DE19834507A1 - Pharmazeutische, wasserlösliche Tablettenformulierung zur Anwendung von Sildenafil - Google Patents
Pharmazeutische, wasserlösliche Tablettenformulierung zur Anwendung von SildenafilInfo
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Abstract
Pharmazeutische, wasserlösliche Tablettenformulierung, die als aktiven Bestandteil den Phosphodiesterase (PDE)-Typ-5-Hemmer Sildenafil oder dessen pharmazeutisch unbedenkliche Salze enthält.
Description
Die Erfindung betrifft eine pharmazeutische, wasserlösliche Tablettenformulierung, die als
aktiven Bestandteil den Phosphodiesterase (PDE)-Typ-5-Hemmer Sildenafil oder dessen
pharmazeutisch unbedenkliche Salze enthält.
Sildenafil [1-(4-ethoxy-3-(6,7-dihydro 1-methyl-7-oxo-3-propyl 1H-pyazolo(4,3-d)pyrimidin-
5-yl)phenylsulfonyl)-4-methyl piperazin], besser bekannt unter dem Markennamen VIAGRA,
stellt einen sehr selektiven cyclischen-Guanosinmonophosphat (cGMP)-spezifischen
Phosphodiesterase (PDE)-Typ-5-Hemmer dar, der zur Behandlung sowohl von organisch als
auch von psychisch bedingter Impotenz entwickelt wurde.
Der physiologische Mechanismus der Erektion des Penis beinhaltet die Freisetzung von
Stickoxid (NO) in den Schwellkörpern während der sexuellen Stimulation. NO aktiviert das
Enzym Guanylatcyclase, welches für einen erhöhten Spiegel an cyclischem
Guanosinmonophosphat (cGMP ) sorgt. Dieses cGMP ist dafür verantwortlich, daß sich die
glatte Muskulatur der Schwellkörper entspannt und somit das Blut in die Schwellkörper
eindringen kann, so daß eine Erektion (Gliedsteife) zustande kommt. Sildenafil hat keinen
direkten entspannenden Effekt auf die Schwellkörpermuskulatur, sondern es verstärkt die
Wirkung des Stickoxides durch eine Hemmung der Phosphodieseterase-Typ-5 (PDE 5),
welche für den Abbau von cGMP in den Schwellkörpern verantwortlich ist. Falls durch
sexuelle Stimulation eine Freisetzung von NO erfolgt, steigt aufgrund der Hemmung der
PDE 5 durch das Sildenafil der cGMP-Spiegel in den Schwellkörpern, so daß sich die glatte
Muskulatur entspannt und das Blut in die Schwellkörper eindringen kann. Die Wirkung von
Sildenafil bleibt bei empfohlener Dosierung aber fehlender sexueller Stimulierung aus.
Bisher erfolgt die Verabreichung von Sildenafil oral, in Form einer Tablette mit einem
Wirkstoffgehalt von 25 mg, 50 mg oder 100 mg/ Tag, wobei die Bioverfügbarkeit bei nur
40% liegt. Der im Normalfall verabreichte Wirkstoffgehalt beträgt 50 mg/ Tag. Die Tablette
sollte, um ihre volle Wirkung zu zeigen mindestens eine Stunde, bei vorherigem Verzehr von
fetten Lebensmitteln 1,5 Stunden vor Bedarf eingenommen werden. Das sexuelle Verhalten
der Patienten entbehrt somit einer gewissen Spontaneität, was eine doch sehr beträchtliche
Einschränkung für diese darstellt.
Die Patienten-Compliance spielt heutzutage eine sehr wichtige Rolle. Der Nachteil der
gängigen oralen Darreichungsformen besteht darin, daß ein Großteil der Patienten unfähig ist,
diese zu schlucken bzw. ein großer Widerwille gegen diese Art der Darreichungsform besteht.
Die Aufgabe der Erfindung ist es nun, eine wasserlösliche Tablettenformulierung zur
Anwendung von Sildenafil oder dessen pharmazeutisch unbedenklichen Salzen für alle
betroffenen Personen bereitzustellen, um somit schneller den therapeutisch wirksamen
Blutplasmaspiegel zu erreichen und die Patienten-Compliance durch leichtere Einnahme zu
verbessern.
Da bei einem sehr großen Anteil der betroffenen Personen der Grund der Impotenz in einer
Diabetes-Erkrankung zu suchen ist, sollte die wasserlösliche Tablettenformulierung zudem
noch zuckerfrei sein. Dieses ist allerdings nur möglich, wenn der Wirkstoff und der Süßstoff
chemisch verträglich und zur Herstellung der gewünschten Form des Arzneimittels und der
damit verbundenen Arbeitsschritte geeignet sind.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß durch die orale Verabreichung mittels einer
pharmazeutischen, wasserlöslichen Tablettenformulierung Sildenafil oder dessen
pharmazeutisch wirksame Salze derart gut resorbiert werden, daß sehr schnell ein
therapeutisch wirksamer Blutplasmaspiegel erreicht werden kann. Es besteht zudem eine gute
chemische Verträglichkeit mit Süßstoffen. Auch bei der Herstellung dieses Gemisches sind
keine Einschränkungen zu verzeichnen. Dadurch wird die Flexibilität der betroffenen
Personen wesentlich verbessert und eine gewisse Spontaneität ermöglicht, so daß eine freie
Gestaltung des Liebesleben kein Problem mehr darstellt.
Aufgrund der Wasserlöslichkeit wird zudem noch eine angenehme Präsentation des
Arzneimittels ermöglicht, insbesondere bei Patienten, die Schwierigkeiten haben normale
Tabletten zu schlucken.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird nun durch eine oral zu verabreichende
pharmazeutische, wasserlösliche Tablettenformulierung, die als aktiven Bestandteil den
Phosphodiesterase (PDE)-Typ-5-Hemmer Sildenafil oder dessen pharmazeutisch
unbedenkliche Salze enthält, gelöst. Als mögliche Salze kommen die Säureadditionssalze wie
die Hydrochloride oder die Halogenide, Sulfate, Phosphate, Citrate, Acetate, Maleate,
Succinate, Fumarate, Ascorbate sowie Carbonate in Frage.
Sildenafil oder dessen pharmazeutisch unbedenkliche Salze können ferner in Kombination mit
weiteren bekannten Wirkstoffen, vor allem spezifischen und unspezifischen Cytochrom P450
(CYP) Inhibitoren, angewendet werden.
Durch Kombination von Sildenafil mit einem CYP-Inhibitor wie Erythromycin, Cimetidin,
Ketoconazol, Itraconazol oder Mibefradil wird die Konzentration im Blutplasma stark
gesteigert und der Abbau bzw. die Ausscheidung verzögert. Die schnelle Anflutung wird
somit bei einer stark verringerten Sildenafilmenge trotzdem beibehalten bzw. beschleunigt.
Die Menge Sildenafil, bevorzugt in der Form eines pharmazeutisch unbedenklichen Salzes,
die in dem erfindungsgemäßen wasseriösliche Tablettenformulierung verwendet wird, kann
zwischen 20 bis 150 mg betragen und wird bevorzugt im Bereich von 25 bis 100 mg pro
Dosierungseinheit liegen.
Die wasserlösliche Tablettenformulierung kann in der Form von Brausetabletten oder Tabs
vorliegen.
In der Brausetablettenform kann als Kohlendioxidquelle das Carbonat oder das Bicarbonat der
Alkali- und Erdalkalimetalle in Verbindung mit einer Säure, z. B. Citronensäure,
Ascorbinsäure und Weinsäure verwendet werden.
Dabei kann das Gewichtsverhältnis der Säure zu dem Carbonat oder Bicarbonat zwischen
1,2 und 1,6 liegen.
In beiden Formen befindet sich anstatt der Zuckerkomponente ein Süßstoff als Süßungsmittel,
insbesondere Aspartam, Cyclamat und Saccharin beziehungsweise deren Natriumsalze.
Es können zudem die für diese Darreichungsformen üblichen Binde- und Gleitmittel,
Füllstoffe, Tenside, Sprengmittel sowie Aromastoffe zugesetzt werden.
Claims (15)
1. Pharmazeutische, wasserlösliche Tablettenformulierung mit einem Gehalt an dem
Phosphodiesterase (PDE)-Typ-5-Hemmer Sildenafil oder dessen pharmazeutisch
unbedenklichen Salzen.
2. Pharmazeutische, wasserlösliche Tablettenformulierung nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch Sildenafil als Wirkstoff.
3. Pharmazeutische, wasserlösliche Tablettenformulierung nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch das Citrat, Hydrochlorid, Halogenid, Sulfat, Phosphat, Acetat, Maleat, Succinat,
Ascorbat oder Carbonat von Sildenafil als Wirkstoff, insbesondere Sildenafilcitrat.
4. Pharmazeutische, wasserlösliche Tablettenformulierung nach Anspruch 1, 2 oder 3,
gekennzeichnet durch Sildenafil oder eines seiner pharmazeutisch verträglichen Salze als
Wirkstoff in Kombination mit weiteren Wirkstoffen.
5. Pharmazeutische, wasserlösliche Tablettenformulierung nach Anspruch 4, gekennzeichnet
durch mindestens einen weiteren Wirkstoff, der die Sildenafil-Wirkung verstärkt,
insbesondere spezifische und unspezifische Cytochrom P450-Inhibitoren.
6. Pharmazeutische, wasserlösliche Tablettenformulierung nach Anspruch 4 oder 5,
gekennzeichnet durch Erythromycin, Cimetidin, Ketoconazol, Itraconazol oder Mibefradil
und/oder pharmazeutisch unbedenkliche Salze derselben.
7. Pharmazeutische, wasserlösliche Tablettenformulierung nach einem der vorangegangenen
Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Wirkstoffgehalt von 20 bis 150 mg.
8. Pharmazeutische, wasserlösliche Tablettenformulierung nach Anspruch 7, gekennzeichnet
durch einen Wirkstoffgehalt von 25 bis 100 mg.
9. Pharmazeutische, wasserlösliche Tablettenformulierung nach einem der vorangegangenen
Ansprüche, gekennzeichnet dadurch, daß diese in Form von Brausetabletten oder Tabs
vorliegen können.
10. Pharmazeutische, wasserlösliche Tablettenformulierung nach einem der vorangegangenen
Ansprüche, gekennzeichnet dadurch, daß die Brausetablettenform als Kohlendioxidquelle
das Carbonat oder Bicarbonet der Alkali- oder Erdalkalimetalle in Verbindung mit einer
Säure enthalten können.
11. Pharmazeutische, wasserlösliche Tablettenformulierung nach Anspruch 10,
gekennzeichnet durch Citronen-, Ascorbin- oder Weinsäure.
12. Pharmazeutische, wasserlösliche Tablettenformulierung nach Anspruch 10 und 11,
gekennzeichnet durch ein Gewichtsverhältnis zwischen Säure und Carbonat/Bicarbonat
von 1,2 bis 1,6.
13. Pharmazeutische, wasserlösliche Tablettenformulierung nach einem der vorangegangenen
Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Süßstoff als Ersatz der Zuckerkomponente.
14. Pharmazeutische, wasserlösliche Tablettenformulierung nach Anspruch 13,
gekennzeichnet durch Aspartam, Cyclamat und Saccharin und/oder deren Natriumsalze.
15. Pharmazeutische, wasserlösliche Tablettenformulierung nach einem der vorangegangenen
Ansprüche, gekennzeichnet durch den möglichen Zusatz von bekannten Binde- und
Gleitmitteln, Füllstoffen, Tensiden, Sprengmitteln sowie Aromastoffen.
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