DE19819299A1 - Verfahren zur Herstellung von delaminierten Schichtsilikaten enthaltenden Zusammensetzungen auf der Basis thermoplastischer Polymerer und Polyamide - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von delaminierten Schichtsilikaten enthaltenden Zusammensetzungen auf der Basis thermoplastischer Polymerer und PolyamideInfo
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Abstract
Verfahren zur Herstellung von Zusammensetzungen, enthaltend mindestens ein thermoplastisches Polymer A, mindestens ein Polyamid B und mindestens ein delaminiertes Schichtsilikat (Phyllosilikat) C durch Lösen des Polymeren A in mindestens einem Lactam b' und gewünschtenfalls weiteren polyamidbildenden Monomeren b'' (Monomere b) und anschließender Polymerisation der Monomeren b, bei dem man die Schichtsilikate C in b suspendiert und die Monomeren b in Gegenwart von 0,1 bis 8 Gew.-% Wasser, bezogen auf die Monomeren b, polymerisiert.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Her
stellung von Zusammensetzungen, enthaltend mindestens ein thermo
plastisches Polymer A, mindestens ein Polyamid B und mindestens
ein delaminiertes Schichtsilikat (Phyllosilikat) C durch Lösen
des thermoplastischen Polymeren A in mindestens einem Lactam b'
und gewünschtenfalls weiteren polyamidbildenden Monomeren b''
(Monomere b) und anschließender Polymerisation von b. Darüber
hinaus betrifft die vorliegende Erfindung die nach dem Verfahren
hergestellten Zusammensetzungen und deren Verwendung sowie Form
körper, Folien oder Fasern, die diese Zusammensetzungen enthal
ten.
Polyamide können auf unterschiedlichste Weise hergestellt werden.
Eine Methode, um zu Polyamiden zu gelangen, ist die ringöffnende
hydrolytische Polymerisation von Lactamen. Eine Variante dieses
Verfahrens, die auch großtechnisch durchgeführt werden kann, ist
beispielsweise in der DE-A 43 21 683 beschrieben.
Mischungen aus Polyamiden mit anderen Kunststoffen wie Polyary
lenethersulfonen oder Polyetherimiden sind bekannt. Die mechani
schen Eigenschaften der Mischungen sind um so besser, je fein
teiliger diese amorphen Polymeren im Polyamid dispergiert vorlie
gen.
Um derartige Blends herzustellen wird in der US 3,729,527 unter
anderem festgestellt, daß ε-Caprolactam in Gegenwart von Polyary
lenethersulfon polymerisiert werden kann. In der DE-A 41 02 996
wird ebenfalls vorgeschlagen, Lactame in Gegenwart weiterer Poly
merer wie Polysulfone, Polyphenylenether, Polyetherimide, Poly
amidimide oder Styrolcopolymere zu polymerisieren, um Polymer
legierungen herzustellen. Die Polymerisation wird mittels starker
Basen initiiert.
Werden die polymeren Blendkomponenten in der Schmelze, beispiels
weise in einem Extruder, gemischt, werden ihnen im allgemeinen
Verträglichkeitsvermittler zugesetzt. Gemäß EP-A 374 988,
Mc Grath et al. Polym. Prepr. 14,1032 (1973) oder Corning et al.,
Makromol. Chem. Macromol. Symp. 75, 159 (1993) kommen als Ver
träglichkeitsvermittler Copolymere aus Polyamid- und Polyarylen
ethersulfonsegmenten in Betracht, die dadurch hergestellt werden,
daß das Polyarylenethersulfon in einer Lactamschmelze gelöst und
das Lactam in Anwesenheit einer starken Base und unter Wasser
ausschluß polymerisiert wird.
Studien zur anionischen Polymerisation von Lactamen in Gegenwart
von Polyetherimiden oder Polysulfonen in einem Extruder sind z. B.
auch von Van Buskirk et al. Polym. Prepr. 29(1), 557 (1988) pu
bliziert worden.
Die genannten Verfahren haben den Nachteil, daß die Polymerketten
der thermoplastischen Polymeren durch den Angriff der, in der
Reaktionsmischung vorhandenen, Anionen abgebaut werden. Darüber
hinaus erfordert die anionische Polymerisation besondere techni
sche Maßnahmen zur Kontrolle des Polymerisationsgrades, da die
Reaktion im allgemeinen sehr schnell abläuft und es innerhalb
kurzer Zeit zu einem starken Viskositätsanstieg kommt. Folglich
können Produkte definierter Struktur, d. h. Kettenlänge bzw.
Viskosität, wenn überhaupt dann nur unter Schwierigkeiten erhal
ten werden. Außerdem enthalten die Produkte Katalysatorreste und
Abbau- oder Nebenprodukte, die sich oft nicht mehr entfernen las
sen. Wird die Polymerisation in einem Extruder durchgeführt, kann
häufig kein vollständiger Umsatz erreicht werden, und das Endpro
dukt enthält daher noch Restmonomere. Ferner werden meist nur
dunkle, z. B. braune, Produkte erhalten.
Schnablegger et al., Acta Polym. 46,307, 1995 beschreiben die
Umsetzung von ε-Caprolactam mit Polyarylenethersulfonen, die
Aminophenylendgruppen enthalten. Dabei reagieren die Aminogruppen
mit dem ε-Caprolactam unter Ringöffnung und initiieren so die
Polymerisationsreaktion. Die Reaktion wird in Abwesenheit von
Wasser durchgeführt, und Phosphorsäure kann als Katalysator ein
gesetzt werden. Nachteil dieses Verfahrens ist, daß Polyarylen
ethersulfone mit zwei Aminophenylendgruppen pro Polymerkette nur
aufwendig rein hergestellt werden können.
In der nicht vorveröffentlichten Anmeldung DE-P 196 45 131.0 wird
deshalb vorgeschlagen die thermoplastischen Polymeren in den
polyamidbildenden Monomeren zu lösen und diese in Gegenwart von
0,001 bis 5 Gew.-% Wasser, bezogen auf die Monomeren zu polymeri
sieren.
Aus der DE-A 36 32 865 war ein Verfahren beschrieben, bei dem
Verbundmaterialien dadurch hergestellt werden, daß polyamidbil
dende Monomere in Gegenwart bestimmter delaminierter Schicht
silikate polymerisiert werden, wobei Wasser als Polymerisations
katalysator verwendet werden kann. Auf welche Weise Schicht
silikat enthaltende Polyamidlegierungen erhältlich sein könnten,
ist jedoch nicht beschrieben.
Delaminierte Schichtsilikate enthaltende Blends gehen aus der WO
93/04117 hervor. Dort wird vorgeschlagen, die Blends dadurch her
zustellen, daß man die vorbehandelten Silikate einem Monomeren
zufügt und dieses polymerisiert. Das so entstandene intercalierte
Material wird gemäß der WO-Schrift zur Herstellung der Polymer
mischung in einem zweiten Schritt mit einem weiteren Polymeren
gemischt.
In der nicht vorveröffentlichten Anmeldung DE-P 197 05 998.8 wer
den phosphorhaltige Polyamidformmassen beschrieben, die delami
nierte Schichtsilikate enthalten. Sofern neben Polyamiden weitere
Polymere in den Formmassen enthalten sein können, werden diese
ebenfalls in einem getrennten Schritt zugegeben.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, ein neues Verfahren
zur Verfügung zu stellen, mit dem fein dispergierte Zusammenset
zungen auf der Basis unterschiedlichster thermoplastischer Kunst
stoffe und Polyamide zugänglich sind und die delaminierte
Schichtsilikate enthalten, bei dem die thermoplastischen Polyme
ren nicht oder nur unwesentlich abgebaut werden. Das neue Verfah
ren sollte des weiteren die Herstellung von Zusammensetzungen mit
guten mechanischen Eigenschaften und hoher Oberflächenqualität
ermöglichen. Ferner sollten mittels des neuen Verfahrens Produkte
mit guten Fließfähigkeiten erhalten werden.
Demgemäß wurde ein Verfahren zur Herstellung von Zusammensetzun
gen, die mindestens ein thermoplastisches Polymer A, mindestens
ein Polyamid B und mindestens ein delaminiertes Schichtsilikat
enthalten, durch Lösen des thermoplastischen Polymeren A in min
destens einem Lactam b' und gewünschtenfalls weiteren polyamid
bildenden Monomeren b'' (Monomere b) und anschließender Polymeri
sation von b, bei dem man die Schichtsilikate C in b suspendiert
und b in Gegenwart von 0,1 bis 8 Gew.-% Wasser, bezogen auf b,
polymerisiert.
Als thermoplastische Polymere A kommen alle Polymere in Betracht,
die sich in den Lactamen bzw. deren Mischungen mit anderen poly
amidbildenden Monomeren lösen und deren Polymerisation nicht be
einträchtigen. Unter Lösen wird erfindungsgemäß die Herstellung
einer Schmelze verstanden, die dem Betrachter klar erscheint,
d. h. die Polymeren A können physikalisch gelöst oder fein disper
giert vorliegen. Zu den geeigneten Polymeren A zählen z. B.
amorphe Polymere. Polyarylenether wie Polyarylenethersulfone oder
Polyphenylenether, Polyetherimide, Polyamidimide, Polystyrol oder
Styrolcopolymere wie Styrol/Acrylnitril Copolymere, Styrol/Dien-
Copolymere, Pfropfcopolymere auf der Basis von Dien- oder
Acrylatkautschuken wie sogenanntes ABS (Acrylnitril/Butadien/Sty
rol), ASA (Acrylnitril/Styrol/Acrylat) oder AES (Acrylnitril/
Ethylen/Styrol) oder andere Ethylencopolymere können im
erfindungsgemäßen Verfahren als Polymere A eingesetzt werden.
Ebenso können Mischungen unterschiedlicher Polymerer A gelöst
werden.
Als Polyarylenether kommen vor allem die der allgemeinen Formel
(I) in Betracht.
Die in der allgemeinen Formel I genannten Variablen t und q kön
nen jeweils den Wert 0, 1, 2 oder 3 annehmen. T, Q und Z können
unabhängig voneinander gleich oder verschieden sein. Sie können
eine chemische Bindung oder eine Gruppe ausgewählt aus -O-, -SO2-,
-S-, C=O, -N=N- und S=O sein. Daneben können T, Q und Z auch für
eine Gruppe der allgemeinen Formel -RaC=CRb oder -CRcRd- stehen,
wobei Ra und Rb jeweils Wasserstoff oder C1 bis C10-Alkylgruppen,
Rc und Rd jeweils Wasserstoff, C1- bis C10-Alkyl- wie Methyl,
Ethyl, n-Propyl, i-Propyl, t-Butyl, n-Hexyl, C1- bis C10-Alkoxy
wie Methoxy, Ethoxy, n-Propoxy, i-Propoxy, n-Butoxy oder C6- bis
C18-Arylgruppen wie Phenyl oder Naphthyl bedeuten. Rc und Rd kön
nen auch zusammen mit dem Kohlenstoffatom, an das sie gebunden
sind, zu einem Cycloalkylring mit 4 bis 7 Kohlenstoffatomen ver
knüpft sein. Bevorzugt werden darunter Cyclopentyl oder Cyclo
hexyl. Die Cycloalkylringe können unsubstituiert sein oder mit
einem oder mehreren, bevorzugt zwei oder drei C1- bis C6-Alkyl
gruppen substituiert sein. Zu den bevorzugten Substituenten der
Cycloalkylringe zählt Methyl. Bevorzugt werden Polyarylenether
eingesetzt, in denen T, Q und Z -O-, -SO2-, C=O, eine chemische
Bindung oder eine Gruppe der Formel CRcRd bedeuten. Zu den bevor
zugten Resten Rc und Rd zählen Wasserstoffund Methyl. Von den
Gruppen T, Q und Z bedeutet mindestens eine SO2 oder C=O. Sind
die beiden Variablen t und q 0, dann ist Z entweder -SO2- oder
C=O, bevorzugt SO2 - Ar und Ar1 stehen für C6- bis C18-Aryl
gruppen, wie 1,5-Naphthyl, 1,6-Naphthyl, 2,7-Naphthyl,
1,5-Anthryl, 9,10-Anthryl, 2,6-Anthryl, 2,7-Anthryl oder
Biphenyl, insbesondere Phenyl. Vorzugsweise sind diese Aryl
gruppen nicht substituiert. Sie können jedoch einen oder mehrere,
beispielsweise zwei Substituenten haben. Als Substituenten kommen
C1- bis C10-Alkyl- wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, i-Propyl, t-Butyl,
n-Hexyl, C6- bis C18-Aryl wie Phenyl oder Naphthyl, C1- bis
C10-Alkoxyreste wie Methoxy, Ethoxy, n-Propoxy, i-Propoxy,
n-Butoxy und Halogenatome in Betracht. Zu den davon bevorzugten
Substituenten gehören Methyl, Phenyl, Methoxy und Chlor.
Einige geeignete wiederkehrende Einheiten sind im Folgenden auf
geführt:
Ganz besonders bevorzugt werden Polyarylenether mit wiederkehren
den Einheiten (I1), (I2) oder (I8). Dazu zählen beispielsweise
Polyarylenether mit 0 bis 100 Mol-% wiederkehrenden Einheiten (I1)
und 0 bis 100 Mol-% wiederkehrenden Einheiten (I2).
Die Polyarylenether können auch Co- oder Blockcopolymere sein, in
denen Polyarylenethersegmente und Segmente von anderen thermo
plastischen Polymeren wie Polyestern, aromatischen Polycarbona
ten, Polyestercarbonaten, Polysiloxanen, Polyimiden oder Poly
etherimiden vorliegen. Die Molekulargewichte (Zahlenmittel) der
Blöcke- bzw. der Pfropfarme in den Copolymeren liegen in der
Regel im Bereich von 1000 bis 30 000 g/mol. Die Blöcke unter
schiedlicher Struktur können alternierend oder statistisch an
geordnet sein. Der Gewichtsanteil der Polyarylenether in den Co-
oder Blockcopolymeren beträgt im allgemeinen mindestens
10 Gew.-%. Der Gewichtsanteil der Polyarylenether kann bis zu
97 Gew.-% betragen. Bevorzugt werden Co- oder Blockcopolymere mit
einem Gewichtsanteil an Polyarylenether mit bis zu 90 Gew.-%.
Besonders bevorzugt werden Co- oder Blockcopolymere mit 20 bis
80 Gew.-% Polyarylenether.
Als Polyarylenether kommen auch solche in Betracht, die mit
Säure- oder Anhydridgruppen enthaltenden Monomeren modifiziert
sind. Derartige Polyarylenether können z. B. ausgehend von den
entsprechenden Säure- und/oder Anhydridgruppen enthaltenden Mono
meren hergestellt werden. Ebenso können sie durch Pfropfen dieser
Monomeren auf die Polyarylenetherkette erhalten werden. Zu den
geeigneten Säuregruppen zählen Carbonsäure-, Sulfonsäure- und
Phosphonsäuregruppen. Besonders bevorzugt werden Polyarylenether
sulfone, die saure Gruppen, entweder sequentiell oder statistisch
über die Polymerkette verteilt enthalten, wobei die sauren Grup
pen z. B. an den Arylenresten oder Alkylenzwischengliedern gebun
den sein können. Beispielsweise kommen Polyarylenethersulfone in
Betracht, die mit Furmarsäure, Maleinsäure, Maleinsäureanhydrid
oder besonders bevorzugt 4,4'-Dihydroxyvaleriansäure modifiziert
sind. Beispiele für derartige Polyarylenethersulfone sind z. B.
der EP-A 185 237 zu entnehmen.
Es können auch Mischungen aus zwei oder mehreren unterschiedli
chen Polyarylenethersulfonen eingesetzt werden.
Im allgemeinen weisen die Polyarylenether mittlere Molekularge
wichte Mn (Zahlenmittel) im Bereich von 5000 bis 60 000 g/mol und
relative Viskositäten von 0,20 bis 0,95 dl/g auf. Die relativen
Viskositäten werden je nach Löslichkeit der Polyarylenether ent
weder in 1 gew.-%iger N-Methylpyrrolidon-Lösung, in Mischungen
aus Phenol und Dichlorbenzol oder in 96%iger Schwefelsäure bei
jeweils 20°C bzw. 25°C gemessen.
Polyarylenether mit wiederkehrenden Einheiten I sind an sich be
kannt und können nach bekannten Methoden hergestellt werden.
Sie entstehen z. B. durch Kondensation aromatischer Bishalogenver
bindungen und den Alkalidoppelsalzen aromatischer Bisphenole. Sie
können beispielsweise auch durch Selbstkondensation von Alkali
salzen aromatischer Halogenphenole in Gegenwart eines Katalysa
tors hergestellt werden. Polyarylenether, die Carbonylfunktionen
enthalten, sind auch durch elektrophile (Friedel-Crafts)-Polykon
densation zugänglich. Bei der elektrophilen Polykondensation wer
den zur Bildung der Carbonylbrücken entweder Dicarbonsäurechlo
ride oder Phosgen mit Aromaten, welche zwei - durch elektrophile
Substituenten austauschbare - Wasserstoffatome enthalten, umge
setzt, oder es wird ein aromatisches Carbonsäurechlorid, das
sowohl eine Säurechloridgruppe als auch ein substituierbares
Wasserstoffatom enthält, mit sich selbst polykondensiert.
Bevorzugte Verfahrensbedingungen zur Synthese von Polyarylen
ethern sind beispielsweise in den EP-A-113 112 und 135 130 besch
rieben. Besonders geeignet ist die Umsetzung der Monomeren in
aprotischen Lösungsmitteln, insbesondere N-Methylpyrrolidon, in
Gegenwart von wasserfreiem Alkalicarbonat, insbesondere Kalium
carbonat. Die Monomeren in der Schmelze umzusetzen, hat sich in
vielen Fällen ebenso als vorteilhaft erwiesen.
Die Polyarylenether der allgemeinen Formel I können als Endgrup
pen z. B. Hydroxy, Chlor, Alkoxy, darunter bevorzugt Methoxy,
Phenoxy, Amino oder Anhydrid oder Mischungen der genannten End
gruppen aufweisen.
Die thermoplastischen Polymeren A können auch Verbindungen auf
Basis von substituierter, insbesondere disubstituierter Poly
phenylenether sein, wobei der Ethersauerstoff der einen Einheit
an den Benzolkern der benachbarten Einheit gebunden ist. Vorzugs
weise werden in 2- und/oder 6-Stellung zum Sauerstoffatom substi
tuierte Polyphenylenether verwendet. Als Beispiele für Substitu
enten sind Halogenatome, wie Chlor oder Brom, langkettige Alkyl
reste mit bis zu 20 Kohlenstoffatomen, wie Lauryl und Stearyl
sowie kurzkettige Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenwasserstoffatomen,
die vorzugsweise kein a-ständiges tertiäres Wasserstoffatom auf
weisen, z. B. Methyl-, Ethyl-, Propyl- oder Butylreste, zu nennen.
Die Alkylreste können wiederum durch Halogenatome, wie Chlor oder
Brom, oder durch eine Hydroxylgruppe einfach oder mehrfach sub
stituiert sein. Weitere Beispiele möglicher Substituenten sind
Alkoxyreste, vorzugsweise mit 1 bis zu 4 Kohlenstoffatomen oder
gegebenenfalls durch Halogenatome und/oder C1-C4-Alkylgruppen
gemäß obiger Definition einfach oder mehrfach substituierte
Phenylreste. Ebenfalls geeignet sind Copolymere verschiedener
Phenole, wie z. B. Copolymere von 2,6-Dimethylphenol und
2,3,6-Trimethylphenol. Selbstverständlich können auch Gemische
verschiedener Polyphenylenether eingesetzt werden.
Beispiele für erfindungsgemäß verwendbare Polyphenylenether sind
Poly(2,6-dilauryl-1,4-phenylenether),
Poly(2,6-diphenyl-1,4-phenylenether),
Poly(2,6-dimethoxy-1,4-phenylenether),
Poly(2,6-diethoxy-1,4-phenylenether),
Poly(2-methoxy-6-ethoxy-1,4-phenylenether),
Poly(2-ethyl-6-stearyloxy-1,4-phenylenether),
Poly(2,6-dichlor-1,4-phenylenether),
Poly(2-methyl-6-phenyl-1,4-phenylenether),
Poly(2,6-dibenzyl-1,4-phenylenether),
Poly(2-ethoxy-1,4-phenylenether),
Poly(2-chlor-1,4-phenylenether),
Poly(2,5-dibrom-1,4-phenylenether).
Poly(2,6-dilauryl-1,4-phenylenether),
Poly(2,6-diphenyl-1,4-phenylenether),
Poly(2,6-dimethoxy-1,4-phenylenether),
Poly(2,6-diethoxy-1,4-phenylenether),
Poly(2-methoxy-6-ethoxy-1,4-phenylenether),
Poly(2-ethyl-6-stearyloxy-1,4-phenylenether),
Poly(2,6-dichlor-1,4-phenylenether),
Poly(2-methyl-6-phenyl-1,4-phenylenether),
Poly(2,6-dibenzyl-1,4-phenylenether),
Poly(2-ethoxy-1,4-phenylenether),
Poly(2-chlor-1,4-phenylenether),
Poly(2,5-dibrom-1,4-phenylenether).
Bevorzugt werden Polyphenylenether eingesetzt, die als Substitu
enten Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen aufweisen, wie
Poly(2,6-dimethyl-1,4-phenylenether),
Poly(2,6-diethyl-1,4-phenylenether),
Poly(2-methyl-6-ethyl-1,4-phenylenether),
Poly(2-methyl-6-propyl-1,4-phenylenether),
Poly(2,6-dipropyl-1,4-phenylenether) und
Poly(2-ethyl-6-propyl-1,4-phenylenether).
Poly(2,6-dimethyl-1,4-phenylenether),
Poly(2,6-diethyl-1,4-phenylenether),
Poly(2-methyl-6-ethyl-1,4-phenylenether),
Poly(2-methyl-6-propyl-1,4-phenylenether),
Poly(2,6-dipropyl-1,4-phenylenether) und
Poly(2-ethyl-6-propyl-1,4-phenylenether).
Unter Polyphenylenethern im Sinne der Erfindung sollen auch sol
che verstanden werden, die mit Monomeren, wie Fumarsäure, Malein
säure oder Maleinsäureanhydrid, modifiziert sind.
Derartige Polyphenylenether sind u. a. in der WO 87/00540 besch
rieben.
Insbesondere werden solche Polyphenylenether in den Zusammenset
zungen eingesetzt, die ein mittleres Molekulargewicht Mw
(Gewichtsmittel) von etwa 8000 bis 70 000, bevorzugt etwa 12 000
bis 50 000 und insbesondere etwa 20 000 bis 49 000 aufweisen.
Dies entspricht einer Grenzviskosität von etwa 0,18 bis 0,7,
bevorzugt von etwa 0,25 bis 0,55, und insbesondere von etwa 0,30
bis 0,50 dl/g, gemessen in Chloroform bei 25°C.
Die Bestimmung der Molekulargewichte der Polyphenylenether er
folgt im allgemeinen mittels Gelpermeationschromatographie (Sho
dex-Trennsäulen 0,8 x 50 cm des Typs A 803, A 804 und A 805 mit
THF als Elutionsmittel bei Raumtemperatur). Die Lösung der Poly
phenylenether-Proben in THF erfolgt unter Druck bei 110°C, wobei
0,16 ml einer 0,25 Gew.-%igen Lösung injiziert werden.
Die Detektion erfolgt im allgemeinen mit einem UV-Detektor. Die
Eichung der Säulen wurde mit Polyphenylenether-Proben durchge
führt, deren absolute Molekulargewichtsverteilung durch eine GPC-
Laser-Lichtstreuungskombination bestimmt wurde.
Des weiteren kommen als thermoplastische Polymere A Polyether
imide oder Mischungen unterschiedlicher Polyetherimide in
Betracht.
Als Polyetherimide können im Prinzip sowohl aliphatische als auch
aromatische Polyetherimide verwendet werden. Ebenso kommen Poly
etherimide in Betracht, die sowohl aliphatische als auch aromati
sche Gruppen in der Hauptkette enthalten. Beispielsweise können
Polyetherimide, die wiederkehrende Einheiten der allgemeinen For
mel II
enthalten, eingesetzt werden, wobei Q' beispielsweise ausgewählt
ist aus
und
worin Z' und R' unabhängig voneinander gleich oder verschieden sein können. Z' und R' können z. B. eine C1- bis C30-Alkylengruppe bedeuten. Die Alkylengruppe kann sowohl linear als auch verzweigt oder auch zu einem Ring geschlossen sein. Darunter seien Methylen, Ethylen, n-Propylen, i-Propylen, Cyclohexylen oder n-Decylen genannt. Z' und R' können aber auch für einen C7- bis C30-Alkylarylenrest stehen. Beispiele hierfür sind Diphenylen methan, Diphenylenethan oder 2,2-Diphenylenpropan. Ferner können Z' und R' einen C6- bis C18-Arylenrest wie Phenylen oder Biphenylen bedeuten. Die vorgenannten Gruppen können ihrerseits mit einem oder mehreren Substituenten substituiert, oder durch Heteroatome bzw. -gruppen, unterbrochen sein. Besonders bevor zugte Substituenten sind Halogenatome, bevorzugt Chlor oder Brom oder C1- bis C10-Alkylreste, insbesonders Methyl oder Ethyl. Zu den bevorzugten Heteroatomen, bzw. -gruppen, zählen -SO2-, -O- oder -S-. Im folgenden sind beispielhaft einige geeignete Reste Z' und R' aufgeführt:
worin Z' und R' unabhängig voneinander gleich oder verschieden sein können. Z' und R' können z. B. eine C1- bis C30-Alkylengruppe bedeuten. Die Alkylengruppe kann sowohl linear als auch verzweigt oder auch zu einem Ring geschlossen sein. Darunter seien Methylen, Ethylen, n-Propylen, i-Propylen, Cyclohexylen oder n-Decylen genannt. Z' und R' können aber auch für einen C7- bis C30-Alkylarylenrest stehen. Beispiele hierfür sind Diphenylen methan, Diphenylenethan oder 2,2-Diphenylenpropan. Ferner können Z' und R' einen C6- bis C18-Arylenrest wie Phenylen oder Biphenylen bedeuten. Die vorgenannten Gruppen können ihrerseits mit einem oder mehreren Substituenten substituiert, oder durch Heteroatome bzw. -gruppen, unterbrochen sein. Besonders bevor zugte Substituenten sind Halogenatome, bevorzugt Chlor oder Brom oder C1- bis C10-Alkylreste, insbesonders Methyl oder Ethyl. Zu den bevorzugten Heteroatomen, bzw. -gruppen, zählen -SO2-, -O- oder -S-. Im folgenden sind beispielhaft einige geeignete Reste Z' und R' aufgeführt:
worin Q'' -CyH2y-, -CO-, -SO2-, -O- oder -S- bedeuten kann, q 0 oder
1 ist, p 0 oder 1 bedeutet und y eine ganze Zahl von 1 bis 5 dar
stellt. R'' kann C1- bis C10-alkyl oder C1- bis C10-Alkoxy bedeu
ten, und r kann Null oder 1 sein. Darüber hinaus können die Poly
etherimide neben den Einheiten der allgemeinen Formel II, weitere
Imideinheiten enthalten. Geeignet sind beispielsweise Einheiten
der Formeln II1 oder II2 oder deren Mischungen:
Bevorzugt werden Polyetherimide, die wiederkehrende Einheiten der
allgemeinen Formel III
enthalten, eingesetzt, worin Z'' und R'' die gleiche Bedeutung ha
ben wie Z' und R'.
Besonders bevorzugte Polyetherimide enthalten wiederkehrende Ein
heiten in denen Z''
bedeutet und R'' ausgewählt ist aus
Ganz besonders bevorzugte Polyetherimide enthalten wiederkehrende
Einheiten der Formel (III1)
Die Polyetherimide haben im allgemeinen mittlere Molekularge
wichte (Zahlenmittelwert Mn) von 5000 bis 50 000, bevorzugt von
8000 bis 40 000. Sie sind entweder bekannt oder nach bekannten
Methoden erhältlich.
So können entsprechende Dianhydride mit entsprechenden Diaminen
zu den Polyetherimiden umgesetzt werden. In der Regel findet
diese Umsetzung in Substanz oder in einem inerten Lösungsmittel
bei Temperaturen von 100 bis 250°C statt. Als Lösungsmittel eignen
sich vor allem o-Dichlorbenzol oder m-Cresol. Ebenso können die
Polyetherimide in der Schmelze bei Temperaturen von 200 bis 400°C,
bevorzugt 230 bis 300°C hergestellt werden. Zur Herstellung der
Polyetherimide werden im allgemeinen die Dianhydride mit den Di
aminen im äquimolaren Verhältnis umgesetzt. Gewisse molare Über
schüsse, z. B. 0,1 bis 5 Mol-% an Dianhydrid oder Diamin, sind je
doch möglich.
Erfindungsgemäß können als Polymere A auch Polystyrole verwendet
werden. Als Monomere kommen insbesondere Styrol in Betracht, fer
ner die kern- oder seitenkettenalkylierten Styrole. Als Beispiele
seien Chlorstyrol, α-Methylstyrol, Styrol, p-Methylstyrol, Vinyl
toluol und p-tert.-Butylstyrol genannt. Vorzugsweise wird jedoch
Styrol allein verwendet.
Die Homopolymerisate werden im allgemeinen nach den bekannten
Verfahren in Masse, Lösung oder Suspension hergestellt (vgl.
Ullmanns Enzyklopädie der techn. Chemie, Band 19, Seiten 265 bis
272, Verlag Chemie, Weinheim 1980). Die Homopolymerisate können
Gewichtsmittel des Molekulargewichts Mw von 100 bis 300.000 auf
weisen, die nach üblichen Methoden bestimmt werden können.
Darüber hinaus können die thermoplastischen Polymeren A
Copolymere auf der Basis von Styrol sein, worunter erfindungs
gemäß auch Copolymere auf der Basis anderer vinylaromatischer Mo
nomerer wie α-Methylstyrol oder substituierter Styrole z. B. C1-
bis C10-Alkylstyrole wie Methylstyrol oder Mischungen unterschied
licher vinylaromatischer Monomerer verstanden werden. Geeignet
sind beispielsweise Styrolcopolymere aus
50 bis 95 Gew.-%, vorzugsweise 60 bis 80 Gew.-% Styrol, α-Methyl styrol oder substituierten Styrolen, N-Phenylmaleinimid oder deren Mischungen und
5 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 20 bis 40 Gew.-% Acrylnitril, Meth acrylnitril, Methylmethacrylat, Maleinsäureanhydrid oder deren Mischungen.
50 bis 95 Gew.-%, vorzugsweise 60 bis 80 Gew.-% Styrol, α-Methyl styrol oder substituierten Styrolen, N-Phenylmaleinimid oder deren Mischungen und
5 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 20 bis 40 Gew.-% Acrylnitril, Meth acrylnitril, Methylmethacrylat, Maleinsäureanhydrid oder deren Mischungen.
Die Styrolcopolymere sind harzartig, thermoplastisch und
kautschukfrei. Besonders bevorzugte Styrolcopolymere sind solche
aus Styrol mit Acrylnitril und gegebenenfalls mit Methylmeth
acrylat, aus α-Methylstyrol mit Acrylnitril und gegebenenfalls
mit Methylmethacrylat oder aus Styrol und α-Methylstyrol mit
Acrylnitril und gegebenenfalls mit Methylmethacrylat und aus
Styrol und Maleinsäureanhydrid. Es können auch mehrere der besch
riebenen Styrolcopolymere gleichzeitig eingesetzt werden.
Diese Styrolcopolymere sind an sich bekannt und lassen sich durch
radikalische Polymerisation, insbesondere durch Emulsions-,
Suspensions-, Lösungs- und Massepolymerisation herstellen. Sie
weisen in der Regel Viskositätszahlen im Bereich von etwa 40 bis
160 auf, dies entspricht mittleren Molekulargewichten Mw
(Gewichtsmittelwert) von etwa 40 000 bis 2 000 000.
In dem erfindungsgemäßen Verfahren können auch Styrolcopolymere
aus vinylaromatischen Monomeren, beispielsweise Styrol oder α-
Methylstyrol und konjugierten Dienen verwendet werden. Ein be
sonders geeignetes vinylaromatisches Monomer ist dabei Styrol.
Als konjugierte Diene werden u. a. Butadien oder Isopren einge
setzt, wobei Butadien bevorzugt verwendet wird. Als Styrolcopoly
mere können auch solche Copolymeren eingesetzt werden, die da
durch erhältlich sind, daß man zunächst vinylaromatische Monomere
mit konjugierten Dienen polymerisiert und anschließend einer Hy
drierungsreaktion unterwirft.
Derartige Styrolcopolymere sind insbesondere durch anionische
Polymerisation von vinylaromatischen Monomeren und konjugierten
Dienen erhältlich. Dabei entstehen vorwiegend Blockcopolymerisate
dieser Comonomere. Methoden zur Herstellung derartiger Styrol
copolymere sind allgemein bekannt (US-A 3,595,942).
Die verwendeten Styrolcopolymere können von beliebiger Struktur
sein, besonders bevorzugt sind Blockcopolymere mit Dreiblock
struktur sowie verzweigte, sogenannte sternförmige Strukturen mit
Multiblockstruktur. Die Synthese sternförmig aufgebauter Block
copolymere aus vinylaromatischen Monomeren und Dienmonomeren sind
Gegenstand der DE-OS 19 59 922, die Synthese sternförmig auf ge
bauter Blockcopolymerer mit mehrfacher Initiierung ist Gegenstand
der DE 25 50 226 sowie der US-A 3,639,517.
Geeignete Monomere sowie Initiatoren sind ebenfalls den genannten
Schriften zu entnehmen. Besonders bevorzugt werden dabei Block
copolymere auf Basis von Styrol als vinylaromatisches Monomer so
wie Butadien und/oder Isopren als konjugierte Dienmonomere. Der
Anteil des vinylaromatischen Monomeren an den eingesetzten
Styrolcopolymeren beträgt im allgemeinen von 25 bis 95, vorzugs
weise 40 bis 90 Gew.-%.
Als thermoplastische Polymere A können darüber hinaus Pfropf
copolymere verwendet werden, die vorzugsweise aufgebaut sind aus
- a₁) etwa 40 bis 80 Gew.-%, vorzugsweise etwa 50 bis 70 Gew.-% einer Pfropfgrundlage aus einem kautschukelastischen Polyme ren mit einer Glasübergangstemperatur von unter 0°C,
- a₂) etwa 20 bis 60 Gew.-%, vorzugsweise etwa 30 bis 50 Gew.-%
einer Pfropfauflage aus
- a₂₁) etwa 50 bis 95 Gew.-%, bevorzugt etwa 60 bis 80 Gew.-% Styrol oder substituierten Styrolen obiger allgemeiner Formel III oder Methylmethacrylat oder deren Mischungen,
- a₂₂) etwa 5 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise etwa 20 bis 40 Gew.-% Acrylnitril, Methacrylnitril, Methylmethacrylat, Malein säureanhydrid oder deren Mischungen.
Für die Pfropfgrundlage a1) kommen Polymerisate in Betracht, deren
Glasübergangstemperatur unterhalb von 10°C, insbesondere unterhalb
von 0°C vorzugsweise unterhalb von -20°C liegt. Dies sind z. B. Na
turkautschuk, Synthesekautschuk auf der Basis von konjugierten
Dienen, oder deren Mischungen mit anderen Copolymeren sowie
Elastomere auf der Basis von C1-C8-Alkylestern der Acrylsäure, die
weitere Comonomere enthalten können.
Bevorzugt kommen als Pfropfgrundlage a1) Polybutadien oder Copoly
merisate aus Butadien und Styrol in Betracht.
Weiterhin sind Pfropfgrundlagen a1) bevorzugt, die aufgebaut sind
aus
- a₁₁) 70 bis 99,9 Gew.-%, vorzugsweise 99 Gew.-% mindestens eines Alkylacrylats mit 1 bis 8 C-Atomen im Alkylrest, vorzugsweise n-Butylacrylat und/oder 2-Ethylhexylacrylat, insbesondere n- Butylacrylat als alleiniges Alkylacrylat
- a₁₂) 0 bis 30 Gew.-%, insbesondere 20 bis 30 Gew.-% eines weiteren copolymerisierbaren, monoethylenisch ungesättigten Monomers, wie Butadien, Isopren, Styrol, Acrylnitril, Methylmethacrylat und/oder Vinylmethylether
- a₁₃) 0,1 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 4 Gew.-% eines copoly mersierbaren, polyfunktionellen, vorzugsweise bi- oder tri funktionellen, die Vernetzung bewirkenden Monomers.
Als solche bi- oder polyfunktionellen Vernetzungsmonomeren a13)
eignen sich Monomere, die vorzugsweise zwei, gegebenenfalls auch
drei oder mehr, zur Copolymerisation befähigte ethylenische Dop
pelbindungen enthalten, die nicht in den 1,3-Stellungen konju
giert sind. Geeignete Vernetzungsmonomere sind beispielsweise
Divinylbenzol, Diallylmaleat, Diallylfumarat, Diallylphthalat,
Triallylcyanurat oder Triallylisocyanurat. Als besonders günsti
ges Vernetzungsmonomeres hat sich der Acrylsäureester des Tri
cyclodecenylalkohols erwiesen (vgl. DE-A-12 60 135).
Auch diese Art von Pfropfgrundlagen ist an sich bekannt und in
der Literatur beschrieben.
Von den Pfropfauflagen a2) sind diejenigen bevorzugt, in denen
a21) Styrol oder α-Methylstyrol bedeutet. Als bevorzugte Monome
ren-Gemische werden vor allem Styrol und Acrylnitril, α-Methyl
styrol und Acrylnitril, Styrol, Acrylnitril und Methylmeth
acrylat, Styrol, N-Phenylmaleinimid, Glycidylmethacrylat und
Maleinsäureanhydrid eingesetzt. Die Pfropfauflagen sind erhält
lich durch Copolymerisation der Komponenten a21) und a22).
Für den Fall, daß das Pfropfcopolymere eine Pfropfgrundlage a1)
enthält, die aus Polybutadienpolymeren aufgebaut ist, so spricht
man von ABS-Kautschuk.
Die Pfropfcopolymerisation kann, wie an sich bekannt, in Lösung,
Suspension oder vorzugsweise in Emulsion erfolgen. Die Weichphase
des Pfropfcopolymerisats weist bei der Herstellung des ABS-Kau
tschuks und der Pfropfung in Emulsion bevorzugt einen mittleren
Teilchendurchmesser (d50-Wert der integralen Masseverteilung) von
0,08 µm auf. Durch Vergrößerung der Teilchen, z. B. durch
Agglomerisation oder bei der Gewinnung der Emulsion im Wege des
Saatlatex-Verfahrens, wird der d50-Wert im Bereich von 0,2 bis 0,5
µm eingestellt. Bei solchen Pfropfcopolymerisationen erfolgt eine
zumindest teilweise chemische Verknüpfung der polymerisierenden
Monomeren mit dem bereits polymerisierten Kautschuk, wobei die
Verknüpfung wahrscheinlich an den im Kautschuk enthaltenen Dop
pelbindungen erfolgt. Zumindest ein Teil der Monomeren ist also
auf den Kautschuk gepfropft, also durch kovalente Bindungen an
den Kautschuk-Fadenmolekülen gebunden.
Die Pfropfung kann auch mehrstufig erfolgen, indem zuerst ein
Teil der die Pfropfhülle bildenden Monomere aufgepfropft wird und
anschliessend der Rest.
Ist die Pfropfgrundlage a1) der Pfropfcopolymere aus den Komponen
ten a11), gegebenenfalls a12) und a13) aufgebaut, so spricht man
von ASA-Kautschuken. Ihre Herstellung ist an sich bekannt oder
kann nach an sich bekannten Methoden erfolgen.
Der Aufbau der Pfropfauflage der Pfropfcopolymeren kann ein- oder
zweistufig erfolgen.
Im Falle des einstufigen Aufbaues der Pfropfauflage wird ein
Gemisch der Monomeren a21) und a22) in dem gewünschten Gew.-Ver
hältnis im Bereich von 95 : 5 bis 50 : 50, vorzugsweise 90 : 10 bis
65 : 35 in Gegenwart des Elastomeren a1, in an sich bekannter Weise,
vorzugsweise in Emulsion, polymerisiert.
Im Falle eines zweistufigen Aufbaus der Pfropfauflage a2) macht
die erste Stufe im allgemeinen 20 bis 70 Gew.-%, vorzugsweise 25
bis 50 Gew.-%, bezogen auf a2), aus. Zu ihrer Herstellung werden
vorzugsweise nur monoethylenisch ungesättigte aromatische Kohlen
wasserstoffe (a21) verwendet.
Die zweite Stufe der Pfropfauflage macht im allgemeinen 30 bis 80
Gew.-%, insbesondere 50 bis 75 Gew.-%, jeweils bezogen auf a2),
aus. Zu ihrer Herstellung werden Mischungen aus den genannten
monoethylenisch ungesättigten aromatischen Kohlenwasserstoffen
a21) und monoethylenisch ungesättigten Monomeren a22) im Gewichts
verhältnis a21)/a22) von im allgemeinen 90 : 10 bis 60 : 40, ins
besondere 80 : 20 bis 70 : 30 angewendet.
Die Bedingungen der Pfropfcopolymerisation werden vorzugsweise so
gewählt, daß Teilchengrößen von 50 bis 700 nm (d50-Wert der inte
gralen Massenverteilung) resultieren. Maßnahmen hierzu sind be
kannt.
Durch das Saatlatex-Verfahren kann direkt eine grobteilige
Kautschukdispersion hergestellt werden.
Um möglichst zähe Produkte zu erzielen, ist es häufig von Vor
teil, eine Mischung mindestens zweier Pfropfcopolymerisate mit
unterschiedlicher Teilchengröße zu verwenden.
Um dies zu erreichen, werden die Teilchen des Kautschuks in be
kannter Weise, z. B. durch Agglomeration vergrößert, so daß der
Latex bimodal (z. B. 50 bis 180 nm und 200 bis 700 nm) aufgebaut
ist.
Weiterhin seien als thermoplastische Polymere A Copolymere von
α-Olefinen genannt. Bei den α-Olefinen handelt es sich üblicher
weise um Monomere mit 2 bis 8 C-Atomen, vorzugsweise Ethylen und
Propylen. Als Comonomere haben sich Alkylacrylate oder Alkylmeth
acrylate, die sich von Alkoholen mit 1 bis 8 C-Atomen, vorzugs
weise von Ethanol, Butanol oder Ethylhexanol, ableiten sowie re
aktive Comonomere wie Acrylsäure, Methacrylsäure, Maleinsäure,
Maleinsäureanhydrid oder Glycidyl(meth-)acrylat und weiterhin
Vinylester, insbesondere Vinylacetat, als geeignet erwiesen.
Mischungen verschiedener Comonomere können ebenfalls eingesetzt
werden. Als besonders geeignet haben sich Ethylencopolymere mit
Ethyl- oder Butylacrylat und Acrylsäure und/oder Maleinsäure
anhydrid als Comonomeren erwiesen.
Die Copolymeren können in einem Hochdruckprozeß bei einem Druck
von 400 bis 4500 bar oder durch Pfropfen der Comonomeren auf das
Poly-α-Olefin hergestellt werden. Der Anteil des α-Olefins an dem
Copolymeren liegt i.a. im Bereich von 99,95 bis 55 Gew.-%.
Als Lactam b' kann man beispielsweise ε-Caprolactam, Önanthlactam,
Capryllactam und Lauryllactam sowie deren Mischungen, bevorzugt
ε-Caprolactam, einsetzen.
Als weitere polyamidbildende Monomere b'' kann man beispielsweise
Dicarbonsäuren, wie Alkandicarbonsäuren mit 6 bis 12 Kohlenstoff
atomen, insbesondere 6 bis 10 Kohlenstoffatomen, wie Adipinsäure,
Pimelinsäure, Korksäure, Azelainsäure oder Sebazinsäure sowie
Terephthalsäure und Isophthalsäure, Diamine wie C4-C12-Alkyldia
mine, insbesondere mit 4 bis 8 Kohlenstoffatomen wie Hexa
methylendiamin, Tetramethylendiamin oder Octamethylendiamin, fer
ner m-Xylylendiamin, Bis-(4-aminophenyl)methan, Bis-(4-amino
phenyl)-propan-2,2 oder Bis-(4-aminocyclohexyl)methan, sowie
Mischungen von Dicarbonsäuren und Diaminen jeweils für sich in
beliebigen Kombinationen, im Verhältnis zueinander jedoch vor
teilhaft im äquivalenten Verhältnis wie Hexamethylendiammonium
adipat, Hexamethylendiammoniumterephthalat oder Tetramethylendi
ammoniumadipat, bevorzugt Hexamethylendiammoniumadipat und Hexa
methylendiammoniumterephthalat einsetzen. Besondere technische
Bedeutung haben Polycaprolactam und Polyamide, die aus Capro
lactam, Hexamethylendiamin sowie Adipinsäure, Isophthalsäure und/
oder Terephthalsäure aufgebaut sind, erlangt.
In einer bevorzugten Ausführungsform setzt man ε-Caprolactam und
Hexamethylendiammoniumadipat ("AH-Salz") ein.
Im allgemeinen verwendet man von 30 bis 100, bevorzugt von 35 bis
100 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge an Monomeren b, an Lacta
men b' und von 0 bis 70, bevorzugt von 0 bis 65 Gew.-%, bezogen
auf die Gesamtmenge an Monomeren b, der weiteren polyamidbildenen
Monomeren b''. AH-Salz wird üblicherweise als wäßrige Lösung ein
gesetzt, deren Konzentration im allgemeinen von 30 bis 75, bevor
zugt von 35 bis 70 Gew.-%, bezogen auf die wäßrige Lösung,
beträgt. In der Regel wählt man das Gewichtsverhältnis von Lactam
zu AH-Salz im Bereich von 4 : 1 bis 20 : 1, bevorzugt im Bereich von
5 : 1 bis 15 : 1.
Unter einem Schichtsilikat versteht man im allgemeinen Silikate,
in welchen die SiO4-Tetraeder in zweidimensionalen unendlichen
Netzwerken verbunden sind. (Die empirische Formel für das Anion
lautet (Si2O5 2-)n). Die einzelnen Schichten sind durch die zwi
schen ihnen liegenden Kationen miteinander verbunden, wobei mei
stens als Kationen Na, K, Mg, Al oder/und Ca in den natürlich
vorkommenden Schichtsilikaten vorliegen.
Als Beispiele für synthetische und natürliche Schichtsilikate
(Phyllosilikate) seien Montmorillonit, Smectit, Illit, Sepiolit,
Palygorskit, Muscovit, Allevardit, Amesit, Hectorit, Fluorhecto
rit, Saponit, Beidellit, Talkum, Nontronit, Stevensit, Bentonit,
Glimmer, Vermiculit, Fluorvermiculit, Halloysit und Fluor enthal
tende synthetische Talkum-Typen genannt.
Unter einem delaminierten Schichtsilikat im Sinne der Erfindung
sollen Schichtsilikate verstanden werden, bei welchen durch Um
setzung mit sogenannten Hydrophobierungsmitteln und gegebenen
falls anschließender Monomerzugabe (sog. Quellung z. B. mit sog.
AH-Salzen) die Schichtabstände zunächst vergrößert werden.
Die Schichtdicken derartiger Silikate vor der Delaminierung be
tragen üblicherweise von 5 bis 100 Å, vorzugsweise 5 bis 50 und
insbesondere 8 bis 20 Å.
Durch anschließende Polykondensation oder Mischung z. B. durch
Konfektionierung des hydrophobierten und gegebenenfalls gequolle
nen Schichtsilikates mit Polyamiden erfolgt die Delaminierung der
Schichten, welche im Formkörper vorzugsweise zu einem Schichtab
stand von mindestens 40 Å, vorzugsweise mindestens 50 Å führen.
Zur Vergrößerung der Schichtabstände (Hydrophobierung) werden die
Schichtsilikate (vor der Herstellung der erfindungsgemäßen Form
massen) mit sogenannten Hydrophobierungsmitteln umgesetzt, welche
oft auch als Oniumionen oder Oniumsalze bezeichnet werden.
Die Kationen der Schichtsilikate werden durch organische Hydro
phobierungsmittel ersetzt, wobei durch die Art des organischen
Restes die gewünschten Schichtabstände eingestellt werden können,
die sich nach der Art des jeweiligen Monomeren oder Polymeren, in
welches das Schichtsilikat eingebaut werden soll, richten.
Der Austausch der Metallionen kann vollständig oder teilweise er
folgen. Bevorzugt ist ein vollständiger Austausch der Metall
ionen. Die Menge der austauschbaren Metallionen wird üblicher
weise in Milliäquivalenten (meq) pro 100 g Schichtsilikat angege
ben und als Ionenaustauschkapazität bezeichnet.
Bevorzugt sind Schichtsilikate mit einer Kationenaustauschkapazi
tät von mindestens 50, vorzugsweise 80 bis 130 meq/100 g.
Geeignete organische Hydrophobierungsmittel leiten sich von Oxo
nium-, Ammonium-, Phosphonium- und Sulfoniumionen ab, welche
einen oder mehrere organische Reste tragen können.
Als geeignete Hydrophobierungsmittel seien solche der allgemeinen
Formel I und/oder II genannt:
wobei die Substituenten folgende Bedeutung haben:
R1, R2, R3, R4 unabhängig voneinander Wasserstoff, einen gerad kettigen verzweigten, gesättigten oder ungesättigten Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 40, vorzugsweise 1 bis 20 C-Atomen, welcher gegebenen falls mindestens eine funktionelle Gruppe tragen kann oder 2 der Reste miteinander verbunden sind, insbesondere zu einem heterocyclischen Rest mit 5 bis 10 C-Atomen,
X für Phosphor oder Stickstoff,
Y für Sauerstoff oder Schwefel,
n für eine ganze Zahl von 1 bis 5, vorzugsweise 1 bis 3 und
Z für ein Anion
steht.
R1, R2, R3, R4 unabhängig voneinander Wasserstoff, einen gerad kettigen verzweigten, gesättigten oder ungesättigten Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 40, vorzugsweise 1 bis 20 C-Atomen, welcher gegebenen falls mindestens eine funktionelle Gruppe tragen kann oder 2 der Reste miteinander verbunden sind, insbesondere zu einem heterocyclischen Rest mit 5 bis 10 C-Atomen,
X für Phosphor oder Stickstoff,
Y für Sauerstoff oder Schwefel,
n für eine ganze Zahl von 1 bis 5, vorzugsweise 1 bis 3 und
Z für ein Anion
steht.
Geeignete funktionelle Gruppen sind Hydroxyl-, Nitro- oder Sulfo
gruppen, wobei Carboxylgruppen besonders bevorzugt sind, da durch
derartige funktionelle Gruppen eine verbesserte Anbindung an die
Endgruppen des Polyamides erfolgt.
Geeignete Anionen Z leiten sich von Protonen liefernden Säuren,
insbesondere Mineralsäuren ab, wobei Halogene wie Chlor, Brom,
Fluor, Iod, Sulfat, Sulfonat, Phosphat, Phosphonat, Phosphit und
Carboxylat, insbesondere Acetat, bevorzugt sind.
Die als Ausgangsstoffe verwendeten Schichtsilikate werden in der
Regel in Form einer Suspension umgesetzt. Das bevorzugte Suspen
diermittel ist Wasser, gegebenenfalls in Mischung mit Alkoholen,
insbesondere niederen Alkoholen mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen. Es
kann vorteilhaft sein, zusammen mit dem wäßrigen Medium einen
Kohlenwasserstoff, zum Beispiel Heptan, einzusetzen, da die
hydrophobierten Schichtsilikate mit Kohlenwasserstoffen gewöhn
lich verträglicher sind als mit Wasser.
Weitere geeignete Beispiele für Suspendiermittel sind Ketone und
Kohlenwasserstoffe. Gewöhnlich wird ein mit Wasser mischbares
Suspendiermittel bevorzugt. Bei der Zugabe des Hydrophobierungs
mittels zum Schichtsilikat tritt ein Ionenaustausch ein, wodurch
das Schichtsilikat üblicherweise aus der Lösung ausfällt. Das als
Nebenprodukt des Ionenaustausch entstehende Metallsalz ist
vorzugsweise wasserlöslich, so daß das hydrophobierte Schicht
silikat als kristalliner Feststoff durch z. B. Abfiltrieren abge
trennt werden kann.
Der Ionenaustausch ist von der Reaktionstemperatur weitgehend un
abhängig. Die Temperatur liegt vorzugsweise über dem Kristallisa
tionspunkt des Mediums und unter seinem Siedepunkt. Bei wäßrigen
Systemen liegt die Temperatur zwischen 0 und 100°C, vorzugsweise
zwischen 40 und 80°C.
Für Polyamide sind Alkylammoniumionen bevorzugt, welche ins
besondere durch Umsetzung von geeigneten Aminocarbonsäuren,
bevorzugt ω-Aminocarbonsäuren wie ω-Aminododecansäure, ω-Amino
undecansäure, ω-Aminobuttersäure, ω-Aminocaprylsäure oder ω-
Aminocapronsäure mit üblichen Mineralsäuren, beispielsweise Salz
säure, Schwefelsäure oder Phosphorsäure oder Methylierungsmitteln
wie Methyliodid erhältlich sind.
Weitere bevorzugte Alkylammoniumionen sind Laurylammonium-, Myri
stylammonium, Palmitylammonium-, Stearylammonium-, Pyridinium-,
Octadecylammonium-, Monomethyloctadecylammonium- und Dimethyloc
tadecylammoniumionen.
Als geeignete Phosphoniumionen seien beispielsweise Docosyltrime
thylphosphonium, Hexatriacontyltricyclohexylphosphonium, Octade
cyltriethylphosphonium, Dicosyltriisobutylphosphonium, Methyltri
nonylphosphonium, Ethyltrihexadecylphosphonium, Dimethyldidecyl
phosphonium, Diethyldioctadecylphosphonium, Octadecyldiethylal-
Iylphosphonium, Trioctylvinylbenzylphosphonium, Dioctydecylethyl
hydroxyethylphosphonium, Docosyldiethyldichlorbenzylphosphonium,
Octylnonyldecylpropargylphosphonium Triisobutylperfluordecyl
phosphonium, Eicosyltrihydroxymethylphosphonium, Triacontyltris
cyanethylphosphonium und Bis-trioctylethylendiphosphonium
genannt.
Weitere geeignete Hydrophobierungsmittel sind u. a. in der WO
93/4118, WO 93/4117, EP-A 398 551 und DE-A 36 32 865 beschrieben.
Nach der Hydrophobierung weisen die Schichtsilikate im allge
meinen einen Schichtabstand von 10 bis 50 Å, vorzugsweise von 13
bis 40 Å auf. Der Schichtabstand bedeutet üblicherweise den Ab
stand von der Schichtunterkante der oberen Schicht zur Schichto
berkante der unteren Schicht.
So weit wie möglich wird das auf die vorstehende Weise hydro
phobierte Schichtsilikat von Wasser befreit, beispielsweise durch
Trocknen, wie Sprühtrocknen. Im allgemeinen enthält das so behan
delte hydrophobierte Schichtsilikat von 0 bis 10, bevorzugt von 0
bis 5 Gew.-% Wasser. Anschließend kann das hydrophobierte
Schichtsilikat als Suspension in einem möglichst wasserfreien
Suspendiermittel, wobei sich z. B. von den oben genannten vor al
lem die Alkohole oder die nieder siedenden Alkane eignen oder als
Feststoff mit den Polyamid-Monomeren gemischt. Bevorzugt werden
die hydrophobierten Schichtsilikate als Feststoff eingesetzt.
Hierbei ist es möglich, den Schichtabstand weiter zu vergrößern,
indem man das Schichtsilikat mit Polyamidmonomeren z. B. bei Tem
peraturen von 25 bis 300, vorzugsweise von 100 bis 280 und ins
besondere von 200 bis 260°C über eine Verweilzeit von in der Regel
5 bis 120 Min, vorzugsweise von 10 bis 60 Min umsetzt (sog. Quel
lung). Je nach Dauer der Verweilzeit und Art des gewählten Mono
meren vergrößert sich der Schichtabstand zusätzlich um 10 bis
150, vorzugsweise um 20 bis 50 Å. Die Länge der Blättchen beträgt
üblicherweise bis zu 2000 Å, vorzugsweise bis zu 1500 Å. Etwa
vorhandene oder sich aufbauende Präpolymere tragen in der Regel
ebenfalls zur Quellung der Schichtsilikate bei.
Im allgemeinen werden die thermoplastischen Polymeren A zu der
Suspension der hydrophobierten Schichtsilikate in den polyamid
bildenen Monomeren b gegeben. Es ist aber auch möglich nur einen
Teil der Monomeren b zur Quellung der hydrophobierten Schicht
silikate zu verwenden und die Polymeren A in einem anderen Teil
der Monomeren b zu lösen und anschließend die Suspension zur
Lösung zu geben oder umgekehrt die Suspension vorzulegen und die
Lösung zuzugeben. Es können aber auch die Polymeren A vorgelegt
und die Suspension der hydrophobierten Schichtsilikate in den po
lyamidbildenen Monomeren b zugegeben werden.
Erfindungsgemäß werden die Monomeren b, in denen die Polymeren A
gelöst und die hydrophobierten Schichtsilikate suspendiert sind,
in Gegenwart von 0,1 bis 8, bevorzugt von 0,1 bis 7 Gew.-%
Wasser, bezogen auf die Monomeren b, polymerisiert. Bevorzugt
wird die Polymerisation in Gegenwart von mehr als 0,2 Gew.-%
Wasser, beispielsweise von 0,25 bis 6 Gew.-% Wasser durchgeführt.
Besonders bevorzugt sind Wassermengen im Bereich von 0,3 bis 5,
insbesondere 0,5 bis 5, beispielsweise im Bereich von 0,3 bis 4,5
Gew.-% Wasser, bezogen auf die Monomeren b. Unter diesen Bedin
gungen ist die Geschwindigkeit der Polymerisation hinreichend
groß, und es bleiben die thermoplastischen Polymeren A überra
schenderweise in Lösung bzw. fein dispergiert.
Das Wasser kann der Suspension zugegeben werden. Enthalten diese
Suspensionen bereits Wasser, beispielsweise weil das AH-Salz als
wäßrige Lösung eingesetzt wird oder weil wie oben beschrieben
Wasser über die Schichtsilikate eingetragen wird, wird entweder
kein weiteres Wasser zugegeben oder nur soviel Wasser zugesetzt,
daß die Gesamtmenge an Wasser, bezogen auf die Monomeren b, in
dem erfindungsgemäßen Bereich liegt.
Je nach Schmelzpunkt der polyamidbildenen Monomeren werden die
Polymeren A bei Temperaturen im Bereich von 50 bis 320, bevorzugt
bis 300°C, z. B. im Bereich von 80 bis 290 in den Monomeren b bzw.
der Suspension gelöst. Um eine möglichst gute Durchmischung zu
erhalten, wird die Suspension oder die Mischung von A und b
vorteilhafterweise gerührt. Hierzu eignen sich z. B. Rührkessel.
Anschließend wird im allgemeinen das Wasser auf einmal, in Por
tionen oder kontinuierlich zugegeben, wobei die Temperaturen der
Suspension im allgemeinen im Bereich von 70 bis 100, bevorzugt im
Bereich von 75 bis 95°C liegen. Die Temperatur der wasserhaltigen
Suspension wird entweder gleichzeitig oder anschließend in der
Regel auf 180 bis 330, bevorzugt 220°C bis 320°c erhöht. Die
Suspension kann entweder in dem Aggregat verbleiben, in dem sie
hergestellt wurde oder vor oder nach der Temperaturerhöhung oder
vor oder nach der Wasserzugabe in ein anderes Reaktionsgefäß
überführt werden. Besonders vorteilhaft wird die Polykondensation
unter gleichzeitiger Scherung durchgeführt, wobei vorzugsweise
Scherspannungen gemäß DIN 11 443 von 10 bis 105 Pa, insbesondere
102 bis 104 Pa vorliegen.
Diverse Verfahrensführungen können für die Herstellung der
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen angewendet werden. Die Hers
tellung kann z. B. mittels eines diskontinuierlichen (Batchprozeß)
oder eines kontinuierlich geführten Verfahrens erfolgen.
Bei dem diskontinuierlichen Verfahren kann die wasserhaltige
Suspension bei den oben angegebenen Temperatur- und Scher
bedingungen und unter Druck polykondensiert werden. Der Druck
liegt dabei in der Regel im Bereich von 5 bis 30 bar, bevorzugt
im Bereich von 8 bis 20 bar (absolut). Die Verweilzeiten sind da
bei im wesentlichen von den gewählten Temperaturen während der
Polykondensation abhängig und liegen in der Regel im Bereich von
0,5 bis 3 h. Im allgemeinen wird nach Erreichen des Gleichge
wichtsumsatzes das Wasser verdampft und der Druck auf Atmosphä
rendruck erniedrigt. Noch in der Schmelze vorhandenes Wasser kann
auch bei diesem Druck zu weiterem Molekulargewichtsaufbau führen.
Anschließend wird das Reaktionsgemisch ausgetragen, beispiels
weise in Form von Schmelzprofilen, abgekühlt, zweckmäßigerweise,
indem es durch ein Wasserbad geleitet wird und zerkleinert,
bevorzugt granuliert. In der Regel weisen die so erhaltenen Poly
amide Molekulargewichte von bis zu 22 000 g/mol, bevorzugt im Be
reich von 8000 bis 22 000 g/mol auf.
Das kontinuierliche Verfahren wird nach einer bevorzugten Aus
führungsform in der Regel so ausgeführt, daß man die wasserhal
tige Suspension, deren Temperatur im Bereich von 70 bis 100,
bevorzugt von 75 bis 95°C beträgt, kontinuierlich einer ersten
Reaktionszone zuführt und dort unter den oben angegebenen
Temperatur- und Scherbedingungen polykondensiert. Gemäß einer be
sonderen Ausführungsform kann der ersten Reaktionszone außer der
wässrigen Suspension noch Präpolymere anderer oder der gleichen
polyamidbildenden Monomeren zugeführt werden. Diese können
beispielsweise aus der Extraktion von Produktgranulat stammen (s.
unten). Der Druck in der ersten Reaktionszone liegt im allge
meinen unter 5 bar (absolut). Er kann beispielsweise von 1 bis 3
bar (absolut) betragen. Die Verweilzeit, die im wesentlichen von
Temperatur, Druck und Wassergehalt des Reaktionsgemisches ab
hängt, wählt man in der Regel im Bereich von 2 bis 5 h, bevorzugt
von 3 bis 4 h. Werden Präpolymere zu der ersten Reaktionsstufe
zudosiert sind die Verweilzeiten im allgemeinen kürzer als 2 h,
beispielsweise 0,5 bis 1 h. In der ersten Reaktionszone wird bei
Einsatz von Caprolactam üblicherweise bis zu einem Molekularge
wicht von 3000 g/mol oder darüber, bevorzugt im Bereich von 5000
bis 7000 g/mol polykondensiert. Die Endgruppensummenkonzentration
kann hierbei beispielsweise im Bereich von 200 bis 600, vorzugs
weise von 300 bis 400 mmol/kg liegen.
Aus der ersten Reaktionszone wird die Reaktionsmischung in eine
zweite Reaktionszone geleitet. Bevorzugt ist das Reaktionsgefäß
der zweiten Reaktionszone, das beispielsweise röhrenförmig sein
kann, mit Einbauten ausgestattet. Dazu zählen geordnete Misch
elemente (z. B. sogenannte Sulzerpackungen) oder ungeordnete
Mischelemente wie Füllkörper (z. B. Raschigringe, Kugeln oder
Pallringe), damit vorzugsweise eine Mindestverweildauer der noch
nicht umgesetzten Monomeren in der Schmelze (zwecks Erzielung
eines hohen Umsatzes) gewährleistet ist, und Zonen, in denen kein
oder nur ein minimaler Transport der Schmelze erfolgt ("Totzo
nen") sowie eine Rückvermischung möglichst vermieden werden. Die
Temperaturen in der zweiten Reaktionszone liegen im allgemeinen
im selben Bereich wie die in der ersten Reaktionszone. Die Ver
weilzeit in der zweiten Reaktionszone kann je nach Monomerart,
Temperatur, Druck und Beschaffenheit des Reaktionsgefäßes in wei
ten Grenzen variieren. Im allgemeinen ist die Verweilzeit in der
zweiten Reaktionszone dann länger, wenn in der ersten Reaktions
zone kein Präpolymer zugegeben wurde. Die Polymerschmelze wird
aus der zweiten Reaktionszone im allgemeinen in Form von Schmelz
profilen ausgetragen, mittels eines Wasserbades abgekühlt und
zerkleinert, bevorzugt granuliert. Die so erhaltenen Polyamide
können z. B. Molekulargewichte im Bereich von 12 000 bis 22 000 g/
mol aufweisen.
Sowohl die nach dem diskontinuierlichen als auch nach dem konti
nuierlichen Verfahren erhaltenen Zusammensetzungen können noch
flüchtige Bestandteile wie das eingesetzte Lactam und weitere
Monomereinheiten sowie wasserdampfflüchtige Oligomere aufweisen.
Diese entfernt man in der Regel mit Wasser aus dem Polymer
granulat durch Gegenstromextraktion (s. z. B. DD-A 206999). Eine
weitere Möglichkeit ist die Gasphasenextraktion (s. EP-A 284968)
mit gleichzeitigem Molekulargewichtsaufbau, bei der mittels über
hitztem Wasserdampf gleichzeitig extrahiert und getempert werden
kann. In einer bevorzugten Ausführungsform führt man die flüchti
gen Bestandteile kontinuierlich quantitativ in den Prozeß zurück,
d. h. vorzugsweise in die erste Reaktionszone. Hierzu wird bevor
zugt das Extraktionswasser auf einen Extraktgehalt von höchstens
85 Gew.-% aufkonzentriert und der Wassergehalt des erhaltenen
Konzentrates durch Zugabe von frischen Monomeren b so einge
stellt, daß die Polykondensation in Gegenwart der erfindungs
gemäßen Wassermenge ausgeführt werden kann. Wird die Polymeri
sation auf diese Weise durchgeführt, wird in der Regel während
der Polymerisation mindestens eine adiabatische Entspannung zur
Veringerung des Wassergehaltes vorgenommen (s. DE-P-19 752 181).
Die gewünschte Viskositätszahl des Endprodukts, kann man auch in
an sich bekannter Weise durch Trocknung beziehungsweise bei der
Temperung in fester Phase durch Polykondensation einstellen.
Die gewünschte Viskositätszahl des Endprodukts liegt hierbei im
allgemeinen auch im Bereich von 80 bis 350 ml/g (gemessen an
0,5 gew.-%iger Lösung in 95 gew.-%iger Schwefelsäure, nach Ab
trennen der unlöslichen Bestandteile).
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Zusammen
setzungen enthalten neben dem aus b erhaltenen Polyamid B oder
den Mischungen unterschiedlicher Polyamide B mindestens ein ther
moplastisches Polymer A sowie delaminierte Schichtsilikate C. Die
Zusammensetzungen enthalten im allgemeinen von 1 bis 94,9, bevor
zugt von 3 bis 89,85 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der
Zusammensetzungen, Polymere A und von 5 bis 98,9, bevorzugt von
10 bis 96,85 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammen
setzungen, Polyamide B. Der Anteil der delaminierten Schicht
silikate beträgt im allgemeinen von 0,1 bis 10, bevorzugt von
0,15 bis 9 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammenset
zungen. Dabei wird der Anteil von C durch Veraschen der Zusammen
setzungen bestimmt. Darüber hinaus enthalten die so hergestellten
Zusammensetzungen Verbindungen, die sich von Reaktionen der Poly
meren A mit den Monomeren b oder den Polymeren B oder deren
Mischungen ableiten. Deren Anteil beträgt in der Regel von 0 bis
60 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzungen.
Dabei werden die Polymeren A nicht oder nur unwesentlich abge
baut, so daß die Kettenlänge der Polymeren A im Wesentlichen er
halten bleibt.
Erfindungsgemäß können in einem weiteren Schritt mindestens ein
von C verschiedenes Schichtsilikat D oder mindestens ein Füll
stoff E oder deren Mischungen zugegeben werden.
Als Schichtsilikat D eignen sich die Schichtsilikate die unter C
genannt sind, die jedoch nicht hydrophobiert und oder mit Monome
ren gequollen wurden. Bevorzugte Schichtsilikate D sind Glimmer,
unterschiedlichste Silikate wie Tone, Muskovit, Biotit, Suzoit,
Zinnmaletit, Talkum, Chlorit, Phlogophit, Feldspat, Calcium
silikate wie Wollastonit oder Kaolin, besonders kalzinierter Kao
lin. Darunter werden Kaolin, Muskovit oder Talkum bevorzugt. Die
Schichtsilikate D können in Mengen von 0 bis 60 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht enthalten sein.
Als Füllstoffe E eignen sich von C und D verschiedene Füllstoffe,
wie kugel- oder faserförmige Füllstoffe. Als teilchenförmige
Füllstoffe eignen sich Carbonate wie Magnesiumcarbonat (Kreide),
Bevorzugt werden faserförmige Füllstoffe eingesetzt. Beispiele
geeigneter Füllstoffe F sind Kohlenstoffasern, Kaliumtitanat
whisker, Aramidfasern oder Glasfasern. Besonders bevorzugt werden
Glasfasern verwendet. Bei der Verwendung von Glasfasern können
diese zur besseren Verträglichkeit mit dem Matrixmaterial mit
einer Schlichte und einem Haftvermittler ausgerüstet sein. Im
allgemeinen haben die verwendeten Kohlenstoff- und Glasfasern
einen Durchmesser im Bereich von 6 bis 20 µm. Die Einarbeitung der
Glasfasern kann sowohl in Form von Kurzglasfasern als auch in
Form von Endlossträngen (Rovings) erfolgen. Im fertigen Spritz
gußteil liegt die mittlere Länge der Glasfasern vorzugsweise im
Bereich von 0,08 bis 0,5 mm. Kohlenstoff- oder Glasfasern können
auch in Form von Geweben, Matten oder Glasseidenrovings einge
setzt werden. Die Füllstoffe E können in Mengen von 0 bis 60
Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzungen, en
thalten sein.
Die Zusammensetzungen können darüber hinaus Zusatzstoffe F ent
halten. Die Zusatzstoffe werden in der Regel vor dem Granulieren
und/oder vor, während oder nach, bevorzugt nach der Polymeri
sation der Monomeren b zugegeben.
Als Zusatzstoffe F können die Zusammensetzungen von 0 bis 50,
bevorzugt von 0 bis 40 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der
Zusammensetzungen, eines oder mehrerer schlagzähmodifizierender
Kautschuke enthalten.
Es können z. B. übliche Schlagzähmodifier verwendet werden, die
für Polyamide und/oder die Polymeren A geeignet sind.
Kautschuke, die die Zähigkeit von Polyamiden erhöhen, weisen im
allgemeinen zwei wesentliche Merkmale auf: sie enthalten einen
elastomeren Anteil, der eine Glastemperatur von weniger als -10°C,
vorzugsweise von weniger als -30°C aufweist, und sie enthalten
mindestens eine funktionelle Gruppe, die mit dem Polyamid
wechselwirken kann. Geeignete funktionelle Gruppen sind
beispielsweise Carbonsäure-, Carbonsäureanhydrid-, Carbonsäure
ester-, Carbonsäureamid-, Carbonsäureimid-, Amino-, Hydroxyl-,
Epoxid-, Urethan- und Oxazolingruppen.
Als Kautschuke, die die Zähigkeit der Blends erhöhen, seien z. B.
folgende genannt:
EP- bzw. EPDM-Kautschuke, die mit den o.g. funktionellen Gruppen gepfropft wurden. Geeignete Pfropfreagentien sind beispielsweise Maleinsäureanhydrid, Itaconsaure, Acrylsäure, Glycidylacrylat und Glycidylmethacrylat.
EP- bzw. EPDM-Kautschuke, die mit den o.g. funktionellen Gruppen gepfropft wurden. Geeignete Pfropfreagentien sind beispielsweise Maleinsäureanhydrid, Itaconsaure, Acrylsäure, Glycidylacrylat und Glycidylmethacrylat.
Diese Monomeren können in der Schmelze oder in Lösung, gegebenen
falls in Gegenwart eines Radikalstarters wie Cumolhydroperoxid
auf das Polymere aufgepfropft werden.
Die unter den Polymeren A beschriebenen Copolymeren von α-
Olefinen, darunter insbesondere die Ethylencopolymeren können an
stelle als Polymere A auch als Kautschuke eingesetzt und den
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen als solche beigemischt wer
den.
Als weitere Gruppe von geeigneten Elastomeren sind Kern- Schale-
Pfropfkautschuke zu nennen. Hierbei handelt es sich um in Emul
sion hergestellte Pfropfkautschuke, die aus mindestens einem har
ten und einem weichen Bestandteil bestehen. Unter einem harten
Bestandteil versteht man üblicherweise ein Polymerisat mit einer
Glasübergangstemperatur von mindestens 25°C, unter einem weichen
Bestandteil ein Polymerisat mit einer Glasübergangstemperatur von
höchstens 0°C. Diese Produkte weisen eine Struktur aus einem Kern
und mindestens einer Schale auf, wobei sich die Struktur durch
die Reihenfolge der Monomerenzugabe ergibt. Die weichen Bestand
teile leiten sich i.a. von Butadien, Isopren, Alkylacrylaten,
Alkylmethacrylaten oder Siloxanen und gegebenenfalls weiteren
Comonomeren ab. Geeignete Siloxankerne können beispielsweise aus
gehend von cyclischen oligomeren Octamethyltetrasiloxan oder
Tetravinyltetramethyltetrasiloxan hergestellt werden. Diese kön
nen beispielsweise mit γ-Mercaptopropylmethyldimethoxysilan in
einer ringöffnenden kationischen Polymerisation, vorzugsweise in
Gegenwart von Sulfonsäuren, zu den weichen Siloxankernen umge
setzt werden. Die Siloxane können auch vernetzt werden, indem
z. B. die Polymerisationsreaktion in Gegenwart von Silanen mit
hydrolysierbaren Gruppen wie Halogen oder Alkoxygruppen wie
Tetraethoxysilan, Methyltrimethoxysilan oder Phenyltrimethoxy
silan durchgeführt wird. Als geeignete Comonomere sind hier z. B.
Styrol, Acrylnitril und vernetzende oder pfropfaktive Monomere
mit mehr als einer polymerisierbaren Doppelbindung wie Diallyl
phthalat, Divinylbenzol, Butandioldiacrylat oder Tri
allyl(iso)cyanurat zu nennen. Die harten Bestandteile leiten sich
i.a. von Styrol, α-Methylstyrol und deren Copolymerisaten ab, wo
bei hier als Comonomere vorzugsweise Acrylnitril, Methacrylnitril
und Methylmethacrylat aufzuführen sind.
Bevorzugte Kern-Schale-Pfropfkautschuke enthalten einen weichen
Kern und eine harte Schale oder einen harten Kern, eine erste
weiche Schale und mindestens eine weitere harte Schale. Der Ein
bau von funktionellen Gruppen wie Carbonyl-, Carbonsäure-, Säure
anhydrid-, Säureamid-, Säureimid-, Carbonsäureester-, Amino-,
Hydroxyl-, Epoxi-, Oxazolin-, Urethan-, Harnstoff-, Lactam- oder
Halogenbenzylgruppen, erfolgt hierbei vorzugsweise durch den Zu
satz geeignet funktionalisierter Monomere bei der Polymerisation
der letzten Schale. Geeignete funktionalisierte Monomere sind
beispielsweise Maleinsäure, Maleinsäureanhydrid, Mono- oder
Diester oder Maleinsäure, tertiär-Butyl(meth-)acrylat, Acryl
säure, Glycidyl(meth-)acrylat und Vinyloxazolin. Der Anteil an
Monomeren mit funktionellen Gruppen beträgt i.a. 0,1 bis 25
Gew.-%, vorzugsweise 0,25 bis 15 Gew.-%, bezogen auf das Gesamt
gewicht des Kern-Schale-Pfropfkautschuks. Das Gewichtsverhältnis
von weichen zu harten Bestandteilen beträgt i.a. 1 : 9 bis 9 : 1,
bevorzugt 3 : 7 bis 8 : 2.
Derartige Kautschuke, die die Zähigkeit von Polyamiden erhöhen,
sind an sich bekannt und beispielsweise in der EP-A 208 187
beschrieben.
Eine weitere Gruppe von geeigneten Schlagzähmodifiern sind ther
moplastische Polyester-Elastomere. Unter Polyesterelastomeren
werden dabei segmentierte Copolyetherester verstanden, die lang
kettige Segmente, die sich in der Regel von Poly(alkylen)ether
glycolen und kurzkettige Segmente, die sich von niedermolekularen
Diolen und Dicarbonsäuren ableiten, enthalten. Derartige Produkte
sind an sich bekannt und in der Literatur, z. B. in der US-A 3 651 014,
beschrieben. Auch im Handel sind entsprechende Produkte
unter den Bezeichnungen Hytrel® (Du Pont), Arnitel® (Akzo) und
Pelprene®(Toyobo Co. Ltd.) erhältlich.
Selbstverständlich können auch Mischungen verschiedener
Kautschuke eingesetzt werden.
Als weitere Zusatzstoffe F sind beispielsweise Verarbeitungs
hilfsmittel, Stabilisatoren und Oxidationsverzögerer, Mittel ge
gen Wärmezersetzung und Zersetzung durch ultraviolettes Licht,
Gleit- und Entformungsmittel, Flammschutzmittel, Farbstoffe und
Pigmente und Weichmacher zu nennen. Deren Anteil beträgt im
allgemeinen von 0 bis 40, vorzugsweise bis zu 30 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung.
Pigmente und Farbstoffe sind allgemein in Mengen von 0 bis 4,
bevorzugt 0,5 bis 3,5 und insbesondere 0,5 bis 3 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzungen, enthalten.
Die Pigmente zur Einfärbung von Thermoplasten sind allgemein be
kannt, siehe z. B. R. Gächter und H. Müller, Taschenbuch der
Kunststoffadditive, Carl Hanser Verlag, 1983, S. 494 bis 510. Als
erste bevorzugte Gruppe von Pigmenten sind Weißpigmente zu nennen
wie Zinkoxid, Zinksulfid, Bleiweiß (2 PbCO3.Pb(OH)2), Lithopone,
Antimonweiß und Titandioxid. Von den beiden gebräuchlichsten
Kristallmodifikationen (Rutil- und Anatas-Typ) des Titandioxids
wird insbesondere die Rutilform zur Weißfärbung der erfindungs
gemäßen Formmassen verwendet.
Schwarze Farbpigmente, die erfindungsgemäß eingesetzt werden kön
nen, sind Eisenoxidschwarz (Fe3O4), Spinellschwarz (Cu(Cr,Fe)2O4),
Manganschwarz (Mischung aus Mangandioxid, Siliciumdioxid und Ei
senoxid), Kobaltschwarz und Antimonschwarz sowie besonders bevor
zugt Ruß, der meist in Form von Furnace- oder Gasruß eingesetzt
wird (siehe hierzu G. Benzing, Pigmente für Anstrichmittel, Ex
pert-Verlag (1988), S. 78ff).
Selbstverständlich können zur Einstellung bestimmter Farbtöne an
organische Buntpigmente wie Chromoxidgrün oder organische Bunt
pigmente wie Azopigmente und Phthalocyanine erfindungsgemäß ein
gesetzt werden. Derartige Pigmente sind allgemein im Handel üb
lich.
Weiterhin kann es von Vorteil sein, die genannten Pigmente bzw.
Farbstoffe in Mischung einzusetzen, z. B. Ruß mit Kupferphthalo
cyaninen, da allgemein die Farbdispergierung im Thermoplasten er
leichtert wird.
Oxidationsverzögerer und Wärmestabilisatoren, die den
thermoplastischen Massen gemäß der Erfindung zugesetzt werden
können, sind z. B. Halogenide von Metallen der Gruppe I des Perio
densystems, z. B. Natrium-, Kalium-, Lithium-Halogenide, ggf. in
Verbindung mit Kupfer-(I)-Halogeniden, z. B. Chloriden, Bromiden
oder Iodiden. Die Halogenide, insbesondere des Kupfers, können
auch noch elektronenreiche π-Liganden enthalten. Als Beispiel für
derartige Kupferkomplexe seien Cu-Halogenid-Komplexe mit z. B.
Triphenylphosphin genannt. Weiterhin können Zinkfluorid und Zink
chlorid verwendet werden. Ferner sind sterisch gehinderte Phe
nole, Hydrochinone, substituierte Vertreter dieser Gruppe, sekun
däre aromatische Amine, gegebenenfalls in Verbindung mit
phosphorhaltigen Säuren bzw. deren Salze, und Mischungen dieser
Verbindungen, vorzugsweise in Konzentrationen bis zu 1 Gew.-%,
bezogen auf das Gewicht der Mischung, einsetzbar.
Beispiele für UV-Stabilisatoren sind verschiedene substituierte
Resorcine, Salicylate, Benzotriazole und Benzophenone, die im
allgemeinen in Mengen bis zu 2 Gew.-% eingesetzt werden.
Gleit- und Entformungsmittel, die in der Regel in Mengen bis zu 1
Gew.-% der thermoplastischen Masse zugesetzt werden, sind Stearin
säure, Stearylalkohol, Stearinsäurealkylester und -amide sowie
Ester des Pentaerythrits mit langkettigen Fettsäuren. Es können
auch Salze des Calciums, Zinks oder Aluminiums der Stearinsäure
sowie Dialkylketone, z. B. Distearylketon, eingesetzt werden.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens gegenüber bekannten
Verfahren liegen u. a. darin, daß die Kettenlänge der
thermoplastischen Polymeren A nicht oder nur geringfügig verkürzt
wird und die Polymeren A sehr fein in den Zusammensetzungen dis
pergiert vorliegen, wodurch die Zusammensetzungen sehr gute me
chanische Eigenschaften aufweisen. Insbesondere zeichnen sie sich
durch gute Steifigkeiten, gute Fließfähigkeiten und hervorragende
Zähigkeiten aus. Des weiteren sind insbesondere die Kerbschlag
zähigkeiten sehr hoch. Darüber hinaus haben die aus den
erfindungsgemäßen.
Ein weiterer Vorteil ist die helle Eigenfarbe der Zusammensetzun
gen, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlich sind.
Insbesondere Formkörper oder Folien aus den Zusammensetzungen,
die die Schichtsilikate D oder die Füllstoffe F oder deren
Mischungen nicht enthalten, zeichnen sich durch sehr glatte und
glänzende Oberflächen aus.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen eigenen sich zum Herstel
len von Formkörpern, Folien oder Fasern. Ein Gebiet auf denen
sich diese Materialien besonders gut einsetzen lassen ist die
Automobilindustrie. Aus dem Materialien können z. B. Karosserieau
ßenteile gefertigt werden.
Der Anteil an Einheiten, die Säuregruppen enthalten, im Polyary
lenethersulfon A2 wurde mittels 1H-NMR-Messungen gemäß Parsons et
al., Polymer 34, 2836 (1994) bestimmt.
Die Viskositätszahl der Polyarylenethersulfone wurden an 1
gew.-%igen Lösungen in N-Methylpyrrolidon bei 25°C bestimmt.
Das Molekulargewicht des Polyphenylenethers wurde mittels Gel
permeationschromatographie (unter den in der Beschreibung angege
benen Bedingungen) bestimmt.
Das getrocknete Granulat aus den Zusammensetzungen wurde zu Norm
kleinstäben, Rundscheiben und Zugstäben verarbeitet. Die Verar
beitung erfolgte bei einer Massetemperatur von 280°C und einer
Formtemperatur von 80°C.
Der Schmelzvolumenindex (MVI-Wert) wurde bei einer Temperatur von
275°C und einer Belastung von 5 kg bestimmt.
Das Elastizitätsmodul (E-Modul [N/mm2]) wurde nach DIN 53 457 aus
der Neigung der Tangente am Ursprung der Zugspannungskurve bei
einer Prüfgeschwindigkeit von 1 mm pro Minute an Zugstäben ermit
telt (Mittelwert aus 10 Prüfungen).
Die Schlagzähigkeiten (an [kJ/m2]) wurden an ungekerbten ISO-Stä
ben nach ISO 179-Teil I gemessen.
Die Durchstoßarbeiten (Wges Nm) wurden an Rundscheiben nach DIN
53 443 dadurch ermittelt, daß man jeweils eine fest eingespannte
Rundscheibe mit einem Durchstoßkörper mit gleichbleibender Gesch
windigkeit (4,5 m/s) durchstoßen wird. Aus dem Kraft-Verformungs
verlauf wurde die Durchstoßarbeit ermittelt (5 Einzelmessungen).
Die Dimensionsbeständigkeit wurde anhand des linearen Ausdeh
nungskoeffizienten beurteilt, der nach DIN 53 752, verfahren A an
jeweils 2 Probekörpern (10 × 10 × 4) bestimmt wurde. Angegeben
sind die in Längsrichtung bei 25°C gemessenen Werte (CTE).
Polymere A1 bis A5
A1: Polyarylenethersulfon mit wiederkehrenden Einheiten der For
mel I2, charakterisiert durch eine Viskositätszahl von 48
ml/g, beispielsweise Ultrason® S 1010 der Firma BASF.
A2: Säuregruppen enthaltendes Polyarylenethersulfon
Unter Stickstoffatmosphäre wurden 5,742 kg Dichlordiphenyl sulfon, 4,374 kg Bisphenol A und 112 g 4,4'-Di-hydroxyvale riansäure in 29 kg N-Methylpyrrolidon gelöst und mit 2,820 kg wasserfreiem Kaliumcarbonat versetzt.
Unter Stickstoffatmosphäre wurden 5,742 kg Dichlordiphenyl sulfon, 4,374 kg Bisphenol A und 112 g 4,4'-Di-hydroxyvale riansäure in 29 kg N-Methylpyrrolidon gelöst und mit 2,820 kg wasserfreiem Kaliumcarbonat versetzt.
Die Reaktionsmischung wurde bei einem Druck von 300 mbar
unter ständigem Abdestillieren des Reaktionswassers und von
N-Methylpyrrolidon zunächst 1 h auf 180°C erhitzt und dann 6
h bei 190°C weiter umgesetzt.
Nach Zugabe von 40 kg N-Methylpyrrolidon wurden die anorgani
schen Bestandteile abfiltriert. Durch Zugabe von 50 ml Eises
sig wurden basische Gruppen neutralisiert, anschließend wurde
das Polymere durch Fällung in Wasser isoliert. Nach Extrak
tion mit Wasser wurde das Produkt bei 140°C im Vakuum ge
trocknet. Es wurde ein weißes Pulver erhalten.
Der Anteil an Einheiten mit Säuregruppen wurde mittels H-NMR
zu 1,4 Gew.-% bestimmt, die Viskositätszahl des Produkts be
trug 38,1 ml/g.
A3: Polyphenylenether, charakterisiert durch ein mittleres Mole
kulargewicht (Gewichtsmittelwert) von 40 000 g/mol, bestimmt
durch Gelpermeationschromatographie und Chloroform als
Lösungsmittel.
A4: Poly(styrol-co-acrylnitril), charakterisiert durch einen
Anteil an Acrylnitril von 25 Gew.-% und einer Viskositätszahl
von 80 ml/g (gemessen an 0,5 Gew.-%igen Lösungen in Dimethyl
formamid bei 25°C, Luran® 358 N der Firma BASF).
A5: Ethylen-n-butylacrylat-acrylsäure-terpolymer, aufgebaut aus
60 Gew.-% Einheiten, die sich von Ethylen, 35 Gew.-% Ein
heiten, die sich von N-Butylacrylat und 5 Gew.-% Einheiten,
die sich von Acrylsäure ableiten, charakterisiert durch eine
Schmelzflußindex von 4 g/10 min (gemessen bei einer Belastung
von 2,16 kg und 230°C).
In einem Rührkessel wurden 1 kg gereinigtes Montmorillonit als 2
gew.-%ige wässriges Lösung mit einer Ionenaustauschkapazität von
120 meq/100 g mit 2,5 mol Di-2-hydroxyethyl-methylstearylamin so
wie 1 l 3-molarer wäßriger HCl bei Raumtemperatur über einen Zeit
raum von 30 Minuten umgesetzt. Anschließend wurde die Suspension
filtriert, der Niederschlag mit Wasser gereinigt und sprüh
getrocknet. Der Schichtabstand betrug 29,2 A (bestimmt durch
Röntgenweitwinkelstreuung: λ = 0,15 418nm), Mineral SCPX 1139 der
Firma Southern Clay Product, USA).
E1: Glasfaser mit einer Faserdicke von 10 µm und einer Poly
urethanschlichte.
F1: Ethylen-Propylen-Kautschuk, mit 0,7 Gew.-% Maleinsäure/-Ma
leinsäureanhydrid modifiziert, gekennzeichnet durch einen
MFI-Wert von 3 g pro 10 min (gemessen bei einer Belastung von
2,16 kg und 230°C).
3 kg des Polymeren Al sowie 0,9 kg des Schichtsilikates C1 wurden
in 28 kg Caprolactam gelöst bzw. suspendiert. Nach Zugabe von
1000 g Wasser wurde die Mischung in einem Rührkessel auf 250°C er
hitzt, wobei der Innendruck 10 bar betrug. Nach einer Vorkonden
sation von 2 Stunden wurde das Gefäß über einen Zeitraum von 1,5
Stunden entspannt und anschließend 2,5 Stunden bei 250°C nach
kondensiert.
Die Schmelze wurde dann aus dem Kessel ausgetragen und Granu
liert. Das erhaltene Granulat wurde mit heißem Wasser extrahiert.
Die bei der Charakterisierung dieses Produkts erhaltenen Ergeb
nisse sind in der Tabelle 1 aufgeführt.
Die Zusammensetzungen 2 bis 5 wurden analog hergestellt. Die ein
gesetzten Mengen sowie die Ergebnisse der anwendungstechnischen
Untersuchungen sind der Tabelle 1 zu entnehmen.
Zu Vergleichszwecken wurden der Polyarylenether A1 mit einem Po
lyamid 6, charakterisiert durch eine Viskositätszahl von 146 ml/g
(gemessen an 0,5 gew.-%iger Lösung in 96 gew.-%iger Schwe
felsäure) (Ultramid® B3 der Firma BASF) sowie die Glasfasern E1
in einem Extruder (ZSK 30 der Fa. Werner und Pfleiderer) bei 280°C
gemischt und anschließend granuliert. Die erhaltenen Granulate
wurden bei 80°C im Vakuum über einen Zeitraum von sechs Stunden
getrocknet. Die Ergebnisse sind aus Tabelle 1 zu entnehmen.
Entsprechend wurden auch die Formmassen V9 bis V11 hergestellt,
wobei jedoch die Verarbeitung der Formmasse V11 bei 250°C Masse
temperatur erfolgte.
Die granulierten Zusammensetzungen 1, 2 und 5 wurden entweder mit
den Glasfasern E1 oder dem Kautschuk F1 in einem Extruder bei
einer Massetemperatur von 280°C gemischt. Anschließend wurden die
Mischungen granuliert und zu Probekörpern verarbeitet.
Zu Vergleichszwecken wurden entsprechend die granulierten Form
massen aus den Polymeren A1 bzw. A4 und dem Polyamid 6 mit den
Glasfasern E1 in einem Extruder gemischt (siehe Vergleichs
beispiele V13, V14 und V17). Die Zusammensetzungen und mechani
schen Eigenschaften dieser Produkte sind in Tabelle 2 angegeben.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung von Zusammensetzungen, enthaltend
mindestens ein thermoplastisches Polymer A, mindestens ein
Polyamid B und mindestens ein delaminiertes Schichtsilikat
(Phyllosilikat) C durch Lösen des Polymeren A in mindestens
einem Lactam b' und gewünschtenfalls weiteren polyamid
bildenden Monomeren b'' (Monomere b) und anschießender
Polymerisation der Monomeren b, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Schichtsilikate C in b suspendiert und die Monomeren
b in Gegenwart von 0,1 bis 8 Gew.-% Wasser, bezogen auf die
Monomeren b, polymerisiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
als Polymer A ein Polyetherimid, ein Polyarylenether, ein
Polyphenylenether, ein Polystyrol, ein Styrolcopolymer, ein
Ethylencopolymer oder eine Mischung aus zwei oder mehr der
genannten Polymeren einsetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
man als Lactam ε-Caprolactam verwendet.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß man als Schichtsilikat C solche auf Basis von Mont
morillonit, Smectit, Illit, Sepiolit, Palygorskit, Muscovit,
Allevardit, Amesit, Hectorit, Talkum, Fluorhectorit, Saponit,
Beidellit, Nontronit, Stevensit, Bentonit, Glimmer, Vermicu
lit, Flourvermiculit, Halloysit, Fluor enthaltende syntheti
sche Talkumtypen oder Mischungen aus zwei oder mehr der
genannten Schichtsilikate einsetzt.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß man in einem weiteren Schritt mindestens ein von C
verschiedenes Schichtsilikat D oder mindestens einen Füll
stoff E oder deren Mischungen zugibt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man
die Schichtsilikate C und D oder C und E oder C und eine
Mischung aus D und E im Gewichtsverhältnis von 1 : 10 bis 1 : 8
einsetzt.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß
man als Schichtsilikat D Kaolin, Muskovit oder Talkum ein
setzt.
8. Zusammensetzungen, hergestellt nach einem Verfahren gemäß
einem der Ansprüche 1 bis 7.
9. Zusammensetzungen gemäß Anspruch 8 zur Herstellung von Form
körpern, Folien oder Fasern.
10. Formkörper, Folien oder Fasern, enthaltend Zusammensetzungen
gemäß Anspruch 8.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19819299A DE19819299A1 (de) | 1998-04-30 | 1998-04-30 | Verfahren zur Herstellung von delaminierten Schichtsilikaten enthaltenden Zusammensetzungen auf der Basis thermoplastischer Polymerer und Polyamide |
PCT/EP1999/002697 WO1999057188A1 (de) | 1998-04-30 | 1999-04-22 | Verfahren zur herstellung von delaminierten schichtsilikaten enthaltenden zusammensetzungen auf der basis thermoplastischer polymere und polyamide |
Applications Claiming Priority (1)
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