DE19825546C1 - Einrichtung zum Befestigen von Auskleidungsplatten - Google Patents
Einrichtung zum Befestigen von AuskleidungsplattenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Befestigen von Auskleidungsplatten aus
feuerfestem keramischem Material an einer metallischen Wand, insbesondere für
eine Müllverbrennungsanlage, wobei an der Wand metallische, geschlitzte
Ankerstifte befestigt sind, die die Auskleidungsplatten tragen.
Eine derartige Einrichtung ist in dem DE 90 17 334 U1 beschrieben. An die
geschlitzten Ankerstifte lassen sich die Auskleidungsplatten nur ansetzen, solange
die Ankerstifte noch nicht aufgespreizt sind. Nach dem Aufstecken der
Auskleidungsplatten müssen die Ankerstifte mittels eines Werkzeugs aufgespreizt
werden. Dies ist aufwendig. Es ist auch schwierig zu gewährleisten, daß alle
Ankerstifte in gleicher Weise aufgespreizt werden. Bei einem ungleichmäßigen
Aufspreizen der Ankerstifte können die Auskleidungsplatten Stöße bilden. Ein
Auswechseln defekter Auskleidungsplatten ist kaum möglich, da hierfür die
aufgespreizten Enden freigelegt und zusammengebogen werden müßten.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einrichtung der eingangs genannten Art
vorzuschlagen, die das Anbringen der Auskleidungsplatten vereinfacht.
Erfindungsgemäß ist obige Aufgabe bei einer Einrichtung der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, daß der Ankerstift wenigstens zwei federelastische Zungen bildet
und daß an den Zungen radiale Vorsprünge gestaltet sind, die hinter einen mit der
Auskleidungsplatte in Verbindung stehenden Anschlagrand druckknopfartig
geschnappt sind.
Das Anbringen der Auskleidungsplatten ist dadurch sehr einfach. Die
Auskleidungsplatte wird mit einer den Anschlagrand bildenden Öffnung auf den
Ankerstift gesteckt und dann angedrückt, wobei die radialen Vorsprünge der Zungen
hinter den Anschlagrand formschlüssig schnappen. Die Zungen verschwenken sich
dabei aufgrund ihrer Federelastizität. Es ist nicht notwendig, den Ankerstift mittels
eines Werkzeugs aufzuspreizen. Da die Lage der Vorsprünge an den Zungen
festliegt, ist gleichzeitig gewährleistet, daß die Auskleidungsplatten in der
gewünschten Ausrichtung stehen.
Der Austausch einer defekten Auskleidungsplatte ist vergleichsweise einfach. Diese
wird von dem Ankerstift abgenommen oder weggebrochen, wonach sich eine neue
Auskleidungsplatte auf den freigelegten Ankerstift aufschnappen läßt.
Zum Schutz des Ankerstifts vor dem korrosiven Angriff der Atmosphäre des
Ofeninnenraums ist vorzugsweise auf die Enden der Zungen eine Kappe aus
feuerfestem keramischem Material aufgesteckt, die in eine Isoliermasse
eingebettet sein kann. Ein besonders sicherer Korrosionsschutz des Ankerstifts
ist in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung dadurch erreicht, daß an der
Auskleidungsplatte ein Formteil befestigt ist, das eine die Enden der Zungen
aufnehmende und den Anschlagrand bildende Höhlung aufweist. Durch die
Bemessung der Höhlung in Bezug auf die Zungen wird vorzugsweise gleichzeitig
auch ein Tiefenanschlag für die Zungen erreicht, was die Lagensicherheit der
Auskleidungsplatte weiter verbessert.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen und der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen. In
der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 einen Teil-Querschnitt einer an einer Wand befestigten Auskleidungsplatte,
Fig. 2 eine Ansicht des Verbunds von Auskleidungsplatten in Richtung des Pfeiles
II nach Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie III-III nach Fig. 2 und
Fig. 4 eine Alternative zu Fig. 1.
Ein Verbrennungsofen, beispielsweise einer Müllverbrennungsanlage, weist eine
metallische Rohrwand (1) mit wasserführenden Röhren (2) und diese verbindenden
Stegen (3) bzw. Flossen auf. Zur Verbrennungskammer (4) hin sind an der
Rohrwand (1) Auskleidungsplatten (5) aus feuerfestem keramischem Material,
insbesondere SiC-Material, angeordnet. Die Oberfläche der Auskleidungsplatte 5
kann gewellt sein. Zwischen diesen und der Rohrwand (1) ist eine Isolier- und
Ausgleichslage (6), beispielsweise aus keramischem Fasermaterial, angeordnet.
An einen der Stege (3) sind verteilt Ankerstifte (7) aus Metall, beispielsweise
Federstahl, angeschweißt. Der Ankerstift (7) hat einen runden oder rechteckigen
Querschnitt. Er weist einen Längsschlitz (8) auf, neben dem federelastische
Zungen (9, 10) bestehen. Der Ankerstift (7) kann auch zwei- oder mehrfach geschlitzt
sein, wobei entsprechend mehr federelastische Zungen bestehen.
An den Zungen (9, 10) sind bezogen auf die Längsachse des Ankerstifts (7) radiale
Vorsprünge (11, 12) gestaltet. Diese bilden anschließend an Enden (13, 14) vordere
Schrägen (15, 16), die in hintere Schrägen (17, 18) übergehen. Die
Auskleidungsplatte (5) weist eine konische Vertiefung (19) auf, deren der
Rohrwand (1) zugewandte kleinere Öffnung einen Anschlagrand (20) bildet.
Die Montage der Auskleidungsplatte (5) an dem an der Rohrwand (1) befestigten
Ankerstift (7) geschieht etwa folgendermaßen:
Die Auskleidungsplatte (5) wird mit ihrer den Anschlagrand (20) bildenden Öffnung
auf die Enden (13, 14) des Ankerstifts (7) in Richtung des Pfeiles (M) aufgesteckt,
wobei die Enden (13, 14) zwanglos in die Öffnung passen. Zur Erleichterung dieses
Aufsteckens kann die Öffnung anschließend an den Anschlagrand (20) mit einer
Einführschräge (21) versehen sein. Danach wird dann in Richtung des Pfeiles (M)
ein Druck auf die Auskleidungsplatte (5) ausgeübt. Dabei gleitet unter
federelastischer Verformung der Zungen (9, 10) der Anschlagrand (20) an den
vorderen Schrägen (15, 16). Wenn er die vorderen Schrägen (15, 16) überwunden
hat, gleitet er an den hinteren Schrägen (17, 18) weiter, wobei die Zungen (9, 10)
federelastisch aufschnappen. Die Auskleidungsplatte (5) ist nun in der in Fig. 1
dargestellten Position gehalten. Um ein flächiges Anliegen des Anschlagrandes
(20) an den hinteren Schrägen (17, 18) zu erreichen, kann der Winkel der hinteren
Schrägen (17, 18) dem Winkel der konischen Vertiefung (19) gleich sein.
Um einen Einrasteffekt zu verbessern, ist es möglich, in Richtung der
Rohrwand (1) anschließend an die hinteren Schrägen (17, 18) an den Stellen (22)
Hohlkehlen vorzusehen, in welche eine Kante (23) des Anschlagrandes (20)
einrastet.
Bei der Ausführung nach Fig. 1 überragen die Vorsprünge (11, 12) den dem
Steg (3) nahen Querschnitt des Ankerstifts (7) radial. Dies ist jedoch nicht
erforderlich. Der dem Steg (3) nahe Querschnitt des Ankerstifts (7) kann auch
ebenso groß oder größer sein wie der Querschnitt in dem Bereich, in dem die
vorderen Schrägen (15, 16) in die hinteren Schrägen (17, 18) übergehen.
Nach dem Aufschnappen der Auskleidungsplatte (5) auf den Ankerstift (7) wird in die
konische Vertiefung (19) eine Isoliermasse (24) eingebracht und auf die Enden (13, 14)
der Zungen (9, 10) wird eine Kappe (25) aus feuerfestem keramischem Material,
insbesondere SiC-Material, aufgesetzt, die so bemessen ist, daß sie innerhalb der
Vertiefung (19) fluchtend mit der Oberfläche (5.1) der Auskleidungsplatte (5) steht. Zur
gleichmäßigen Verteilung der Isoliermasse (24) kann an der Kappe (25) eine
Ausgleichsbohrung (26) vorgesehen sein. Durch die in der Isoliermasse (24) sitzende
Kappe (25) ist der Ankerstift (7) gegen die in der Verbrennungskammer (4)
herrschende korrosive Atmosphäre und gegen die dort herrschenden Temperaturen,
beispielsweise etwa 1200°C, geschützt.
Im Wandaufbau nach den Fig. 2 und 3 sind jeweils mittels eines Ankerstiftes (7)
befestigte Auskleidungsplatten (5) in Reihen überlappend angeordnet. Zwischen
jeweils zwei an Ankerstiften (7) befestigten Auskleidungsplatten (5) sind
Zwischenplatten (27) vorgesehen, die nicht an Ankerstiften, sondern dadurch
gehalten sind, daß sie und die angrenzenden Auskleidungsplatten (5) gestufte
Ränder (28, 29) aufweisen, wobei die gestuften Ränder (29) der
Auskleidungsplatten (5) die gestuften Ränder (28) der Zwischenplatten (27)
verbrennungskammerseitig übergreifen (vgl. Fig. 3). Es ist damit ein einzelnen
Auswechseln defekter Auskleidungsplatten (5) auf besondere einfache Weise
möglich. Zum Auswechseln einer zerstörten Auskleidungsplatte (5) wird diese von
ihrem Ankerstift (7) entfernt, beispielsweise runtergebrochen. Anschließend wird, wie
oben beschrieben, eine neue Auskleidungsplatte auf den Ankerstift (7)
aufgeschnappt, wobei ihre Ränder (29) die Ränder (28) benachbarter
Zwischenplatten (27) wieder übergreifen. Anschließend wird in die Vertiefung (19)
Isoliermasse (24) eingebracht und eine Kappe (25) wird aufgedrückt.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 ist an der Auskleidungsplatte (5) ein
Formteil (30) aus feuerfestem keramischem Material befestigt, das eine besonders
geringe Porosität, insbesondere fast 0%-Porosität, aufweist und eine hohe Festigkeit
besitzt. Das Formteil (30) läßt sich an der Auskleidungsplatte (5) dadurch festlegen,
daß es bei der Herstellung der Auskleidungsplatte (5) in die sie bildende Masse
eingepreßt wird, wobei über konische Flächen (31) ein Formschluß entsteht.
Das Formteil (30) weist eine Höhlung (32) auf, in der im Anschluß an eine Öffnung (33)
eine ausgerundete Erweiterung (34) besteht. Dieser entsprechend sind die
Vorsprünge (11, 12) der Zungen (9, 10) geformt. Der Querschnitt - senkrecht zur
Zeichenebene der Fig. 4 - des Formteils (30) und/oder der Höhlung (32), und
entsprechend der Zungen (9, 10) kann rund oder längsgestreckt bzw. langlochartig
sein, was die Stabilität erhöht.
Bei der Montage wird die Auskleidungsplatte (5) mit ihrem Formteil (30) in Richtung
des Pfeiles (M) auf die vorderen Schrägen (15, 16) der Zungen (9, 10) gedrückt. Diese
verformen sich dabei bei Durchtritt durch die Öffnung (33) federelastisch und
schnappen dann mit ihren Vorsprüngen (11, 12) in die Erweiterung (34) der
Höhlung (32) ein. Die Zungen (9, 10) finden dabei einerseits am Boden (35) der
Höhlung (32) einen Anschlag und andererseits finden die hinteren Schrägen (17, 18) in
der Höhlung (32) einen Anschlag. Die Auskleidungsplatte (5) ist dadurch am
Ankerstift (7) befestigt. Bei der Ausführung nach Fig. 4 ist der Ankerstift (7) in
besonderer Weise gegen die korrosive Atmosphäre der Verbrennungskammer (4)
geschützt, weil er gegenüber der Verbrennungskammer (4) durch die
Auskleidungsplatte (5) selbst und durch das Formteil (30) abgedeckt ist.
Bei langlochartiger Gestaltung der Höhlung läßt sich ein gewisser Toleranzausgleich
im Plattenverbund erreichen.
Claims (11)
1. Einrichtung zum Befestigen von Auskleidungsplatten aus feuerfestem
keramischem Material an einer metallischen Wand, insbesondere einer
Müllverbrennungsanlage, wobei an der Wand metallische, geschlitzte
Ankerstifte befestigt sind, die die Auskleidungsplatten tragen,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ankerstift (7) wenigstens zwei federelastische Zungen (9, 10) bildet
und daß an den Zungen (9, 10) radiale Vorsprünge (11, 12) gestaltet sind, die hinter einen mit der Auskleidungsplatte (5) in Verbindung stehenden Anschlagrand (20) druckknopfartig geschnappt sind.
daß der Ankerstift (7) wenigstens zwei federelastische Zungen (9, 10) bildet
und daß an den Zungen (9, 10) radiale Vorsprünge (11, 12) gestaltet sind, die hinter einen mit der Auskleidungsplatte (5) in Verbindung stehenden Anschlagrand (20) druckknopfartig geschnappt sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorsprünge (11, 12) vordere Schrägen (15, 16) bilden, die unter
federelastischem Verschwenken der Zungen (9, 10) in eine den
Anschlagrand (20) bildende Öffnung der Auskleidungsplatte (5) einschiebbar
sind.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorsprünge (11, 12) hintere Schrägen (17, 18) bilden, die an den
Anschlagrand (20) geschnappt sind.
4. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf die Enden (13, 14) der Zungen (9, 10) eine Kappe (25) aus
feuerfestem keramischem Material aufgesetzt ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kappe (25) in einer konischen, den Anschlagrand (20) bildenden
Vertiefung (19) der Auskleidungsplatte (5) liegt.
6. Einrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kappe (25) mittels Isoliermasse (24) in der Vertiefung (19)
eingebettet ist.
7. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Auskleidungsplatte (5) ein Formteil (30) befestigt ist, das eine
die Vorsprünge (11, 12) der Zungen (9, 10) aufnehmende und den
Anschlagrand (20) bildende Höhlung (32) aufweist.
8. Einrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das keramische Formteil (30) eine Porosität von etwa 0% aufweist.
9. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Höhlung (32) mit ihrem Boden (35) einen Tiefenanschlag für die
Zungen (9, 10) bildet.
10. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Anschlagrand (20) und/oder die an diesen geschnappten
Vorsprünge (11, 12) einen runden oder rechteckigen Querschnitt bilden.
11. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ankerstift (7) wenigstens eine Hohlkehle (22) aufweist, in die der
Anschlagrand (20) einrastet.
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