DE19833421A1 - Sicherheitslenksäule für Kraftfahrzeuge - Google Patents
Sicherheitslenksäule für KraftfahrzeugeInfo
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Abstract
Es wird eine Sicherheitslenksäule nach DE 19704013 vorgestellt, bei der in das Mantelrohr (2) der Sicherheitslenksäule über den Umfang verteilte Materialschwächungen (8) eingebracht sind. Diese erstrecken sich vorzugsweise über die gesamte Mantelrohrlänge.
Description
Die Erfindung betrifft eine Sicherheitslenksäule für Kraftfahrzeuge nach DE 197 04 013
mit einem Lenksäulengehäuse, einem sich in den Fahrgastraum erstreckenden Mantelrohr
und einer darin drehbar gelagerten Lenkwelle zur Aufnahme eines Lenkrades, die im Fall
eines Frontalunfalls verkürzbar ist.
Derartige energieabsorbierende Sicherheitslenksäulen kommen zur Anwendung, um den
Aufprall eines Fahrers bei einem Frontalcrash/Offsetcrash zusätzlich zur Abstützung durch
einen Airbag abzudämpfen. Es sind Sicherheitssysteme bekannt, bei denen vorgeformte
Wellrohre in der Lenksäule während des Crashvorganges ziehharmonikaartig verformt
werden und somit die Bewegungsenergie absorbieren.
Bei der Abstützung des Fahrers werden dabei sowohl axiale als auch radiale Kräfte in die
Lenksäule eingeleitet. Nachteilig an den bekannten Wellrohren ist, daß diese sehr
biegeweich sind und dementsprechend eine geringe Querstabilität aufweisen. Dadurch
treten unerwünschte Schwingungen auf. Bei einer Verformung können nicht
vorbestimmbare Deformationen entstehen, die sich nachteilig auf die Sicherheit eines
Fahrzeugführers auswirken.
In der DE-OS 20 44 905 ist eine stoßabsorbierende Lenksäule für Motorfahrzeuge
offenbart, die ein Lenksäulengehäuse, ein sich in den Fahrgastraum erstreckendes
Mantelrohr, eine in dem Mantelrohr drehbar gelagerte und im Fall eines Unfalles
verkürzbare Lenkwelle zur Aufnahme eines Lenkrades sowie ein koaxial zu dem Ende des
Mantelrohres benachbart angeordnetes, konusartiges Bauteil aufweist, dessen kleinster
Außendurchmesser kleiner oder gleich dem Innendurchmesser des Mantelrohres ist und das
mit seinem kleinsten Außendurchmesser dem Mantelrohr der Lenksäule zugewandt ist. Das
Mantelrohr wird im Crashfall unter Energieaufzehrung aufgeweitet. Nachteilig ist dabei
jedoch, daß eine Rißbildung im Mantelrohr unkontrollierbar erfolgt, so daß möglicherweise
eine erhebliche zusätzliche Verletzungsgefahr für die Fahrzeuginsassen dadurch entsteht,
daß scharfkantige Mantelrohrteile in den Fahrgastinnenraum eintreten können.
Aus der DE 42 06 781 A1 ist darüber hinaus ein nach dem Stülpprinzip arbeitendes
Deformationselement mit einem rohrartigen Deformationsglied aus einem plastisch
verformbaren Material und zumindest einem einem Endbereich des Deformationsglieds
gegenüberstehenden Anschlag bekannt, der ein Stülpprofil zum fortlaufenden Rückstülpen
des Deformationsglieds trägt. Das den Anschlag tragende Bauteil wird dabei durch eine
Zugkraft in das Deformationsglied eingezogen, so daß sich dieses verformt. Bei einer
derartigen Ausführung eines Deformationselementes besteht ebenfalls die Gefahr,
unkontrolliert auftretender Rißbildungen im Verformungsbereich, so daß bei der
Verwendung des in der DE 42 06 781 A1 beschriebenen Deformationselementes für eine
Lenksäule eines Kraftfahrzeuges gefährlich scharfkantige Teile in den Fahrgastinnenraum
eintreten können.
Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, eine energieabsorbierende
Sicherheitslenksäule zur Verfügung zu stellen, bei der eine uneingeschränkte
Quersteifigkeit des Mantelrohres auch im Crashfall erhalten bleibt und dabei verhindert
wird, daß scharfkantige Blechteile über die Kontur der Lenkradnabe in den Fahrgastraum
hervortreten.
Diese technische Problemstellung wird durch die Merkmale der DE 197 04 013.6 gelöst
und durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1 weiterentwickelt.
Dabei sind in das sich in den Fahrgastraum erstreckende Ende des Mantelrohres
Materialschwächungen eingebracht, die über den Umfang des Mantelrohres verteilt sind.
Benachbart dem Ende des Mantelrohres ist ein konusartiges Bauteil koaxial angeordnet,
dessen kleinster Außendurchmesser dem des Innendurchmessers des Endes des
Mantelrohres entspricht, wobei dieser kleinste Außendurchmesser dem Ende des
Mantelrohres zugewandt ist.
Von besonderem Vorteil bei dieser erfinderischen Sicherheitslenksäule ist, daß eine sehr
hohe Quersteifigkeit des Rohres erzielt, beziehungsweise aufrechterhalten werden kann.
Die während des Crashs auftretenden elastischen Biegekräfte können sich bei dieser
Konstruktion nicht auf die Lenksäule auswirken, da eine Verkürzung der
Sicherheitslenksäule dazu führt, daß das konusartige Bauteil in das Mantelrohr eindringt.
Das Mantelrohrende reißt dabei in mehrere streifenförmige axiale Abschnitte auf. Diese
axialen Abschnitte verformen sich während des Aufreißens plastisch. Durch die
auftretenden Reibungs- und Verformungskräfte wird die Aufprallenergie absorbiert. Nach
einem Aufprall wird eine axiale Bewegung des Lenkrades in einer zur Fahrtrichtung
entgegengesetzten Richtung durch die zwischen Mantelrohr und konusartigem Bauteil
vorhandene Reibung wirksam verhindert.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind die Material
schwächungen als in den Randbereich des Mantelrohres eingebrachte Einkerbungen
ausgeführt. Diese Einkerbungen können in regelmäßigen oder unregelmäßigen Abständen
über den Umfang des Endes des Mantelrohres verteilt sein. Über eine Variation der
Wanddicke des Mantelrohres und der Anzahl und Anordnung der Einkerbungen läßt sich
das Verhalten der Sicherheitslenksäule in einem weiten Bereich an die zu erwartenden
Beanspruchungen anpassen.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung erweitert sich die Oberfläche
des konusartigen Bauteils entlang einer konkav verlaufenden Konturlinie von einem
kleinen Außendurchmesser mit koaxialer Oberfläche bis zu einem großen
Außendurchmesser mit einer sich radial erstreckenden Oberfläche. Bei einem Frontalunfall
und einem Zusammenschieben der Sicherheitslenksäule entstehen an den Einkerbungen
axiale Risse, wobei sich die entstehenden streifenförmigen Segmente des Mantelrohres
auftulpen beziehungsweise sich lockenförmig ineinander drehen.
Von besonderem Vorteil ist eine Ausführungsform der Erfindung, bei der das konusartige
Bauteil auch als Lagersitz für die Lagerung der Lenkwelle ausgebildet ist. Bei einer solchen
Version ist das konusartige Bauteil kraftschlüssig und/oder formschlüssig mit dem Ende
des Mantelrohres verbunden.
Bei einer anderen zu bevorzugenden Ausführungsform kann das konusartige Bauteil als
Außenschale der Lagerung der Lenksäule ausgeführt sein. Dies führt zu einer wesentlichen
Verringerung der Anzahl der benötigen Bauteile.
Bei einer weiteren Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung ist das konusartige
Bauteil als rückseitiges Bauteil des Lenkrades ausgeführt, so daß es im Normalbetrieb des
Kraftfahrzeuges gegenüber dem Mantelrohr verdrehbar ist und nur im Falle eines
Frontalzusammenstoßes mit dem Mantelrohr in Kontakt tritt.
Eine Sicherheitslenksäule für Kraftfahrzeugen mit den zuvor beschriebenen technischen
Merkmalen, wie sie in der DE 197 04 013 beschrieben ist, wurde dahingehend
weiterentwickelt, daß in das Mantelrohr der Sicherheitslenksäule über den Umfang
verteilte Materialschwächungen eingebracht sind.
Durch eine erfindungsgemäße Weiterentwicklung wird eine einfachere Herstellbarkeit der
Sicherheitslenksäule erreicht, wodurch sich die Herstellungskosten erheblich reduzieren.
Das Mantelrohr kann als einstückiges Bauteil gefertigt werden, wobei die
Materialschwächungen bereits bei der Herstellung einformbar sind. Das zusätzliche Kerben
des Endbereiches des Mantelrohres kann demnach entfallen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
So können die Materialschwächungen sich über die gesamte Mantelrohrlänge erstrecken
und beispielsweise in das Mantelrohr eingeformte Nuten sein.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung können diese Nuten im Querschnitt
gesehen eine Keilform, eine Schwalbenschwanzform, eine Kreisform oder eine U-Form
aufweisen. Selbstverständlich liegen auch andere Querschnittsgeometrien innerhalb des
Erfindungsgedankens.
Darüber hinaus ist es möglich, die Materialschwächungen am Außenumfang oder am
Innenumfang des Mantelrohres einzubringen.
Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von Zeichnungen näher
beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Teilansicht der Sicherheitslenksäule,
Fig. 2 eine Schnittdarstellung der Fig. 1 und
Fig. 3 eine Schnittdarstellung der Sicherheitslenksäule nach einem Frontalunfall,
Fig. 4 einen teilweisen Ausschnitt eines Mantelrohres einer erfindungsgemäßen
Sicherheitslenksäule.
Die Sicherheitslenksäule entsprechend den Darstellungen der Fig. 1 bis 3 besteht aus
einem Lenksäulengehäuse 1 mit einem sich in den Fahrgastraum erstreckenden
Mantelrohr 2 und einer darin drehbar gelagerten Lenkwelle 5, an der das Lenkrad befestigt
wird. In das lenkradseitige Ende des Mantelrohres 2 ist ein konisches Bauteil 4 mit seiner
Seite des geringsten Außendurchmessers eingesetzt, wobei sich der Außendurchmesser
nach außen hin erweitert, bis er im Endbereich annähernd radial verläuft. In das konische
Bauteil 4 ist die Lagerung 6 der Lenkwelle 5 eingesetzt.
Das Mantelrohr 2 ist ein Stück auf das konische Bauteil 4 aufgeschoben und besitzt in
regelmäßigen Abständen auf seinem Umfang verteilt axiale Einkerbungen, an denen das
Mantelrohr während eines Frontalunfalles beim Ineinanderschieben von konischem
Bauteil 4 und Mantelrohr 2 in definierter Weise aufreißt. Die dabei entstehenden
streifenförmigen Segmente des Mantelrohres 2 werden durch die konische Fläche des
konischen Bauteils 4 radial nach außen abgebogen, wobei sie sich, wie in der Fig. 3
dargestellt, lockenartig aufdrehen oder auftulpen.
Dies hat als positiven Nebeneffekt zur Folge, daß die derartig verformten Segmente 7 des
Mantelrohres 2 sich zwar radial um die Lenksäule nach außen erstrecken, daß aber keine
scharfen Blechteile über die Kontur der Lenkradnabe in den Fahrgastraum hervortreten.
Die Festigkeit des Mantelrohres 2 ist so ausgelegt, daß sich die Lenksäule bei einem
Frontalcrash und Zündung des Airbags zunächst nicht verformt, sich jedoch beim Aufprall
des Fahrers auf den Airbag zusammenschiebt. Dabei erfolgt keine Intrusion des
Mantelrohres 2 in das Lenksäulengehäuse und somit auch keine Kollision mit anderen
Bauteilen.
In der Fig. 4 ist ein teilweiser Ausschnitt eines Mantelrohres einer erfindungsgemäßen
Sicherheitslenksäule dargestellt. Darin sind die Materialschwächungen 8 im Querschnitt
gesehen runde Nuten, die am Innenumfang des Mantelrohres 2 eingeformt sind.
1
Lenksäulengehäuse
2
Mantelrohr
3
Einkerbungen
4
konisches Bauteil
5
Lenkwelle
6
Lagerung
7
verformtes Segment
8
Materialschwächung
Claims (5)
1. Sicherheitslenksäule für Kraftfahrzeuge nach DE 197 04 013.6,
dadurch gekennzeichnet, daß
in das Mantelrohr (2) der Sicherheitslenksäule über den Umfang verteilte
Materialschwächungen (8) eingebracht sind.
2. Sicherheitslenksäule nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
sich die Materialschwächungen (8) über die gesamte Mantelrohrlänge
erstrecken.
3. Sicherheitslenksäule nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Materialschwächungen (8) in das Mantelrohr (2) eingeformte Nuten sind.
4. Sicherheitslenksäule nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Nuten im Querschnitt gesehen eine Keilform, Schwalbenschwanzform,
Kreisform oder U-Form aufweisen.
5. Sicherheitslenksäule nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, daß
die Materialschwächungen (8) am Außenumfang oder am Innenumfang des
Mantelrohres (2) eingebracht sind.
Priority Applications (5)
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---|---|---|---|
DE1998133421 DE19833421C2 (de) | 1997-02-04 | 1998-07-24 | Sicherheitslenksäule für Kraftfahrzeuge |
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ES99947226T ES2196859T3 (es) | 1998-07-24 | 1999-07-20 | Columna de direccion de seguridad. |
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ZA9904728A ZA994728B (en) | 1998-07-24 | 1999-07-22 | Safety steering column. |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19704013A DE19704013C2 (de) | 1997-02-04 | 1997-02-04 | Sicherheitslenksäule |
DE1998133421 DE19833421C2 (de) | 1997-02-04 | 1998-07-24 | Sicherheitslenksäule für Kraftfahrzeuge |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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ID=26033612
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
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Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19833421C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2005009825A1 (de) * | 2003-07-23 | 2005-02-03 | Nacam Deutschland Gmbh | Deformationsanordnung für lenkstrang |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4206781A1 (de) * | 1991-03-16 | 1992-09-17 | Volkswagen Ag | Nach dem stuelpprinzip arbeitendes deformationselement |
-
1998
- 1998-07-24 DE DE1998133421 patent/DE19833421C2/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2005009825A1 (de) * | 2003-07-23 | 2005-02-03 | Nacam Deutschland Gmbh | Deformationsanordnung für lenkstrang |
US7422240B2 (en) | 2003-07-23 | 2008-09-09 | Zf Lenksysteme Nacam Gmbh | Deformation device for a steering column |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19833421C2 (de) | 2001-08-16 |
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