DE19829532A1 - Hebezeugantrieb - Google Patents

Abstract

Hebezeugantrieb, bei welchem einerseits eines antreibenden Motors (1) ein Planetengetriebe (13) und andererseits eine Bremse (17) angeordnet ist, wobei der Planetenträger (6) den Abtrieb bildet, das Hohlrad (5) mit dem Motor (1) drehfest verbunden ist und die Bremse (17) die äußere Berandung des Motors (1) bildet und die Wicklung (16) des Motors (1) umschließt.

Description

Die Erfindung betrifft einen Hebezeugantrieb mit antreibendem Motor, Planetengetriebe und Bremse nach dem Oberbegriff des ersten Anspruches.

Hebezeugantriebe für Personen und Güter sind weit ver­ breitet, z. B. als Aufzüge, Seilwinden, usw. Sie laufen mit relativ niedrigen Geschwindigkeiten. Entsprechend niedrig ist die Drehzahl an einer Abtriebswelle des Antriebs. Die erforderlichen Drehmomente können von Elektromotoren mit günstigem Wirkungsgrad nicht direkt zur Verfügung gestellt werden, sondern erfordern ein nachgeschaltetes Unterset­ zungsgetriebe. Ferner sind Bremsen vorgesehen, um den Hebe­ zeugantrieb abzubremsen und bei Bedarf und im Notfall stillzusetzen. Diese Bremsen müßten ohne Untersetzungsge­ triebe in der Lage sein, das Abtriebsmoment abzubremsen bzw. zu halten und würden einen erheblichen Bauraum benöti­ gen.

Alle Bestandteile des Antriebs sind oftmals unter schwierig zugänglichen Bedingungen auf engstem Raum zu in­ stallieren. Besteht die Möglichkeit, den Hebezeugantrieb im Aufzugsschacht zu installieren, kann der sonst notwendige Maschinenraum entfallen.

Diese Hebezeugantriebe für maschinenraumlose Aufzüge müssen eine extrem kurze Baulänge aufweisen.

Ein Antrieb der eingangs beschriebenen Art ist aus der G 93 17 566.3 U1 für Hebezeuge bekannt. Dabei sind am Mo­ torgehäuse Mittel zum Verankern des Hebezeugantriebs an einem Bauwerk angebracht. Einerseits des Motors ist ein Planetengetriebe angebracht, wobei ein Hohlrad des Plane­ tengetriebes dessen Abtrieb bildet, eine Treibscheibe ange­ ordnet oder zu befestigen ist, und andererseits ist eine Bremse sowie ein Handrad angebracht. Planetengetriebe, Mo­ tor, Bremse und Handrad sind in koaxialer Weise angeordnet. Durch Verwendung des Hohlrades als Abtrieb ist es nicht möglich, die größt mögliche Übersetzung eines Planetentrie­ bes auszunutzen. Dies ist nur möglich, wenn der Planeten­ träger als Abtrieb und das Hohlrad als feststehendes Teil verwendet wird. Um das geforderte Drehmoment zu erreichen ist es deshalb notwendig, entweder eine weitere Planeten­ stufe zusätzlich zur ersten Planetenstufe zu verwenden, oder den Motor zu vergrößern. Beide Maßnahmen führen zu einer Verlängerung der Baulänge des Antriebes. Indem die Bremse und das Handrad in koaxialer Weise an einer Seite des Motors angeordnet ist, wird die Baulänge des Motors verlängert. Ein in dieser Weise aufgebauter Antrieb ist nicht geeignet für Aufzüge, bei denen der Hebezeugantrieb im Aufzugsschacht angebracht sein muß.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Hebezeugantrieb zu schaffen, welcher sich durch eine kurze Baulänge auszeichnet, um als Antrieb in Aufzugs­ schächten eingesetzt werden zu können.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Bremse und, wenn benötigt, das Handrad sich auf der radial äußeren Berandung des antreibenden Motors befinden, und daß der Abtrieb des Planetengetriebes dessen Planeten­ träger ist.

Indem die Bremse und das Handrad nicht nach dem Motor ange­ ordnet ist, verkürzt sich der Hebezeugantrieb um die Bau­ länge der Bremse und des Handrades. Wird als Bauform des antreibenden Motors ein Motor mit außenliegendem Läufer verwendet, kann der Läufer gleichzeitig als Teil der Bremse ausgebildet sein. Die Bremse kann als Backenbremse oder Scheibenbremse ausgebildet sein, wobei das drehende Teil der Bremse der Läufer ist oder mit dem Läufer drehfest ver­ bunden ist. Der Motor kann auch als Scheibenläufermotor oder Motor mit Innenläufer ausgebildet sein, wobei immer das drehende Teil des Motors mit der Bremse verbunden ist, welche auf der radial äußeren Berandung des Motors ange­ bracht ist. Wird ein Planetentrieb mit Planetenräder, wel­ che als Stufenplaneten ausgebildet sind, verwendet, wobei der Planetenträger des Planetentriebs der Abtrieb ist, die innere Zentralwelle der Antrieb ist und das Hohlrad als feststehendes Teil mit dem Motor verbunden ist, so wird die axial kürzeste Baulänge erreicht. Wenn ausreichend Bauraum zur Verfügung steht, kann auch ein Planetengetriebe mit zwei hintereinander angeordneten Planetenstufen verwendet werden. Das Hohlrad ist dergestalt ausgebildet, daß es das antriebsseitige Lagerschild ersetzt und direkt mit dem Ge­ häuse des Motors verbunden ist, und die Lagerung der Motor­ welle mindestens auf der Antriebsseite beinhaltet. Die Mit­ tel zum Verankern des Hebezeugantriebes können am Hohlrad oder am Gehäuse des Motors angebracht sein. Die Motorwelle kann mit der inneren Zentralwelle einstückig ausgebildet sein.

Fig. 1 zeigt einen Hebezeugantrieb, bei dem der an­ treibende Motor 1 die innere Zentralwelle 2, welche auch mit der Motorwelle 3 einstückig sein kann, antreibt. Die innere Zentralwelle 2 steht in Verbindung mit Planetenrä­ der 4, welche als Stufenplaneten ausgebildet sind, welche sich auf einem ortsfesten Hohlrad 5 abstützen. Der Plane­ tenträger 6 ist drehfest mit der Treibscheibe 7 verbunden und bildet den Abtrieb. Die Treibscheibe 7 und der Plane­ tenträger 6 können auch einstückig ausgeführt sein. Die Lagerung 8 für die in die Treibscheibe 7 eingeleiteten Kräfte, ist zwischen dem Hohlrad 5 und einem Ring 9, wel­ cher mit dem Planetenträger 6 drehfest verbunden ist, oder mit dem Planetenträger 6 und der Treibscheibe 7 einstückig ausgeführt sein kann, angeordnet. Das Hohlrad 5 bildet das antriebsseitige Lagerschild 10 mit der Lagerung 11 für die Motorwelle 3 sowie einer flüssigkeitstrennenden Dich­ tung 12, um eine räumliche Trennung für die Schmierflüssig­ keit des Planetengetriebes 13 vom Motor 1 zu schaffen. Wird ein Motor verwendet, welcher geeignet ist, mit der Flüssig­ keit des Planetengetriebes gefüllt zu sein, so kann die Dichtung 12 entfallen. Ein Standfuß 14 ist mit dem Hohl­ rad 5 verbunden oder mit dem Hohlrad 5 einstückig ausgebil­ det, welcher zur Befestigung des Antriebs an einem Bauwerk dient. An der dem Planetengetriebe 13 abgewandten Seite ist der Läufer 15 des Motors 1 mit der Motorwelle 3 verbunden. Der Läufer 15 ist als Außenläufer ausgebildet und um­ schließt die Wicklung 16 des Motors 1 und bildet die äußere Berandung des Motors 1. Mit dem Läufer 15 ist der drehende Teil der Bremse 17 drehfest verbunden oder mit diesem ein­ stückig ausgebildet. Der feststehende Teil der Bremse 17 ist mit dem Standfuß 14 oder dem Hohlrad 5 drehfest verbun­ den.

Fig. 2 zeigt einen Hebezeugantrieb, bei dem das Hohl­ rad 5, welches den feststehenden Teil eines Planetengetrie­ bes 13 bildet, mit einem Motor 1 drehfest verbunden ist. Das Hohlrad 5 bildet den antriebsseitigen Lagerschild 10 des Motors, welcher ein Motor mit Innenläufer ist, und ist dergestalt ausgebildet, daß die Lagerung 11 für die Motor­ welle 3 sowie einer flüssigkeitstrennenden Dichtung 12 für die räumliche Trennung der Schmierflüssigkeit des Planeten­ getriebes 13 vom Motor 1 sowie die Wicklung 16 im Hohlrad angeordnet sind. Der Standfuß 14 ist mit dem Gehäuse 18 des Motors 1 verbunden oder mit diesem einstückig ausgebildet. Die Motorwelle 3 ist mit der inneren Zentralwelle 2 verbun­ den, und im Hohlrad 5 und dem Lagerschild 19, welches der Antriebsseite entgegengesetzt angeordnet ist, gelagert. Das drehende Teil der Bremse 17 ist nach dem Lagerschild 19 angeordnet und umschließt das Gehäuse 18. Das feststehende Teil der Bremse 17 ist mit dem Gehäuse 18 oder dem Stand­ fuß 14 verbunden.

Bezugszeichenliste

1

Motor

2

innere Zentralwelle

3

Motorwelle

4

Planetenrad

5

Hohlrad

6

Planetenträger

7

Treibscheibe

8

Lagerung

9

Ring

10

Lagerschild

11

Lagerung

12

Dichtung

13

Planetengetriebe

14

Standfuß

15

Läufer

16

Wicklung

17

Bremse

18

Gehäuse

19

Lagerschild

Claims (4)

1. Hebezeugantrieb, bestehend aus einem antreibenden Motor (1) mit einer Motorwelle (3), einem Motorgehäu­ se (18), einem Läufer (15), einer Bremse (17) mit einem drehenden Teil und einem feststehenden Teil, Mittel zum Verankern des Hebezeugantriebes an einem Bauwerk sowie ei­ nem Planetengetriebe (13), mit mindestens einem Planeten­ trieb, an dem eine Treibscheibe (7) zu befestigen ist, mit einer inneren Zentralwelle (2), Planetenräder (4), einem Planetenträger (6) und einem Hohlrad (5), dadurch ge­ kennzeichnet, daß eine Bremse (17) sich auf der radial äußeren Berandung innerhalb der axialen Erstrec­ kung eines antreibenden Motors (1) befindet, wobei ein dre­ hendes Teil einer Bremse (17) mit einer Motorwelle (3) drehfest verbunden ist, ein feststehendes Teil einer Brem­ se (17) ortsfest am Motorgehäuse (18) oder den Mitteln zum Verankern, welche am Motorgehäuse (18) befestigt sind oder mit diesem einstückig ausgeführt sind, angebracht ist und daß das Gehäuse (18) eines Motors mit einem unbeweglichen Teil eines Planetengetriebes (13) drehfest verbunden ist.

2. Hebezeugantrieb nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Motor (1) ein Motor mit außenliegendem Läufer (15) ist, welcher die radial äußere Berandung des Motorgehäuses (18) bildet, und an dem das drehende Teil einer Bremse (17) drehfest angeordnet ist.

3. Hebezeugantrieb, bestehend aus einem antreibenden Motor (1) mit einer Motorwelle (3), einem Motorgehäu­ se (18), einem antriebsseitigen Lagerschild (10), einem Läufer (15), einer Bremse (17) mit einem drehenden Teil und einem feststehenden Teil, Mittel zum Verankern des Hebe­ zeugantriebes an einem Bauwerk sowie einem Planetengetrie­ be (13), mit mindestens einem Planetentrieb, an dem eine Treibscheibe (7) zu befestigen ist mit einer inneren Zen­ tralwelle (2), Planetenräder (4), einem Planetenträger (6), und einem Hohlrad (5), dadurch gekennzeich­ net, daß ein Planetentrieb mit Planetenräder (4), wel­ che Stufenplaneten sind, ausgeführt ist und daß dessen Hohlrad (5) drehfest mit dem antriebsseitigen Lager­ schild (10) des Motors (1) verbunden oder mit diesem ein­ stückig ausgebildet ist, und dessen innere Zentralwelle (2) mit einer Motorwelle (3) drehfest verbunden oder mit dieser einstückig ausgebildet ist, und dessen Planetenträger (6) den Abtrieb bildet.

4. Hebezeugantrieb nach Anspruch 3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das Hohlrad (5) einstückig mit dem Motor (1) ausgebildet ist und die Mittel zum Veran­ kern des Hebezeugantriebes an einem Bauwerk bildet.