DE19826953C1 - Chitin und Chitosanderivate, Verfahren und Verwendung - Google Patents
Chitin und Chitosanderivate, Verfahren und VerwendungInfo
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Abstract
Vorgeschlagen werden neue Biopolymere, die man erhält, indem man Chitin und/oder Chitosan in wäßriger Alkansulfonsäure mit cyclischen Dicarbonsäuren umsetzt. Die erfindungsgemäßen Derivate zeichnen sich durch verbesserte Löslichkeit bei gleichzeitig guten hautpflegenden und filmbildenden Eigenschaften aus.
Description
Die Erfindung befindet sich auf dem Gebiet der Derivatisierung von Biopolymeren und betrifft neue
Biopolymere mit verbesserter pH-Löslichkeit, die man erhält, indem man Biopolymere vom Chitin-
und/oder Chitosantyp in wässeriger Alkansulfonsäure mit cyclischen Dicarbonsäureanhydriden umsetzt,
ein Verfahren zur Herstellung der Derivate sowie deren Verwendung zur Herstellung von kosmetischen
Zubereitungen, Wasch-, Spül und Reinigungsmitteln.
Bei der Herstellung moderner Hautpflegemittel werden vielfach Stoffe mitverwendet, deren Aufgabe es
ist, den Feuchtigkeitsverlust der Haut zu vermindern bzw. zu regulieren. Typische Beispiele für
kosmetische Zusatzstoffe dieser Art sind Chitin und insbesondere Chitosan, ein kationisches
Biopolymer, das aus maritimem Chitin gewonnen wird. Neben diesen Stoffen können die
Formulierungen weitere Inhaltsstoffe und in aller Regel anionische und/oder nichtionische Tenside bzw.
Emulgatoren enthalten. In diesen Fällen kann es zu einer Wechselwirkung zwischen Tensiden und
Chitosanen kommen, was zu einer unerwünschten Trübung der ansonsten klaren Formulierung führt
und die Vermarktung der Produkte erschwert. Um Chitine und/oder Chitosane ohne Einschränkungen
in einer Vielzahl von (kosmetischen, pharmazeutischen etc.) Formulierungen einsetzen zu können, gibt
es in der Literatur verschiedene Ansätze, mit Hilfe von Derivatisierung besser lösliche Biopolymere zu
erhalten.
Prinzipiell ist eine Derivatisierung an der freien Aminogruppe des C-2 Atoms (für Chitosan) bzw. für
Chitin und Chitosan an den Hydroxylgruppen des Glucoserings möglich, wobei hier bevorzugt die
primäre Hydroxylgruppe des C-6 Atoms reagiert. Je nach Derivatisierungsmittel erhält man kationische,
nichtionische oder anionische Derivate. Die in den deutschen Patentschriften DE-C2 37 13 099 (L'Oréal)
sowie in DE-C2 196 04 180 (Henkel) beschriebene Umsetzung von Chitosan mit cyclischen
Dicarbonsäureanhydriden führt zu N-carboxyacylierten Derivaten, die durch Einführung einer
Carboxylatgruppe eine verbesserte Löslichkeit zeigen. N-carboxyacylierte Derivate sind weiterhin in
RD 399011 (Derwent Abstr. 97-391995/36) sowie in den japanischen Druckschriften JP-A 04230613
(Kao) und JP-A 08157501 beschrieben. Die Löslichkeit der Produkte genügt jedoch nicht den
Ansprüchen für eine breite Anwendung in kosmetischen Mitteln und eine Umsetzung mit Chitin gelingt
nicht. Des weiteren sind bei diesen Derivaten nahezu alle, zumindest aber ein großer Teil der
Aminogruppen derivatisiert, so daß die für die Adsorption und Filmbildung entscheidenden kationischen
Zentren nicht mehr vorhanden sind. Hirano et al. beschreibt in Int. J. Biol. Macromol., 8 (3), 153-6,
(1986) O-nitrierte Derivate des Chitosans. Akopova et al. beschreibt in Polymer Science, 37, 528-231
(1995) die Umsetzung von Chitin und Chitosan mit Monochloressigsäure zu Carboxymethylethern von
Chitin und Chitosan. Hier handelt es sich um N- bzw. O-carboxyalkylierte Derivate. Die Herstellung von
Umsetzungsprodukten des Chitosans ist ferner auch aus dem US-Patent US 5,597,811 und den
Druckschriften SU-A 802 290 und JP-A Hei 2/107 601 bekannt. Bei dem Verfahren nach US 5,597,811
wird Chitosan mit einem Carbonsäureepoxid umgesetzt, es entstehen N-carboxyalkylierte Derivate.
Auch hier gilt, daß trotz verbesserter Eigenschaften dieser Derivate die für einen vielfältigen Einsatz in
kosmetischen Mitteln erforderliche Löslichkeit noch nicht erreicht ist. Grant et al. beschreibt in Polymer
Commun. 29, 342 (1988) die Umsetzung von Chitosan mit Buttersäureanhydrid zu O-acylierten
Derivaten. Da bei dieser Umsetzung jedoch keine Carboxylatgruppe in das Molekül eingeführt wird,
haben diese Derivate nur zufriedenstellende Löslichkeiten.
Gemeinsamer Nachteil aller geschilderten Ansätze ist die Tatsache, daß trotz Derivatisierungen die
Produkte nicht den Anforderungen an die Löslichkeit über den gesamten pH-Bereich hinweg gerecht
werden. Des weiteren ist eine Umsetzung sowohl von Chitin als auch von Chitosan nicht möglich. Die
Einführung anionischer Gruppen in das Molekül unter gleichzeitigem Erhalt der kationischen Zentren
(Aminofunktion) gelingt bei keiner der oben angegebenen Methoden.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung hat somit darin bestanden Derivate des Chitins und Chitosan
zur Verfügung zu stellen, die durch verbesserte Löslichkeit in den verschiedensten Formulierungen
einsetzbar sind. Insbesondere die Kompatibilität mit Anion-, Kation- sowie nichtionischen Tensiden
sollte gegeben sein. Gleichzeitig sollten die Derivate ein vergleichbares Wirkungsspektrum hinsichtlich
des Feuchthaltevermögens, der Filmbildung und der haarpflegenden Eigenschaften mit den
Ausgangstoffen zeigen. Darüber hinaus ist es wünschenswert, daß diese Derivate zusätzlich
hautpflegende, insbesondere mund- oder zahnpflegende Eigenschaften aufweisen.
Gegenstand der Erfindung sind Biopolymere mit verbesserter pH-Löslichkeit, die man erhält, indem
man Chitin und/oder Chitosan mit Anhydriden umsetzt, wobei man die Reaktion mit cyclischen
Dicarbonsäureanhydriden in Gegenwart von wässerigen Alkansulfonsäuren durchführt.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß durch die Umsetzung von Chitin und/oder Chitosan mit
cyclischen Dicarbonsäureanhydriden in Gegenwart von wässerigen Alkansulfonsäuren Biopolymere mit
verbesserter pH-Löslichkeit erhalten werden, hierbei ist insbesondere die Neutral- und Alkalilöslichkeit
verbessert. Je nach eingesetztem cyclischen Dicarbonsäureanhydrid erhält man Derivate, die über den
gesamten pH-Bereich wasserlöslich sind. Die so hergestellten Derivate sind für den Einsatz in einer
Vielzahl kosmetischer Formulierungen geeignet. Gegenüber der bekannten Umsetzung mit cyclischen
Dicarbonsäurenanhydriden (DE-C2 37 13 099 (L'Oréal) sowie DE-C2 196 04 180 (Henkel)) werden bei
der vodiegenden Erfindung die Aminogruppen des Biopolymers nicht oder nur zu einem geringen Teil
derivatisiert, so daß die kationischen Zentren in den Biopolymeren erhalten bleiben.
Unter Chitin sind aminozuckerhaltige Polysaccharide der allgemeinen Formel (C8H13NO5)X zu
verstehen, die üblicherweise Molekulargewichte in der Größenordnung von durchschnittlich 30.000 bis
5.000.000 Dalton aufweisen. Chitine bestehen aus Ketten von β-1,4-glykosidisch verknüpften N-
Acetyl-D-glucosamin-Resten. Besonders bevorzugt ist der Einsatz von Chitin mit einem
Molekuargewicht von 50000 bis 2.000.000 Dalton.
Bei Chitosanen handelt es sich, chemisch betrachtet, um partiell deacetylierte Chitine unterschiedlichen
Molekulargewichtes, die den folgenden - idealisierten - Monomerbaustein enthalten:
Im Gegensatz zu den meisten Hydrokolloiden, die im Bereich biologischer pH-Werte negativ geladen
sind, stellen Chitosane unter diesen Bedingungen kationische Biopolymere dar. Die positiv geladenen
Chitosane können mit entgegengesetzt geladenen Oberflächen in Wechselwirkung treten und werden
daher in kosmetischen Haar- und Körperpflegemitteln sowie pharmazeutischen Zubereitungen
eingesetzt (vgl. Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry, 5th Ed., Vol. A6, Weinheim,
Verlag Chemie, 1986, S. 231-232). Übersichten zu diesem Thema sind auch beispielsweise von
B. Gesslein et al. in HAPPI 27, 57 (1990), O. Skaugrud in Drug Cosm. Ind. 148, 24 (1991) und
E. Onsoyen et al. in Seifen-Öle-Fette-Wachse 117, 633 (1991) erschienen. Zur Herstellung der
Chitosane geht man von Chitin, vorzugsweise den Schalenresten von Krustentieren aus, die als billige
Rohstoffe in großen Mengen zur Verfügung stehen. Das Chitin wird dabei in einem Verfahren, das
erstmals von Hackmann et al. beschrieben worden ist, üblicherweise zunächst durch Zusatz von Basen
deproteiniert, durch Zugabe von Mineralsäuren demineralisiert und schließlich durch Zugabe von
starken Basen deacetyliert, wobei die Molekulargewichte über ein breites Spektrum verteilt sein
können. Entsprechende Verfahren sind beispielsweise aus Makromol. Chem. 177, 3589 (1976) oder
der französischen Patentanmeldung FR-A 2701266 bekannt. Vorzugsweise werden solche Typen
eingesetzt, wie sie in den deutschen Patentanmeldungen DE-A1 44 42 987 und DE-A1 195 37 001
(Henkel) offenbart werden und die ein durchschnittliches Molekulargewicht von 800.000 bis 1.200.000
Dalton, eine Viskosität nach Brookfield (1 Gew.-%ig in Glycolsäure) unterhalb von 5000 mPas und
einem Aschegehalt von weniger als 0,3 Gew.-% aufweisen. In der Regel weisen die Chitosane einen
Deacetylierungsgrad im Bereich von 75 bis 95% auf, besonders bevorzugt ist die Verwendung von
Chitosanen mit einem Deacetylierungsgrad von 80 bis 88%. Üblicherweise werden Chitosane mit
einem mittleren Molekulargewicht von 10.000 bis 1.200.000 Dalton eingesetzt, in einer bevorzugten
Ausführung werden Chitosane mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 30.000 bis 100.000
Dalton eingesetzt, weiterhin bevorzugt sind Chitosane mit einem Molekulargewicht von 100.000 bis
1.000.000 Dalton, besonders bevorzugt sind Chitosane mit einem Molekulargewicht von 800.000 bis
1.000.000 Dalton.
Die cyclischen Dicarbonsäureanhydride, die im Sinne der Erfindung für die Derivatisierung in Betracht
kommen, leiten sich vorzugsweise von linearen oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten,
aliphatischen oder aromatischen Dicarbonsäuren mit 2 bis 26 Kohlenstoffatomen ab. Typische Bei
spiele sind Anhydride von Maleinsäure, Bernsteinsäure, Citraconsäure, Itaconsäure, Glutarsäure,
Methylbernsteinsäure, Phthalsäure, 1,2-Cyclopentandicarbonsäure und 1,2-Cyclohexandicarbonsäure.
Bevorzugt ist der Einsatz von Bernstein- oder Glutarsäureanhydrid sowie deren Mischungen. Bevorzugt
ist weiterhin der Einsatz von Alkyl/Alkenylbernsteinsäuren, wie beispielsweise Hexyl-, 2-Hexenyl-, Octyl-,
2-Octenyl-, Nonyl-, 2-Nonenyl-, Decyl, 2-Decenyl-, Undecyl-, 2-Undecenyl-, Tetrapropenyl-, Dodecyl-, 2-
Dodecenyl-, Tetradecyl-, 2-Tetradecenyl, Hexadecyl-, 2- Hexadecenyl-, Octadecyl-, 2-Octadecenyl-,
Oleyl-, Eicosanyl- und 2-Docosenylbernsteinsäureanhydrid. Die Alkyl-/Alkenylbernsteinsäureanhydride
sind durch En-Reaktion aus Maleinsäureanhydrid und 1-Alkenen und gegebenenfaus anschließender
partieller Hydrierung zugänglich.
In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden Gemische der genannten
cyclischen Dicarbonsäuren eingesetzt.
Als Alkansulfonsäuren können eingesetzt werden Methan-, Ethan-, Propan-, 2-Propan, Butan-, Pentan-,
Hexan-, Heptan-, Octan-, Nonan-, Decan-, Undecan- sowie Dodecansulfonsäure sowie deren
Mischungen. Des weiteren können Benzolsulfonsäure sowie p-Toluolsulfonsäure eingesetzt werden.
Besonders bevorzugt im Sinne der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung von Methansulfonsäure.
Die vorliegende Erfindung schließt die Erkenntnis mit ein, daß der Wassergehalt der Alkansulfonsäuren
sich günstig auf die Reaktionsbedingungen auswirkt. Der Wassergehalt der Alkansulfonsäuren liegt in
der Regel zwischen 0,5 und 95 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 2 und 70 Gew.-%, besonders
bevorzugt zwischen 5 und 50 Gew.-%.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von neuen Biopolymeren
nach Anspruch 1.
Die erfindungsgemäßen Biopolymere werden durch Umsetzung von Chitin und/oder Chitosan mit
cyclischen Dicarbonsäuren in Gegenwart von wässerigen Alkansulfonsäuren erhalten. Dabei setzt man
üblicherweise ein Molverhältnis von Polymer zu Anhydrid von 1 : 0,05 bis 1 : 10, vorzugsweise von 1 :
0,2 bis 1 : 2,0 ein. Üblicherweise wird das Biopolymer zunächst in der wässerigen Alkansulfonsäure
gelöst, dann erfolgt unter Rühren die portionsweise Zugabe des cyclischen Dicarbonsäureanhydrids.
Bei der Umsetzung von Chitin mit cyclischen Dicarbaonsäureanhydriden hat es sich als vorteilhaft
erwiesen organische Säuren, wie beispielsweise Glutarsäure oder Bernsteinsäure in einem 2 bis 10-
fachen molaren Überschuß zum Reaktionsansatz zuzugeben. Die Reaktionszeit kann 0,5 bis 10
Stunden, vorzugsweise 1 bis 3 Stunden, betragen. Die Reaktion wird in der Regel bei Temperaturen
von -20 bis +10°C durchgeführt, bevorzugt ist die Umsetzung bei einer Temperatur unter 5°C. In einer
bevorzugten Ausführungsform liegt die Temperatur zwischen -5°C und 5°C, besonders bevorzugt ist
eine Temperatur um 0°C. Durch Eintragen in ein polares organisches Lösungsmittel kann das
Reaktionsprodukt ausgefällt werden. Geeignete Lösungsmittel sind Aceton, Butanon, Diethylether,
Dimethoxyethan, Tetrahydrofuran, Methanol, Ethanol oder 2-Propanol. Die Wahl des Lösungsmittels
wird hierbei von der Kettenlänge des cyclischen Dicarbonsäureanhydrids bestimmt. So sind bei
Umsetzungsreaktionen mit Alkyl- und Alkenylbernsteinsäureanhydriden die Lösungsmittel Aceton,
Butanon, Diethylether und Tetrahydrofuran bevorzugt. Je nach eingesetztem Dicarbonsäureanhydrid
fällt das Reaktionprodukte feinteilig oder gallertig aus. Durch mehrmaliges Digerieren mit einem der
genannten Lösungsmittel kann das Reaktionsprodukt von überschüssiger Alkansulfonsäure befreit
werden. In der Regel wird das Reaktionsprodukt in organischem Lösungsmittel resuspendiert, wobei
vorzugsweise die Azidität des Produktes so eingestellt wird, daß sich in wässeriger Lösung ein pH-Wert
von 3 bis 7, vorzugsweise 3 bis 5 einstellt. Hierzu kann Natriummethanolat verwendet werden. Bei
Reaktionen mit Alkyl-/Alkenylbernsteinsäureanhydriden (mit einer Kettenlänge des Restes ab 6) und
Molverhältnissen von Polymer zu Anhydrid ab 1 : 3, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die von
wässeriger Alkansulfonsäure befreiten Reaktionsprodukte in ein Eis/Wassergemisch einzurühren,
danach sofort auf einen pH-Wert von 5 einzustellen und den ausgefallenen Niederschlag abzusaugen.
Der Substitutionsgrad der Reaktionsprodukte liegt in der Regel zwischen 0,01 und 2,0.
Die so erhaltenen O-carboxyacylierten Reaktionsprodukte sind - je nach Substitutionsgrad und
Kettenlänge des Restes im Alkyl-/Alkenylbernsteinsäureanhydrid - über den gesamten pH-Bereich
wasserlöslich bzw. alkohollöslich. Die vorliegende Erfindung schließt die Erkenntnis mit ein, daß stark
unterstöchiometrische Umsetzungen mit cyclischen Dicarbonsäureanhydriden (beispielsweise bei
einem Molverhältnis Polymer zu Anhydrid von 1 : 0,05) zu oligomeren Chitosanderivaten führen, die
ganz ähnliche Löslichkeits- und Kompatibilitätverbesserungen aufweisen wie etwa die 1 : 1
Umsetzungsprodukte.
Die neuen Biopolymere verfügen über sehr gute Löslichkeiten und eignen sich deshalb für den breiten
Einsatz in den verschiedensten Mitteln. Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft daher ihre
Verwendung zur Herstellung von kosmetischen und/oder pharmazeutischen Mitteln sowie zur
Herstellung von Wasch-, Spül- und Reinigungsmitteln. Die vorliegende Erfindung schließt die
Erkenntnis ein, daß auch Mischungen von verschiedenen Derivaten bzw. Mischungen von Chitin- und
Chitosanderivaten zur Herstellung dieser Mittel eingesetzt werden können.
Die neuen Biopolymere zeigen ausgezeichnete feuchtigkeitsregulierende und filmbildende
Eigenschaften sowie eine Antizahnstein-Wirkung und ein Antizahnbelag-Wirkung. Sie eignen sich
deshalb zur Herstellung von kosmetischen Zubereitungen, speziell Haut- und Haarpflegemitteln sowie
Nagellacken und Mund- und Zahnreinigungsmitteln, in denen sie in Mengen von 0,01 bis 5 und
vorzugsweise 0,1 bis 2 Gew.-% - bezogen auf die Mittel - enthalten sein können.
Dabei sind die Produkte mit einem höhreren Substitutionsgrad besonders geeignet für den Einsatz in
Haarsprays sowie in Haar- und Nagellacken, die Produkte mit niedrigem Substitutionsgrad werden
vorzugsweise als emulgierende Zusätze in Hautpflegeprodukten eingesetzt.
Die erfindungsgemäßen Zubereitungen, wie beispielsweise Haarshampoos, Haarlotionen, Schaum
bäder, Cremes, Lotionen oder Salben, können ferner als weitere Hilfs- und Zusatzstoffe milde Tenside,
Ölkörper, Emulgatoren, Überfettungsmittel, Perlglanzwachse, Stabilisatoren, Konsistenzgeber, Ver
dickungsmittel, Polymere, Siliconverbindungen, biogene Wirkstoffe, Antischuppenmittel, Filmbildner,
Konservierungsmittel, Hydrotrope, Solubilisatoren, UV-Lichtschutzfilter, Insektenrepellentien,
Selbstbräuner, Parfümöle, Farbstoffe und dergleichen enthalten.
Typische Beispiele für geeignete milde, d. h. besonders hautverträgliche Tenside sind Fettalkoholpoly
glycolethersulfate, Monoglyceridsulfate, Mono- und/oder Dialkylsulfosuccinate, Fettsäureisethionate,
Fettsäuresarcosinate, Fettsäuretauride, Fettsäureglutamate, Ethercarbonsäuren, Alkyloligoglucoside,
Fettsäureglucamide, Alkylamidobetaine und/oder Proteinfettsäurekondensate, letztere vorzugsweise
auf Basis von Weizenproteinen.
Als Ölkörper kommen beispielsweise Guerbetalkohole auf Basis von Fettalkoholen mit 6 bis 18,
vorzugsweise 8 bis 10 Kohlenstoffatomen, Ester von linearen C6-C22-Fettsäuren mit linearen C6-C22-
Fettalkoholen, Ester von verzweigten C6-C13-Carbonsäuren mit linearen C6-C22-Fettalkoholen, Ester
von linearen C6-C22-Fettsäuren mit verzweigten Alkoholen, insbesondere 2-Ethylhexanol, Ester von
linearen und/oder verzweigten Fettsäuren mit mehrwertigen Alkoholen (wie z. B. Propylenglycol, Dimer
diol oder Trimertriol) und/oder Guerbetalkoholen, Triglyceride auf Basis C6-C10-Fettsäuren, flüssige
Mono-/Di-ITriglyceridmischungen auf Basis von C6-C18-Fettsäuren, Ester von C6-C22-Fettalkoholen
und/oder Guerbetalkoholen mit aromatischen Carbonsäuren, insbesondere Benzoesäure, Ester von C2-
C12-Dicarbonsäuren mit linearen oder verzweigten Alkoholen mit 1 bis 22 Kohlenstoffatomen oder Poly
olen mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen und 2 bis 6 Hydroxylgruppen, pflanzliche Öle, verzweigte primäre
Alkohole, substituierte Cyclohexane, lineare und verzweigte C6-C22-Fettalkoholcarbonate, Guerbet
carbonate, Ester der Benzoesäure mit linearen und/oder verzweigten C6-C22-Alkoholen (z. B. Finsolv®
TN), lineare oder verzweigte, symmetrische oder unsymmetrische Dialkylether mit 6 bis 22 Kohlenstoff
atomen pro Alkylgruppe, Ringöffnungsprodukte von epoxidierten Fettsäureestern mit Polyolen, Silicon
öle und/oder aliphatische bzw. naphthenische Kohlenwasserstoffe in Betracht.
Als Emulgatoren kommen beispielsweise nichtionogene Tenside aus mindestens einer der folgenden
Gruppen in Frage:
- 1. Anlagerungsprodukte von 2 bis 30 Mol Ethylenoxid und/oder 0 bis 5 Mol Propylenoxid an lineare Fettalkohole mit 8 bis 22 C-Atomen, an Fettsäuren mit 12 bis 22 C-Atomen und an Alkylphenole mit 8 bis 15 C-Atomen in der Alkylgruppe;
- 2. C12/18-Fettsäuremono- und -diester von Anlagerungsprodukten von 1 bis 30 Mol Ethylenoxid an Glycerin;
- 3. Glycerinmono- und -diester und Sorbitanmono- und -diester von gesättigten und ungesättigten Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen und deren Ethylenoxidanlagerungsprodukte;
- 4. Alkylmono- und -oligoglycoside mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen im Alkylrest und deren ethoxy lierte Analoga;
- 5. Anlagerungsprodukte von 15 bis 60 Mol Ethylenoxid an Ricinusöl und/oder gehärtetes Ricinusöl;
- 6. Polyol- und insbesondere Polyglycerinester, wie z. B. Polyglycerinpolyricinoleat, Polyglycerinpoly- 12-hydroxystearat oder Polyglycerindimerat. Ebenfalls geeignet sind Gemische von Verbin dungen aus mehreren dieser Substanzklassen;
- 7. Anlagerungsprodukte von 2 bis 15 Mol Ethylenoxid an Ricinusöl und/oder gehärtetes Ricinusöl;
- 8. Partialester auf Basis linearer, verzweigter, ungesättigter bzw. gesättigter C6/22-Fettsäuren, Ricinolsäure sowie 12-Hydroxystearinsäure und Glycerin, Polyglycerin, Pentaerythrit, Dipenta erythrit, Zuckeralkohole (z. B. Sorbit), Alkylglucoside (z. B. Methylglucosid, Butylglucosid, Lauryl glucosid) sowie Polyglucoside (z. B. Cellulose);
- 9. Mono-, Di- und Trialkylphosphate sowie Mono-, Di- und/oder Tri-PEG-alkylphosphate und deren Salze;
- 10. Wollwachsalkohole;
- 11. Polysiloxan-Polyalkyl-Polyether-Copolymere bzw. entsprechende Derivate;
- 12. Mischester aus Pentaerythrit, Fettsäuren, Citronensäure und Fettalkohol gemäß DE-PS 11 65 574 und/oder Mischester von Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, Methylglucose und Polyolen, vorzugsweise Glycerin oder Polyglycerin sowie
- 13. Polyalkylenglycole.
Die Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid und/oder von Propylenoxid an Fettalkohole, Fettsäuren,
Alkylphenole, Glycerinmono- und -diester sowie Sorbitanmono- und -diester von Fettsäuren oder an
Ricinusöl stellen bekannte, im Handel erhältliche Produkte dar. Es handelt sich dabei um Homologen
gemische, deren mittlerer Alkoxylierungsgrad dem Verhältnis der Stoffmengen von Ethylenoxid und/-
oder Propylenoxid und Substrat, mit denen die Anlagerungsreaktion durchgeführt wird, entspricht.
C12/18-Fettsäuremono- und -diester von Anlagerungsprodukten von Ethylenoxid an Glycerin sind aus
DE-PS 20 24 051 als Rückfettungsmittel für kosmetische Zubereitungen bekannt.
C8/18-Alkylmono- und -oligoglycoside, ihre Herstellung und ihre Verwendung sind aus dem Stand der
Technik bekannt. Ihre Herstellung erfolgt insbesondere durch Umsetzung von Glucose oder Oligosac
chariden mit primären Alkoholen mit 8 bis 18 C-Atomen. Bezüglich des Glycosidrestes gilt, daß sowohl
Monoglycoside, bei denen ein cyclischer Zuckerrest glycosidisch an den Fettalkohol gebunden ist, als
auch oligomere Glycoside mit einem Oligomerisationsgrad bis vorzugsweise etwa 8 geeignet sind. Der
Oligomerisierungsgrad ist dabei ein statistischer Mittelwert, dem eine für solche technischen Produkte
übliche Homologenverteilung zugrunde liegt.
Weiterhin können als Emulgatoren zwitterionische Tenside verwendet werden. Als zwitterionische
Tenside werden solche oberflächenaktiven Verbindungen bezeichnet, die im Molekül mindestens eine
quartäre Ammoniumgruppe und mindestens eine Carboxylat- und eine Sulfonatgruppe tragen.
Besonders geeignete zwitterionische Tenside sind die sogenannten Betaine wie die N-Alkyl-N,N-
dimethylammoniumglycinate, beispielsweise das Kokosalkyldimethylammoniumglycinat, N-Acylamino
propyl-N,N-dimethylammoniumglycinate, beispielsweise das Kokosacylaminopropyldimethylammonium
glycinat, und 2-Alkyl-3-carboxylmethyl-3-hydroxyethylimidazoline mit jeweils 8 bis 18 C-Atomen in der
Alkyl- oder Acylgruppe sowie das Kokosacylaminoethylhydroxyethylcarboxymethylglycinat. Besonders
bevorzugt ist das unter der CTFA-Bezeichnung Cocamidopropyl Betaine bekannte Fettsäureamid-
Derivat. Ebenfalls geeignete Emulgatoren sind ampholytische Tenside. Unter ampholytischen Tensiden
werden solche oberflächenaktiven Verbindungen verstanden, die außer einer C8/18-Alkyl- oder -Acyl
gruppe im Molekül mindestens eine freie Aminogruppe und mindestens eine -COOH- oder -SO3H-
Gruppe enthalten und zur Ausbildung innerer Salze befähigt sind. Beispiele für geeignete ampho
lytische Tenside sind N-Alkylglycine, N-Alkylpropionsäuren, N-Alkylaminobuttersäuren, N-Alkyliminodi
propionsäuren, N-Hydroxyethyl-N-alkylamidopropylglycine, N-Alkyltaurine, N-Alkylsarcosine, 2-Alkyl
aminopropionsäuren und Alkylaminoessigsäuren mit jeweils etwa 8 bis 18 C-Atomen in der Alkyl
gruppe. Besonders bevorzugte ampholytische Tenside sind das N-Kokosalkylaminopropionat, das
Kokosacylaminoethylaminopropionat und das C12/18-Acylsarcosin. Neben den ampholytischen kommen
auch quartäre Emulgatoren in Betracht, wobei solche vom Typ der Esterquats, vorzugsweise methyl
quaternierte Difettsäuretriethanolaminester-Salze, besonders bevorzugt sind.
Als Überfettungsmittel können Substanzen wie beispielsweise Lanolin und Lecithin sowie
polyethoxylierte oder acylierte Lanolin- und Lecithinderivate, Polyolfettsäureester, Monoglyceride und
Fettsäurealkanolamide verwendet werden, wobei die letzteren gleichzeitig als Schaumstabilisatoren
dienen.
Als Perlglanzwachse kommen beispielsweise in Frage: Alkylenglycolester, speziell Ethylenglycol
distearat; Fettsäurealkanolamide, speziell Kokosfettsäurediethanolamid; Partialglyceride, speziell Stea
rinsäuremonoglycerid; Ester von mehrwertigen, gegebenenfalls hydroxysubstituierte Carbonsäuren mit
Fettalkoholen mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, speziell langkettige Ester der Weinsäure; Fettstoffe, wie
beispielsweise Fettalkohole, Fettketone, Fettaldehyde, Fettether und Fettcarbonate, die in Summe min
destens 24 Kohlenstoffatome aufweisen, speziell Lauron und Distearylether; Fettsäuren wie Stea
rinsäure, Hydroxystearinsäure oder Behensäure, Ringöffnungsprodukte von Olefinepoxiden mit 12 bis
22 Kohlenstoffatomen mit Fettalkoholen mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen und/oder Polyolen mit 2 bis
15 Kohlenstoffatomen und 2 bis 10 Hydroxylgruppen sowie deren Mischungen.
Als Konsistenzgeber kommen in erster Linie Fettalkohole oder Hydroxyfettalkohole mit 12 bis 22 und
vorzugsweise 16 bis 18 Kohlenstoffatomen und daneben Partialglyceride, Fettsäuren oder Hydroxy
fettsäuren in Betracht. Bevorzugt ist eine Kombination dieser Stoffe mit Alkyloligoglucosiden und/oder
Fettsäure-N-methylglucamiden gleicher Kettenlänge und/oder Polyglycerinpoly-12-hydroxystearaten.
Geeignete Verdickungsmittel sind beispielsweise Polysaccharide, insbesondere Xanthan-Gum, Guar-
Guar, Agar-Agar, Alginate und Tylosen, Carboxymethyl-cellulose und Hydroxyethylcellulose, ferner hö
hermolekulare Polyethylenglycolmono- und -diester von Fettsäuren, Polyacrylate, (z. B. Carbopole®
von Goodrich oder Synthalene® von Sigma), Polyacrylamide, Polyvinylalkohol und Polyvinylpyrrolidon,
Tenside wie beispielsweise ethoxylierte Fettsäureglyceride, Ester von Fettsäuren mit Polyolen wie
beispielsweise Pentaerythrit oder Trimethylolpropan, Fettalkoholethoxylate mit eingeengter Homologen
verteilung oder Alkyloligoglucoside sowie Elektrolyte wie Kochsalz und Ammoniumchlorid.
Geeignete kationische Polymere sind beispielsweise kationische Cellulosederivate, wie z. B. eine
quaternierte Hydroxyethylcellulose, die unter der Bezeichnung Polymer JR 400® von Amerchol erhält
lich ist, kationische Stärke, Copolymere von Diallylammoniumsalzen und Acrylamiden, quaternierte
Vinylpyrrolidon/Vinyl-imidazol-Polymere, wie z. B. Luviquat® (BASF), Kondensationsprodukte von Poly
glycolen und Aminen, quaternierte Kollagenpolypeptide, wie beispielsweise Lauryldimonium hydroxy
propyl hydrolyzed collagen (Lamequat®L/Grünau), quaternierte Weizenpolypeptide, Polyethylenimin,
kationische Siliconpolymere, wie z. B. Amidomethicone, Copolymere der Adipinsäure und Dimethyl
aminohydroxypropyldiethylentriamin (Cartaretine®/Sandoz), Copolymere der Acrylsäure mit Dime
thyldiallylammoniumchlorid (Merquat® 550/Chemviron), Polyaminopolyamide, wie z. B. beschrieben in
der FR-A 2252840 sowie deren vernetzte wasserlöslichen Polymere, kationische Chitinderivate wie
beispielsweise quaterniertes Chitosan, gegebenenfalls mikrokristallin verteilt, Kondensationsprodukte
aus Dihalogenalkylen, wie z. B. Dibrombutan mit Bisdialkylaminen, wie z. B. Bis-Dimethylamino-1,3-
propan, kationischer Guar-Gum, wie z. B. Jaguar® CBS, Jaguar® C-17, Jaguar® C-16 der Firma
Celanese, quaternierte Ammoniumsalz-Polymere, wie z. B. Mirapol® A-15, Mirapol® AD-1, Mirapol®
AZ-1 der Firma Miranol.
Als anionische, zwitterionische, amphotere und nichtionische Polymere kommen beispielsweise
Vinylacetat/Crotonsäure-Copolymere, Vinylpyrrolidon/Vinylacrylat-Copolymere, Vinylacetat/Butylmaleat/
Isobornylacrylat-Copolymere, Methylvinylether/Maleinsäureanhydrid-Copolymere und deren Ester, un
vernetzte und mit Polyolen vernetzte Polyacrylsäuren, Acrylamidopropyltrimethylammoniumchlorid/
Acrylat-Copolymere, Octylacrylamid/Methylmethacrylat/tert.Butylaminoethylmethacrylat/2-Hydroxypro
pylmethacrylat-Copolymere, Polyvinylpyrrolidon, Vinylpyrrolidon/Vinylacetat-Copolymere, Vinylpyrroli
don/Dimethylaminoethylmethacrylat/Vinylcaprolactam-Terpolymere sowie gegebenenfalls derivatisierte
Celluloseether und Silicone in Frage.
Geeignete Siliconverbindungen sind beispielsweise Dimethylpolysiloxane, Methylphenylpolysiloxane,
cyclische Silicone sowie amino-, fettsäure-, alkohol-, polyether-, epoxy-, fluor-, glykosid- und/oder
alkylmodifizierte Siliconverbindungen, die bei Raumtemperatur sowohl flüssig als auch harzförmig vor
liegen können. Typische Beispiele für Fette sind Glyceride, als Wachse kommen u. a. Bienenwachs,
Carnaubawachs, Candelillawachs, Montanwachs, Paraffinwachs oder Mikrowachse gegebenenfalls in
Kombination mit hydrophilen Wachsen, z. B. Cetylstearylalkohol oder Partialglyceriden in Frage. Als
Stabilisatoren können Metallsalze von Fettsäuren, wie z. B. Magnesium-, Aluminium- und/oder Zink
stearat bzw. -ricinoleat eingesetzt werden. Unter biogenen Wirkstoffen sind beispielsweise Toco
pherol, Tocopherolacetat, Tocopherolpalmitat, Ascorbinsäure, Desoxyribonucleinsäure, Retinol,
Bisabolol, Allantoin, Phy-tantriol, Panthenol, AHA-Säuren, Aminosäuren, Ceramide, Pseudoceramide,
essentielle Öle, Pflanzenextrakte und Vitaminkomplexe zu verstehen. Als Antischuppenmittel können
Climbazol, Octopirox und Zinkpyrethion eingesetzt werden. Gebräuchliche Filmbildner sind bei
spielsweise Chitosan, mikrokristallines Chitosan, quaterniertes Chitosan, Polyvinylpyrrolidon, Vinyl
pyrrolidon-Vinylacetat-Copoly-merisate, Polymere der Acrylsäurereihe, quaternäre Cellulose-Derivate,
Kollagen, Hyaluronsäure bzw. deren Salze und ähnliche Verbindungen. Als Quellmittel für wäßrige
Phasen können Montmorillonite, Clay Mineralstoffe, Pemulen sowie alkylmodifizierte Carbopoltypen
(Goodrich) dienen.
Unter UV-Lichtschutzfiltern sind organische Substanzen zu verstehen, die in der Lage sind, ultra
violette Strahlen zu absorbieren und die aufgenommene Energie in Form längerwelliger Strahlung, z. B.
Wärme wieder abzugeben. UVB-Filter können öllöslich oder wasserlöslich sein. Als öllösliche Substan
zen sind z. B. zu nennen:
- - 3-Benzylidencampher und dessen Derivate, z. B. 3-(4-Methylbenzyliden)campher;
- - 4-Aminobenzoesäurederivate, vorzugsweise 4-(Dimethylamino)benzoesäure-2-ethylhexylester, 4- (Dimethylamino)benzoesäure-2-octylester und 4-(Dimethylamino)benzoesäureamylester;
- - Ester der Zimtsäure, vorzugsweise 4-Methoxyzimtsäure-2-ethylhexylester, 4- Methoxyzimtsäurepropylester, 4-Methoxyzimtsäureisoamylester 2-Cyano-3-phenyl-zimtsäure-2- ethylhexylester (Octocrylene);
- - Ester der Salicylsäure, vorzugsweise Salicylsäure-2-ethylhexylester, Salicylsäure-4-isopropylben zylester, Salicylsäurehomomenthylester;
- - Derivate des Benzophenons, vorzugsweise 2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon, 2-Hydroxy-4-meth oxy-4'-methylbenzophenon, 2,2'-Dihydroxy-4-methoxybenzophenon;
- - Ester der Benzalmalonsäure, vorzugsweise 4-Methoxybenzmalonsäuredi-2-ethylhexylester;
- - Triazinderivate, wie z. B. 2,4,6-Trianilino-(p-carbo-2'-ethyl-1'-hexyloxy)-1,3,5-triazin und Octyltriazon. Propan-1,3-dione, wie z. B. 1-(4-tert.Butylphenyl)-3-(4'methoxyphenyl)propan-1,3-dion;
Als wasserlösliche Substanzen kommen in Frage:
- - 2-Phenylbenzimidazol-5-sulfonsäure und deren Alkali-, Erdalkali-, Ammonium-, Alkylammonium-,
- - Alkanolammonium- und Glucammoniumsalze;
- - Sulfonsäurederivate von Benzophenonen, vorzugsweise 2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon-5-sul fonsäure und ihre Salze;
- - Sulfonsäurederivate des 3-Benzylidencamphers, wie z. B. 4-(2-Oxo-3-bornylidenmethyl)benzolsul fonsäure und 2-Methyl-5-(2-oxo-3-bornyliden)sulfonsäure und deren Salze.
Als typische UV-A-Filter kommen insbesondere Derivate des Benzoylmethans in Frage, wie beispiels
weise 1-(4'-tert.Butylphenyl)-3-(4'-methoxyphenyl)propan-1,3-dion oder 1-Phenyl-3-(4'-isopropylphenyl)-
propan-1,3-dion. Die UV-A und UV-B-Filter können selbstverständlich auch in Mischungen eingesetzt
werden. Neben den genannten löslichen Stoffen kommen für diesen Zweck auch unlösliche Pigmente,
nämlich feindisperse Metalloxide bzw. Salze in Frage, wie beispielsweise Titandioxid, Zinkoxid,
Eisenoxid, Aluminiumoxid, Ceroxid, Zirkoniumoxid, Silicate (Talk), Bariumsulfat und Zinkstearat. Die
Partikel sollten dabei einen mittleren Durchmesser von weniger als 100 nm, vorzugsweise zwischen 5
und 50 nm und insbesondere zwischen 15 und 30 nm aufweisen. Sie können eine sphärische Form
aufweisen, es können jedoch auch solche Partikel zum Einsatz kommen, die eine ellipsoide oder in
sonstiger Weise von der sphärischen Gestalt abweichende Form besitzen. Neben den beiden
vorgenannten Gruppen primärer Lichtschutzstoffe können auch sekundäre Lichtschutzmittel vom Typ
der Antioxidantien eingesetzt werden, die die photochemische Reaktionskette unterbrechen, welche
ausgelöst wird, wenn UV-Strahlung in die Haut eindringt. Typische Beispiele hierfür sind Superoxid-
Dismutase, Tocopherole (Vitamin E) und Ascorbinsäure (Vitamin C). Weitere geeignete UV-Licht
schutzfilter sind der Übersicht von P. Finkel in SÖFW-Journal 122, 543 (1996) zu entnehmen.
Zur Verbesserung des Fließverhaltens können ferner Hydrotrope, wie beispielsweise Ethanol,
Isopropylalkohol, oder Polyole eingesetzt werden. Polyole, die hier in Betracht kommen, besitzen vor
zugsweise 2 bis 15 Kohlenstoffatome und mindestens zwei Hydroxylgruppen. Typische Beispiele sind
- - Glycerin;
- - Alkylenglycole, wie beispielsweise Ethylenglycol, Diethylenglycol, Propylenglycol, Butylenglycol, Hexylenglycol sowie Polyethylenglycole mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 100 bis 1.000 Dalton;
- - technische Oligoglyceringemische mit einem Eigenkondensationsgrad von 1,5 bis 10 wie etwa technische Diglyceringemische mit einem Diglyceringehalt von 40 bis 50 Gew.-%;
- - Methyolverbindungen, wie insbesondere Trimethylolethan, Trimethylolpropan, Trimethylolbutan, Pentaerythrit und Dipentaerythrit;
- - Niedrigalkylglucoside, insbesondere solche mit 1 bis 8 Kohlenstoffen im Alkylrest, wie beispiels weise Methyl- und Butylglucosid;
- - Zuckeralkohole mit 5 bis 12 Kohlenstoffatomen, wie beispielsweise Sorbit oder Mannit,
- - Zucker mit 5 bis 12 Kohlenstoffatomen, wie beispielsweise Glucose oder Saccharose;
- - Aminozucker, wie beispielsweise Glucamin.
Als Konservierungsmittel eignen sich beispielsweise Phenoxyethanol, Formaldehydlösung, Para
bene, Pentandiol oder Sorbinsäure sowie die in Anlage 6, Teil A und B der Kosmetikverordnung aufge
führten weiteren Stoffklassen. Als Insekten-Repellentien kommen N,N-Diethyl-m-touluamid, 1,2-
Pentandiol oder Insect repellent 3535 in Frage, als Selbstbräuner eignet sich Dihydroxyaceton.
Als Parfümöle seien genannt Gemische aus natürlichen und synthetischen Riechstoffen. Natürliche
Riechstoffe sind Extrakte von Blüten (Lilie, Lavendel, Rosen, Jasmin, Neroli, Ylang-Ylang), Stengeln
und Blättern (Geranium, Patchouli, Petitgrain), Früchten (Anis, Koriander, Kümmel, Wacholder),
Fruchtschalen (Bergamotte, Zitrone, Orangen), Wurzeln (Macis, Angelica, Sellerie Kardamon Costus,
Iris, Calmus), Hölzern (Pinien-, Sandel-, Guajak-, Zedern-, Rosenholz), Kräutern und Gräsern
(Estragon, Lemongras, Salbei, Thymian), Nadeln und Zweigen (Fichte, Tanne, Kiefer, Latschen),
Harzen und Balsamen (Galbanum, Elemi, Benzoe, Myrrhe, Olibanum, Opoponax). Weiterhin kommen
tierische Rohstoffe in Frage, wie beispielsweise Zibet und Castoreum. Typische synthetische
Riechstoffverbindungen sind Produkte vom Typ der Ester, Ether, Aldehyde, Ketone, Alkohole und
Kohlenwasserstoffe. Riechstoffverbindungen vom Typ der Ester sind z. B. Benzylacetat, Phenoxy
ethylisobutyrat, p-tert.-Butylcyclohexylacetat, Linalylacetat, Dimethylbenzylcarbinylacetat, Phenylethyl
acetat, Linalylbenzoat, Benzylformiat, Ethylmethyl-phenylglycinat, Allylcyclohexylpropionat, Styrallylpro
pionat und Benzylsalicylat. Zu den Ethern zählen beispielsweise Benzylethylether, zu den Aldehyden
z. B. die linearen Alkanale mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen, Citral, Citronellal, Citronellyloxyacetaldehyd,
Cyclamenaldehyd, Hydroxycitronellal, Lilial und Bourgeonal, zu den Ketonen z. B. die Jonone, ∝-Iso
methylionon und Methyl-cedrylketon, zu den Alkoholen Anethol, Citronellol, Eugenol, Isoeugenol, Gera
niol, Linalool, Phenylethylalkohol und Terpineol, zu den Kohlenwasserstoffen gehören hauptsächlich
die Terpene und Balsame. Bevorzugt werden jedoch Mischungen verschiedener Riechstoffe verwen
det, die gemeinsam eine ansprechende Duftnote erzeugen. Auch ätherische Öle geringerer Flüch
tigkeit, die meist als Aromakomponenten verwendet werden, eignen sich als Parfümöle, z. B. Salbeiöl,
Kamillenöl, Nelkenöl, Melissenöl, Minzenöl, Zimtblätteröl, Lindenblütenöl, Wacholderbeerenöl, Vetiver
öl, Olibanöl, Galbanumöl, Labolanumöl und Lavandinöl. Vorzugsweise werden Bergamotteöl, Dihydro
myrcenol, Lilial, Lyral, Citronellol, Phenylethylalkohol, ∝-Hexylzimtaldehyd, Geraniol, Benzylaceton,
Cyclamenaldehyd, Linalool, Boisambrene Forte, Ambroxan, Indol, Hedione, Sandelice, Citronenöl,
Mandarinenöl, Orangenöl, Allylamylglycolat, Cyclovertal, Lavandinöl, Muskateller Salbeiöl, β-Damas
cone, Geraniumöl Bourbon, Cyclohexylsalicylat, Vertofix Coeur, Iso-E-Super, Fixolide NP, Evernyl,
Iraldein gamma, Phenylessigsäure, Geranylacetat, Benzylacetat, Rosenoxid, Romilllat, Irotyl und
Floramat allein oder in Mischungen, eingesetzt.
Als Farbstoffe können die für kosmetische Zwecke geeigneten und zugelassenen Substanzen ver
wendet werden, wie sie beispielsweise in der Publikation "Kosmetische Färbemittel" der Farbstoff
kommission der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Verlag Chemie, Weinheim, 1984, S. 81-106
zusammengestellt sind. Diese Farbstoffe werden üblicherweise in Konzentrationen von 0,001 bis 0,1
Gew.-%, bezogen auf die gesamte Mischung, eingesetzt.
Der Gesamtanteil der Hilfs- und Zusatzstoffe kann 1 bis 50, vorzugsweise 5 bis 40 Gew.-% - bezogen
auf die Mittel - betragen. Die Herstellung der Mittel kann durch übliche Kalt- oder Heißprozesse
erfolgen; vorzugsweise arbeitet man nach der Phaseninversionstemperatur-Methode.
12,6 g (75 mMol) gepulvertes Chitosan (mittlere mm = ca. 2,4 × 10 . 5, Deacetylierungsgrad = 82%)
wurden unter Rühren in 66 ml Methansulfonsäure, der 1,8 g Wasser zugefügt wurden, bei einer
Temperatur von 0 bis 5°C gelöst. Zu der gerührten Lösung wurden portionsweise 37,4 g (375 mMol)
gepulvertes Bernsteinsäureanhydrid gegeben. Nach zweistündigem Rühren bei 0°C wurde die Lösung
in 1,5 l Aceton eingerührt. Der gebildete Niederschlag wurde abgesaugt und zweimal mit 2-Propanol
aufgeschlämmt. Beim ersten Aufschlämmen wurde das 2-Propanol mit Natriummethanolat versetzt, bis
eine wässrige Lösung einen pH von 3,0 ergab. Nach Absaugen und Trocknen bei 35°C im
Vakuumtrockenschrank wurden 22,5 g eines beigefarbenen, pulvrigen Produktes erhalten, das in
Wasser sowohl im sauren und neutralen als auch im alkalischen pH-Bereich klare viskose Lösungen
ergibt. Der Substitutionsgrad betrug 1,0. Das Produkt ist gut mit Aniontensiden verträglich.
Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch wurde die halbe Menge Chitosan eingesetzt (6,3 g; 37,5 mMol). Es
wurde ein ebenfalls beigefarbenes Produkt erhalten, das dieselben guten Löslichkeitseigenschaften
sowie die gute Aniontensidverträglichkeit wie das Produkt aus Beispiel 1 aufwies. Der Substitutionsgrad
betrug 1,2.
Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch wurde die fünffache Menge Chitosan eingesetzt (63 g, 375 mMol).
Es wurde ein ebenfalls beigefarbenes Produkt erhalten, das dieselben guten Löslichkeitseigenschaften
sowie die gute Aniontensidverträglichkeit wie das Produkt aus Beispiel 1 aufwies. Der Substitutionsgrad
betrug 0,2.
21,0 g (125 mMol) gepulvertes Chitosan (mittlere mm = ca. 2,4 × 10 . 5, Deacetylierungsgrad = 82%)
wurden unter Rühren in 66 ml Methansulfonsäure, der 1,8 g Wasser zugefügt wurden, bei einer
Temperatur von 0 bis 5°C gelöst. Zu der gerührten Lösung wurden portionsweise 42,8 g (375 mMol)
gepulvertes Glutarsäureanhydrid gegeben. Nach zweistündigem Rühren bei 0°C wurde die Lösung in
1,5 l Aceton eingerührt. Der gebildete Niederschlag wurde abgesaugt und zweimal mit 2-Propanol
aufgeschlämmt. Beim ersten Aufschlämmen wurde das 2-Propanol mit Natriummethanolat versetzt, bis
eine wässrige Lösung einen pH von 3,0 ergab. Nach Absaugen und Trocknen bei 35°C im
Vakuumtrockenschrank wurde ein beigefarbenes, pulvriges Produkt erhalten, das in Wasser sowohl im
sauren und neutralen als auch im alkalischen pH-Bereich klare viskose Lösungen ergibt. Der
Substitutionsgrad betrug 0,8. Das Produkt ist gut mit Aniontensiden verträglich.
76,2 g (375 mMol) gepulvertes Chitin wurden unter Rühren in 66 ml Methansulfonsäure, der 1,8 g
Wasser zugefügt wurden, bei einer Temperatur von 0 bis 5°C gelöst. Zu dieser Lösung wurden
1,875 Mol Bernsteinsäure eingerührt. Zu der gerührten Lösung wurden portionsweise 37,4 g (375
mMol) gepulvertes Bernsteinsäureanhydrid gegeben. Nach zweistündigem Rühren bei 0°C wurde die
Lösung in 1,5 l Aceton eingerührt. Der gebildete Niederschlag wurde abgesaugt und zweimal mit 2-
Propanol aufgeschlämmt. Beim ersten Aufschlämmen wurde das 2-Propanol mit Natriummethanolat
versetzt, bis eine wäßrige Lösung einen pH von 3,0 ergab. Nach Absaugen und Trocknen bei 35°C im
Vakuumtrockenschrank wurde ein beigefarbenes, pulvriges Produkt erhalten, das in Wasser sowohl im
sauren und neutralen als auch im alkalischen pH-Bereich klare viskose Lösungen ergibt. Der
Substitutionsgrad betrug 0,3. Das Produkt ist gut mit Aniontensiden verträglich.
6,3 g (36 mMol) gepulvertes Chitosan (mittlere Molmasse ca. 2,4 × 105, Deacetylierungsgrad 82%)
wurden unter Rühren in 33 ml Methansulfonsäure, der 0,9 g Wasser zugefügt wurden, bei einer
Temperatur zwischen 0 und 5°C gelöst. Zu der gerührten Lösung wurden portionsweise 28,5 g (107
mMol) Tetrapropenylbernsteinsäureanhydrid gegeben. Nach 3stündigem Rühren bei 0°C wurde die
Lösung über Nacht bei -15°C gelagert und nach dem Erwärmen auf 0°C in 1 Liter Aceton eingerührt.
Der gebildete gallertige Niederschlag wurde zweimal mit Aceton digeriert, wobei beim 2. Mal mit
Natriummethanolat versetzt wurde, bis eine wäßrige Suspension einen pH-Wert von 5,0 ergab. Nach
Absaugen, zweimaligem Waschen mit je 1 Liter Wasser und Trocknen bei 35°C im
Vakuumtrockenschrank wurden 10,4 g eines harten, stückigen Produktes erhalten, das nach Mahlen
ein beigefarbenes Pulver ergab, das in Wasser nicht, in Ethanol bis auf eine schwache Trübung, die
nach Filtration verschwindet, gut löslich ist, der Substitutionsgrad betrug 0,4.
6,3 g (36 mMol) gepulvertes Chitosan (mittlere Molmasse ca. 2,4 × 105, Deacetylierungsgrad 82%)
wurden unter Rühren in 33 ml Methansulfonsäure, der 0,9 g Wasser zugefügt wurden, bei einer
Temperatur zwischen 0 und 5°C gelöst. Zu der gerührten Lösung wurden portionsweise 5,4 g
(18 mMol) Tetradecylbernsteinsäureanhydrid gegeben. Nach 3stündigem Rühren bei 0°C wurde die
Lösung über Nacht bei -15°C gelagert und nach dem Erwärmen auf 0°C in 1 Liter Aceton eingerührt.
Der gebildete gallertige Niederschlag wurde zweimal mit Aceton digeriert, wobei beim 2. Mal mit
Natriummethanolat versetzt wurde, bis eine wäßrige Suspension einen pH-Wert von 5,0 ergab. Nach
Absaugen, zweimaligem Waschen mit 2-Propanol und Trocknen bei 35°C im Vakuumtrockenschrank
wurde ein beigefarbenes Produkt erhalten, das in Wasser im pH-Bereich zwischen 4,0 und 7,1 klar und
zwischen 7,2 und 7,7 leicht trüb löslich ist. Der Substitutionsgrad betrug 0,1. Das Produkt zeigt
emulgierende/co-emulgierende Eigenschaften.
6,3 g (36 mMol) gepulvertes Chitosan (mittlere Molmasse ca. 2,4 × 105, Deacetylierungsgrad 82%)
wurden unter Rühren in 33 ml Methansulfonsäure, der 0,9 g Wasser zugefügt wurden, bei einer
Temperatur zwischen 0 und 5°C gelöst. Zu der gerührten Lösung wurden portionsweise 9,5 g (36
mMol) Tetrapropenylbernsteinsäureanhydrid gegeben. Nach 3stündigem Rühren bei 0°C wurde die
Lösung über Nacht bei -15°C gelagert und nach dem Erwärmen auf 0°C in 1 Liter Aceton eingerührt.
Der gebildete gallertige Niederschlag wurde zweimal mit Aceton digeriert, wobei beim 2. Mal mit
Natriummethanolat versetzt wurde, bis eine wäßrige Suspension einen pH-Wert von 5,0 ergab. Nach
Absaugen, zweimaligem Waschen mit je 1 Liter Wasser und Trocknen bei 35°C im
Vakuumtrockenschrank wurde ein hartes, stückiges Produktes erhalten, das nach Mahlen ein
beigefarbenes Pulver ergab. Diese war in Wasser im pH-Bereich zwischen 4 und 7,1 klar löslich und im
pH-Bereich zwischen 7,2 und 7,7 leicht trüb löslich. Der Substitutionsgrad betrug 0,2.
6,3 g (36 mMol) gepulvertes Chitosan (mittlere Molmasse ca. 2,4 × 105, Deacetylierungsgrad 82%)
wurden unter Rühren in 33 ml Methansulfonsäure, der 0,9 g Wasser zugefügt wurden, bei einer
Temperatur zwischen 0 und 5°C gelöst. Zu der gerührten Lösung wurden portionsweise 24 g (107
mMol) Nonenylbernsteinsäureanhydrid gegeben. Nach 3stündigem Rühren bei 0°C wurde die Lösung
über Nacht bei -15°C gelagert und nach dem Erwärmen auf 0°C in 1 Liter Aceton eingerührt. Der
gebildete gallertige Niederschlag wurde zweimal mit Aceton digeriert, wobei beim 2. Mal mit
Natriummethanolat versetzt wurde, bis eine wäßrige Suspension einen pH-Wert von 5,0 ergab. Nach
Absaugen, zweimaligem Waschen mit je 1 Liter Wasser und Trocknen bei 35°C im
Vakuumtrockenschrank wurde ein hartes, stückiges Produkt erhalten, das nach Mahlen ein
beigefarbenes Pulver ergab, das in Wasser nicht, in Ethanol bis auf eine schwache Trübung, die nach
Filtration verschwindet, gut löslich ist, der Substitutionsgrad betrug 0,6.
6,3 g (36 mMol) gepulvertes Chitosan (mittlere Molmasse ca. 2,4 × 105, Deacetylierungsgrad 82%)
wurden unter Rühren in 33 ml Methansulfonsäure, der 0,9 g Wasser zugefügt wurden, bei einer
Temperatur zwischen 0 und 5°C gelöst. Zu der gerührten Lösung wurden portionsweise 34,7 g (107
mMol) Hexadecylbernsteinsäureanhydrid gegeben. Nach 3stündigem Rühren bei 0°C wurde die
Lösung über Nacht bei -15°C gelagert und nach dem Erwärmen auf 0°C in 1 Liter Aceton eingerührt.
Der gebildete gallertige Niederschlag wurde zweimal mit Aceton digeriert, wobei beim 2. Mal mit
Natriummethanolat versetzt wurde, bis eine wäßrige Suspension einen pH-Wert von 5,0 ergab. Nach
Absaugen, zweimaligem Waschen mit je 1 Liter Wasser und Trocknen bei 35°C im
Vakuumtrockenschrank wurden 10,4 g eines harten, stückigen Produktes erhalten, das nach Mahlen
ein beigefarbenes Pulver ergab, das in Wasser nicht, in Ethanol bis auf eine schwache Trübung, die
nach Filtration verschwindet, gut löslich ist, der Substitutionsgrad betrug 0,3.
7,3 g (36 mMol) gepulvertes Chitin wurden unter Rühren in 33 ml Methansulfonsäure, der 0,9 g Wasser
zugefügt wurden, bei einer Temperatur zwischen 0 und 5°C gelöst. Zu der gerührten Lösung wurden
portionsweise 28,5 g (107 mMol) Tetrapropenylbernsteinsäureanhydrid gegeben. Nach 3stündigem
Rühren bei 0°C wurde die Lösung über Nacht bei -15°C gelagert und nach dem Erwärmen auf 0°C in
1 Liter Aceton eingerührt. Der gebildete gallertige Niederschlag wurde zweimal mit Aceton digeriert,
wobei beim 2. Mal mit Natriummethanolat versetzt wurde, bis eine wäßrige Suspension einen pH-Wert
von 5,0 ergab. Nach Absaugen, zweimaligem Waschen mit je 1 Liter Wasser und Trocknen bei 35°C
im Vakuumtrockenschrank wurde ein hartes, stückiges Produkt erhalten, das nach Mahlen ein
beigefarbenes Pulver ergab, das in Wasser nicht, in Ethanol bis auf eine schwache Trübung, die nach
Filtration verschwindet, gut löslich ist, der Substitutionsgrad betrug 0,4.
In den nachfolgenden Rezepturen können die erfindungsgemäßen Chitin und Chitosanderivate (auch in
Kombination) in Mengen von 0,1 bis 5 Gew.-% bezogen auf das fertige Mittel eingesetzt werden.
Die Rezepturen verstehen sich inklusive üblicher Konservierungsmittel.
Claims (13)
1. Biopolymere mit verbesserter pH-Löslichkeit erhältlich durch Umsetzung von Chitin und/oder
Chitosan mit Anhydriden, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung mit cyclischen
Dicarbonsäureanhydriden in Gegenwart von wässerigen Alkansulfonsäuren durchführt.
2. Biopolymere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Substitutionsgrad im Bereich
von 0,01 bis 2,0 eingestellt wird.
3. Verfahren zur Herstellung von Biopolymeren mit verbesserter pH-Löslichkeit, bei dem man Chitin
und/oder Chitosan in Gegenwart von wässerigen Alkansulfonsäuren mit cyclischen
Dicarbonsäureanhydriden umsetzt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man Chitin und/oder Chitosan mit
einer solchen Menge an cyclischen Dicarbonsäureanhydriden umsetzt, daß ein Substitutionsgrad
im Bereich von 0,01 bis 2,0 eingestellt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man Chitine mit einer mittleren
Molmasse von 30.000 bis 5.000.000 Dalton einsetzt.
6. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man Chitosane mit einem
Deacetylierungsgrad von 75 bis 95% einsetzt.
7. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man Chitosane mit einem
durchschnittlichen Molekulargewicht im Bereich von 10.000 bis 1.200.000 Dalton einsetzt.
8. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man Chitosane mit einem
durchschnittlichen Molekulargewicht von 30.000 bis 100.000 einsetzt.
9. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man Chitosane mit einem
durchschnittlichen Molekulargewicht von 800.000 bis 1.000.000 einsetzt.
10. Verfahren nach den Ansprüchen 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß man cyclische Dicar
bonsäureanhydride einsetzt, die sich von linearen oder verzweigten, gesättigten oder
ungesättigten, aliphatischen oder aromatischen Dicarbonsäuren mit 2 bis 26 Kohlenstoffatomen
ableiten.
11. Verfahren nach den Ansprüchen 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß man die Chitosane - be
zogen auf den Monomerbaustein - und die Dicarbonsäureanhydride im molaren Verhältnis von 1 :
0,05 bis 1 : 10 einsetzt.
12. Verwendung der Biopolymere nach Anspruch 1 zur Herstellung von kosmetischen und/oder
pharmazeutischen Zubereitungen.
13. Verwendung der Biopolymere nach Anspruch 1 zur Herstellung von Wasch-, Spül- und
Reinigungsmitteln.
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---|---|---|---|
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10307469A1 (de) * | 2003-02-21 | 2004-09-02 | Beiersdorf Ag | Schäumbare kosmetische Reinigungszubereitung |
US7683039B2 (en) * | 2000-04-21 | 2010-03-23 | Adjuvant Pharmaceuticals, Llc | Water soluble, randomly substituted partial N-, partial O-acetylated chitosan, preserving compositions containing chitosan, and processes for making thereof |
-
1998
- 1998-06-17 DE DE1998126953 patent/DE19826953C1/de not_active Expired - Fee Related
Non-Patent Citations (4)
Title |
---|
CAPLUS-Abstract 1987:5394 * |
CAPLUS-Abstract 1996:554446 * |
Derwent-Abstract 92-326748/40 * |
Derwent-Abstract 97-391995/36 * |
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