DE19819536A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Inspektion oder Überprüfung einer Probe durch optische Meßtechnik - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Inspektion oder Überprüfung einer Probe durch optische MeßtechnikInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrich
tung zur Inspektion oder Überprüfung einer Probe, beispiels
weise der Außenhautverplankung eines Flugzeugs durch optische
Meßtechnik, und insbesondere betrifft die Erfindung, aber
nicht ausschließlich, ein solches Verfahren und eine Vorrich
tung, die anwendbar sind, um Flugzeugbauteile zerstörungsfrei
durch Scherographie zu überprüfen.
Gegenwärtig werden kohärente optische Techniken, wie beispiels
weise Holographie, Interferometrie, elektronische Speckle
muster-Interferometrie (ESPI), Speckle-Interferometrie, Par
tikelbild-Velocimetrie (PIV) und Scherographie benutzt, um
eine zerstörungsfreie Überprüfung (NDT), eine Vibrationsana
lyse, eine Gegenstandskontur-Überprüfung und Beanspruchungs-
und Spannungsmessungen sowie eine Lebensdauer-Überprüfung, eine
Deformationsanalyse und eine Strömungsdiagnose durchzuführen.
All diese Techniken haben ihnen zugeordnete Nachteile, wobei
die Durchführung bis zu einem gewissen Grade spezifische Nach
teile aufhebt, die den einzelnen Techniken zugeordnet sind.
Beispielsweise besitzt die Scherographie eine hohe Empfind
lichkeit und Toleranz gegenüber Umgebungsstörungen, aber sie
ist nur begrenzt anwendbar wegen der Schwierigkeiten der In
spektion großer Flächen infolge der Unwirksamkeit der Laser
leistung, die verfügbar ist, und wegen der optischen Strahl
ausdehnung und den Abgabesystemen. Zusätzliche Probleme er
geben sich im Hinblick auf ein relativ niedriges Signal/Rausch
verhältnis.
Kohärente optische Techniken erzeugen ein Bild der Teststück
probe, das mit Interferenzstreifen (Bändern hoher und niedriger
Intensität) überlagert ist. Abhängig davon, welche Technik an
gewandt wird, kennzeichnen diese Streifen beispielsweise Ver
setzungen des Orts, die Beanspruchung und die Luftdichte. Die
Streifen werden durch Subtraktion von Speckle-Bildern erzeugt
oder von rekonstruierten Wellenfronten einer Probe, die einer
gewissen Deformation zwischen den beiden Belichtungen ausgesetzt
wurde. Bei der Speckle-Technik wird die Subtraktion gewöhnlich
elektronisch durchgeführt unter Benutzung einer ladungsgekoppel
ten Vorrichtung, d. h. einer CCD-Kamera in Verbindung mit Bild
speichern und Computern, während bei der holographischen Inter
ferometrie die Subtraktion dann auftritt, wenn zwei rekonstru
ierte Wellenfronten (oder eine aktuell gestreute Wellenfront
und eine rekonstruierte Wellenfront) zur Interferenz gebracht
werden. Das sich ergebende Interferenzmuster beschreibt diese
Deformation.
In der Praxis ist es schwierig, quantitative physikalische In
formationen aus Interferenzmustern zu extrahieren. Eine direkte
Datenextraktion erfordert eine automatische Interferenzstrei
fenabtastung und eine Interpolation. Dieses Verfahren ist
wegen Veränderungen der Beleuchtung und der Reflexion am
Gegenstand mit Problemen behaftet. Außerdem ist es bei einem
unendlichen Interferenzmuster, bei dem die Streifen sichtbar
sind, wenn die Probe nicht verzerrt ist, unmöglich zu be
stimmen, ob die Phase zwischen benachbarten Streifen ansteigt
oder abfällt. Es sind zwei Verfahren entwickelt worden, um
diese Zweideutigkeit auszumerzen und ein sich änderndes Aus
maß an Rauschtoleranz zuzulassen.
Die erste bekannte Phasenextraktionstechnik, die als Phasen
stufung bekannt ist, benutzt das Auffangen einer Folge getrenn
ter interferometrischer Bilder, wenn die Phase von einer der
Interferenzwellenfronten zunimmt. Gewöhnlich werden drei Bilder
aufgezeichnet, die in der Phase um 2π/3 gestuft sind. Mathe
matisch kann die Intensitätsverteilung dieser drei zeitlich
getrennten Interferenzmuster (in diesem Beispiel für drei
Stufen) durch die folgende Gleichung (1) beschrieben werden:
in (x, y) = a(x,y)+b(x,y)cos[Φ(x,y)+2πn/3] (1)
dabei ist:
in (x, y) = das nte aufgezeichnete Interferogramm
a (x, y) = die nicht modulierte Hintergrund- Intensität
b (x, y) = ist die Interferenzmodulationstiefe
Φ (x, y) = der Phasenausdruck, der die in den Interferenzstreifen kodierte Phase beschreibt
n = eine ganze Zahl, die die Zahl der Phasenstufen angibt.
a (x, y) = die nicht modulierte Hintergrund- Intensität
b (x, y) = ist die Interferenzmodulationstiefe
Φ (x, y) = der Phasenausdruck, der die in den Interferenzstreifen kodierte Phase beschreibt
n = eine ganze Zahl, die die Zahl der Phasenstufen angibt.
Danach können die Phasendaten eines jeden Pixel Φ (x, y)
durch Anwendung der Gleichung 2 extrahiert werden.
Im allgemeinen ist eine Phasenstufung gut bei der Unterdrückung
des Speckle-Rauschens und zur Erzeugung sauberer Bilder aus
Interferogrammen, die einen schwachen Kontrast aufweisen.
Es ist das bevorzugte herkömmliche Verfahren mit der Ausnahme,
daß die drei Bilder aufeinanderfolgend während einer Periode
erfaßt werden müssen, die gewöhnlich wenigstens drei Bild
zeiten umfaßt, d. h. 120 ms vor und nach der Deformation des
Gegenstandes. In der Praxis ist diese Dauer zu lang, um viele
wichtige dynamische Ereignisse studieren zu können, und es
wird die Benutzung einer phasengestuften Dauerstrich-Inter
ferometrie in industriellen Umgebungen verhindert, mit Aus
nahme der Scherographie unter gewissen Umständen. Außerdem
verhindert die Notwendigkeit der Vielfachbildauffangung eine
Echtzeitphasen-Wiedergabe, wenn nicht zahlreiche Kameras be
nutzt werden, was sich als unzweckmäßig erweist.
Das zweite bekannte Verfahren benutzt eine Überlagerung der
Phasendaten auf einer räumlichen Trägerwelle, indem der Winkel
zwischen den Interferenzwellenfronten für die zweite Belich
tung geändert wird. Physikalisch erzeugt dies eine Gruppe von
dicht benachbarten parallelen, d. h. endlichen Streifen, die
speziell durch die Phasendaten gestört werden, welche sich auf
die Gegenstandsdeformation beziehen. Die erforderlichen Phasen
daten werden dadurch extrahiert, daß die nicht modulierte In
formation gefiltert und die Phasendaten durch eine Fourier-
Transformationstechnik demoduliert werden.
Die Technik, bei der die Daten auf einem räumlichen Träger
überlagert werden, ist vielseitiger als die Phasenabstufung,
weil die interferometrischen Phasendaten aus einem einzigen
Bild gewonnen werden können. Wenn infolgedessen der Winkel
zwischen den Interferenzwellenfronten zwischen den Bildauf
nahmen geändert werden können, d. h. entweder optisch oder
digital im nicht deformierten und im deformierten Zustand,
dann können die dynamischen Ereignisse studiert werden. Dies
erfordert jedoch gewöhnlich die Benutzung großer, kostspieliger
und unzuverlässiger gepulster Hochleistungslaser und eine
elektro-optische Strahlumschaltung der Bezugsstrahlen. Auch
arbeitet diese Technik nicht zufriedenstellend in Verbindung
mit verrauschten Speckle-Bildern, und die umfangreiche räumli
che Filtrierung, die benötigt wird, um die Bilder zu reinigen,
führt zu einer Verfälschung der erforderlichen Phasendaten.
Infolgedessen besteht ein Bedürfnis nach einem verbesserten
Verfahren zur Extraktion einer Phaseninformation mit geringem
Rauschen aus einem einzigen Interferogramm, ohne daß die kost
spielige und unzweckmäßige Technologie gepulster Laser ange
wandt werden müßte.
Gemäß einem ersten Merkmal der vorliegenden Erfindung betrifft
diese ein Verfahren zur Inspektion oder Überprüfung einer Probe
durch optische Meßtechnik, wobei die Probe durch Abtastung
einer Zeile kohärenter Strahlung über einer Oberfläche der
Probe beleuchtet wird, und zwar mit einer Abscherung von Null
in Richtung der Abtastung der Zeile kohärenter Strahlung, um
über ein Scherelement zwei seitlich versetzte Bilder der
Probe zu erzeugen, die durch Stufung oder Rampenbildung der
Phase einer der beiden Bilder während jeder Zeilenabtastung so
gestuft werden, daß aufeinanderfolgende Zeilen in ihrer Phase
wachsen, um zeitweise eine Information über die Probe in
einem Bild zu kodieren, wobei die kodierte Information durch
den Durchlauf einer vertikalen Konvolutionsmaske über das ko
dierte Rahmenbild dekodiert wird.
Diese Technik ist für zahlreiche kohärente optische Prozesse
anwendbar, beispielsweise für Holographie, elektronische
Speckle-Muster-Interferometrie (ESPI), Speckle-Interfero
metrie, Partikelbild-Velocimetrie (PIV) und Scherographie.
Vorzugsweise wird die Strahlung von einer Laserquelle ge
liefert und die Zeile der kohärenten Strahlung besitzt im
wesentlichen eine gleichförmige Intensität.
Zweckmäßigerweise benutzt das Verfahren die Scherographie,
bei der die Probe durch eine Videokamera beobachtet wird,
wobei die Zeile kohärenter Strahlung über der Probe synchron
mit der Bildabstastung der Kamera abgetastet wird.
Vorzugsweise wachsen aufeinanderfolgende Zeilen in der Phase
um 2π/3.
Gemäß einem zweiten Merkmal der vorliegenden Erfindung ist
eine Vorrichtung zur Inspektion oder Überprüfung einer Probe
durch optische Meßtechnik vorgesehen, welche folgende Merk
male aufweist: eine Quelle kohärenter Strahlung; Mittel zur
Erzeugung einer Zeile kohärenter Strahlung aus der Quelle;
Mittel zur Abtastung der Zeile kohärenter Strahlung über der
Oberfläche einer Probe mit einer Scherung von Null in Rich
tung der Abtastung, ein Scherelement zur Erzeugung von zwei
seitlich versetzten Bildern der Probe; eine Stufeneinrichtung
oder eine Rampeneinrichtung zum stufenweisen oder linearen
Anstieg der Phase einer der zwei Bilder während jeder Zeilen
abtastung derart, daß aufeinanderfolgende Zeilen in der Phase
wachsen, um zeitlich eine Information über die Probe in einem
Bild zu kodieren; und eine vertikale Konvolutionsmaske zur
Dekodierung der Information in dem kodierten Bildrahmen.
Vorzugsweise ist die Quelle kohärenter Strahlung ein Laser,
der eine Zeile kohärenter Strahlung mit im wesentlichen gleich
förmiger Intensität erzeugt.
Zweckmäßigerweise weist die Vorrichtung folgende Teile auf:
eine Videokamera, die die Probe beobachtet und ein Ausgangs
signal liefert; ein Prozessor, der das Ausgangssignal empfängt
und aus diesem die Bildrate der Kamera ableitet; ein erster be
weglicher Spiegel, der einen Teil der Zeilenabtastvorrichtung
bildet, um eine Zeile der Laserstrahlung auf die Probe zu
reflektieren; und ein zweiter beweglicher Spiegel, der an
einer PZT-Vorrichtung befestigt ist und synchron mit dem
ersten beweglichen Spiegel arbeitet, wobei der Prozessor die
Video-Bildabtastrate mit der Rate synchronisiert, bei der die
Zeile der kohärenten Laserstrahlung über der Probe durch die
Bewegungsrate des ersten beweglichen Spiegels und des zweiten
beweglichen Spiegels abgetastet wird.
Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand
der Zeichnung beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 ist eine schematische Darstellung
einer Vorrichtung gemäß einem Merkmal der vorliegenden
Erfindung zur Inspektion oder Überprüfung einer Probe
durch optische Meßtechnik unter Benutzung des erfindungs
gemäßen Verfahrens;
Fig. 2 ist in größerem Maßstab eine
schematische Ansicht eines Scherkopfes zur Benutzung
in Verbindung mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und
der erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß dem Ausführungs
beispiel nach Fig. 1; und
Fig. 3 ist eine schematische Darstellung
der Konvolutionsmaske, die bei der Bilddekodierung des
erfindungsgemäßen Verfahrens Anwendung findet.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrich
tung zur Inspektion oder Überprüfung einer Probe durch optische
Meßtechnik sind für zahlreiche kohärente optische Techniken
anwendbar, beispielsweise für die Holographie, für die elek
tronische Speckle-Muster-Interferometrie, für die Speckle-
Interferometrie, für die Speckle-Bild-Velocimetrie und die
Scherographie. Diese Techniken sind ihrerseits geeignet zur
Anwendung bei der zerstörungsfreien Werkstückprüfung, bei der
Vibrationsanalyse, bei einer Konturgestaltung eines Gegen
standes, bei einer Spannungs- und Beanspruchungsmessung, bei
einem Lebensdauerversuch, bei einer Deformationsanalyse und
bei einer Strömungsdiagnose. Zum Zwecke der Vereinfachung
werden Verfahren und Vorrichtung im Hinblick auf eine Schero
graphie für eine zerstörungsfreie Prüfung von Flugzeugbau
teilen, beispielsweise Außenhautpanelen für ein Flugzeug,
beschrieben.
Ein Scherographiesystem arbeitet durch Erzeugung von zwei
seitlich versetzten Bildern einer zu überprüfenden Probe,
beispielsweise einer Probe 1. In der Praxis wird dies da
durch erreicht, daß ein Scherelement benutzt wird, von dem
es zahlreiche Varianten gibt, und zwar in Verbindung mit einer
Abbildungsoptik. Wenn die Probe 1 unter Benutzung kohärenter
Strahlung, beispielsweise einer sichtbaren Strahlung von einem
Laser, beleuchtet wird, werden diese Doppelbilder durch ein
Speckle-Muster infolge der hohen Kohärenz des Lichtes modu
liert. Diese beiden Bilder überlagern sich und bilden ein
makroskopisches Speckle-Muster, das elektronisch unter Be
nutzung einer ladungsgekoppelten Vorrichtung (CCD) und einem
Bildspeicher aufgezeichnet werden kann. Interferometrische
Bilder oder Interferenzstreifenmuster können dadurch erzeugt
werden, daß zwei Speckle-Muster des gescherten Doppelbildes
erzeugt werden, wobei das zweite Speckle-Muster aufgezeichnet
wird, nachdem die zu überprüfende Probe einer Beanspruchungs
kraft unterworfen wurde, beispielsweise einer thermischen Be
anspruchung, einem Druck oder einer Vibration. Wenn eine ge
eignete Beanspruchungskraft aufgebracht wird, dann werden die
aufgebrachten Störstellen in dem Aufbau der Probe durch ein
deutig charakteristische "Acht-Figuren" Streifen wiederge
geben.
In der Praxis sind die resultierenden Interferenzmuster ver
rauscht wegen der unerwünschten Intensitätsveränderungen, und
infolgedessen wird die Empfindlichkeit der Technik vermindert.
Es sind zahlreiche Techniken vorgeschlagen worden, um dieses
Rauschen zu unterdrücken, indem die Phasendifferenz zwischen
den Scherbildern aus den Interferogrammen abgezogen wird. Eine
Technik bewirkt das Auffangen einer Folge von drei oder vier
Interferenzmustern durch eine Kamera und Bildspeicherung, wo
bei diese Muster nacheinander in der Phase mit den drei oder
vier Bildern vergrößert und dann mathematisch in einem Computer
verarbeitet wurden, um das Phasenbild zu liefern. Dies ist
schwierig zu verwirklichen und nicht geeignet zur Aufzeichnung
schneller, dynamischer Änderungen im Zustand einer Probe, und
die vorliegende Erfindung ist auf die Entwicklung einer Hybrid
Phasenextraktionstechnik gerichtet, die die Vorteile einer
Einzelbildanalyse aufweist, verbunden mit den Eigenschaften
eines niedrigen Rauschpegels der Phasenstufung und den Vorteil
einer Arbeitsweise mit Dauerstrichlaser.
Demgemäß umfaßt das erfindungsgemäße Verfahren zur Inspektion
oder Überprüfung einer Probe 1 durch optische Maßtechnik die
Beleuchtung der Probe 1 durch Abtastung einer Zeile 2 mit
kohärenter Strahlung über eine Oberfläche der Probe 1, und
dies kann eine blechartige Probe sein, wie dargestellt, bei
spielsweise eine Probe aus Metall oder einer Verbundplatte
für die Außenbeplankung eines Flugzeugs. Die kohärente Strah
lung wird durch eine Laserquelle 3 geliefert, die über einen
Zeilengenerator 4 arbeitet, um eine Zeile 2 im wesentlichen
gleichförmiger Intensität zu erzeugen. Der Zeilengenerator 4
kann zweckmäßigerweise ein Lasiris-Zeilenabtaster sein, der
kommerziell verfügbar ist.
Der Strahl vom Zeilengenerator 4 wird über eine reflektierende
Oberfläche 5 und von dort auf eine Abtastvorrichtung 6 ge
leitet, die einen ersten beweglichen Spiegel 7 aufweist, wo
durch die Zeile 2 auf der Probe 1 nach oben und unten, d. h. in
Richtung des Pfeiles A bewegt werden kann.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich, weist die erfindungsgemäße Vor
richtung außerdem ein Scherelement auf, das allgemein bei 8
dargestellt ist, derart, daß dann, wenn die Probe 1 durch Ab
tastung der Zeile 2 über der Probe 1 mit Null-Scherung in
Abtastrichtung abgetastet wird, zwei seitlich versetzte Bilder
der Probe 1 erzeugt werden. Die Vorrichtung weist auch eine
Videokamera 9 auf, die zweckmäßig als ladungsgekoppelte Vor
richtung (CCD) Bildkamera ausgebildet ist und die für Zwecke
der Scherographie und für elektronische Speckle-Muster-Inter
ferometrie benutzbar ist. Die Kamera 9 betrachtet die Probe 1
über das Scherelement 8 und liefert ein Ausgangssignal 10. Die
Vorrichtung weist außerdem einen Prozessor 11 auf, der das
Signal 10 empfängt und die Bildrate der Kamera 9 extrahiert,
die synchron zu jener Rate ist, mit der die Zeile kohärenter
Strahlung 2 in Richtung über der Probe durch den beweglichen
Spiegel 7 abgetastet wird. Vorzugsweise ist die Zeile 2 mit
der Bildfangrate mit 25 Hz oder 50 Hz synchronisiert. Demgemäß
liefert der Prozessor 11 im Ergebnis Bildsynchronisierimpulse,
die gefiltert werden können, um den beweglichen Spiegel 7
direkt anzutreiben, so daß der Spiegel 7 mit dem Videosignal
synchronisiert wird, um ein stabiles Bild auf dem Monitor zu
erzeugen. Wie in Fig. 1 dargestellt, können die gefilterten
Synchronisierimpulse einen Signalgenerator 12 triggern, der
benutzt wird, um den ersten beweglichen Spiegel 7 anzutrei
ben und um ein Signal zu liefern, das durch einen Verstärker
13 verstärkt wird, um einen piezoelektrischen Wandler 14 (PZT-
Wandler) synchron zur Kamera- und Zeilenabtastung anzutreiben.
Die Vorrichtung weist außerdem einen zweiten beweglichen Spie
gel 15 und einen geneigten dritten Spiegel 16 auf, um eine Aus
scherung zu ermöglichen. Der zweite bewegliche Spiegel 15 ist
an der PZT-Vorrichtung 14 befestigt und arbeitet synchron mit
dem ersten beweglichen Spiegel. Aus diesem Grunde synchroni
siert der Prozessor 11 die Video-Bildabtastrate mit der Rate,
mit der die Zeile kohärenter Laserstrahlung über einer Probe 1
durch die Bewegungsrate des ersten beweglichen Spiegels 7 und
des zweiten beweglichen Spiegels 15 abgetastet wird.
Gemäß dem Verfahren und der Vorrichtung vorliegender Erfindung
kann eine hochqualitative Phaseninformation aus einem einzigen
Interferogramm durch eine Kombination sowohl zeitlicher als
räumlicher Kodierung extrahiert werden, statt nur einen einzi
gen Bereich zu benutzen, wie dies bei der phasengestuften
Verarbeitung bzw. der Fourier-Verarbeitung bewirkt wird. Als
Ergebnis wird die abgetastete Beleuchtung benutzt, um drei
phasengestufte Bilder über aufeinanderfolgenden Abtastzeilen
der Kamera 9 abzubilden, um Zugang zu dem zeitlichen Bereich
aus einem einzigen Bild zu erlangen.
Die beiden phasenversetzten Bilder der Probe werden dadurch
bezüglich der Phase gestuft, daß die Phase eines der beiden
Bilder während jeder Zeilenabtastung stufenweise oder linear
vergrößert wird, so daß aufeinanderfolgende Zeilen in der
Phase zunehmen, um zeitweise eine Information über die Probe
in einem Bild zu kodieren. Vorzugsweise nehmen aufeinander
folgende Zeilen in der Phase um 2π/3 zu, um den Dreistufen
phasenextraktions-Algorithmus zu benutzen. Für hohe Abtast
frequenzen, bei denen diskrete Schritte schwierig durchzu
führen sind, kann die Phase sägezahnförmig linear mit den
Daten vergrößert werden, die durch ein integriertes Becher
verfahren verarbeitet wurden.
Die Gleichung 2 wird noch benutzt, um die Phase zu berechnen,
wenn ein kontinuierlicher Phasenanstieg benutzt wird, und
zwar mit dem einzigen Unterschied, daß die Speckle-Modulation
um 17% vermindert wird. In der Praxis kann die Phasenver
schiebung durch den Spiegel 15 verwirklicht werden, der an
der PZT-Vorrichtung 14 befestigt ist, die synchron mit dem
Abtastspiegel 7 angetrieben wird (der seinerseits mit der CCD-
Kamera - Fig. 2 - synchronisiert ist). Um zu gewährleisten,
daß aufeinanderfolgende Zeilen um 2π/3 vergrößert werden,
wird die Amplitude d der Spiegelabweichung während einer
Kamerabildzeit durch die Gleichung (3) gegeben. Im Ausdruck
befindet sich ein Faktor Zwei, weil das Scherinterferometer
auf einer Michelson-Geometrie mit doppeltem Durchgang basiert.
dabei ist
λ - Wellenlänge des benutzten Laser
v - Höhe des Bildes in Pixeln
n - Zahl der benutzten Phasenstufen.
λ - Wellenlänge des benutzten Laser
v - Höhe des Bildes in Pixeln
n - Zahl der benutzten Phasenstufen.
Die sich ergebenden Phasenbilder können durch Ablauf einer
vertikalen 1×3-Konvolutionsmaske 17, wie in Fig. 3 dargestellt,
über dem Bild dekodiert werden, wobei die drei Pixelwerte 18,
19 bzw. 20 unter den Maskenelementen als Eingänge (i1 bis
i3) für die Gleichung (2) benutzt werden. Jede aufeinander
folgende TV-Zeile ist um 2π/3 phasengestuft, und daher kön
nen die Pixel in der Mitte der Maske im Ausgangsbild durch
den wirklichen Phasenwert gemäß Gleichung (2) ersetzt werden,
wenn die Phasendaten für alle drei Pixel konstant sind (was
dadurch geschehen kann, daß die Speckle-Größe geeignet ge
wählt wird). Eine 1×3-Konvolutionsmaske kann innerhalb einer
einzigen Bildzeit realisiert werden, indem die laufende Bild
speichertechnologie und eine programmierte Nachschlagtabelle
(LUT) benutzt werden, wodurch eine Echtzeit-Phasenaufzeichnung
aus einer einzigen Kamera möglich wird.
In Fig. 3 bezeichnet das Bezugszeichen 21 allgemein die Pixel-
Koordinaten, und das Bezugszeichen 22 zeigt eine Zeilenphase
um Null gestuft. Das Bezugszeichen 23 zeigt eine Zeilenphase,
gestuft um 2π/3, das Bezugszeichen 24 zeigt eine Zeilenphase,
gestuft um 4π/3, das Bezugszeichen 25 zeigt eine Zeilenphase,
gestuft um 2π und das Bezugszeichen 26 zeigt eine Zeilenphase,
gestuft um 8π/3. Die Pixel 18, 19 und 20 repräsentieren die
drei phasengestuften Intensitäten i1, i2 und i3, die in
der Gleichung (2) benutzt werden können, um die Phase am
Pixel 18 zu extrahieren.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren und der erfindungsgemäßen
Vorrichtung wird praktisch sämtliche Laserenergie auf den In
spektionsbereich abgegeben, wodurch die Möglichkeit geschaffen
wird, Oberflächen mit geringer Reflexionsfähigkeit zu inspizie
ren, weil eine erhöhte Laserleistung auf die Oberfläche der Pro
be abgegeben wird. Proben mit größerem Oberflächenbereich kön
nen gleichzeitig infolge der erhöhten Laserleistung inspiziert
werden. Eine hohe Genauigkeit der Strahlausrichtung ist unnötig
und ebenfalls eine räumliche Filterung, und es werden keine
Startoptiken benutzt, obgleich eine C-Linse 27 an der Kamera 9
angebracht sein kann. Das Signal/Rausch-Verhältnis wird über
das gesamte Sichtfeld infolge der Gleichförmigkeit der Beleuch
tung optimiert, und die Breite der Beleuchtung kann dadurch ein
gestellt werden, daß die Amplitude des oszillierenden Abtast
spiegels 7 geändert wird. Die zusätzliche Abtastbeleuchtung hat
die wichtige Eigenschaft, daß die Verweilzeit der Laserzeile 2
auf jedem Pixel sehr kurz ist im Vergleich mit der Bilddauer.
Wenn beispielsweise das Bild der Laserzeile auf der Probe 1 die
Breite eines einzelnen Pixels in der Kamera 9 hat, dann ist die
effektive Verweilzeit für eine standardisierte 50-Hz-Kameraauf
lösung 512×512 = 40 ms/512 oder 78 µs. Diese Verweilzeit kann in
folge der Dauer typischer gepulster Lasersysteme vermindert wer
den, d. h. unter Mikrosekunden, wenn schnellere Bildkameras be
nutzt werden. Mit dem Verfahren und der Vorrichtung gemäß vor
liegender Erfindung können billige und betriebssichere Dauer
strichlaser benutzt werden, um dynamische Ereignisse zu studie
ren, und um in rauher Umgebung arbeiten zu können, wo bisher ein
komplexer gepulster Laser erforderlich gewesen ist.
Claims (9)
1. Verfahren zur Inspektion oder Überprüfung einer
Probe durch optische Meßtechnik, wobei die Probe durch Ab
tastung einer Zeile kohärenter Strahlung über einer Ober
fläche der Probe beleuchtet wird, und zwar mit einer Ab
scherung von Null in Richtung der Abtastung der Zeile ko
härenter Strahlung, um über ein Scherelement zwei seitlich
versetzte Bilder der Probe zu erzeugen, die durch Stufung
der Rampenbildung der Phase einer der beiden Bilder während
jeder Zeilenabtastung so gestuft werden, daß aufeinander
folgende Zeilen in ihrer Phase wachsen, um zeitweise eine
Information über die Probe in einem Bild zu kodieren, wobei
die kodierte Information durch den Durchlauf einer vertikalen
Konvolutionsmaske über das kodierte Rahmenbild dekodiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei welchem die Strah
lung durch eine Laserquelle erzeugt wird und die Zeile der
kohärenten Strahlung im wesentlichen gleichförmige Intensität
besitzt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, welches unter Benutzung
der Scherographie durchgeführt wird und bei welchem die Probe
durch eine Videokamera beobachtet wird und bei welchem die
Zeile kohärenter Strahlung über der Probe synchron zu der
Bildabtastung der Kamera abgetastet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, bei welchem die aufein
anderfolgenden Zeilen in der Phase um 2π/3 wachsen.
5. Verfahren zur Inspektion oder Überprüfung einer
Probe durch optische Meßtechnik, wie in den Fig. 1 bis 3 der
Zeichnung dargestellt und in Verbindung mit diesen beschrieben.
6. Vorrichtung zur Inspektion oder Überprüfung einer
Probe durch optische Meßtechnik, welche folgende Merkmale auf
weist: eine Quelle kohärenter Strahlung; Mittel zur Erzeugung
einer Zeile kohärenter Strahlung aus der Quelle; Mittel zur
Abtastung der Zeile kohärenter Strahlung über der Oberfläche
einer Probe mit einer Scherung von Null in Richtung der Ab
tastung; ein Scherelement zur Erzeugung von zwei seitlich ver
setzten Bildern der Probe; eine Stufeneinrichtung oder eine
Rampeneinrichtung zum stufenweisen oder linearen Anstieg der
Phase einer der zwei Bilder während jeder Zeilenabtastung der
art, daß aufeinanderfolgende Zeilen in der Phase wachsen, um
zeitlich eine Information über die Probe in einem Bild zu
kodieren und eine vertikale Konvolutionsmaske zur Dekodierung
der Information in dem kodierten Bildrahmen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, bei welcher die Quelle
kohärenter Strahlung ein Laser ist, der eine Zeile kohärenter
Strahlung mit im wesentlichen gleicher Intensität erzeugt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, welche folgende Teile
enthält: eine Videokamera, die die Probe beobachtet und ein
Ausgangssignal liefert; ein Prozessor, der das Ausgangssignal
empfängt und aus diesem die Bildrate der Kamera ableitet; ein
erster beweglicher Spiegel, der einen Teil der Abtastvorrich
tung bildet, um eine Zeile der Laserstrahlen auf die Probe zu
reflektieren und ein zweiter beweglicher Spiegel, der an einer
PZT-Vorrichtung befestigt ist und synchron mit dem ersten be
weglichen Spiegel arbeitet, wobei der Prozessor die Video-
Bildabtastrate mit der Rate synchronisiert, bei der die Zeile
der kohärenten Laserstrahlung über der Probe durch die Bewe
gungsrate des ersten beweglichen Spiegels und des zweiten be
weglichen Spiegels abgetastet wird.
9. Vorrichtung zur Inspektion oder Überprüfung einer
Probe durch optische Meßtechnik, wie vorstehend beschrieben
und in den Fig. 1 bis 3 der Zeichnung dargestellt.
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