DE19829762A1 - Verfahren zum Betrieb eines Radarsystems - Google Patents
Verfahren zum Betrieb eines RadarsystemsInfo
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Abstract
Es soll auf einfache Weise und mit geringen Kosten eine Bestimmung der Entfernung und/oder der Radialgeschwindigkeit mindestens eines Reflexionsobjekts mit hoher Winkelauflösung ermöglicht werden. DOLLAR A Beim Radarsystem wird in jeder Meßphase des Meßvorgangs mehrfach in kurzen zeitlichen Abständen zwischen einem Sendebetrieb und einem Empfangsbetrieb umgeschaltet, wobei im Sendebetrieb jeweils ein pulsförmiges Sendesignal mit Sendepulsen einer bestimmten Pulsdauer emittiert wird und im Empfangsbetrieb in den Pulspausen der Sendepulse Reflexionssignale als Empfangssignal detektiert werden. DOLLAR A In mindestens einer Meßphase des Meßvorgangs werden als Sendeantenne zur Emission des pulsförmigen Sendesignals und als Empfangsantenne zur Detektion des Empfangssignals unterschiedliche, nebeneinander angeordnete zur Erfassung unterschiedlicher Winkelbereiche vorgesehene Antennen verwendet. DOLLAR A Verfahren zum Betrieb eines Abstandswarnsystems für Kraftfahrzeuge.
Description
Radarsysteme werden zur Bestimmung der Entfernung zu bewegten oder
ruhenden Objekten (Zielobjekten) und/oder zur Bestimmung der Geschwin
digkeit (Radial- bzw. Relativ-Geschwindigkeit) von bewegten oder ruhenden
Objekten (Zielobjekten) für unterschiedliche Beobachtungsbereiche
(Entfernungsbereiche) eingesetzt. Hauptanwendungsgebiete für Radarsy
steme sind in der Regel Beobachtungsbereiche mit großen Entfernungen
zwischen dem Radar und den Zielobjekten ("Fernbereich", bsp. je nach An
wendung bis 150 km oder 300 km Entfernung), bsp. in der Luftfahrt bei der
Flugsicherung oder zu Navigationszwecken; daneben gibt es in jüngster Zeit
auch Anwendungen für Radarsysteme in Beobachtungsbereichen mit sehr
geringer Entfernung zwischen dem Radar und den Zielobjekten
("Nahbereich", bsp. je nach Anwendung bis 20 m oder 250 m Entfernung),
bsp. im KFZ-Bereich zur Erfassung des ein Kraftfahrzeug umgebenden Ver
kehrsraums, d. h. zur Bestimmung der Entfernung (des Abstands) eines Kraft
fahrzeugs zu vorausfahrenden, nachfolgenden oder entgegenkommenden
Kraftfahrzeugen oder sonstigen Reflexionsobjekten und/oder der Relativge
schwindigkeit des Kraftfahrzeugs bezüglich vorausfahrenden, nachfolgen
den oder entgegenkommenden Kraftfahrzeugen oder sonstigen Refle
xionsobjekten. Das mittels eines Oszillators generierte und von einer
(Sende-)Antenne emittierte analoge hochfrequente Sendesignal
(Sendefrequenz im GHz-Bereich, typischerweise zwischen 18 GHz und 94 GHz)
wird nach dem Durchlaufen einer Übertragungsstrecke und der Reflexion an
den im Beobachtungsbereich befindlichen Reflexionsobjekten von einer
(Empfangs-)Antenne detektiert und dieses Empfangssignal (Reflexionssignal)
nach der Signalverarbeitung (Weiterverarbeitung) hinsichtlich Laufzeit
und/oder Frequenzverschiebung bzw. Phasenverschiebung ausgewertet;
hieraus kann dann die benötigte Entfernungs- und/oder
Geschwindigkeits-Information gewonnen werden.
Die beiden gebräuchlichen Radarsysteme, das Puls-Radarsystem und das
FMCW-Radarsystem, unterscheiden sich im Meßprinzip, insbesondere in der
Generierung des Sendesignals und im (zeitlichen) Verlauf des Sendesignals:
- - beim Puls-Radarsystem wird das Sendesignal zyklisch unterbrochen, d. h.
es werden Sendepulse mit bestimmter Pulsdauer emittiert; in den
Pulspausen zwischen zwei Sendepulsen werden die Reflexionssignale der
vorausgehenden Sendepulse als Empfangssignale detektiert
(abwechselnder Sendebetrieb und Empfangsbetrieb). Die Entfernung zu
den Zielobjekten (Reflexionsobjekten) wird durch eine direkte Signal-Lauf
zeitmessung ermittelt, die gewünschte Auflösung (d. h. die Entfer
nungsauflösung) des Puls-Radarsystems kann über die Pulsdauer (die Puls
breite) der Sendepulse vorgegeben werden. Zur Entfernungsselektion
werden bei der Signalverarbeitung des Empfangssignals üblicherweise
verschiedenen Signal-Laufzeiten entsprechende und damit für eine ganz
bestimmte Entfernung selektive "Entfernungstore" eingesetzt.
Beim Puls-Radarsystem ist eine Sende-Empfangs-Entkopplung leicht mög lich, d. h. ein Übersprechen des Sendesignals in das Empfangssignal kann durch geeignete Umschaltung vom Sendebetrieb zum Empfangsbetrieb (bsp. mittels Sende-Empfangs-Schaltern) vollständig verhindert werden. Weiterhin kann durch Vorgabe einer entfernungsabhängigen Verstär kung bei der Signalverarbeitung mittels laufzeitabhängiger Regelung der Empfindlichkeit der Signalverstärkung ("Sensitivity Time Control" STC) der zu verarbeitende Dynamikbereich des Empfangssignals (die Eingangsdy namik bei der Detektion des Empfangssignals) deutlich reduziert werden. - - Beim FMCW-Radarsystem wird das Sendesignal kontinuierlich emittiert ("continuous wave" cw), wobei die Sendefrequenz des Sendesignals vari iert wird, d. h. durch Frequenzmodulation (FM) einen bestimmten Modu lationsverlauf aufweist; gleichzeitig wird das Empfangssignal detektiert. Infolge des gleichzeitigen Sendebetriebs und Empfangsbetriebs ist ein hoher Aufwand für eine ausreichende Sende-Empfangs-Entkopplung er forderlich, was einerseits hohe Kosten und andererseits störende Neben effekte verursacht.
Daher werden im Nahbereich (bsp. zur Erfassung des ein Kraftfahrzeug um
gebenden Verkehrsraums bezüglich der Reflexionsobjekte Hindernisse und
anderer Fahrzeuge üblicherweise Puls-Radarsysteme (Pulsdoppler-Radar
systeme) eingesetzt, mit denen Entfernung, Relativgeschwindigkeit
und Position der Reflexionsobjekte bestimmt werden können. Eine wichtige
Kenngröße zur Beurteilung der Güte des Puls-Radarsystems ist die Winkel
meßgenauigkeit, d. h. die Winkelauflösung des Azimuthwinkels, mit der sich
unterschiedliche Reflexionsobjekte trennen lassen. Zur Erhöhung des Auflö
sungsvermögens werden mehrere Antennen (d. h. mindestens zwei Anten
nen) aufweisende Radarsysteme eingesetzt:
- - Aus der Literaturstelle Skolnik: "Radar Handbook", Verlag McGraw-Hill, 1990, 2nd edition) ist ein sog. Mono-Puls-Verfahren bekannt, bei dem ein Sende signal mit einem breiten Sendestrahl ausgesendet wird und zwei symme trisch zum Sendestrahl angeordnete Empfangsantennen die Reflexions signale detektieren. Durch Auswertung von Differenz und Summe der bei den Empfangssignale kann die Winkellage der Reflexionsobjekte bestimmt werden.
- - Aus der EP 499 706 A2 ist ein sog. Puls-Doppler-Verfahren bekannt, bei dem zur Emission des Sendesignals und zur Detektion des Empfangssignals die selbe Antenne verwendet wird. Mittels sequentieller Ansteuerung mehre rer Antennen und durch Vergleich der Amplitudeninformation der einzel nen Empfangssignale kann die Winkellage der Reflexionsobjekte ermittelt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betrieb eines
Radarsystems anzugeben, mit dem eine Bestimmung der Winkellage von
Reflexionsobjekten mit hoher Genauigkeit auf einfache Weise und mit ge
ringen Kosten ermöglicht wird.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung durch die Merkmale im Kennzeichen
des Patentanspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen des Verfahrens sind Bestandteil der weiteren
Patentansprüche.
Beim vorgeschlagenen Verfahren wird während jeder Meßphase eines Meß
vorgangs mehrfach in kurzen zeitlichen Abständen zwischen einem Sende
betrieb (Emission des Sendesignals) und einem Empfangsbetrieb (Detektion
des Empfangssignals) umgeschaltet; das Verhältnis der Zeitdauer des Sende
betriebs zur Zeitdauer des Empfangsbetriebs kann dabei je nach den Anfor
derungen beliebig vorgegeben werden. Während mindestens einer Meß
phase des Meßvorgangs werden im Sendebetrieb zur Emission des Sendesi
gnals und im Empfangsbetrieb zur Detektion des Empfangssignals unter
schiedliche (nebeneinander angeordnete, verschiedene Winkelbereiche er
fassende) Antennen verwendet, d. h. die Sendeantenne unterscheidet sich
in dieser Meßphase des Meßvorgangs von der Empfangsantenne; in den üb
rigen Meßphasen des Meßvorgangs wird im Sendebetrieb zur Emission des
Sendesignals und im Empfangsbetrieb zur Detektion des Empfangssignals
dagegen dieselbe Antenne verwendet, d. h. Sendeantenne und Empfangs
antenne sind identisch. Demnach wird während mindestens einer Meßphase
des Meßvorgangs gleichzeitig zur Umschaltung vom Sendebetrieb zum
Empfangsbetrieb auch zwischen zwei nebeneinander angeordneten Anten
nen des Radarsystems umgeschaltet; hierdurch werden als Empfangssignal
all diejenigen Reflexionssignale erfaßt, die im Überlappungsbereich der
Sendestrahlen der Sendeantenne und der hiervon unterschiedlichen Emp
fangsantenne liegen. Durch Auswertung der Empfangssignale (der win
kelabhängigen Amplitude bzw. Intensität der Reflexionssignale) dieser Meß
phasen mit unterschiedlicher Sendeantenne und Empfangsantenne, lassen
sich zusätzliche Informationen gewinnen: das Einbeziehen der Überlap
pungsbereiche ist bei der Signalauswertung gleichbedeutend mit der Erhö
hung einer vorgegebenen Anzahl n der Antennen des Radarsystems auf
n(n-1). Hierdurch kann die Winkelmeßgenauigkeit und die Leistungsfähigkeit des
Radarsystems gesteigert werden, was insbesondere bei der Applikation Er
fassung des Verkehrsraums von großer Bedeutung ist.
Die Umschaltung zwischen der Sendeantenne und der hiervon abweichen
den Empfangsantenne beim Wechsel vom Sendebetrieb zum Empfangsbe
trieb erfolgt über einen Antennenschalter, bsp. einen HF-Umschalter, der
von einer Steuereinheit des Radarsystems angesteuert wird. Die Ansteue
rung des Antennenschalters erfolgt dabei synchron zur Ansteuerung der
beiden beim Wechsel vom Sendebetrieb zum Empfangsbetrieb umgeschal
teten Schalter Sende-Empfangs-Schalter und LO-Schalter; hierzu muß der
Antennenschalter schnell umschaltbar sein, d. h. eine hohe Grenzfrequenz
besitzen. Die Umschaltung zwischen der Sendeantenne und der hiervon
abweichenden Empfangsantenne erfolgt in einer kurzen Zeit, bsp. inner
halb von 5 ns.
Beim vorgestellten Verfahren zum Betrieb eines Radarsystems ist vorteilhaf
terweise
- - aufgrund der durch den Antennenwechsel von einer Sendeantenne zu einer hiervon abweichenden Empfangsantenne erhaltenen zusätzlichen Informationen eine hohe Winkelmeßgenauigkeit (Winkelauflösung) und damit eine verbesserte Trennung von Zielobjekten erreichbar,
- - bei entsprechender Ausgestaltung des Antennenschalters eine Imple mentierung in bestehende Puls-Radarsysteme ohne zusätzlichen Hardwa reaufwand möglich,
- - ein Einsatz bei allen Puls-Radarsystemen mit mindestens zwei Antennen möglich (d. h. bei Radarsystemen mit einer beliebigen Anzahl von Anten nen); die Vorteile der Puls-Radarsysteme (Puls-Doppler-Radarsysteme) be züglich Signalverarbeitung und Mehrzielfähigkeit bleiben erhalten.
Das Verfahren zum Betrieb eines Radarsystems soll anhand eines Ausfüh
rungsbeispiels, einem Abstandssensor für ein KFZ-Abstandswarnsystem, im
Zusammenhang mit der Zeichnung näher erläutert werden.
Hierbei zeigt
Fig. 1 ein schematisch es Blockschaltbild des Radarsystems,
Fig. 2 die zeitliche Abfolge der Meßphasen während eines Meßvorgangs
anhand des Sendesignals (Fig. 2a) und anhand des Empfangssignals
(Fig. 2b),
Fig. 3 den zeitlichen Meßverlauf innerhalb der Meßphase eines Meßvor
gangs.
Von Abstandssensoren in KFZ-Abstandswarnsystemen muß die Entfernung
(und ggf. die Relativgeschwindigkeit) der im Beobachtungsbereich befindli
chen Reflexionsobjekte, d. h. von vorausfahrenden, entgegenkommenden
oder nachfolgenden Fahrzeugen, Personen und sonstigen Reflexionsobjek
ten, eindeutig und mit hoher Auflösung bestimmt werden; bsp. beträgt der
gewünschte Entfernungseindeutigkeitsbereich 150 m (dieser ist im Ver
gleich zu anderen Radarsystemen relativ klein), die gewünschte Entfer
nungsauflösung 1 m und die gewünschte Geschwindigkeitsauflösung 1
km/h. Weiterhin wird eine gute Winkelauflösung angestrebt, d. h. eine Tren
nung unterschiedlicher Reflexionsobjekte (bsp. die Trennung mehrerer auf
verschiedenen Fahrspuren vorausfahrender Fahrzeuge) muß mit ausrei
chender Genauigkeit möglich sein; gewünscht wird bsp. ein Auflösungsver
mögen des Azimuthwinkels (eine Winkelauflösung) von 0.1°.
In mehreren Meßphasen eines Meßvorgangs wird hierzu von einer der
(Sende-)Antennen eines mehrere Antennen aufweisenden Puls-Doppler-Radar
systems ein Sendesignal mit der Sendefrequenz (Trägerfrequenz) von
bsp. 76.5 GHz in einem bestimmten Winkelbereich emittiert (Sendebetrieb);
das durch Reflexion an den sich in diesem Winkelbereich befindlichen Refle
xionsobjekten (bsp. den vorausfahrenden Kraftfahrzeugen oder Hindernis
sen) erhaltene Reflexionssignal wird von einer (Empfangs-)Antenne des
Puls-Doppler-Radarsystems als analoges Empfangssignal detektiert
(Empfangsbetrieb). Für den Sendebetrieb und für den Empfangsbetrieb
einer Meßphase des Meßvorgangs kann die gleiche Antenne verwendet
werden, wobei aber in mindestens einer Meßphase des Meßvorgangs für
den Sendebetrieb und für den Empfangsbetrieb unterschiedliche, neben
einander angeordnete, zur Erfassung benachbarter Winkelbereiche vorge
sehene Antennen verwendet werden (Antennenwechsel). Die mehrfache
Umschaltung vom Sendebetrieb zum Empfangsbetrieb innerhalb einer
Meßphase des Meßvorgangs erfolgt in kurzen zeitlichen Abständen mittels
einer von einer Steuereinheit angesteuerten HF-Schalteinheit; gleichzeitig
mit dieser Umschaltung wird bei einem Antennenwechsel auch von der
Sendeantenne zur Empfangsantenne umgeschaltet. Von einer Signalverar
beitungseinheit wird das Empfangssignal während eines bestimmten Zeitin
tervalls innerhalb des Empfangsbetriebs weiterverarbeitet und hinsichtlich
Frequenzdifferenz bzw. Frequenzverschiebung und/oder Phasendifferenz
bzw. Phasenverschiebung ausgewertet und hieraus die Entfernungsinfor
mation und ggf. die Geschwindigkeitsinformation durch Spektralanalyse
gewonnen.
Gemäß der Fig. 1 weist das Puls-Doppler-Radarsystem RS hierzu folgenden
Aufbau auf:
- - Eine Sende-Empfangs-Einheit 1 mit einer "Sendeseite" 1a und einer
"Empfangsseite" 1b zur Emission des Sendesignals und zur Detektion des
Empfangssignals, deren wesentliche Komponenten als einheitliches Mo
dul kompakt zusammengefaßt sind.
Die Antenneneinheit 11 der Sende-Empfangs-Einheit 1 zur Emission des Sendesignals und gleichzeitig zur Detektion des Empfangssignals weist zur Erfassung unterschiedlicher Winkelbereiche drei unterschiedliche An tennen A1, A2, A3 auf sowie einen Antennenschalter S1 zur Selektion der jeweiligen Antenne A1 bzw. A2 bzw. A3, wobei in einer Meßphase des Meßvorgangs entweder eine der Antennen A1, A2, A3 gleichzeitig als Sendeantenne und als Empfangsantenne herangezogen wird oder aber im Falle eines Antennenwechsels bei einer bestimmten als Sendeantenne verwendeten Antenne A1 bzw. A2 die jeweils benachbarte Antenne A2 bzw. A3 als Empfangsantenne herangezogen wird (in diesem Fall erfolgt das Umschalten des Antennenschalters S1 am Ende des jeweiligen Sende betriebs parallel zum Umschalten auf den Empfangsbetrieb).
Mittels der HF-Schalteinheit 12 mit den beiden HF-Schaltern Sende-Emp fangs-Schalter S2 und LO-Schalter S3 kann zwischen der Sendeseite 1a und der Empfangsseite 1b der Sende-Empfangs-Einheit 1, d. h. zwischen dem Sendebetrieb und dem Empfangsbetrieb umgeschaltet werden. Das (synchrone) Schalten des Sende-Empfangs-Schalters S2 und des LO-Schalters S3 sowie im Falle eines Antennenwechsels des Antennenschal ters S1 wird in Abhängigkeit der Pulsdauer der Sendepulse durchgeführt (Pulsdauer bsp. 50 ns). Im Sendebetrieb sind die beiden Schalter Sende-Emp fangs-Schalter S2 und LO-Schalter S3 in der linken Stellung (auf der Sendeseite 1a), der Antennenschalter S1 ist mit einer der Sendeantennen A1 bzw. A2 bzw. A3 verbunden; während des Empfangbetriebs sind die beiden Schalter Sende-Empfangs-Schalter S2 und LO-Schalter S3 in der rechten Stellung (auf der Empfangsseite 1b), der Antennenschalter S1 ist mit einer der Empfangsantennen verbunden (entweder ist die Emp fangsantenne die gleiche Antenne A1 bzw. A2 bzw. A3 wie die Sendean tenne oder die Empfangsantenne ist die zur Sendeantenne A1 bzw. A2 benachbarte Antenne A2 bzw. A3).
Mittels eines bsp. als VCO ausgebildeten Oszillators 13 (Leistung bsp. 10 mW) wird HF-Strahlung mit der Oszillatorfrequenz 76.5 GHz erzeugt (Trägerfrequenz der Sendepulse). In den Meßphasen des Meßvorgangs wird eine wiederholte Umschaltung vom Sendebetrieb zum Empfangsbe trieb vorgenommen. Von der Empfangsseite 1b der Sende-Empfangs heit 1 werden als Empfangssignal die vom letztmalig emittierten Sen depuls herrührenden Reflexionssignale der im erfaßten Winkelbereich (Beobachtungsbereich) befindlichen Reflexionsobjekte vor der Emission des nächsten Sendepulses detektiert (d. h. vor der Umschaltung vom Empfangsbetrieb zum nächsten Sendebetrieb); hierzu wird der Anten nenschalter S1 für eine bestimmte Empfangszeit mit der Empfangsan tenne verbunden, wobei die Empfangszeit und damit die Entfernung des vorgegebenen Winkelbereichs zur Entfernungsselektion variiert werden kann.
Ein auf der Empfangsseite 1b der Sende-Empfangs-Einheit 1 vorgesehe ner Mischer 14 (die Mischfrequenz entspricht bsp. der Empfangsfrequenz, die um die Zwischenfrequenz niedriger ist als die Sendefrequenz) über führt das Empfangssignal durch Multiplikation mit der während eines Sendepulses konstanten Oszillatorfrequenz als Mischsignal in die Zwi schenfrequenzebene. - - Eine Signalverarbeitungseinheit 2 zur Signalverarbeitung des Mischsignals
(zur Weiterverarbeitung des Mischsignals); die Signalverarbeitungseinheit
2 enthält bsp. einen Vorverstärker, ein Filter, einen Analog-Digi
tal-Wandler (A/D-Wandler) und eine Digitalverarbeitungseinheit.
Eine Auswertung des Empfangssignals wird dabei innerhalb eines be stimmten Zeitintervalls während des Empfangsbetriebs vorgenommen. - - Eine Steuereinheit 3, die die Ansteuerung des Antennenschalters S1 der Antenneneinheit 11 und der beiden HF-Schalter Sende-Empfangs-Schalter S2 und LO-Schalter S3 der HF-Schalteinheit 12 sowie die Ansteuerung des Oszillators 13 übernimmt.
Während der Zeitdauer, in der das Abstandswarnsystem des Kraftfahrzeugs
aktiviert ist, werden zyklisch Meßvorgänge durchgeführt. Für einen Meß
vorgang kann eine bestimmte Anzahl an Meßphasen und innerhalb einer
Meßphase eine bestimmte Reihenfolge der verwendeten Sendeantennen
und Empfangsantennen vorgegeben werden; bei einem Radarsystem mit n
Antennen können pro Meßvorgang maximal n(n-1) unterschiedliche Meß
phasen vorgegeben werden.
Anhand der Fig. 2 wird der zeitliche Ablauf eines Meßvorgangs erläutert,
d. h. die zeitliche Abfolge der verschiedenen Meßphasen eines Meßvorgangs
in Abhängigkeit des vom Radarsystem erfaßten Winkelbereichs. Hierbei ist
in der Fig. 2 in Abhängigkeit des Azimuthwinkels α (Winkel bezüglich der
optischen Achse α=0°) die räumliche Anordnung dreier Antennen an ei
nem Kraftfahrzeug und das von der jeweiligen Sendeantenne A1 bzw. A2
bzw. A3 emittierte Sendesignal (der von dem "Sendestrahl" der jeweiligen
Sendeantenne A1 bzw. A2 bzw. A3 erfaßte Winkelbereich) dargestellt (Fig. 2a)
und als Maß für die "Empfindlichkeit" des Radarsystems die Amplitude
(Intensität) des von der jeweiligen Empfangsantenne A1 bzw. A2 bzw. A3
detektierten Empfangssignals (Fig. 2b).
Ein Meßvorgang MV (Zeitdauer bsp. 50 ms) wird bsp. in fünf gleich lange,
zeitlich aufeinanderfolgende Meßphasen MP1, MP2, MP3, MP4, MP5 unter
teilt, die jeweils die gleiche Zeitdauer von bsp. jeweils 10 ms aufweisen.
In der Meßphase MP1 wird die Antenne A1 sowohl im Sendebetrieb als Sen
deantenne als auch im Empfangsbetrieb als Empfangsantenne verwendet
und damit der im "Sendestrahl" der Antenne A1 liegende negative Bereich
des Azimuthwinkels α erfaßt, in dem sich das erste Reflexionsobjekt RO be
findet. In der Meßphase MP2 wird die Antenne A1 im Sendebetrieb als Sen
deantenne und die Antenne A2 im Empfangsbetrieb als Empfangsantenne
verwendet und damit der Überlappungsbereich des Azimuthwinkels zwi
schen dem "Sendestrahl" der Antenne A1 und dem "Sendestrahl" der Anten
ne A2 erfaßt. In der Meßphase MP3 wird die Antenne A2 sowohl im Sendebe
trieb als Sendeantenne als auch im Empfangsbetrieb als Empfangsantenne
verwendet und damit der im "Sendestrahl" der Antenne A2 liegende Win
kelbereich um die optische Achse erfaßt (Azimuthwinkel α=0°), in dem
sich auch das zweite Reflexionsobjekt RO befindet. In der Meßphase MP4
wird die Antenne A2 im Sendebetrieb als Sendeantenne und die Antenne A3
im Empfangsbetrieb als Empfangsantenne verwendet und damit der Über
lappungsbereich des Azimuthwinkels zwischen dem "Sendestrahl" der An
tenne A2 und dem "Sendestrahl" der Antenne A3 erfaßt, in dem sich auch
das zweite Reflexionsobjekt RO befindet. In der Meßphase MP5 wird die An
tenne A3 sowohl im Sendebetrieb als Sendeantenne als auch im Empfangs
betrieb als Empfangsantenne verwendet und damit der im "Sendestrahl"
der Antenne A3 liegende positive Bereich des Azimuthwinkels α erfaßt.
In anderen Meßvorgängen kann eine abgeänderte Reihenfolge gegenüber
der beschriebenen Abfolge der Meßphasen oder eine bestimmte Auswahl
der maximal möglichen Meßphasen vorgegeben werden; weiterhin kann die
Zeitdauer der einzelnen Meßphasen innerhalb eines Meßvorgangs unter
schiedlich lang gewählt werden.
Gemäß der Fig. 3 ist ein Ausschnitt des zeitlichen Meßverlaufs für eine
Meßphase MP1 des Meßvorgangs MV beispielhaft dargestellt. In allen Meß
phasen MP1, MP2, MP3, MP4, MP5 des Meßvorgangs MV wird mehrfach vom
Sendebetrieb zum Empfangsbetrieb umgeschaltet (bsp. wird in jeder Meß
phase MP1, MP2, MP3, MP4, MP5 des Meßvorgangs MV 2000mal vom Sende
betrieb zum Empfangsbetrieb umgeschaltet, d. h. es werden in jeder Meß
phase MP1, MP2, MP3, MP4, MP5 des Meßvorgangs MV 2000 Sendepulse emit
tiert). Die Periodendauer Tp eines Pulszyklus der Sendepulse setzt sich aus
der Pulsdauer tON bzw. dem Sendeintervall (Sendebetrieb) und der Pulspause
tOFF zusammen. Im Empfangsbetrieb (Pulspause tOFF) werden die Reflexions
signale durch die jeweils vorgegebene Empfangsantenne aus einem be
stimmten Winkelbereich des Azimuthwinkels α detektiert; innerhalb des
Empfangsbetriebs wird eine bestimmte Empfangsdauer tDEK (ein bestimm
tes Empfangsintervall) vorgegeben, in der die detektierten Empfangssignale
weiterverarbeitet und ausgewertet werden.
Bsp. beträgt die Pulsdauer tON der Sendepulse 50 ns, die Pulspause tOFF zwi
schen den Sendepulsen 4.95 µs und somit die Periodendauer Tp eines Puls
zyklus 5 µs; jeder Meßphase des Meßvorgangs werden 2000 Pulszyklen zuge
ordnet, so daß die Meßphasen jeweils eine Zeitdauer von 10 ms aufweisen.
Bsp. beträgt die Empfangsdauer tDEK im Empfangsbetrieb 1 µs, d. h. alle in
nerhalb von 1 µs nach der Emission eines Sendepulses eintreffenden Refle
xionssignale werden detektiert.
Die Pulswiederholfrequenz fPW ergibt sich zu fPW=Tp -1 (Tp=tON+tOFF), im
obigen Beispielsfall mit der Periodendauer Tp eines Pulszyklus von 5 µs be
trägt die Pulswiederholfrequenz fPW 200 kHz. Der "Duty-Cycle" D ergibt sich
zu D=tON/Tp, im obigen Beispielsfall mit einer Pulsdauer tON der Sendepulse
von 50 ns und der Periodendauer Tp eines Pulszyklus von 5 µs beträgt der
Duty-Cycle D=1%. Bei einem Antennenwechsel beträgt die Umschaltzeit
von einer Sendeantenne zu einer anderen Empfangsantenne beim Wechsel
vom Sendebetrieb zum Empfangsbetrieb bsp. 5 ns.
Bei der Vorgabe der Spezifikationen des Radarsystems zur Durchführung des
Verfahrens ist folgendes zu beachten:
- - die Pulsdauer tON der Sendepulse bestimmt die mittlere Sendeleistung
und damit die Reichweite des Radarsystems,
die gewünschte Winkelauflösung Δα des Radarsystems für Reflexionsob jekte in gleicher Entfernung und mit gleicher Relativgeschwindigkeit wird durch die Anzahl und die Form der Antennen bestimmt, - - die gewünschte Geschwindigkeitsauflösung Δv des Radarsystems be stimmt die Zeitdauer der Meßphasen MP1, MP2, MP3, MP4, MP5 eines Meßvorgangs MV. Bsp. ergibt sich bei einer Sendefrequenz (Trägerfrequenz) von 76.5 GHz und einer Zeitdauer der einzelnen Meß phasen MP1, MP2, MP3, MP4, MP5 von jeweils 10 ms eine Geschwindig keitsauflösung ΔV von 5 km/h,
- - der Entfernungseindeutigkeitsbereich RE des Radarsystems wird von der
Periodendauer Tp eines Pulszyklus bzw. der Pulswiederholfrequenz fPW
bestimmt:
RE = Tp.C (C = Lichtgeschwindigkeit).
Claims (4)
1. Verfahren zum Betrieb eines mindestens zwei Antennen (A1, A2, A3) zur
Erfassung unterschiedlicher Winkelbereiche aufweisenden Radarsystems
(RS), bei dem in einem Meßvorgang (MV) mit mehreren Meßphasen (MP1,
MP2, MP3, MP4, MP5) die Entfernung und/oder die Radialgeschwindigkeit
der im Beobachtungsbereich befindlichen Reflexionsobjekte (RO) be
stimmt wird, indem in jeder Meßphase (MP1, MP2, MP3, MP4, MP5) des
Meßvorgangs (MV) mehrfach zwischen einem Sendebetrieb und einem
Empfangsbetrieb umgeschaltet wird, wobei jeweils im Sendebetrieb ein
pulsförmiges Sendesignal mit Sendepulsen einer bestimmten Pulsdauer
(tON) emittiert wird und jeweils im Empfangsbetrieb in den Pulspausen
(tOFF) der Sendepulse Reflexionssignale als Empfangssignal detektiert wer
den,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Sendeantenne zur Emission des pulsförmigen Sendesignals und als
Empfangsantenne zur Detektion des Empfangssignals in mindestens ei
ner Meßphase (MP1, MP3, MP5) des Meßvorgangs (MV) die gleiche Antenne
(A1, A1; A2, A2; A3, A3) verwendet wird und in mindestens einer Meßpha
se (MP2, MP4) des Meßvorgangs (MV) unterschiedliche, nebeneinander an
geordnete Antennen (A1, A2; A2, A3) verwendet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sendean
tenne und die Empfangsantenne mittels eines Antennenschalters (S1) se
lektiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Antennen
schalter (S1) von einer Steuereinheit (2) des Radarsystems (RS) angesteuert
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ansteue
rung des Antennenschalters (S1) synchron zur Ansteuerung der beiden
bei der Umschaltung vom Sendebetrieb zum Empfangsbetrieb umge
schalteten Schalter Sende-Empfangs-Schalter (S2) und LO-Schalter (S3)
vorgenommen wird.
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