DE19833240C2 - Elektronisch unterstütztes Lagerungs- und Fertigungssystem - Google Patents
Elektronisch unterstütztes Lagerungs- und FertigungssystemInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein elektronisch unterstütztes Lagerungs- und Ferti
gungssystem, das mindestens einen Zentralrechner und dezentrale Kennungen
an zu lagernden oder einer Fertigung zuzuordnenden Einzelgegenständen oder
Gruppen von Gegenständen aufweist.
Üblicherweise sind Gruppen von Gegenständen in Magazinen angeordnet und
die dezentralen Kennungen der zu lagernden oder einer Fertigung zuzuord
nenden Einzelgegenstände oder Gruppen von Gegenständen sind üblicherweise
Barcode-Aufkleber oder Klemmzettel mit Barcode, die auf den Gegenständen
oder Magazinen angebracht sind. Ein Auffinden von Gegenständen oder
Gruppen von Gegenständen oder Magazinen gefüllt mit Gegenständen erfolgt
üblicherweise mittels Lasergeräten durch Laserabtastung, die entweder manu
ell oder automatisch an den Barcodes der Gegenstände vorbeigeführt werden
müssen. Ein einmal aufgefundener Gegenstand kann dann der Fertigung
zugeführt werden und seine Entnahme aus dem Lager kann von dem Zen
tralrechner registriert und weiterverarbeitet werden. Um das Suchen und
Auffinden zu erleichtern, muß der Zentralrechner den genauen Standort der
Gegenstände gespeichert haben und bei Fehleinlagerungen ist es schwierig
bis unmöglich, ein Wiederauffinden mit den bekannten elektronisch unter
stützten Lagerungs- und Fertigungssystemen zu garantieren.
DE 44 46 203 A1 betrifft ein Verfahren zur digitalen Erfassung des Umlaufs von
Bierfässern, bei welchem ein an dem Faß angebrachter Transponder mit einer
Sende-/Empfangseinrichtung zwecks Übertragung von Daten in Wirkverbindung
steht, wobei kundenspezifisch programmierbare und ablagerbare Faßdaten derart
abgespeichert werden, daß die Daten auch zu einem späteren Zeitpunkt an anderer
Stelle ausgelesen und/oder fortgeschrieben werden können. Die Möglichkeit ei
ner Ortung des Transponders ist nicht beschrieben.
Einen Überblick über die Transponder-Technologie bzw. RFID-Systeme gibt "Fördern und Heben",
1998, Nr. 7, Seite 511 bis 512. Dort wird als wesentliches Merkmal der Trans
ponder-Technologie hinsichtlich des Einsatzes im Materialfluß genannt, daß die
Identifikation eines mit einem Transponder versehenen Gegenstands unabhängig
von der Lage des Transponders geschieht, so daß eine präzise Positionierung der
zu identifizierenden Objekte überflüssig wird.
Ferner wird in Greif, Rudolf "Bodenantennen für Flugsysteme", München 1974,
Seite 177 bis 178 ein Sekundärradar für die zivile Luftfahrt beschrieben, wobei
ein Transponder im Flugzeug einer jeweils abfragenden Bodenstation antwortet.
Die Antwort des Transponders besteht aus Rahmen- und Codeimpulsen und ent
hält weiter Informationen wie Flugzeugnummer und Flughöhe.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, ein elektronisch unterstütztes Lage
rungs- und Fertigungssystem anzugeben, bei dem das Suchen und Auffinden
von Einzelgegenständen und Gruppen von Gegenständen oder Magazinen
erleichtert wird und ein Suchen und Auffinden derartiger Gegenstände
ermöglicht wird, ohne daß der Zentralrechner die aktuelle Position gespei
chert oder registriert hat.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Gegenstands des Anspruch 1
gelöst.
Weil jeder Einzelgegenstand oder jede Gruppe von Gegenständen einen
mindestens deren Kennung speichernden Transponder aufweist, ist es in
vorteilhafter Weise möglich, durch mindestens zwei getrennt voneinander
lokalisierte Sende- und Empfangsstationen die Position jedes einzelnen
Transponders zu orten und an den Zentralrechner zu übertragen. Deshalb
ist es nicht nötig, die Gegenstände im Lager und in der Fertigung zwangs
zuführen, sondern sie können vielmehr beliebig bewegt werden und ihre
Position kann jederzeit vom Zentralrechner über die Aktivierung der Sende-
und Empfangsstationen ermittelt werden. Entsprechend dem Sende- und
Empfangsbereich der Sende- und Empfangsstationen kann eine optimale Zahl
an Sende- und Empfangsstationen eingesetzt werden, um flächendeckend
sowohl das Lager als auch die Fertigungsstätten zu bedienen.
Weitere Vorteile sind mit den bevorzugten Ausführungsformen und Merkma
len der Unteransprüche verbunden.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist jede Gruppe von Gegenständen in
jeweils einem Magazin angeordnet und weist jeweils einen Transponder auf.
Der jedem Magazin zugeordnete Transponder kann Identifikationsdaten,
Bestandsdaten der vorhandenen und entnommenen Gegenstände aus der
Gruppe von Gegenständen und Daten über spezifische Eigenschaften der
Gegenstände im Magazin aufweisen. Nach der Ortung eines gesuchten
Magazins durch die Sende- und Empfangsstationen können derartige Daten
zu dem Zentralrechner beispielsweise in einem Leitstand einer automatischen
Leiterplattenfertigung übermittelt werden, so daß die Disposition und Führung
des Lagerungs- und Fertigungssystems vom Leitstand aus erleichtert wird.
Dazu ist jeder Transponder eines Magazins vorzugsweise mit über den
Zentralrechner aktualisierbaren Bestandszahlen über Art und Menge von
Einzelgegenständen im Magazin ausgestattet.
Für ein Leiterplattenlagerungs- und/oder Leiterplattenfertigungssystem sind die
einzelnen Magazine vorzugsweise mit jeweils gleichartigen Leiterplatten
bestückt und bilden Leiterplattenmagazine.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist jeweils ein Trans
ponder auf jeder Leiterplatte oder jedem Leiterplattenmagazin als Halbleiter
chip angebracht. Derartige Chips können in vorteilhafter Weise nicht nur
die erforderlichen aktuellen Daten übertragen, sondern auch ohne eigene
Energiequelle von den Sende- und Empfangsstationen, die vorzugsweise
Einrichtungen zur Energieübertragung aufweisen, ein- und ausgeschaltet und
zur Übertragung von Daten angeregt werden.
In einem bevorzugten zentralisierten Lagerungs- und Fertigungssystem ist in
dem jeweiligen Transponder eines Gegenstands oder einer Gruppe von
Gegenständen lediglich eine Kennung gespeichert und der zugehörige Zentral
rechner hat die zugehörigen Lagerungs- und fertigungsrelevanten Daten
verfügbar. Dies hat den Vorteil, daß die Transponderchips mit einer relativ
geringen Speicherkapazität auszustatten sind.
Umgekehrt kann in einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfin
dung der Transponder zusätzlich zur Kennung lagerungs- und fertigungsrele
vante Daten gespeichert haben, was wiederum den Zentralrechner in vor
teilhafter Weise entlastet, da für ihn eine geringere Speicherkapazität vor
zusehen ist. Außerdem hat dieses dezentrale System den Vorteil, daß
unabhängig vom Zentralrechner lokal mit einem Scanner der Inhalt beispiels
weise eines Leiterplattenmagazins abgefragt werden kann, so daß in der
Lagervorhaltung für die Fertigung eine vom Zentralrechner relativ unabhängi
ge Logistik durchführbar ist.
Insbesondere bei der Batch-Fertigung in der Leiterplattentechnologie ist man
bei konventionellen Systemen auf ein vielfaches, manuelles Handhaben von
Magazinen angewiesen. So können Aufkleber mit Barcodes verlorengehen
oder für das Laserscannen unbrauchbar werden oder es werden überholte
Barcodes nicht aktualisiert. Durch das erfindungsgemäße System ist eine
sichere Datenkonsistenz gegeben und Datenverluste sind so gut wie ausge
schlossen. Im Gegensatz zur Zwangsführung oder zur ständigen manuellen
Nachverfolgung von Barcode-gekennzeichneten Magazinen oder Gegenständen
ist mit dem erfindungsgemäßen System jederzeit eine zentrale Ortung mög
lich, die entscheidende Vorteile für die Fertigungssteuersysteme bringt, und
es ermöglicht, genaue und zügige Analysen zur Verbesserung von Material
flußvorgängen durchzuführen. Schließlich kann mit Hilfe des erfindungs
gemäßen Systems der Materialfluß insbesondere in der Leiterplattenfertigung
und Leiterplattenbestückung von Geräten den Forderungen der Qualitäts
sicherung 9000 gerecht werden.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfol
genden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die beigefügte
Figur. Die beigefügte Fig. 1 zeigt ein elektronisch unterstütztes Lagerungs-
und Fertigungssystem.
Das elektronisch unterstützte Lagerungs- und Fertigungssystem nach Fig. 1
zeigt einen Zentralrechner 1, der mit zwei Sende- und Empfangsstationen 15
und 16 in Wirkverbindung steht. Der Sende- und Empfangsbereich der
Sende- und Empfangsstationen 15 und 16 ersteckt sich in diesem Ausfüh
rungsbeispiel über den gesamten Bereich eines Leiterplattenfertigungssystems
21. Der Abstand zwischen den Sende- und Empfangsstationen 15 und 16
ist so gewählt, daß eine sichere Lokalisierung durch Schnittpunktpeilung
einzelner Magazine 17 bis 20 möglich ist. An diesen Magazinen 17 bis 20
sind Transponder 10 bis 13 angebracht, die mit Kennungen 2 bis 5 ausge
stattet sind und notwendige fertigungs- und lagertechnische Daten gespeichert
haben. Diese Daten werden von dem Zentralrechner abgefragt und bei
Änderung, beispielsweise Entnahme von Leiterplatten aus einem Magazin,
werden die Daten unter Mitwirkung des Zentralrechners aktualisiert. Vom
Zentralrechner kann beispielsweise eine Aufforderung zur Entnahme von
Leiterplatten aus den Leiterplattenmagazinen 22 bis 25 über die Sende- und
Empfangsstationen 15 und 16 veranlaßt werden und nach Durchführung
können die gespeicherten Daten auf dem jeweiligen Transponder 10 bis 13
entsprechend aktualisiert werden. Darüber hinaus ist es möglich, wenn jede
einzelne Leiterplatte mit einem Transponder ausgestattet ist, den Fertigungs
weg einer derartigen Leiterplatte zu verfolgen und den Materialfluß zu
optimieren.
Da die Transponderchips äußerst preiswert sind und auf den Gegenständen
wie Leiterplatten auch lösbar angeordnet werden können und ständig neu
konfigurierbar sind, kann durch das erfindungsgemäße System nicht nur der
Automatisierungsgrad einer Fertigung und Lagerhaltung verbessert und erhöht
werden, sondern es sind auch erhebliche Einsparungen möglich, da zwangs
geführte Laserscanner, wie sie für ein automatisiertes Barcode-System erfor
derlich sind, entfallen und nur wenige Sende- und Empfangsstationen auf
zustellen sind, um eine Lokalisierung und Zuordnung von Einzelgegenständen
oder von Gruppen von Gegenständen oder von Magazinen zu gewährleisten.
Außerdem sind die Transponderchips jederzeit durch Neukonfiguration
wiederverwendbar.
Claims (8)
1. Elektronisch unterstütztes Lagerungs- und Fertigungssystem, das mindestens
einen Zentralrechner (1) und dezentrale Kennungen (2 bis 4) an zu lagernden
oder einer Fertigung zuzuordnenden Einzelgegenständen oder Gruppen von
Gegenständen (6 bis 9) aufweist, wobei jeder Einzelgegenstand oder jede
Gruppe von Gegenständen (2 bis 9) einen mindestens deren Kennung (2 bis 4)
speichernden Transponder (10 bis 13) aufweist, dessen gespeicherte Daten er
faßbar sind und der geortet werden kann in dem elektronisch unterstützten La
gerungs- und Fertigungssystem (14) mittels mindestens zweier getrennt von
einander angeordneter Sende- und Empfangsstationen (15, 16), die mit dem
Zentralrechner (1) zur örtlichen und zeitlichen Registrierung, Automatisierung
oder Steuerung von Lagerungs- und Fertigungsabläufen in Wirkverbindung
sind.
2. Elektronisch unterstütztes Lagerungs- und Fertigungssystem nach An
spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede Gruppe von Gegenständen
(6 bis 9) in jeweils einem Magazin (17 bis 20) angeordnet ist und
jeweils einen Transponder (10 bis 13) aufweist.
3. Elektronisch unterstütztes Lagerungs- und Fertigungssystem nach An
spruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Transponder (10 bis 13)
eines Magazins (17 bis 20) mit über den Zentralrechner aktualisierbaren
Bestandszahlen über Art und Menge von Einzelgegenständen im Maga
zin (17 bis 20) ausgestattet ist.
4. Elektronisch unterstütztes Lagerungs- und Fertigungssystem nach An
spruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweiligen einzelnen Magazi
ne (17 bis 20) mit jeweils gleichartigen Leiterplatten zu Leiterplattenma
gazinen (22 bis 25) für ein Leiterplattenlagerungs- und/oder Leiterplat
tenfertigungssystem (21) bestückt sind.
5. Elektronisch unterstütztes Lagerungs- und Fertigungssystem nach An
spruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils ein Transponder (10 bis
13) auf jeder Leiterplatte oder jedem Leiterplattenmagazin (22 bis 25)
als Chip angebracht ist.
6. Elektronisch unterstütztes Lagerungs- und Fertigungssystem nach einem
der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine
der Sende- und Empfangsstationen (15, 16) eine Einrichtung zur Ener
gieübertragung an einen aufgerufenen Transponder (10 bis 13) aufweist.
7. Elektronisch unterstütztes Lagerungs- und Fertigungssystem nach einem
der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Trans
ponder (10 bis 13) eine Kennung (2 bis 4) gespeichert und im Zentral
rechner zugehörige lagerungs- und fertigungsrelevante Daten verfügbar
sind.
8. Elektronisch unterstütztes Lagerungs- und Fertigungssystem nach einem
der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Trans
ponder (10 bis 13) zusätzlich zur Kennung (2 bis 4) lagerungs- und
fertigungsrelevante Daten gespeichert sind.
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