DE19830788A1 - Mercaptogruppen aufweisende Organosiliciumverbindungen, deren Herstellung und Verwendung - Google Patents
Mercaptogruppen aufweisende Organosiliciumverbindungen, deren Herstellung und VerwendungInfo
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Abstract
Beschrieben werden neue Mercaptogruppen aufweisende Organosiliciumverbindungen mit Einheiten der Formel DOLLAR F1 wobei R und X die im Anspruch 1 dafür angegebene Bedeutung haben, a 0 oder 1, b 0, 1, 2 oder 3, c 0, 1, 2 oder 3 und die Summe a + b + c 4 ist und DOLLAR A A ein Rest der Formel DOLLAR F2 ist, wobei y 1 oder 2 ist, DOLLAR A R·1· einen zwei- oder dreiwertigen Kohlenwasserstoffrest mit 2 bis 50 Kohlenstoffatom(en) je Rest bedeutet, der durch eine oder mehrere Gruppen der Formeln DOLLAR F3 substituiert ist, DOLLAR A wobei R·2· ein Wasserstoffatom oder einen Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen je Rest oder einen Rest der Formeln DOLLAR F4 wobei R·5· ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe ist, DOLLAR A R·3· einen zweiwertigen, Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 20 Kohlenstoffatome je Rest, der durch eine oder mehrere Gruppen der Formeln DOLLAR A -O-, -S-, und -N = DOLLAR A substituiert ist, bedeutet, DOLLAR A mit der Maßgabe, daß je Molekül mindestens ein Rest A enthalten ist.
Description
Die Erfindung betrifft Mercaptogruppen aufweisende
Organosiliciumverbindungen, deren Herstellung und deren
Verwendung.
(Meth)acrylatfunktionalisierte Organosiliciumverbindungen,
deren Herstellung und Verwendung sind in US-A 5,593,787
(Wacker-Chemie GmbH, ausgegeben am 14.1.1997) beschrieben.
Dabei werden ethoxylierte Alk-2-in-1,4-diole mit Si-gebundene
Wasserstoffatome aufweisenden Organopolysiloxanen in Gegenwart
von Hydrosilylierungskatalysatoren umgesetzt. Anschließend wird
mit (Meth)acrylsäurealkylester umgeestert oder mit
(Meth)acrylsäure verestert.
In DE-A 196 41 067 (Wacker-Chemie GmbH, offengelegt am
9.04.1998) ist ein Verfahren zur Herstellung von
(Meth)acryloxygruppen aufweisenden Organosiliciumverbindungen
beschrieben, bei dem alkoxylierte Alk-2-in-di(meth)acrylate-1,4
mit Si-gebundene Wasserstoffatome aufweisenden
Organopolysiloxanen in Gegenwart von Hydrosilylierungs
katalysatoren umgesetzt werden.
Ein Verfahren zur Herstellung von (meth)acrylatfunktionali
sierten Organosiliciumverbindungen wird in DE-A 196 41 067
(Wacker-Chemie GmbH, offengelegt am 9.04.1998) beschrieben.
Dabei werden ethoxylierte Alk-2-in-1,4-diacrylate mit Si-
gebundene Wasserstoffatome aufweisenden Organopolysiloxanen
umgesetzt.
In EP-A 400 852 (Loctite Corporation, offengelegt am 5.12.1990)
wird die Härtung von (Meth)acryloxyalkenylgruppen aufweisenden
Organosiliciumverbindungen mit Mercaptoalkylgruppen
aufweisenden Organosiliciumverbindungen beschrieben.
Es bestand die Aufgabe, Mercaptogruppen aufweisende
Organosiliciumverbindungen bereitzustellen, die in einem
einfachen Verfahren unter Verwendung gut zugänglicher
Ausgangsstoffe und ohne Einsatz von Übergangsmetall
katalysatoren hergestellt werden. Weiterhin bestand die Aufgabe
vernetzbare Zusammensetzungen bereitzustellen, die durch
Bestrahlung mit energiereicher Strahlung gehärtet werden.
Weiterhin bestand die Aufgabe vernetzbare Zusammensetzungen für
die Herstellung von klebrige Stoffe abweisenden Überzügen
bereitzustellen, die klebfreie, gut ausgehärtete Überzüge
ergeben. Weiterhin bestand die Aufgabe vernetzbare
Zusammensetzungen für die Herstellung von klebrige Stoffe
abweisenden Überzügen bereit zustellen, die abriebfeste Überzüge
ergeben, d. h. auf dem Untergrund auf dem sie aufgebracht werden
haften, so daß sie durch mechanische Einflüße, wie z. B.
Reiben, nicht vom Untergrund getrennt werden können, damit sie
beim Abziehen darauf befindlicher, mit Klebstoff versehener
Träger, wie z. B. Etiketten, nicht teilweise abgelöst werden
und so die Klebkraft der Etiketten vermindern. Die Aufgabe wird
durch die Erfindung gelöst.
Gegenstand der Erfindung sind Mercaptogruppen aufweisende
Organosiliciumverbindungen mit Einheiten der Formel
wobei R gleich oder verschieden ist, einen einwertigen,
gegebenenfalls halogenierten Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 18
Kohlenstoffatom(en) je Rest, der durch ein oder mehrere
voneinander getrennte Sauerstoffatome unterbrochen sein kann,
bedeutet,
X gleich oder verschieden ist, ein Chloratom oder ein Rest der Formel -OR' ist, wobei R' ein Wasserstoffatom oder einen Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatom(en) je Rest, der durch ein Ethersauerstoffatom substituiert sein kann, bedeutet,
a 0 oder 1,
b 0, 1, 2 oder 3
c 0, 1, 2 oder 3
und die Summe a+b+c ≦ 4, bevorzugt a+b+c ≦ 3 ist und
A ein Rest der Formel
X gleich oder verschieden ist, ein Chloratom oder ein Rest der Formel -OR' ist, wobei R' ein Wasserstoffatom oder einen Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatom(en) je Rest, der durch ein Ethersauerstoffatom substituiert sein kann, bedeutet,
a 0 oder 1,
b 0, 1, 2 oder 3
c 0, 1, 2 oder 3
und die Summe a+b+c ≦ 4, bevorzugt a+b+c ≦ 3 ist und
A ein Rest der Formel
-R1[-NR2R3-SH]y (II)
ist, wobei y 1 oder 2 ist,
R1 einen zwei- oder dreiwertigen Kohlenwasserstoffrest mit 2 bis 50 Kohlenstoffatom(en) je Rest bedeutet, der durch eine oder mehrere Gruppen der Formeln
R1 einen zwei- oder dreiwertigen Kohlenwasserstoffrest mit 2 bis 50 Kohlenstoffatom(en) je Rest bedeutet, der durch eine oder mehrere Gruppen der Formeln
substituiert ist,
wobei R2 ein Wasserstoffatom oder einen Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen je Rest oder einen Rest der Formeln
wobei R2 ein Wasserstoffatom oder einen Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen je Rest oder einen Rest der Formeln
die oben dafür angegebene Bedeutung
hat und bedeutet,
wobei R' die oben dafür angegebene Bedeutung hat und R5 ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe ist,
R3 einen zweiwertigen, Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 20 Kohlenstoffatome je Rest, der durch eine oder mehrere Gruppen der Formeln
wobei R' die oben dafür angegebene Bedeutung hat und R5 ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe ist,
R3 einen zweiwertigen, Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 20 Kohlenstoffatome je Rest, der durch eine oder mehrere Gruppen der Formeln
-O-, -S-, -N=
substituiert ist, bedeutet,
mit der Maßgabe, daß je Molekül mindestens ein Rest A enthalten
ist.
Gegenstand der Erfindung ist weiterhin ein Verfahren zur
Herstellung von Mercaptogruppen aufweisenden
Organosiliciumverbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß
Organosiliciumverbindungen (1) mit Einheiten der Formel
wobei R, X, a, b und c die oben dafür angegebene Bedeutung
haben,
E einen ein oder mehrere (Meth)acrylatgruppen aufweisenden organischen Rest bedeutet,
mit der Maßgabe, daß pro Molekül mindestens ein Rest E enthalten ist,
mit Aminomercaptanen (2) der Formeln
E einen ein oder mehrere (Meth)acrylatgruppen aufweisenden organischen Rest bedeutet,
mit der Maßgabe, daß pro Molekül mindestens ein Rest E enthalten ist,
mit Aminomercaptanen (2) der Formeln
HNR2-R3-SH (IV)
wobei R2 und R3 die oben dafür angegebene Bedeutung haben,
umgesetzt werden.
Die erfindungsgemäße Umsetzung kann dabei in Substanz, Lösung
oder Emulsion durchgeführt werden.
Die erfindungsgemäßen Organosiliciumverbindungen besitzen
vorzugsweise eine Viskosität von 10 bis 100 000 mm2.s-1 bei
25°C, bevorzugt 300 bis 5000 mm2.s-1 bei 25°C.
Beispiele für Reste R sind Alkylreste, wie der Methyl-, Ethyl-,
n-Propyl-, iso-Propyl-, 1-n-Butyl-, 2-n-Butyl-, iso-Butyl-,
tert.-Butyl-, n-Pentyl-, iso-Pentyl-, neo-Pentyl-, tert.-
Pentylrest; Hexylreste, wie der n-Hexylrest; Heptylreste, wie
der n-Heptylrest; Octylreste, wie der n-Octylrest und iso-
Octylreste, wie der 2,2,4-Trimethylpentylrest; Nonylreste, wie
der n-Nonylrest; Decylreste, wie der n-Decylrest; Dodecylreste,
wie der n-Dodecylrest; Octadecylreste, wie der n-Octadecylrest;
Cycloalkylreste, wie der Cyclopentyl-, Cyclohexyl-,
Cycloheptylrest und Methylcyclohexylreste; Arylreste, wie der
Phenyl-, Naphthyl-, Antrhryl- und Phenanthrylrest,
Alkarylreste, wie o-, m-, p-Tolylreste; Xylylreste und
Ethylphenylreste; und Aralkylreste, wie der Benzylrest und der
Phenylethylrest.
Bevorzugt sind der Methylrest, der n-Octylrest, der n-
Dodecylrest und der n-Octadecylrest.
Beispiele für halogenisierte Reste R sind Halogenalkylreste,
wie der 3,3,3-Trifluor-n-propylrest, der 2,2,2,2',2',2'-
Hexafluorisopropylrest, der Heptafluorisopropylrest und
Halogenarylreste, wie der o-, m- und p-Chlorphenylrest.
Beispiele für Alkylreste R sind Methyl-, Ethyl-, n-Propyl-,
iso-Propyl-, 1-n-Butyl-, 2-n-Butyl-, iso-Butyl-, tert.-
Butylreste. Bevorzugt sind der Methyl- und Ethylrest. Beispiele
für Alkylreste R', die durch ein Ethersauerstoffatom
substituiert sind, sind der Methoxyethyl- und Ethoxyethylrest.
Vorzugsweise ist E ein Rest der Formel
wobei R4 ein zwei- oder dreiwertiger Kohlenwasserstoffrest mit
1 bis 50 Kohlenstoffatom(en) bedeutet, der durch ein oder
mehrere Sauerstoffatome unterbrochen sein kann,
R5 ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe ist und
x 1 oder 2, insbesondere 2 ist.
R5 ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe ist und
x 1 oder 2, insbesondere 2 ist.
Bevorzugt ist E ein Rest der Formel
wobei R5 die oben dafür angegebene Bedeutung hat,
R6 einen linearen oder verzweigten Alkylenrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatom(en) je Rest,
R7 einen linearen oder verzweigten Alkylenrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatom(en) je Rest und
z 0 oder eine ganze Zahl im Wert von 1 bis 40 bedeutet,
Vorzugsweise ist R1 ein Rest der Formel
R6 einen linearen oder verzweigten Alkylenrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatom(en) je Rest,
R7 einen linearen oder verzweigten Alkylenrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatom(en) je Rest und
z 0 oder eine ganze Zahl im Wert von 1 bis 40 bedeutet,
Vorzugsweise ist R1 ein Rest der Formel
wobei R4, R5, und x die oben dafür angegebene Bedeutung haben.
Bevorzugt ist R1 ein Rest der Formel
wobei R5, R6, R7 und z die oben dafür angegebene Bedeutung
haben.
Beispiele für acrylatfunktionelle Reste E sind solche der
Formeln:
wobei z die oben dafür angegebene Bedeutung hat.
Beispiele für Reste R1 sind
wobei die Reste der Formeln
bevorzugt sind.
Ein bevorzugter Rest R2 ist solcher der Formel
Beispiele für Reste R3 sind solche der Formeln
Bevorzugte Beispiele für Reste A sind solche der Formeln
Bevorzugt als Mercaptogruppen aufweisende
Organosiliciumverbindungen sind solche der Formel
AgR3-gSiO(SiR2O)o(SiRAO)mSiR3-gAg (VII),
wobei R und A die oben dafür angegebene Bedeutung haben,
g 0, 1 oder 2,
m 0 oder eine ganze Zahl im Wert von 1 bis 1 000 und
o 0 oder eine ganze Zahl im Wert von 1 bis 1 000 ist,
mit der Maßgabe, daß je Molekül mindestens ein Rest A enthalten ist.
g 0, 1 oder 2,
m 0 oder eine ganze Zahl im Wert von 1 bis 1 000 und
o 0 oder eine ganze Zahl im Wert von 1 bis 1 000 ist,
mit der Maßgabe, daß je Molekül mindestens ein Rest A enthalten ist.
Vorzugsweise sind die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
eingesetzten Organosiliciumverbindungen (1) solche der
allgemeinen Formel
EgR3-gSiO(SiR2O)o(SiREO)mSiR3-gEg (VIII),
wobei R, E, g, o und m die oben dafür angegebene Bedeutung
haben,
mit der Maßgabe, daß je Molekül mindestens ein Rest E enthalten
ist.
Verfahren zur Herstellung der bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren eingesetzten Organosiliciumverbindungen (1) sind
bekannt und beispielsweise in US-A 5,593,787 (Wacker-Chemie
GmbH, ausgegeben am 14.01.1997) und DE-A 196 41 067 (Wacker-
Chemie GmbH, offengelegt am 9.04.1998) beschrieben.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden pro Mol des Restes E
der eingesetzten Organosiliciumverbindung (1) vorzugsweise 0,1
bis 2 Mol, bevorzugt 0,3 bis 2 Mol und besonders bevorzugt 0,5
bis 1,1 Mol Aminomercaptane (2) eingesetzt.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren können alle bekannten
Verbindungen, die Michael-Addition-ähnliche Reaktionen
katalysieren, wie beispielsweise Eisessig, Zinn(IV)chlorid,
Natriummethylat und Alkaliamide eingesetzt werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren können Lösungsmittel und
Wasser oder Mischungen aus beiden mitverwendet werden.
Beispiele für organische Lösungsmittel sind Toluol, Xylol,
2-Butanol, 1-Butanol, n-Butylacetat, Isopropanol und
Dimethoxyethan.
Vorzugsweise wird mitverwendetes organisches Lösungsmittel nach
der erfindungsgemäßen Umsetzung entfernt.
Stellt die Verbindung (2) ein primäres Amin dar, so können nach
der Michael-Reaktion-ähnlichen-Addition der primären
Aminogruppen an die (Meth)acrylatgruppen die entstandenen
sekundären Aminogruppen mit Carbonsäuren oder
Carbonsäureanhydriden zu einem Carbonsäureamid umgesetzt
werden. Bevorzugt werden in diesem Falle die sekundären
Aminogruppen mit Essigsäure oder Essigsäureanhydrid acyliert.
Eine weitere Möglichkeit, nach der Umsetzung mit primären
Aminen die entstandenen sekundären Aminogruppen in bei Michael-
Reaktion-ähnlichen-Reaktionen nicht reaktive tertiäre
Aminogruppen zu überführen, besteht in der Umsetzung mit
monomeren (Meth)acrylaten, wie z. B. Dodecylacrylat.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise beim Druck der
umgebenden Atmosphäre, also etwa bei 1 020 hPa (abs.)
durchgeführt. Es kann aber auch bei höheren oder niedrigeren
Drücken durchgeführt werden. Ferner wird das erfindungsgemäße
Verfahren vorzugsweise bei einer Temperatur von 25°C bis 150°C,
bevorzugt 25°C bis 120°C, besonders bevorzugt 25°C bis 100°C,
durchgeführt.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen
Mercaptogruppen aufweisenden Organosiliciumverbindungen können
mit Organopolysiloxanen (3), ausgewählt aus der Gruppe,
bestehend aus linearen, endständigen Triorganosiloxygruppen
aufweisenden Organopolysiloxanen, linearen, endständige
Hydroxylgruppen aufweisenden Organopolysiloxanen, cyclischen
Organopolysiloxanen und Mischpolymerisaten aus Diorganosiloxan-
und Monoorganosiloxaneinheiten equilibriert werden.
Vorzugsweise werden als lineare, endständige
Triorganosiloxygruppen aufweisende Organopolysiloxane solche
der Formel
R3SiO (SiR2O)rSiR3,
wobei R die oben dafür angegebene Bedeutung hat und
r 0 oder eine ganze Zahl im Wert von 1 bis 1 500 ist,
als lineare, endständige Hydroxylgruppen aufweisende
Organopolysiloxane solche der Formel
HO (SiR2O)sH,
wobei R die oben dafür angegebene Bedeutung hat und
s eine ganze Zahl im Wert von 1 bis 1.500 ist,
als cyclische Organopolysiloxane solche der Formel
(R2SiO)t,
wobei R die oben dafür angegebene Bedeutung hat und
t eine ganze Zahl von 3 bis 12 ist,
und als Mischpolymerisate solche als Einheiten der Formel
R2SiO und RSiO3/2,
wobei R die oben dafür angegebene Bedeutung hat, eingesetzt
werden.
Die Mengenverhältnisse der bei der gegebenenfalls
durchgeführten Equilibrierung eingesetzten Organopolysiloxane
(3) und Mercaptogruppen aufweisenden Organopolysilicium
verbindungen werden lediglich durch den gewünschten Anteil der
Mercaptogruppen in den bei der gegebenenfalls durchgeführten
Equilibrierung erzeugten Organopolysiloxanen und durch die
gewünschte mittlere Kettenlänge bestimmt.
Bei der gegebenenfalls durchgeführten Equilibrierung werden
saure oder basische Katalysatoren, welche die Equilibrierung
fördern, eingesetzt.
Beispiele für saure Katalysatoren sind Schwefelsäure,
Phosphorsäure, Trifluormethansulfonsäure,
Phosphornitridchloride und unter den Reaktionsbedingungen
feste, saure Katalysatoren, wie säureaktivierte Bleicherde,
saure Zeolithe, sulfonierte Kohle und sulfoniertes Styrol-
Divinylbenzol-Mischpolymerisat. Bevorzugt sind
Phosphornitridchloride. Phosphornitridchloride werden
vorzugsweise in Mengen von 5 bis 1000 Gewichts-ppm (= Teile je
Million), insbesondere 50 bis 200 Gewichts-ppm, jeweils bezogen
auf das Gesamtgewicht der eingesetzten Organosilicium
verbindungen, verwendet.
Beispiele für basische Katalysatoren sind
Benzyltrimethylammoniumhydroxid, Tetramethylammoniumhydroxid,
Alkalihydroxide, Erdalkalihydroxide in methanolischer Lösung,
Phosphoniumhydroxide und Silanolate. Bevorzugt sind
Alkalihydroxide, welche in Mengen von 50 bis 10.000 Gewichts
ppm (Teile je Million), insbesondere 500 bis 2.000 Gewichts
ppm, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der eingesetzten
Organosiliciumverbindungen, verwendet werden.
Die gegebenenfalls durchgeführte Equilibrierung wird
vorzugsweise bei 80 bis 150°C und beim Druck der umgebenden
Atmosphäre, also etwa bei 1 020 hPa (abs.), durchgeführt. Falls
erwünscht, können aber auch höhere oder niedrigere Drücke
angewendet werden. Das Equilibrieren wird vorzugsweise in 5 bis
20 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht der jeweils
eingesetzten Organosiliciumverbindungen, in mit Wasser nicht
mischbarem Lösungsmittel, wie Toluol, durchgeführt.
Vor dem Aufarbeiten des bei dem Equilibrieren erhaltenen
Gemisches kann der Katalysator unwirksam gemacht werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann absatzweise, halb
kontinuierlich oder vollkontinuierlich durchgeführt werden.
Werden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die Aminomercaptane
(2) unterstöchiometrisch auf die (Meth)acryloxygruppen in der
Organosiliciumverbindung (1) eingesetzt, können die
erfindungsgemäßen Organosiliciumverbindungen über eine
radikalisch bzw. kationisch oder anionisch initiierte Addition
der Mercaptogruppen an die restlichen (Meth)acryloxygruppen
unter Luft- oder Inertgasatmosphäre vernetzt werden.
Die erfindungsgemäßen Mercaptogruppen und (Meth)acryloxygruppen
aufweisenden Organosiliciumverbindungen weisen dann
vorzugsweise Einheiten der Formel (I) und (III) auf und
enthalten vorzugsweise durchschnittlich mindestens 35 Mol%
Reste A und mindestens 5 Mol% Reste E, bevorzugt
durchschnittlich 70 Mol% bis 80 Mol% Reste A und 20 Mol% bis 30
Mol% Reste E.
Gegenstand der Erfindung sind daher strahlungshärtende
Zusammensetzungen enthaltend
- (A) Mercaptogruppen und (Meth)acryloxygruppen aufweisende Organosiliciumverbindungen enthaltend Einheiten der Formel (I) und (III) und
- (B) Photoinitiatoren.
Vorzugsweise werden die erfindungsgemäßen Mercaptogruppen und
(Meth)acryloxygruppen aufweisenden Organosiliciumverbindungen
durch Licht, bevorzugt durch Ultraviolettlicht, vernetzt, wobei
solches mit Wellenlängen im Bereich von 200 bis 400 nm
bevorzugt ist. Das Ultraviolettlicht kann z. B. in Xenon-,
Quecksilbernieder-, Quecksilbermittel-,
Quecksilberhochdrucklampen oder Eximerlampen erzeugt werden.
Zur Vernetzung durch Licht ist auch solches mit einer
Wellenlänge von 400 bis 600 nm, also sogenanntes
"Halogenlicht", geeignet.
Bei den zur Vernetzung der erfindungsgemäßen Organopolysiloxane
geeigneten Energiequellen kann es sich aber auch um Röntgen-,
Gamma- oder Elektronenstrahlen oder um gleichzeitige Anwendung
von mindestens zwei verschiedenen Arten solcher Strahlen
handeln. Zusätzlich zu der energiereichen Strahlung kann
Wärmezufuhr, einschließlich Wärmezufuhr mittels Infrarotlicht,
angewendet werden. Die Energiequelle kann aber auch rein
thermischer Natur sein, und zwar bevorzugt dann, wenn die
Vernetzung kationisch oder anionisch initiiert wird.
Geeignete Photoinitiatoren (B) für die bevorzugt radikalisch
initiierte Härtung an Licht sind gegebenenfalls substituierte
Acetophenone, Propiophenone, Benzophenone, Anthrachinone,
Benzile, Carbazole, Xanthone, Thioxanthone, Fluorene,
Fluorenone, Benzoine, Naphtalinsulfonsäuren, Benzaldehyde und
Zimtsäuren.
Beispiele hierfür sind Fluorenon, Fluoren, Carbazol;
Acetophenon; substituierte Acetophenone, wie 3-Methylaceto
phenon, 2,2'-Dimethoxy-2-phenylacetophenon, 4-Methylaceto
phenon, 3-Bromacetophenon, 4-Allylacetophenon, p-Diacetyl
benzol, p-tert.-Butyltrichloracetophenon; Propiophenon;
substituierte Propiophenone, wie 1-[4-[Methylthio)phenyl]-2-
morpholinpropanon-1, Benzophenon; substitierte Benzophenone,
wie Michlers Keton, 3-Methoxybenzophenon, 4,4'-Dimethylamino
benzophenon, 4,-Methoxybenzophenon, 4-Chlorbenzophenon,
4,4,-Dimethoxybenzophenon, 4-Chlor-4'-benzylbenzophenon;
Xanthon; substituierte Xanthone, wie 3-Chlorxanthon, 3,9-Di
chlorxanthon, 3-Chlor-8-nonylxanthon; Thioxanthon; sub
stituierte Thioxanthone, wie Isopropylthioxanthon; Anthra
chinon; substituierte Anthrachinone, wie Chloranthrachinon und
Antrachino-1,5-disulfonsäuredinatriumsalz; Benzoin; substitu
ierte Benzoine, wie Benzoinmethylether; Benzil; 2-Naphtalin
sulfonylchlorid; Benzaldehyd; Zimtsäure. Besonders bevorzugt
ist Oligo[2-hydroxy-2-methyl-1-(4(1-methylvinyl)phenyl)-
propanon].
Photoinitiatoren werden in den erfindungsgemäßen Zusammen
setzungen in Mengen von vorzugsweise 0,01 bis 10 Gew.-%,
bevorzugt 0,5 bis 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das
Gesamtgewicht der zu vernetzenden Organosiliciumverbindungen,
eingesetzt.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können Polymerisations
inhibitoren enthalten. Aus Gründen der besseren Handhabung ist
es bevorzugt, die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen mit
geringen Mengen an Inhibitoren zu versetzen, um beispielsweise
vorzeitige Vernetzung einer verwendungsfähigen Formulierung
während deren Lagerung zu verhindern.
Beispiele für gegebenenfalls eingesetzte Inhibitoren sind alle
gebräuchlichen, auch bisher in radikalisch ablaufenden
Prozessen eingesetzten Inhibitoren, wie Hydrochinon, 4-Methoxy
phenol, 2,6-Ditert.butyl-4-methylphenol oder Phenothiazin.
Vorzugsweise werden Inhibitoren in Mengen von 10 bis 10 000
ppm, besonders bevorzugt 50 bis 1 000 ppm, jeweils bezogen auf
das Gesamtgewicht der zu vernetzenden Organosilicium
verbindungen, eingesetzt.
Gegebenenfalls können zusätzlich (C) monomere oder oligomere
organische Verbindungen oder Organosiliciumverbindungen, die
Mercatogruppen oder (Meth)acryloxygruppen enthalten, bei den
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen mitverwendet werden.
Beispiele für monomere oder oligomere organische Verbindungen,
die Mercatogruppen oder (Meth)acryloxygruppen enthalten, sind
(HSCH2CO2CH2)2CC2H5 (Trimethylolpropan-tris(2-mercaptoacetat))
und
[(H2C=CHCO2CH2)2C(C2H5)CH2]2O (Di(trimethylolpropan)tetra acrylat).
(HSCH2CO2CH2)2CC2H5 (Trimethylolpropan-tris(2-mercaptoacetat))
und
[(H2C=CHCO2CH2)2C(C2H5)CH2]2O (Di(trimethylolpropan)tetra acrylat).
Beispiele für Organosiliciumverbindungen, die Mercatogruppen
enthalten, sind Mercatogruppen aufweisende
Organosiliciumverbindungen wie sie in EP-A 538 868 (Wacker-
Chemie GmbH) beschrieben sind.
Beispiele für Organosiliciumverbindungen, die (Meth)acryloxy
gruppen enthalten, sind (Meth)acryloxygruppen aufweisende
Organosiliciumverbindungen wie sie in US-A 5,593,787 (Wacker-
Chemie GmbH, ausgegeben am 14.01.1997) beschrieben sind.
Bevorzugt werden die organischen Verbindungen oder
Organosiliciumverbindungen (C) dann mitverwendet, wenn das
molare Verhältnis der Mercaptogruppen zu den verbleibenden
(Meth)acryloxygruppen nicht 1 : 1 beträgt, um das für die
Vernetzung bevorzugte molare Verhältnis von Mercaptogruppen zu
(Meth)acryloxygruppen von 1 : 1 einzustellen.
Gegenstand der Erfindung sind weiterhin Formkörper, hergestellt
durch Vernetzung der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen.
Die erfindungsgemäßen strahlungshärtenden Zusammensetzungen
werden vorzugsweise zur Herstellung von Beschichtungen, wie
Überzügen, und in der Elektronik verwendet.
Gegenstand der Erfindung ist weiterhin ein Verfahren zur
Herstellung von Beschichtungen, dadurch gekennzeichnet, daß die
erfindungsgemäße Zusammensetzung auf das Substrat aufgetragen
und durch Bestrahlung mit energiereicher Strahlung vernetzt
wird.
Beispiele für Substrate, auf welche die erfindungsgemäßen
Beschichtungen aufgebracht werden können, sind diejenigen von
Papier, Holz, Kork, Kunststoffolien, z. B. Polyethylenfolien
oder Polypropylenfolien, keramischen Gegenständen, Glas,
einschließlich Glasfasern, Metallen, Pappen, einschließlich
solcher aus Asbest, und von gewebtem und ungewebtem Tuch aus
natürlichen oder synthetischen organischen Fasern. Anwendung
finden die erfindungsgemäßen Beschichtungen beispielsweise in
der Trennpapierbeschichtung.
Das Auftragen der erfindungsgemäßen strahlungshärtenden
Zusammensetzungen auf die zu beschichtenden Substrate kann in
beliebiger, für die Herstellung von Beschichtungen aus
flüssigen Stoffen geeigneter und vielfach bekannter Weise
erfolgen, beispielsweise durch Tauchen, Streichen, Gießen,
Sprühen, Aufwalzen, Drucken; z. B. mittels einer Offset-
Gravurüberzugsvorrichtung, Messer- oder Rakelbeschichtung.
Die erfindungsgemäßen Organosiliciumverbindungen zeichnen sich
durch ihre einfache Darstellungsweise aus.
Im Gegensatz zu Hydrosilylierungsreaktionen benötigt man bei
der Michael-Reaktion-ähnlichen Addition kein Übergangsmetall
zur Katalyse. Durch die niedrigen Reaktionstemperaturen ist die
zusätzliche thermische Belastung der (Meth)acryloxygruppen bei
der Umsetzung gering.
Die Mercaptogruppen in den erfindungsgemäßen Mercaptogruppen
aufweisenden Organosiliciumverbindungen sind vorzugsweise über
Kohlenwasserstoffreste, die polare Gruppen, wie Alkoxygruppen
enthalten, an Silicium gebunden im Gegensatz zu den
Organosiliciumverbindungen gemäß der eingangs erwähnten
EP-A 400 852, bei denen die Mercaptogruppen über reine
Alkylgruppen an Silicium gebunden sind. Die erfindungsgemäßen
Organosiliciumverbindungen haben den Vorteil, daß sie eine
bessere Verträglichkeit mit den herkömmlichen
Photosensibilisatoren aufweisen, als die
Organosiliciumverbindungen gemäß EP-A 400 852. Weiterhin haben
die erfindungsgemäßen Organosiliciumverbindungen den Vorteil,
daß sie in den gehärteten Zusammensetzungen eine bessere
Haftung auf Substraten, z. B. bei der Trennpapierbeschichtung,
aufweisen, im Vergleich zu den Organosiliciumverbindungen gemäß
EP-A 400 825. Weiterhin weisen die Mercaptogruppen in den
erfindungsgemäßen Organosiliciumverbindungen im Vergleich zu
den Mercaptogruppen gemäß EP-A 400 852 während der
Aushärtungsreaktion mit (Meth)acryloxygruppen einen höheren
Umsatz der funktionellen Gruppen auf, was eine höhere
Netzwerkdichte bei der Aushärtung bedingt.
Die Michael-Reaktion-ähnliche Addition der Aminogruppen der
Aminomercaptane (2) mit den (Meth)acryloxygruppen der
Organosiliciumverbindungen (1) kann "in situ" während der
Synthese der (Meth)acryloxygruppen aufweisenden
Organosiliciumverbindungen (1) erfolgen. Bevorzugt werden die
(Meth)acryloxygruppen aufweisenden Organosiliciumverbindungen
(1) nach dem in der eingangs erwähnten DE-A 196 41 067
beschriebenen Verfahren hergestellt.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren entstehen nach der
Umsetzung der Aminomercaptane (2) mit den (Meth)acryloxygruppen
aufweisenden Organosiliciumverbindungen (1) sekundäre oder
tertiäre Amine, die bei der radikalischen Polymerisation als
Redoxpartner reagieren und die Sauerstoffempfindlichkeit
radikalischer Polymerisationen reduzieren können.
Bevorzugt werden die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen für
die Trennpapierbeschichtung eingesetzt.
Die Beschichtungen aus den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
haben den Vorteil, daß gegenüber vielen klebrigen Stoffen kein
Zippy-Release auftritt. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
zeigen auf vielen Substraten einen guten Verlauf. Weiterhin
besteht der Vorteil, daß durch die gezielt einstellbaren
Funktionsdichten verschiedene Trennkraftabstufungen einstellbar
sind und die Zusammensetzungen gut miteinander abmischbar sind.
2,4 g (0,018 Mol) 2-Amino-5-mercapto-1,3,4-thiadiazol werden in
80 g (1,08 Mol) 2-Butanol bei 90°C gelöst und werden dann
versetzt mit 22,8 g (0,018 Mol Acrylat) eines
Dimethylpolysiloxans der mittleren Kettenlänge 56 mit
endständigen Si-gebundenen Diacrylatgruppen der Formel
das ein Doppelbindungsequivalent von 1265 g/mol und eine
Viskosität von 270 mm2/s bei 25°C besitzt.
Die Reaktionslösung wird bei 90°C zwei Stunden gerührt.
Anschließend werden 2 g (0,0196 Mol) Essigsäureanhydrid bei 90°C
zugegeben und eine Stunde bei 90°C gerührt. Die Reaktionslösung
wird im Hochvakuum (1mbar) bei 90°C bis zur Gewichtskonstanz
eingeengt. Nach der Filtration werden 24,4 g (94,1% der Theorie)
eines gelben, klaren Öles mit einer Viskosität von 678 mm2/s bei
25°C erhalten.
3,1 g (0,0248 Mol) 2-Aminothiopenol werden in 25 g (0,416 Mol)
2-Propanol bei 80°C gelöst und dann mit 31,4 g (0,0248 Mol
Acrylat) des in Beispiel 1 beschriebenen Dimethylpolysiloxans
mit endständigen Si-gebundenen Diacrylatgruppen versetzt. Die
Reaktionslösung wird bei 80°C zwei Stunden gerührt.
Anschließend werden 2,78 g (0,0272 Mol) Essigsäureanhydrid bei
80°C zugegeben und eine Stunde bei 80°C gerührt. Die
Reaktionslösung wird im Hochvakuum (1mbar) bei 80°C bis zur
Gewichtskonstanz eingeengt. Nach der Filtration werden 34,2 g
(96,2% der Theorie) eines gelben, klaren Öles mit einer
Viskosität von 543 mm2/s bei 25°C erhalten.
5,3 g (0,0687 Mol) 2-Mercaptoethylamin werden in 60 g (0,998 Mol)
2-Propanol bei 80°C gelöst und dann mit 86,9 g (0,0687 Mol
Acrylat) des in Beispiel 1 beschriebenen Dimethylpolysiloxans
mit endständigen Si-gebundenen Diacrylatgruppen versetzt. Die
Reaktionslösung wird bei 80°C zwei Stunden gerührt.
Anschließend werden 7,7 g (0,0756 Mol) Essigsäureanhydrid bei
80°C zugegeben und eine Stunde bei 80°C gerührt. Die
Reaktionslösung wird im Hochvakuum (1mbar) bei 80°C bis zur
Gewichtskonstanz eingeengt. Nach der Filtration werden 92,2 g
(97,0% der Theorie) eines gelben, klaren Öles mit einer
Viskosität von 588 mm2/s bei 25°C erhalten.
2,65 g (0,0343 Mol) 2-Mercaptoethylamin werden in 30 g (0,499
Mol) 2-Propanol bei 80°C gelöst und dann mit 86,9 g (0,0687 Mol
Acrylat) des in Beispiel 1 beschriebenen Dimethylpolysiloxans
mit endständigen Si-gebundenen Diacrylatgruppen versetzt. Die
Reaktionslösung wird bei 80°C zwei Stunden gerührt.
Anschließend werden 3,85 g (0,0378 Mol) Essigsäureanhydrid bei
80°C zugegeben und eine Stunde bei 80°C gerührt. Die
Reaktionslösung wird im Hochvakuum (1mbar) bei 80°C bis zur
Gewichtskonstanz eingeengt. Nach der Filtration werden 87,0 g
(95,6% der Theorie) eines gelben, klaren Öles mit einer
Viskosität von 734 mm2/s bei 25°C erhalten.
10,3 g (0,1335 Mol) 2-Mercaptoethylamin werden in 100 g (1,664
Mol) 2-Propanol bei 80°C gelöst und dann versetzt mit 67,6 g
(0,1335 Mol Acrylat) eines Dimethylpolysiloxans der mittleren
Kettenlänge 15 mit endständigen Si-gebundenen Diacrylatgruppen
der Formel
das ein Doppelbindungsequivalent von 506 g/mol und eine
Viskosität von 115 mm2/s bei 25°C besitzt. Die Reaktionslösung
wird bei 80°C zwei Stunden gerührt. Anschließend werden 15,05 g
(0,1468 Mol) Essigsäureanhydrid bei 80°C zugegeben und eine
Stunde bei 80°C gerührt. Die Reaktionslösung wird im Hochvakuum
(1mbar) bei 80°C bis zur Gewichtskonstanz eingeengt. Nach der
Filtration werden 80,8 g (96,8% der Theorie) eines bräunlichen,
klaren Öles mit einer Viskosität von 348 mm2/s bei 25°C
erhalten.
5,15 g (0,0667 Mol) 2-Mercaptoethylamin werden in 50 g (0,832
Mol) 2-Propanol bei 80°C gelöst und dann mit 67,6 g (0,1335 Mol
Acrylat) des in Beispiel 5 beschriebenen Dimethylpolysiloxans
mit endständigen Si-gebundenen Diacrylatgruppen versetzt. Die
Reaktionslösung wird bei 80°C zwei Stunden gerührt.
Anschließend werden 7,5 g (0,0734 Mol) Essigsäureanhydrid bei
80°C zugegeben und eine Stunde bei 80°C gerührt. Die
Reaktionslösung wird im Hochvakuum (1mbar) bei 80°C bis zur
Gewichtskonstanz eingeengt. Nach der Filtration werden 71,9 g
(95,2% der Theorie) eines bräunlichen, klaren Öles mit einer
Viskosität von 453 mm2/s bei 25°C erhalten.
Das Reaktionsprodukt aus Beispiel 4 mit einem stöchiometrischen
Verhältnis der Mercaptogruppen zu den Acrylatgruppen von 1 : 1
wird mit 3 Gew.-% 2-Hydroxy-2-methyl-1-phenylpropan-1-on (Darocur
1173; Firma Ciba-Geigy) versetzt. Die Formulierung wird mit
einem Glasstab in einer Schichtdicke von ca. 3 µm auf eine
Polypropylenfolie der Firma UCB, die Corona-vorbehandelt wurde,
aufgebracht und unter einer Hg-Lampe der 300er-Serie der Fa.
Fusion drei Sekunden bei 30°C gehärtet. Es wird eine schmier-
und abriebfreie Siliconbeschichtung erhalten.
Das Reaktionsprodukt aus Beispiel 6 mit einem stöchiometrischen
Verhältnis der Mercaptogruppen zu den Acrylatgruppen von 1 : 1
wird mit 3 Gew.-% Oligo (2-hydroxy-2-methyl-1-(4(1-
methylvinyl)phenyl)propan) (Esacure KIP 150; Firma Lamberti)
versetzt. Die Formulierung wird mit einem Glasstab in einer
Schichtdicke von ca. 3 µm auf eine Polypropylenfolie der Firma
UCB, die Corona-vorbehandelt wurde, aufgebracht und unter einer
Hg-Lampe der 300er-Serie der Fa. Fusion drei Sekunden bei 30°C
gehärtet. Es wird eine schmier- und abriebfreie
Siliconbeschichtung erhalten.
5 g (0,0036 Mol Mercapto) des Reaktionsprodukts aus Beispiel 3
und 4,57 g (0,0036 Mol Acrylat) eines Dimethylpolysiloxans der
mittleren Kettenlänge 56 mit endständigen Si-gebundenen
Diacrylatgruppen der Formel
das ein Doppelbindungsequivalent von 1265 g/mol und eine
Viskosität von 270 mm2/s bei 25°C besitzt, werden gut gemischt
und mit 0,287 g Oligo(2-hydroxy-2-methyl-1-(4(1-methyl
vinyl)phenyl)propan) (Esacure KIP 150; Firma Lamberti)
versetzt. Die Formulierung wird mit einem Glasstab in einer
Schichtdicke von ca. 3 µm auf eine Polypropylenfolie der Firma
UCB, die Corona-vorbehandelt wurde, aufgebracht und unter einer
Hg-Lampe der 300er-Serie der Fa. Fusion drei Sekunden bei 30°C
gehärtet. Es wird eine schmier- und abriebfreie
Siliconbeschichtung erhalten.
5 g (0,008 Mol Mercapto) des Reaktionsprodukts aus Beispiel 5
und 4,05 g (0,008 Mol Acrylat) eines Dimethylpolysiloxans der
mittleren Kettenlänge 15 mit endständigen Si-gebundenen
Diacrylatgruppen der Formel
das ein Doppelbindungsequivalent von 506 g/mol und eine
Viskosität von 115 mm2/s bei 25°C besitzt, werden gut gemischt
und mit 0,27 g Oligo(2-hydroxy-2-methyl-1-(4(1-methyl
vinyl)phenyl)propan) (Esacure KIP 150; Firma Lamberti)
versetzt. Die Formulierung wird mit einem Glasstab in einer
Schichtdicke von ca. 3 µm auf eine Polypropylenfolie der Firma
UCB, die Corona-vorbehandelt wurde, aufgebracht und unter einer
Hg-Lampe der 300er-Serie der Fa. Fusion drei Sekunden bei 30°C
gehärtet. Es wird eine schmier- und abriebfreie
Siliconbeschichtung erhalten.
Claims (9)
1. Mercaptogruppen aufweisende Organosiliciumverbindungen mit
Einheiten der Formel
wobei R gleich oder verschieden ist, einen einwertigen, gegebenenfalls halogenierten Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 18 Kohlenstoffatom(en) je Rest, der durch ein oder mehrere voneinander getrennte Sauerstoffatome unterbrochen sein kann, bedeutet,
X gleich oder verschieden ist, ein Chloratom oder ein Rest der Formel -OR' ist, wobei R' ein Wasserstoffatom oder einen Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatom(en) je Rest, der durch ein Ethersauerstoffatom substituiert sein kann, bedeutet,
a 0 oder 1,
b 0, 1, 2 oder 3
c 0, 1, 2 oder 3
und die Summe a+b+c ≦ 4 ist und
A ein Rest der Formel
-R1[-NR2-R3-SH]y (II)
ist, wobei y 1 oder 2 ist,
R1 einen zwei- oder dreiwertigen Kohlenwasserstoffrest mit 2 bis 50 Kohlenstoffatom(en) je Rest bedeutet, der durch eine oder mehrere Gruppen der Formeln
substituiert ist,
wobei R2 ein Wasserstoffatom oder einen Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen je Rest oder einen Rest der Formeln
die oben dafür angegebene Bedeutung hat und bedeutet,
wobei R' die oben dafür angegebene Bedeutung hat und R5 ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe ist,
R3 einen zweiwertigen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 20 Kohlenstoffatome je Rest, der durch eine oder mehrere Gruppen der Formeln
-O-, -S-, -N=
substituiert ist, bedeutet,
mit der Maßgabe, daß je Molekül mindestens ein Rest A enthalten ist.
wobei R gleich oder verschieden ist, einen einwertigen, gegebenenfalls halogenierten Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 18 Kohlenstoffatom(en) je Rest, der durch ein oder mehrere voneinander getrennte Sauerstoffatome unterbrochen sein kann, bedeutet,
X gleich oder verschieden ist, ein Chloratom oder ein Rest der Formel -OR' ist, wobei R' ein Wasserstoffatom oder einen Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatom(en) je Rest, der durch ein Ethersauerstoffatom substituiert sein kann, bedeutet,
a 0 oder 1,
b 0, 1, 2 oder 3
c 0, 1, 2 oder 3
und die Summe a+b+c ≦ 4 ist und
A ein Rest der Formel
-R1[-NR2-R3-SH]y (II)
ist, wobei y 1 oder 2 ist,
R1 einen zwei- oder dreiwertigen Kohlenwasserstoffrest mit 2 bis 50 Kohlenstoffatom(en) je Rest bedeutet, der durch eine oder mehrere Gruppen der Formeln
substituiert ist,
wobei R2 ein Wasserstoffatom oder einen Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen je Rest oder einen Rest der Formeln
die oben dafür angegebene Bedeutung hat und bedeutet,
wobei R' die oben dafür angegebene Bedeutung hat und R5 ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe ist,
R3 einen zweiwertigen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 20 Kohlenstoffatome je Rest, der durch eine oder mehrere Gruppen der Formeln
-O-, -S-, -N=
substituiert ist, bedeutet,
mit der Maßgabe, daß je Molekül mindestens ein Rest A enthalten ist.
2. Organosiliciumverbindungen nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß
R1 ein Rest der Formel
ist,
wobei R4 ein zwei- oder dreiwertiger Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 50 Kohlenstoffatom(en) bedeutet, der durch ein oder mehrere Sauerstoffatome unterbrochen sein kann, R5 ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe ist und x 1 oder 2 ist.
R1 ein Rest der Formel
ist,
wobei R4 ein zwei- oder dreiwertiger Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 50 Kohlenstoffatom(en) bedeutet, der durch ein oder mehrere Sauerstoffatome unterbrochen sein kann, R5 ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe ist und x 1 oder 2 ist.
3. Verfahren zur Herstellung von Mercaptogruppen aufweisenden
Organosiliciumverbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß
Organosiliciumverbindungen (1) mit Einheiten der Formel
wobei R, X, a, b und c die im Anspruch 1 dafür angegebene Bedeutung haben,
E einen ein oder mehrere (Meth)acrylatgruppen aufweisenden organischen Rest bedeutet,
mit der Maßgabe, daß pro Molekül mindestens ein Rest E enthalten ist,
mit Aminomercaptanen (2) der Formeln
HNR2-R3-SH (IV),
wobei R2 und R3 die im Anspruch 1 dafür angegebene Bedeutung haben,
umgesetzt werden.
wobei R, X, a, b und c die im Anspruch 1 dafür angegebene Bedeutung haben,
E einen ein oder mehrere (Meth)acrylatgruppen aufweisenden organischen Rest bedeutet,
mit der Maßgabe, daß pro Molekül mindestens ein Rest E enthalten ist,
mit Aminomercaptanen (2) der Formeln
HNR2-R3-SH (IV),
wobei R2 und R3 die im Anspruch 1 dafür angegebene Bedeutung haben,
umgesetzt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß E
ein Rest der Formel
wobei R4, R5 und x die im Anspruch 2 dafür angegebene Bedeutung haben.
wobei R4, R5 und x die im Anspruch 2 dafür angegebene Bedeutung haben.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als
Organosiliciumverbindung (1) solche der allgemeinen Formel
EgR3-gSiO(SiR2O)o(SiREO)mSiR3-gEg (VIII),
wobei R, die im Anspruch 1 dafür angegebene Bedeutung hat,
E die im Anspruch 3 dafür angegebene Bedeutung hat,
g 0, 1 oder 2
m 0 oder eine ganze Zahl im Wert von 1 bis 1 000
o 0 oder eine ganze Zahl im Wert von 1 bis 1 000
mit der Maßgabe, daß je Molekül mindestens ein Rest E enthalten ist.
EgR3-gSiO(SiR2O)o(SiREO)mSiR3-gEg (VIII),
wobei R, die im Anspruch 1 dafür angegebene Bedeutung hat,
E die im Anspruch 3 dafür angegebene Bedeutung hat,
g 0, 1 oder 2
m 0 oder eine ganze Zahl im Wert von 1 bis 1 000
o 0 oder eine ganze Zahl im Wert von 1 bis 1 000
mit der Maßgabe, daß je Molekül mindestens ein Rest E enthalten ist.
6. Strahlungshärtende Zusammensetzungen enthaltend
- (A) Mercaptogruppen und (Meth)acryloxygruppen aufweisende Organosiliciumverbindungen enthaltend Einheiten der Formel (I) und (III) und
- (B) Photoinitiatoren.
7. Formkörper hergestellt durch Vernetzung der
Zusammensetzungen gemäß Anspruch 6.
8. Formkörper gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
es sich um Beschichtungen handelt.
9. Verfahren zur Herstellung von Beschichtungen, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zusammensetzungen gemäß Anspruch 6
auf das Substrat aufgetragen und durch Bestrahlung mit
energiereicher Strahlung vernetzt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998130788 DE19830788A1 (de) | 1998-07-09 | 1998-07-09 | Mercaptogruppen aufweisende Organosiliciumverbindungen, deren Herstellung und Verwendung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998130788 DE19830788A1 (de) | 1998-07-09 | 1998-07-09 | Mercaptogruppen aufweisende Organosiliciumverbindungen, deren Herstellung und Verwendung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19830788A1 true DE19830788A1 (de) | 2000-01-13 |
Family
ID=7873526
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998130788 Withdrawn DE19830788A1 (de) | 1998-07-09 | 1998-07-09 | Mercaptogruppen aufweisende Organosiliciumverbindungen, deren Herstellung und Verwendung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19830788A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US8663741B2 (en) | 2008-09-25 | 2014-03-04 | 3M Innovative Properties Company | Method for treating wheel rims and composition for use therein |
-
1998
- 1998-07-09 DE DE1998130788 patent/DE19830788A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US8663741B2 (en) | 2008-09-25 | 2014-03-04 | 3M Innovative Properties Company | Method for treating wheel rims and composition for use therein |
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---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |