DE19823534C1 - Anordnung für die Energie- und Datenübertragung bei einer Fahrzeugkette aus Einzelfahrzeugen - Google Patents
Anordnung für die Energie- und Datenübertragung bei einer Fahrzeugkette aus EinzelfahrzeugenInfo
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Abstract
Insbesondere für eine Fahrzeugkette mit einer Vielzahl von mobilen Einzelfahrzeugen, wie Zug aus Lokomotive und einer Mehrzahl von einzelnen Waggons, muß Energie einerseits und Dateninformation andererseits übertragen werden. Gemäß der Erfindung sind Koppelelemente (1, 1', 1''...) zwischen den einzelnen Fahrzeugen (A, B, C...) zur Übertragung von gleichermaßen der Energie und der Dateninformation vorhanden, wobei die Übertragung der Information im Fahrzeug (A, B, C...) über Lichtleiter (50, 50'...) erfolgt.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung für die
Energie- und Datenübertragung bei einer Fahrzeugkette aus
Einzelfahrzeugen, wie insbesondere Zug aus Lokomotive und
einer Mehrzahl von Waggons.
Bei Fahrzeugen, die zusammen im Verbund fahren, muß zwischen
den einzelnen Fahrzeugen einerseits Energie und andererseits
Information übertragen werden. Dies ist für sich gesehen
jeweils bekannt.
Aus den Veröffentlichungen Funkschau 21/1987, Seiten 41 bis
44, und Signal und Draht 1986, Heft 10, Seiten 217 bis 224,
wird im einzelnen beschrieben, wie für künftige Generationen
des ICE die Zugsteuerung mit Lichtwellen-Datenübertragung
erfolgt. Weiterhin ist in der EP 0 808 761 A1 eine Methode
zur Bestimmung einer der Position eines Waggons in einer
Zugfolge aus Lokomotive und einzelnen Waggons beschrieben,
bei denen die Lokomotive und/oder die einzelnen Waggons über
Koppelelemente zur Energieübertragung verbunden sind und über
diese Energieleitung gleichzeitig Identifikationssignale von
den einzelnen Waggons zu einem zentralen Rechner in der
Lokomotive übertragen werden.
Insbesondere bei Güterzügen spielt die Logistik eine große
Rolle. Solche Güterzüge werden in den Rangierbahnhöfen ent
sprechend den jeweiligen Anforderungen als Verbund zusammen
gestellt und gegebenenfalls wieder aufgelöst. Konkret heißt
dies, daß jeweils einzelne Waggons mechanisch zusammen
gekuppelt und gegebenenfalls wieder entkuppelt werden müssen,
womit gleichermaßen auch pneumatische und elektrische Ver
bindungen hergestellt werden müssen. Dabei sind nach dem
Stand der Technik meist noch manuelle Eingriffe notwendig.
Seit einiger Zeit ist man bemüht, speziell bei Güterzügen
mechanische Vorgänge beim Kuppeln bzw. Entkuppeln automatisch
durchzuführen. Dabei ist es aber zwingend erforderlich, diese
Vorgänge zu kontrollieren. Im allgemeinen wird nach der Zu
sammenstellung eines Güterzuges in einer automatischen
Rangieranlage von einer Überwachungsperson das Vorhandensein
der geforderten Waggons überprüft und in ein Datenlesegerät
eingegeben. Dafür werden beispielsweise die Züge von der
Überwachungsperson abgelaufen und die Identität der einzelnen
Waggons erfaßt.
Letzteres zeigt, daß das Zusammenstellen von Güterzügen und
Rangieren auf Güterbahnhofanlagen immer noch vergleichsweise
zeitaufwendig ist. Aufgabe der Erfindung ist es daher, bei
einer Anordnung aus Einzelfahrzeugen den zeitlichen Aufwand
beim Zusammenstellen und/oder Rangieren zu verkürzen. Statt
einer manuellen Überprüfung durch Überwachungspersonen soll
eine automatisierte Kontrolle möglich sein.
Die Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die Gesamtheit der
Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Weiter
bildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
Mit der Erfindung wird neben der Übertragung von gleicher
maßen elektrischer Energie und Dateninformationen in jedem
Waggon eine Schnittstelle zu einem Prozeßrechner gebildet.
Damit sind Module gebildet, die jeweils eine dezentrale
Intelligenz definieren. Vorzugsweise sind zur Anwendung bei
Fahrzeugketten aus Lokomotive und einer Mehrzahl von Waggons
ein sogenanntes intelligentes Lockmodul und weiterhin jeweils
ein intelligentes Waggonmodul vorhanden. Dabei kann das
intelligente Lokmodul an das allgemeine Steuersystem für die
Lokomotive datentechnisch angebunden sein und mit diesem
kommunizieren. Dem intelligenten Waggonmodul ist dagegen
jeweils ein weiteres Slave-Waggonmodul zugeordnet.
Im Rahmen der Erfindung weisen die einzelnen Fahrzeuge
Koppelelement auf, die jeweils ein kontaktierendes Stecker
system bilden. Ein so gebildetes Steckersystem kann auto
matisch kuppelnd und entkuppelnd ausgebildet sein, wobei die
Dateninformation als modulierte Spannung über 100 V über
tragen wird. Dazu ist für die Datenübertragung dem Koppel
element jeweils eine Einheit zur Pegelwandung zugeordnet, der
weiterhin eine Kommunikationseinheit und eine Einheit zur
Prozeßankopplung zugeordnet ist. Diese Einheiten können
jeweils ein gemeinsames Modul bilden.
Mit der Erfindung ist nunmehr eine verbesserte Kommunikation
bei Güterzügen möglich. Im Rahmen der automatischen Rangier
systeme erfolgt das Entkuppeln bzw. Zusammenkuppeln einzelner
Waggons weitestgehend automatisch, was auch bisher schon der
Fall sein konnte. Da nunmehr aber jedes Einzelfahrzeug das
Modul mit einer eigenen Intelligenz aufweist, ist nach dem
Zusammenkoppeln eine direkte Kommunikation der einzelnen
Waggons untereinander und aller Waggons mit der Lokomotive
möglich. Die Module der Waggons können ihre Informationen
direkt in das Lokmodul weiterleiten und die Information in
das zentrale Steuersystem einbringen. Eine visuelle Kontrolle
über eine Überwachungsperson ist damit überflüssig.
Insgesamt ergibt sich durch die Erfindung eine Verbesserung
beim Betrieb von Güterzügen, der beim Zusammenstellen und
Rangieren der Waggons mit der mechanischen Kopplung der
Einzelwaggons anfängt und mit der zentralen Informations
weitergabe endet. Dabei ist durch die Erfindung in besonders
einfacher Weise die Energieübertragung einerseits und die
Informationsübertragung andererseits gekoppelt. Da insbeson
dere die Informationsübertragung nunmehr nahezu 100% sicher
ist, können mit einer derartigen Übertragung auch weitere
Vorgänge, beispielsweise das Bremsen, überwacht und gesteuert
werden. Auch damit wird eine wesentliche Beschleunigung der
bisher aufwendigen Rangier- und Kontrollvorgänge in Rangier
anlagen bewirkt.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Figurenbeschreibung von Ausführungs
beispielen anhand der Zeichnung in Verbindung mit den Patent
ansprüchen. Es zeigen
Fig. 1 ein Blockschaltbild der Energieübertragung und
Fig. 2 ein Blockschaltbild der Datenübertragung.
Beide Figuren werden teilweise gemeinsam beschrieben.
Ein Güterzug besteht aus einer Zuglokomotive und beispiels
weise bis zu 64 einzelnen Güterwaggons. Die einzelnen Waggons
müssen untereinander und mit der Lokomotive mechanisch ge
kuppelt werden, wobei beim Stand der Technik davon abgesehen
weiterhin pneumatische Leitungen insbesondere für die Bremsen
gekoppelt werden müssen und weiterhin auch elektrische Lei
tungen, insbesondere für Licht oder auch als Kontrolleitungen
für bestimmte Funktionen. In den Figuren sind in abstrahier
ter Darstellung eine Zugkette aus einer Lokomotive und zwei
Waggons dargestellt. Wesentlich sind dabei jeweils die Kop
pelelemente 1, 1', 1", ..., welche die einzelnen Waggons
untereinander und den ersten Waggon mit der Lokomotive ver
binden. Allgemein können Fahrzeuge A, B, C, ... miteinander
verbunden sein.
Die Koppelelemente sind als automatisch kuppelnde und
entkuppelnde Elemente ausgebildet und bilden elektrisch ein
kontaktgebendes Steckersystem. Damit können physikalisch
gesehen beliebige Spannungen, insbesondere Spannungen über
100 V, beispielsweise 400 V, übertragen werden.
Den Koppelelementen 1, 1', 1"... sind jeweils DC-Wandler 2,
2', 2"... zugeordnet, die eine übertragene Spannung von
beispielsweise 400 V auf beispielsweise 110 V transformieren,
womit eine entsprechende Bordversorgung sichergestellt ist.
Es können weiterhin auch Wechselspannungswandler vorhanden
sein, mit denen beispielsweise im europäischen Ausland die
Waggons mit beispielsweise AC 230 V 50/60 Hz gespeist werden
können, ohne daß irgendwelche weitere Eingriffe notwendig
wären.
Bei der Energieübertragung mit 400 V Gleichspannung ist
vorteilhaft, daß auch bei kleinen Leiterquerschnitten nur
geringe ohmsche Spannungsabfälle auftreten. Verluste durch
Leitungsinduktivitäten und Leitungskapazitäten treten nicht
auf. Weiterhin ist keine elektromagnetische Störaussendung
möglich. Es liegen jeweils sichere Kontaktübergänge vor, was
beim Rangieren von Güterwaggons im rauhen Praxisbetrieb unter
wechselnden Wetterbedingungen von Bedeutung ist.
Fig. 2 zeigt, daß über die Koppelelemente 1, 1', 1", ...
gleichermaßen die Datenübertragung erfolgt. Dabei werden auf
die Gleichspannung von 400 V entsprechende Spannungen
aufmoduliert.
Fig. 2 zeigt, daß jedes einzelne Fahrzeug zumindest ein
intelligentes Modul 20 bzw. 30 aufweist. Dabei ist ein
intelligentes Lokmodul ILM im einzelnen mit 20 bezeichnet und
besteht aus einer Einheit zur Pegelwandlung 21 und einer
Kommunikationseinheit 22, während ein intelligentes Waggon
modul IWM mit 30 bezeichnet ist und je eine Einheit zur
Pegelwandlung 31, eine Kommunikationseinheit 32 und eine
Einheit 33 zur Prozeßankopplung beinhaltet.
Das IML 20 ist unmittelbar an das Steuersystem der Lokomotive
mit entsprechenden Steuerrechnern und dergleichen anbindbar.
Das IWM 30 hat dagegen einen eigenen Steuerrechner, für den
in Fig. 2 lediglich die Schnittstelle gezeigt ist. Dem IWM
30 ist ein Slave-Waggonmodul SWM zugeordnet, das mit 40
bezeichnet ist. Beide Module 30 und 40 sind jeweils über
Lichtleiter 50 miteinander verbunden.
Über die Lichtleiter 50 erfolgt eine potentialfreie Daten
übertragung. Dabei ist man nicht an ein bestimmtes Übertra
gungsprotokoll gebunden. Es können Protokolle des Standes der
Technik eingesetzt werden. Vorteilhafterweise kommen mehr
punktfähige, bit-serielle Protokolle zum Einsatz.
Die Erfindung wurde im einzelnen an Güterzügen beschrieben,
da sie vorzugsweise für das Rangieren von schienengebundenen
Fahrzeugen geeignet ist. Aber auch bei anderen Fahrzeugketten
mit einer Vielzahl von mobilen Einzelfahrzeugen, wie bei
spielsweise bei Fahrzeugketten aus Schleppkähnen, ist das
erfindungsgemäße System anwendbar.
Claims (9)
1. Anordnung für die Energie- und Datenübertragung bei einer
Fahrzeugkette aus Einzelfahrzeugen, wie insbesondere Zug aus
Lokomotive und einer Mehrzahl von Waggons, mit Koppelelemen
ten (1, 1', 1", ...) zwischen den Einzelfahrzeugen (A, B, C,
...) zur Übertragung von gleichermaßen der Energie und der
Dateninformation, wobei die Datenübertragung im Fahrzeug (A,
B, C, ...) über Lichtleiter (50, 50', ...) erfolgt, wozu
Einheiten zur Pegelwandlung (21, 31) für die Lichtleiter (50,
50', ...) vorhanden sind, wobei den Einheiten zur Pegel
wandlung (21, 31) jeweils eine Kommunikationseinheit (22, 32)
und eine Einheit (23, 33) zur Prozeßankopplung zugeordnet
ist, die ein gemeinsames Modul (ILM, IWM) bilden.
2. Anordnung nach Anspruch 1, zur Anwendung bei Fahrzeug
ketten aus Lokomotive und Waggons, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Einheit zur Pegelwand
lung (31, 31', ...), die Kommunikationseinheit (22, 32, 32',
...) und ggfs. die Einheit (33) zur Prozeßankopplung alter
nativ ein intelligentes Lok-Modul (ILM) oder ein intelligen
tes Waggon-Modul (WWM) bilden.
3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die einzelnen Fahrzeuge (A, B, C,
...) Koppelelemente (1, 1', 1", ...) zur Übertragung der
Energie und der Dateninformation aufweisen.
4. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Koppelelemente (1, 1', 1", ...)
ein kontaktgebendes Steckersystem bilden.
5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Steckersystem (1, 1', 1", ...)
automatisch kuppelnd bzw. entkuppelnd ausgebildet ist, wobei
die Dateninformation als modulierte Spannung < 100 V über
tragen wird.
6. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kommunikationseinheit (22, 32)
eine für Protokollstandards unabhängige Übertragung ermög
licht.
7. Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kommunikationseinheit (22, 32)
für mehrpunktfähige, bit-serielle Protokollstandards konfi
gurierbar ist.
8. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß jedem intelligenten Waggon-Modul
(IWM) ein sogenanntes Slave-Waggon-Modul (SWM) zugeordnet
ist.
9. Anordnung nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die beiden Waggon-Module (IWM, SWM)
durch den Lichtleiter (50, 50', ...) verbunden sind.
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Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0808761A1 (de) * | 1996-05-24 | 1997-11-26 | Westinghouse Air Brake Company | Verfahren zur Bestimmung der Position eines Waggons |
-
1998
- 1998-05-26 DE DE1998123534 patent/DE19823534C1/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP0808761A1 (de) * | 1996-05-24 | 1997-11-26 | Westinghouse Air Brake Company | Verfahren zur Bestimmung der Position eines Waggons |
Non-Patent Citations (2)
Title |
---|
KÖNIG, B., STEIN, W.: Zugsteuerung mit Lichtwellenleiter-Datenübertragung, In: Signal und Draht, 1986, S. 217-224 * |
Mit Nessy kommt die Bahn auf Touren, In: Funkschau 21/1987, S. 41-44 * |
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Effective date: 20141202 |