DE19842580A1 - Farbstoffmischungen von wasserlöslichen faserreaktiven Azofarbstoffen, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung - Google Patents
Farbstoffmischungen von wasserlöslichen faserreaktiven Azofarbstoffen, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre VerwendungInfo
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Abstract
Es werden Farbstoffmischungen mit einem Gehalt von einem oder mehreren Azofarbstoffen (1) und mit einem oder mehreren Azofarbstoffen (2) oder (3) oder aus (2) und (3) beschrieben, wobei alle diese Azofarbstoffe eine 1-(Halogentriazinylamino)-3,6- oder -4,6-disulfo-8-naphthol-Kupplungskomponente enthalten und der dritte Substituent im Triazinrest von (1) und ebenso von (2) und von (3) ein gegebenenfalls alkyl- und/oder phenylsubstiuierter Aminorest oder heterocyclischer Rest ist und die Diazokomponente in (1) eine faserreaktive Gruppe der Vinylsulfonreihe enthält und ein gegebenenfalls durch Alkyl und/oder Alkoxy substituierter Phenyl- oder gegebenenfalls sulfosubstituierter Naphthylrest ist, in (2) ein gegebenenfalls durch Alkyl, Alkoxy, Chlor, Brom, Sulfo und/oder Carboxy substituierter Phenyl- oder gegebenenfalls sulfosubstituierter Naphthylrest und in (3) ein Sulfophenylrest ist, der über eine Aminogruppe gebunden einen faserreaktiven Halogenpyrimidinrest oder einen Halogentriazinrest mit einer faserreaktiven Gruppe der Vinylsulfonreihe besitzt. DOLLAR A Die Farbstoffmischungen eignen sich sehr gut zum Färben von hydroxy- und/oder carbonamidgruppenhaltigen Materialien, insbesondere Fasermaterialien, in farbkräftigen blau- bis gelbstichigen roten Tönen.
Description
Die Erfindung liegt auf dem technischen Gebiet der faserreaktiven Azofarbstoffe.
Aus den U. S. Patentschriften Nrs. 4 988 803, 5 097 021, 5 342 927,
5 541 300 und 5 548 072 sind Monoazofarbstoffe bekannt, die einen
faserreaktiven Rest aus der aminosubstituierten Halogentriazinylamino-Reihe und
gegebenenfalls als einen weiteren faserreaktiven Rest einen Rest der Vinylsulfon-
Reihe bzw. der Fluorpyrimidinyl-Reihe enthalten. Die darin beschriebenen
Farbstoffe besitzen jedoch gewisse anwendungstechnische Mängel, wie
beispielsweise eine zu große Abhängigkeit der Farbausbeute von wechselnden
Färbeparametern im Färbeprozeß, eine unzureichende Löslichkeit im wäßrigen
Färbebad in höheren Farbstoffkonzentrationen in Gegenwart von Elektrolytsalzen
oder einen ungenügenden Farbaufbau auf Baumwolle und insbesondere Viskose
(ein guter Farbaufbau ergibt sich aus der Fähigkeit des Farbstoffes, bei
Anwendung erhöhter Farbstoffkonzentrationen im Färbebad die entsprechend
farbstärkere Färbung zu liefern). Folge dieser Mängel können schlechte
Reproduzierbarkeiten der erhältlichen Färbungen sein.
Es ist jedoch insbesondere wichtig, Färbungen mit guter Farbausbeute zu
erhalten, d. h. Färbungen, deren Farbtiefe im Verhältnis zu eingesetzter
Farbstoffmenge, beispielsweise im Vergleich zu anderen Farbstoffen, aufgrund
der Farbeigenschaft des Farbstoffes selbst (hoher Extinktionswert) und aufgrund
des färberischen Verhaltens dieses Farbstoffes, wie gutes Ausziehvermögen und
hoher Fixierwert, möglichst hoch ist. Setzt man Mischungen von Farbstoffen
bestimmter Farbausbeute ein, so ist es die Regel, daß sich die Farbausbeute
dieser Mischung aus dem Mittel der Summe der Farbausbeuten der
Einzelfarbstoffe ergibt. Die Farbausbeute einer Mischung von beispielsweise zwei
Farbstoffen wird deshalb geringer sein als die Farbausbeute desjenigen mit der
größeren Farbausbeuteeigenschaft.
Mit der vorliegenden Erfindung wurden nunmehr Farbstoffmischungen gefunden,
die Färbungen mit einer Farbausbeute liefern, die überraschenderweise deutlich
höher liegt als das Mittel der Summe der Farbausbeuten der Färbungen der
Einzelfarbstoffe der Farbstoffmischung. Dieser synergistische Effekt zeigt sich
zudem in einem verbesserten Aufbauverhalten der erfindungsgemäßen Mischung
gegenüber den einzelnen Farbstoffen der Mischung.
Die Erfindung betrifft somit Farbstoffmischungen, die mindestens 2, wie 3 oder
4, bevorzugt 3 und insbesondere bevorzugt 2, Farbstoffe enthalten, die aus der
Gruppe der Farbstoffe der allgemeinen Formeln (1), (2) und (3) ausgewählt sind,
wobei mindestens einer der Farbstoffe der allgemeinen Formel (1) entspricht:
in welchen bedeuten:
M ist Wasserstoff oder ein Alkalimetall, wie Natrium, Kalium oder Lithium;
D1 ist ein Benzol- oder Naphthalinrest;
D2 ist ein Benzol- oder Naphthalinrest;
Y ist Vinyl oder ist Ethyl, das in β-Stellung durch einen alkalisch eliminierbaren Substituenten substituiert ist, wie beispielsweise durch Chlor, Sulfato, Thiosulfato, Phosphato, Alkanoyloxy von 2 bis 5 C-Atomen, wie Acetyloxy, und Sulfobenzoyloxy, und ist bevorzugt Vinyl oder β-Sulfatoethyl;
R1 ist Wasserstoff, Alkyl von 1 bis 4 C-Atomen, wie Ethyl und insbesondere Methyl, oder Alkoxy von 1 bis 4 C-Atomen, wie Ethoxy und insbesondere Methoxy, falls D1 für einen Benzolrest steht, hiervon bevorzugt Wasserstoff, Methyl und Methoxy, insbesondere Wasserstoff, oder ist Wasserstoff oder Sulfo, bevorzugt Wasserstoff, falls D1 einen Naphthalinrest bedeutet;
R2 ist Wasserstoff, Alkyl von 1 bis 4 C-Atomen, wie Ethyl und insbesondere Methyl, oder Alkoxy von 1 bis 4 C-Atomen, wie Ethoxy und insbesondere Methoxy, falls D1 für einen Benzolrest steht, hiervon bevorzugt Wasserstoff, Methyl und Methoxy, insbesondere Wasserstoff, oder ist Wasserstoff oder Sulfo, bevorzugt Sulfo, falls D1 einen Naphthalinrest bedeutet;
R3 ist Wasserstoff, Alkyl von 1 bis 4 C-Atomen, wie Ethyl und insbesondere Methyl, Alkoxy von 1 bis 4 C-Atomen, wie Ethoxy und insbesondere Methoxy, Carboxy oder Sulfo, falls D2 einen Benzolrest bedeutet, hiervon bevorzugt Wasserstoff, Methyl und Methoxy, oder ist Wasserstoff oder Sulfo, bevorzugt Wasserstoff, falls D2 einen Naphthalinrest bedeutet;
R4 ist Wasserstoff, Alkyl von 1 bis 4 C-Atomen, wie Ethyl und insbesondere Methyl, Alkoxy von 1 bis 4 C-Atomen, wie Ethoxy und insbesondere Methoxy, oder Sulfo, falls D2 für einen Benzolrest steht, hiervon bevorzugt Wasserstoff, Methyl, Methoxy oder Sulfo, insbesondere Wasserstoff oder Sulfo, oder ist Wasserstoff oder Sulfo, bevorzugt Sulfo, falls D2 einen Naphthalinrest bedeutet;
R5 ist Wasserstoff, Chlor, Brom oder Sulfo, falls D2 für einen Benzolrest steht, bevorzugt hiervon Wasserstoff, oder ist Wasserstoff oder Sulfo, falls D2 einen Naphthalinrest bedeutet;
X1 ist Fluor, Brom oder Chlor, bevorzugt Chlor und insbesondere Fluor;
X2 ist Fluor, Brom oder Chlor, bevorzugt Chlor und insbesondere Fluor;
Z1 ist eine Gruppe der allgemeinen Formel (4a) oder (4b) und bevorzugt eine Gruppe der allgemeinen Formel (4a)
M ist Wasserstoff oder ein Alkalimetall, wie Natrium, Kalium oder Lithium;
D1 ist ein Benzol- oder Naphthalinrest;
D2 ist ein Benzol- oder Naphthalinrest;
Y ist Vinyl oder ist Ethyl, das in β-Stellung durch einen alkalisch eliminierbaren Substituenten substituiert ist, wie beispielsweise durch Chlor, Sulfato, Thiosulfato, Phosphato, Alkanoyloxy von 2 bis 5 C-Atomen, wie Acetyloxy, und Sulfobenzoyloxy, und ist bevorzugt Vinyl oder β-Sulfatoethyl;
R1 ist Wasserstoff, Alkyl von 1 bis 4 C-Atomen, wie Ethyl und insbesondere Methyl, oder Alkoxy von 1 bis 4 C-Atomen, wie Ethoxy und insbesondere Methoxy, falls D1 für einen Benzolrest steht, hiervon bevorzugt Wasserstoff, Methyl und Methoxy, insbesondere Wasserstoff, oder ist Wasserstoff oder Sulfo, bevorzugt Wasserstoff, falls D1 einen Naphthalinrest bedeutet;
R2 ist Wasserstoff, Alkyl von 1 bis 4 C-Atomen, wie Ethyl und insbesondere Methyl, oder Alkoxy von 1 bis 4 C-Atomen, wie Ethoxy und insbesondere Methoxy, falls D1 für einen Benzolrest steht, hiervon bevorzugt Wasserstoff, Methyl und Methoxy, insbesondere Wasserstoff, oder ist Wasserstoff oder Sulfo, bevorzugt Sulfo, falls D1 einen Naphthalinrest bedeutet;
R3 ist Wasserstoff, Alkyl von 1 bis 4 C-Atomen, wie Ethyl und insbesondere Methyl, Alkoxy von 1 bis 4 C-Atomen, wie Ethoxy und insbesondere Methoxy, Carboxy oder Sulfo, falls D2 einen Benzolrest bedeutet, hiervon bevorzugt Wasserstoff, Methyl und Methoxy, oder ist Wasserstoff oder Sulfo, bevorzugt Wasserstoff, falls D2 einen Naphthalinrest bedeutet;
R4 ist Wasserstoff, Alkyl von 1 bis 4 C-Atomen, wie Ethyl und insbesondere Methyl, Alkoxy von 1 bis 4 C-Atomen, wie Ethoxy und insbesondere Methoxy, oder Sulfo, falls D2 für einen Benzolrest steht, hiervon bevorzugt Wasserstoff, Methyl, Methoxy oder Sulfo, insbesondere Wasserstoff oder Sulfo, oder ist Wasserstoff oder Sulfo, bevorzugt Sulfo, falls D2 einen Naphthalinrest bedeutet;
R5 ist Wasserstoff, Chlor, Brom oder Sulfo, falls D2 für einen Benzolrest steht, bevorzugt hiervon Wasserstoff, oder ist Wasserstoff oder Sulfo, falls D2 einen Naphthalinrest bedeutet;
X1 ist Fluor, Brom oder Chlor, bevorzugt Chlor und insbesondere Fluor;
X2 ist Fluor, Brom oder Chlor, bevorzugt Chlor und insbesondere Fluor;
Z1 ist eine Gruppe der allgemeinen Formel (4a) oder (4b) und bevorzugt eine Gruppe der allgemeinen Formel (4a)
in welchen
RA Wasserstoff oder Alkyl von 1 bis 4 C-Atomen, wie Methyl und insbesondere Ethyl, ist, das substituiert sein kann, beispielsweise durch Sulfo, Carboxy, Methoxy, Ethoxy, Sulfato, Phosphato, Acetoxy oder Propionyloxy, bevorzugt durch Hydroxy, und bevorzugt Wasserstoff oder β-Hydroxyethyl ist,
RB Wasserstoff oder Alkyl von 1 bis 4 C-Atomen, wie Methyl und insbesondere Ethyl, ist, das substituiert sein kann, beispielsweise durch Sulfo, Carboxy, Methoxy, Ethoxy, Sulfato, Phosphato, Acetoxy oder Propionyloxy, bevorzugt durch Hydroxy, und bevorzugt Wasserstoff oder β-Hydroxyethyl ist, oder
die Gruppe -NRARB bildet den Rest eines 5- bis 7-gliedrigen gesättigten Heterocyclus, wobei der Alkylenrest dieses Heterocyclus noch durch 1 oder 2, bevorzugt 1, Heterogruppen, wie -O- und -NH-, unterbrochen sein kann, und ist bevorzugt Piperidino, Piperazino und insbesondere Morpholino,
RC Wasserstoff oder Alkyl von 1 bis 4 C-Atomen, wie Methyl oder Ethyl, ist oder Alkyl von 1 bis 4 C-Atomen, wie Methyl und insbesondere Ethyl, ist, das substituiert sein kann, wie beispielsweise durch Sulfo, Carboxy, Sulfato oder insbesondere Hydroxy, und bevorzugt Wasserstoff oder β-Hydroxyethyl ist, und
RD Wasserstoff oder Phenyl ist, das durch 1 oder 2 Substituenten aus der Gruppe Alkyl von 1 bis 4 C-Atomen, wie Ethyl und insbesondere Methyl, Alkoxy von 1 bis 4 C-Atomen, wie Ethoxy und insbesondere Methoxy, Carboxy, Sulfo und Chlor substituiert sein kann, und bevorzugt Phenyl ist, das durch einen Substituenten aus der Gruppe Sulfo oder Chlor substituiert ist;
Z2 hat eine der für Z1 genannten Bedeutungen und ist bevorzugt eine Gruppe der allgemeinen Formel (4b);
X3 ist Fluor, Brom oder Chlor, bevorzugt Chlor oder insbesondere Fluor;
Z3 hat eine der für Z1 genannten Bedeutungen und ist bevorzugt eine Gruppe der allgemeinen Formel (4a);
Z0 ist eine Gruppe der allgemeinen Formel (5a), (5b), (5c) oder (5d)
RA Wasserstoff oder Alkyl von 1 bis 4 C-Atomen, wie Methyl und insbesondere Ethyl, ist, das substituiert sein kann, beispielsweise durch Sulfo, Carboxy, Methoxy, Ethoxy, Sulfato, Phosphato, Acetoxy oder Propionyloxy, bevorzugt durch Hydroxy, und bevorzugt Wasserstoff oder β-Hydroxyethyl ist,
RB Wasserstoff oder Alkyl von 1 bis 4 C-Atomen, wie Methyl und insbesondere Ethyl, ist, das substituiert sein kann, beispielsweise durch Sulfo, Carboxy, Methoxy, Ethoxy, Sulfato, Phosphato, Acetoxy oder Propionyloxy, bevorzugt durch Hydroxy, und bevorzugt Wasserstoff oder β-Hydroxyethyl ist, oder
die Gruppe -NRARB bildet den Rest eines 5- bis 7-gliedrigen gesättigten Heterocyclus, wobei der Alkylenrest dieses Heterocyclus noch durch 1 oder 2, bevorzugt 1, Heterogruppen, wie -O- und -NH-, unterbrochen sein kann, und ist bevorzugt Piperidino, Piperazino und insbesondere Morpholino,
RC Wasserstoff oder Alkyl von 1 bis 4 C-Atomen, wie Methyl oder Ethyl, ist oder Alkyl von 1 bis 4 C-Atomen, wie Methyl und insbesondere Ethyl, ist, das substituiert sein kann, wie beispielsweise durch Sulfo, Carboxy, Sulfato oder insbesondere Hydroxy, und bevorzugt Wasserstoff oder β-Hydroxyethyl ist, und
RD Wasserstoff oder Phenyl ist, das durch 1 oder 2 Substituenten aus der Gruppe Alkyl von 1 bis 4 C-Atomen, wie Ethyl und insbesondere Methyl, Alkoxy von 1 bis 4 C-Atomen, wie Ethoxy und insbesondere Methoxy, Carboxy, Sulfo und Chlor substituiert sein kann, und bevorzugt Phenyl ist, das durch einen Substituenten aus der Gruppe Sulfo oder Chlor substituiert ist;
Z2 hat eine der für Z1 genannten Bedeutungen und ist bevorzugt eine Gruppe der allgemeinen Formel (4b);
X3 ist Fluor, Brom oder Chlor, bevorzugt Chlor oder insbesondere Fluor;
Z3 hat eine der für Z1 genannten Bedeutungen und ist bevorzugt eine Gruppe der allgemeinen Formel (4a);
Z0 ist eine Gruppe der allgemeinen Formel (5a), (5b), (5c) oder (5d)
in welchen bedeuten:
R10 ist Wasserstoff oder Chlor;
R11 ist Wasserstoff, Chlor oder Fluor;
R0 ist Wasserstoff, Alkyl von 1 bis 4 C-Atomen, wie Ethyl und insbesondere Methyl, Phenyl oder durch Chlor, Sulfo, Methyl, Ethyl, Methoxy, Ethoxy oder Carboxy substituiertes Phenyl;
X4 hat eine der Bedeutungen von X1;
Y1 hat eine der Bedeutungen von Y;
B ist Alkylen von 2 bis 6 C-Atomen, wie n-Ethylen und n-Propylen, oder ist Alkylen-phenylen oder Phenylen-alkylen mit jeweils einem Alkylen von 2 bis 4 C-Atomen, wie n-Ethylen oder n-Propylen, wobei die Phenylreste noch durch 1 oder 2 Substituenten aus der Gruppe Methyl, Methoxy, Ethyl und Ethoxy substituiert sein können, oder ist Alkylen von 3 bis 8 C-Atomen, das durch 1 oder 2 Heterogruppen, wie -O- und -NH-, unterbrochen isti, wie beispielsweise eine Gruppe -(CH2)2-O-(CH2)-;
die eine Gruppe -SO3M in den Sulfo-aminonaphthol-Resten der Formeln (1), (2), (3) steht in meta- oder para-Stellung, bevorzugt in meta-Stellung, zur Gruppe NH an den Naphthalinrest gebunden;
die Azogruppe in Formel (3) steht in meta- oder para-Stellung, bevorzugt in meta-Stellung, zur Gruppe Z0-NH- an den Benzolkern gebunden, wobei die dortige Gruppe -SO3M bevorzugt in ortho-Stellung zur Azogruppe an den Benzolkern gebunden ist.
R10 ist Wasserstoff oder Chlor;
R11 ist Wasserstoff, Chlor oder Fluor;
R0 ist Wasserstoff, Alkyl von 1 bis 4 C-Atomen, wie Ethyl und insbesondere Methyl, Phenyl oder durch Chlor, Sulfo, Methyl, Ethyl, Methoxy, Ethoxy oder Carboxy substituiertes Phenyl;
X4 hat eine der Bedeutungen von X1;
Y1 hat eine der Bedeutungen von Y;
B ist Alkylen von 2 bis 6 C-Atomen, wie n-Ethylen und n-Propylen, oder ist Alkylen-phenylen oder Phenylen-alkylen mit jeweils einem Alkylen von 2 bis 4 C-Atomen, wie n-Ethylen oder n-Propylen, wobei die Phenylreste noch durch 1 oder 2 Substituenten aus der Gruppe Methyl, Methoxy, Ethyl und Ethoxy substituiert sein können, oder ist Alkylen von 3 bis 8 C-Atomen, das durch 1 oder 2 Heterogruppen, wie -O- und -NH-, unterbrochen isti, wie beispielsweise eine Gruppe -(CH2)2-O-(CH2)-;
die eine Gruppe -SO3M in den Sulfo-aminonaphthol-Resten der Formeln (1), (2), (3) steht in meta- oder para-Stellung, bevorzugt in meta-Stellung, zur Gruppe NH an den Naphthalinrest gebunden;
die Azogruppe in Formel (3) steht in meta- oder para-Stellung, bevorzugt in meta-Stellung, zur Gruppe Z0-NH- an den Benzolkern gebunden, wobei die dortige Gruppe -SO3M bevorzugt in ortho-Stellung zur Azogruppe an den Benzolkern gebunden ist.
In den obigen allgemeinen Formeln sowie in den nachfolgenden allgemeinen
Formeln können die einzelnen Formelglieder, sowohl verschiedener als auch
gleicher Bezeichnung, im Rahmen ihrer Bedeutung zueinander gleiche oder
voneinander verschiedene Bedeutungen haben.
Die Gruppen "Sulfo", "Thiosulfato", "Carboxy", "Phosphato" und "Sulfato"
schließen sowohl deren Säureform als auch deren Salzform ein. Demgemäß
bedeuten Sulfogruppen Gruppen entsprechend der allgemeinen Formel -SO3M,
Thiosulfatogruppen Gruppen entsprechend der allgemeinen Formel -S-SO3M,
Carboxygruppen Gruppen entsprechend der allgemeinen Formel -COOM,
Phosphatogruppen Gruppen entsprechend der allgemeinen Formel -OPO3M2 und
Sulfatogruppen Gruppen entsprechend der allgemeinen Formel -OSO3M,
in welchen M die obengenannte Bedeutung besitzt.
Bevorzugt sind Farbstoffmischungen, die einen oder mehrere, wie zwei oder drei,
bevorzugt einen, Farbstoffe der allgemeinen Formel (1) und einen oder mehrere,
wie zwei oder drei oder vier, bevorzugt einen oder zwei, Farbstoffe der
allgemeinen Formel (2) oder (3) oder (2) und (3) enthalten, wobei die Reste X1,
X2 und X3 die gleiche Bedeutung besitzen und die Reste Z1 und Z2 bevorzugt die
gleiche Bedeutung besitzen.
Im allgemeinen sind der oder die Farbstoffe der allgemeinen Formel (1) und der
oder die Farbstoffe der allgemeinen Formel (2) oder (3) oder (2) und (3) in der
Mischung in einem Mischungsverhältnis von 90 : 10 Gew.-% bis 10 : 90 Gew.-%,
bevorzugt im Verhältnis von 70 : 30 Gew.-% bis 30 : 70 Gew.-%, und
insbesondere bevorzugt in einem Verhältnis von 60 : 40 bis 40 : 60 Gew.-%
enthalten. Sind in der Mischung Farbstoffe der allgemeinen Formeln (2) und (3)
enthalten, so liegen diese wiederum in der Regel in einem Mischungsverhältnis
von 90 : 10 Gew.-% bis 10 : 90 Gew.-% vor.
Gruppen entsprechend der allgemeinen Formel Y-SO2-D1(R1,R2)- sind
beispielsweise 3-(β-Sulfatoethylsulfonyl)-phenyl, 4-(β-Sulfatoethylsulfonyl)-
phenyl, 2-Methyl-5-(β-sulfatoethylsulfonyl)-phenyl, 2-Methoxy-5-(β-sulfatoethyl
sulfonyl)-phenyl, 4-Methyl-3-(β-sulfatoethylsulfonyl)-phenyl, 2,5-Dimethyl-4-(β-
sulfatoethylsulfonyl)-phenyl, 2,6-Dimethyl-4-(β-sulfatoethylsulfonyl)-phenyl,
2-Methoxy-4-(β-sulfatoethylsulfonyl)-phenyl, 4-Methoxy-5-(β-
sulfatoethylsulfonyl)-phenyl, 2-Methoxy-5-methyl-4-(β-sulfatoethylsulfonyl)-
phenyl, 2,4-Dimethoxy-5-(β-sulfatoethylsulfonyl)-phenyl, 2,5-Dimethoxy-4-(β-
sulfatoethylsulfonyl)-phenyl, 6-(β-Sulfatoethylsulfonyl)-1-sulfo-naphth-2-yl und
8-(β-Sulfatoethylsulfonyl)-6-sulfo-naphth-2-yl, hiervon insbesondere
4-(β-Sulfatoethylsulfonyl)-phenyl, sowie deren Derivate, in welchen die
β-Sulfatoethylsulfonyl-Gruppe durch die Vinylsulfonyl- oder β-Thiosulfato
ethylsülfonyl- oder β-Chlorethylsulfonyl-Gruppe ausgetauscht ist.
Gruppen der allgemeinen Formel D2(R3,R4,R5)- sind beispielsweise 2-Sulfo
phenyl, 4-Sulfo-phenyl, 3-Sulfo-phenyl, 2,5-Disulfo-phenyl, 4-Methyl-2-sulfo
phenyl, 1-Sulfo-naphth-2-yl, 6-Sulfo-naphth-2-yl, 8-Sulfo-naphth-2-yl, 1,5-
Disulfo-naphth-2-yl, 1,6-Disulfo-naphth-2-yl und 6,8-Disulfo-naphth-2-yl.
Gruppen der Formel (4b) sind beispielsweise 2-Methyl-phenylamino, 2-Chloro
phenylamino, 2-Sulfo-phenylamino, 4-Sulfo-phenylamino und insbesondere
Phenylamino, 4-Chlorophenylamino und 3-Sulfo-phenylamino.
Die erfindungsgemäßen Farbstoffmischungen lassen sich in an und für sich
üblicher Verfahrensweise herstellen, so beispielsweise durch mechanisches
Vermischen der Einzelfarbstoffe, sei es in Form von deren Farbstoffpulvern oder
-granulaten oder deren Syntheselösungen oder von wäßrigen Lösungen der
Einzelfarbstoffe generell, welche noch übliche Hilfsmittel enthalten können, oder
durch chemische Synthese in einer Eintopf-Reaktion, so beispielsweise durch
Einsatz der Diazokomponenten und Kupplungskomponenten der Einzelfarbstoffe
im selben Reaktionsansatz und der Halogentriazin- oder Halogenpyrimidin-
Verbindungen bei der Umsetzung mit den aminogruppenhaltigen
Kupplungskomponenten bzw. Aminoazo-Ausgangsverbindungen, jeweils unter
Verwendung der erforderlichen Einzelfarbstoff- oder Reaktionskomponenten-
Anteile. Solche Syntheseweisen sind dem Fachmann geläufig. Beispielsweise
kann man in der Weise vorgehen, daß man eine oder mehrere, wie zwei oder
drei, Azoverbindungen der allgemeinen Formel (6A) und eine oder mehrere, wie
zwei, drei oder vier, Azoverbindungen der allgemeinen Formeln (6B) oder (6C)
oder (6B) und (6C)
in welchen die einzelnen Formelglieder die anfangs genannten Bedeutungen
haben, zusammen im selben Reaktionsansatz mit einer oder mehreren, wie zwei
oder drei, Aminoverbindungen entsprechend den allgemeinen Formeln H-Z1, H-Z2
und/oder H-Z3 in an und für sich bekannter Verfahrensweise umsetzt, wie
beispielsweise bei einer Temperatur zwischen 10 und 60°C, bevorzugt zwischen
20 und 40°C, und einem pH-Wert zwischen 2 und 8, bevorzugt zwischen 4
und 5. Man kann jedoch auch in der Weise auf synthetischem Wege eine
erfindungsgemäße Farbstoffmischung herstellen, indem man von den an und für
sich bekannten Ausgangsverbindungen der allgemeinen Formeln (7A) und (7B)
oder (7C) oder (7B) und (7C)
mit M, X1, X2, X3, Z1, Z2 und Z3 der obengenannten Bedeutung ausgeht und
diese in den entsprechenden Anteilen gemeinsam mit den jeweiligen
Aminoverbindungen entsprechend den allgemeinen Formeln Y-SO2-D1(R1,R2)-NH2,
D2(R3,R4,R5)-NH2 und gegebenenfalls der allgemeinen Formel (8)
mit Z0 und M der obengenannten Bedeutung nach deren Diazotierung kuppelt,
wie beispielsweise bei einer Temperatur zwischen 0 und 30°C, bevorzugt
zwischen 10 und 20°C, und bei einem pH-Wert zwischen 3 und 7,5, bevorzugt
zwischen 4,5 und 6,5.
Die erfindungsgemäßen Farbstoffmischungen können als Präparation in fester
oder in flüssiger (gelöster) Form vorliegen. In fester Form enthalten sie im
allgemeinen die bei wasserlöslichen und insbesondere faserreaktiven Farbstoffen
üblichen Elektrolytsalze, wie Natriumchlorid, Kaliumchlorid und Natriumsulfat,
und können desweiteren die in Handelsfarbstoffen üblichen Hilfsmittel enthalten,
wie Puffersubstanzen, die einen pH-Wert in wäßriger Lösung zwischen 3 und 7
einzustellen vermögen, wie Natriumacetat, Natriumcitrat, Natriumborat,
Natriumhydrogencarbonat, Natriumdihydrogenphosphat und
Dinatriumhydrogenphosphat, Färbehilfsmittel, Entstaubungsmittel und geringe
Mengen an Sikkativen; falls sie in flüssiger, wäßriger Lösung (einschließlich des
Gehaltes von Verdickungsmitteln, wie sie bei Druckpasten üblich sind) vorliegen,
können sie auch Substanzen enthalten, die die Haltbarkeit dieser Präparationen
gewährleisten, wie beispielsweise schimmelverhütende Mittel.
In fester Form liegen die erfindungsgemäßen Farbstoffmischungen im
allgemeinen als elektrolytsalzhaltige Pulver oder Granulate (im nachfolgenden
allgemein als Präparation bezeichnet) mit gegebenenfalls einem oder mehreren
der obengenannten Hilfsmittel vor. In den Präparationen ist die
Farbstoffmischung zu 10 bis 80 Gew.-%, bezogen auf die enthaltene
Präparation, enthalten. Die Puffersubstanzen liegen in der Regel in einer
Gesamtmenge von bis zu 5 Gew.-%, bezogen auf die Präparation, vor.
Sofern die erfindungsgemäßen Farbstoffmischungen in wäßriger Lösung
vorliegen, so beträgt der Gesamtfarbstoffgehalt in diesen wäßrigen Lösungen bis
zu etwa 50 Gew.-%, wie beispielsweise zwischen 5 und 50 Gew.-%., wobei der
Elektrolytsalzgehalt in diesen wäßrigen Lösungen bevorzugt unterhalb
10 Gew.-%, bezogen auf die wäßrige Lösung, beträgt; die wäßrigen Lösungen
(Flüssigpräparationen) können die erwähnten Puffersubstanzen in der Regel in
einer Menge von bis zu 5 Gew.-%, bevorzugt bis zu 2 Gew.-%, enthalten.
Die Abscheidung der auf chemischem Wege hergestellten erfindungsgemäßen
Farbstoffmischungen aus deren Syntheselösung kann nach allgemein bekannten
Methoden erfolgen, so beispielsweise entweder durch Ausfällen aus dem
Reaktionsmedium mittels Elektrolyten, wie beispielsweise Natriumchlorid oder
Kaliumchlorid, oder durch Eindampfen oder Sprühtrocknung der Reaktionslösung,
wobei dieser Reaktionslösung eine Puffersubstanz zugefügt werden kann.
Die erfindungsgemäßen Farbstoffmischungen können weitere faserreaktive
Farbstoffe, die zum Nuancieren der Farbstoffmischung dienen, in einer Menge
von bis zu 5 Gew.-% enthalten. Diese "Nuancierfarbstoffe" können durch
übliches Vermischen hinzugefügt oder aber auch auf chemischem Wege im
selben Reaktionsansatz zusammen mit der oben beschriebenen Synthese einer
erfindungsgemäßen Farbstoffmischung hergestellt und in die Farbstoffmischung
eingebracht werden, wenn eine oder mehrere der Komponenten des
Nuancierfarbstoffes mit den Komponenten der Farbstoffe der Formeln (1), (2)
und/oder (3) identisch sind. So kann man zur Herstellung einer
erfindungsgemäßen Farbstoffmischung mit dem Gehalt eines Nuancierfarbstoffes
mit bestimmtem Chromophor beispielsweise solche zusätzlichen
Ausgangsverbindungen in den Reaktionsansatz einsetzen, die anstelle der
3,6-Disulfo-1-amino-8-naphthol-Komponente der Farbstoffe (1), (2) und/oder (3)
als Komponente das 4,6-Disulfo-1-amino-8-naphthol oder 2- oder 3-Amino-6-
sulfo-8-naphthol oder eine 1-(Aminophenyl)-3-carboxy- oder -3-methyl-5-
pyrazolon enthalten.
Die erfindungsgemäßen Farbstoffmischungen besitzen wertvolle
anwendungstechnische Eigenschaften. Sie werden zum Färben oder Bedrucken
von hydroxy- und/oder carbonamidgruppenhaltigen Materialien, beispielsweise in
Form von Flächengebilden, wie Papier und Leder oder von Folien, wie
beispielsweise aus Polyamid, oder in der Masse, wie beispielsweise von
Polyamid und Polyurethan, insbesondere aber von diesen Materialien in
Faserform verwendet. Auch können die bei der Synthese anfallenden Lösungen
der erfindungsgemäßen Farbstoffmischungen, gegebenenfalls nach Zusatz einer
Puffersubstanz, gegebenenfalls auch nach Aufkonzentrieren oder Verdünnen,
direkt als Flüssigpräparation der färberischen Verwendung zugeführt werden.
Die vorliegende Erfindung betrifft somit auch die Verwendung der
erfindungsgemäßen Farbstoffmischungen zum Färben oder Bedrucken dieser
Materialien bzw. Verfahren zum Färben oder Bedrucken solcher Materialien in an
und für sich üblichen Verfahrensweisen, bei welchen man eine
erfindungsgemäße Farbstoffmischung oder deren Einzelkomponenten (Farbstoffe)
einzeln zusammen als Farbmittel einsetzt. Bevorzugt kommen die Materialien in
Form von Fasermaterialien zur Anwendung, insbesondere in Form von
Textilfasern, wie Geweben oder Garnen, wie in Form von Strängen oder
Wickelkörpern.
Hydroxygruppenhaltige Materialien sind solche natürlichen oder synthetischen
Ursprungs, wie beispielsweise Cellulosefasermaterialien oder deren
Regeneratprodukte und Polyvinylalkohole. Cellulosefasermaterialien sind
vorzugsweise Baumwolle, aber auch andere Pflanzenfasern, wie Leinen, Hanf,
Jute und Ramiefasern; regenerierte Cellulosefasern sind beispielsweise Zellwolle
und Viskosekunstseide.
Carbonamidgruppenhaltige Materialien sind beispielsweise synthetische und
natürliche Polyamide und Polyurethane, insbesondere in Form von Fasern,
beispielsweise Wolle und andere Tierhaare, Seide, Leder, Polyamid-6,6,
Polyamid-6, Polyamid-11 und Polyamid-4.
Die erfindungsgemäßen Farbstoffmischungen lassen sich auf den genannten
Substraten, insbesondere auf den genannten Fasermaterialien, nach den für
wasserlösliche, insbesondere nach den für faserreaktive Farbstoffe bekannten
Anwendungstechniken applizieren und fixieren. So erhält man mit ihnen auf
Cellulosefasern nach den Ausziehverfahren aus langer Flotte unter Verwendung
von verschiedensten säurebindenden Mitteln und gegebenenfalls neutralen
Salzen, wie Natriumchlorid oder Natriumsulfat, Färbungen mit sehr guten,
gegenüber den Einzelfarbstoffen verbesserten Farbausbeuten. Man färbt
bevorzugt in wäßrigem Bad bei Temperaturen zwischen 40 und 105°C,
gegebenenfalls bei einer Temperatur bis zu 130°C unter Druck, und
gegebenenfalls in Gegenwart von üblichen Färbereihilfsmitteln. Man kann dabei
so vorgehen, daß man das Material in das warme Bad einbringt und dieses
allmählich auf die gewünschte Färbetemperatur erwärmt und den Färbeprozeß
bei dieser Temperatur zu Ende führt. Die das Ausziehen der Farbstoffe
beschleunigenden Neutralsalze können dem Bade gewünschtenfalls auch erst
nach Erreichen der eigentlichen Färbetemperatur zugesetzt werden.
Nach den Klotzverfahren werden auf Cellulosefasern ebenfalls ausgezeichnete
Farbausbeuten und ein sehr guter Farbaufbau erhalten, wobei durch Verweilen
bei Raumtemperatur oder erhöhter Temperatur, beispielsweise bis zu etwa
60°C, durch Dämpfen oder mit Trockenhitze in üblicher Weise fixiert werden
kann.
Ebenfalls nach den üblichen Druckverfahren für Cellulosefasern, die einphasig -
beispielsweise durch Bedrucken mit einer Natriumbicarbonat oder ein anderes
säurebindendes Mittel enthaltenden Druckpaste und anschließendes Dämpfen bei
100 bis 103°C - oder zweiphasig - beispielsweise durch Bedrucken mit neutraler
oder schwach saurer Druckfarbe und anschließendem Fixieren entweder durch
Hindurchführen durch ein heißes elektrolythaltiges alkalisches Bad oder durch
Überklotzen mit einer alkalischen elektrolythaltigen Klotzflotte und
anschließendem Verweilen oder Dämpfen oder Behandlung mit Trockenhitze des
alkalisch überklotzten Materials - durchgeführt werden können, erhält man
farbstarke Drucke mit gutem Stand der Konturen und einem klaren Weißfond.
Der Ausfall der Drucke ist von wechselnden Fixierbedingungen nur wenig
abhängig.
Bei der Fixierung mittels Trockenhitze nach den üblichen Thermofixierverfahren
verwendet man Heißluft von 120 bis 200°C. Neben dem üblichen Wasserdampf
von 101 bis 103°C kann auch überhitzter Dampf und Druckdampf von
Temperaturen bis zu 160°C eingesetzt werden.
Die säurebindenden und die Fixierung der Farbstoffe der erfindungsgemäßen
Farbstoffmischungen auf den Cellulosefasern bewirkenden Mittel sind
beispielsweise wasserlösliche basische Salze der Alkalimetalle und ebenfalls
Erdalkalimetalle von anorganischen oder organischen Säuren oder Verbindungen,
die in der Hitze Alkali freisetzen. Insbesondere sind die Alkalimetallhydroxide und
Alkalimetallsalze von schwachen bis mittelstarken anorganischen oder
organischen Säuren zu nennen, wobei von den Alkaliverbindungen vorzugsweise
die Natrium- und Kaliumverbindungen gemeint sind. Solche säurebindenden
Mittels sind beispielsweise Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Natriumcarbonat,
Natriumbicarbonat, Kaliumcarbonat, Natriumformiat,
Natriumdihydrogenphosphat, Dinatriumhydrogenphosphat, Natriumtrichloracetat,
Wasserglas oder Trinatriumphosphat.
Die erfindungsgemäßen Farbstoffmischungen zeichnen sich auf den
Cellulosefasermaterialien bei Anwendung in den Färbe- und Druckverfahren
durch eine höhe Fixierausbeute aus. Die Cellulosefärbungen zeigen nach der
üblichen Nachbehandlung durch Spülen zur Entfernung von nicht fixierten
Farbstoffanteilen ausgezeichnete Naßechtheiten, zumal sich nicht fixierte
Farbstoffanteile leicht wegen ihrer guten Kaltwasserlöslichkeit auswaschen
lassen.
Die mit den erfindungsgemäßen Farbstoffmischungen erhältlichen Färbungen und
Drucke besitzen klare Nuancen; insbesondere weisen die Färbungen und Drucke
auf Cellulosefasermaterialien eine gute Lichtechtheit und insbesondere sehr gute
Naßechfiheiten, wie Wasch-, Walk-, Wasser-, Seewasser-, Überfärbe- und saure
sowie alkalische Schweißechtheiten, desweiteren eine gute Plissierechtheit,
Bügelechtheit und Reibechtheit auf.
Des weiteren können die erfindungsgemäßen Farbstoffmischungen auch für das
faserreaktive Färben von Woffe Verwendung finden. Auch läßt sich filzfrei oder
filzarm ausgerüstete Wolle (vgl. bspw. H. Rath, Lehrbuch der Textilchemie,
Springer-Verlag, 3. Auflage (1972), S. 295-299, insbesondere die Ausrüstung
nach dem sogenannten Hercosett-Verfahren (S. 298); J. Soc. Dyers and
Coloirists 1972, 93-99, und 1975, 33-44) mit sehr guten
Echtheitseigenschaften färben. Das Verfahren des Färbens auf Wolle erfolgt
hierbei in üblicher und bekannter Färbeweise aus saurem Milieu. So kann man
beispielsweise dem Färbebad Essigsäure und/oder Ammoniumsulfat oder
Essigsäure und Ammoniumacetat oder Natriumacetat zufügen, um den
gewünschten pH-Wert zu erhalten. Um eine brauchbare Egalität der Färbung zu
erreichen, empfiehlt sich ein Zusatz an üblichen Egalisierhilfsmitteln, wie
beispielsweise auf Basis eines Umsetzungsproduktes von Cyanurchlorid mit der
dreifach molaren Menge einer Aminobenzolsulfonsäure und/oder einer
Aminonaphthalinsulfonsäure oder auf Basis eines Umsetzungsproduktes von
beispielsweise Stearylamin mit Ethylenoxid. So wird beispielsweise die
erfindungsgemäße Farbstoffmischung bevorzugt zunächst aus saurem Färbebad
mit einem pH von etwa 3,5 bis 5, 5 unter Kontrolle des pH-Wertes dem
Ausziehprozeß unterworfen und der pH-Wert sodann, gegen Ende der Färbezeit,
in den neutralen und gegebenenfalls schwach alkalischen Bereich bis zu einem
pH-Wert von 8,5 verschoben, um besonders zur Erzielung von hohen Farbtiefen
die volle reaktive Bindung zwischen den Farbstoffen der erfindungsgemäßen
Farbstoffmischungen und der Faser herbeizuführen. Gleichzeitig wird der nicht
reaktiv gebundene Farbstoffanteil abgelöst.
Die hier beschriebene Verfahrensweise gilt auch zur Herstellung von Färbungen
auf Fasermaterialien aus anderen natürlichen Polyamiden oder aus synthetischen
Polyamiden und Polyurethanen. In der Regel wird das zu färbende Material bei
einer Temperaturvon etwa 40°C in das Bad eingebracht, dort einige Zeit darin
bewegt, das Färbebad dann auf den gewünschten schwach sauren,
vorzugsweise schwach essigsauren, pH-Wert nachgestellt und die eigentliche
Färbung bei einer Temperatur zwischen 60 und 98°C durchgeführt. Die
Färbungen können aber auch bei Siedetemperatur oder in geschlossenen
Färbeapparaturen bei Temperaturen bis zu 106°C ausgeführt werden. Da die
Wasserlöslichkeit der erfindungsgemäßen Farbstoffmischungen sehr gut ist,
lassen sie sich auch mit Vorteil bei üblichen kontinuierlichen Färbeverfahren
einsetzen. Die Farbstärke der erfindungsgemäßen Farbstoffmischungen ist sehr
hoch.
Die erfindungsgemäßen Farbstoffmischungen liefern auf den genannten
Materialien, bevorzugt Fasermaterialien, klare, gelbstichig bis blaustichig rote
Färbungen.
Die nachstehenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung. Die Teile sind
Gewichtsteile, die Prozentangaben stellen Gewichtsprozente dar, sofern nicht
anders vermerkt. Gewichtsteile beziehen sich zu Volumenteilen wie Kilogramm
zu Liter. Die in den Beispielen formelmäßig beschriebenen Verbindungen sind in
Form der freien Säuren angegeben; im allgemeinen werden sie in Form ihrer
Salze, vorzugsweise Natrium- oder Kaliumsalze, hergestellt und isoliert und in
Form ihrer Salze zum Färben verwendet. Ebenso können die in den
nachfolgenden Beispielen, insbesondere Tabellenbeispielen, in Form der freien
Säure genannten Ausgangsverbindungen als solche oder in Form ihrer Salze,
vorzugsweise Alkalimetallsalze, wie Natrium- oder Kaliumsalze, in die Synthese
eingesetzt werden.
Eine Lösung mit einem pH-Wert von 8,5 von 319,2 Teilen 1-Amino-8-naphthol-
3,6-disulfosäure in 1000 Teilen Wasser wird mit etwa 300 Teilen Eis versetzt;
unter guten Rühren bei 0°C werden 141,8 Teile Cyanurfluorid hinzugegeben, der
Ansatz noch kurze Zeit nachgerührt und anschließend mit 90 Teilen Morpholin
versetzt. Die Umsetzung erfolgt unter Einhaltung eines pH-Wertes zwischen 7,5
und 8,5 (bspw. durch Zugabe von Natriumhydrogencarbonat), wobei man den
Ansatz sich langsam auf bis zu 15°C erwärmen läßt und ihn noch einige Zeit
nachrührt.
In diesen Syntheseansatz gibt man sodann etwa 2000 Teile einer auf üblichem
Wege hergestellten schwefelsauren Lösung von zwei Diazoniumsalzen aus
140,7 Teilen 4-(β-Sulfatoethylsulfonyl)-anilin und 111,6 Teilen 1-Sulfo-2-amino
naphthalin und führt die beiden Kupplungsreaktionen bei einem pH-Wert
zwischen 3,0 und 6,5 und bei einer Temperatur von etwa 15 bis 20°C unter
gutem Rühren durch. Nach Beendigung der Kupplungsreaktionen stellt man
mittels Natriumcarbonat einen pH-Wert zwischen 7,0 und 7,5 ein, klärt den
Reaktionsansatz und sprühtrocknet das Filtrat.
Es wird ein elektrolytsalzhaltiges (vorwiegend natriumchlorid- und
natriumsulfathaltiges) Pulver erhalten, das zu 60% die Alkalimetallsalze der
Farbstoffe der Formeln (A) und (B)
in etwa gleichen Gewichtsteilen enthält. Die erfindungsgemäße
Farbstoffmischung zeigt sehr gute Farbstoffeigenschaften und liefert nach den in
der Technik üblichen Anwendungs- und Fixiermethoden für faserreaktive
Farbstoffe auf den in der Beschreibung genannten Materialien, wie
Cellulosefasermaterialien, insbesondere Baumwolle und Viskose, farbstarke rote
Färbungen und Drucke mit sehr guten Echtheitseigenschaften, von denen vor
allem die sehr guten Wasch-, Licht-, Alkali-, Säure-, Wasser-, Meerwasser-,
Schweiß- und Reibechtheiten hervorgehoben werden können. Die Färbungen
zeichnen sich weiterhin durch ihren hohen Fixiergrad und guten Aufbau auf den
Cellulosematerialien aus.
Zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Farbstoffmischung verfährt man gemäß
den Angaben des Beispieles 1, geht jedoch von einer Diazoniumsalzlösung von
2 Diazoniumsalzen aus, die aus 205,7 Teilen 6-(β-Sulfatoethylsulfonyl)-1-sulfo-2-
aminonaphthalin und 111,6 Teilen 1-Sulfo-2-aminonaphthalin hergestellt wurde.
Es wird ein elektrolythaltiges Farbstoffpulver mit einem Farbstoffgehalt von etwa
65% der Farbstoffe der Formel (B) und der Formel (C)
erhalten, wobei der Farbstoff (B) zu etwa 30% und der Farbstoff (C) zu etwa
35% enthalten ist.
Die erfindungsgemäße Farbstoffmischung liefert nach den in der Technik
üblichen Färbe- und Druckmethoden auf die in der Beschreibung genannten
Fasermaterialien, wie beispielsweise Baumwolle, blaustichig rote Färbungen mit
gutem Farbaufbau und hervorragenden Echtheiten gegenüber chlorhaltigem
Wasser bei hohem Fixiergrad.
319 Teile 1-Amino-8-naphthol-3,6-disulfonsäure, in 1000 Teilen Wasser
suspendiert, werden durch Zugabe von 90 Teilen Morpholin und 90 Teilen
Natriumhydrogencarbonat gelöst; etwa 500 Teile Eis werden zugegeben, und in
einem Reaktor werden in diese alkalische Lösung unter hohem Druck etwa
142 Teile Cyanurfluorid eingesprüht, so daß keine Rückvermischung erfolgt.
Zu der erhaltenen, auf einen pH-Wert von etwa 8,5 gestellten Suspension des
Produktes werden etwa 2000 Teile einer auf üblichem Wege hergestellten
salzsauren wäßrigen Suspension zweier Diazoniumsalze aus 62,1 Teilen 3-(2',4'-
Difluor-pyrimidin-6'-yl)-amino-6-sulfo-aminobenzol und 140,7 Teilen 4-(β-
Sulfatoethylsulfonyl)-anilin gegeben, wobei die Kupplungsreaktionen der beiden
Diazoniumverbindungen mit der Kupplungskomponente bei einem pH-Wert
zwischen 4,0 und 7,5 und einer Temperatur von etwa 15°C während etwa zwei
Stunden durchgeführt wird. Der erhaltene Syntheseansatz wird anschließend
klärfiltriert und das Filtrat mit den beiden Farbstoffen der Formeln (A) und (D)
(beide in Form der Natriumsalze)
einer Sprühgranulierung unterworfen. Die erhaltene elektrolytsalzhaltige
Farbstoffmischung enthält den Farbstoff (A) zu etwa 30% und den Farbstoff (D)
zu etwa 35%. Sie zeichnet sich durch ausgezeichnete Farbstoffeigenschaften
und liefert nach den in der Technik üblichen Anwendungs- und Fixiermethoden
für faserreaktive Farbstoffe auf den in der Beschreibung genannten Materialien,
wie Cellulosefasermaterialien, insbesondere Baumwolle und Viskose, farbstarke
rote Färbungen mit sehr guten Echtheitseigenschaften, von denen vor allem die
sehr guten Wasch-, Licht-, Alkali-, Säure-, Wasser-, Meerwasser-, Schweiß- und
Reibechtheiten hervorgehoben werden können. Die Farbstoffmischung zeichnet
sich weiterhin durch ihre geringe Abhängikeit von wechselnden
Färbeparametern sowie einen hohen Fixiergrad und guten Aufbau auf den
Cellulosematerialien aus.
In den nachfolgenden Tabellenbeispielen sind weitere erfindungsgemäße
Farbstoffmischungen mit den Farbstoffen entsprechend den allgemeinen Formeln
(Y) und (Z)
(wobei M die in der Beschreibung genannte Bedeutung besitzt) anhand der
Komponenten in dem jeweiligen Tabellenbeispiel beschrieben. Sie lassen sich
in erfindungsgemäßer Weise entweder durch mechanische Mischung der
Einzelfarbstoffe oder aber auf chemischem Wege, beispielsweise analog einem
der obigen Ausführungsbeispiele, mit Hilfe ihrer Ausgangskomponenten
herstellen.
Die erfindungsgemäßen Farbstoffmischungen besitzen sehr gute
anwendungstechnische Eigenschaften und liefern auf den in der Beschreibung
genannten Materialien, wie insbesondere Cellulosefasermaterialien, nach den in
der Technik üblichen Anwendungsmethoden in der Färberei und Druckerei,
vorzugsweise nach den in der Technik üblichen Applikations- und Fixiermethoden
für faserreaktive Farbstoffe, farbstarke Färbungen und Drucke mit guten
Echtheitseigenschaften und einem guten Farbaufbau in dem in dem jeweiligen
Tabellenbeispiel angegebenen Farbton. In der Rubrik MV wird das
Mischungsverhältnis in Gew.-% der beiden Farbstoffe zueinander angegeben.
Claims (11)
1. Farbstoffmischung, gekennzeichnet durch den Gehalt von einem oder
mehreren, wie zwei oder drei, Farbstoffen der allgemeinen Formel (1) und
einem oder mehreren, wie zwei, drei oder vier, Farbstoffen, die aus der
Gruppe der Farbstoffe der allgemeinen Formeln (2) oder (3) oder (2) und (3)
ausgewählt sind:
in welchen bedeuten:
M ist Wasserstoff oder ein Alkalimetall;
D1 ist ein Benzol- oder Naphthalinrest;
D2 ist ein Benzol- oder Naphthalinrest;
Y ist Vinyl oder ist Ethyl, das in β-Stellung durch einen alkalisch eliminierbaren Substituenten substituiert ist;
R1 ist Wasserstoff, Alkyl von 1 bis 4 C-Atomen oder Alkoxy von 1 bis 4 C-Atomen, falls D1 für einen Benzolrest steht, oder ist Wasserstoff oder Sulfo, falls D1 einen Naphthalinrest bedeutet;
R2 ist Wasserstoff, Alkyfvon 1 bis 4 C-Atomen oder Alkoxy von 1 bis 4 C-Atomen, falls D1 für einen Benzolrest steht, oder ist Wasserstoff oder Sulfo, falls D1 einen Naphthalinrest bedeutet;
R3 ist Wasserstoff, Alkyl von 1 bis 4 C-Atomen, Alkoxy von 1 bis 4 C- Atomen, Carboxy oder Sulfo, falls D2 einen Benzolrest bedeutet, oder ist Wasserstoff oder Sulfo, falls D2 einen Naphthalinrest bedeutet;
R4 ist Wasserstoff, Alkyl von 1 bis 4 C-Atomen, Alkoxy von 1 bis 4 C- Atomen oder Sulfo, falls D2 für einen Benzolrest steht, oder ist Wasserstoff oder Sulfo, falls D2 einen Naphthalinrest bedeutet;
R5 ist Wasserstoff, Chlor, Brom oder Sulfo, falls D2 für einen Benzolrest steht, oder ist Wasserstoff oder Sulfo, falls D2 einen Naphthalinrest bedeutet;
X1 ist Fluor, Brom oder Chlor;
X2 ist Fluor, Brom oder Chlor;
Z1 ist eine Gruppe der allgemeinen Formel (4a) oder (4b)
in welchen
RA Wasserstoff oder Alkyl von 1 bis 4 C-Atomen ist, das substituiert sein kann,
RB Wasserstoff oder Alkyl von 1 bis 4 C-Atomen ist, das substituiert sein kann, oder
die Gruppe -NRARB bildet den Rest eines 5- bis 7-gliedrigen gesättigten Heterocyclus, wobei der Alkylenrest dieses Heterocyclus noch durch 1 oder 2 Heterogruppen unterbrochen sein kann,
RC Wasserstoff oder Alkyl von 1 bis 4 C-Atomen ist, das substituiert sein kann, und
RD Wasserstoff oder Phenyl ist, das durch 1 oder 2 Substituenten aus der Gruppe Alkyl von 1 bis 4 C-Atomen, Alkoxy von 1 bis 4 C-Atomen, Carboxy, Sulfo und Chlor substituiert sein kann;
Z2 hat eine der für Z1 genannten Bedeutungen;
X3 ist Fluor, Brom oder Chlor;
Z3 hat eine der für Z1 genannten Bedeutungen;
Z0 ist eine Gruppe der allgemeinen Formel (5a), (5b), (5c) oder (5d)
in welchen bedeuten:
R10 ist Wasserstoff oder Chlor;
R11 ist Wasserstoff, Chlor oder Fluor;
R0 ist Wasserstoff, Alkyl von 1 bis 4 C-Atomen, Phenyl oder durch Chlor, Sulfo, Methyl, Ethyl, Methoxy, Ethoxy oder Carboxy substituiertes Phenyl;
X4 hat eine der Bedeutungen von X1;
Y1 hat eine der Bedeutungen von Y;
B ist Alkylen von 2 bis 6 C-Atomen oder ist Alkylen-phenylen oder Phenylen-alkylen mit jeweils einem Alkylen von 2 bis 4 C- Atomen, wobei die Phenylenreste durch 1 oder 2 Substituenten aus der Gruppe Methyl, Methoxy, Ethyl und Ethoxy substituiert sein können, oder ist Alkylen von 3 bis 8 C-Atomen, das durch 1 oder 2 Heterogruppen unterbrochen ist;
die eine Gruppe -SO3M in den Sulfo-aminonaphthol-Resten der Formeln (1), (2), (3) steht in meta- oder para-Stellung zur Gruppe NH an den Naphthalinrest gebunden;
die Azogruppe in Formel (3) steht in meta- oder para-Stellung zur Gruppe Z0-NH- an den Benzolkern gebunden.
in welchen bedeuten:
M ist Wasserstoff oder ein Alkalimetall;
D1 ist ein Benzol- oder Naphthalinrest;
D2 ist ein Benzol- oder Naphthalinrest;
Y ist Vinyl oder ist Ethyl, das in β-Stellung durch einen alkalisch eliminierbaren Substituenten substituiert ist;
R1 ist Wasserstoff, Alkyl von 1 bis 4 C-Atomen oder Alkoxy von 1 bis 4 C-Atomen, falls D1 für einen Benzolrest steht, oder ist Wasserstoff oder Sulfo, falls D1 einen Naphthalinrest bedeutet;
R2 ist Wasserstoff, Alkyfvon 1 bis 4 C-Atomen oder Alkoxy von 1 bis 4 C-Atomen, falls D1 für einen Benzolrest steht, oder ist Wasserstoff oder Sulfo, falls D1 einen Naphthalinrest bedeutet;
R3 ist Wasserstoff, Alkyl von 1 bis 4 C-Atomen, Alkoxy von 1 bis 4 C- Atomen, Carboxy oder Sulfo, falls D2 einen Benzolrest bedeutet, oder ist Wasserstoff oder Sulfo, falls D2 einen Naphthalinrest bedeutet;
R4 ist Wasserstoff, Alkyl von 1 bis 4 C-Atomen, Alkoxy von 1 bis 4 C- Atomen oder Sulfo, falls D2 für einen Benzolrest steht, oder ist Wasserstoff oder Sulfo, falls D2 einen Naphthalinrest bedeutet;
R5 ist Wasserstoff, Chlor, Brom oder Sulfo, falls D2 für einen Benzolrest steht, oder ist Wasserstoff oder Sulfo, falls D2 einen Naphthalinrest bedeutet;
X1 ist Fluor, Brom oder Chlor;
X2 ist Fluor, Brom oder Chlor;
Z1 ist eine Gruppe der allgemeinen Formel (4a) oder (4b)
in welchen
RA Wasserstoff oder Alkyl von 1 bis 4 C-Atomen ist, das substituiert sein kann,
RB Wasserstoff oder Alkyl von 1 bis 4 C-Atomen ist, das substituiert sein kann, oder
die Gruppe -NRARB bildet den Rest eines 5- bis 7-gliedrigen gesättigten Heterocyclus, wobei der Alkylenrest dieses Heterocyclus noch durch 1 oder 2 Heterogruppen unterbrochen sein kann,
RC Wasserstoff oder Alkyl von 1 bis 4 C-Atomen ist, das substituiert sein kann, und
RD Wasserstoff oder Phenyl ist, das durch 1 oder 2 Substituenten aus der Gruppe Alkyl von 1 bis 4 C-Atomen, Alkoxy von 1 bis 4 C-Atomen, Carboxy, Sulfo und Chlor substituiert sein kann;
Z2 hat eine der für Z1 genannten Bedeutungen;
X3 ist Fluor, Brom oder Chlor;
Z3 hat eine der für Z1 genannten Bedeutungen;
Z0 ist eine Gruppe der allgemeinen Formel (5a), (5b), (5c) oder (5d)
in welchen bedeuten:
R10 ist Wasserstoff oder Chlor;
R11 ist Wasserstoff, Chlor oder Fluor;
R0 ist Wasserstoff, Alkyl von 1 bis 4 C-Atomen, Phenyl oder durch Chlor, Sulfo, Methyl, Ethyl, Methoxy, Ethoxy oder Carboxy substituiertes Phenyl;
X4 hat eine der Bedeutungen von X1;
Y1 hat eine der Bedeutungen von Y;
B ist Alkylen von 2 bis 6 C-Atomen oder ist Alkylen-phenylen oder Phenylen-alkylen mit jeweils einem Alkylen von 2 bis 4 C- Atomen, wobei die Phenylenreste durch 1 oder 2 Substituenten aus der Gruppe Methyl, Methoxy, Ethyl und Ethoxy substituiert sein können, oder ist Alkylen von 3 bis 8 C-Atomen, das durch 1 oder 2 Heterogruppen unterbrochen ist;
die eine Gruppe -SO3M in den Sulfo-aminonaphthol-Resten der Formeln (1), (2), (3) steht in meta- oder para-Stellung zur Gruppe NH an den Naphthalinrest gebunden;
die Azogruppe in Formel (3) steht in meta- oder para-Stellung zur Gruppe Z0-NH- an den Benzolkern gebunden.
2. Farbstoffmischung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch den Gehalt
eines oder mehrerer Farbstoffe der allgemeinen Formel (1) und eines oder
mehrerer Farbstoffe der allgemeinen Formel (2) oder (3) oder (2) und (3) im
Mischungsverhältnis von 90 : 10 Gew.-% bis 10 : 90 Gew.-%.
3. Farbstoffmischung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch den Gehalt
eines oder mehrerer Farbstoffe der allgemeinen Formel (1) und eines oder
mehrerer Farbstoffe der allgemeinen Formel (2) oder (3) oder (2) und (3) im
Mischungsverhältnis von 70 : 30 Gew.-% bis 30 : 70 Gew.-%.
4. Farbstoffmischung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch den Gehalt
eines oder mehrerer Farbstoffe der allgemeinen Formel (1) und eines oder
mehrerer Farbstoffe der allgemeinen Formel (2) oder (3) oder (2) und (3) im
Mischungsverhältnis von 60 : 40 Gew.-% bis 40 : 60 Gew.-%.
5. Farbstoffmischung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß D1 oder D2 oder beide einen Benzolkern bedeuten.
6. Farbstoffmischung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß R1 Wasserstoff, Methyl oder Methoxy ist und R2
Wasserstoff, Methyl oder Methoxy bedeutet.
7. Farbstoffmischung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß R1 und R2 beide Wasserstoff sind.
8. Farbstoffmischung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß D2 einen Naphthalinrest bedeutet, R3 Wasserstoff ist,
R4 Wasserstoff oder Sulfo ist und R5 Wasserstoff oder Sulfo bedeutet.
9. Farbstoffmischung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß X1 und X2 beide Fluor sind.
10. Verwendung einer Farbstoffmischung von Anspruch 1 zum Färben von
hydroxy- und/oder carbonamidgruppenhaltigem Material, insbesondere
Fasermaterial.
11. Verfahren zum Färben von hydroxy- und/oder carbonamidgruppenhaltigem
Material, insbesondere Fasermaterial, bei welchem man einen oder
mehrere Farbstoffe auf das Material aufbringt und diese auf dem Material
mittels Wärme oder mit Hilfe eines alkalisch wirkenden Mittels oder
mittels beider Maßnahmen fixiert, dadurch gekennzeichnet, daß man als
Farbstoffe eine Farbstoffmischung von Anspruch 1 oder eine oder mehrere
Farbstoffe der in Anspruch 1 definierten allgemeinen Formel (1) und einen
oder mehrere Farbstoffe der in Anspruch 1 definierten allgemeinen Formel
(2) oder (3) oder (2) und (3) einzeln zusammen einsetzt.
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AT99113892T ATE228152T1 (de) | 1998-07-21 | 1999-07-16 | Farbstoffmischung von wasserlöslichen faserreaktiven azofarbstoffen, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung |
DE59903447T DE59903447D1 (de) | 1998-07-21 | 1999-07-16 | Farbstoffmischung von wasserlöslichen faserreaktiven Azofarbstoffen, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung |
ES99113892T ES2188068T3 (es) | 1998-07-21 | 1999-07-16 | Mezcla de colorantes azoicos reactivos solubles en agua, su procedimiento de fabricacion y su utilizacion. |
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Legal Events
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8141 | Disposal/no request for examination |