioden verbessert werden. In diesem Fall kann
eventuell auf eine zusätzliche TP-Filterung verzichtet werden.
Anstelle von vier Dioden können auch vier Schalter mit paarweise
gegenphasiger Ansteuerung zur Gleichrichtung der Brückenzweigspan
nungen eingesetzt werden. Hierdurch ist es möglich, auch Wechsel
spannungen gleichzurichten, deren Amplitude kleiner ist als die
Schwellenspannung einer Gleichrichterdiode. Des weiteren werden
Störspannungen besser unterdrückt, da nur solche Wechselspannungen
vollständig gleichgerichtet werden, die mit dem Umschaltsignal der
Schalter synchronisiert sind. Um die Wahrscheinlichkeit zu verringern,
daß ein Störsignal die gleiche Frequenz aufweist wie das Umschaltsignal
der Schalter, ist es empfehlenswert, die Frequenz der Brückenspannung -
und damit auch die des Umschaltsignals - laufend zu ändern.
Anstelle von vier einzelnen Schaltern mit paarweise gegenphasiger
Ansteuerung können auch zwei Umschalter eingesetzt werden.
Ein Abgleich der Schaltung geschieht zweckmäßigerweise durch Verän
derung der Kapazität eines der Kondensatoren in einem der Brückenzweige
der Brücke. Dies kann z. B. mit Hilfe eines sog. Drehkondensators oder mit
Hilfe eines lasertrimmbaren Kondensators erfolgen. Es ist vorteilhaft, den
Abgleich derart vorzunehmen, daß im Schaltpunkt der Vorrichtung bzw.
des Näherungsschalters die Differenzspannung gleich Null ist, da es dann
ausreicht, lediglich das Vorzeichen der Differenzspannung auszuwerten.
Wird nur das Vorzeichen der Differenzspannung Ud ausgewertet, so ergibt
sich ein Ausgangssignal mit zwei unterschiedlichen Zuständen, wobei der
Umschaltpunkt, bei dem das Vorzeichen der Differenzspannung Ud von
einem Zustand in den anderen wechselt, nur von dem Kapazitätswert des
veränderlichen Kondensators abhängt, nicht jedoch von der Amplitude oder
der Frequenz der Brückenspannung ubr oder der Größe der Flußspannung
Uf der Gleichrichterdioden.
Soll auf einen Abgleich mit Hilfe eines veränderbaren Kondensators
verzichtet werden, kann der Nullpunkt der Differenzspannung auch
dadurch eingestellt werden, daß zwei der Gleichrichtelemente mit ihrem
einen Anschluß nicht am Referenzpotential, zum Beispiel Masse,
angeschlossen werden, sondern jeweils an eine Referenzspannungsquelle,
deren Wert so eingestellt wird, daß sich am Ausgang die gewünschte
Differenzspannung Ud, nämlich meist Null, einstellt. Werden die beiden
Referenzspannungen derart von der Brückenversorgungsspannung ubr
abgeleitet, dass zwischen der jeweiligen Referenzspannung und der
Brückenversorgungsspannung ubr ein linearer Zusammenhang besteht, so
wirkt sich eine Änderung der Brückenversorgungsspannung ubr nicht auf
die Brückendiagonalspannung Ud - und damit auf den Abgleich - aus.
Ein kapazitiver Näherungsschalter zur Ausweftung kleiner Änderungen
einer Kapazität besteht aus einer Brückenschaltung, in deren Brücken
zweigen sich als Blindwiderstände wenigstens je ein Kondensator befindet
und die Brücke mit einer Wechselspannung als Brückenspeisespannung
beaufschlagt wird und wenigstens einer der Kondensatoren veränderbar ist,
wobei die beiden Brückenzweigspannungen getrennt nach der jeweiligen
Brückenhälfte gleichgerichtet werden und die Brückendiagonalspannung
erst nach der Gleichrichtung der beiden Brückenzweigspannungen als sich
entsprechend der Änderung der Kapazität ändernde Gleichspannung
ausgewertet wird.
Ein kapazitiver Näherungsschalter zur Detektion einer sich nähernden oder
entfernenden Metallfläche, welche geerdet sein kann und welche Teil eines
Kondensators ist, besteht aus einer flächigen Mehrlagenplatine aus
wenigstens zwei elektrisch isolierenden Schichten, zwischen denen eine
metallische Zwischenlage als erste Fläche eines Kondensators sich befindet;
auf einer der beiden Schichten ist eine flächige Auflage als Sonde
aufgebracht, die die zweite Fläche des Kondensators bildet, wobei die o.g.
Metallfläche der Sonde gegenüber beweglich angeordnet ist und mit dieser
einen zweiten flächigen Kondensator bildet, so daß die Metallfläche und die
Sonde die eine Kapazität und die Sonde zusammen mit der metallischen
Schicht die andere Kapazität der einen Brückenhälfte bilden.
Kurzbeschreibung der Zeichnung, in der zeigen:
Fig. 1 ein Prinzipschaltbild einer erfindungsgemäßen kapazitiven
Brückenschaltung mit Auswertung
Fig. 2 das Prinzipschaltbild der Fig. 1 ergänzt um je einen Tiefpaß
vor den Gleichrichtern
Fig. 3 ein Prinzipschaltbild, in welchem die Gleichrichterdioden durch
Schalter ersetzt sind
Fig. 4 a, b, c das Ersetzen von zwei zusammengehörenden Gleichrichter
dioden durch zwei zusammengehörende gleichrichtende Schalter
bzw. das Ersetzen von zwei zusammengehörenden Schaltern
durch jeweils einen Umschalter
Fig. 5 ein Prinzipschaltbild zum Einstellen des Nullpunktes der
Brückendiagonalspannung mittels zweier
Referenzspannungsquellen
Fig. 6 der Einsatz von Dioden mit der Schwellenspannung Uf als
Gleichrichtelemente in Fig. 5
Fig. 7 eine Möglichkeit zum Erzeugen der Referenzspannung durch
Gleichrichtung der Brückenspeisespannung und zweier
Spannungsteiler
Fig. 8 die Schaltung der Fig. 7 erweitert um N5, N6, R8, C10 und
Uv zum Nachweis dafür, dass die gleichgerichtete Spannung Ugl
von der Flußspannung Uf der Gleichrichterdioden unabhängig ist
Fig. 9 ein weiteres Prinzipschaltbild einer Brückenschaltung mit je
einer Kapazität in der einen Brückenhälfte und je einem
ohmschen Widerstand in der anderen Brückenhälfte
Fig. 10 einen prinzipiellen Aufbau eines kapazitiven Näherungsschalters
mit der Bildung der Kapazitäten eines Brückenzweiges durch
verschiedene Lagen einer Mehrlagenplatine in Kombination mit
ihrer Umgebung.
In den Figuren sind gleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Zur Klarstellung werden die folgenden Begriffe verwendet: "Brückenhälfte"
bedeutet - in den Figuren zeichnerisch - die linke bzw. rechte Seite bzw.
Hälfte der Brücke, mit "Brückenzweig" ist der Schaltungsteil zwischen zwei
Schaltungsknoten bezeichnet, so dass eine Brücke zwei Hälften und vier
"Zweige" bzw. "Brückenzweige" besitzt.
Die Fig. 1 zeigt ein Prinzipschaltbild einer erfindungsgemäßen kapazitiven
elektrischen Brückenschaltung, bestehend aus einer Brücke mit je einer
Kapazität C1, C2, C3 und C4 in jedem Brückenzweig; die Kapazität C1 ist
veränderbar. Die Brücke wird gespeist durch die Brückenspeisespannung
ubr, welche eine Wechselspannung ist; das Bezugspotential ist Masse GND.
Die beiden Brückenzweigspannungen uc1 und uc3 aus den beiden
Brückenhälften werden getrennt nach dem jeweiligen Brückenzweig mittels
Dioden N2, N1 bzw. N4, N3 gleichgerichtet und mittels Kondensatoren es,
C6 sowie Widerständen R1 und R2 jeweils gegen Masse geglättet, wonach
die Brückendiagonalspannung Ud als sich entsprechend der Änderung der
Kapazität C1 ändernde Gleichspannung ausgewertet wird. Somit wird die
Brückendiagonalspannung erst nach Gleichrichtung der beiden Brücken
zweigspannungen uc1 und uc3 als Differenzspannung Ud gewonnen, d.i.
nach Fig. 1 als gleichgerichtete Spannung Ud aus udiff+- udiff-.
Fig. 2 zeigt das Prinzipschaltbild der Fig. 1 ergänzt um je ein Tiefpaß
filter in jedem Brückenzweig vor den Gleichrichtern N2, N1, N4, N3 zur
Unterdrückung von eingekoppelten Störungen, gebildet durch die Wider
stände R3 und R4 zum Auskoppeln der beiden Brückenzweigspannungen
uc1 und uc3 sowie die Kondensatoren C7, C8. Die Kapazitäten C7 und C8 der
Tiefpaß-Filter R3-C8 sowie R4-C7 können auch durch die parasitären
Kapazitäten der Elemente der Gleichrichter N1,N2,N3,N4, gebildet werden.
Fig. 3 zeigt ein weiteres Prinzipschaltbild, in welchem die Gleichrichter
dioden durch elektronische Schalter S2, S1 bzw. S4, S3 ersetzt sind. Die bei
den Schalter S2, S4 in den jeweiligen Auskopplungsleitungen der Brücken
zweige werden durch die Steuerspannung Ust2, die beiden gegen Masse
gelegten Schalter S1, S3 durch die Steuerspannung Ust1 angesprochen und
geschlossen sowie geöffnet. Die Schalter werden paarweise gegenphasig
angesteuert. Auch bei der Verwendung von Schaltern und Tiefpässen
können die Kapazitäten der jeweiligen Tiefpaß-Filter durch die parasitären
Kapazitäten der Elemente der Schalter S1, S2; S3, S4 gebildet werden.
Fig. 5 zeigt ein Prinzipschaltbild zum beispielsweise Einstellen des
Nullpunktes der Brückendiagonalspannung Ud mittels zweier Referenz
spannungsquellen Uref1 und Uref2.
Zum Einstellen des Nullpunktes der Brückendiagonalspannung Ud sind
zwei der Gleichrichtelemente - Diode oder Schalter - mit ihrem einen An
schluß nicht auf Masse, sondern jeweils an eine Referenzspannungsquelle
Uref1, Uref2 angeschlossen, deren Bezugspotential Masse GND ist. Die
Werte der Referenzspannungsquelle Uref1, Uref2 werden so eingestellt, daß
sich am Ausgang die gewünschte Brückendiagonalspannung Ud einstellt.
Fig. 6 zeigt den Einsatz von Dioden als Gleichrichtelemente in Fig. 5,
wobei die Dioden die Schwellenspannung Uf aufweisen. Dann ergeben sich
die folgenden Zusammenhänge:
Ud = U1-U2
Die kapazitiven Spannungsteiler der beiden Brückenzweige schwächen das
Signal ubr um den Faktor k bzw. k' ab. Sind die Kathoden zweier Gleich
richterdioden am Referenzpotential, Masse, angeschlossen, d. h. wenn Uref
1 = Uref 2 = 0 ist, erhält man nach dem Gleichrichten die Spannungen
U1 = k ubr-2Uf bzw. U2 = k'uBr-2Uf
Dabei ist ubr der Spitze-Spitze-Wert der Brückenspeisespannung.
Werden hingegen die Dioden kathodenseitig jeweils an eine von Null
verschiedene Referenzspannung angeschlossen erhält man
U1 = k ubr-2Uf + Uref1 bzw. U2 = k' ubr-2Uf + Uref2
Man erhält dann für die Differenzspannung Ud:
Ud = U1-U2 = k ubr-2Uf + Uref1-k' ubr + 2Uf-Uref2
= ubr (k-k') + Uref1-Uref2
Anhand dieser Gleichung ist erkennbar, daß für k' = k und Uref2 = Uref1 die
Spannung Ud zu Null wird und zwar unabhängig von der Größe der
Brückenspeisespannung ubr. Sind k und k' jedoch betragsmäßig verschie
den, ergibt sich eine von Null verschiedene Differenzspannung Ud. Durch
geeignete Wahl von Uref1 bzw. Uref2 kann die Differenzspannung Ud zwar
zu Null gemacht werden. Ein Nachteil besteht jedoch noch darin, daß der
beschriebene Nullabgleich von der Brückenspannung ubr abhängt. In
diesem Fall wäre es daher nötig, die Amplitude der Spannung ubr stabil zu
halten. Dies ist insbesondere im Hinblick auf Temperaturänderungen in der
Regel nur mit erheblichem Aufwand möglich.
Zur Herstellung des vorbeschriebenen Nullabgleichs unabhängig von der
Brückenspannung ubr zeigen deshalb die Fig. 7 und 8 Weiterbildungen
von Schaltungen zum Erzeugen der Referenzspannung durch Gleich
richtung der Brückenspeisespannung und zweier Spannungsteiler.
Hierzu werden die beiden Referenzspannungen Uref1 und Uref2 von der
Brückenspeisespannung ubr am Schaltungspunkt A, Fig. 6 und 7,
abgeleitet und zwar in der Form, daß zwischen der Amplitude der Brücken
spannung und der jeweiligen Referenzspannung ein linearer Zusam
menhang besteht. Für die beiden Referenzspannungen gilt dann:
Uref1 = p ubr bzw. Uref2 = p' ubr
Für die Differenzspannung Ud ergibt sich dann:
Ud = ubr (k'-k) + p' ubr-p ubr = ubr (k'-k + p'-p)
Werden p' und p so gewählt, so daß gilt
k'-k = p-p
so wird die Differenzspannung Ud unabhängig von der Amplitude der
Brückenspannung ubr zu Null. Eine einfache Möglichkeit zum Erzeugen
der Referenzspannung gemäß der vorstehenden Beziehung besteht darin,
die Brückenspannung ubr gleichzurichten und mit Hilfe je eines
Spannungsteilers auf den gewünschten Wert einzustellen, was eben in
Fig. 7 gezeigt ist.
Fig. 8 zeigt eine Schaltung, in der die gleichgerichtete Spannung Ugl auch
von der Flußspannung Uf der Gleichrichterdioden unabhängig ist. Auf
grund der Temperaturabhängigkeit der Flußspannung Uf der Gleichrich
terdioden ist die gleichgerichtete Brückenspannung ebenfalls temperatur
abhängig.
Für die gleichgerichtete Spannung Ugl gilt:
Ugl = ubr-2Uf
Schließt man die Kathode der Gleichrichterdiode nicht am Referenzpoten
tial, nämlich Masse, sondern an ein Potential der Höhe 2Uf an, so verein
facht sich die Gleichung zu:
Ugl = ubr
Die gleichgerichtete Spannung ist somit unabhängig von Uf.
Grundsätzlich kann die erfindungsgemäße Schaltung auch mit einer
Brücke aufgebaut werden, welche aus zwei Kapazitäten und zwei Wider
ständen in jedem Brückenzweig besteht, was prinzipiell in Fig. 9 gezeigt
ist. Dort ist eine kapazitive Brückenschaltung mit je einer Kapazität C1 und
C2 sowie je einem ohmschen Widerstand R9, R10 in jedem Brückenzweig
dargestellt. In der mit den Widerständen R9, R10 aufgebauten
Brückenhälfte muß die entsprechende Brückenzweigspannung über einen
Kondensator C11 ausgekoppelt werden, ansonsten entspricht die Brücke der
vorbeschriebenen Fig. 1.
Die beschriebene Schaltungsanordnung ist in besonderer Weise zum
Aufbau von kapazitiven Näherungsschaltern geeignet zur Detektion einer
sich nähernden oder entfernenden Metallfläche 15. Fig. 10 zeigt einen
prinzipiellen Aufbau eines derartigen kapazitiven Näherungsschalters,
welcher eine Hälfte der Brücke repräsentiert, mit der Bildung von Kapazi
täten eines Brückenzweiges durch verschiedene Lagen einer flächigen
Mehrlagenplatine 10 in Kombination mit ihrer Umgebung.
Die Mehrlagenplatine 10 besteht aus wenigstens zwei elektrisch isolierenden
Schichten 13, 14, zwischen denen eine metallische Zwischenlage 11 als erste
Fläche eines Kondensators sich befindet. Auf einer der beiden Schichten 13
bzw. 14, nämlich hier auf der oberen Schicht 13, ist eine flächige Auflage 12
als Sonde aufgebracht, die die zweite Fläche des Kondensators bildet, wobei
die Metallfläche 15 relativ zur Sonde beweglich angeordnet ist und mit dieser
einen zweiten flächigen, veränderbaren Kondensator bildet, wobei die
Metallfläche 15 mittels einer Leitung 17 auch geerdet sein kann. Die
Metallfläche 15 zusammen mit der Sonde 12 bilden die eine Kapazität der
einen Brückenhälfte, die Sonde 12 und die metallische Schicht 11 bilden die
zweite Kapazität derselben Brückenhälfte; dieser Aufbau repräsentiert die
eine Hälfte der Brücke. Auf der der Sonde 12 entgegengesetzten Seite der
Mehrlagenplatine 10, somit auf der unteren elektrisch isolierenden Schicht
14, sind weitere elektrische Bauelemente 16 aufgebracht.
Durch den in Fig. 10 dargestellten Aufbau ergibt sich eine unterschiedlich
große Änderung der Brückendiagonalspannung Ud, je nachdem, von
welcher Seite sich eine metallische Fläche an die Mehrlagenplatine 10
annähert. Somit kann eine Platinenseite als Sonde fungieren, nämlich hier
die obere Seite mit der Sonde 12, wohingegen die andere Platinenseite, hier
Schicht 14, gegenüber einer Annäherung einer metallische Fläche
unempfindlich ist, selbst dann, wenn diese geerdet ist.
Die Kondensatorfläche, gebildet durch die metallische Zwischenlage 11,
kann auch durch einen diskreten Kondensator ersetzt sein, welcher mit
einem Anschluß an die Sonde 12 angeschlossen ist. In diesem Fall ergibt
sich jedoch eine nahezu gleich große Änderung der Brückendiagonal
spannung Ud, egal von welcher Seite sich eine metallische Fläche dem
Sensor annähert oder entfernt. Eine Zwischenlage oder Abschirmung, wie
zum Beispiel die metallische Zwischenlage 11, sollte daher immer dann
vorgesehen werden, wenn der Näherungsschalter in seinem Dickenaufbau
dünner als sein Beeinflussungsbereich ist.
Es ist damit auf einfache und kostengünstige Weise möglich, kapazitive
Näherungsschalter in flacher Bauform zu fertigen, die auch auf ein
geerdetes Metallteil montiert werden können.
Claims (16)
1. Verfahren zur Auswertung kleiner Änderungen einer Kapazität unter
Verwendung einer elektrischen Brückenschaltung, in deren Brücken
zweigen sich als Blindwiderstände wenigstens je ein Kondensator
(C1, C2, C3, C4) befindet und die Brücke mit einer Wechselspannung als
Brückenspeisespannung (ubr) beaufschlagt wird und wenigstens einer der
Kondensatoren (z. B. C1) veränderbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Brückenzweigspannungen (uc1, uc3) getrennt nach der
jeweiligen Brückenhälfte gleichgerichtet werden und die Brückendiagonal
spannung (Ud) erst nach der Gleichrichtung der beiden Brückenzweig
spannungen (uc1, uc3) als sich entsprechend der Änderung der Kapazität
ändernde Gleichspannung ausgewertet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gleichrichtung der Brückenzweigspannungen (uc1, uc3) entweder
durch vier Dioden (N1, N2, N3, N4) oder durch vier Schalter (S1, S2, S3, S4)
erfolgt, wobei bei der Verwendung von Schaltern diese synchron mit der
Brückenspeisespannung (ubr) paarweise gegenphasig angesteuert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Unterdrückung von eingekoppelten Störungen vor die Gleichrichter
(N1, N2, N3, N4, bzw. S1, S2, S3, S4) der Brückenzweigspannungen (uc1,
uc3) je ein Tiefpaß-Filter (R3, C8 und R4, C7) geschaltet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kapazitäten der Tiefpaß-Filter (C8 bzw. C7) durch die parasitären
Kapazitäten der Gleichrichter-Elemente (N1, N2, N3, N4 bzw. S1, S2, S3, S4)
gebildet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Schalter zur Gleichrichtung der Brückenzweigspannungen (uc1,
uc3) zwei Umschalter (W1, W2) eingesetzt werden.
6. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Frequenz der Brückenspeisespannung (ubr) und damit auch die des
Umschaltsignals laufend geändert wird.
7. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zum Abgleichen der Brücke und Einstellen des Nullpunktes der
Brückendiagonalspannung (Ud) einer der Kondensatoren (C2, C3, C4) in
einem der Brückenzweige im Schaltpunkt des Näherungsschalters so
verändert wird, dass im Schaltpunkt des Näherungsschalters die
Brückendiagonalspannung (Ud) gleich Null ist und lediglich das
Vorzeichen der Brückendiagonalspannung (Ud) ausgewertet wird.
8. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zum Einstellen des Nullpunktes der Brückendiagonalspannung (Ud)
zwei der Gleichrichtelemente (N1, N2, N3, N4, bzw. S1, S2, S3, S4) mit ihrem
einen Anschluß jeweils an eine Referenzspannungsquelle (Uref1, Uref2)
angeschlossen werden, deren jeweiliger Wert so eingestellt wird, daß sich
am Ausgang die gewünschte Brückendiagonalspannung (Ud) von Null Volt
(0V) einstellt.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass zum Abgleichen der Brücke die beiden Referenzspannungen (Uref1,
Uref2) aus der Brückenspeisespannung (ubr) derart abgeleitet werden, dass
zwischen der Amplitude der Brückenspeisespannung (ubr) und der
jeweiligen Referenzspannung (Uref1, Uref2) ein linearer Zusammenhang
besteht.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass zum Erzeugen der Referenzspannungen (Uref1, Uref2) die
Brückenspeisespannung (ubr) gleichgerichtet und mit Hilfe je eines
Spannungsteilers auf die gewünschten Werte eingestellt wird.
11. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die eine Hälfte der Brücke aus je einem Kondensator (C1, C2) und die
andere Hälfte der Brücke aus je einem Widerstand (R9, R10) besteht.
12. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Dioden zur Verbesserung der Störfestigkeit langsame Dioden (N1,
N2, N3, N4) verwendet werden.
13. Elektrische Brückenschaltung zur Auswertung kleiner Änderungen
einer Kapazität, in deren Brückenzweigen sich als Blindwiderstände
wenigstens je ein Kondensator (C1, C2, C3, C4) befindet und die Brücke mit
einer Wechselspannung als Brückenspeisespannung (ubr) beaufschlagt und
wenigstens einer der Kondensatoren (z. B. C1) veränderbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden Brückenzweigspannungen (uc1, uc3) getrennt nach dem
jeweiligen Brückenzweig gleichgerichtet werden und die Brückendiagonal
spannung (Ud) erst nach der Gleichrichtung der beiden Brückenzweig
spannungen (uc1, uc3) als sich entsprechend der Kapazitätsänderung des
Kondensators ändernde Gleichspannung ausgewertet wird.
14. Kapazitiver Näherungsschalter mit einer elektrischen Brücken
schaltung nach Anspruch 12 zur Detektion einer sich nähernden oder
entfernenden Metallfläche (15), welche Teil eines Kondensators ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß derselbe aus einer flächigen Mehrlagenplatine (10) aus wenigstens zwei
elektrisch isolierenden Schichten (13, 14) besteht, zwischen denen eine
metallische Zwischenlage (11) als erste Fläche eines Kondensators sich
befindet und auf einer der beiden Schichten (13, 14) eine flächige Auflage (12)
als Sonde aufgebracht ist, die die zweite Fläche des Kondensators bildet,
wobei die Metallfläche (15) relativ zu der Sonde beweglich angeordnet ist und
mit dieser einen zweiten flächigen, veränderbaren Kondensator bildet, und
daß Metallfläche (15) und Sonde die eine Kapazität und Sonde und
metallische Schicht (11) die zweite Kapazität einer der beiden
Brückenhälften bilden und dieser Aufbau die eine Hälfte der Brücke
repräsentiert.
15. Kapazitiver Näherungsschalter nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf der der Auflage (12) entgegengesetzten Seite der Mehrlagenplatine
(10), auf der unteren elektrisch isolierenden Schicht (13, 14), weitere
elektrische Bauelemente (16) aufgebracht sind.
16. Kapazitiver Näherungsschalter nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kondensatorfläche, gebildet durch die metallische Zwischenlage
(11), durch einen diskreten Kondensator ersetzt ist, welcher mit einem
Anschluß an die Sonde (12) angeschlossen ist.
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