DE19839636A1 - Kraftwerk mit einem von einer Turbine angetriebenen Generator sowie Verfahren zum Betrieb eines solchen Kraftwerkes - Google Patents
Kraftwerk mit einem von einer Turbine angetriebenen Generator sowie Verfahren zum Betrieb eines solchen KraftwerkesInfo
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Abstract
Bei einem Kraftwerk (10), umfassend einen von einer Turbine (11) angetriebenen Generator (13), welcher elektrische Leistung erzeugt und über einen Generatorschalter (14) an ein Netz (17) abgibt, wird ein Wiederzuschalten des Generators zum Netz (17) nach einem störfallbedingten Abtrennen ohne Neusynchronisation über einen verlängerten Zeitraum dadurch ermöglicht, dass zwischen dem Ausgang des Generators (13) und dem Generatorschalter (14) eine zuschaltbare elektrische Ersatzlast (18) angeordnet ist.
Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Kraftwerkstechnik. Sie
betrifft ein Kraftwerk, umfassend einen von einer Turbine angetriebenen Genera
tor, welcher elektrische Leistung erzeugt und über einen Generatorschalter an ein
Netz abgibt. Derartige Kraftwerke sind in vielfältiger Form aus dem Stand der
Technik bekannt. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Betrieb eines
solchen Kraftwerkes.
Wie aus der stark vereinfachten Darstellung der Fig. 1 ersichtlich ist, wird in einem
Kraftwerk 10, der elektrische Leistung erzeugende, von einer Turbine 11 über eine
Welle 12 angetriebene Generator 13 über einen Generatorschalter 14, einen
Transformator 15 und einen Netzschalter 16 mit einem Netz 17 verbunden. Bei
starken Störungen im Netz 17 wird der Generator 13 durch Öffnen des Genera
torschalters 14 unmittelbar hinter den Generatorklemmen vom Netz 17 getrennt.
Eine bekannte solche Störung ist z. B. ein Leitungskurzschluss. Für die nachfol
gende Wiedereinschaltung bleiben üblicherweise bis zu 300 ms Zeit, innerhalb
derer die Kriterien Fehlwinkel und Fehlschlupf noch toleriert werden können.
Falls die Störung erst nach Ablauf dieser Zeitspanne geklärt bzw. behoben werden
kann, ist eine zeitraubende Neusynchronisierung des Generators 13 auf das Netz
17 nötig, während der das geschwächte Netz (andere Kraftwerke müssen eventuell
auch erst neu synchronisieren) endgültig zusammenbrechen kann. Diese Ge
fahr wird in Zukunft sogar vermehrt auftauchen, weil die Netze in zunehmendem
Masse an ihrer Kapazitätsgrenze angelangt sind.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Kraftwerk zu schaffen und ein Verfahren
zu dessen Betrieb anzugeben, mit welchen eine Wiederzuschaltung des nach ei
ner Störung vom Netz abgetrennten Generators ohne langwierige Drehzahlanglei
chung bis in den Bereich von einigen Sekunden hinein gewährleistet werden kann.
Die Aufgabe wird durch ein Kraftwerk mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Der Kern der Erfindung besteht darin, für das gestörte bzw. abgetrennte Netz in
nerhalb des Kraftwerkes eine zuschaltbare elektrische Ersatzlast bereitzustellen,
die im Störfall mit den Generatorklemmen verbunden werden kann, und die Funk
tionen des Netzes insoweit übernimmt, dass der Generator in einem für die direkte
Wiedereinschaltung günstigen Betriebszustand weiterbetrieben werden kann.
Eine erste bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemässen Kraftwerkes ist
dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische Ersatzlast einstellbar ausgebildet
ist. Hierdurch ist gewährleistet, dass die elektrische Ersatzlast auf die jeweiligen
Betriebsbedingungen optimal eingestellt werden kann, die kurz vor dem Auftreten
der Störung im Normalbetrieb bestanden haben.
Eine bevorzugte Weiterbildung dieser Ausführungsform ist dadurch gekennzeich
net, dass die zuschaltbare elektrische Ersatzlast wenigstens einen zuschaltbaren
Widerstand umfasst, dass der zuschaltbare Widerstand einstellbar ausgebildet ist,
dass der zuschaltbare Widerstand eine Mehrzahl von unabhängig zuschaltbaren
Teilwiderständen umfasst, dass die zuschaltbaren Teilwiderstände parallel ge
schaltet sind und abgestufte Widerstandswerte aufweisen, und dass die Zuschal
tung des zuschaltbaren Widerstandes über Leistungshalbleiterschalter, vorzugs
weise antiparallel geschaltete Paare von Thyristoren erfolgt. Hierdurch wird mit
bewährten Mitteln eine funktionssichere und gut einstellbare, kompakte Ersatzlast
realisiert.
Ein erstes erfindungsgemässes Verfahren zum Betrieb eines Kraftwerks nach der
Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Störung im Netz, bei welcher
der Generator durch Öffnen des Generatorschalters vom Netz getrennt wird,
gleichzeitig mit dem Öffnen des Generatorschalters der Generator mit seinen
Generatorklemmen auf die elektrische Ersatzlast umgeschaltet und in einem In
selbetrieb betrieben wird, und dass nach Beseitigung der Netzstörung beim
Schliessen des Generatorschalters die elektrische Ersatzlast wieder von den Ge
neratorklemmen abgetrennt wird.
Eine erste bevorzugte Ausführungsform des ersten Verfahrens nach der Erfindung
zeichnet sich dadurch aus, dass eine einstellbare elektrische Ersatzlast verwendet
wird, und dass der Widerstandswert der elektrischen Ersatzlast für die Aufschal
tung des Generators auf einen Wert eingestellt wird, welcher ungefähr der Wirklast
beim vorangegangenen Betrieb des Generators am Netz entspricht, dass der ein
zustellende Wert der elektrischen Ersatzlast zu Beginn des Inselbetriebes grob
aus den unmittelbar vorausgegangenen Grössen Wirklast und Erregerstrom des
Generators ermittelt wird, dass danach durch Anpassung dieses Wertes und/oder
durch Feinregulierung des Erregerstromes eine konstante Phasendifferenz der
Generatorspannung zur Spannung des Netzes eingeregelt wird, und dass die
konstante Phasendifferenz so eingeregelt wird, dass bei Widerstands-Ersatzlast
gilt: IGen'.UGen' = IGen.UGen.cosϕ, mit dem Generatorstrom IGen und der Generator
spannung UGen im Normalbetrieb vor der Störung und dem Generatorstrom IGen'
und der Generatorspannung UGen' während des Inselbetriebes. Es stellt sich in der
Folge eine konstant bleibende Phasendifferenz Δϕ zwischen Generatorspannung
UGen' und Netzspannung UNetz ein. So speist der Generator nach Wiederzuschal
tung sofort wieder Leistung ins Netz. Die Wiederzuschaltung zum Netz ist damit zu
einem beliebigen Zeitpunkt sichergestellt. Dadurch wird ein erheblicher Beitrag zur
Stabilität des Netzes geleistet. Besonders günstig gestaltet sich der Inselbetrieb,
wenn der Betrieb der Turbine mit einem Turbinenregler geregelt wird, und die
Regelstellung des Turbinenreglers während des Inselbetriebes zumindest in einer
ersten Phase konstant gehalten ("eingefroren") wird.
Eine zweite bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens ist
dadurch gekennzeichnet, dass der Betrieb der Turbine mit einem Turbinenregler
geregelt wird, dass die Generatorspannung mit einem Spannungsregler geregelt
wird, dass eine einstellbare elektrische Ersatzlast verwendet wird, und dass wäh
rend des Inselbetriebes durch abgestimmtes Regeln des Turbinenreglers, des
Spannungsreglers und der einstellbaren elektrischen Ersatzlast und damit resultie
rendes Anpassen der Phasendifferenz der Generatorspannung zur Spannung des
Netzes bei konstanter Drehzahl des Generators die Leistung und/oder die Gene
ratorspannung verändert werden. Hierdurch können gezielt bestimmte Parameter
des Generators geändert werden, um die Wiederzuschaltbarkeit zum Netz günstig
zu beeinflussen.
Ein zweites erfindungsgemässen Verfahren zum Betrieb eines Kraftwerkes nach
der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische Ersatzlast zuge
schaltet wird, wenn im Netz Lastabwürfe stattfinden. Hierdurch ist es möglich, ge
zielt Leistungspendelungen zu verhindern. Insbesondere gelingt dies, wenn die
Turbine durch einen Turbinenregler geregelt wird, eine einstellbare elektrische
Ersatzlast verwendet wird, und die elektrische Ersatzlast nach dem Zuschalten in
Abstimmung mit dem eingreifenden Turbinenregler kontinuierlich auf den Wert
Null reduziert wird.
Weitere Ausführungsformen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen im Zusam
menhang mit der Zeichnung näher erläutert werden. Es zeigen
Fig. 1 das vereinfachte Schema eines an ein Netz angeschlossenen
Kraftwerkes, wie es aus dem Stand der Technik vielfach bekannt
ist;
Fig. 2 das Schema aus Fig. 1 mit einer zusätzlichen zuschaltbaren elek
trischen Ersatzlast gemäss der Erfindung;
Fig. 3 ein Blockschaltbild zur Grobeinstellung der elektrischen Ersatzlast
gemäss einem bevorzugten Ausführungsbeispiel des erfindungs
gemässen Verfahrens;
Fig. 4 ein Regelschema für die Einregelung einer konstanten Phasen
differenz der Generatorspannung zum Netz mittels der elektri
schen Ersatzlast im Inselbetrieb gemäss einem bevorzugten Aus
führungsbeispiel der Erfindung;
Fig. 5 die relative Lage der Strom- und Spannungszeiger im Normalbe
trieb des Kraftwerkes;
Fig. 6 die relative Lage der Strom- und Spannungszeiger während des
Inselbetriebes nach der Erfindung mit der konstanten Phasendiffe
renz Δϕ;
Fig. 7 ein Ausführungsbeispiel eines Kraftwerkes nach der Erfindung mit
supraleitendem Strombegrenzer und Power-Booster; und
Fig. 8 ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel für eine einstellbare elektri
sche Ersatzlast, wie sie in der Erfindung eingesetzt werden kann.
In Fig. 2 ist das im Zusammenhang mit dem Schema aus Fig. 1 beschriebene
Kraftwerk 10 nach dem Stand der Technik mit einer zusätzlichen zuschaltbaren
elektrischen Ersatzlast 18 gemäss der Erfindung ausgestattet. Die elektrische Er
satzlast 18 kann nach Bedarf zwischen dem Generator 13 und dem Generator
schalter 14 an die Generatorklemmen angeschlossen werden. Die elektrische Er
satzlast 18 ist bei einem dreiphasigen Ausgang des Generators 13 - wie er in Fig. 2
angenommen ist - vorzugsweise gemäss Fig. 8 als dreiphasiger schaltbarer Wi
derstand ausgelegt, wobei für jede Phase U, V und W eine Mehrzahl von in den
Werten abgestuften Teilwiderständen R1, . . ., R3 in Parallelschaltung jeweils über
ein Paar von antiparallel geschalteten Thyristoren T11, T12 zu- bzw. abgeschaltet
werden können. Durch die Abstufung der Teilwiderstände R1, . . ., R3 lassen sich
durch geeignete Kombination Werte des Gesamtwiderstandes in einer feinen Ab
stufung einstellen, so dass die elektrische Ersatzlast auf einfache Weise durch
elektronische Ansteuerung der Thyristoren T11, T12 relativ genau einstellbar ist.
Der Einsatz der elektrischen Ersatzlast 18 im Störungsfall erfolgt vorzugsweise
wie nachfolgend beschrieben: Wird der (in den Figuren nicht gezeigten)
Netzüberwachung ein Kurzschluss im Netz 17 angezeigt, wird ein Auslösebefehl
zum Öffnen des Generatorschalters 14 gegeben. Gleichzeitig mit dem Abtrennen
vom Netz 17 durch den Generatorschalter 14 (genauer: gleichzeitig mit dem Aus
lösebefehl) werden die Generatorklemmen (durch Schliessen der Thyristorschalter
in der Ersatzlast) auf die elektrische Ersatzlast 18 umgeschaltet. Die elektrische
Ersatzlast 18 entspricht in ihrem Wert dabei möglichst der dem Kurzschluss vor
angegangenen Wirklast. Der für die Turbine 11 verantwortliche Turbinenregler und
der Erregerstrom für den Generator 13 werden während der Störung zumindest in
einer ersten Phase konstant gehalten ("eingefroren"). Wie bereits erwähnt, besteht
die elektrische Ersatzlast vorzugsweise aus thyristorgeschalteten ohmschen
Teilwiderständen R1 ,. . ., R3.
Die Zuschaltung der benötigten Teilwiderstände in der elektrischen Ersatzlast 18
wird zu Beginn grob aus der eingefrorenen Wirkleistung und dem Erregerstrom
ermittelt. Dies geschieht gemäss dem in Fig. 3 wiedergegebenen Blockschema
dadurch, dass die Wirkleistung über einen Eingang 20 für die Wirkleistung, und
der Erregerstrom über einen Eingang 21 für den Erregerstrom auf eine Steuerung
19 gegeben werden, die z. B. nach Massgabe des ASA-Verfahrens einen entspre
chenden Widerstandswert für die elektrische Ersatzlast erzeugt, der über eine Si
gnalleitung 22 an eine Ansteuerschaltung 23 für die Ersatzlast weitergeleitet wird.
Die Ansteuerschaltung 23 gibt dann an einzelnen Steuerausgängen 24 für die
Teilwiderstände R1, . . ., R3 der elektrischen Ersatzlast 18 entsprechende Befehle für
die Thyristoren T11, T12.
Nach der Grobeinstellung folgt mit dem in Fig. 4 dargestellten Reglerschema die
Einregelung der Generatorspannung (UGen) auf eine konstante Phasendifferenz
(Δϕ) relativ zur Netzspannung UNetz. Hierzu wird über einen ersten Übertrager 25
mit nachfolgender PLL-Schaltung 26 das Netz nachgebildet und der resultierende
Phasenwinkel ϕNetz auf den einen Eingang eines ersten Subtrahierers (Verglei
chers) 28 gegeben. Auf den anderen Eingang des ersten Subtrahierers 28 kommt
die über einen zweiten Übertrager 27 an den Generatorklemmen abgenommene
Phase ϕGen der Generatorspannung. Die resultierende Phasendifferenz (Istwert)
wird in einem nachfolgenden zweiten Subtrahierer (Vergleicher) 29 mit der Pha
sendifferenz Δϕ (Sollwert) verglichen, die in einer Phasenwinkelschaltung 32 als
Sollwertgeber aus den Werten der am Eingang 33 anstehenden Wirkleistung und
dem am Eingang 34 anstehenden Erregerstrom erzeugt wird. Die Differenz von
Istwert und Sollwert am Ausgang des zweiten Subtrahierers 29 wird je auf einen
Erregerstromregler 31, einen Wirkleistungsregler 35 und einen Ersatzlastregler 36
gegeben. Der Erregerstromregler 31 steuert über eine (optionale) AVR-Schaltung
30 den Erregerstrom des Generators 13. Der Wirkleistungsregler 35 verändert die
Sollwirkleistung 38 des Turbinenreglers, die der eingefrorenen Wirkleistung vor
der Abschaltung gleich ist. Der Ersatzlastregler 36 steuert über den Ausgang 37
die vorher grob voreingestellte elektrische Ersatzlast 18.
Die angestrebte konstante Phasendifferenz Δϕ (Δphi) ergibt sich nach den Fig. 5
(relative Lage der Strom- und Spannungszeiger im Normalbetrieb des Kraftwer
kes) und 6 (relative Lage der Strom- und Spannungszeiger während des Inselbe
triebes), wobei gilt:
IGen'.UGen' = IGen.UGen.cosϕ,
mit dem Generatorstrom IGen, der Generatorspannung UGen und dem Phasenwin
kel ϕ im Normalbetrieb vor der Störung und dem Generatorstrom IGen' und der Ge
neratorspannung UGen' während des Inselbetriebes (der Vektor der Polradspan
nung UP symbolisiert in den Fig. 5 und 6 dabei die Winkellage des Rotors gegen
über der Statorspannung und ist ein Mass für den Erregerstrom). Bei der so fest
gehaltenen Phasendifferenz Δϕ speist der Generator 13 nach Wiederzuschaltung
ohne Synchronisiervorgang sofort wieder Leistung ins Netz 17. Die Wiederzu
schaltung zum Netz 17 ist damit zu einem beliebigen Zeitpunkt sichergestellt. Die
Spannung wird während dem Inselbetrieb (d. h. mit dem Generator 13 vom Netz
17 getrennt und auf die elektrische Ersatzlast 18 arbeitend) in den meisten Fällen
ansteigen, da der vorausgegangene Betrieb übererregt war, was aus der Sicht des
Generators für die beabsichtigte kurze Zeitdauer vertretbar ist. Der resultierende
Blindleistungsstoss ist beim Wiederzuschalten als "Stabilitätsspritze" sogar er
wünscht.
Mit dieser Umschaltung auf die Ersatzlast 18 wird ein Überschwingen der Dreh
zahl verhindert und der Generator 13 kann in einer Zeitspanne, die bestimmt ist
durch das Energieaufnahmevermögen der Ersatzlast 18, im Inselbetrieb phasen
starr zum Netz 17 weiterbetrieben werden. Beim Wiederschliessen des Genera
torschalters 14 wird die Ersatzlast 18 abgetrennt. Dies erfolgt durch bei den Thyri
storen T11, T12 der Ersatzlast 18 beim nächstfolgenden Stromnulldurchgang. Das
Kriterium der Wiederzuschaltung des Generators 13 ohne langwierigen Dreh
zahlangleich kann damit bis in den Bereich einiger Sekunden gewährleistet wer
den. Dadurch wird ein erheblicher Beitrag zur Stabilität des Netzes 17 geleistet.
Die Ersatzlast besteht gemäss Fig. 8 aus einer Anzahl von zuschaltbaren Teilwi
derständen (R1, . . ., R3 für die Phase U). Die Zuschaltung erfolgt mit antiparallel ge
schalteten Thyristorpaaren (T11, T12 für die Phase U), die nötigenfalls durch Se
rie- oder Parallelschaltung verstärkt werden können. Die Serieschaltung kann da
bei aus Spannungs- und/oder Redundanzgründen erfolgen. Besonders geeignet
als Schalter sind Thyristoren auf der Basis von SiC. Die Teilwiderstände R1, . . ., R3
können wertemässig ungleich gross sein, also z. B. in einer geometrischen Abstu
fung. Vorteilhafterweise werden Widerstände mit grossem Energieaufnahmever
mögen verwendet, wie sie beispielsweise im Handel erhältlich sind. Die elektrische
Ersatzlast 18 lässt sich vergleichsweise platzsparend aufbauen. So ergibt sich für
eine Leistung von 500 MVA ein Schrankvolumen von schätzungsweise 20 m3.
Mit einem abgestimmten Regeln von Turbinenregler, Spannungsregler und Er
satzlast gemäss Fig. 4 kann während dem Inselbetrieb aber auch nach einem vor
gegebenen Algorithmus auf höhere oder tiefere Leistung und/oder auf höhere oder
tiefere Spannung zugestrebt werden, ohne die Welle 12 zu beschleunigen oder zu
bremsen. Gleichzeitig wird die Phasenwinkellage zum Netz 17 angepasst. Auch in
diesem Fall ist ein problemloses Wiederzuschalten über einen längeren Zeitraum
gewährleistet.
Eine andere Einsatzmöglichkeit der elektrischen Ersatzlast 18 sieht vor, dass die
Ersatzlast zugeschaltet wird, wenn Lastabwürfe im Netz 17 stattfinden. Die elektri
sche Ersatzlast wird anschliessend, abgestimmt mit dem dann eingreifenden Lei
stungsregler, kontinuierlich gegen Null reduziert. Mit dieser Einsatzart können so
sicher unerwünschte Leistungspendelungen oder Aussertrittfallen verhindert wer
den.
Weiterhin ist es denkbar, bei Kraftwerken mit mehreren Generatoren jedem Gene
rator eine eigene Ersatzlast zuzuordnen, jedoch gewisse Komponenten der Er
satzlast wie z. B. die Phasenwinkelregelung (Fig. 4) zu zentralisieren, d. h. für alle
Ersatzlasten gemeinsam vorzusehen.
Weiterhin ist es möglich, in der Regelung nach Fig. 4 anstelle der synthetischen
Netznachführung mit der PLL-Schaltung 26 die Information über die Phasenlage
des Netzes 17 über einen separaten Informationskanal von einer Netzleitstelle zu
übermitteln.
Auch ist es denkbar, für die Thyristoren T11, T12 anstelle einer Vollwellensteue
rung zur Erzeugung einer kombinierten ohmsch-induktiven Belastung eine Pha
senanschnittsteuerung vorzusehen.
Sollte die elektrische Ersatzlast 18 im Einsatzfall mit ihrer thermischen Kapazität
am Ende sein, kann die Leistung der Ersatzlast derart zurückgenommen werden,
dass der Turbinenregler dert Lastrücknahme folgen kann, um wenigstens Dreh
zahlüberschwingen zu vermeiden. Es muss dann allerdings ein neuer Synchro
nisiervorgang aufgebaut werden.
Weitere Variationsmöglichkeiten innerhalb der Erfindung ergeben sich aus der
Darstellung der Fig. 7: Die Trennung vom Netz erfolgt in diesem Fall über einen
supraleitenden Strombegrenzer (SL-Strombegrenzer 41), der im Falle eines Kurz
schlusses beim Überschreiten des Strom-Momentanwertes normalleitend wird,
und damit den Generator 13 quasi vom Netz abkoppelt. Anstelle des SL-Strombe
grenzers 41 kann aber auch ein PTC-Strombegrenzer eingesetzt werden. Der Ge
nerator 13 wird so vom Störstrom isoliert, was sich günstig auf den Wellenstrang
und die Statorwicklung auswirkt. Im Zusammenhang mit dem Einsatz derartiger
Begrenzer kann zwischen dem Netz und einem Schalter 39 auch eine Hilfsschal
tung 40 eingesetzt werden, mittels derer ein synthetischer Kurzschlussstrom ein
gespeist und der Netzschutz so zum Ansprechen gebracht werden kann.
10
Kraftwerk
11
Turbine
12
Welle
13
Generator
14
Generatorschalter
15
Transformator
16
Netzschalter
17
Netz
18
Ersatzlast (elektrisch)
19
Steuerung
20
Eingang für Wirkleistung P
21
Eingang für Erregerstrom If
22
Signalleitung für Lastwiderstandswert
23
Ansteuerschaltung Ersatzlast
24
Steuerausgang Teilwiderstand
25
,
27
Übertrager
26
PLL-Schaltung
28
,
29
Subtrahierer
30
AVR-Schaltung
31
Errgerstromregler
32
Phasenwinkelschaltung
33
Eingang für Wirkleistung P
34
Eingang für Erregerstrom If
35
Wirkleistungsregler
36
Ersatzlastregler
37
Ausgang Ersatzlast
38
Sollwirkleistung
39
Schalter
40
Hilfsschaltung
41
SL-Strombegrenzer
42
Widerstand (zuschaltbar)
R1, . . ., R3Teilwiderstand
T11, T12Thyristor
IGen
R1, . . ., R3Teilwiderstand
T11, T12Thyristor
IGen
, IGen
'Generatorstrom
UGen
UGen
, UGen
'Generatorspannung
UNetz
UNetz
Netzspannung
phi(ϕ)Phasenwinkel
Δphi(ϕ)Phasendifferenz
delta(δ)Polradwinkel
UP
phi(ϕ)Phasenwinkel
Δphi(ϕ)Phasendifferenz
delta(δ)Polradwinkel
UP
Polradspannung
Claims (15)
1. Kraftwerk (10), umfassend einen von einer Turbine (11) angetriebenen
Generator (13), welcher elektrische Leistung erzeugt und über einen Generator
schalter (14) an ein Netz (17) abgibt, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen
dem Ausgang des Generators (13) und dem Generatorschalter (14) eine zuschalt
bare elektrische Ersatzlast (18) angeordnet ist.
2. Kraftwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zuschalt
bare elektrische Ersatzlast (18) wenigstens einen zuschaltbaren Widerstand (42)
umfasst.
3. Kraftwerk nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die elektrische Ersatzlast (18) bzw. der zuschaltbare Widerstand (42) ein
stellbar ausgebildet sind.
4. Kraftwerk nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der zuschalt
bare Widerstand (42) eine Mehrzahl von unabhängig zuschaltbaren Teilwiderstän
den (R1, . . ., R3) umfasst.
5. Kraftwerk nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die zuschalt
baren Teilwiderstände (R1, . . ., R3) parallel geschaltet sind und abgestufte Wider
standswerte aufweisen.
6. Kraftwerk nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass die Zuschaltung des zuschaltbaren Widerstandes (42) über Leistungshalb
leiterschalter, vorzugsweise antiparallel geschaltete Paare von Thyristoren (T11,
T12) erfolgt.
7. Kraftwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
dass für die Trennung des Generators (13) vom Netz (17) eine Begrenzer, insbe
sondere ein SL-Begrenzer (41) oder ein PTC-Begrenzer, vorgesehen ist.
8. Verfahren zum Betrieb eines Kraftwerks (10) nach einem der Ansprüche
1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Störung im Netz, bei welcher der
Generator (13) durch Öffnen des Generatorschalters (14) vom Netz (17) getrennt
wird, gleichzeitig mit dem Öffnen des Generatorschalters (14) der Generator (13)
mit seinen Generatorklemmen auf die elektrische Ersatzlast (18) umgeschaltet
und in einem Inselbetrieb betrieben wird, und dass nach Beseitigung der Netzstö
rung beim Schliessen des Generatorschalters (14) die elektrische Ersatzlast (18)
wieder von den Generatorklemmen abgetrennt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine einstell
bare elektrische Ersatzlast (18) verwendet wird, und dass der Widerstandswert der
elektrischen Ersatzlast (18) für die Aufschaltung des Generators (13) auf einen
Wert eingestellt wird, welcher ungefähr der Wirklast beim vorangegangenen Be
trieb des Generators (13) am Netz (17) entspricht.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der einzu
stellende Wert der elektrischen Ersatzlast (18) zu Beginn des Inselbetriebes grob
aus den unmittelbar vorausgegangenen Grössen Wirklast und Erregerstrom des
Generators (13) ermittelt wird und dass danach durch Anpassung dieses Wertes
und/oder durch Feinregulierung des Erregerstromes eine konstante Phasendiffe
renz (Δϕ) der Generatorspannung (UGen) zur Spannung (UNetz) des Netzes (17)
eingeregelt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die kon
stante Phasendifferenz (Δϕ) so eingeregelt wird, dass gilt:
IGen'.UGen' = IGen.UGen.cosϕ, mit dem Generatorstrom IGen und der Generator spannung UGen im Normalbetrieb vor der Störung und dem Generatorstrom IGen' und der Generatorspannung UGen' während des Inselbetriebes.
IGen'.UGen' = IGen.UGen.cosϕ, mit dem Generatorstrom IGen und der Generator spannung UGen im Normalbetrieb vor der Störung und dem Generatorstrom IGen' und der Generatorspannung UGen' während des Inselbetriebes.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeich
net, dass der Betrieb der Turbine (11) mit einem Turbinenregler geregelt wird, und
dass die Regelstellung des Turbinenreglers während des Inselbetriebes zumindest
in einer ersten Phase konstant gehalten ("eingefroren") wird.
13. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Betrieb
der Turbine (11) mit einem Turbinenregler geregelt wird, dass die Generatorspan
nung (UGen) mit einem Spannungsregler geregelt wird, dass eine einstellbare elek
trische Ersatzlast (18) verwendet wird, und dass während des Inselbetriebes durch
abgestimmtes Regeln des Turbinenreglers, des Spannungsreglers und der ein
stellbaren elektrischen Ersatzlast (18) und damit resultierendes Anpassen der
Phasendifferenz (Δϕ) der Generatorspannung (UGen) zur Spannung (UNetz) des
Netzes (17) bei konstanter Drehzahl des Generators (13) die Leistung und/oder
die Generatorspannung (UGen) verändert werden.
14. Verfahren zum Betrieb eines Kraftwerkes (10) nach einem der Ansprü
che 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische Ersatzlast zugeschaltet
wird, wenn im Netz (17) Lastabwürfe stattfinden.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Tur
bine (11) durch einen Turbinenregler geregelt wird, dass eine einstellbare elektri
sche Ersatzlast (18) verwendet wird, und dass die elektrische Ersatzlast (18) nach
dem Zuschalten in Abstimmung mit dem eingreifenden Turbinenregler kontinuier
lich auf den Wert Null reduziert wird.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19839636A DE19839636A1 (de) | 1998-08-31 | 1998-08-31 | Kraftwerk mit einem von einer Turbine angetriebenen Generator sowie Verfahren zum Betrieb eines solchen Kraftwerkes |
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Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19839636A1 true DE19839636A1 (de) | 2000-03-02 |
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