DE19836854A1 - Strangpreßvorrichtung für thermoplastifizierten Kunststoff - Google Patents

Strangpreßvorrichtung für thermoplastifizierten Kunststoff

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Abstract

Eine Strangpreßvorrichtung (1) für thermoplastifizierten Kunststoff ist mit einer austrittsspaltdefinierenden verstellbaren Werkzeuglippe (2), einer Gegenlippe (3), zumindest einem auf der Werkzeuglippe (2) arbeitenden Stellelement (5) und einer Steuer- und/oder Regeleinrichtung (6) für die Dicke des stranggepreßten Kunststoffes ausgerüstet. Das Stellelement (5) gehört der Steuer- und/oder Regeleinrichtung (6) an und dem Stellelement (5) sowie der Werkzeuglippe (4) ist ein in einer Längsführung (9) geführter Stößel (8) zwischengeschaltet. Längsstreifen im stranggepreßten fertigen Produkt lassen sich vermeiden, wenn der Stößel (8) aus Oxidkeramik, insbesondere aus mit Magnesiumoxid teilstabilisiertem Zirkoniumoxid, besteht.

Description

Die Erfindung betrifft eine Strangpreßvorrichtung für thermoplastifizierten Kunststoff mit einer austrittsspalt­ definierenden verstellbaren Werkzeuglippe, einer Gegen­ lippe, zumindest einem auf die Werkzeuglippe arbeitenden Stellelement und einer Steuer- und/oder Regeleinrichtung für die Dicke des stranggepreßten Kunststoffes, wobei das Stellelement der Steuer- und/oder Regeleinrichtung angehört und dem Stellelement sowie der Werkzeuglippe ein in einer Längsführung geführter Stößel zwischengeschaltet ist.
Bei Verwendung einer auch aus der Praxis bekannten Strang­ preßvorrichtung der genannten Art (DE 34 27 915 C1), bei der der Stößel aus Metall gefertigt ist, stellt man regelmäßig deutlich erkennbare Längsstreifen auf dem stranggepreßten Fertigprodukt fest, die auf Temperatur­ unterschiede in der Werkzeuglippe zurückzuführen sind. Alle Bemühungen, diese Längsstreifen zu reduzieren bzw. zu vermeiden, sind bisher fehlgeschlagen.
Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, anzu­ geben, wie eine Strangpreßvorrichtung der eingangs ge­ nannten Art auszubilden ist, damit die beschriebenen Längs­ streifen weitgehend nicht mehr auftreten.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß der Stößel aus Oxidkeramik gefertigt ist. Vorzugsweise besteht die Oxidkeramik aus Zirkoniumoxid (ZrO2). Am besten bewährt hat sich ein mit Magnesiumoxid (MgO) teil­ stabilisiertes Zirkoniumoxid, welches handelsüblich ist.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß die in Rede stehenden Längsstreifen darauf zurückzuführen sind, daß sich diejenigen Bereiche, in denen der Stößel mit dem Stellelement, der Längsführung und der Werkzeuglippe unmittelbar in Berührung steht, nicht im thermodynamischen Gleichgewicht befinden und daher über die Stößel ein unkontrollierbarer Wärmetransport zur Werkzeuglippe bzw. von dieser weg stattfindet, der die Kunststoffschmelze, insbesondere deren Viskosität, beeinflußt. Durch das Stößelmaterial Oxidkeramik, insbesondere Zirkoniumoxid, mit seiner gegenüber Metallen niedrigeren Wärmeleitfähigkeit wird nun das Temperaturprofil der Werkzeuglippe soweit stabilisiert, daß die gefürchteten Längsstreifen über­ raschenderweise praktisch nicht mehr auftreten.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher er­ läutert. Die einzige Figur zeigt in einem Schnitt eine Strangpreßvorrichtung für thermoplastifizierten Kunststoff mit einer Steuer- und/oder Regeleinrichtung.
Die in den Figuren dargestellte Strangpreßvorrichtung 1 ist als Breitschlitzdüse ausgeführt und weist zunächst eine Werkzeuglippe 2 und eine Gegenlippe 3 auf, die einen Austrittsspalt 4 für den thermoplastifizierten Kunststoff definieren. Die Werkzeuglippe 2 ist mit Hilfe von mehreren (senkrecht zur Zeichenebene) hintereinander angeordneten Stellelementen 5 in Form von Translatoren verstellbar. Zur Strangpreßvorrichtung 1 gehört ferner die Steuer- und/oder Regeleinrichtung 6 für die Dicke des stranggepreßten Kunststoffes, die eine Dickenmeßvorrichtung 7 als Eingabe­ glied und die Stellelemente 5 als Stellglieder aufweist. Jedem der Stellelemente 5 bzw. Translatoren und der Werkzeuglippe 2 ist ein Stößel 8 zwischengeschaltet. Dieser Stößel 8 ist aus Oxidkeramik in Form mit Magnesiumoxid (MgO) teilstabilisiertem Zirkoniumoxid (ZrO2) zwischen­ geschaltet. Diese Stößel 8 sind jeweils in einer an der Strangpreßvorrichtung 1 befestigten Längsführung 9 geführt. An ihrem der Werkzeuglippe 2 abgewandten Ende sind die Stellelemente 5 über Schrauben 10 mit Oxidkeramikeinsätzen 11 gehalten, um auch die Stellelemente 5 von schädlichen Wärmeeinflüssen freizuhalten.

Claims (3)

1. Strangpreßvorrichtung für thermoplastifizierten Kunst­ stoff mit einer austrittsspaltdefinierenden verstellbaren Werkzeuglippe, einer Gegenlippe, zumindest einem auf die Werkzeuglippe arbeitenden Stellelement und einer Steuer- und/­ oder Regeleinrichtung für die Dicke des stranggepreßten Kunststoffes, wobei das Stellelement der Steuer- und/oder Regeleinrichtung angehört und dem Stellelement sowie der Werkzeuglippe ein in einer Längsführung geführter Stößel zwischengeschaltet ist, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Stößel (8) aus Oxidkeramik ge­ fertigt ist.
2. Strangpreßvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Oxidkeramik aus Zirkoniumoxid (ZrO2) be­ steht.
3. Strangpreßvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Zirkoniumoxid mit Magnesiumoxid (MgO) teilstabilisiert ist.
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