DE19821056A1 - Katalysator zur Reinigung dieselmotorischen Abgases und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Katalysator zur Reinigung dieselmotorischen Abgases und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Katalysator zur Reinigung die
selmotorischen Abgases sowie ein Verfahren zu seiner Herstel
lung. Bei der Verbrennung von Dieselkraftstoff entstehen be
kanntlich eine Vielzahl unterschiedlicher Schadstoffe sowie
mit Kohlenwasserstoffen angereicherte Rußpartikel (im fol
genden kurz Partikel genannt), die durch geeignete Katalysa
toren mit spezifisch wirkenden Aktivmassen bzw. mit separaten
Partikelfiltern entfernt oder zumindest reduziert werden. Bei
Verwendung, beispielsweise von SCR-Katalysatoren, ist weiter
hin eine Vorrichtung notwendig, mit der dem Abgasstrom ein
Reduktionsmittel zudosiert wird.
In EP 0 341 832 beispiels
weise ist ein Reinigungsverfahren für dieselmotorische Abgase
beschrieben, bei dem eine Vorrichtung mit einem platinhalti
gen Katalysator mit einer Vorrichtung zum Herausfiltern von
Partikeln kombiniert ist. Weiterhin werden häufig Adsorber
eingesetzt, die Schadstoffe im unteren Temperaturbereich ad
sorbieren und bei erhöhten Temperaturen wieder desorbieren.
Vielfach weisen nämlich die Aktivmassen von herkömmlichen Ka
talysatoren gerade im Niedertemperaturbereich eine geringe
Reinigungsfähigkeit auf.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Katalysator
vorzuschlagen, bei dem die Reinigung dieselmotorischen Abga
ses verbessert und der gerätetechnische Aufwand verringert
ist. Eine weitere Aufgabe besteht darin, ein Herstellungsver
fahren für einen solchen Abgaskatalysator vorzuschlagen.
Bezüglich des Katalysators wird diese Aufgabe durch die Merk
male des Anspruches 1 gelöst. Bezüglich des Herstellungsver
fahrens wird die genannte Aufgabe durch die Merkmale des An
spruches 5 gelöst.
Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß mit einem Kata
lysator mit einer Aktivmasse, die 70-95% TiO2, 2-10%
WO3 und/oder MoO3, 0,1-10% V2O5, 0,1 - 5% CaO, 0,5-5%
Al2O3 und 0,5-10% SiO2 (Angaben in Gew.-%) enthält, simultan
Stickoxide, Kohlenwasserstoffe und Partikel auf die gesetz
lich vorgeschriebenen Emissionswerte reduziert werden können.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Abgasreinigungssystemen müssen
zur Entfernung von Stickoxiden, Kohlenwasserstoffen und Par
tikel nicht unterschiedliche Vorrichtungen bzw. eigene Kata
lysator und Filter eingesetzt werden. Gemäß der Erfindung
reicht dafür ein einstückiger Katalysator aus, der dement
sprechend in einem einstufigen katalytischen Verfahren einge
setzt wird. Auf ein separates Partikelfiltersystem bzw. auf
primärseitige Maßnahmen zur Reduzierung der Partikelmenge
kann verzichtet werden. Der Vorteil eines solchen Verfahrens
hinsichtlich des gerätetechnischen Aufwandes und hinsichtlich
des erforderlichen Einbauraumes liegen auf der Hand. Es hat
sich weiterhin gezeigt, daß der vorgeschlagene Katalysator
eine hohe Reinigungsaktivität in einem sehr breiten Tempera
turbereich aufweist, nämlich in einem Temperaturbereich von
100-700°C. Nebenreaktionen, wie z. B. die Oxidation von
Schwefeldioxid, Ammoniak oder Aminen, treten nicht in untole
rierbarem Maß auf. Durch die hohe Reinigungsaktivität auch im
niederen Temperaturbereich, beispielsweise in den Kaltstart
phasen eines Dieselmotors kann auf zusätzliche Adsorber ver
zichtet werden.
Bei der Herstellung von Abgaskatalysatoren werden die Aktiv
massen auf inerte Trägerkörper auf unterschiedliche Weise
aufgebracht. In EP 0 472 014 B1 ist beispielsweise ein Ver
fahren beschrieben, bei dem sämtliche Aktivkomponenten mit
tels einer Soltränkung auf einen Katalysatorkörper, etwa in
Form von Wabenplatten, Pellets oder Strängen aufgebracht wer
den. In EP 0 494 591 A1 ist ein Verfahren beschrieben, bei
dem ein Schlicker aus TiO2 auf einen Katalysator aufgebracht
wird. Nach dem Trocknen und Calcinieren wird die so erzeugte
Schicht mit einer weiteren Aktivkomponente, nämlich mit einem
Edelmetall, imprägniert. Bei einer alternativen Verfahrens
weise wird das TiO2 in wäßriger Lösung mit dem Edelmetall im
prägniert und dann aus dem so imprägnierten TiO2 ein Schlic
ker zubereitet, der wie oben beschrieben auf einen Katalysa
torkörper aufgebracht wird.
Bei dem vorgeschlagenen Herstellungsverfahren werden dagegen
sämtliche Aktivkomponenten ohne irgendeinen vorhergehenden
oder nachfolgenden Tränkungs- bzw. Imprägnierungsschritt in
tegral auf einen Katalysatorkörper aufgebracht. Dabei werden
die die Aktivmasse des Katalysators bildenden katalytisch
wirksamen Oxide innig vermischt und mit einem polaren Suspen
sionsmedium zu einem Schlicker cremiger oder pastöser Konsi
stenz, verarbeitet. In diesen Schlicker wird ein inerter Ka
talysatorkörper eingetaucht, dessen zu beschichtende Oberflä
che eine Makroporosität, beispielsweise in Form von Poren,
Vertiefungen oder Verschränkungen, aufweist. In einem an
schließenden Verfahrensschritt wird das Suspensionsmedium,
das vorzugsweise Wasser ist, entfernt. Zur Entfernung des
Suspensionsmediums wird Wärme und/oder Vakuum angewendet. Um
die Viskosität des Schlickers zu beeinflussen, sind gegebe
nenfalls verflüssigend wirkende Hilfsstoffe zugesetzt. Ein
Verfahren der oben beschriebenen Art kann sowohl auf kerami
sche als auch auf sonstige, etwa metallische Katalysatorkör
per angewendet werden.
Ein Metallgitter-Katalysator (Plattenkatalysator) wird mit
einer Aktivmasse beschichtet, die (in Gew.-%) 77% TiO2, 8%
WO3, 2% V205, 2% CaO, 3% Al2O3 und 9% SiO2 enthält. Die
Auslegung bzw. die Abmessungsverhältnisse werden so gewählt,
daß ein 38l-Katalysator erhalten wird. Dieser Katalysator
wird einem Volumenstrom von 200 Nm3/h ausgesetzt, wobei eine
Temperatur von 3800 C eingehalten wird. Die geometrische
Oberfläche des Katalysators beträgt 380 m2/m3. Das den Kata
lysator verlassende Abgas weist einen Stickoxidgehalt von
2 ppm, einen SO2-Gehalt von 500 ppm, 10 Gew.-% O2 und 12 Gew.-%
H2O auf. Der NOx-Umsatz beträgt 90%.
Claims (9)
1. Katalysator zur Schadstoffreduzierung dieselmotorischer
Abgase, mit einem inerten Trägerkörper sowie einer Aktiv
masse, die folgende Zusammensetzung (Gew.-%) aufweist:
TiO2 70-95%
WO3 und/oder MoO3 2-10%
V2O5 0,1-10%
CaO 0,1- 5%
SiO2 0,5-10%
Al2O3 0,5- 5%
2. Katalysator nach Anspruch 1, gekennzeich
net durch BET-Oberflächen der Aktivmasse von 40-150
m2/g.
3. Katalysator nach Anspruch 1 oder 2, gekenn
zeichnet durch ein Porenvolumen von 150-600
mm3/g, gemessen nach der HG-Penetrationsmethode, bei mono-
oder multimodaler Porenradienverteilung.
4. Katalysator nach einem der Ansprüche 1-3, da
durch gekennzeichnet, daß die sämtliche
Aktivkomponenten enthaltende Aktivmasse in Form eines pastö
sen oder cremigen Schlickers mit Hilfe eines Tauchvorgangs
auf den Trägerkörper aufgebracht ist.
5. Verfahren zur Herstellung eines Katalysators, insbeson
dere nach einem der Ansprüche 1 bis 4, mit folgenden Verfah
rensschritten:
- a) Die die Aktivmasse des Katalysators bildenden katalytisch wirksamen Oxide werden innig gemischt und mit einem polaren Suspensionsmedium zu einem Schlicker cremiger oder pastöser Konsistenz verarbeitet,
- b) ein inerter Trägerkörper, dessen mit der Aktivmasse zu be schichtende Oberfläche eine Makroporosität, etwa in Form von Poren, Vertiefungen oder Verschränkungen aufweist, wird in den Schlicker eingetaucht,
- c) das Suspensionsmedium wird aus der nach Verfahrensschritt b) erhaltenen, den Trägerkörper überziehenden Aktivmasse schicht entfernt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Suspensionsmedium Wasser verwendet
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, gekenn
zeichnet durch eine Entfernung des Suspensions
mediums unter Anwendung von Wärme und/oder Vakuum.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5-7, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Schlicker verflüssigend
wirkende Hilfsstoffe zugesetzt werden.
9. Verwendung eines Katalysators nach einem der Ansprüche 1-
8 zur Reinigung dieselmotorischen Abgases.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19821056A DE19821056A1 (de) | 1998-05-11 | 1998-05-11 | Katalysator zur Reinigung dieselmotorischen Abgases und Verfahren zu seiner Herstellung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19821056A DE19821056A1 (de) | 1998-05-11 | 1998-05-11 | Katalysator zur Reinigung dieselmotorischen Abgases und Verfahren zu seiner Herstellung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19821056A1 true DE19821056A1 (de) | 1999-08-26 |
Family
ID=7867401
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19821056A Withdrawn DE19821056A1 (de) | 1998-05-11 | 1998-05-11 | Katalysator zur Reinigung dieselmotorischen Abgases und Verfahren zu seiner Herstellung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19821056A1 (de) |
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- 1998-05-11 DE DE19821056A patent/DE19821056A1/de not_active Withdrawn
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