DE19823544A1 - Schaltungsanordnung zur Messung kleiner Änderungen von elektrischen Größen - Google Patents
Schaltungsanordnung zur Messung kleiner Änderungen von elektrischen GrößenInfo
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- G01R27/26—Measuring inductance or capacitance; Measuring quality factor, e.g. by using the resonance method; Measuring loss factor; Measuring dielectric constants ; Measuring impedance or related variables
- G01R27/2605—Measuring capacitance
Abstract
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schaltungsanordnung anzugeben, mit der sehr kleine Änderungen von elektrischen Größen sicher erfaßt werden können, ohne daß hochfrequente Störabstrahlungen auftreten. DOLLAR A Erfindungsgemäß gelingt die Lösung der Aufgabe dadurch, daß die Rückführung über ein nichtlineares Netzwerk erfolgt, mit dem eine nichtlineare Funktion mit einer kubischen Strom-Spannungs-Kennlinie realisiert wird. DOLLAR A Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zur Messung kleiner Änderungen von elektrischen Größen, insbesondere von Kapazitäten, mit einer Oszillatorschaltung mit drei jeweils rückgekoppelten und in Reihe geschalteten Operationsverstärkern und einer Rückführung des Ausgangssignals auf den Eingang des ersten Operationsverstärkers.
Description
Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zur Messung kleiner
Änderungen von elektrischen Größen, insbesondere von Kapazitäten, mit
einer Oszillatorschaltung mit drei jeweils rückgekoppelten und in Reihe
geschalteten Operationsverstärkern und einer Rückführung des Ausgangs
signals auf den Eingang des ersten Operationsverstärkers.
Neben der Erfassung von Kapazitätsänderungen ist die erfindungsgemäße
Schaltungsanordnung auch zur Ermittlung kleiner Änderungen von Wider
ständen und Frequenzen (in dieser Schaltungsanordnung die Frequenz des
Oszillators uq(t); siehe Fig. 1) anwendbar.
In der Meß-, Automatisierungs- und Steuerungstechnik nimmt die
Meßwertaufnahme physikalischer Größen wie Distanzen, Temperatur, Kraft,
Schichtdicke, Materialgehalt oder Füllstand eine Schlüsselstellung ein. Für
die elektronische Weiterverarbeitung und Auswertung ist die Erfassung
dieser Größen mittels Sensoren notwendig. Als elektrische Sensorausgangs
signal stehen dann Spannungen, Ströme oder Impedanzen zur Verfügung.
Neben den induktiven und resistiven Sensoren werden vor allem wegen ihres
einfachen Aufbaus, der hohen Empfindlichkeit und der großen Störsicher
heit kapazitive Sensoren eingesetzt. Sie arbeiten kontakt- und berührungslos
und eignen sich besonders zur Füllstandüberwachung in Behältern, in denen
flüssige, pulverisierte oder körnige Stoffe zu erfassen sind. Kapazitive
Sensoren können aber auch zur Positionierung, als Impulsgeber für Zählauf
gaben sowie zur Erfassung aller Metall- und besonders aber Nichtmetallteile
eingesetzt werden.
Herkömmlich erfolgt die Bestimmung der Größe der Kapazität im wesentli
chen nach zwei Verfahren. Es sind dies das Amplituden-Verfahren und das
Frequenz-Verfahren. Beim Amplituden-Verfahren kann die Kapazität mit
einer konstanten Wechselspannung gespeist und eine Auswertung der
Stromamplitude vorgenommen werden. Eine weitere Möglichkeit besteht im
Einsatz von Wechselstrommeßbrücken nach Schering und Wien-Robinson.
Beim Frequenz-Verfahren können RC- und LC-Oszillatoren, Wien-Brücken-
Oszillatoren, Phasenschieberoszillatoren oder Quarzoszillatoren verwendet
werden.
Bei beiden Verfahrensklassen wird die Veränderung der Impedanz des
Sensors genutzt. Die erste Verfahrensklasse wertet die Änderung der Ampli
tude eines Wechselspannungssignals als Folge einer Kapazitätsänderung aus.
Bei der zweiten Verfahrensklasse ist die Meßkapazität in einem
Schwingkreis integriert und verändert proportial zur gemessenen physikali
schen Größe die Kenngrößen des Schwingkreises.
Sensoren können je nach Einsatz die physikalischen Meßgrößen nur in einem
begrenzten Bereich proportional wandeln. Ein häufiger Einsatzfall ist die
Anwendung der Sensoren in sogenannten Schwellwert-Schaltern. Dabei löst
der Sensor nur beim Erreichen eines ganz bestimmten Wertes der Eingangs
größe ein Signal aus.
Ein Beispiel hierfür ist die Füllstandsmessung in chemischen Anlagen. Ist ein
genau definierter Stand erreicht, so wird vom Sensor ein Signal erzeugt und
zum Beispiel die weitere Befüllung gestoppt.
Die Weiterentwicklung und Erschließung neuer Anwendungsgebiete derarti
ger Sensoren erfordert eine zunehmende Verringerung der mechanischen
Abmessungen des Sensors. Diese Verkleinerung führt zu immer kleineren
Aufnahmekapazitäten, die schließlich nur noch wenige Pikofarad betragen
können. An die Anpaß- und Auswerteelektronik werden somit sehr hohe
Forderungen gestellt. So treten bei der Nutzung von Frequenz-Verfahren
wegen der sehr kleinen Kapazitäten sehr hohe Schwingfrequenzen auf.
In vielen Fällen ist es nicht möglich, die kapazitiven Sensoren elektromagne
tisch vollständig abzuschirmen, weshalb Störabstrahlung im hohen
Megahertz-Bereich auftreten. Desweiteren werden sehr hohe Anforderungen
an die Stabilität, die Einschwingdauer und die Eliminierung von Tempera
tureinflüssen gestellt. Für die Anpaßschaltungen gelten hinsichtlich der
Schaltkapazitäten ebenfalls hohe Forderungen, da sie die Meßgenauigkeit
der Sensorkapazität nicht beeinträchtigen dürfen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schaltungsanordnung
anzugeben, mit der sehr kleine Änderungen von elektrischen Größen sicher
erfaßt werden können, ohne daß hochfrequente Störabstrahlungen auftreten.
Erfindungsgemäß gelingt die Lösung der Aufgabe dadurch, daß die
Rückführung über ein nichtlineares Netzwerk erfolgt, mit dem eine nichtli
neare Funktion mit einer kubischen Strom-Spannungs-Kennlinie realisiert
wird.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung
sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung ermöglicht die elektronische
Weiterverarbeitung von Kapazitätsänderungen kapazitiver Sensoren im
Bereich von Femto bis Mikro-Farad durch die Erzeugung und Auswertung
von Sprungerscheinungen an nichtlinearen, dynamischen Netzwerken bei
Betriebsfrequenzen im Kilohertzbereich. Für die Auswertung der Kapazität
werden dabei Phänomene nichtlinearer, dynamischer, parametrischer
Netzwerke genutzt. Stabile dynamische Netzwerke sind in einem
Arbeitspunkt durch ein bestimmtes Systemverhalten gekennzeichnet. Die
Systemgröße ist in einem solchen Punkt eine stabile periodische
Schwingung, die durch drei Merkmale charakterisiert ist. Es sind dies
diskrete Frequenzanteile, bestimmte Amplituden der jeweiligen Frequenzan
teile und eine bestimmte Phasenlage zwischen Erregung und Systemgröße
bei fremderregten (nichtautonomen) Netzwerken.
In nichtlinearen Netzwerken können bei Veränderungen der Parameter der
Schaltung sprunghaft qualitative Veränderungen der Lösung auftreten.
Dabei wird sich für einen ganz bestimmten Schwellwert der Kapazität die
Größe der Amplitude prinzipiell ändern. Wird die Kapazität im Bereich eines
solchen Schwellwerts gering variiert, so kommt es zu sprunghaften
Übergängen der Amplitude der Lösung. Das Netzwerk ist dabei so dimen
sioniert, daß der sprunghafte Übergang der Systemgröße ausreichend groß
ist. Die sprunghaften Übergänge erfolgen dabei extrem schnell.
Zusätzlich kann das Netzwerk bei sehr viel niedrigeren Frequenzen als bei
herkömmlichen Verfahren arbeiten. Als Betriebsfrequenzen wird ein frei
modellierbarer Bereich von f = 100 Hz . . . 100 kHz angestrebt. Je nach
Einsatz ist dann eine Betriebsfrequenz auswählbar. Verbunden mit dem
sprunghaften Übergängen ist immer ein hysteretisches Verhalten.
Die Hysterese ist durch Sprunghöhe und Hysteresebreite gekennzeichnet.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles näher
erläutert. In den zugehörigen Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine Prinzipdarstellung der erfindungsgemäßen Schaltungs
anordnung,
Fig. 2 eine Darstellung des mit einer erfindungsgemäßen Schal
tungsanordnung ermittelten Kapazitätsverlaufs
und
Fig. 3 eine allgemeine Darstellung des Hystereseverlaufes für die
Sprungfunktion.
Das erfindungsgemäße schwingungsfähige, fremderregte Netzwerk mit drei
jeweils rückgekoppelten und in Reihe geschalteten Operationsverstärkern
und einer Rückführung des Ausgangssignals us(t) auf den Eingang des
ersten Operationsverstärker über ein nichtlineares Netzwerk wird durch die
in Fig. 1 dargestellte Schaltung modelliert. Die Schaltung besteht aus drei
Präzisions-Operationsverstärkern und einem nichtlinearen Rückkoppelzweig.
Die Gesamtschaltung stellt eine Oszillatorschaltung dar, die durch die Quelle
Uq(t) periodisch angeregt wird.
Die nichtlineare, resistive Kennlinie wird durch ein Netzwerk aus Dioden
und Widerständen modelliert. Bei der Auswahl der Operationsverstärker ist
darauf zu achten, daß diese möglichst kleine Offsetspannungen und kleine
Fehlereingangsströme besitzen.
Die auszuwertende Größe der Schaltung ist die Fig. 1 rechts dargestellte
Systemspannung us(t).
Überschreitet die Kapazität einen genau definierten Schwellwert, führt dies
zu einer sprunghaften Veränderung der Amplitude Uq der Spannung us(t).
Diese plötzliche Veränderung der Amplitude Uq läßt sich dann mit einer
Folgeschaltung in bekannter Weise einfach auswerten. Dazu können zum
Beispiel elektronische Schellwertschalter (Schmitt-Trigger-Schaltungen)
oder Gleichrichterschaltungen, verbunden mit der Auswertung des Gleichan
teils, verwendet werden.
Ein Beispiel einer Modellierung ist in Fig. 2 erläutert. Dort ist der prinzi
pelle Verlauf des Spitze - Spitze Werts der Amplitude von us als Funktion
der Kapazität C2 dargestellt.
Die gemessenen Werte sind mit einem "+" gekennzeichnet und wurden in
dieser Abbildung durch Linien miteinander verbunden.
Deutlich sichtbar sind die sprunghaften Übergänge um mehrere hundert
milli-Volt für die Kapazitätswerte C2 = 6,0 pF (Aufwärtssprung) bzw. C2 =
6,2 FpF (Abwärtssprung). Die Messungen erfolgten bei einer Frequenz von
7,1 kHz.
Die in Fig. 1 dargestellte Schaltung erfordert einen relativ geringen finan
ziellen Bauteilaufwand. An das Leiterplattenlayout werden wegen der relativ
geringen Systemfrequenz keine allzu hohen Forderungen gestellt. Auch an
die Spannungsquelle werden keine großen Forderungen gestellt. Eine relativ
geringe Spannung von 5 V . . . 10 V mit geringer Leistung ist ausreichend. Die
Leistungsaufnahme hängt im wesentlichen von den verwendeten Operations
verstärkern ab. Eine batteriebetriebene Schaltung mit Leistungsaufnahmen
im milli-Watt Bereich ist aber in jedem Fall möglich.
Besonders für die Weiterverarbeitung von Ausgangssignalen kapazitiver
Sensoren stellt die erfindungsgemäße Lösung ein vollständig neues Konzept
dar. Die Auswertung von extrem kleinen Kapazitäten bzw. Kapazitätsände
rungen ist mit dem vorgeschlagenen Schaltungsaufbau auf einfache Art und
Weise möglich.
Mittels der in Fig. 1 dargestellten Schaltung wird die sprunghafte Verände
rung der Amplitude Uq der periodisch verlaufenden Spannungsfunktion us(t)
modelliert. Der sprunghafte Übergang erfolgt dabei als Funktion eines
Parameters der Schaltung. Wie in Fig. 2 dargestellt, kann dies zum Beispiel
die Kapazität C2 sein. Aber auch andere Größen der Schaltung erzeugen bei
sehr geringer Variation solche plötzlichen Veränderungen der Amplitude. So
kann es zum Beispiel bei einem entsprechend eingestellten Arbeitspunkt der
Schaltung auch zu sprunghaften Veränderungen von Uq als Funktion der
Frequenz der Erregung uq(t) kommen. Auch bei geringer Veränderung von
Widerständen, zum Beispiel der in Fig. 1 angegebenen Widerstände R2
oder R1, erhält man ein solches sprunghaftes Verhalten.
Wie in Fig. 3 gezeigt, ist es möglich, die Hysteresebreite und die Schwell
werte p1 und p2 über große Bereiche einzustellen. Für die Kapazität C2
können zum Beispiel die Werte für p1 und p2 im Bereich von pF . . . 100 nFY
liegen. Ist das sprunghafte Verhalten eine Funktion der Frequenz der
Erregung us(t), so beträgt der Bereich f = 100 Hz . . . 50 kHz. Für die Wider
stände beginnt der Bereich bei etwa 100 Ohm und endet bei ca. 100 kOhm.
Die Größe der sprunghaften Übergänge Sh1 bzw. Sh2 beträgt je nach einge
stelltem Arbeitspunkt mehrere hundert Millivolt.
Claims (3)
1. Schaltungsanordnung zur Messung kleiner Änderungen von elektrischen
Größen, insbesondere von Kapazitäten, mit einer Oszillatorschaltung mit
drei jeweils rückgekoppelten und in Reihe geschalteten Operationsverstär
kern und einer Rückführung des Ausgangssignals auf den Eingang des ersten
Operationsverstärkers, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückführung
über ein nichtlineares Netzwerk erfolgt, mit dem eine nichtlineare Funktion
mit einer kubischen Strom-Spannungs-Kennlinie realisiert wird.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das nichtlineare Netzwerk aus zwei entgegengesetzt geschalteten, parallelen
Dioden und einem zusätzlich dazu parallel geschalteten Widerstand besteht,
zu dem ein weiterer Widerstand in Reihe geschaltet ist.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß der Eingang des ersten Operationsverstärkers mit einem Oszillator
verbunden ist, der einen sinusförmigen Zeitverlauf des Stromes erzeugt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998123544 DE19823544C2 (de) | 1998-05-27 | 1998-05-27 | Schaltungsanordnung zur Messung kleiner Änderungen von elektrischen Größen |
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DE1998123544 DE19823544C2 (de) | 1998-05-27 | 1998-05-27 | Schaltungsanordnung zur Messung kleiner Änderungen von elektrischen Größen |
Publications (2)
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DE19823544A1 true DE19823544A1 (de) | 1999-12-09 |
DE19823544C2 DE19823544C2 (de) | 2003-06-05 |
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ID=7868991
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DE1998123544 Expired - Fee Related DE19823544C2 (de) | 1998-05-27 | 1998-05-27 | Schaltungsanordnung zur Messung kleiner Änderungen von elektrischen Größen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19823544C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102009021719A1 (de) * | 2009-05-18 | 2010-11-25 | Osram Gesellschaft mit beschränkter Haftung | Sensorschaltung |
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1998
- 1998-05-27 DE DE1998123544 patent/DE19823544C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE19823544C2 (de) | 2003-06-05 |
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