DE19821308A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Kälteerzeugung - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur KälteerzeugungInfo
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Abstract
Bei einem Verfahren zur Kälteerzeugung im Temperaturbereich von 65 bis 150 K, bei dem das Kältemittel mit einem ölgeschmierten Verdichter verdichtet wird, anschließend auf Umgebungstemperatur abgekühlt wird und anschließend Öl aus dem Kältemittel abgetrennt wird, bevor das Kältemittel einem Joule-Thomson-Wärmeübertrager zugeführt wird, wird das Kältemittel nach dessen Abkühlung auf Umgebungstemperatur und vor dem Eintritt in den Joule-Thomson-Wärmeübertrager zusätzlich gekühlt. Bei einer Vorrichtung zur Kälteerzeugung im Temperaturbereich von 65 bis 150 K, die einen ölgeschmierten Verdichter zur Verdichtung eines Kältemittels, einen nachgeschalteten Nachkühler zur Abkühlung des Kältemittels auf Umgebungstemperatur, eine daran anschließende Vorrichtung zur Abtrennung von Öl aus dem Kältemittel und einen der Vorrichtung zur Abtrennung des Öls nachgeschalteten Joule-Thomson-Gegenstromwärmeübertrager aufweist, ist zwischen dem Nachkühler und dem Joule-Thomson-Gegenstromwärmeübertrager ein Ölkondensator angeordnet.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kälteerzeugung im Temperaturbereich von 65
bis 150 K, bei dem das Kältemittel mit einem ölgeschmierten Verdichter verdichtet wird,
anschließend auf Umgebungstemperatur abgekühlt wird und anschließend Öl aus dem
Kältemittel abgetrennt wird, bevor das Kältemittel einem Joule-Thomson-
Wärmeübertrager zugeführt wird. Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur
Kälteerzeugung im Temperaturbereich von 65 bis 150 K, die einen ölgeschmierten
Verdichter zur Verdichtung eines Kältemittels, einen nachgeschalteten Nachkühler zur
Abkühlung des Kältemittels auf Umgebungstemperatur, eine daran anschließende
Vorrichtung zur Abtrennung von Öl aus dem Kältemittel und einen der Vorrichtung zur
Abtrennung des Öls nachgeschalteten Joule-Thomson-Gegenstromwärmeübertrager
aufweist.
Nach dem Stand der Technik sind Verfahren bekannt, um im Temperaturbereich von 65
bis 150 K Kälte zu erzeugen. Bei diesen Verfahren wird ein gasförmiges Kältemittel in
einem Kompressor von einem relativ geringen Druck (Niederdruck) auf einen relativ
hohen Druck (Hochdruck) verdichtet und in einem Nachkühler auf
Umgebungstemperatur abgekühlt. Anschließend wird das verdichtete Kältemittel im
Hochdruckstrom in einem Wärmeübertrager im Gegenstrom zu dem noch nicht
verdichteten Kältemittel abgekühlt und schließlich mit Hilfe eines Drosselventils in das
Zweiphasengebiet des Kältemittels entspannt. Nach der Entspannung wird der flüssige
Anteil des Kältemittels in einem Verdampfer unter Aufnahme der Kälteleistung teilweise
verdampft. Das aus dem Verdampfer kommende Kältemittel im Niederdruckstrom wird
dem Gegenstrom-Wärmeübertrager zugeführt und darin durch das verdichtete
Kältemittel aufgewärmt. Anschließend wird das aufgewärmte Kältemittel dem
Kompressor wieder zugeleitet.
Als Kältemittel werden oft Gemische aus Gasen mit Normalsiedetemperaturen unter
320 K verwendet. Dazu gehören zum Beispiel Wasserstoff, Stickstoff, Sauerstoff,
Edelgase, Kohlenwasserstoffe und halogenierte Kohlenwasserstoffe. Die zuvor
beschriebenen Verfahren werden bei einer Verwendung derartiger Stoffgemische als
Kältemittel als "Gemisch-Joule-Thomson-Verfahren" bezeichnet.
Für die Verdichtung des Kältemittels ist es vorteilhaft, einen ölgeschmierten Verdichter
einzusetzen. Der wartungsfreie Zeitraum für ölgeschmierte Verdichter ist mit über
20000 Betriebsstunden relativ lang. Dadurch wird ein hohe Zuverlässigkeit der
gesamten Kälteanlage gewährleistet, denn es sind keine weiteren Komponenten mit
mechanisch bewegten Bauteilen vorhanden.
Die Verwendung eines ölgeschmierten Verdichters ist mit dem Nachteil verbunden, daß
Öl aus dem Verdichter in das Kältemittel gelangen kann und so in den Kältekreislauf
verschleppt werden kann. Gelangt das Öl in den kalten Teil der Kälteanlage, dann friert
es bei den im Verdampfer auftretenden tiefen Temperaturen aus und verstopft den
Verdampfer. Dem Verdichter müssen daher entsprechende Bauteile nachgeschaltet
werden, um Öl aus dem Kältemittel nach dessen Verdichtung abzuscheiden. Aufgrund
der relativ hohen Temperaturen des verdichteten Kältemittels sind in der Regel sowohl
aerosole, als auch dampfförmige Ölanteile in dem Kältemittel vorhanden. Als
Reinigungseinheit kann vorteilhaft ein Flüssigkeitsölabscheider mit Ölrückführung in
den Verdichter und ein nachgeschalteter Adsorber zum Entfernen von dampfförmigen
Ölanteilen und noch verbliebenen feinsten Tröpfchen eingesetzt werden. Diese
Anordnung wurde bereits beschrieben (R. C. Longsworth, M. J. Boiarski, L.A. Klusmier
80 K Closed Cycle Throttle Refrigerator, Proceedings of the 8th International Crvocooler
Conference, Vail Co., June 1994).
Ein Adsorber ist ein mit Adsorptionsmittel gefüllter Behälter. Als Adsorptionsmittel
dienen feste Stoffe, die aufgrund ihrer Eigenschaften andere Stoffe, in diesem Fall das
Öl, binden können. Der Adsorptionsprozeß stellt eine Anlagerung von Molekülen aus
der gasförmigen oder flüssigen Phase an die Festkörperoberfläche des
Adsorptionsmittels dar. Als Adsorptionsmittel werden vor allem Aktivkohle, Silikagel und
Zeolithe (Molekularsiebe) verwendet. Bei einem Gemisch-Joule-Thomson-Verfahren
werden die Öltröpfchen und das dampfförmige Öl in dem Adsorber auf der inneren
Oberfläche des Adsorptionsmittel angelagert.
Die Funktionsweise eines Adsorbers ist diskontinuierlich. Der Adsorber ist beladen,
wenn die ganze innere Oberfläche des Adsorptionsmittels von den fremden Molekülen
besetzt ist. Dann kann der Adsorber seine Funktion nicht mehr erfüllen. Daher wird der
Adsorber in regelmäßigen Zeitabständen ausgetauscht bzw. regeneriert. Der Zeitraum
zwischen dem Austausch bzw. der Regeneration des Adsorbers bestimmt nachteilig
den wartungsfreien Zeitraum der gesamten Kältemaschine. Ein üblicher
Wartungszeitraumes liegt im Bereich von 5000 bis 10000 Betriebsstunden.
Ein weiterer Nachteil des Adsorbers ist die Selektivität des Adsorptionsmittels in Bezug
auf bestimmte Komponenten eines Kältemittelgemisches, das heißt seine Eigenschaft,
verschiedene Komponenten unterschiedlich zu adsorbieren (H. Jungnickel, R. Agsten,
W.-E. Kraus, Grundlagen der Kältetechnik, Verlag Technik GmbH, 1990, S. 309). Beim
Durchströmen des Adsorbers verschiebt sich die Zusammensetzung des Gemisches
aus diesem Grund in der Regel zugunsten der tiefsiedenden Komponenten.
Die Effektivität eines Gemisch-Joule-Thomson-Verfahrens hängt stark von der
Zusammensetzung des Kältemittelgemisches ab. Bei der ständigen Zirkulation des
Kältemittelgemisches werden höhersiedende Komponenten im Adsorber mehr und
mehr adsorbiert, so daß die Gesamtzusammensetzung sich verändert. Die Änderung
der Zusammensetzung führt zu einer wesentlichen Verschlechterung der
Charakteristika des Systems und die erforderliche Kälteleistung oder Kühltemperatur
werden nicht mehr erreicht. Eine Erneuerung des Kältemittelgemisches ist dann
notwendig.
Dieser nachteilige Einfluß der Selektivität des Adsorptionsmittels auf die
Zusammensetzung des Kältemittelgemisches ist um so größer, je größer das Volumen
des Adsorbers ist. Daher ist es nicht sinnvoll, das Volumen des Adsorbers zu
vergrößern, um die wartungsfreie Zeit in bezug auf die Beladung mit Öl zu verlängern,
weil gleichzeitig die Zusammensetzung des Kältemittelgemisches dadurch mit in der
Regel negativen Auswirkungen verändert wird.
Für die thermodynamische Effektivität des Kreislaufs des Kältemittelgemisches ist es
wichtig, bestimmte Zusammensetzungen des Kältemittelgemisches zu verwenden.
Hauptkriterium zur Auswahl der Zusammensetzung ist die Größe und Verteilung der
Temperaturdifferenz zwischen Hoch- und Niederdruckstrom im Joule-Thomson-
Wärmeübertrager. Die Temperaturdifferenz soll möglichst gering und die Verteilung der
Temperaturdifferenz im Wärmeübertrager soll möglichst gleichmäßig sein.
Kältemittelgemische, die eine besonders günstige Temperaturdifferenzverteilung im
Wärmeübertrager bieten, sind vor dem Eintritt in den Joule-Thomson-Wärmeübertrager
meist nicht gasförmig, sondern teilweise verflüssigt. Dies wird durch Zugabe von
höhersiedenden Komponenten, wie zum Beispiel Propan oder iso-Butan erreicht (A.
Alexeev, H. Quack, Ch. Haberstroh, Low cost mixture Joule Thomson Refrigerator,
Cryogenics, Proceedings of the 16th International Cryogenic Engineering Conference
Kitakyushu, Japan, 1996).
Die höhersiedenden Gemisch-Komponenten besitzen in der Regel auch eine höhere
Gefriertemperatur. Bei tiefen Temperaturen im Kaltteil können diese Komponenten
ausfrieren und den Verdampfer verstopfen. Aus diesem Grund sollte der Anteil von
höhersiedenden Komponenten im Kältemittelgemisch möglichst gering sein. Die
Vorteile des Einsatzes von Kältemittelgemischen werden so nicht voll genutzt, die
potentiell vorhandene Effektivität wird nicht erreicht. Das ist ein weiterer Nachteil der im
Stand der Technik bekannten Gemisch-Joule-Thomson-Verfahren.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die Effektivität des Gemisch-Joule-Thomson-
Prozesses mit ölgeschmierten Verdichtern zu steigern. Der Wirkungsgrad des
Verfahrens und der Vorrichtung zur Kälteerzeugung soll erhöht werden und die
wartungsfreie Zeit eines gegebenenfalls angeordneten Adsorbers und damit der
Vorrichtung zur Kälteerzeugung soll verlängert werden.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß das Kältemittel nach dessen
Abkühlung auf Umgebungstemperatur und vor dem Eintritt in den Joule-Thomson-
Wärmeübertrager zusätzlich gekühlt wird.
Die Vorrichtung für die zusätzliche Abkühlung wird hier Ölkondensator genannt. Denn
überraschenderweise kondensieren durch die relativ geringe zusätzliche Abkühlung in
beträchtlichem Maße vorteilhaft weitere Ölanteile aus dem Kältemittelstrom.
Das Verfahren ist besonders vorteilhaft zur Kälteerzeugung im Temperaturbereich von
90 bis 110 K geeignet.
Nach der Erfindung ist es vorgesehen, daß das Kältemittel nach dessen Abkühlung auf
Umgebungstemperatur und vor der Ölabtrennung zusätzlich gekühlt wird.
Ebenso ist es gemäß der Erfindung vorgesehen, daß das Kältemittel nach der
Abtrennung des Öls und vor dem Eintritt in den Joule-Thomson-Wärmeübertrager
zusätzlich gekühlt wird. Dazu wird nach der Abtrennung des Öls der Kältemittelstrom
vorteilhaft in einem weiteren Wärmeübertrager (Vorkühler) gekühlt, so daß das
Kältemittel im Joule-Thomson-Wärmeübertrager teilweise verflüssigt vorliegt. Die
Wärmeübertrager zur Kühlung des Hochdruckstromes unter die Umgebungstemperatur,
das bedeutet Ölkondensator und Vorkühler, beziehen ihre Kälteleistung vorteilhaft von
einer Kälteanlage.
Nach der Erfindung werden nach der Abkühlung des Kältemittels auf
Umgebungstemperatur überwiegend flüssige Ölanteile aus dem Kältemittel abgetrennt.
Wenn der Partialdruck der Öldämpfe im Strom des verdichteten Kältemittels nach dem
Flüssigkeitsölabscheider weniger als ca. 10-3 mbar beträgt oder wenn die gewünschte
Verdampfungstemperatur über 120 K liegt, dann kann bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren durch die zusätzliche Abkühlung im Ölkondensator vorteilhaft nur mit einem
Flüssigkeitsölabscheider als Abtrennungsstufe für das Öl schon eine technisch
sinnvolle Reinheit des Kältemittels erzielt werden.
Nach der Erfindung weist das Kältemittel vor Eintritt in den Joule-Thomson-
Wärmeübertrager eine Temperatur von 233 bis 243 K auf.
Es ist nach der Erfindung vorgesehen, daß der Druck das Kältemittels vor Eintritt in den
ölgeschmierten Verdichter 1 bis 3 bar, vorzugsweise 1,5 bis 2,5 bar und besonders
bevorzugt 1,6 bis 1,8 bar, beträgt und daß das Kältemittel nach dessen Verdichtung in
dem ölgeschmierten Verdichter einen Druck von 10 bis 28 bar, vorzugsweise 12 bis 18
bar und besonders bevorzugt 14 bis 16 bar, aufweist.
Erfindungsgemäß ist es ebenso vorgesehen, nach der Abtrennung des überwiegend
flüssigen Ölanteils aus dem Kältemittel anschließend den überwiegend dampfförmigen
Ölanteil aus dem Kältemittel abzutrennen. Die Abtrennung erfolgt vorteilhaft mit einem
Flüssigkeitsölabscheider und nachgeschaltetem Adsorber, wobei in dem
Flüssigkeitsölabscheider die im Kältemittelstrom enthaltenen Öltröpfchen abgeschieden
werden und der verbleibende Kältemittelstrom mit nunmehr geringen dampfförmigen
Ölanteilen in einem Adsorber weiter gereinigt wird. Die Öldämpfe aus dem
Kältemittelgas nach der Verdichtung kondensieren relativ gut aus und werden im
Flüssigkeitsölabscheider relativ gut abgeschieden. Die Konzentration des Restöls im
gasförmigen Kältemittel nach dem Flüssigkeitsölabscheider ist relativ gering, wodurch
der Adsorber wesentlich entlastet wird. Der Adsorber wird von relativ kaltem Kältemittel
durchflossen und dadurch gekühlt. So vergrößert sich die spezifische Kapazität des
Adsorptionsmittels im Adsorber gegenüber Verfahren nach dem Stand der Technik und
der Wartungszeitraum des Adsorbers und damit der gesamten Vorrichtung zur
Kälteerzeugung wird verlängert.
Ferner kann bei einer Verwendung von Kältemittelgemischen vorteilhaft den Anteil an
höhersiedenden Bestandteilen verringert werden. Denn auch vor dem Eintritt in den
Joule-Thomson-Wärmeübertrager werden derartige Kältemittelgemische teilweise
verflüssigt. Dadurch wird gleichzeitig die Effektivität der Anlage erhöht und die Gefahr
des Ausfrierens dieser Bestandteile bei tiefen Temperaturen im Kaltteil der Anlage
wesentlich reduziert.
Es ist nach der Erfindung vorgesehen, daß als Kältemittel ein Gemisch eingesetzt wird,
welches Stickstoff, Methan, Propan und Ethan oder Ethylen enthält. Vorzugsweise
enthält das Gemisch 25 bis 45 mol % Stickstoff, 15 bis 42 mol % Methan, 5 bis 15 mol
% Propan, Rest Ethan oder Ethylen. Der Vorteil besteht darin, daß das
Kältemittelgemisch aus relativ wenig Komponenten besteht. Komponenten mit
Normalsiedetemperatur bei Umgebungstemperatur, zum Beispiel iso-Butan, sind nicht
mehr notwendig. Die Entwicklung von Kältemittelgemischen und Wartung des
Kältemittelgemisches ist damit deutlich vereinfacht.
Die Aufgabe wird ferner durch eine Vorrichtung zur Kälteerzeugung gelöst, bei der
zwischen dem Nachkühler und dem Joule-Thomson-Gegenstromwärmeübertrager ein
Ölkondensator angeordnet ist.
Nach der Erfindung ist der Ölkondensator nach dem Nachkühler und vor einer
Vorrichtung zur Ölabscheidung angeordnet.
Erfindungsgemäß ist ein Adsorber nach der Vorrichtung zur Ölabscheidung und vor
dem Joule-Thomson-Gegenstromwärmeübertrager angeordnet.
Nach der Erfindung ist nach dem Nachkühler und nach der Vorrichtung zur
Ölabscheidung ein Vorkühler angeordnet.
Erfindungsgemäß ist es vorgesehen, daß der Ölkondensator und/oder der Vorkühler als
Verdampfer in einem separaten Kältekreislauf eingebunden sind.
Nach der Erfindung ist es vorgesehen, daß nach der Vorrichtung zur Ölabscheidung
oder nach dem Adsorber und vor dem Vorkühler ein Wärmeübertrager angeordnet ist.
Erfindungsgemäß ist es vorgesehen, daß der Vorkühler als Dreistrom-Wärmeübertrager
ausgelegt ist, durch welchen der Kältemittelstrom aus dem Joule-Thomson-
Wärmeübertrager und der Strom des Kühlmediums aus dem separaten Kältekreislauf
im Gegenstrom zum Kältemittelstrom aus der Vorrichtung zur Ölabscheidung oder dem
Adsorber geführt wird.
Die Erfindung wird nun anhand von Zeichnungen (Fig. 1 bis Fig. 6) beispielhaft näher
erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 schematische Darstellung eines Gemisch-Joule-Thomson-Kälteapparates mit
ölgeschmiertem Verdichter und Ölrückführung und mit zusätzlicher Kühlung des
Hochdruckstromes,
Fig. 2 schematische Darstellung einer Variante des Gemisch-Joule-Thomson-
Kälteapparates nach Fig. 1 mit ölgeschmiertem Verdichter und Ölrückführung mit
zusätzlicher Kühlung des Hochdruckstromes.
Fig. 3 schematische Darstellung eines Kälteapparates gemäß Fig. 1 mit zusätzlichem
Adsorber,
Fig. 4 schematische Darstellung eines Kälteapparates gemäß Fig. 2 mit zusätzlichem
Adsorber,
Fig. 5 schematische Darstellung eines Kälteapparates ohne Vorkühler, jedoch mit
zusätzlichem Adsorber, und
Fig. 6 schematische Darstellung einer Vorrichtung ohne Vorkühler und ohne Adsorber.
In Fig. 1 ist eine Vorrichtung zur Durchführung eines Gemisch-Drossel-Prozesses
dargestellt. Dieser Prozeß kann als modifizierter Joule-Thomson-Prozeß aufgefaßt
werden. Die Vorrichtung besteht aus einem ölgeschmierten Verdichter 1, einem
Nachkühler 2, einem Joule-Thomson-Wärmeübertrager 3, einem Drosselorgan 4, einem
Verdampfer 5, einem Flüssigkeitsölabscheider 6, einer Kapillarleitung 8, einem
Ölkondensator 9, einem Vorkühler 10, einem Wärmeübertrager 17 und einer
Kälteanlage 11.
Das im Kompressor 1 verdichtete Gemisch wird in dem Nachkühler 2 bis auf
Umgebungstemperatur abgekühlt. Anschließend wird das Kältemittel in dem
Ölkondensator 9 bis unter Umgebungstemperatur vorgekühlt, wobei das Gemisch
gasförmig bleibt. Die nachfolgende Abtrennung des Öls aus dem Kältemittelgemisch
findet in zwei Stufen statt. Zuerst werden Öltröpfchen und Ölaerosol in dem
Flüssigkeitsölabscheider 6 abgeschieden. Das abgeschiedene Öl im
Flüssigkeitsölabscheider 6 wird durch eine Kapillarleitung 8 dem Verdichter 1 wieder
zugeführt und der Ölkreislauf so geschlossen. Der Hochdruckstrom nach dem
Flüssigkeitsölabscheider 6 fließt dann durch den Wärmeübertrager 17. Vom
Wärmeübertrager 17, der vorzugsweise als Gegenstrom-Wärmeübertrager ausgebildet
ist, wird der Hochdruckstrom dem Vorkühler 10 und anschließend dem Joule-Thomson-
Wärmeübertrager 3 zugeführt. Das Kältemittelgemisch wird durch den Vorkühler 10
abgekühlt, so daß das Kältemittelgemisch teilweise verflüssigt wird. Der
Hochdruckstrom wird im Joule-Thomson-Wärmeübertrager 3 im Gegenstrom zum
Niederdruckstrom abgekühlt und schließlich im Drosselorgan 4 ins Zweiphasengebiet
entspannt. Nach der Drosselung wird das Kältemittelgemisch im Verdampfer 5 unter
Aufnahme von Kälteleistung teilweise verdampft. Das aus dem Verdampfer 5
kommende Kältemittelgemisch wird im Joule-Thomson-Gegenstromwärmeübertrager 3
aufgewärmt. Dieser Niederdruckstrom wird über den Wärmeübertrager 17 dem
Verdichter 1 wieder zugeführt. Die Kälte für den Ölkondensator 9 und den Vorkühler 10
wird von mindestens einer zusätzlichen Kälteanlage 11 bereitgestellt.
Die Kälteanlage 11 besteht vorzugsweise aus einem Verdichter 12, einem Kondensator
13 und den Drosselorganen 14 und 15. Zusätzlich kann im Bedarfsfall ein weiteres
Drosselorgan 16 in der Leitung nach dem Ölkondensator 9 angeordnet sein.
In Fig. 2 ist eine Weiterbildung der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung zur Durchführung
eines Gemisch-Drossel-Prozesses dargestellt. Der Vorkühler 10 nach der
Flüssigkeitsölabscheidung im Flüssigkeitsölabscheider 6 ist hier als Dreistrom-
Wärmeübertrager ausgelegt, durch welchen der Niederdruckstrom aus dem Joule-
Thomson-Wärmeübertrager 3 und das Vorkühlmedium aus der Kälteanlage 11 im
Gegenstrom zum Hochdruckstrom fließen und wodurch der Wärmeübertrager 17 hier
entfällt. Der Kreislauf ist besonders effizient. Die Kälte für den Vorkühler 10 und den
Ölkondensator 9 wird in mindestens einer Kältemaschine 11 erzeugt.
Die Vorrichtung nach Fig. 3 entspricht im wesentlichen der in Fig. 1 dargestellten
Vorrichtung und die Vorrichtung nach Fig. 4 stimmt im wesentlichen mit der in Fig. 2
dargestellten Vorrichtung überein, wobei zusätzlich ein Adsorber 7 zwischen dem
Flüssigkeitsölabscheider 6 und dem Wärmetauscher 17 bzw. dem Dreistrom-
Wärmeübertrager als Vorkühler 10 angeordnet ist. Bei diesen Vorrichtungen werden
die dampfförmigen Ölanteile in dem Adsorber 7 zusätzlich aus dem Kältemittel
adsorbiert.
Eine apparativ vorteilhafte Variante der Vorrichtung ist in Fig. 5 dargestellt. Dabei wird
das Kältemittel nach dem Nachkühler 2 nur im Ölkondensator 9 gekühlt und die
Ölabtrennung im Flüssigkeitsölabscheider 6 wird erleichtert. Nach der Ölabscheidung
werden die Öldämpfe im einem Adsorber 7 adsorbiert. Das gereinigte Kältemittel tritt in
den Joule-Thomson-Wärmeübertrager 3 ein und wird anschließend entsprechend
einem Joule-Thomson-Prozeß nach dem Stand der Technik weiter behandelt. Die Kälte
für den Ölkondensator 9 wird von einer Kältemaschine 11 erzeugt.
Die in Fig. 6 dargestellte Vorrichtung weist nur einen Flüssigkeitsölabscheider 6 zur
Abtrennung des Öls aus dem Kältemittelgemisch aus. Bei dieser Vorrichtung wird kein
Adsorber 7 benötigt. Die Kälte für den Ölkondensator 9 wird in einer Kältemaschine 11
erzeugt.
Claims (16)
1. Verfahren zur Kälteerzeugung im Temperaturbereich von 65 bis 150 K, bei dem
das Kältemittel mit einem ölgeschmierten Verdichter (1) verdichtet wird,
anschließend auf Umgebungstemperatur abgekühlt wird und anschließend Öl aus
dem Kältemittel abgetrennt wird, bevor das Kältemittel einem Joule-Thomson-
Wärmeübertrager (3) zugeführt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kältemittel nach dessen Abkühlung auf Umgebungstemperatur und vor
dem Eintritt in den Joule-Thomson-Wärmeübertrager (3) zusätzlich gekühlt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kältemittel nach dessen Abkühlung auf Umgebungstemperatur und vor
der Ölabtrennung zusätzlich gekühlt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kältemittel nach der Abtrennung des Öls und vor dem Eintritt in den
Joule-Thomson-Wärmeübertrager (3) zusätzlich gekühlt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kältemittel vor Eintritt in den Joule-Thomson-Wärmeübertrager (3) eine
Temperatur von 233 bis 243 K aufweist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Druck das Kältemittels vor Eintritt in den ölgeschmierten Verdichter (1) 1
bis 3 bar, vorzugsweise 1,5 bis 2,5 bar und besonders bevorzugt 1,6 bis 1,8 bar,
beträgt und daß das Kältemittel nach dessen Verdichtung in dem ölgeschmierten
Verdichter (1) einen Druck von 10 bis 28 bar, vorzugsweise 12 bis 18 bar und
besonders bevorzugt 14 bis 16 bar, aufweist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach der Abkühlung des Kältemittels auf Umgebungstemperatur überwiegend
flüssige Ölanteile aus dem Kältemittel abgetrennt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach der Abtrennung des überwiegend flüssigen Ölanteils aus dem
Kältemittel anschließend der überwiegend dampfförmige Ölanteil aus dem
Kältemittel abgetrennt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Kältemittel ein Gemisch enthaltend Stickstoff, Methan, Propan und Ethan
oder Ethylen, eingesetzt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gemisch 25 bis 45 mol % Stickstoff, 15 bis 42 mol % Methan, 5 bis 25
mol % Propan, Rest Ethan oder Ethylen enthält.
10. Vorrichtung zur Kälteerzeugung im Temperaturbereich von 65 bis 150 K, die einen
ölgeschmierten Verdichter (1) zur Verdichtung eines Kältemittels, einen
nachgeschalteten Nachkühler (2) zur Abkühlung des Kältemittels auf
Umgebungstemperatur, eine daran anschließende Vorrichtung zur Abtrennung
von Öl aus dem Kältemittel und einen der Vorrichtung zur Abtrennung des Öls
nachgeschalteten Joule-Thomson-Gegenstromwärmeüberträger (3) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Nachkühler (2) und dem Joule-Thomson-
Gegenstromwärmeübertrager (3) ein Ölkondensator (9) angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ölkondensator (9) nach dem Nachkühler (2) und vor einer Vorrichtung zur
Ölabscheidung (6) angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Adsorber (7) nach der Vorrichtung zur Ölabscheidung (6) und vor dem
Joule-Thomson-Gegenstromwärmeübertrager (3) angeordnet ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach dem Nachkühler (2) und nach der Vorrichtung zur Ölabscheidung (6) ein
Vorkühler (10) angeordnet ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ölkondensator (9) und/oder der Vorkühler (10) als Verdampfer in einem
separaten Kältekreislauf (11) eingebunden sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach der Vorrichtung zur Ölabscheidung (6) oder nach dem Adsorber (7) und
vor dem Vorkühler (10) ein Wärmeübertrager (17) angeordnet ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorkühler (10) als Dreistrom-Wärmeübertrager ausgelegt ist, durch
welchen der Kältemittelstrom aus dem Joule-Thomson-Wärmeübertrager (3) und
der Strom des Kühlmediums aus dem separaten Kältekreislauf (11) im
Gegenstrom zum Kältemittelstrom aus der Vorrichtung zur Ölabscheidung (6) oder
dem Adsorber (7) geführt wird.
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