DE19824649A1 - Gelenkbandage - Google Patents

Gelenkbandage

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Abstract

Es wird eine Gelenkbandage aus elastischem, dehnbarem Textilmaterial beschrieben, die zumindest teilweise mit einer rutschhemmenden Auflage (14) mit einer Vielzahl von Erhebungen (15) versehen ist, die einen solchen Abstand voneinander haben, daß eine Hinterlüftung gewährleistet ist (Fig.).

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Gelenkbandage aus elasti­ schem, dehnbarem Textilmaterial, ggfs. auch mit einem speziellen Einsatz, beispielsweise einer Pelotte, in der Gelenkzone.
Grundsätzlich kann es sich dabei um rundgestrickte oder flachgestrickte Bandagen handeln.
Die aus medizinischer Sicht in vielen Fällen unbedingt erforderlichen Gelenkbandagen werden von den Nutzern aus vielerlei Gründen als unangenehm empfunden.
Bei der aus der DE-A-41 03 386 bekannten Gelenkbandage, die aus einem strumpfförmigen Schlauch aus elastischem, dehnbarem Material gebildet ist, wird zum Ausgleich der erheblichen Dehnungen infolge der Gelenkbewegungen und der sich daraus ergebenden Faltenbildungen auf der Beugeseite im Gelenkbereich eben dort ein Einsatz eingearbeitet, der aus einer Deckstruktur aus verhältnismäßig unelastischem Garn und aus einer Fadenanordnung gebildet ist, die der Deckstruktur eine Querwellenstruktur verleiht, sie stabilisiert und vorspannt.
Nachteilig bei dieser bekannten Bandage ist, daß bei bestim­ mungsgemäß angelegter Bandage sich im Beugebereich insbesondere bei abgewinkeltem Gelenk ein Stoffwulst bildet, der für den Benutzer der Bandage unangenehm und störend ist, und zwar selbst dann, wenn im Beugebereich der Bandage nur ein schmaler oder gar kein Einsatz vorhanden ist.
Aus der FR-A-25 70 595 ist eine Kniebandage bekannt, die im Bereich der Gelenkbeuge ein sich in Längsrichtung der Bandage erstreckendes Polster aus weichem Material, vorzugsweise Schaumstoffe, aufweist, wodurch ein Eindrücken von Falten in die Kniekehle bei einer Kniebeugung vermieden und außerdem Feuchtigkeit aufgenommen werden soll. Bei einer längeren Benutzung dieser Bandage bilden sich jedoch, bedingt durch die Körperfeuchte, harte Wülste, die bei einer Feuchtig­ keitssättigung zu Hautirritationen führen können.
Die FR-A-26 33 512 beschreibt eine Kniebandage aus durchgehend gleichem Maschenmaterial, die im Bereich der Kniekehle zur Vermeidung von Falten beim Beugen durch eine veränderte Stricktechnik eine geringere Dehnbarkeit als im übrigen Bereich aufweist. Hierdurch wird zwar einer Faltenbildung entgegengewirkt, die Materialstraffung der Kniebeuge erzeugt aber ein wenig komfortables Trageverhalten.
In der US-46 32 106 ist eine Gelenkbandage beschrieben, bei der man der Faltenbildung im Beugebereich dadurch zu begegnen versucht, daß oberhalb und unterhalb des Gelenkbeugebereichs linsenförmige Ausschnitte angeordnet sind. Diese werden an ihren Schnittkanten wieder zusammengenäht, wodurch eine Kürzung der Bandage im Gelenkbereich entsteht. Dies hat jedoch eine geringere Dehnbarkeit der Bandage im Gelenkbereich und vor allem störende Nähte zur Folge.
Weiter ist aus der DE-U-92 03 328 eine Gelenkbandage bekannt, die einen etwa rechteckförmig ausgebildeten Schlauchabschnitt aufweist und sich in Schlauchlängsrichtung über mehr als 1/3 der Bandage erstreckt sowie etwa über die Hälfte des Schlauchumfangs. Im Bereich des Schlauchabschnitts ist im Gegensatz zum übrigen Schlauchmaterial der die Kompression bewirkende Gummifaden nur in jede zweite Maschenreihe eingebracht. Hierdurch konnte im Beugebereich des Gelenks eine Verdünnung des Gestricks ohne Änderung der Stricktechnik mit einer infolge der Fadenverdünnung geringfügig größeren Dehnung erzielt werden, die aber eine ausgeprägte Bildung von Stoffwülsten im Kniebeugebereich nicht verhindert.
Aus der DE-PS-43 22 028 schließlich ist eine Gelenkbandage bekannt, bei der im Beugebereich ein Einsatz vorhanden ist, der sich wenigstens über ¼ des Schlauchumfangs erstreckt und aus einem dünneren, elastischeren und eine andere Bindungsstruktur als der Schlauch aufweisenden Material besteht, wobei der Einsatz als etwa linsenförmige Intarsia- Strickfläche ausgebildet ist mit einer Dehnbarkeit, die etwa doppelt so groß ist wie die des textilen Schlauchmaterials. Bevorzugt erstreckt sich der Einsatz über etwa 1/3 des Schlauchumfangs. Durch die linsenförmige Gestaltung des Einsatzes soll der für die Stabilisierung des Gelenks insbesondere im Bereich der Beugeachse erforderliche Bandagendruck trotz des Einsatzes aus dünnerem und elastischerem Material besonders gut aufrechterhalten werden, da die umfangsmäßigen Kräfte, die von der Bandage zur Stabilisierung des Gelenks ausgeübt werden, im an den Einsatz angrenzenden Randbereich des normalen Bandagenmaterials geführt werden.
Weitere Lösungsversuche im Hinblick auf die weiter oben ge­ schilderte Problematik gingen dahin, die Schußfäden offen liegen zu lassen. Dies hat jedoch zur Folge, daß die offenliegenden Schußfäden während des Gebrauchs der Bandage sehr leicht beschädigt werden und es bei Verwendung von Naturgummi (Latex) zu Allergien kommen kann. Auch ein innenliegendes zirkulär umlaufendes Haftband ist mit erheblichen Nachteilen behaftet, da bei rundgestrickten Bandagen solche Haftbänder nur schwer in die geschlossene Bandage einzunähen sind. Ein am oberen und/oder unteren Ende der Bandage angebrachtes Haftband wirkt optisch sehr störend.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Gelenkbandage so auszubilden, daß die oben erwähnten Nachteile vermieden werden, ein in Längsrichtung der Bandage sicherer Halt der Bandage gewährleistet und eine Faltenbildung vermieden wird.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnungsfigur beispielsweise erläutert, die eine Seitenansicht einer Gelenkbandage zeigt.
Die in der Zeichnungsfigur in Seitenansicht dargestellte Gelenkbandage 10 zeigt in der neutralen Zone 11 zwischen dem Beugebereich 12 und dem Streckbereich 13 ein Haftband 14, vorzugsweise aus Silikon, das auf der der Haut der Gliedmaßen zugewandten Seite mit einer Vielzahl von Noppen 15 versehen ist, die eine solche Größe und einen solchen Abstand voneinander haben, daß zwischen der Haut und den Noppen ein Luftdurchtritt und damit eine Hinterlüftung möglich ist.
Durch ein solches Silikon-Haftband 14 wird eine Verschiebung der Gelenkbandage 10 gegenüber den Gliedmaßen in Längsrichtung praktisch ausgeschlossen. Durch die Profilierung des Haftbandes 14 mit den Noppen 15 wird die Haftung des Silikon-Haftbandes 14 erheblich verbessert. Die Anordnung der Noppen erfolgt vorzugsweise in hinreichendem gegenseitigem Abstand gleichmäßig über die gesamte Fläche des Silkon-Haftbandes 14. Bei Bedarf kann aber auch eine Anordnung der Noppen 15 lediglich in bestimmten Bereichen vorgesehen werden.
Bei Bedarf kann das Haftband 14 auch mit einem inneren Kanal versehen sein, der der Aufnahme eines Stabilisierungsstabes dient. Dabei muß aber eine Relativbewegung zwischen dem Haftband 14 und dem Stabilisierungsstab gewährleistet sein, da anderenfalls die Längselastizität der Gelenkbandage beeinträchtigt wird.
Ein so ausgebildetes Haftband 14 führt zu einer ganz erheblichen Reduzierung der Faltenbildung in der Gelenkkehle, verhindert ein Verrutschen der Bandage und sorgt für eine bessere Fixierung am Gelenk.
Dennoch schränkt das in sich elastische Haftband 14 die Längselastizität der Bandage nicht ein. Ein ggfs. in einem Kanal innerhalb des Haftbandes 14 angeordnet er Stabilisierungsstab darf im Hinblick auf die erwünschte Längselastizität der Bandage eine Relativbewegung gegenüber dem Haftband nicht ausschließen.
Das oben beschriebene Silikon-Haftband 14 verleiht der Bandage eine sehr gute Haftung an Arm bzw. Bein und verhindert dennoch einen Luftabschluß der in Frage kommenden Hautbereiche. Hautallergien und Hautirritationen werden so vermieden. Die Intensität der Haftkräfte kann über die Breite des Haftbandes beeinflußt werden.
Als rutschhemmender Werkstoffkönnen neben dem derzeit häufig verwendeten Silikon auch andere geeignete, hautverträgliche Werkstoffe zum Einsatz kommen. Die Hautverträglichkeit wird durch die auf der hautzugewandten Seite vorgesehenen Erhebungen (Noppen), die eine Hinterluftung gewährleisten, ganz erheblich verbessert.

Claims (4)

1. Gelenkbandage aus elastischem, dehnbarem Textilmaterial, dadurch gekennzeichnet, daß sie zumindest teilweise mit einer rutschhemmenden Auflage, vorzugsweise aus Silikon, versehen ist, die mit einer Vielzahl von Erhebungen versehen ist, die ihrerseits einen eine Hinterlüftung ermöglichen Abstand voneinander haben.
2. Gelenkbandage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie im wesentlichen aus einem strumpfförmigen Schlauchab­ schnitt aus elastischem, dehnbarem Textilmaterial besteht, wobei in Längsrichtung des Schlauchabschnitts, in der neutralen Zone zwischen der Streck- und der Beugezone ein Haftband (14) mit in hinreichendem Abstand voneinander angeordneten Erhebungen, insbesondere Noppen (15), derart vorgesehen ist, daß eine Hinterluftung des Haftbandes (14) zwischen den Erhebungen gewährleistet ist.
3. Gelenkbandage gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Haftband (14) etwa 20 bis 40 mm breit ist.
4. Gelenkbandage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb des Haftbandes (14) ein Kanal zur Aufnahme eines darin relativ zum Haftband (14) beweglichen Stabilisierungsstabes vorhanden ist.
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