DE19828815A1 - Laserinterferometer zur zweiachsigen Positionsmessung von bewegten Maschinenkomponenten - Google Patents
Laserinterferometer zur zweiachsigen Positionsmessung von bewegten MaschinenkomponentenInfo
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Abstract
Das erfindungsgemäße Laserinterferometer zur zweiachsigen Positionsmessung von bewegten Maschinenkomponenten besteht aus zwei orthogonal zueinander fixierten Planspiegeln mit zugehörigen Interferometerkomponenten. Es kann zum einen als Wegmeßsystem für vorzugsweise zweiachsige Maschinen eingesetzt werden, und zum anderen zur Prüfung von zwei- und dreiachsigen Maschinen mit eigenen Wegmeßsystemen. DOLLAR A Die Planspiegelkonstruktion ist so ausgelegt, daß das Spiegelpaar in mindestens drei Stellungen in die Maschine, in der es als Wegmeßsystem dienen soll, eingebaut werden kann. In diesen Stellungen werden die Geradheitsabweichungen der Planspiegel und die Rechtwinkligkeitsabweichungen der Planspiegel zueinander auf Umschlag relativ zu den Maschinenachsen oder einem sonstigen zweidimensionalen reproduzierbaren (aber nicht selbst kalibrierten) Bezugssystem kalibriert. Bei diesem Umschlagverfahren werden die Geradheits- und Rechtwinkligkeitsabweichungen der Bewegungsachsen der Maschine rechnerisch eliminiert und so hochgenau die Geradheits- und Rechtwinkligkeitsabweichungen der Planspiegel bestimmt und bei Bedarf korrigiert. Das erfindungsgemäße auf Umschlag kalibrierte Interferometer ist somit genauer als bisher eingesetzte zweiachsige Interferometer, die mittels separater, extern kalibrierter Geradheits- und Rechtwinkligkeitsnormale kalibriert werden mußten. DOLLAR A Bei der erfindungsgemäßen Ausführung des Planspiegelpaares sind die Spiegel in einem Winkel von 90 DEG einander zugewandt. ...
Description
Zweiachsige Laserinterferometer werden als Längenmeßsysteme in hochgenauen
Fertigungs-, Manipulations- und Meßmaschinen eingesetzt. Als Referenz enthalten sie in
der Regel zwei orthogonal zueinander aufgebaute Planspiegel, die im allgemeinen in Form
von massiven Winkelspiegeln (flache Quader mit zwei benachbarten, verspiegelten
Flächen) realisiert sind (Fig. 1, Detail 1). Die Planspiegel repräsentieren zwei hochgenaue
Geradheitsreferenzen und eine hochgenaue Rechtwinkligkeitsreferenz. Die beiden La
serinterferometer (bestehend aus den Komponenten Laser, Detektor, Strahlteiler und zwei
Tripelreflektoren), die die Planspiegel interferometrisch-optisch antasten, verkörpern dabei
mit ihrer Laserfrequenz die Längeneinheit in zwei Achsen.
Die Genauigkeit des Meßsystems muß durch eine Kalibrierung z. B. für Justier- und
Korrekturzwecke ermittelt werden. Über einen Wellenlängenvergleich mit einem Referenzla
ser läßt sich die Laserfrequenz überprüfen. Die Geradheiten und die Rechtwinkligkeit des
Winkelspiegels können mit bekannten Normalen kalibriert werden. Diese bestehen wie
derum aus Geradheits- und Rechtwinkligkeitsverkörperungen und sind separat mit zusätz
lichen Laserinterferometer-Meßsystemen anzutasten. Diese externe Kalibrierung durch Ver
gleich mit bekannten Normalen und die Übertragung der Ergebnisse auf das maschinenei
gene Laserinterferometer-Meßsystem führen im allgemeinen aber zu Genauigkeitsverlu
sten.
Eine alternative Kalibriermethode besteht in der Verwendung von zweidimensionalen
Normalen in Form von Strich-, Kreis-, oder Punkt-Rasterplatten. Durch die Kreuzungspunkte
der Striche bzw. durch Punkt- oder Kreisstrukturen als Meßmarken auf den Platten reprä
sentieren sie Geradheiten in zwei Achsen und eine Rechtwinkligkeit. Diese Meßmarken
werden mit dem maschineneigenen, oder einem zusätzlich installierten, üblicherweise
optischen Sensorsystem (z. B. Kamera) angetastet. Die Positionen der Meßmarken werden
vor dem Kalibriervorgang oder auch in situ durch Anwendung von sogenannten
Umschlagverfahren auf der Maschine selbst oder auf einer anderen Maschine kalibriert. Bei
den bekannten Rasterplatten ist allerdings ein vollständiger Umschlag nicht möglich: es
können nur Drehungen und Verschiebungen in der Rasterplattenebene durchgeführt
werden. Eine exakte Spiegelung der Geradheitsabweichungen und damit eine Eliminierung
dieser Abweichungen ist demnach ausgeschlossen. Lediglich die Rechtwinklig
keitsabweichungen lassen sich durch die Drehung und Verschiebung der Rasterplatten be
seitigen. Dies hat auch bei dieser Kalibriermethode eine begrenzte Genauigkeit der
Kalibrierung des Gerätemeßsystems zur Folge. Außerdem ist durch die im allgemeinen
erforderliche Verschiebung der Rasterplatte der Kalibrierbereich eingeschränkt.
Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein hochgenaues Laserinterfero
meter zur zweiachsigen Positionsmessung von bewegten Maschinenkomponenten zu
schaffen. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß anstatt der nachteiligen exter
nen Kalibrierung eine interne "Selbstkalibrierung auf Umschlag" durchgeführt wird. Dazu
wird das Laserinterferometer so ausgelegt, daß der Winkelspiegel in der Maschine selbst in
verschiedenen Lagen eingebaut werden kann. Es erfolgt eine vollständige
Umschlagkalibrierung des Winkelspiegels in mindestens drei Lagen.
Die Erfindung und deren Vorteile werden nachfolgend anhand der Fig. 1-5 der bei
gefügten Zeichnungen am Beispiel einer Meßmaschine beschrieben.
Fig. 1 ist die Prinzipskizze einer zweiachsigen Meßmaschine mit einem Laserinter
ferometer-Meßsystem bestehend aus einem Winkelspiegel und zwei Lasermeßeinheiten (2)
zur Messung der Tischverschiebungen.
Fig. 2 zeigt die Ausführung des Winkelspiegels mit zwei nach außen orientierten Plan
spiegeln ("vom Meßvolumen weggewandt") mit zwei Laserinterferometereinheiten.
Fig. 3 zeigt den Ablauf des Umschlagverfahrens zur Kalibrierung des Winkelspie
gels (z. B. auf der Maschine selbst durchgeführt, zu der der Winkelspiegel gehört).
Fig. 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Winkelspiegels mit nach innen ori
entierten Spiegelflächen ("zum Meßvolumen hingewandt").
Fig. 5 zeigt die Anwendung eines Winkelspiegels nach Fig. 4 zur Kalibrierung von
mehrachsigen Meß-, Manipulations- und Bearbeitungsmaschinen.
Durch diese selbstkalibrierende Vorgehensweise lassen sich sowohl die Geradheits
abweichungen als auch die Rechtwinkligkeitsabweichungen hochgenau meßtechnisch er
mitteln [1].
Die zweiachsige Meßmaschine (Fig. 1) besteht neben dem Maschinengerüst aus ei
nem Winkelspiegel (1) mit zwei nach außen orientierten Planspiegeln (1a) und (1b). Der
Winkelspiegel ist fest verbunden mit dem Meßschlitten, der aus Vereinfachungsgründen
nicht eingezeichnet ist. Dessen Bewegungen in der X- und Y- Richtung werden durch die
Interferometerkomponenten (2) über die Laserstrahlen (3), die die Planspiegel (zwei
orthogonale Planspiegel bilden einen Winkelspiegel) antasten, gemessen. Das zu
messende Objekt wird auf dem auch den Winkelspiegel tragenden Meßschlitten befestigt
und mit einem über dem Tisch angebrachten optischen Sensor (4) (z. B. einer Kamera)
angetastet. Nach Fig. 2 umfassen die Interferometerkomponenten im einzelnen die
Laserlichtquelle (2a), den Strahldetektor (2b), den Strahlteiler (2c) und zwei
Tripelreflektoren (2d). Zusammen mit dem Winkelspiegel (1) stellen sie das zweiachsige
Planspiegel-Laserinterferometer-Meßsystem dar.
Dieses Laserinterferometer-Meßsystem muß erfindungsgemäß einen vollständigen
Umschlag des Winkelspiegels zulassen. Dies bedeutet, daß der Winkelspiegel durch Dre
hung um 180° um seine x- und y- Achse umgeschlagen werden kann und seine Planspiegel
so in verschiedenen Lagen und Orientierungen mit den maschineneigenen Interferometer
komponenten im Bezug auf die natürlichen (mechanischen) Achsbewegungen gemessen
werden können. Durch eine mathematische Auswertung, z. B. durch paarweise Mittelung
dieser Messungen werden Garadheitsabweichungen und Rechtwinkligkeitsabweichungen
der Bewegungsachsen der Maschine eliminiert. Das Umschlagverfahren liefert also die
reinen Geradheitsabweichungen der Planspiegel (1a) und (1b) und deren
Rechtwinkligkeitsabweichungen zueinander. Durch diese interne Kalibrierung läßt sich
gegenüber Kalibrierungen im Bezug zu anderen extern kalibrierten Normalen eine
erhebliche Genauigkeitssteigerung der Spiegelkalibrierung erreichen. Der Winkelspiegel
wird erfindungsgemäß zu einem Primärnormal, die Kalibrierung ist eine Absolutkalibrierung.
Voraussetzungen für die Anwendung dieses selbstkalibrierenden Verfahrens sind:
- - Es müssen nach Fig. 3 vier einachsige Laserinterferometer-Meßsysteme vorgesehen werden.
- - Der Winkelspiegel muß in der Geradheit der wirksamen Flächen und der Rechtwink ligkeit dieser Flächen zueinander trotz der Manipulationen beim Umschlagen stabil bleiben.
- - Die Geradheits- und Rechtwinkligkeitsabweichungen der maßgeblichen Maschinenfüh rungen müssen im angestrebten Rahmen der Meßunsicherheiten reproduzierbar sein.
Sollten die Führungen der Maschine nach Fig. 1 die letzte Bedingung nicht einhalten,
ist erfindungsgemäß ein zusätzliches, reproduzierbar antastbares Referenzobjekt (5) (z. B.
eine Strichgitterplatte) notwendig, das mit dem zweiachsigen Interferometer als Referenz
gemessen wird und durch Umschlag des Winkelspiegels die Ermittlung der
Geradheitsabweichungen und der Rechtwinkligkeitsabweichung des Winkelspiegels
ermöglicht. Dieses Referenzobjekt braucht nicht umgeschlagen zu werden, da bereits der
Winkelspiegel erfindungsgemäß umgeschlagen wird. Da jedoch eine 180 Drehung um die
Flächennormale des plattenförmigen Referenzobjektes einfacher ist als die Drehung des
Winkelspiegels, kann es günstig sein, erfindungsgemäß nur je einmal den Winkelspiegel
umzuschlagen (Drehung um eine Spiegelnormale) und für eine oder beide Stellungen des
Winkelspiegels wiederum das Referenzobjekt in einer 0° und einer 180°-Lage zu messen
(kein Umdrehen auf die Rückseite des Referenzobjektes, da dies bei optischen Platten im
Allgemeinen nicht möglich ist).
In Fig. 3 ist eine mögliche Umschlagvariante aufgezeigt. Der Winkelspiegel wird aus
Symmetriegründen in vier Stellungen gemessen (drei Stellungen sind mindestens
notwendig [1]). Bei der erfindungsgemäßen Verwendung von vier Interferometer-
Meßsystemen (2) sind jeweils nur zwei Systeme aktiv. Wenn nur zwei Systeme existieren,
muß für jede neue Stellung mindestens ein System für den Kalibrierprozeß nach Fig. 3
umgesetzt werden. Die Ausrichtung der optischen Achsen dieser Systeme muß lediglich die
Funktion der Interferometer gewährleisten. Die Unsicherheit dieser Ausrichtung geht nur als
Einfluß 2. Ordnung in das Meßergebnis ein. Gemäß Fig. 3 ergibt sich die Stellung 2 des
Winkelspiegels aus dessen Stellung 1 durch 180°-Drehung um seine X-Achse. Die Stellung
3 des Winkelspiegels erhält man aus der Stellung 2 entsprechend durch 180°-Drehung um
seine Y-Achse und Stellung 4 wird schließlich durch eine weitere 180°-Drehung um die X-
Achse erreicht.
In Fig. 4 ist eine weitere Ausführungsvariante des Winkelspiegels ausgeführt. Hierbei
sind die wirksamen Flächen des Planspiegelpaares (1a) und (1b) in einem Winkel von 90°
einander zugewandt. Die notwendige Stabilität ihrer Lage zueinander kann z. B. durch seitli
che Versteifung mit Platten (6) erreicht werden.
Erst die Ausführung des Winkelspiegels gemäß Fig. 4 schafft die Voraussetzung für
den Einsatz von Planspiegel-Interferometer-Meßsystemen zur Kalibrierung mehrachsiger
Meß-, Manipulations- und Bearbeitungsmaschinen, die selbst andere Wegmeßsysteme be
sitzen können. Durch die spezielle Anordnung der Planspiegel können die übrigen Interfero
meterkomponenten (2) für beide Achsen in enger Nachbarschaft angeordnet werden. Diese
kompakte Einheit der Laserinterferometerkomponenten kann dann sehr einfach in die zu
kalibrierende Maschine eingebaut werden. Um eine Verschiebung der
Interferometerkomponenten normal und parallel zu jedem der Planspiegel durch den
gesamten Verfahrbereich der zu kalibrierenden Maschine zu ermöglichen, müssen die
Versteifungsplatten (6) dreieckförmig ausgebildet sein und die Planspiegel um die
Abmessungen der Laser-Interferometerkomponenten über die Versteifungsplatten
hinausstehen. Mindestens muß so eine L-förmige Bewegungsbahn möglich sein, wobei die
Schenkel des "L" in ihren Längen den Verfahrweglängen in X und Y der Maschine
entsprechen müssen.
Die Kalibrierung mehrachsiger Maschinen mit dem Interferometersystem nach Fig. 4
erfolgt durch die Messung des Winkelspiegels ähnlich wie ein Prüfkörper [2] in mehreren
Lagen und Orientierungen im Meßvolumen der zu kalibrierenden Maschine (Fig. 5). Der
Winkelspiegel selbst wird dazu nach dem oben beschriebenen Umschlagverfahren für die
Geradheits- und Rechtwinkligkeitsabweichungen seiner Spiegelflächen kalibriert. Dies kann
auf derselben Maschine geschehen, die zu kalibrieren ist, aber auch auf einer anderen
ausreichend reproduzierbaren Maschine. Das Kalibrierverfahren für Mehrachsmaschinen
unter Verwendung von zweiachsigen Normalen ist in [2] und [3] beschrieben; dort entspricht
dem zweiachsige Interferometer eine sogenannte L- bzw. T-Platte mit Kugeln oder Löchern
als Antast-Formelemente [3]. Im Unterschied zu einer Maschinenkalibrierung mit Kugel-
oder Lochplatte ist die erfindungsgemäße Kalibrierung einer Maschine mit zweiachsigem
Laserinterferometer nicht auf wenige Stützstellen beschränkt. Gegenüber den bekannten
Kalibrierverfahren [2, 3] wird durch die quasi kontinuierliche Antastung der Spiegel mit La
sermeßsystemen mit praktisch unendlich großer Meßpunktdichte sowie durch den direkten
Einsatz von Laserinterferometern die Genauigkeit der Kalibrierung mehrachsiger Maschinen
erheblich gesteigert.
[1] Trapet, E.; Wäldele, F.: Offenlegungsschrift DE 40 06 835.8, Verfahren zur Kalibrie
rung von zweidimensionalen Prüfkörpern mit Elimination systematischer Fehler des
Meßgerätes
[2] Trapet, E.; Wäldele, F.: A Reference Artefact-Based Method to Determine the Pa rametric Error Components of Coordinate Measuring Machines and Machine Tools, in: Measurement 9 (1991), pages 17-22
[3] Trapet, E.: Offenlegungsschrift DE 195 07 806.3, Optimierter zweidimensionale Prüfkörper für Koordinatenmeßgeräte und Werkzeugmaschinen
[2] Trapet, E.; Wäldele, F.: A Reference Artefact-Based Method to Determine the Pa rametric Error Components of Coordinate Measuring Machines and Machine Tools, in: Measurement 9 (1991), pages 17-22
[3] Trapet, E.: Offenlegungsschrift DE 195 07 806.3, Optimierter zweidimensionale Prüfkörper für Koordinatenmeßgeräte und Werkzeugmaschinen
Claims (8)
1. Laserinterferometer zur zweiachsigen Positionsmessung von bewegten Maschi
nenkomponenten in einer Bezugsebene, wobei das Laserinterferometer ein Paar von unter
90° fest zueinander angeordneten und miteinander starr verbundenen Planspiegeln enthält,
und wobei dieses Laserinterferometer im Bezug auf Achsgeradheiten und Rechtwinkligkeit
dadurch kalibriert wird, daß das besagte Planspiegelpaar in mindestens drei Lagen relativ
zu einem bezüglich Achsgeradheiten in der Bezugsebene und bezüglich Winkeln zwischen
den Achsen in der Bezugsebene reproduzierbar arbeitenden Referenzkoordinatensystem
"auf Umschlag" gemessen wird, und dadurch die Geradheitsabweichungen der Planspiegel
in der Bezugsebene, sowie die Rechtwinkligkeitsabweichung der Planspiegel zueinander in
der Bezugsebene bestimmt werden, wodurch sich in Verbindung mit der bekannten Laser-
Lichtwellenlänge das vollständig und hochgenau kalibrierte Laserinterferometer zur
zweiachsigen Positionsmessung ergibt.
2. Laserinterferometer zur zweiachsigen Positionsmessung von bewegten Maschi
nenkomponenten nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß alle Interferometerkom
ponenten bei dem zur Umschlagmessung nötigen zweimaligen Umklappen des Spiegelpaa
res um nacheinander mindestens zwei in der Bezugsebene liegende orthogonale Achsen
auch mitgedreht und wieder orthogonal zu den Spiegeloberflächen ausgerichtet werden.
3. Laserinterferometer zur zweiachsigen Positionsmessung von bewegten Maschi
nenkomponenten nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß alle Interferometerkom
ponenten bis auf das Planspiegelpaar mindestens doppelt vorhanden sind und so installiert
sind, daß die Strahlverläufe jeweils entgegengesetzt sind und bei dem zur Umschlagmes
sung nötigen zweimaligen Umklappen des Spiegelpaares um nacheinander mindestens
zwei in der Bezugsebene liegende orthogonale Achsen keine Komponenten außer dem
Planspiegelpaar mitgedreht werden, sondern lediglich zwischen den
Interferometerkomponenten (Laser, Detektoren) umgeschaltet wird.
4. Laserinterferometer zur zweiachsigen Positionsmessung von bewegten Maschi
nenkomponenten nach Ansprüchen 1-3, gekennzeichnet dadurch, daß zu dessen Kali
brierung auf Umschlag die nicht notwendigerweise kalibrierten Achsen der bewegten Ma
schinenkomponenten selbst als besagtes Referenzkoordinatensystem dienen, wobei die
Interferometeranzeigen dann unmittelbar den jeweiligen Differenzen der Geradheits- und
Rechwinkligkeitsabweichungen von den besagten Achsen und dem besagten Planspiegel
paar entsprechen.
5. Laserinterferometer zur zweiachsigen Positionsmessung von bewegten Maschi
nenkomponenten nach Ansprüchen 1-3, gekennzeichnet dadurch, daß zu dessen Kali
brierung auf Umschlag eine nicht notwendigerweise kalibrierte Referenzplatte zum Einsatz
kommt, wobei
- 1. besagte Referenzplatte mindestens zwei reproduzierbar antastbare, zueinander nähe rungsweise orthogonale Geradheitsverkörperungen enthält, und
- 2. besagte Geradheitsverkörperungen in beiden Bewegungsachsen jeweils den gesamten Verschiebeweg überdecken, und
- 3. besagte Geradheitsverkörperungen der Referenzplatte durch Antastung mit einem an den bewegten Gerätekomponenten angebrachten Tastsystem in den mindestens 3 Stel lungen (Umschlag) des Planspiegelpaares gemessen werden, und
- 4. diese Messung der Referenzplatte relativ zu dem durch das besagte Planspiegelpaar de finierten, im allgemeinen abweichungsbehafteten Koordinatensystem geschieht, und
- 5. besagte Referenzplatte nicht umgeschlagen wird, sondern (wie in Anspruch 1 beschrie ben) das Planspiegelpaar um nacheinander mindestens zwei in der Bezugsebene lie gende orthogonale Achsen umgeschlagen wird, entsprechend den besagten mindestens drei Stellungen des Planspiegelpaares.
6. Laserinterferometer zur zweiachsigen Positionsmessung von bewegten Maschi
nenkomponenten nach Ansprüchen 1-5, gekennzeichnet dadurch,
- 1. daß die wirksamen Flächen des Planspiegelpaares einander zugewandt sind (das heißt, den Meßbereich mit einem Winkel von 90° zwischen sicheinschließen), und
- 2. daß die übrigen Interferometerkomponenten für beide Achsen in enger Nachbarschaft zueinander angeordnet sind, und
- 3. daß die Planspiegel von einer oder alternativ zwei dreieckförmigen Platten stabil zueinander fixiert werden, die orthogonal zu beiden Spiegelebenen sind, und
- 4. daß diese Platten so ausgelegt sind, daß die besagten übrigen Interferometerkompo nenten mindestens auf zwei zueinander orthogonalen Linien, von denen jede zu einem anderen der beiden Planspiegel parallel ist, ungehindert bewegt werden können, wobei in jeder Bewegungsachse jeweils der gesamte Verschiebeweg überdeckt wird.
7. Kalibrierverfahren für mehrachsige Meß-, Manipulations- und Bearbeitungsmaschinen,
gekennzeichnet dadurch, daß ein Laserinterferometer zur zweiachsigen Positionsmessung
der bewegten Maschinenkomponenten nach Ansprüchen 1-6 als zweidimensionales Normal
in Analogie zu einer Kugel- oder Lochplatte (entsprechend der Literatur [2] und [3]) ein
gesetzt wird, wobei das Planspiegelpaar in mehreren Aufstellungen im Arbeitsraum der zu
kalibrierenden Maschinen fixiert wird, wobei die übrigen Interferometerkomponenten ent
sprechend zum Planspiegelpaar ausgerichtet werden, und jeweils die Differenzen der vom
Laserinterferometer und vom Maschinen-Positionsmeßsystem angezeigten Koordinaten
werte zur Berechnung der Abweichungsparameter der Maschinengeometrie verwendet wer
den.
8. Kalibrierverfahren für mehrachsige Meß-, Manipulations- und Bearbeitungsmaschinen
nach Anspruch 7, gekennzeichnet dadurch,
- 1. daß die Umschlagskalibrierung in den mindestens drei Stellungen des besagten Laserin terferometers auf der besagten zu kalibrierenden Meß-, Manipulations- oder Bearbei tungsmaschine selbst, in mindestens einer Bewegungsebene stattfindet,
- 2. daß dabei die Bewegungsachsen der jeweiligen zu kalibrierenden mehrachsigen Meß-, Manipulations- und Bearbeitungsmaschine selbst, das nicht notwendigerweise zuvor kali brierte, abweichungsbehaftete Referenzkoordinatensystem entsprechend Anspruch 1 bilden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998128815 DE19828815A1 (de) | 1998-06-27 | 1998-06-27 | Laserinterferometer zur zweiachsigen Positionsmessung von bewegten Maschinenkomponenten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998128815 DE19828815A1 (de) | 1998-06-27 | 1998-06-27 | Laserinterferometer zur zweiachsigen Positionsmessung von bewegten Maschinenkomponenten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19828815A1 true DE19828815A1 (de) | 1999-12-30 |
Family
ID=7872286
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998128815 Withdrawn DE19828815A1 (de) | 1998-06-27 | 1998-06-27 | Laserinterferometer zur zweiachsigen Positionsmessung von bewegten Maschinenkomponenten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19828815A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10140174A1 (de) * | 2001-08-22 | 2003-03-13 | Leica Microsystems | Koordinaten-Messtisch und Koordinaten-Messgerät |
CN110220483A (zh) * | 2019-06-28 | 2019-09-10 | 江苏省百斯特检测技术有限公司 | 一种三轴平面度检测系统及其检测方法 |
-
1998
- 1998-06-27 DE DE1998128815 patent/DE19828815A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10140174A1 (de) * | 2001-08-22 | 2003-03-13 | Leica Microsystems | Koordinaten-Messtisch und Koordinaten-Messgerät |
US6778260B2 (en) | 2001-08-22 | 2004-08-17 | Leica Microsystems Semiconductor Gmbh | Coordinate measuring stage and coordinate measuring instrument |
DE10140174B4 (de) * | 2001-08-22 | 2005-11-10 | Leica Microsystems Semiconductor Gmbh | Koordinaten-Messtisch und Koordinaten-Messgerät |
CN110220483A (zh) * | 2019-06-28 | 2019-09-10 | 江苏省百斯特检测技术有限公司 | 一种三轴平面度检测系统及其检测方法 |
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